Hanna Krall
Hanna Krall (geboren 20. Mai 1935[1][2] in Warschau) ist eine polnische Schriftstellerin und Journalistin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hanna Krall überlebte das Warschauer Ghetto. Ihre journalistische Tätigkeit begann sie 1955 in der Redaktion der Tageszeitung Życie Warszawy in Warschau. 1966 begann sie für das politische Wochenmagazin Polityka zu arbeiten und war von 1966 bis 1969 Auslandskorrespondentin in der Sowjetunion. Danach arbeitete sie u. a. auch für die 1989 gegründete Solidarność-Zeitung Gazeta Wyborcza. Neben ihren Reportagen, die auch in Sammelbänden erschienen, veröffentlichte sie zahlreiche Prosaarbeiten, die in zahlreiche Sprachen (auch ins Deutsche) übersetzt wurden. Ihr Roman „Die Untermieterin“ wird teilweise als „Meilenstein der literarischen Thematisierung der Schoa“ bezeichnet. Krall hat wichtige Metaphern des Romans von Marek Edelman übernommen.[3]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993: Jeanette Schocken Preis
- 1999: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (Hauptpreis)
- 2000: Samuel-Bogumil-Linde-Preis
- 2005: Herder-Preis
- 2008: Ricarda-Huch-Preis
- 2012: Würth-Preis für Europäische Literatur[4]
Veröffentlichungen in deutscher Sprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1979: Dem Herrgott zuvorkommen – ein Tatsachenbericht. Übersetzt von Hubert Schumann; Verlag Volk und Welt, Berlin/DDR 1979 (spätere Ausgaben: Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-8015-0252-X; Goldmann Verlag, München 1998, ISBN 3-442-72323-X)
- 1980: Schneller als der liebe Gott. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-11023-3. (= Übersetzung des Titels Dem Herrgott zuvorkommen von Klaus Staemmler)
- 1983: Unschuldig für den Rest des Lebens – Frühe Reportagen. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-8015-0187-6.
- 1986: Die Untermieterin (Roman). Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-8015-0212-0.
- 1990: Legoland. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-8015-0242-2.
- 1993: Tanz auf fremder Hochzeit. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-8015-0265-1.
- 1995: Existenzbeweise. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-8015-0288-0.
- 1997: Hypnose. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-8015-0306-2.
- 1999: Da ist kein Fluss mehr. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8015-0331-3.
- 2002: Ach du bist Daniel. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-8015-0360-7.
- 2005: Eine ausnehmend lange Linie. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8015-0377-1.
- 2007: Herzkönig. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-8015-0388-8.
- 2012: Rosa Straußenfedern. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-8015-0400-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Hanna Krall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Hanna Krall bei Perlentaucher
- Kralls Text Der Hintergrund des Auges auf der Homepage der Zeitung Die Welt (erzählende Reportage zu Stefan Wisniewski, enthalten in Hypnose)
- Polnische Bibliografie 1988 - 2001
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Współcześni polscy pisarze i badacze literatury. Słownik biobibliograficzny, pod red. Jadwigi Czachowskiej i Alicji Szałagan. Warszawa 1996. Tom 4. ISBN 83-02-05974-9, S. 363
- ↑ In deutschen Ausgaben ihrer Bücher ist häufig das Geburtsjahr 1937 angegeben (deutsche Originalausgabe der "Untermieterin" 1986, Taschenbuchausgabe "Tanz auf fremder Hochzeit", 1997, ebenso der Eintrag bei Perlentaucher unter https://www.perlentaucher.de/autor/hanna-krall.html)
- ↑ Yfaat Weiss: Geschossen wird auf alle, FAZ, 15. Juni 2019, Seite 16 online, nicht kostenlos
- ↑ Liste der Preisträger 1998 – 2018, zweijährige Verleihung
Personendaten | |
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NAME | Krall, Hanna |
KURZBESCHREIBUNG | polnische Schriftstellerin und Journalistin |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1935 |
GEBURTSORT | Warschau |