Großer Preis von Argentinien 1995
Renndaten | ||
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2. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1995 | ||
Name: | XVIII Gran Premio Marlboro de la Republica Argentina | |
Datum: | 9. April 1995 | |
Ort: | Buenos Aires | |
Kurs: | Autódromo Oscar Alfredo Gálvez | |
Länge: | 306,648 km in 72 Runden à 4,259 km
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Wetter: | Bewölkt und trocken | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | David Coulthard | Williams-Renault |
Zeit: | 1:53,241 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Michael Schumacher | Benetton-Renault |
Zeit: | 1:30,522 min (Runde 55) | |
Podium | ||
Erster: | Damon Hill | Williams-Renault |
Zweiter: | Jean Alesi | Ferrari |
Dritter: | Michael Schumacher | Benetton-Renault |
Der Große Preis von Argentinien 1995 (offiziell XVIII Gran Premio Marlboro de la Republica Argentina) fand am 9. April auf dem Autódromo Oscar Alfredo Gálvez in Buenos Aires statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1995.
Berichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hintergründe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Großen Preis von Brasilien führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit vier Punkten vor David Coulthard und mit sechs Punkten vor Gerhard Berger. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit zwei Punkten vor McLaren-Mercedes.
Der Große Preis von Argentinien fand erstmals seit 1981 wieder statt. Es trat daher kein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.
Das erste freie Training gewann Jean Alesi mit einer Zeit von 1:58,207 Minuten vor Heinz-Harald Frentzen und Eddie Irvine.[1]
Im zweiten freien Training war dann Schumacher mit einer Zeit von 1:31,376 Minuten der Schnellste vor Damon Hill und Coulthard.[2]
Qualifying
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Qualifying fand in zwei Abschnitten statt, die jeweils beste Zeit entschied über die Startposition.
Im ersten Qualifyingsegment (Q1) war Coulthard mit einer Zeit von 1:54,670 Minuten der Schnellste vor Alesi und Frentzen.[3] Im zweiten Qualifyingsegment (Q2) konnte Coulthard erneut die schnellste Zeit fahren (1:53,241 Minuten). Ihm folgten Hill und Schumacher.[4]
Warm-Up
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fahrer gingen am Sonntagmorgen zu einem 30-minütigen Warm-up auf die Strecke. Hill gewann vor Berger und Alesi.[5]
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Start
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei trockenen Bedingungen und in Anwesenheit von Präsident Menem führte Coulthard an der Spitze nach dem Start, während sich Alesi hinter ihm in der ersten Kurve innen drehte. Salo, der bremste, um Alesi auszuweichen, wurde von Luca Badoers Minardi von hinten getroffen, wodurch er in die Seite des zweiten Benetton von Johnny Herbert prallte. Im Gegenzug traf Herbert Rubens Barrichello, ebenso wie Badoer, wobei auch der zweite Tyrrell von Ukyō Katayama involviert war. Dahinter traf Olivier Panis im Ligier den zweiten Minardi von Pierluigi Martini. Das Rennen wurde daraufhin mit der roten Flagge abgebrochen und Alesi, Herbert, Barrichello, Katayama, Panis und Martini kehrten an die Box zurück um sich die jeweiligen Ersatzautos ihrer Teams für den Neustart zu holen. Badoers Rennen hingegen war bereits vorbei, beim Neustart nahm er nicht mehr teil. Salos Auto wurde unterdessen in der Startaufstellung repariert.
Zweiter Start
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der zweiten Einführungsrunde blieb Karl Wendlinger mit seinem Sauber stehen und musste vom Ende der Startaufstellung starten. Beim Start behielt Coulthard dann erneut in Führung, während es hinter ihm wieder zu Kollisionen kam: Mika Häkkinen traf auf dem Weg zur ersten Kurve Irvines Frontflügel und schied sofort aus, während Wendlinger mit beiden Pacifics in Konflikt geriet und alle drei ausschieden. Irvine kehrte für einen neuen Frontflügel an die Box zurück, schied jedoch in Runde 7 aus, als sein Motor ausfiel.
Coulthard führte bis zur 6. Runde, als sein Gasgriff ausfiel und er neu starten musste, sodass Schumacher und Hill vorbeikamen. Hill überholte Schumacher in Runde 11 und führte bis zu seinem ersten Boxenstopp in Runde 16. Der sich erholende Coulthard überholte Schumacher und übernahm wieder die Führung, nur dass sein Gashebel fast unmittelbar danach dauerhaft ausfiel. Als Schumacher seinen ersten Stopp einlegte, übernahm Alesi die Führung und hielt sie acht Runden lang, bevor auch er an die Box ging. Dahinter rückte Jos Verstappen in seinem Simtek auf den sechsten Platz vor, bevor er in Runde 24 einen langen Boxenstopp und anschließend einen Getriebeschaden erlitt.
Nach seinem Stopp lag Alesi fast eine halbe Minute hinter Hill, aber vor Schumacher. Hill behielt für den Rest des Rennens die Führung, doch Alesi verkürzte den Rückstand bis zur Zielflagge auf 6,4 Sekunden. Für Hill war es der 10. Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Obwohl Schumacher in Runde 55 die schnellste Runde des Rennens fuhr, kam er 27 Sekunden hinter Alesi ins Ziel, Teamkollege Herbert wurde Vierter. Salo war Fünfter, dicht hinter Herbert, als er in Runde 48 im zweiten Ligier mit Aguri Suzuki kollidierte und auch ausschied. Er konfrontierte den japanischen Fahrer wütend in der Boxengasse, bevor er der BBC sagte, dass „Fahrer wie Suzuki nicht in der Formel 1 sein sollten“. Der fünfte Platz ging somit am Ende an Frentzen, während Berger den letzten Punkt als Sechster holte. Nach dem Ausscheiden von Verstappen wurde Domenico Schiattarella Neunter und stellte damit Simteks bisher bestes Ergebnis ein.[6]
Eine negative Überraschung stellten die beiden Forti-Fords von Pedro Diniz und Roberto Moreno dar, die mit neun Runden Rückstand auf Hill die Ziellinie erreichten und, da sie nicht 90 % der Gesamtdistanz zurückgelegt hatten, nicht einmal gewertet wurden, obwohl sie das Rennen tatsächlich beendet hatten.
In der Fahrerwertung behielt Schumacher die Führung. Hill war nun Zweiter vor Alesi. In der Konstrukteurswertung führte weiterhin Ferrari. Williams-Renault war Zweiter, Benetton-Renault Dritter.
Meldeliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klassifikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Qualifying
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | Damon Hill | Williams-Renault | 72 | 3 | 1:53:14,532 | 2 | 1:31,253 (21.) |
2 | Jean Alesi | Ferrari | 72 | 2 | + 6,407 | 6 | 1:31,453 (25.) |
3 | Michael Schumacher | Benetton-Renault | 72 | 3 | + 33,376 | 3 | 1:30,522 (55.) |
4 | Johnny Herbert | Benetton-Renault | 71 | 2 | + 1 Runde | 11 | 1:33,082 (32.) |
5 | Heinz-Harald Frentzen | Sauber-Ford | 70 | 1 | + 2 Runden | 9 | 1:34,331 ( | 4.)
6 | Gerhard Berger | Ferrari | 70 | 2 | + 2 Runden | 8 | 1:31,868 (65.) |
7 | Olivier Panis | Ligier-Mugen-Honda | 70 | 3 | + 2 Runden | 18 | 1:33,953 (27.) |
8 | Ukyō Katayama | Tyrrell-Yamaha | 69 | 3 | + 3 Runden | 15 | 1:34,106 ( | 5.)
9 | Domenico Schiattarella | Simtek-Ford | 68 | 3 | + 4 Runden | 20 | 1:35,945 (27.) |
– | Pedro Diniz | Forti-Ford | 63 | 2 | DNF | 25 | 1:40,683 ( | 4.)
– | Roberto Moreno | Forti-Ford | 63 | 3 | DNF | 24 | 1:40,730 ( | 4.)
– | Mika Salo | Tyrrell-Yamaha | 48 | 2 | DNF | 7 | 1:33,636 (28.) |
– | Aguri Suzuki | Ligier-Mugen-Honda | 47 | 5 | DNF | 19 | 1:34,049 (26.) |
– | Pierluigi Martini | Minardi-Ford | 44 | 2 | DNF | 16 | 1:35,837 ( | 5.)
– | Gianni Morbidelli | Footwork-Hart | 43 | 1 | DNF | 12 | 1:34,396 (26.) |
– | Taki Inoue | Footwork-Hart | 40 | 2 | DNF | 26 | 1:35,325 (30.) |
– | Rubens Barrichello | Jordan-Peugeot | 33 | 1 | DNF | 10 | 1:33,810 (26.) |
– | Jos Verstappen | Simtek-Ford | 23 | 1 | DNF | 14 | 1:35,353 ( | 5.)
– | David Coulthard | Williams-Renault | 16 | 0 | DNF | 1 | 1:32,095 ( | 3.)
– | Mark Blundell | McLaren-Mercedes | 9 | 0 | DNF | 17 | 1:34,963 ( | 5.)
– | Eddie Irvine | Jordan-Peugeot | 6 | 1 | DNF | 4 | 1:35,070 ( | 4.)
– | Andrea Montermini | Pacific-Ford | 1 | 0 | DNF | 22 | – |
– | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 0 | 0 | DNF | 5 | – |
– | Bertrand Gachot | Pacific-Ford | 0 | 0 | DNF | 23 | – |
– | Karl Wendlinger | Sauber-Ford | 0 | 0 | DNF | 21 | – |
DNS | Luca Badoer[# 1] | Minardi-Ford | – | – | – | 13 | – |
Anmerkungen
- ↑ Badoer nahm am Neustart nicht mehr teil und wurde daher nicht gewertet.
WM-Stände nach dem Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten sechs Fahrer eines Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 und 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Anmerkungen
- ↑ a b Benetton-Renault und Williams-Renault erhielten beim Großen Preis von Brasilien keine Konstrukteurspunkte (zehn bzw. sechs) wegen Verwendung nicht regelkonformen Treibstoffs.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Standings. Abgerufen am 21. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Standings. Abgerufen am 21. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Standings. Abgerufen am 21. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Standings. Abgerufen am 21. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Standings. Abgerufen am 21. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Großer Preis von Argentinien 1995 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 21. Juni 2023.