Lakai
Lakai (frz.: laquais – Fußsoldat) war ein bezahlter Diener in Livree und bezeichnet im übertragenen Sinn einen übertrieben unterwürfigen Angestellten.[2] Das Wort wird gelegentlich auch für einen Kriecher gebraucht.[3]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wort Lakai ist aus der türkischen Sprache entstanden: Das ursprüngliche türkische Wort lautet ulaḳ in der Bedeutung von Läufer, Eilbote und es gehört zum Verbstamm ul (dt. gehen). Über das ngr. Wort oulakes sind weitere Wortbildungen in die romanischen Sprachen gelangt, nämlich ital. lacchè und span. lacayo. Das französische Wort laquais gibt es seit 1400. In deutschen Texten erscheint – nachweisbar seit 1513 – lagegen im Sinne eines Fußsoldaten. Aus älteren Dienern, die ihren Herren zu Fuß begleiten, hat sich dann die Bedeutung eines Dieners in Livree entwickelt.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Varia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zweiten Weltkrieg wurde Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unter Offizieren wegen seiner Unterwürfigkeit gegenüber Hitler Lakeitel genannt.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich XXVIII. Prinz Reuß zu Köstritz: Der korrekte Diener. Handbuch für Herrschaften und deren Diener. Parey, Berlin 1900 (Volltext bei Wikisource).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lakai in Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, abgerufen am 13. Juli 2020
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aus: Heinrich XXVIII. Prinz Reuß zu Köstritz: Der korrekte Diener. Paul Parey Verlag, Berlin 1900, S. 21.
- ↑ Duden | Lakai | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft. Abgerufen am 29. Mai 2017.
- ↑ Duden: Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. Mannheim 2007, Lemma Lakai, S. 467.
- ↑ Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. De Gruyter, Berlin/New York 1975, Lemma Lakai, S. 419.
- ↑ Vgl. Gerhard Boldt: Die letzten Tage der Reichskanzlei. 1947 sowie GröFaZ.