Zurück in Stuttgart schuf er ein Relief mit einer Allegorie der Vergeltung unter dem Namen Das Jüngste Gericht, wofür die Regierung ihm ein Reisestipendium nach Italien spendierte. Vom September 1824 bis November 1825 reiste er zu Studienzwecken nach Rom und Neapel und berührte auf der Rückreise München. Das in Rom entstandene Flachrelief Amor und Psyche kaufte der Württembergische Kunstverein an. Bei der Verlosung fiel es an Johann Heinrich Dannecker, der es dem Kunstverein wieder zurückschenkte.
1827 heiratete Mack eine Tochter des als Schriftsteller bekannt gewordenen Pfarrers Rudolf Magenau in Hermaringen bei Heidenheim. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und der Sohn Rudolph hervor.[4]
Der schon im Alter von 31 Jahren verstorbene Ludwig Mack hatte, anders als sein Vater und vergleichbare zeitgenössische Künstler in Stuttgart, nicht mehr die Chance, zum Hofstuckateur oder Hofbildhauer ernannt zu werden. Mack gehörte nicht zum ersten Rang der Künstler des Schwäbischen Klassizismus wie Dannecker und Scheffauer, jedenfalls lassen die wenigen hinterlassenen eigenen Werke keinen Rückschluss auf eine eigenständige künstlerische Bedeutung zu.[5] Seine handwerklich-künstlerischen Fähigkeiten sind unbestritten.
Möglicherweise identisch mit dem Werk Die Auferstehung. Flachrelief mit einer „Allegorie der Vergeltung unter dem Namen des jüngsten Gerichts“ (Mack 1834, ADB).
Ort
Verbleib unbekannt
Die Auferstehung
Literatur
Mack 1829, Tafel 1, Gedicht „Die Auferstehung“ (nach Tafel 1); Mack 1830, Seite 189–190; Schorn 1824, Seite 350.
Jahr
1824
Beschreibung
Möglicherweise identisch mit dem Werk Das Jüngste Gericht. Flachrelief, 12 Fuß = 2,86 Meter hoch.[6] Zwei Engel mit Posaunen und dem Kreuz künden am Himmel schwebend den Tag der Vergeltung für die von den Toten Auferstandenen an. Eine weibliche Figur, die Tugend, harrt kniend und freudig am Boden. Ein sündiger Greis wendet sich furchtvoll ab, zurück nach seinem Grab hin.
Ort
Verbleib unbekannt
Amor und Psyche
Literatur
Bach 1900, Seite 109–110; Czigens 1977; Hütt 1993; Mack 1829, Tafel 2, Gedicht „Amor und Psyche“ (nach Tafel 2); Mack 1830, Seite 190; NN 1834, Seite 28.
Jahr
1824/1825
Beschreibung
Flachrelief in Marmor, 34 × 60 cm. Die nackte Psyche, mit Schmetterlingsflügeln, leuchtet mit der Öllampe, um den nackten, geflügelten Amor, der im Schlaf auf einer Kline liegt, verbotenerweise zu betrachten.[7]
Tonskizze einer Figurengruppe. Von einem riesigen Spinnrocken spinnt Klotho (die erste Parze rechts), den Schicksalsfaden des Menschen, Lachesis, die zweite misst den Faden und Atropos, die dritte schneidet ihn ab. Zu Füßen der beiden jüngeren Parzen mahnt eine Larve mit Trauermiene an den Ernst des Lebens und zu Füßen der Atropos eine hohngesichtige Maske an die Wandelbarkeit des Schicksals und die Vergänglichkeit des Lebens.
Tonskizze eines Flachreliefs (weitere Bilder siehe Galerie). Charon, der Fährmann des Hades liegt mit seinem dreiköpfigen Höllenhund Zerberus am Ufer des Totenflusses Styx und versperrt den weinenden Toten („Schatten“), die auf das Totengericht warten, den Rückweg zur Oberwelt. Die Totenrichter Minos, Aiakos (mit dem Szepter) und Rhadamanthys sitzen auf der Thronbank und befragen die Schatten nach ihrem Leben und ihren Taten. Glücklich die Schatten, die ins Elysion eingegangen sind wie die vergnüglich tanzenden drei Grazien und die verträumt und friedlich dem Leierspiel Lauschenden.
Flachrelief in Sandstein, 86 × 45 cm. „Weibliche Figur mit umgekehrter Fackel in der Linken, den rechten Ellbogen auf einen kaum erkennbaren Pfeiler stützend, die Hand mit einem Teil des gelüfteten Obergewandes ans gesenkte Antlitz pressend; Haupthaar unverhüllt, üppige Körperformen.“ (Pfeiffer 1912, Seite 144)
Ort
Stuttgart, Hoppenlaufriedhof, Grabmal von Obertribunalrat Karl Härlin genannt Tritschler (1749–1830).[9] Die Inschriften sind nicht mehr erkennbar.
Allegorie des Sonnenaufgangs mit dem Sonnengott Helios, Hochrelief in Sandstein, 2,38 m hoch, 12,06 m breit, Ausführung nach einem Entwurf des Malers Johann Friedrich Dieterich
Ort
Stuttgart, Schloss Rosenstein, Giebelfeld über dem Hauptportikus der Nordostfassade
Ludwig Mack, Bildhauer. In: Morgenblatt für gebildete Leser, Kunst-Blatt, 1834, Band 28, Nr. 67, 21. August 1834, S. 267 (Nekrolog); Textarchiv – Internet Archive.
Werke
Ilse Czigens (Redaktion): 150 Jahre Württembergischer Kunstverein Stuttgart 1827–1977. Stuttgart 1977, S. 15 (Amor und Psyche, mit Abbildung).
Karl Grüneisen: Ueber die Kunstwerke des königlichen Landhauses Rosenstein bey Stuttgart. In: Morgenblatt für gebildete Stände, Kunst-Blatt, Nr. 73, 14. September 1830, S. 289–290 books.google.com.
Michael Hütt: Amor und Psyche. In: Christian von Holst (Hrsg.): Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal und Wirklichkeit. Katalog. Stuttgart 1993, S. 437–438 (mit Abbildung).
Christian von Holst (Hrsg.): Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal und Wirklichkeit. Katalog. Stuttgart 1993.
Ludwig Mack; Rudolph Lohbauer (Illustrationen): Arbeiten von Ludwig Mack, Bildhauer in Stuttgart: in Conturen gezeichnet von Rudolph Lohbauer. Mit Gedichten von Rudolph Magenau, Ludwig Neuffer, Gustav Schwab. 1. Heft. Stuttgart 1829, PDF.
Lithographische Werke. Arbeiten von Ludwig Mack … (Rezension von Mack 1829). In: Morgenblatt für gebildete Leser, Kunst-Blatt, Nr. 48, 17. Juni 1830, S. 189–191, books.google.com.
Rechenschafts-Bericht des Verwaltungs-Ausschusses des Württembergischen Kunst-Vereins von Martini 1830–1833. Stuttgart 1834.
Bertold Pfeiffer: Klassizistische Bildwerke an Grabdenkmälern in und um Stuttgart. Sonderabdruck aus der Festschrift der K. Altertümersammlung in Stuttgart. Stuttgart 1912, PDF.
Ludwig Schorn: Kunstausstellung in Stuttgart, im September 1824. In: Morgenblatt für gebildete Stände, Kunstblatt, Nr. 88, 1. November 1824, S. 349–351, books.google.com.
↑Die Namen von Ludwig Mack und seinem Vater Joseph Wilhelm Ludwig Mack werden in der Literatur bisweilen mit dem Beinamen „der Jüngere“ bzw. „der Ältere“ versehen, weil wohl beide auf den Rufnamen Ludwig hörten.
↑Laut dem Grabstein auf dem Hoppenlaufriedhof (siehe Abbildung) sowie laut Mack 1834 und ADB wurde Mack am 22. Oktober geboren. Das Geburtsdatum „27. Oktober“ in Bach 1900, Seite 109, ist falsch.
↑Das Grab findet man am einfachsten, wenn man von der Rosenbergstraße aus zum Grab von Johann Heinrich Dannecker geht (Nr. 35 auf den aufgestellten Hinweistafeln). Macks Grab liegt dann rechts um die Wegbiegung.
↑Rudolph (* 7. Oktober 1829, † 14. Juli 1831) starb einen Monat vor seinem Vater, nicht ganz zwei Jahre alt. Von den beiden Töchtern war eine bereits 1834 nicht mehr am Leben.
↑Christian von Holst (geb. 1941), der ehemalige Direktor der Staatsgalerie Stuttgart, zählt Mack zu den „nur beschränkten Begabungen, die z. B. Schloss Rosenstein auszuschmücken hatten: unter den Bildhauern waren es Danneckers ehemaliger Gehilfe Friedrich Distelbarth (1768–1836) und seine jüngeren Schüler Konrad Weitbrecht (1796–1836) und Ludwig Mack […]“ (Holst 1993, Seite 68).
↑Werktitel von Pfeiffer 1912, Seite 142. Evtl. Zuschreibung zu Mack ebenfalls durch Pfeiffer 1912, Seite 144: „Als Urheber wird … in Betracht kommen einer der jüngeren Schüler von Dannecker, etwa Ludwig Mack d. J. (1799–1831)“. In Fußnote 2 auf der gleichen Seite verweist Pfeiffer zum Vergleich auf Mack 1829.
↑Im gleichen Quadranten wie das Grab, das auf den Hinweistafeln als Nr. 1 bezeichnet wird.
↑Das Werk wurde vom Württembergischen Kunstverein für 275 Gulden angekauft und wurde 1833 an ein Vereinsmitglied verlost.