Michel Orrit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Michèl Orrit (2017)

Michel Orrit (* 27. Februar 1956 in Toulouse) ist ein französischer Physiker im Bereich der Nanotechnologie. Er ist neben William Moerner einer der Pioniere der Einzelmolekülspektroskopie. 1990 gelang ihm der Fluoreszenznachweis einzelner Farbstoffmoleküle[1]. Moerner hatte im Jahr zuvor den Nachweis einzelner Moleküle in der Absorption veröffentlicht.

Orrit wurde an der Universität Bordeaux promoviert und war 1985 im Rahmen eines Humboldt-Stipendiums[2] als Postdoc in Göttingen. Dort arbeitete er zusammen mit Hans Kuhn and Dietmar Möbius an farbstoffdotierten Langmuir-Blodgett-Schichten. Zurück in Bordeaux nutzte er spektrales Lochbrennen um die Tieftemperaturdynamik und molekulare Orientierung in ultradünnen molekularen Filmen zu untersuchen. 2001 wechselte er von Bordeaux an die Universität Leiden.

Orrit forscht im Bereich der Einzelmoleküle, Photophysik, Polymere, Raman-Spektroskopie und unterkühlte Flüssigkeiten. Er ist an der Universität Leiden Professor und leitet die Single-Molecule Optics group.

Im Jahre 1990 machte Orrit, zusammen mit seinem Kollegen Jacky Bernard, einen entscheidenden Schritt zur Etablierung der Einzelmoleküldetektion[1]: Er untersuchte einzelne, fluoreszierende Pentacenmoleküle bei tiefen Temperaturen und bestrahlte diese mit spektral-schmalbandigem Laserlicht. Mit Hilfe eines optischen Langpassfilters trennte er das Anregungslicht und die entstandene Fluoreszenz.[3]

2010 wurde er zum Mitglied der Academia Europaea gewählt.[4] 2018 wurde er Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b M. Orrit, J. Bernard: Single pentacene molecules detected by fluorescence excitation in a p-terphenyl crystal. In: Phys. Rev. Lett. Band 65, 1990, S. 2716, doi:10.1103/PhysRevLett.65.2716.
  2. Profil Michel Orrit. Academy of Europe, abgerufen am 14. Oktober 2018 (englisch, mit Link zu Kurzlebenslauf).
  3. Profil Prof. Dr. Michel Orrit. TU Braunschweig, archiviert vom Original am 15. Oktober 2018; abgerufen am 14. Oktober 2018.
  4. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  5. 1998 Hans Sigrist Prize. (PDF) Hans-Sigrist-Stiftung der Universität Bern, abgerufen am 14. Oktober 2018 (englisch).
  6. Laudatio zur Verleihung des Volta-Preises 2016. EPS, 26. April 2016, abgerufen am 14. Oktober 2018 (englisch, for seminal contributions to optical science, to the field of single-molecule spectroscopy and imaging (first single molecule detection by fluorescence and first optical detection of magnetic resonance in single molecule) and for pioneering investigations into the photoblinking and photobleaching behaviors of individual molecules at the heart of many current optical super-resolution experiments.).
  7. Prof. M.A.G.J. (Michel) Orrit. In: Spinoza Laureates. NWO, abgerufen am 22. Mai 2021 (englisch).
  8. Honorarprofessor M.Orrit Profil auf der MSPU Website. MSPU, abgerufen am 11. Juni 2020 (russisch).
  9. Honorarprofessor MSPU Universitätszeremonie. MSPU, abgerufen am 11. Juni 2020 (russisch).