Hartmut Ritzerfeld

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Hartmut Ritzerfeld (2023)

Hartmut „Hacky“ Ritzerfeld (* 7. Oktober 1950 in Stolberg-Büsbach; † 1. Januar 2024 in Stolberg) war ein deutscher Maler neoexpressiver figurativer Bilder.

Hartmut Ritzerfeld wurde von 1965 bis 1968 zunächst als Schaufensterdekorateur ausgebildet, bevor er von 1969 bis 1976 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys (Malerei, Objekt- und Aktionskunst) und Karl Kneidl (Bühnenbild) studierte. 1975 wurde er Meisterschüler von Joseph Beuys. Danach folgte ein Studienaufenthalt in Zürich. Anschließend lebte er kurz in Aachen, bevor er zurück nach Stolberg ins elterliche Haus zog.

„Hacky“[1] machte 1968 erste ‚künstlerische Gehversuche‘ im Stile der Wiener Schule des phantastischen Realismus; Vorbild war der Wiener Maler Ernst Fuchs. Schon kurz danach erfolgte seine Hinwendung zum Expressionismus; bevorzugte Themen waren Porträts, Landschaften und Intérieurs. Als 20-Jähriger habe er Beuys im Fernsehen erleben können; eine Initialzündung, die Ritzerfeld bewog, sich bei Joseph Beuys zu bewerben. Gleich im ersten Jahr der „Beuys-Zeit“ erfolgte sein Kehrtwendung zum klassischen Stil der Düsseldorfer Schule, wobei vor allem Andreas Achenbach maßgeblich war. Über die metaphysische Malerei eines Carlo Carrà und die naive Bauernmalerei eines Mirko Virius gelangte er schließlich zur Malerei mit organischer Bestimmung. Dabei favorisierte er mehr und mehr architektonische Muster: „Ich malte, was in einer Stadt um mich herum vorging, und versuchte dies durch abstrakte Formen sichtbar zu machen“. Er fand seit dieser Zeit zu einer eigenständigen „Grammatik“, welche in ihrem Bildaufbau genauer ist als die der Neuen Wilden.[2]

Ab 1994 hatte Ritzerfeld ein gemeinsames Atelier mit seiner Künstlerkollegin Angelika Kühnen, zunächst in Breinig, dann in Stolberg-Vicht (Europäischer Kunsthof Vicht) und seit 2012 in Stolberg-Büsbach (Europäischer Kunsthof). Ritzerfelds Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen und Museen vertreten, z. B. im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen,[3] das unter anderem 2006 die Sammlung von Peter Lacroix mit zahlreichen Bildern von Ritzerfeld als Schenkung erhielt.

Hartmut Ritzerfeld gehörte zusammen mit Win Braun sowie Emil Sorge und Franz-Bernd Becker zu den Gründern der Gruppe „Eifelmaler“.

Ritzerfeld wurde Anfang Dezember 2023 in Büsbach von einem PKW erfasst. Bei dem Verkehrsunfall zog er sich eine Platzwunde am Kopf, ein Schädel-Hirn-Trauma und einen Beckenbruch zu.[4] Er starb am 1. Januar 2024 im Stolberger Bethlehem-Krankenhaus.[5][6][7][8] Die Urne von Hartmut „Hacky“ Ritzerfeld wurde am 7. Februar 2024 unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof Stolberg-Büsbach in einem Rasengrab beigesetzt.

Grabplatte (2024)

Arbeiten von Hartmut Ritzerfeld wurden in zahlreichen Ausstellungen vor allem in Deutschland gezeigt:

  • 1972 Neue Galerie, Sammlung Ludwig, Aachen (Kolonnade)[9]
  • 1976 Galerie Arno Kohnen, Düsseldorf
  • 1986–1989 Leopold-Hoesch-Museum, Düren, Katalog
  • 1986–1989 Neue Galerie, Sammlung Ludwig, Aachen
  • 1988 Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen
  • 1988 Kunstmuseum Bonn
  • 1988 Städtisches Museum Ulm
  • 1988 Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte, Oldenburg
  • 1988 Neue Galerie, Sammlung Murken, Meerbusch
  • 1989 Museum Wiesbaden
  • 1989–1998 Städtische Galerie Regensburg

Einzelnachweise

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  1. sein Spitzname entstand in den 1960er Jahren in Anlehnung an die amerikanische Zeichentrickserie Hucky und seine Freunde
  2. Norbert Peters: Wilde Malerei als die Folge eines persönlichen Kampfes mit der Umwelt. In: Stolberger Nachrichten, 11. Oktober 1983.
  3. Suermondt-Ludwig-Museum Peter und Trude Lacroix – Eine andere Sammlung, 04.02.–30.04.2006
  4. Dirk Müller: Bangen um den Stolberger Maler Hacky Ritzerfeld. In: aachener-zeitung.de. 7. Dezember 2023, abgerufen am 2. Januar 2024.
  5. Andrea Zuleger: Zum Tod des Künstlers Hacki Ritzerfeld. In: aachener-zeitung.de. 2. Januar 2024, abgerufen am 2. Januar 2024.
  6. Andrea Zuleger: Künstler Hacki Ritzerfeld in Stolberg gestorben. In: aachener-zeitung.de. 2. Januar 2024, abgerufen am 2. Januar 2024.
  7. Büsbach: Stolberger Künstler Hartmut „Hacky“ Ritzerfeld nach Verkehrsunfall im Krankenhaus verstorben. In: meinstolberg.de. 1. Januar 2024, abgerufen am 2. Januar 2024.
  8. Trauer um „Hacki“ Ritzerfeld In: Zeitung am Sonntag Stolberg, 7. Januar 2024
  9. [1]Hacky zum 70. Wolfgang Becker
  10. Jahresbericht 2008 der Universitätsbibliothek der UNI Köln, Seite 61. Abgerufen am 7. Januar 2024
  11. Jahresbericht 2011 der Universitätsbibliothek der LMU München, S. 55. Abgerufen am 4. Januar 2024
  12. Andrea Zuleger: Kurze Fährverbindung zu Hackis Insel – Hartmut Ritzerfeld wird 70 Jahre alt, Aachener Nachrichten Kultur, Seite 21, PDF-Datei, 326 kB, 5. Oktober 2020. Abgerufen am 3. Januar 2024
  13. Hacky Hartmut Ritzerfeld in: Weltmarktführer für Kunstmarktinformationen. artprice.com. 7. Januar 2024
  14. [2] Hartmut Ritzerfeld ist mit zehn Werken in der Sammlung Felix und Herline Peltzer vertreten
  15. Stuka über Oberstein: Video (ab 0:00:16) auf YouTube; Transsibirischer Heimweh Blues: Video (ab 0:00:03) auf YouTube; Nur, ich spiele privater!: Video auf YouTube; Schöne Viele-Welten: Video auf YouTube
  16. Dirk Müller: Kunstvolle Kooperation: Gruß an Beuys: „Stuka über Oberstein“., Stolberger Nachrichten, 12. August 2019 (Paywall)
  17. Dirk Müller: Stolberg. Open Jam Night. Eine kulturelle Bereicherung der Altstadt. Der Büsbacher Künstler „Hacky“ Ritzerfeld (E-Bass) und der großartige Saxofonist Feri Németh eröffnen die vierte Jam-Session im „Eventhaus Roß“.,Stolberger Nachrichten, 12. Januar 2020 (Paywall)