Joinville (Brasilien)
Município de Joinville Joinville | |||
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Panorama von Joinville (2012) | |||
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Koordinaten | 26° 18′ S, 48° 51′ W | ||
Lage von Joinville im Bundesstaat Santa Catarina | |||
Symbole | |||
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Gründung | 9. März 1851 (Kolonie) 15. März 1866 (Stadt) | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Santa Catarina | ||
ISO 3166-2 | BR-SC | ||
Metropolregion | Metropolregion Norte-Nordeste Catarinense | ||
Höhe | 4 m | ||
Fläche | 1.127,9 km² | ||
Einwohner | 515.288 (2010) | ||
Dichte | 456,8 Ew./km² | ||
Schätzung | 604.708 (1. Juli 2021) | ||
Gemeindecode | IBGE: 420910 | ||
Postleitzahl | 89200-000 | ||
Telefonvorwahl | (+55) 47 | ||
Website | joinville.sc (brasilianisches Portugiesisch) | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Adriano Silva (2021–2014) | ||
Partei | Partido Novo | ||
Wirtschaft | |||
BIP | 30.785.682 Tsd. R$ 52.793 R$ pro Kopf (2018) | ||
HDI | 0,809 (2010) | ||
Satellitenaufnahme: Joinville an der Baía da Babitonga mit Canal do Linguado, gegenüber die Ilha de São Francisco do Sul
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Joinville, amtlich portugiesisch Município de Joinville, ist mit ca. 605.000 Einwohnern, davon die meisten deutscher Abstammung, die größte Stadt des südbrasilianischen Bundesstaates Santa Catarina. Neben Blumenau und Brusque gilt die Stadt als eines der Zentren der deutschen Kolonisation in diesem Bundesstaat. Sie ist 180 km von der Hauptstadt Florianópolis entfernt und Teil der Metropolregion Norte-Nordeste Catarinense.
Gründung und Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt wurde im Jahr 1851 als Colônia Dona Francisca gegründet und nach Franziska von Brasilien, der Tochter des brasilianischen Kaisers Peter I. benannt. Im Jahr darauf wurde die Stadt in Joinville umbenannt, zu Ehren ihres Mannes François d’Orléans, prince de Joinville. Im Zuge eines Vertrages zwischen diesem, dem Schwager des brasilianischen Kaisers Dom Pedro II, und dem Hamburger Kolonisationsverein für Südbrasilien (Sociedade Colonizadora Hanseatica) wurden dem Verein 33.000 Hektar Land zur Verfügung gestellt. Der Verein musste wiederum 1.500 Einwanderer nach Brasilien bringen. Er gewann dafür vor allem Protestanten.[1]
„Die Schweizer Einwanderung war in den Anfängen der Besiedlung von Dona Francisca von grosser Bedeutung. Die Schweizer machten selbst die Mehrheit der Koloniebevölkerung aus.“[2]
Stadtverwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtpräfekt (prefeito municipal, Bürgermeister) ist seit der Kommunalwahl 2020 für die Amtszeit 2021 bis 2024 Adriano Silva des Partido Novo.[3] Die Legislative liegt bei der Munizipkammer Câmara Municipal aus 33 gewählten Stadträten (vereadores).
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Volkszählung 2010 betrug die Bevölkerungszahl 515.288 Einwohner, von denen nur 13 % im nichturbanen Raum leben. Die Fläche beträgt rund 1.128 km² (2015), die Bevölkerungsdichte beträgt 457,6 Personen pro km². Das brasilianische Statistikinstitut IBGE schätzte die Bevölkerungszahl zum 1. Juli 2021 auf 604.708 Einwohner.[4]
Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
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1872 | 7.650 Freie: 7.575 Sklaven: 75 |
? | ? |
1900 | 18.587 | ? | ? |
1920 | 42.854 | ? | ? |
1940 | 45.590 | 17.569 | 28.021 |
1950 | 43.334 | 21.390 | 21.944 |
1960 | 70.687 | 55.553 | 15.134 |
1970 | 126.058 | 112.131 | 13.927 |
1980 | 235.803 | 222.296 | 13.507 |
1991 | 347.151 | 334.674 | 12.477 |
2000 | 429.604 | 414.972 | 14.632 |
2010 | 515.250 | 497.788 | 17.462 |
2021 | 604.708 | ? | ? |
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
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Quelle: IBGE (2011)[5]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Joinville hat die größte Industrie des Bundesstaates, mehr als 600 Industriebetriebe, eine große Anzahl von Banken und mehr als 15.000 Handels- und Dienstleistungsbetriebe. Darunter ist auch der lokale Automobilhersteller TAC Motors in der Stadt zu finden.
Neben der industriellen und wirtschaftlichen Entwicklung versucht die Stadt nun, neue Wege im Tourismus zu gehen und die Region dafür zu erschließen. Geboten werden Landtourismus, typische Feste, nationale Veranstaltungen und viele weitere Attraktionen in der ganzen Stadt.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1983 wurde das Tanzfestival ins Leben gerufen, heute eines der größten auf diesem Gebiet in Brasilien und sogar in Lateinamerika. Mehr als 400 Tänzer treffen sich jährlich im Juli. Tanzvorführungen findet man dann in der ganzen Stadt Joinville.
Das Fest Fenachopp, das 1988 ins Leben gerufen wurde, hat zum Ziel, die deutschen Traditionen in der Stadt zu erhalten. Es findet im Oktober statt, mit viel Musik, Tanz und Bier.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der führende Fußballverein der Stadt ist der Joinville Esporte Clube, er ist zwölffacher Staatsmeister und fünffacher Sieger des Staatspokals.
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Stadtzentrum von Joinville
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Zufahrt nach Joinville (Foto: Werner Zotz)
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maurício Gugelmin (* 1963), Formel-1-Rennfahrer
- Márcia Narloch (* 1969), Langstreckenläuferin
- Emerson Ramos Borges (* 1980), Fußballspieler
- Ana Cláudia Michels (* 1981), Fotomodell
- Eliane Martins (* 1986), Weitspringerin
- Alexandr Fier (* 1988), Schachgroßmeister
- Moacir da Rosa Wilmsen (* 1993), Fußballspieler
- Willian Popp (* 1994), Fußballspieler
- Letícia Melo (* 1997), Weitspringerin
- Pedro Boscardin Dias (* 2003), Tennisspieler
- Eduarda Henklein (* 2009), Kinderstar am Schlagzeug
Personen mit Verbindung zu Joinville
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Matthias Schröder (1778–1860), Hamburger Kaufmann und Initiator der Gründung der ersten Siedlung
- Ottokar Dörffel (1818–1906), deutscher Rechtsanwalt, Redakteur, Verleger, Bürgermeister von Glauchau und Joinville
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bürgerportal der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil – Joinville, SC, sozialstatistische Angaben (brasilianisches Portugiesisch)
- Joinville - Brasilien, Tourismuswebsite
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ursula Prutsch, Enrique Rodrigues-Moura: Brasilien: eine Kulturgeschichte. 2. Auflage. Transcript, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-2391-8, S. 68.
- ↑ Dilney Cunha: Das Paradies in den Köpfen. Eine Schweizer Auswanderungsgeschichte nach Brasilien im 19. Jahrhundert. Hrsg.: Hans-Jürg Fehr. Limmat Verlag, Zürich 2004, ISBN 3-85791-471-8, S. 9–10 (Originaltitel: Suíços em Joinville. O duplo desterro, 2003, Editora Letradágua, Joinville.).
- ↑ Prefeito e vereadores de Joinville tomam posse; veja lista de eleitos. In: globo.com. G1, 1. Januar 2021, abgerufen am 2. Februar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ IBGE: Cidades@ Santa Catarina: Joinville. Abgerufen am 27. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 238 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 28. März 2022]).