International Graduate Centre for the Study of Culture
International Graduate Centre for the Study of Culture | |
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Gründung | 2006 |
Ort | Gießen |
Bundesland | Hessen |
Land | Deutschland |
Leitung | Ansgar Nünning |
Studierende | ca. 100 |
Website | gcsc.uni-giessen.de/ |
Das International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) an der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde im Jahr 2006 durch seinen Direktor Ansgar Nünning gegründet. Nachdem es im Jahr 2006 als eine der ersten geisteswissenschaftlichen Einrichtungen[1] im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder durch ein strukturiertes Promotionsprogramm mit klarem kulturwissenschaftlichem Forschungsprofil überzeugte,[2] wurde das Zentrum 2012 in die zweite Förderphase der Exzellenzinitiative aufgenommen.[3]
Das GCSC ist Teil des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften (GGK), das bereits 2001 gegründet wurde und als „Pioniermodell für die Reform der deutschen Doktorandenausbildung“[4] diente. Während das GGK sich mit einem Basisprogramm an alle Promovierenden der JLU in den sozial-, kultur- und geisteswissenschaftlichen Fachbereichen wendet, hat das GCSC eine internationale Ausrichtung sowie einen hohen Anteil internationaler Promovierender. Es fördert Diversität und Chancengleichheit. Das Zentrum vergibt jedes Jahr bis zu 13 Stipendien.
Hauptziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptziele des GCSC sind die Etablierung idealer Promotionsbedingungen, die Entwicklung neuer kulturwissenschaftlicher Ansätze und Methoden sowie das Erlangen einer Vorreiterrolle in der internationalen kulturwissenschaftlichen Forschung und der weitere Aufbau langfristiger Kooperationen mit internationalen Graduiertenschulen. In der zweiten Förderphase wird zudem ein strategisches Qualifikationsprogramm für Postdoktoranden entwickelt.[5]
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In acht verschiedenen Forschungsbereichen (sogenannten Research Areas) widmet sich das wissenschaftliche Programm der Erforschung der Kultur.
Research Areas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Research Area 1: Cultural Memory Studies
- Research Area 2: Cultural Narratologies
- Research Area 3: Cultural Transformation and Performativity Studies
- Research Area 4: Visual and Material Culture Studies
- Research Area 5: Media and Multiliteracy Studies
- Research Area 6: Cultural Identities
- Research Area 7: Global Studies and Politics of Space
- Research Area 8: Cultures of Knowledge, Research, and Education
Zudem wird in verschiedenen Arbeitsgruppen zu sogenannten emerging topics der kulturwissenschaftlichen Forschung gearbeitet. Am GCSC wird dabei konzeptbasierte study of culture betrieben,[6] die interdisziplinär und international ausgerichtet ist.
Strukturiertes Studienprogramm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter dem Motto „Promovieren mit System“ steht das strukturierte, holistische Studienprogramm des GCSC:[7] Es führt seine Doktoranden mit verschiedenen Veranstaltungsformaten wie Grund- und Aufbaukurs Promotion, Workshops, Gastvorträgen, Keynote Lectures, Masterclasses und Disputationskursen vom ersten Semester bis zur Disputation. Durch das Teaching Centre erhalten die Doktoranden Unterstützung in der Lehre, der Career Service bereitet sie auf Karrieren nach der Promotion vor. Das Programm ist „auf die Bedürfnisse der Zielgruppen abgestimmt und trägt damit zur Verkürzung der Promotionszeiten bei“.[8]
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Studienprogramm veranstaltet das GCSC verschiedene Veranstaltungen: jährlich bietet der Karrierekongress unter einem anderen Thema den Promovierenden Orientierung für das spätere Berufsleben.[9] Am Information Day können sich interessierte Studierende über eine mögliche Promotion in den Kulturwissenschaften informieren.[10] Darüber hinaus veranstaltet das GCSC abwechselnd mit verschiedenen Partneruniversitäten im Rahmen der European Summer School in Cultural Studies (ESSCS). Im Jahr 2013 fand die vom GCSC organisierte Summer School im Rahmen der Ruhrtriennale statt.
Nationale und internationale Partner und Netzwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das GCSC ist in verschiedene internationale Netzwerke mit anderen Universitäten (z. B. Stanford University, Katholische Universität Portugal, Macquarie University, Sydney) eingebunden.[11] Das GCSC pflegt zudem Partnerschaften zu universitären und außeruniversitären Einrichtungen; wie beispielsweise dem Centre for 21st Century Studies (C21), Wisconsin-Milwaukee, dem Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach sowie dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte. Gemeinsam mit den Universitäten Stockholm, Bergamo, Helsinki, Lissabon und Graz betreibt es das europäische Promotionsprogramm European PhDNetwork „Literary and Cultural Studies“.[12] 2014 wurde das GCSC in das transatlantische Graduiertenprogramm IGHERT des Consortium of Humanities Centers and Institutes eingebunden, das sich die Förderung kollaborativer internationaler Forschung in den Geisteswissenschaften zur Aufgabe gemacht hat.[13]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Rezensionsportal KULT_online informiert über kulturwissenschaftliche Neuerscheinungen und bietet Promovierenden und Postdocs bereits früh Publikationsmöglichkeiten.[14] Zudem erscheinen die hauseigenen Publikationsreihen Concepts for the Study of Culture im Verlag Walter de Gruyter und die Reihen Contributions to the Study of Culture und English Literary and Cultural History im Wissenschaftlichen Verlag Trier.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stephan Sippel in: Gießener Allgemeine Zeitung. 17. November 2007.
- ↑ Die Topographie der Exzellenz. In: Die Zeit. 19. Oktober 2006.
- ↑ [1] Liste der laufenden Graduiertenschulen. Abgerufen am 26. Februar 2014.
- ↑ DFG-Broschüre 20 Jahre Graduiertenkollegs. 29. August 2010.
- ↑ Stephan Sippel: Bei der Promotion weltweit gefragt. Das kulturwissenschaftliche Graduiertenzentrum GCSC verabschiedete alte und begrüßte neue Mitglieder. In: Gießener Allgemeine. 16. Oktober 2013.
- ↑ Ansgar Nünning, Birgit Neumann (Hrsg.): Travelling Concepts for the Study of Culture. De Gruyter, Berlin/Boston 2012.
- ↑ Gisela Kirschstein: Dorado der Doktoranden. In: Die Welt. 29. Dezember 2006.
- ↑ Gunda Achterhold: Du bist nicht allein - Graduiertenschulen bringen Struktur ins Doktorleben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung/Hochschulanzeiger. 12. Mai 2008.
- ↑ Gießener Anzeiger. 26. Juni 2012.
- ↑ Gießener Allgemeine. 13. Februar 2013.
- ↑ Partners & Networks. Website des GCSC. Abgerufen am 26. Februar 2014.
- ↑ phdnet.uni-giessen.de
- ↑ Integrative Graduate Humanities Education Research and Training (IGHERT). In: chcinetwork.org. Abgerufen am 24. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Uniforum. Nr. 1, 24. Februar 2011.