Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – 400 m (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 46 Athletinnen aus 35 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion
Wettkampfphase 3. August 2021 (Vorläufe)
4. August 2021 (Halbfinale)
6. August 2021 (Finale)
Siegerzeit 48,36 s
Medaillengewinnerinnen
Bahamas Shaunae Miller-Uibo (BAH)
Dominikanische Republik Marileidy Paulino (DOM)
Vereinigte Staaten Allyson Felix (USA)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde vom 3. bis 6. August 2021 im Nationalstadion ausgetragen.

Olympiasiegerin wurde Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas, die mit 48,36 s einen neuen Kontinentalrekord für Amerika aufstellte. Silber gewann Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik und Bronze ging an die US-Amerikanerin Allyson Felix.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin Shaunae Miller (Bahamas Bahamas) 49,44 s Rio de Janeiro 2016
Weltmeisterin Salwa Eid Naser (Bahrain Bahrain) 48,14 s Doha 2019
Europameisterin Justyna Święty-Ersetic (Polen Polen) 50,41 s Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Stephenie Ann McPherson (Jamaika Jamaika) 51,15 s Toronto 2018
Südamerikameisterin Tiffani Marinho (Brasilien Brasilien) 52,81 s Lima 2019
Asienmeisterin Salwa Eid Naser (Bahrain Bahrain) 51,34 s Doha 2019
Afrikameisterin Caster Semenya (Sudafrika Südafrika) 49,96 s Asaba 2018
Ozeanienmeisterin Bendere Oboya (Australien Australien) 52,76 s Townsville 2019

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Marita Koch (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) 47,60 s Canberra, Australien 6. Oktober 1985[1]
Olympischer Rekord Marie-José Pérec (Frankreich Frankreich) 48,25 s Finale OS Atlanta, USA 29. Juli 1996

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas mit 48,36 s im Finale am 6. August. Den Olympiarekord verfehlte sie dabei nur um elf Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 76 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserungen

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Es wurde ein Kontinentalrekord aufgestellt und darüber hinaus gab es drei neue Landesrekorde.

Die Vorrunde wurde in sechs Läufen durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Anita Horvat – ausgeschieden als Sechste des ersten Vorlaufs

3. August 2021, 09:45 Uhr (2:45 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Shaunae Miller-Uibo Bahamas Bahamas 50,50
2 Roxana Gómez Kuba Kuba 50,76 PB
3 Sada Williams Barbados Barbados 51,36 SB
4 Aliyah Abrams Guyana Guyana 51,44 SB
5 Kyra Constantine Kanada Kanada 51,69
6 Anita Horvat Slowenien Slowenien 52,34
7 Patience Okon George Nigeria Nigeria 52,41

3. August 2021, 09:53 Uhr (2:53 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Jodie Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,99
2 Quanera Hayes Vereinigte Staaten USA 51,07
3 Cátia Azevedo Portugal Portugal 51,26
4 Lisanne de Witte Niederlande Niederlande 51,68 SB
5 Bendere Oboya Australien Australien 52,37
DNF Amantle Montsho Botswana Botswana
Meleni Rodney Grenada Grenada
DSQ Aliya Boshnak Jordanien Jordanien IWR Regel 163, TR17.3.1 – Bahnübertreten[2]

3. August 2021, 10:01 Uhr (3:01 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Allyson Felix Vereinigte Staaten USA 50,84
2 Roneisha McGregor Jamaika Jamaika 51,14
3 Lada Vondrová Tschechien Tschechien 51,14 PB
4 Ama Pipi Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,17
5 Tiffani Marinho Brasilien Brasilien 52,11
6 Leni Shida Uganda Uganda 52,48
7 Samantha Dirks Belize Belize 54,16 SB
8 Tetjana Melnyk Ukraine Ukraine 54,99

3. August 2021, 10:09 Uhr (3:09 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Candice McLeod Jamaika Jamaika 51,09
2 Amandine Brossier Frankreich Frankreich 51,65
3 Susanne Walli Osterreich Österreich 52,19
4 Corinna Schwab Deutschland Deutschland 52,29
5 Irini Vasiliou Griechenland Griechenland 53,16
6 Galefele Moroko Botswana Botswana 55,89 SB
DSQ Nicole Yeargin Vereinigtes Konigreich Großbritannien IWR Regel 163, TR17.3.1 – Bahnübertreten[2]
DNS Cynthia Bolingo Mbongo Belgien Belgien

3. August 2021, 10:17 Uhr (3:17 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Stephenie Ann McPherson Jamaika Jamaika 50,89
2 Natalia Kaczmarek Polen Polen 51,06
3 Paola Morán Mexiko Mexiko 51,18 SB
4 Phil Healy Irland Irland 51,98
5 Hellen Syombua Kenia Kenia 52,70
6 Agnė Šerkšnienė Litauen Litauen 52,78
7 Natassha McDonald Kanada Kanada 53,54

3. August 2021, 10:25 Uhr (3:25 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Marileidy Paulino Dominikanische Republik Dominikanische Republik 50,06
2 Wadeline Jonathas Vereinigte Staaten USA 50,93
3 Lieke Klaver Niederlande Niederlande 51,37
4 Aauri Bokesa Spanien Spanien 51,89 SB
5 Eleni Artymata Zypern Republik Zypern 51,91
6 Barbora Malíková Tschechien Tschechien 52,83
7 Shalysa Wray Cayman Islands Cayman Islands 53,61
8 Christine Botlogetswe Botswana Botswana 53,99 SB

Das Halbfinale umfasste drei Läufe. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten beiden Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

4. August 2021, 19:30 Uhr (12:30 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Marileidy Paulino Dominikanische Republik Dominikanische Republik 49,38 NR
2 Candice McLeod Jamaika Jamaika 49,51 PB
3 Roxana Gómez Kuba Kuba 49,71 PB
4 Quanera Hayes Vereinigte Staaten USA 49,81
5 Eleni Artymata Zypern Republik Zypern 50,80 NR
6 Susanne Walli Osterreich Österreich 51,52 PB
7 Ama Pipi Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,59
8 Lada Vondrová Tschechien Tschechien 51,62
Roneisha McGregor – ausgeschieden als Dritte des ersten Halbfinals

4. August 2021, 19:38 Uhr (12:38 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Shaunae Miller-Uibo Bahamas Bahamas 49,60
2 Jodie Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,97 PB
3 Roneisha McGregor Jamaika Jamaika 50,34
4 Wadeline Jonathas Vereinigte Staaten USA 50,51
5 Paola Morán Mexiko Mexiko 51,06 SB
6 Lieke Klaver Niederlande Niederlande 51,37
7 Aliyah Abrams Guyana Guyana 51,46
8 Aauri Bokesa Spanien Spanien 51,57 PB

Weitere im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Sada Williams – ausgeschieden als Dritte des dritten Halbfinals

4. August 2021, 19:46 Uhr (12:46 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Stephenie Ann McPherson Jamaika Jamaika 49,34 PB
2 Allyson Felix Vereinigte Staaten USA 49,89 SB
3 Sada Williams Barbados Barbados 50,11 NR
4 Natalia Kaczmarek Polen Polen 50,79
5 Kyra Constantine Kanada Kanada 51,22
6 Amandine Brossier Frankreich Frankreich 51,30
7 Cátia Azevedo Portugal Portugal 51,32
8 Lisanne de Witte Niederlande Niederlande 52,09

Weitere im dritten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Mit einem neuen Kontinentalrekord für Amerika nur knapp über dem Olympiarekord wiederholte Shaunae Miller-Uibo ihren Olympiasieg von 2016

6. August 2021, 21:35 Uhr (14:35 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Shaunae Miller-Uibo Bahamas Bahamas 48,36 AM
2 Marileidy Paulino Dominikanische Republik Dominikanische Republik 49,20 NR
3 Allyson Felix Vereinigte Staaten USA 49,46 SB
4 Stephenie Ann McPherson Jamaika Jamaika 49,61
5 Candice McLeod Jamaika Jamaika 49,87
6 Jodie Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,97 PB
7 Quanera Hayes Vereinigte Staaten USA 50,88
DNF Roxana Gómez Kuba Kuba

Die Jamaikanerin Stephenie Ann McPherson ging das Rennen am schnellsten an und lag kurz vor Streckenhälfte knapp vorn. Doch in der Zielkurve schob sich das Feld ganz vorne zunächst etwas zusammen. Die Läuferinnen auf den äußeren Bahnen Jodie Williams aus Großbritannien, die US-Amerikanerin Allyson Felix und vor allem die jamaikanische Olympiasiegerin von 2016 Shaunae Miller-Uibo schlossen zu McPherson auf. Noch bevor es auf die Zielgerade ging, zog Miller-Uibo an ihren Konkurrentinnen vorbei. Hinter ihr lagen McPherson, Felix, Williams und die inzwischen herangekommene Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik auf fast gleicher Höhe.

Jetzt musste das Stehvermögen über die Verteilung der Medaillen entscheiden. Ganz vorne lief Shaunae Miller-Uibo unwiderstehlich dem Olympiasieg entgegen. Mit ihrer Zeit von 48,36 Sekunden stellte sie einen neuen Kontinentalrekord für Amerika auf und blieb nur elf Hundertstelsekunden über Marie-José Pérecs Olympiarekord aus dem Jahr 1996. Marileidy Paulino sicherte sich 84 Hundertstelsekunden dahinter in 49,20 s die Silbermedaille, das war ein neuer Landesrekord. Eng ging es im Kampf um Bronze zu zwischen Felix und McPherson. Allyson Felix setzte sich schließlich durch und eroberte in 49,46 s den dritten Platz. Stephenie Ann McPherson wurde Vierte mit einem Rückstand von fünfzehn Hundertstelsekunden. Rang fünf belegte ihre Landsfrau Candice McLeod vor Jodie Williams. Diese sechs Läuferinnen blieben unter fünfzig Sekunden in diesem Finale. Der siebte Platz ging an die US-Amerikanerin Quanera Hayes. Die achte Finalteilnehmerin Roxana Gómez aus Kuba hatte das Rennen schon in der Startkurve verletzungsbedingt abgebrochen.

Shaunae Miller-Uibo war nach Marie-José Pérec (Siegerin 1992/1996) die zweite Frau, die ihren Olympiasieg über 400 Meter wiederholen konnte.

Die 24-jährige Marileidy Paulino errang ihre zweite Silbermedaille bei diesen Spielen, nachdem sie mit der neu eingeführten gemischten 4-mal-400-Meter-Staffel am ersten Wochenende der Leichtathletik-Wettbewerbe Zweite geworden war.

Die 35-jährige Felix, die an ihren fünften und letzten Spielen teilnahm, gewann ihre bereits zehnte olympische Medaille, von denen sechs aus Gold waren. Es war ihre erste Bronzemedaille und eine weitere goldene sollte wenige Tage später mit ihrer 4-mal-400-Meter-Staffel noch dazukommen. Damit war sie die Leichtathletin mit den meisten olympischen Medaillen vor der aus Jamaika stammenden Merlene Ottey. In der Anzahl der Medaillen zog Felix zunächst gleich mit ihrem Landsmann Carl Lewis und überholte ihn mit dem Gewinn von Staffelgold anschließend noch.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 29. Mai 2022
  2. a b Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 93, leichtathletik.de, abgerufen am 29. Mai 2022