Mutters
Mutters
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 19,03 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 11° 23′ O | |
Höhe: | 830 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.307 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6162 | |
Vorwahl: | 0512 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 31 | |
NUTS-Region | AT332 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulgasse 4 6162 Mutters | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hansjörg Peer (Wir Mutterer) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (15 Mitglieder) |
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Lage von Mutters im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Von Norden: Im Vordergrund Natters, dahinter Mutters | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mutters ist eine Gemeinde mit 2307 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Sie liegt südwestlich von Innsbruck auf einer Mittelgebirgsterrasse am Eingang des Stubaitales zusammen mit der Nachbargemeinde Natters im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kreith und Mutters.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Der Ortskern ist in seinem dörflich-bäuerlichen Charakter gut erhalten. Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Innsbruck kam es zu einer regen Siedlungstätigkeit.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Götzens, Innsbruck, Natters, Schönberg im Stubaital, Telfes im Stubai
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wahrscheinlich war die Gegend um Mutters schon in der Jungsteinzeit um 3000 v. Chr. besiedelt. Erste Urnenfunde sind aus der Bronzezeit belegt. Um die Jahreswende 1115/16 wird „Muttres“ erstmals urkundlich (im Traditionsbuch des Klosters Ebersberg) erwähnt[2]; der Name leitet sich vermutlich vom rätoromanischen mutt „Hügel“ ab.
1727 fiel ein Teil des Dorfes einem Brand zum Opfer. Die Bevölkerung wurde durch die Napoleonischen Kriege 1796/1797 und 1809 stark in Mitleidenschaft gezogen. Beim „Schupfenwirt“ an der Brennerstraße schlug Andreas Hofer während der Schlachten am Bergisel im Mai und August 1809 sein Hauptquartier auf.
Kurt Schuschnigg, Bundeskanzler im österreichischen Ständestaat, lebte bis zu seinem Tode 1977 in der Gemeinde, deren Ehrenbürger er bis heute ist.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brauchtum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit rund 200 Jahren wird der Dorfpatron Hl. Nikolaus an seinem Namenstag mit dem „Bumsa-Schiaßn“ gefeiert.
Die Bumsa-Kanone ist ein wie ein Holzfass aus Dauben und zehn Reifen gefertigter großer Schalltrichter, der sich auf vier Meter Länge kegelig von 40 auf 140 Zentimeter Durchmesser erweitert und auf zwei Schrageln am Berg aufgelegt wird. In das Mundloch der Abschlusswand am schmalen Ende passt gerade der Lauf eines alten Tiroler Vorderladers, der am 6. Dezember ab fünf Uhr mehrmals gefeuert wird und dank der Kanone laut „bumst“.
Brauch ist es auch, dass Einwohner der Nachbargemeinde Natters die dafür verwendete Kanone zu stehlen versuchen. Dafür haben sie ab 5. Dezember 12 Uhr genau 24 Stunden Zeit, während der die Kanone natürlich entsprechend bewacht wird. Dafür zuständig ist die BBV, die Bumsa-Bewachungsvereinigung. 2010 verschwand die Kanone schon etwa zwölf Stunden vor diesem traditionellen Zeitrahmen, weshalb der Bürgermeister der Bestohlenen ein 90-minütiges Ultimatum für die Rückgabe setzte, das erfolglos verstrich und daher dann die Polizei zu Hilfe rief. Die Kanone tauchte wieder auf.[4][5] 2024 gelang der Diebstahl wieder, sodass das Schießen ohne die Verstärkung durch die Bumsa erfolgen musste.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Mutters spielt der Tourismus eine wichtige Rolle (Sommertourismus überwiegt), daneben gibt es in Gärberbach ein neu angelegtes Gewerbegebiet.
Bereits 1904 bekam der Ort Anschluss an die Stubaitalbahn, die das Gemeindegebiet mit 6 Haltestellen erschließt. Weiterhin ist Mutters von Innsbruck aus über die Brenner-Bundesstraße erreichbar.
1953 wurde die Muttereralmbahn errichtet, die bis 2000 in Betrieb war und im Jänner 2006 nach einem Neubau wiedereröffnet wurde. Diese führt auf das Schigebiet der Mutterer Alm. Weiterhin bestand der Schlepplift Götzner Grube als Anschluss an die Muttereralmbahn. Jüngst wurde der Schlepplift wieder aktiviert. Eine direkte Sesselbahn (Birgitzbahn, 4er-Hochgeschwindigkeitsbahn kuppelbar) über das Birgitzköpfl ist derzeit – nach langen Verhandlungen[7] – in konkreter Planung.[8]
Die Gemeinde ist Mitglied im Klimabündnis Tirol.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen im Jahr 2022 statt. Peer Hansjörg wurde wieder zum Bürgermeister gewählt.[9]
Sitzverteilung im Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei | 2022[9] | 2016 | ||||
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Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat | Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat | |
Wir Mutterer mit BM Hansjörg PEER (WIR) | 50,22 | 687 | 8 | 51,08 | 686 | 9 |
Mutters Aktiv (AKTIV) | 26,75 | 366 | 4 | 19,21 | 258 | 3 |
MuttersPLUS (PLUS) | 23,03 | 315 | 3 | 14,37 | 193 | 2 |
Die Grünen Mutters | nicht kandidiert | 10,05 | 135 | 1 | ||
Dorfliste | nicht kandidiert | 5,29 | 71 | 0 |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Gold eine grüne Spitze, darin drei goldene Kugeln eins zu zwei über einem goldenen Buch.
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 30. November 1983. Die Spitze im Wappen versinnbildlicht die Saile (Nockspitze). Das Buch und die drei Kugeln, die Beizeichen des Hl. Nikolaus, erinnern an den Kirchenpatron der Gemeinde Mutters (6. Dezember). Die Farben der Gemeindefahne sind gelb-grün.[10]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anni Kraus (1897–1986), Mundartschriftstellerin
- Matthias Auckenthaler (1906–1936), Alpinist
- Othmar Peer (* 1953), Sportmoderator
- Harald Schrott (* 1967), Schauspieler
- Kurt Schuschnigg (1897–1977), österreichischer Politiker
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- Mutters, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- 70331 – Mutters. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 258, Nr. 294.
- ↑ https://www.mutters.tirol.gv.at/system/web/fakten.aspx?detailonr=204011
- ↑ Skurriler Streit über verschwundene Kanone In: tirol.orf.at. ORF Tirol, am 6. Dezember 2010; abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Bumsaschiaßn in Mutters
- ↑ Krimi um Mutterer „Bumsa“-Diebe, ORF Tirol am 6. Dezember 2024
- ↑ Umweltverträglichkeitserklärung „UVE – Skiverbindung Mutterer Alm – Axamer Lizum“, seilbahn.net
- ↑ Mutterer Alm/Lizum: Vor Einigung über Seilbahntrasse – Skiarena Mutterer Alm und Axamer Lizum nimmt Gestalt an: Von der Bergstation der Almbahn soll eine Seilbahn aufs Birgitzköpfl führen. In: Tiroler Tageszeitung, 2. Juni 2012 (online tt.com).
- ↑ a b Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Mutters. Land Tirol, abgerufen am 11. August 2022.
- ↑ Gemeindewappen. Gemeinde Mutters, abgerufen am 11. August 2022 (österreichisches Deutsch).