Europäischer Kartellverband

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Der Europäische Kartellverband der christlichen Studentenverbände (EKV) ist als Verein eine Arbeitsgemeinschaft von derzeit 14 christlichen und katholischen Korporationsverbänden, sowie 5 in der Kurie der freien Vereinigungen im EKV zusammengefassten Einzelkorporationen aus insgesamt 14 europäischen Staaten. Innerhalb des EKV sind ca. 100.000 Akademiker, Schüler und Studenten organisiert.

Europäischer Kartellverband der Christlichen Studentenverbände

Wappen Logo
Basisdaten
Name: Europäischer Kartellverband der Christlichen Studentenverbände
Abkürzung: EKV
Vertreten in: Belgien Belgien
Deutschland Deutschland
Frankreich Frankreich
Italien Italien
Japan Japan
Kamerun Kamerun
Litauen Litauen
Osterreich Österreich
Polen Polen
Rumänien Rumänien
Schweiz Schweiz
Slowakei Slowakei
Syrien Syrien
Tschechien Tschechien
Ukraine Ukraine
Ungarn Ungarn
Slowenien Slowenien
Gründung am: 15. November 1975
Gründungsort: Salzburg
Art der Mitglieder: Gemischt
Religiöse Ausrichtung: Christlich
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Leitung/Vorsitz: Jan-Christoph Wolber (Präsident)
Arbeitsgruppen: Europarat
Mitglieder insgesamt: ca. 100.000
Geschäftsstelle: EKV-Generalsekretariat
Lerchenfelderst. 14/1
1080 Wien, Austria
Website: www.ekv.info

1970 wurde die Gründung von den Vorsitzenden des Technischen Cartellverbands (TCV) des Mittelschüler Kartellverbands (MKV) initiiert. Am 15. November 1975 wurde auf Schloss Kleßheim in Salzburg der EKV formell gegründet.

Gründungsverbände waren der

Erster Vorsitzender war Hans Walther Kaluza (MKV, ÖCV). Seit 1985 besitzt der EKV Konsultativstatus (in seiner Eigenschaft als NGO) beim Europarat.[1] Die Schwerpunkte der Arbeit des EKV liegen im Bereich der Interessenvertretung für die Bereiche Bildung, Schulung und Information. Dazu wurden bisher unter anderem bildungspolitische Konferenzen und sechs europäische Studententage abgehalten. 2003 wurde der Verband ein eingetragener Verein unter der offiziellen Bezeichnung EKV e. V., 2011 wurde der Vereinssitz von Aachen nach Wien verlegt.

Mitglieder sind derzeit 15 Verbände, sowie die sogenannte Kurie der freien Vereinigungen im EKV, dadurch sind insgesamt rund 100.000 Akademiker, Studenten und Schüler in ca. 675 Verbindungen innerhalb des EKV organisiert. Im EKV sind konfessionsübergreifend katholische, protestantische und allgemein christliche Dachverbände und Verbindungen von Studenten und Schülern zusammengeschlossen. In den Mitgliedsverbänden des EKV gibt es reine Damen- und reine Männerverbindungen sowie gemischte Verbindungen und sowohl farbentragende als auch nichtfarbentragende Verbindungen.

Studenten und Schüler

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Der Keresztény Diákegyesülletek Kartellszövetsége (KEDEX), der ungarische Studentenverband, war bis zu seiner Sistierung ebenfalls Mitglied des EKV. Der flämische KVHV hat sich nach internen Streitigkeiten am 16. Februar 2015 aufgelöst[2] und ist somit nicht mehr existent. Ein Nachfolgeverband (KVSR) ist aus diesem entstanden, wobei zahlreiche Proponenten dieses Nachfolgeverbandes Funktionäre im EKV waren. Der KVSR ist am 7. Oktober 2017 in Wilna dem EKV beigetreten.

Kurie der freien Vereinigungen

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In der Kurie sind 5 Verbindungen vereint, die keinem Dachverband des EKV angehören.

  • A.V. Austria-Sagitta Wien (A-S) (Österreich) – alle christlichen Konfessionen, nur Männer, farbentragend
  • C.A.V. Wingolf zu Wien (WzWi) (Österreich +) – alle christlichen Konfessionen, nur Männer, farbentragend
  • K.Ö.St.V. Golania zu Arné (Gol) (Österreich/Syrien) – nur Katholiken, nur Männer, farbentragend
  • A.V. Claudiana zu Innsbruck (Cld) (Österreich) – alle christlichen Konfessionen, Damen und Männer, farbentragend
  • K.A.V. Norica Nova zu Wien (NcN) (Österreich) – nur Katholiken, nur Damen, farbentragend

Die Satzung des EKV beinhaltet folgende Aufgaben für die Arbeitsgemeinschaft:

  • die Vertretung in und gegenüber den europäischen Einrichtungen,
  • das Schaffen, Fördern und Koordinieren von Initiativen insbesondere im Sektor der Bildungs- und Gesellschaftspolitik im europäischen Bereich,
  • die Informationsvermittlung zwischen den europäischen Einrichtungen und den Mitgliedsverbänden,
  • die Beobachtung geistiger und gesellschaftspolitischer Entwicklungen in Europa,
  • die Förderung der Zusammenarbeit der Mitgliedsverbände,
  • die aktive Mitarbeit an der Neugestaltung Europas.

Der EKV betreut einige caritative Projekte, wie beispielsweise in der Vergangenheit das Projekt „Sprache Verbindet“ aus der Ukraine. Dort wurden Kinder aus sozial schwachen Familien ganzjährig gefördert und unterstützt. Das Sommercamp, welches besonders wichtig für das Projekt ist, fand immer im August in Ternopil statt.[3]

Interne Kontroversen

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Angebliche Überschreitung der dem EKV angedachten Kompetenzen

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Der EKV soll als Arbeitsgemeinschaft der Mitgliedsverbände agieren und Dienstleister für diese sein. Dies zeigt sich, dass er lediglich eine koordinierende Funktion zwischen den Verbandsvertretern der Mitgliedsverbände einnimmt, wohingegen direkter Kontakt von Mitgliedsverbindungen unterschiedlicher Mitgliedsverbänden nicht vorgesehen ist. Je nach persönlicher Einstellung, legen dies allerdings Präsidien und Mitgliedsverbände unterschiedlich aus.

Korporative Elemente

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Da der EKV vor allem eine Arbeitsgemeinschaft darstellen soll, sind korporative Elemente erstmal nicht vorgesehen. Allerdings haben sich alle Mitgliedsverbände in Art. 36 EKV-GO darauf geeinigt, dass „Angehörige von Verbindungen, Vereinigungen sowie Mitgliedsverbänden [...] untereinander den Du-Comment sowie die Anrede Kartellbruder respektive Kartellschwester [pflegen]“. Dies empfinden einige Einzelpersonen als Affront und verweigern diese gemeinschaftliche Umgangsform.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist das EKV-Amtsband (europablau mit goldener Perkussion). Die EKV GO regelt dies wie folgt: Das Amtsband darf von den gewählten Mitgliedern des Präsidiums, des Vorstands, sowie von der Generalsekretärin bzw. dem Generalsekretär getragen werden. Durch diese Formulierung des Artikels ist das Tragen des Amtsbands eine persönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen und spiegelt die Vielseitigkeit des Comments der Mitglieder des EKVs wider.

Autonomie der Mitgliedsverbände

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Als Arbeitsgemeinschaft hat der EKV keinen Einfluss auf die Autonomie der Mitgliedsverbände. Auf vermeintliche Verletzungen dieser Autonomie wird seitens der Mitgliedsverbände bisweilen mit überhöhter Sensibilität reagiert. So geschehen beispielsweise im Anschluss an einen persönlich gezeichneten Aufruf des EKV-Altvizepräsidenten und EKV-Europaratsdelegierten Bernhard Altermatt aus dem Schweizerischen Studentenverein (SchwStV) in der Verbandszeitschrift Academia des deutschen Cartellverbandes, Nr. 2006/01 (Seite 43). Ganz im Geiste des Schweizerischen Studentenvereins, der seinen Mitgliedsverbindungen die Aufnahme von Studentinnen seit 1968 freistellt, regte Bernhard Altermatt diesbezügliche Reformen in den österreichischen und deutschen EKV-Mitgliedsverbänden an. Denkanstoß seiner Äußerungen war der wiederholt geäußerte Wunsch, der EKV möge sich in Brüssel vermehrt um Fördergelder bemühen, dass aber angesichts des Grundsatzes des sogenannten Gender-Mainstreamings, der von europäischen Institutionen bei allen Projekteingaben ein zentrales Kriterium darstellt, der EKV bei der Vergabe benachteiligt ist. Innerhalb des EKV nehmen mehrere Verbände Studentinnen und Studenten auf, darunter der schweizerische SchwStV, der deutsche Unitas-Verband und der flämische Verband KVSR. Im Gegensatz dazu, können in den bei weitem mitgliederstärksten Verband des EKV, dem Cartellverband, „nur immatrikulierte männliche katholische Studenten aufgenommen werden.“ (Wortlaut des § 27 der Cartellordnung).

  • Arbeitsgemeinschaft Europäischer Studententag, Verbindungsverzeichnis, Wien, 1998
  • Urs Altermatt (Hrsg.): Den Riesenkampf mit dieser Zeit zu wagen… Schweizerischer Studentenverein 1841-1991. Maihof-Verlag, Luzern, 1993, ISBN 3-9520027-2-0
  • Bernhard Grün, Christoph Vogel: Die Fuxenstunde. Handbuch des Korporationsstudententums. Bad Buchau 2014, S. 241–242, ISBN 978-3-925171-92-5.

Einzelnachweise

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  1. EKV: NGO im Europarat (Memento vom 15. April 2013 im Webarchiv archive.today)
  2. Quelle: Auflösungsbescheid Belgische Staatsblad 3/2015, Academia 1/2017, Acta Studentica 1/2017
  3. Internetseiten des Projektes „Sprache Verbindet“ (Memento des Originals vom 10. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spracheverbindet.info