Gerolsbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 30′ N, 11° 22′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Pfaffenhofen an der Ilm | |
Höhe: | 459 m ü. NHN | |
Fläche: | 58,98 km2 | |
Einwohner: | 3852 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85302 | |
Vorwahl: | 08445 | |
Kfz-Kennzeichen: | PAF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 86 125 | |
Gemeindegliederung: | 77 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hofmarkstraße 1 85302 Gerolsbach | |
Website: | www.gerolsbach.de | |
Erster Bürgermeister: | Martin Seitz (CSU) | |
Lage der Gemeinde Gerolsbach im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm | ||
Gerolsbach ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf Gerolsbach liegt ungefähr im geographischen Mittelpunkt des Städtedreiecks Ingolstadt, Augsburg und München am gleichnamigen Gerolsbach, der auch Kleine Ilm genannt wird, einem linken Nebenfluss der Ilm. Die nächsten Städte Pfaffenhofen an der Ilm und Schrobenhausen sind jeweils zwölf Kilometer entfernt.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 77 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Aichmühle (Einöde)
- Alberzell (Kirchdorf)
- Ankertshausen (Einöde)
- Arnsried (Weiler)
- Bergern (Einöde)
- Bockhof (Einöde)
- Branst (Einöde)
- Breitsamet (Einöde)
- Brenntenholz (Einöde)
- Dallach (Weiler)
- Duckenried (Einöde)
- Durchschlacht (Einöde)
- Dürnthal (Einöde)
- Eggern (Einöde)
- Einsassen (Weiler)
- Eisenhut (Weiler)
- Eulenthal (Weiler)
- Felbern (Weiler)
- Finkenzell (Weiler)
- Forstern (Einöde)
- Forsthof (Einöde)
- Friedlhof (Einöde)
- Fürholzen (Weiler)
- Garbertshausen (Weiler)
- Gerenzhausen (Weiler)
- Gerolsbach (Pfarrdorf)
- Gmeind (Einöde)
- Graham (Einöde)
- Gröben (Weiler)
- Großpalmberg (Einöde)
- Grub (Einöde)
- Gütersberg (Weiler)
- Harreß (Einöde)
- Hasenhof (Einöde)
- Hickern (Weiler)
- Hilm (Einöde)
- Hof (Einöde)
- Hörzell (Einöde)
- Hudlhub (Einöde)
- Junkenhofen (Kirchdorf)
- Kleinhub (Einöde)
- Kleinpalmberg (Einöde)
- Klenau (Pfarrdorf)
- Kohlstatt (Weiler)
- Kreuth (Einöde)
- Labersberg (Weiler)
- Lahnbauer (Einöde)
- Leithen (Einöde)
- Lichthausen (Dorf)
- Mammertshausen (Einöde)
- Oberbuch (Einöde)
- Oberwengen (Einöde)
- Oberzell (Einöde)
- Pitzlhof (Einöde)
- Riedern (Einöde)
- Sachenbach (Einöde)
- Sappenberg (Einöde)
- Saulbach (Einöde)
- Schachach (Dorf)
- Schardling (Einöde)
- Schleichern (Weiler)
- Siebeneich (Einöde)
- Singenbach (Pfarrdorf)
- Singern (Weiler)
- Sommersberg (Einöde)
- Spielberg (Einöde)
- Stockhausen (Einöde)
- Strobenried (Kirchdorf)
- Thalern (Weiler)
- Tränk (Einöde)
- Unterwengen (Einöde)
- Voglhof (Einöde)
- Weichselbaum (Einöde)
- Weilerau (Einöde)
- Wolfertshausen (Weiler)
- Wüstersberg (Einöde)
- Zaderhof (Einöde)
Die Orte teilen sich auf fünf Gemarkungen auf:
- Gemarkung Gerolsbach: 39 Orte
- Gemarkung Alberzell: 7 Orte
- Gemarkung Klenau: 9 Orte
- Gemarkung Singenbach: 13 Orte
- Gemarkung Strobenried: 9 Orte
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name und Geschichte bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerolsbach soll vom Namen des Priesters Kerolt abgeleitet sein, der von 783 bis 811 der Urpfarrei vorstand. Schriftlich wurde Gerolsbach erstmals im 10. Jahrhundert in Urkunden des Klosters Münchsmünster erwähnt. Die ortsadligen Herren von Gerolsbach sind seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert nachweisbar und fungierten wohl als Ministerialen des Hochstifts Freising. Schon um 1000 wurde Gerolsbach als Freisinger Besitz genannt. Als Propstei des Domkapitels erlangte Gerolsbach den rechtlichen Status einer Hofmark, deren Rechte in der Säkularisation um 1803 abgelöst wurden.
Sage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Raubritter namens Gerold trieb sein recht unkeusches und brutales Unwesen auf der Burg Geroldseck. Er überfiel vorbeiziehende Handelsleute auf ihren Wegen zwischen Augsburg und Regensburg. Schließlich wurde er in Österreich geschnappt, hingerichtet und seine Burg geschleift. Ihre Trümmer wurden schon 1740 für den Ausbau der Gerolsbacher St.-Andreas-Kirche benutzt. Tatsächlich gibt es in Gerolsbach eine Ritter-Gerold-Straße.
Kreiszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 1818 mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt begründete Gemeinde gehörte bis zum 30. Juni 1972 zum Landkreis Schrobenhausen und wurde dann im Zuge der Gebietsreform in Bayern dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm zugeschlagen.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1978 die Gemeinden Alberzell, Klenau, Singenbach und Strobenried eingegliedert.[4][5] 1979 wurde der Gemeindeteil Kaltenberg an die Gemeinde Jetzendorf abgegeben.[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2468 auf 3573 Einwohner bzw. um 44,8 %.
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2011 | 2015 | 2020 |
Einwohnerzahl[6] | 2085 | 2195 | 2315 | 2542 | 2231 | 3126 | 2229 | 2221 | 2439 | 3281 | 3429 | 3685 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist Martin Seitz (CSU).[7] Bei der Bürgermeisterwahl am 2. März 2008 löste Martin Seitz den langjährigen Amtsinhaber Ries ab, welcher nicht mehr kandidierte. Martin Seitz erreichte im ersten Wahlgang 58,3 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 81,2 %. In der Bürgermeisterwahl 2014 wurde der Amtsinhaber Martin Seitz mit 76,42 % Stimmenanteil wiedergewählt, die Wahlbeteiligung lag bei 74,28 %. Martin Seitz wurde bei der Bürgermeisterwahl 2020 wiedergewählt.[8]
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei / Liste | Wahl 2020[9] | |
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% | Sitze | |
CSU | 44,00 | 7 |
Freie Wähler | 29,00 | 5 |
Grüne | 13,80 | 2 |
UB (Unabhängige Bürger) | 13,10 | 2 |
Gesamt | 100 | 16 |
Wahlbeteiligung | 73,40 % |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot ein silberner Wolfsrumpf, darunter schräg gekreuzt zwei goldene Halme mit Weizenähren.“[10] | |
Wappenbegründung: Der Wolfsrumpf ist das Schildbild der ortsadligen Herren von Gerolsbach, die seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert nachweisbar sind und wohl als Ministerialen des Hochstifts Freising fungierten. Schon um 1000 wird Gerolsbach als Freisinger Besitz genannt. Als Propstei des Domkapitels erlangte Gerolsbach den rechtlichen Status einer Hofmark. Die gekreuzten Ähren versinnbildlichen die landwirtschaftliche Struktur des Gemeindegebiets, in dem besonders der Weizenanbau gepflegt wird.
Dieses Wappen wird seit 1966 geführt. |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Sankt Andreas
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Kath. Pfarrkirche Sankt Andreas
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Kath. Pfarrkirche Sankt Andreas: Innenraum
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gerolsbach gibt es zwei Kindergärten, eine Kinderkrippe und eine Grundschule:
- Kindergarten Regenbogen
- Kindergarten Villa Kunterbunt
- Im Kindergarten Villa Kunterbunt ist eine Kinderkrippengruppe integriert
- Grundschule Gerolsbach
Freizeit- und Sportanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gemeindegebiet sind Sport- und Tennisplätze, ein Golfplatz und ein Pferdesportzentrum vorhanden.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Botaniker, Mediziner und Naturwissenschaftler und spätere Rektor der Universität Lüttich Anton Friedrich Spring (1814–1872) wurde in Gerolsbach geboren.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Gerolsbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. September 2019.
- ↑ Gemeinde Gerolsbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 52, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 3 und 7).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Kommunalstatistik von Gerolsbach, abgerufen am 14. August 2023
- ↑ Zahlen und Fakten. Gemeinde Gerolsbach, abgerufen am 19. Juli 2020.
- ↑ Ratsinformationssystem - Herr Martin Seitz. Abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ wahl.info: Wahlergebnis Kommunalwahl 2020, abgerufen am 3. April 2021
- ↑ Eintrag zum Wappen von Gerolsbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte