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Liste der Mainstaustufen

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Staustufen am Main
Staustufe Griesheim: Wehr und Kraftwerk

Die Liste der Mainstaustufen nennt alle Staustufen am Main, einem rechten Nebenfluss des Rheins, im Bereich der Bundeswasserstraße. Der Main weist von der Mündung in den Rhein flussaufwärts bis zur Mündung der Regnitz bei Bamberg, dem Anfang des Main-Donau-Kanals, eine Gesamtlänge von 384 Kilometern und 34 Staustufen auf. Von der Mündung in den Rhein bis zur Schleuse Lengfurt ist er als europäische Wasserstraße Vb, oberhalb der Schleuse Lengfurt als Va eingestuft. Der Main ist mit Großmotorgüterschiffen und mit Schubverbänden bis zu einer Länge von 185 und einer Breite von 11,45 Metern befahrbar. Von Bamberg bis zum Rhein bei Mittelwasserstand überwindet der Fluss mit den Staustufen einen Höhenunterschied von 149 Metern. Bei jeder Staustufe werden das Jahr der Fertigstellung, die Lage am Main, die Haltungslänge, die Normalstauhöhe, die Fallhöhe und die Maße der Schleusenkammer genannt.[1] Die Stauhaltungen der Stufen sind 5,11 bis 18,79 Kilometer lang, der jeweils zu überwindende Höhenunterschied beträgt zwischen 2,36 und 7,59 Meter. Die Schleusenkammern haben eine nutzbare Länge von durchschnittlich 300 und eine Breite von 12 Metern. Sechs Staustufen unterhalb von Aschaffenburg haben eine zweite Schleuse. Bis auf zwei sind den Staustufen Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 127,55 Megawatt angeschlossen, das Regelarbeitsvermögen der Gesamtkette beläuft sich auf 851 GWh.[1]

Staustufe Kostheim: links das Wehr, rechts die Schleusengruppe mit Vorhäfen

Die Mainuferstaaten Preußen, Königreich Bayern, Großherzogtum Hessen und Großherzogtum Baden/Baden (Land) schlossen 1883 eine Vereinbarung über den Staustufenausbau zwischen der Mainmündung und Frankfurt am Main. Bis 1886 wurden die fünf Staustufen Kostheim, Flörsheim, Okriftel, Höchst und Niederrad mit Nadelwehren errichtet.

Die Stauregelung wurde 1901 bis Offenbach und zwischen 1913 und 1920 bis Aschaffenburg fortgesetzt. Ab 1921 wurde die Stauregelung des Mains durch die hierfür gegründete Rhein-Main-Donau AG verstärkt weitergeführt. Bis 1927 war Klingenberg erreicht.

Ab 1929 bis 1934 erfolgte der zweite Staustufenausbau der Strecke Kostheim bis Frankfurt. Dabei konnte die Zahl der Schleusen auf drei (Kostheim, Eddersheim und Griesheim) reduziert werden. Alle drei Wehre sind im Stil der Neuen Sachlichkeit erstellt worden. Die Schleuse Kostheim ist die westlichste und letzte Anlage am Main. Sie gilt als eine der verkehrsreichsten Binnenschleusen Deutschlands.[2]

Der Staustufenausbau erreichte während des Zweiten Weltkrieges 1941 Würzburg. Nach dem Krieg wurde 1954 Ochsenfurt erreicht, Kitzingen 1957. Als letzter wurde der Abschnitt von Schweinfurt bis Bamberg 1962 fertiggestellt. Über den Main-Donau-Kanal wurde schließlich Nürnberg erreichbar. Am 25. September 1962 wurde der Main als Großschifffahrtsstraße dem Verkehr übergeben. 1965 bis 1983 fand im Abschnitt Offenbach-Aschaffenburg ebenfalls eine zweite Ausbauphase statt. Dabei wurden die Stufen Kesselstadt (jetzt Mühlheim), Großkrotzenburg und Kleinostheim durch moderne Bauten ersetzt und die Stufen Mainkur, Großwelzheim und Stockstadt abgebrochen.

Die über 80 Jahre alte Staustufe Obernau muss ersetzt werden. Baubeginn ist nach aktuellen Planungen (Jahresanfang 2019) mit Bauvorbereitungen für 2020 vorgesehen; die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes könnte dann 2030 erfolgen.[3]

Staustufe Lengfurt
  • Nr.: Nennt die Nummer der Staustufe.
  • Name: Nennt den Namen der Staustufe.
  • Ort: Nennt den Ort der Staustufe (Schleusenkammer).
  • Baujahr: Nennt das Jahr, in dem die Staustufe erstmals in Betrieb genommen wurde, zusätzlich das Jahr, in dem sie durch einen Neubau ersetzt wurde.
  • Mainlage: Nennt die Lage am Main entsprechend der Mainkilometrierung. Bezugspunkt ist die Mitte der Schleuse/Schleusengruppe.
  • Haltungslänge: Nennt die Länge der Stauhaltung (zwischen benachbarten Schleusen) in Kilometern.
  • Höhe: Nennt die Höhe über Normalnull des Oberwassers bei Normalstau (entspricht durchschnittliche Wasserführung).
  • Fall: Nennt die Fallhöhe der Staustufe in Metern bei hydrostatischem Stau. Die Fallhöhe der Staustufe Kostheim ist abhängig vom Wasserstand des Rheins.
  • Länge: Nennt die nutzbare Länge der Schleusenkammer in Metern.
  • Breite: Nennt die nutzbare Breite der Schleusenkammer in Metern.

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Nr.
Name Ort Bau-
jahr
Main-
km
Haltungs-
länge
km
Höhe
m ü.NN
Fall
m
Länge
m
Breite
m
1 Viereth Viereth-Trunstadt 1925 380,699 230,86 6,00 289,80 12,00
2 Limbach Eltmann 1951 367,176 13,523 224,86 5,36 299,10 12,00
3 Knetzgau Knetzgau (Haßfurt) 1958 359,781 7,395 219,50 4,24 298,85 12,00
4 Ottendorf Gädheim 1962 345,263 14,518 215,26 7,59 301,60 12,00
5 Schweinfurt Schweinfurt 1963 332,037 13,226 207,67 4,67 300,60 12,00
6 Garstadt Bergrheinfeld 1956 323,503 8,534 203,00 4,69 299,75 12,00
7 Wipfeld Wipfeld 1950 316,289 7,214 198,31 4,31 300,15 12,00
8 Gerlachshausen mit Volkach Volkach (Schwarzach am Main) 1957 300,506 15,783 194,00 6,30 300,00 12,00
9 Dettelbach Dettelbach 1959 295,398 5,108 187,70 5,50 299,35 12,00
10 Kitzingen Kitzingen 1956 283,979 11,419 182,20 3,66 299,80 12,00
11 Marktbreit Marktbreit (Frickenhausen am Main) 1955 275,681 8,298 178,54 3,31 296,40 12,00
12 Goßmannsdorf Ochsenfurt 1952 269,028 6,653 175,23 3,40 296,90 12,00
13 Randersacker Randersacker 1950 258,885 10,143 171,83 3,30 299,60 12,00
14 Würzburg Würzburg 1954 252,512 6,373 168,53 2,75 293,10 12,00
15 Erlabrunn Erlabrunn (Thüngersheim) 1935 241,204 11,308 165,78 4,15 299,20 12,00
16 Himmelstadt Himmelstadt 1939 232,290 8,914 161,63 4,30 299,50 12,00
17 Harrbach Harrbach (Gemünden am Main) 1939 219,466 12,824 157,33 4,90 299,45 12,00
18 Steinbach Steinbach (Lohr am Main) 1939 200,673 18,793 152,43 5,14 299,10 12,00
19 Rothenfels Zimmern (Marktheidenfeld) 1936 185,887 14,786 147,29 5,26 298,45 12,00
20 Lengfurt Triefenstein 1937 174,508 11,379 142,03 3,99 300,08 11,98
21 Eichel Wertheim 1937 160,467 14,041 138,04 4,50 299,92 12,00
22 Faulbach Wertheim (Faulbach) 1935 147,065 13,402 133,54 4,51 299,80 12,10
23 Freudenberg Collenberg (Freudenberg) 1934 133,948 13,117 129,03 4,51 300,00 12,00
24 Heubach Großheubach (Miltenberg) 1932 122,360 11,588 124,52 4,00 300,00 12,00
25 Klingenberg Klingenberg am Main 1930 113,050 9,310 120,52 4,00 300,71 12,05
26 Wallstadt Kleinwallstadt (Großwallstadt) 1930 101,203 11,847 116,52 4,00 299,93 12,00
27 Obernau Niedernberg (Aschaffenburg) 1930
2034 (geplant)[4]
93,04[5] 8,16 112,52 4,01 299,18
300[6]
12,00
12,50[6]
28 Kleinostheim Kleinostheim (Stockstadt am Main) 1920
1972
77,905 15,004 108,51 6,80 298,36
298,22
12,04
12,02
29 Krotzenburg Hainburg (Großkrotzenburg) 1920
1983
63,850 14,055 101,71 2,74 302,30
300,01
12,00
12,00
30 Mühlheim
(vorher: Kesselstadt)
Maintal (Mühlheim am Main) 1920
1980
53,185 10,385 98,97 3,77 299,90 12,04
31 Offenbach Frankfurt am Main (Offenbach am Main) 1901
1957
38,514 14,671 95,20 3,18 344,03
230,07
12,09
13,05
32 Griesheim Frankfurt am Main 1934 28,687 9,827 92,02 4,49 344,05
344,38
12,00
15,00
33 Eddersheim Hattersheim am Main (Kelsterbach) 1934 15,551 13,136 87,53 3,61 345,46
344,26
12,05
15,05
34 Kostheim Hochheim am Main (Ginsheim-Gustavsburg) 1886
1934
3,209 12,342 83,92
2,36
(MW Rhein)
341,90
339,02
15,00
Torbreite:12,00 Kammer:20,00
  • Nr.: Nennt die Nummer der Staustufe.
  • Name: Nennt den Namen der Staustufe.
  • Fall: Nennt die Fallhöhe der Staustufe in Metern bei hydrostatischem Stau. Die Fallhöhe der Staustufe Kostheim ist abhängig vom Wasserstand des Rheins.
  • Leistung: Nennt die Ausbauleistung des Wasserkraftwerks in Megawatt.
  • Turbinen: Nennt Typ und Anzahl der Turbinen.
  • Eigentümer: Nennt den Eigentümer des Wasserkraftwerks.
  • Betreiber: Nennt den Betreiber des Wasserkraftwerks.

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Nr.
Name Fall
m
Leis-
tung
MW
Tur-
binen
Eigentümer
Betreiber
1 Viereth 6,00 6,20 3 Francis, 1 Kaplan Rhein-Main-Donau AG E.ON Wasserkraft
2 Limbach 5,36 3,70 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG E.ON Wasserkraft
3 Knetzgau 4,24 2,90 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG E.ON Wasserkraft
4 Ottendorf 7,59 6,30 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG E.ON Wasserkraft
5 Schweinfurt 4,67 3,80 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
6 Garstadt 4,69 3,90 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
7 Wipfeld 4,31 2,90 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
8 Gerlachshausen mit Volkach 6,30 3,90 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
9 Dettelbach 5,50 4,20 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
10 Kitzingen 3,66 3,00 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
11 Marktbreit 3,31 2,10 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
12 Goßmannsdorf 3,40 2,00 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
13 Randersacker 3,30 2,00 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
14 Würzburg 2,75 0,90 3 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
15 Erlabrunn 4,15 2,70 1 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
16 Himmelstadt 4,30 2,50 1 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
17 Harrbach 4,90 3,00 1 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
18 Steinbach 5,14 4,20 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
19 Rothenfels 5,26 4,20 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
20 Lengfurt 3,99 2,60 Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
21 Eichel 4,50 3,10 Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
22 Faulbach 4,51 4,10 Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
23 Freudenberg 4,51 4,30 Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
24 Heubach 4,00 3,40 Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
25 Klingenberg 4,00 3,00 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
26 Wallstadt 4,00 3,40 Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
27 Obernau 4,01 3,20 2 Kaplan Rhein-Main-Donau AG Uniper Kraftwerke
28 Kleinostheim 6,80 9,70 Rhein-Main-Donau AG E.ON Wasserkraft
29 Krotzenburg 2,74
30 Mühlheim 3,77 4,80 E.ON Wasserkraft
31 Offenbach 3,18 4,10 E.ON Wasserkraft
32 Griesheim 4,49 4,90 3 Kaplan Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg
33 Eddersheim 3,61 3,84 3 Kaplan Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg
34 Kostheim 2,36 4,9 2 Kaplan Pit-Rohrturbinen WKW Staustufe Kostheim/Main GmbH & Co. KG Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm
  • Karin Brundiers, Gerd Fleischhauer: Main-Handbuch. DSV-Verlag, Hamburg 1995, ISBN 3-88412-216-9.
  • Europäischer Schiffahrts- und Hafenkalender (WESKA) 2010. Herausgeber: Verein für europäische Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e. V., Binnenschiffahrts-Verlag GmbH, Duisburg-Ruhrort

Einzelnachweise

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  1. a b Daten und Fakten. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd, Juni 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2013; abgerufen am 7. Juni 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsd-sued.wsv.de
  2. Route der Industriekultur Rhein-Main Wiesbaden II Industriegeschichte zwischen Schiersten und Mainz-Kostheim, Nr. 5 Lokaler Routenführer (Flussroute)
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.staustufe-obernau.wsv.de
  4. Zeitplan. Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  5. Projekt und Planung. Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  6. a b Was ist geplant. Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg, abgerufen am 16. Oktober 2023.