Niedereisenhausen

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Niedereisenhausen
Gemeinde Steffenberg
Wappen von Niedereisenhausen
Koordinaten: 50° 50′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 50° 50′ 29″ N, 8° 28′ 29″ O
Höhe: 355 m ü. NHN
Fläche: 4,31 km²[1]
Einwohner: 1300 (30. Juni 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 302 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Postleitzahl: 35239
Vorwahl: 06464
Luftaufnahme von Niedereisenhausen
Luftaufnahme von Niedereisenhausen

Niedereisenhausen (vereinfachend auch Eisenhausen, mundartlich Aisehause oder Nirreraisehause) ist ein Dorf im Hessischen Hinterland und als solches ein Ortsteil der Gemeinde Steffenberg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Er ist Sitz der Gemeindeverwaltung.

Niedereisenhausen ist der größte der sechs Ortsteile Steffenbergs und gleichzeitig politisches und wirtschaftliches Zentrum der Gemeinde. Die erste Erwähnung Niedereisenhausens erfolgte 1103 zusammen mit den Orten Obereisenhausen und Steinperf.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Niedereisenhausen:

„Niedereisenhausen (L. Bez. Gladenbach) evangel. Filialdorf; liegt 214 St. von Gladenbach, an der Perf, und gehört dem Freiherrn von Breidenstein. Man findet 36 Häuser und 245 Einwohner, die evangelisch sind, so wie 1 Kapelle und 2 Mahlmühlen mit 1 Oelmühle. Der frühere Name ist Yssenhussen. Der Ort gehörte bis in die neuesten Zeiten, mit Steinperf zum Gericht Obereisenhausen.“[3]

Niedereisenhausen, Obereisenhausen, Niederhörlen sowie Oberhörlen schlossen sich am 1. April 1972 freiwillig zur Gemeinde Steffenberg zusammen[4], wobei Niedereisenhausen Sitz der Gemeindeverwaltung wurde. Zwei Jahre später kamen Steinperf und Quotshausen per Gesetz hinzu.

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

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Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Niedereisenhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5][6]

Einwohnerentwicklung

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1577: 025 Hausgesesse
• 1630: 022 Hausgesesse (6 zweispännige, 13 einspännige Ackerländer, 3 Einläuftige)
• 1677: 018 Männer, 3 Witwen, 3 Jungmannschaften
• 1742: 055 Haushalte
• 1791: 248 Einwohner[12]
• 1800: 281 Einwohner[13]
• 1806: 299 Einwohner, 50 Häuser[10]
• 1829: 245 Einwohner, 36 Häuser[3]
Niedereisenhausen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011
Jahr  Einwohner
1791
  
248
1800
  
281
1806
  
299
1829
  
245
1834
  
360
1840
  
387
1846
  
403
1852
  
403
1858
  
399
1864
  
343
1871
  
350
1875
  
413
1885
  
437
1895
  
419
1905
  
394
1910
  
456
1925
  
578
1939
  
634
1946
  
1.017
1950
  
1.016
1956
  
962
1961
  
1.036
1967
  
1.141
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.179
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[14]

Religionszugehörigkeit

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1829: 245 evangelische (= 100 %) Einwohner[3]
• 1885: 437 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 843 evangelische (= 81,37 %), 162 katholische (= 15,64 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1867: Erwerbspersonen: 66 Landwirtschaft, 13 Bergbau und Hüttenwesen, eine Erziehung und Unterricht, zwei Gemeindeverwaltung
• 1961: Erwerbspersonen: 126 Land- und Forstwirtschaft, 288 produzierendes Gewerbe, 73 Handel und Verkehr, 48 Dienstleistungen und Sonstiges.

Sehenswürdigkeiten

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Am 7. Oktober 1959 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:[15]

Wappen von Niedereisenhausen
Wappen von Niedereisenhausen
Blasonierung: „In Gold eine gestürzte blaue Spitze mit goldenem, rotbezungten Löwenkopf; darunter zwei waagerecht gestellte schwarze Seeblätter über einer im Schildfuß stehenden Raute, die mit ihren Spitzen in der Schildmitte zusammenstoßen.“

Der Bahnhof Niedereisenhausen lag im Kilometer 21,9 der Scheldetalbahn. Auf dieser Strecke wurde am 30. Mai 1987 der Personenverkehr auf der Gesamtstrecke sowie der Güterverkehr in dem Abschnitt Dillenburg–Niedereisenhausen eingestellt. Die Einstellung des Güterverkehrs auf dem Abschnitt Niedereisenhausen-Breidenbach erfolgte zum 1. Juni 1991.

  1. Bis 1823 Patrimonialgericht Grund Breidenbach; 1823: Trennung von Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Niedereisenhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen Daten Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Steffenberg, abgerufen im März 2020.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 187 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b Die Zugehörigkeit des Amtes Blankenstein anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 7, 430 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6c) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 247 (Online in der HathiTrust digital library).
  11. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 416 (online bei Google Books).
  12. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 191 (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 204 (Online in der HathiTrust digital library).
  14. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  15. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Niedereisenhausen im Landkreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 24. Oktober 1959. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1959 Nr. 43, S. 1164, Punkt 1009 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).