Jugendwahlrecht
Als Jugendwahlrecht wird die Möglichkeit zur Teilnahme an politischen Wahlen durch Bürger demokratische Länder bezeichnet, welche die Volljährigkeit noch nicht erreicht Haben, abgeleitet von den Wörtern jugendlich und Wahlrecht
Befürworter und Gegner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegner argumentieren damit das Jugendliche pauschal nicht ausreichend informiert bzw. gebildet und politisch desinteressiert seien und nach Statistik der Anteil Jugendlicher an Wahlen in Ländern mit Jugendwahlrecht gering sei, wohingegen Befürworter argumentieren Jugendlich seien ausreichen Gebildet auch durch Politik Unterricht an Schulen und es gäbe keinen Reifeschub am 18 Geburtstag ab welchem man plötzlich fähig sei an demokratischen Wahlen teilzunehmen und damit, das Jugendliche ihr Wahlrecht in Ländern mit Jugendwahlrecht wie Österreich dankbar annehmen.
Unterschied zwischen Jugend- und Kinderwahlrecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während Kinderwahlrecht die komplette Abschaffung der Wahlaltersgrenzen bedeutend bezieht sich das Wort Jugendwahlrecht auf eine existierende Wahlaltersgrenze, welche jedoch nicht im Erwachsenenalter sondern in der Jugend liegt, in den meisten Ländern bei 16 oder 24 Jahren.
Vergleich zum Familienwahlrecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Familienwahlrecht sieht eine stellvertretende Wahl durch einen Erziehungsberechtigten vor, wohingegen Jugendliche das Jugendwahlrecht selbstständig, ohne Einfluss und Erlaubnis der Erziehungsberechtigten Wahrnehmen können.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten Länder der Welt senkten die Wahlaltersgrenzen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte nach und nach ab, insbesondere für das aktive Wahlrecht.
Situation nach Ländern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Österreich ist Vorreiter im Bereich Jugendwahlrecht, anders als die meisten europäischen Länder welche das Jugendwahlrecht nur für kommunal- und Landtagswahlen einführten, führte Österreich das aktive Wahlrecht für Alle, die zum Wahlzeitpunkt das 16. Lebensjahr vollendet haben, ein, einschließlich Nationalrats- und Bundespräsidentenwahl.
Das Passive Wahlrecht bleibt bei 18 Jahren für alle Wahlen außer der Bundespräsidentenwahl (35 Jahre)
Standpunkte der Parteien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grüne, SPÖ und NEOS begrüßen das Jugendwahlrecht wohingegen ÖVP und insbesondere FPÖ es ablehnen.
Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland ist die Teilnahme an der Bundestagswahl erst ab dem vollendeten achtzehnten Lebensjahr möglich.
Niedersachsen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kommunales Jugendwahlrecht ab 16
Nordrhein-Westfalen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wahlrecht
Hessen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf kommunaler Ebene ab 16
Thüringen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ebenfalls ab 16 nur auf kommunaler Ebene
Sachsen-Anhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kommunales Jugendwahlrecht ab 16
Berlin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kommunales Jugendwahlrecht ab 16
Hamburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Kommunal- und Landesebene ab 16
Bremen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Kommunal- und Landesebene Ebene
Schleswig Holstein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Kommunaler Ebene und Landesebene ab 16
Europawahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2024 dürfen erstmals Jugendliche ab 16 mit dem aktiven Wahlrecht an den Europawahlen Teilnehmen.
Standpunkte der Parteien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während Grüne, Linke und teilweise SPD das Jugendwahlrecht begrüßen, wird es von den CDU/CSU sowie der FDP abgelehnt.
Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ebenso beschäftigen sich Organisationen und Zusammenschlüsse mit dem Thema Wahlaltersgrenze wie der Bayerische Jugendring sowie der Deutsche Jugendring, welche teilweise das Wahlrecht ab 14, teilweise ab 16 Jahren fordern bzw. Das Kinderwahlrecht