Kiehnmoor
Kiehnmoor
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Feuchtwiese im Kiehnmoor | ||
Lage | Südwestlich von Eimke, in den Landkreisen Celle und Uelzen | |
Fläche | 440 ha | |
Kennung | NSG LÜ 190 | |
WDPA-ID | 318648 | |
Geographische Lage | 52° 56′ N, 10° 15′ O | |
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Meereshöhe | von 64 m bis 76 m | |
Einrichtungsdatum | 02.02.1992 | |
Verwaltung | NLWKN |
Das Kiehnmoor wurde 1992 zum Naturschutzgebiet erklärt. Es befindet sich in der Lüneburger Heide in Niedersachsen und liegt landkreisübergreifend im Bereich dreier Gemeinden: in Wriedel in der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf, in Eimke in der Samtgemeinde Suderburg (beide Landkreis Uelzen) und in Faßberg (Landkreis Celle).
Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von 440 Hektar. Davon liegen 340 ha im Landkreis Uelzen und 100 ha im Landkreis Celle. Die unteren Naturschutzbehörden dieser Landkreise sind für das Gebiet zuständig.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein großer Teil des Kiehnmoors ist Feuchtgrünland, das teilweise noch extensiv bewirtschaftet wird. Überwiegend wird das Gebiet aber naturbelassen. Eine kleine Sandheidefläche ist in das Naturschutzgebiet einbezogen. Diese grenzt im Süden unmittelbar an die größeren Heideflächen des Naturparks Südheide an. Auf diesen Heideflächen werden noch Heidschnucken gehalten. Nördlich des Kiehnmoores, unmittelbar anschließend, ist die Niederung des teilweise aufgestauten Flusses Gerdau, mit dem Naturschutzgebiet Brambosteler Moor. Hier befindet sich das Quellgebiet der Gerdau, einer der beiden Quellflüsse der Ilmenau. Im Südosten grenzt unmittelbar der Schießplatz Unterlüß der Firma Rheinmetall und die Große Heide bei Unterlüß an, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Auch im Kiehnmoor besteht absolutes Betretungsverbot. Dieses ganze Gebiet ist sehr abgeschieden. An seltenen Vogelarten hat sich der Kranich und der Schwarzstorch hier angesiedelt. Auch der Fischotter ist hier zu finden. Mit den naturnahen Waldbeständen (zum Teil Erlen- und Birkenbruchwälder) bildet es, infolge der Abgeschiedenheit und den guten Nahrungs- und Platzbedingungen, einen bedeutenden Lebensraum für das vom Aussterben bedrohte, sehr störungsempfindliche Birkhuhn.[1] Zusammen mit den benachbarten und in großen Teilen übergehenden Bereichen um die Truppenübungsplätze Munster und Bergen, dem Großen Moor bei Becklingen, den Mooren bei Sittensen[2], dem Ostenholzer Moor und den Meißendorfer Teichen und Bannetzer Moor, beherbergt dieser Raum der Lüneburger Heide den größten zusammenhängenden Birkhuhnbestand des mitteleuropäischen Tieflands.
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Birkenbruchwald Kiehnmoor/Brambosteler Moor
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Erlenbruchwald Kiehnmoor/Brambosteler Moor
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Fläche im Kiehnmoor
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Heidschnucken im Kiehnmoor
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. Prüter, J. Wübbenhorst & P. Südbeck: Niedersachsens Verantwortung für die Erhaltung des Birkhuhns (Tetrao tetrix) im mitteleuropäischen Tiefland. 2004. Vogelkdl. Ber. Niedersachs. 36: 121-130. Abb 4: Aktuelle Vorkommens-Schwerpunkte des Birkhuhns in Niedersachsen und Einzelnachweise in der Region Lüneburger Heide außerhalb der aktuellen Brutgebiete nach 1990 (innerhalb des NSG „Lüneburger Heide“ nur eine Auswahl). Schattiert sind ausgewiesene EU-Vogelschutzgebiete mit aktuellen oder ehemaligen Birkhuhnvorkommen (1: Moore bei Sittensen; 2: NSG Lüneburger Heide; 3: TÜP Munster Nord; 4: TÜP Munster Süd; 5: Große Heide bei Unterlüß und Kiehnmoor; 6: TÜP Bergen; 7: Ostenholzer Moor und Meißendorfer Teiche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturschutzgebiet „Kiehnmoor“ in der Datenbank des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Birkhuhn) ( vom 21. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Moore bei Sittensen) ( vom 25. Oktober 2007 im Internet Archive)