Christenlehre
Christenlehre ist ein Begriff für kirchlichen Religionsunterricht, der, abgesetzt von Gottesdienst und schulischem Religionsunterricht, vom Pfarrer oder einem Katechet erteilt wurde. Der Begriff wurde auch in der katholischen Kirche benutzt, aber durch lutherische Theologen im 19. Jahrhundert besonders gefasst und erlebte vor allem im Bereich der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik seine größte Blüte, nicht zuletzt durch die pädagogische Zeitschrift Die Christenlehre. Es handelt sich dabei grundsätzlich um Religionsunterricht, der je nach Region an Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Altersgruppen erteilt wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der katholischen Kirche wurde zu bestimmten Anlässen, wie Prozessionen und Wallfahrten „Christenlehre“ erteilt. Schon der Begriff verrät, dass es sich dabei um eine dogmatische und moralische Unterweisung handelte, mithin die Lehre des Christentums entfaltet wurde. Im 19. Jahrhundert nahmen lutherische Geistliche mit Nähe zur Inneren Mission (Gerhard von Zezschwitz, Willibald Beyschlag) den Begriff auf und schufen damit eine Form der kirchlichen Bildungsarbeit. 1948 gründete Herwig Hafa die Zeitschrift Die Christenlehre. In Westdeutschland bezeichnete der Begriff Christenlehre eine Veranstaltung im Anschluss an den Konfirmandenunterricht.
In Württemberg haben u. a. die Kurse „Religionsunterricht für Erwachsene“ die „Christenlehre“ weitgehend abgelöst.
Wichtige Vertreter der Christenlehre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In der DDR
- Katholische Kirche
- Eberhard von Dienheim
- Vix pervenit (Enzyklika)
- Bruderschaft der Hl. Christenlehre unter Johann Michael Strickner
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gesetz der Kirche in Anhalt
- Informationen auf einer Seite der Gemeinde Prenzlauer Berg.
- Materialien
- Leo Wolpert: Fünf Minuten Christenlehre. Drei Reihen Katechismuslesungen, Regensburg, Verlag F. Pustet 1949.
- Gerhard von Zezschwitz: Die Christenlehre im Zusammenhang. (Leipzig 1880, 2. Auflage, 4 Abteilungen, 1883–1888).
- Willibald Beyschlag: Christenlehre auf Grund des Kleinen Lutherischen Katechismus: Hülfsbuch zur Ertheilung des Confirmadenunterrichts und zum Selbstunterricht von Erwachsenen. Halle a. S.: Strien, 1900.
- Wilhelm Burger (Hrsg.): Handbuch für die religiös-sittliche Unterweisung der Jugendlichen. In Fortbildungsschule, Christenlehre und Jugendverein. Erster Band: Christliche Lebenskunde, Herder Freiburg 1922.
- Wolfgang Nastainczyk: Christenlehre. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994, Sp. 1104.
- Martin Steinhäuser: Artikel Christenlehre. in: Das wissenschaftlich-religionspädagogische Lexikon.