Dare (Ort)

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Dare
Dare (Osttimor)
Dare (Osttimor)
Dare
Koordinaten 8° 36′ S, 125° 34′ OKoordinaten: 8° 36′ S, 125° 34′ O

Der Suco Dare
Basisdaten
Staat Osttimor
Gemeinde Dili
Verwaltungsamt Vera Cruz
Suco Dare
Höhe 528 m

Dare ist ein osttimoresischer Ort südlich der Landeshauptstadt Dili. Er liegt im Osten des Sucos Dare (Verwaltungsamt Vera Cruz, Gemeinde Dilil). Dare bedeutet auf Mambai „Zitronenbaum“.[1]

Geographie und Einrichtungen

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Straßenkarte der Dörfer Dare, Fatu Naba und Nahec

Dare befindet sich vier Kilometer vom Zentrum der Landeshauptstadt Dili entfernt im schnell ansteigenden Hügelland. Trotz ihrer Nähe zur Küste liegt Dare bereits 528 m über dem Meeresspiegel.[2] Das Ortszentrum liegt in der Aldeia Fila Beba Tua, die Pfarrkirche São Francisco Xavier weiter nördlich, in der Aldeia Fuguira/Bauloc.[3]

Weiter im Norden liegt das katholische Schulzentrum mit der Grundschule, der Escola Primaria Katolica Dare und einer Prä-Sekundarschule.[3][4][5] Seit 1951 befindet sich das Priesterseminar Nossa Senhora da Fatima in Dare.[6] Im Ortszentrum im Süden gibt es eine Krankenstation.[3]

Das Australische Mahnmal in Dare für die Schlacht um Timor im Zweiten Weltkrieg befindet sich östlich des Ortszentrum, am Ortsrand von Fatu Naba.[3]

Australisches Mahnmal zum Zweiten Weltkrieg

Am 10. Juni 1980 griffen FALINTIL-Einheiten unter anderem militärische Einrichtungen der indonesischen Besatzung in Dare und Fatu Naba an. Es war der erste größere Angriff, auch levantamento (portugiesisch Erhebung, Aufstand) genannt, seit 1978. Das indonesische Militär tötete daraufhin als Vergeltung über 100 Menschen, die in der Nähe des Überfallsorts lebten, und folterte oder verbannte Angehörige von Widerstandskämpfern auf die als Gefängnisinsel benutzte Insel Atauro.[7]

1999 kam es während der Gewaltwelle nach dem Unabhängigkeitsreferendum zu massiven Ausschreitungen in Dare. Von „wahllosem Töten“ durch pro-indonesische Milizen und indonesische Spezialeinheiten wurde berichtet.[8][9]

Einzelnachweise

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  1. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) abgerufen am 28. September 2014.
  2. Fallingrain.com: Dare, East Timor Page
  3. a b c d Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Dili, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  4. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  5. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 448 kB)
  6. Mission of the Sacred Heart of Jesus
  7. „Part 3: The History of the Conflict“ (Memento vom 7. Juli 2016 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  8. Tagesspiegel, 12. September 1999, Jakarta gibt der UN grünes Licht für die Durchsetzung der Wahlentscheidung vom 30. August
  9. Tagesspiegel, 12. September 1999, Überlebende berichten von Gräueltaten in der Hauptstadt Dili