Kirf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 33′ N, 6° 29′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,16 km2 | |
Einwohner: | 832 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54441 | |
Vorwahlen: | 06582, 06583 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 062 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schloßberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | www.saarburg-kell.de | |
Ortsbürgermeister: | Reinhold Anton (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Kirf im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Kirf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortsgemeinde Kirf besteht aus dem namensgebenden Hauptort und den Ortsteilen Beuren/Saargau und Meurich. Beide Ortsteile sind Ortsbezirke. Zum Ortsteil Kirf gehören auch die Wohnplätze Hof Breitenacker, Hof Spirkelsbach und Brunnenhof; zu Beuren gehört der Weiler Breinsdorf und die Wohnplätze Kampholzer Hof und Waldhof; zu Meurich gehören die Oberste und die Unterste Neumühle sowie die Wohnplätze Weyerhäuschen und „In den Dreimorgen“.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort war früh besiedelt, was steinzeitliche Gerätfunde und römische Baureste in der Gemarkung beweisen. Seit der Mitte des 5. Jahrhunderts wurde ein fränkischer Friedhof im Umfeld der heutigen Kirche belegt. Diese trägt das Remigius-Patrozinium, was eine Kirchengründung im 7. Jahrhundert nahelegt. Der Ort erscheint als Kirchfa im Jahre 1222 in der Liste der im 10. Jahrhundert nach Mettlach wallfahrenden Orte. Der Ortsname wird vom fränkischen Vach, Wehr für Fischfang, abgeleitet.
Die mittelalterliche und neuzeitliche Ortsgeschichte weist kirchlich, landesgeschichtlich und grundherrschaftlich zersplitterte Rechte auf. Kirf war mit Beuren ein kurtrierisch-lothringisches Kondominat, Teile des Ortes gehörten auch zu luxemburgischen Herrschaften.[3] Nach dem Trierer Feuerbuch gab es im Jahr 1563 21 Feuerstellen bzw. Familien in Kirf, im Jahr 1684 wurden nur elf gezählt.[4]
Das Gebiet wurde im Rahmen des Ersten Koalitionskrieges erobert und kam 1798 unter französische Verwaltung. Nach dem Wiener Kongress kam es 1815 zum Königreich Preußen.
Am 18. Juli 1946 wurde Kirf gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Kirf an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
Am 7. Juni 1969 wurde der Ort Kollesleuken mit seinen damals 101 Einwohnern von Kirf nach Freudenburg umgemeindet.[5][6] Die beiden zuvor selbständigen Gemeinden Beuren (Saargau) (seinerzeit 205 Einwohner) und Meurich (201 Einwohner) wurden am 17. März 1974 eingemeindet.[7]
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kirf bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsgemeinderat in Kirf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:
Wahl | CDU | WG 1 1 | WG 2 2 | WG 3 3 | FWG F | Gesamt |
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2024 | 3 | 2 | 2 | – | 5 | 12 Sitze[9] |
2019 | 3 | 2 | 2 | – | 5 | 12 Sitze[10] |
2014 | 4 | 2 | 2 | – | 4 | 12 Sitze[11] |
2009 | 5 | 2 | 4 | 1 | – | 12 Sitze[12] |
2004 | 5 | 2 | 3 | 2 | – | 12 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reinhold Anton (FWG) wurde am 22. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Kirf.[13] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 61,11 % gewählt worden.[14] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 73,7 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[15]
Antons Vorgänger Josef Krug (CDU) hatte das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[16]
Ortsbezirke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die beiden Ortsbezirke Beuren und Meurich haben direkt gewählte Ortsvorsteher, aber keine Ortsbeiräte.[17]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Blau eine silberne eingebogene Spitze, darin ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, vorne ein goldenes Doppelkreuz, hinten vier silberne Balken.“ | |
Wappenbegründung: Kirf gehörte vor 1800 zu drei verschiedenen Grundherrschaften. Der größte Teil der Gemeinde gehörte zu Kurtrier, worauf das kurtrierische Kreuz in der Spitze deutet; ein weiterer Teil war lothringisch, daher das lothringische Doppelkreuz vorne; ein kleiner Teil gehörte zu Luxemburg, wiedergegeben durch die Grundfarben des ehemaligen luxemburgischen Landeswappens, von Silber und Blau geteilt (heute neunfach). |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ortsbild von Kirf ist gekennzeichnet durch die katholische Pfarrkirche St. Remigius (seit ca. 2020 wegen Baufälligkeit geschlossen)[18] und das gegenüberliegende Kriegerdenkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kirf
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Windpark Kirf wurde in den letzten drei Jahrzehnten schrittweise ausgebaut.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kirf wird die Bundesstraße 407 von der Landesstraße 133 gekreuzt. Von letzterer zweigt am nordwestlichen Ortsrand die Kreisstraße 118 ab.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maria Croon (1891–1983), Schriftstellerin
- Hermann Wedekind (1910–1998), Schauspieler, Opernsänger, Regisseur und Theaterintendant, wohnte in Kirf-Beuren
- Otto Theisen (1924–2005), Jurist und Politiker (CDU)
- Dieter Schmitt (* 1944), Politiker (CDU)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), S. 126–127.
- Karl-Josef Gilles: Ein Goldmünzschatz aus Kirf, Kreis Trier-Saarburg : Der erste keltische Münzschatz im Trierer Land (= Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier : Aus der Arbeit des Rheinischen Landesmuseums Trier. Band 42 (2010)). 26. August 2019, doi:10.11588/fuabt.2010..54719 (uni-heidelberg.de [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Kirf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
- Zur Ortsgemeinde Kirf gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Kirf bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Kirf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 119 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Ortsgemeinde Kirf auf region-trier.de ( vom 1. Mai 2021 im Internet Archive)
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Die Karte von 1789. (2. Band), Bonn 1898, S. 149.
- ↑ Jürgen Spanier: Freudenburg – Mein Heimatdorf – Gestern und Heute – Namen, Daten, Zahlen und mehr... ( vom 29. Juli 2023 im Internet Archive), S. 16.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 184 (PDF; 2,8 MB; Fußnote 26).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 176, 182 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 17. Juli 2019.
- ↑ Kirf, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Kirf. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen: Kirf ( vom 17. Juli 2019 im Internet Archive)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen: Kirf ( vom 28. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen: Kirf ( vom 17. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ Konstituierende öffentliche Sitzung des Ortsgemeinderates Kirf vom 22. Juli 2019. In: Ratsinformationssystem. Verbandsgemeinde Trier-Saarburg, abgerufen am 30. April 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile. Abgerufen am 30. April 2021.
- ↑ Kirf, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Kirf. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Marion Maier, Christa Weber und Christian Kremer: Kommunalwahl 2019: 18 Orte brauchen einen neuen Chef. Hört auf: Josef Krug aus Kirf. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 27. Januar 2019, abgerufen am 30. April 2021.
- ↑ Hauptsatzung der Ortsgemeinde Kirf vom 17. November 1994 in der Fassung der 7. Änderungssatzung vom 23. Juli 2019. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg-Kell, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Mai 2021; abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ swrfernsehen.de: Die Kirchstraße in Kirf