Nerdlen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 14′ N, 6° 52′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Vulkaneifel | |
Verbandsgemeinde: | Daun | |
Höhe: | 430 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,45 km2 | |
Einwohner: | 260 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54552 | |
Vorwahl: | 06592 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 33 049 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Leopoldstraße 29 54550 Daun | |
Website: | www.nerdlen.de | |
Ortsbürgermeister: | Rudolf Schmitz | |
Lage der Ortsgemeinde Nerdlen im Landkreis Vulkaneifel | ||
Nerdlen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daun an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in der Vulkaneifel in Tallage am Zusammenfluss von Lieser und Sarmersbach. Das Zentrum der Kreisstadt Daun ist etwa fünf Kilometer entfernt.[2]
Nachbarorte sind Kradenbach im Norden, Sarmersbach im Osten, Hörscheid im Südosten, der Dauner Stadtteil Rengen im Südwesten, sowie Dreis-Brück im Nordwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde um das Jahr 1400 gegründet. Der heutige Name leitet sich vom Ursprungsbegriff an den Erlen ab.[3][4]
Nach dem Trierer Feuerbuch von 1563 umfasste Nerdlen unter dem Namen Nerlen 16, 1684 zehn Feuerstellen. Landesherrlich gehörte die Ortschaft bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Trier und unterstand als Teil des Zents Sarmersbach im Hochgericht Daun der Verwaltung des Amtes Daun.[5]
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet dem Saardepartement. Nach der Niederlage Napoleons kam Nerdlen aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zur Bürgermeisterei Sarmersbach[4] im Kreis Daun des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde.
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Nerdlen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Nerdlen; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][6]
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Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]86 % der Einwohner sind katholisch, 10 % evangelisch.[7] Die katholische St.-Antonius-Kirche gehört zur Pfarrei St. Hubertus mit Sitz in Beinhausen im Dekanat Vulkaneifel des Bistums Trier. Die Protestanten des Ortes gehören zur Evangelischen Kirchengemeinde Daun.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Nerdlen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudolf Schmitz wurde am 27. August 2024 Ortsbürgermeister von Nerdlen.[9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 62,2 % für fünf Jahre gewählt worden.[10]
Schmitz Vorgänger Wolfgang Maas hatte das Amt am 20. August 2019 übernommen. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat. In seiner konstituierenden Sitzung wählte er Maas für fünf Jahre ins Amt.[11] Am 8. März 2021 legte Maas jedoch aus persönlichen Gründen sein Amt nieder.[12] Bis zur Amtseinführung eines Nachfolgers übte Rudolf Schmitz als Erster Beigeordneter die Amtsgeschäfte aus. Für den 26. September 2021 war eine Neuwahl angesetzt, für die jedoch kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde. Gemäß Gemeindeordnung oblag die Wahl des Ortsbürgermeisters damit dem Gemeinderat,[13] der jedoch bis zum Ende der Wahlperiode 2024 keinen Bewerber fand.[14][9]
Der Vorgänger von Maas als Ortsbürgermeister, Hermann Lenarz, hatte das Amt 35 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[15]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blasonierung lautet: „Von Silber über Rot geteilt, oben ein grüner Erlenzweig mit drei Blättern, unten ein halbes silbernes Rad.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) sind zwei Kulturdenkmäler genannt:[16]
- Katholische Filialkirche (Kapelle) St. Antonius,[17] zweiachsiger Saalbau (spätes 19. Jahrhundert), An der Hohl 3
- Kriegerdenkmal (Erster Weltkrieg), Ecke Hauptstraße / An der Hohl
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nerdlen verfügt gemeinsam mit der Nachbargemeinde Kradenbach über ein 60 Hektar großes Industriegebiet, welches außerhalb des Ortes in Nähe der A 1 liegt.
Seit Ende 2007 har der Kynos Verlag seinen Sitz in Nerdlen.[18]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt an der Landesstraße L 67, die sich unmittelbar westlich von Nerdlen mit der L 46 kreuzt. Im Süden führt die Bundesautobahn 1 vorbei.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Nerdlen
- Nerdlen auf den Seiten der Verbandsgemeinde Daun
- Die Hauptstraße in Nerdlen, Film von Wolfgang Bartels, SWR Landesschau, Hierzuland vom 8. Februar 2017
- Zur Ortsgemeinde Nerdlen gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Nerdlen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Nerdlen. Verbandsgemeinde Daun, abgerufen am 3. Juli 2021.
- ↑ Geschichte. Ortsgemeinde Nerdlen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2021; abgerufen am 3. Juli 2021.
- ↑ a b Ortsname / Ortsgeschichte Nerdlen. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Peter Valerius, Kordel, 24. Februar 2013, abgerufen am 3. Juli 2021.
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 112, 149.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Nerdlen, Zensus 2011
- ↑ Rudolf Schmitz (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Ortsgemeinde Nerdlen am 09.06.2024. In: Mitteilungsblatt VG Daun, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ a b Rudolf Schmitz: Bekanntmachung: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Nerdlen 2024. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 34/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ Nerdlen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Nerdlen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Nerdlen. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 36/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 24. Oktober 2020.
- ↑ Mandatsniederlegung. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 11/2021. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 3. Juli 2021.
- ↑ Auszug aus der Niederschrift zur Ortsgemeinderatssitzung vom 16.09.2021. Information durch den 1. Beigeordneten. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 39/2021. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- ↑ Niederschrift über die Sitzung des Ortsgemeinderates Nerdlen am 06.06.2024. Vorsitz: 1. Beigeordneter Rudolf Schmitz. Ortsgemeinde Nerdlen, abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ Hermann Lenarz: Aufruf zur Mitarbeit im Gemeinderat, Bewerbung als Ortsbürgermeisterin/Ortsbürgermeister. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 7/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 24. Oktober 2020.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021[Version 2024 liegt vor.], S. 39 (PDF; 4,6 MB).
- ↑ Antonius Kapelle. Ortsgemeinde Nerdlen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2021; abgerufen am 3. Juli 2021.
- ↑ Impressum. Kynos Verlag, Nerdlen, abgerufen am 3. Juli 2021.