Kesfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 9′ N, 6° 14′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Arzfeld | |
Höhe: | 496 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,5 km2 | |
Einwohner: | 75 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54619 | |
Vorwahl: | 06559 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 247 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Luxemburger Straße 6 54687 Arzfeld | |
Website: | www.kesfeld.de | |
Ortsbürgermeister: | Neuwahl am 25. Juli 2024 angesetzt | |
Lage der Ortsgemeinde Kesfeld im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Kesfeld ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortsgemeinde liegt in der Westeifel, nur wenige Kilometer östlich der Staatsgrenzen zu Luxemburg und Belgien. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über die Hochfläche von Leidenborn und liegt etwa 8 km südlich von Pronsfeld. Zu Kesfeld gehören Teile der Weiler Spielmannsholz und Dromigt (beide teilweise zu Üttfeld gehörend),[2] die in etwa 1 km Abstand vom Hauptort liegen.
Mit 85,6 % wird ein vergleichsweise großer Teil des Gemeindegebietes landwirtschaftlich genutzt, 9,8 % sind von Wald bestanden (Stand 2011).[3]
Nachbargemeinden sind Heckhuscheid im Norden, Üttfeld im Osten, Leidenborn im Süden sowie Großkampenberg im Westen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verschiedene Bodenfunde, Gebäudereste, Ziegel, Tongefäße und Hügelgräber belegen eine frühe Besiedlung des Raumes durch Kelten und Römer. Gesichert ist der Fund eines römischen Grabhügels nördlich von Kesfeld. Bei Rodungsarbeiten wurde dieser im Jahre 1988 entdeckt und durch das Rheinische Landesmuseum Trier dokumentiert.[4] Etwas weiter östlich konnten zudem römische Grabfunde beobachtet werden.[5] Der Ort in der heutigen Form ist entstanden bei der Rodungsphase im 12. Jahrhundert, worauf auch die Endung des Ortsnamens schließen lässt.
Der Ortsname ist vermutlich auf den das Dorf durchfließenden Kesselbach zurückzuführen. Urkundlich erwähnt wurde Kesfeld 1245/1265 als „Kesselveld“. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Verwaltungs- und Gerichtsbezirk der Meierei Harspelt innerhalb der Herrschaft Dasburg im Herzogtum Luxemburg.
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg seinerzeit gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Unter der französischen Verwaltung gehörte Kesfeld zum Kanton Arzfeld, der verwaltungsmäßig dem Arrondissement Bitburg im Departement Wälder zugeordnet war, und wurde von der Mairie Leidenborn verwaltet.[6]
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das vormals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our dem Königreich Preußen zugeordnet. Der Ort gehörte von 1816 an zur Bürgermeisterei Leidenborn im neuen Kreis Prüm im Regierungsbezirk Trier und von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu Rheinprovinz. Nach 1936 gehörte die Gemeinde zum Amt Daleiden-Leidenborn.
Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 90 % des Ortes zerstört. Eine Evakuierung des Ortes fand im September 1944 statt. Die US-Truppen erreichten das Gebiet am 16. September, wobei die Front zunächst stockte. Daher lag Kesfeld bis zur Ardennenoffensive im Dezember 1944 unmittelbar am Frontverlauf. Im Februar 1945 wurde Kesfeld nochmals von US-amerikanischen Truppen eingenommen.
Seit der Kommunalreform 1971 gehört Kesfeld zur Verbandsgemeinde Arzfeld und zum Eifelkreis Bitburg-Prüm (damals: Landkreis Bitburg-Prüm).
Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kesfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Kesfeld besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Neuwahl eines Ortsbürgermeisters war für die Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderats am 25. Juli 2024 vorgesehen,[8] da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde.[9]
Zuletzt war Roland Kotz Ortsbürgermeister von Kesfeld. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 98,15 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10] Roland Kotz musste es jedoch aufgrund einer Verfügung der kommunalen Aufsichtsbehörde im Frühjahr 2022 vorzeitig aufgeben, da er als Beschäftigter der Verbandsgemeinde Arzfeld nicht gleichzeitig Ortsbürgermeister einer ihrer Ortsgemeinden sein durfte.[11][12] Da für eine am 4. September 2022 angesetzte Neuwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, obliegt die Wahl eines Nachfolgers gemäß Gemeindeordnung nun dem Rat. Bis zur Ernennung führt der der Erste Beigeordnete Thomas Hostert die Amtsgeschäfte.[13]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Von Silber (Weiß) über Rot geteilt durch einen blau-silbernen (-weißen) Wellenschrägbalken, vorn drei goldene (gelbe) Getreidegarben bordweis, hinten ein rotes Hochkreuz auf zweistufigem Sockel (Kalvarienkreuz).“[14] | |
Wappenbegründung: Rot und Silber sind die Farben der Grafen von Vianden denen seit dem 14. Jahrhundert die luxemburgischen Herrschaft Dasburg und damit Kesfeld gehörte. Der blau-silberne Wellenbalken steht für den Primmer- und den Kesselbach. Das Hochkreuz ist im Ortskern wiederzufinden und soll an die Schrecken des Krieges erinnern. Die Christusfigur des Kreuzes wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und lagerte lange Zeit in einer Scheune.
Das von Christian Credner in Zusammenarbeit mit Kesfelder Bürgern entworfene Wappen wurde am 11. August 2010 durch die Kommunalaufsicht des Eifelkreises Bitburg-Prüm genehmigt. |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kesfeld ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Seit 1971, als noch 20 landwirtschaftliche Betriebe gezählt worden waren, hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 317 ha vergleichsweise stark auf 170 ha (2005) abgenommen, die von 7 Betrieben bewirtschaftet wurden. Bekannt war die Landwirtschaft Kesfelds früher für Haferanbau und Hafersaatgut.
Das Ortszentrum liegt abseits größerer Durchgangsstraßen; die an den Rändern des Gemeindegebietes verlaufenden Landesstraßen sind über Gemeindestraßen zu erreichen. Eine vereinzelte Busanbindung nach Herzfeld und Reiff besteht an Werktagen durch die VRT-Buslinie 474.[15]
Kesfeld ist Standort einer Freiwilligen Feuerwehr.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Kesfeld auf den Seiten der Verbandsgemeinde Arzfeld
- Zur Ortsgemeinde Kesfeld gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Kesfeld in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 90 f. (PDF; 3,3 MB).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 26. Februar 2023.
- ↑ Eintrag zu Römischer Grabhügel Kesfeld in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 20. April 2022.
- ↑ Eintrag zu Römische Grabfunde Kesfeld in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 20. April 2022.
- ↑ Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF;) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 14, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Thomas Hostert (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Kesfeld am 9. Juni 2024. In: Islek aktuell VG Arzfeld, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 17. Juni 2024, abgerufen am 2. August 2024.
- ↑ Thomas Hostert: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Kesfeld. In: Islek aktuell VG Arzfeld, Ausgabe 29/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 2. Juli 2024, abgerufen am 2. August 2024.
- ↑ Thomas Hostert (Wahlleiter): Öffentliche Bekanntmachung: Kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht. In: Islek aktuell VG Arzfeld, Ausgabe 19/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 24. April 2024, abgerufen am 2. August 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Oktober 2021; abgerufen am 23. Dezember 2021 (siehe Arzfeld, Verbandsgemeinde, 15. Ergebniszeile).
- ↑ Roland Kotz: Aufsichtsbehördlichen Verfügung. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 43/2021. Abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Roland Kotz: Hinweis. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 18/2022. Abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Thomas Hostert: Bekanntmachung zur Wahl der Ortsbürgermeisterin / des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Kesfeld. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 30/2022. Abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Wappen der Ortsgemeinde Kesfeld. In: Eifel aktuell. Wochenzeitung mit den öffentlichen Bekanntmachungen der Verbandsgemeinde Arzfeld. Jahrgang 38 (113), Ausgabe 4/2011. Linus Wittich, Föhren 29. Januar 2011, S. 1.PDF ( vom 25. September 2015 im Internet Archive)
- ↑ Fahrplanauskunft auf der Seite des VRT