Marina Rodnina
Marina V. Rodnina (ukrainisch Марина Володимирівна Родніна Maryna Wolodymyriwna Rodnina; * 19. November 1960 in Kiew, Ukrainische SSR) ist eine deutsche Biochemikerin ukrainischer Abstammung und Direktorin der Abteilung Physikalische Biochemie am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Ihre Forschung befasst sich mit der Funktionsweise der Ribosomen, den Proteinfabriken der Zellen.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marina Rodnina studierte Biologie und promovierte 1989 an der Universität Kiew im Fach Molekularbiologie. Als Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung kam sie 1990 an die Universität Witten-Herdecke, wo sie ab 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin war und sich 1997 habilitierte. Von 1998 bis 2008 war sie Professorin in Witten-Herdecke. Seit 2008 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie.[1] Seit 2004 ist sie Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO), seit 2008 der Leopoldina,[2] seit 2020 der Academia Europaea[3] und seit 2022 der National Academy of Sciences.[4]
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rodnina gilt als Expertin für große Proteinkomplexe. Sie konnte neue Methoden zur Untersuchung der Funktionen von Ribosomen entwickeln und trug zur Aufklärung der Proteinbiosynthese bei. Gemeinsam mit Kollegen konnte sie zum ersten Mal eine Filmsequenz der Ribosomentätigkeit erstellen.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2015: Hans Neurath Award der Protein Society
- 2016: Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis[5][6]
- 2019: Otto-Warburg-Medaille
- 2020: Albrecht-Kossel-Preis[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abteilung Physikalische Biochemie von Marina Rodnina am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen
- Marina Rodnina in der Datenbank renommierter Wissenschaftlerinnen AcademiaNet (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ englischer Lebenslauf auf einer Seite der MPG
- ↑ Mitgliedseintrag von Marina Rodnina (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 19. Juli 2016.
- ↑ Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
- ↑ Eintrag auf der Internetseite der National Academy of Sciences
- ↑ Pressemitteilung des Max-Planck Instituts für Biophysikalische Chemie vom 10. Dezember 2015.
- ↑ Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vom 10. Dezember 2015.
- ↑ Karin J. Schmitz: Marina Rodnina erhält Albrecht-Kossel-Preis - Biochemikerin für ihre Forschung zur Funktion des Ribosoms ausgezeichnet. Gesellschaft Deutscher Chemiker, Pressemitteilung vom 13. Februar 2020 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 13. Februar 2020.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Rodnina, Marina |
| ALTERNATIVNAMEN | Rodnina, Marina V.; Родніна, Марина Володимирівна (ukrainisch); Rodnina, Maryna Wolodymyriwna (ukrainisch-lateinisch) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsch-ukrainische Biochemikerin |
| GEBURTSDATUM | 19. November 1960 |
| GEBURTSORT | Kiew, Ukrainische SSR |
- Biochemiker
- Hochschullehrer (Witten)
- Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Leibnizpreisträger
- Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)
- Mitglied der European Molecular Biology Organization
- Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Academia Europaea
- Absolvent der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew
- Deutscher
- Ukrainer
- Geboren 1960
- Frau
- Ukrainischer Emigrant in Deutschland