Carl Steuernagel (Bauingenieur)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl Steuernagel, auch Karl Steuernagel (* 21. März 1848 in Biedenkopf;[1]6. Februar 1919 in Köln;[2] vollständiger Name: Carl Wilhelm Johann Steuernagel), war ein deutscher Bauingenieur und Baubeamter, der vor allem als Kölner Stadtbaurat wirkte.

Während seines Studiums wurde Steuernagel im Wintersemester 1864/65 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Gießen.[3] Nach seinem Studium und Examen arbeitete er zunächst in der Stadtverwaltung von Mainz, bevor er 1880 eine Stelle als Stadtingenieur in Barmen annahm. Diese Stelle gab er jedoch nach rund einem Jahr auf, um als Mitarbeiter und Stellvertreter von Josef Stübben nach Köln zu wechseln.[4]

Ab 1881 beschäftigte er sich mit den Problemen der Kölner Stadtentwässerung[5] und entwickelte für Stübbens Pläne der Kölner Stadterweiterung die Fortführung der Altstadtentwässerung mit dem Neubau der Entwässerung der Kölner Neustadt.[6] Eindrucksvollstes Bauwerk im Rahmen dieser Anlagen ist der 1890 fertiggestellte Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation.

Steuernagel oblagen außer der Kanalisation auch Aufgaben im Bereich des Straßenbaus. Außerdem betrieb er bei den von ihm geleiteten Tiefbau-Arbeiten archäologische Forschungen und veröffentlichte die Ergebnisse in Fachzeitschriften.[4]

1885 heiratete er Katharine Willmeroth (* 1862). Ihr Sohn war der spätere Reichsbahndirektor Karl Steuernagel.

  • (gemeinsam mit Rudolf Schultze): Colonia Agrippinensis. Ein Beitrag zur Ortskunde der Stadt Köln zur Römerzeit. Bonn 1895 (= Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinland, Heft 98; mit 17 Tafeln).
  • Fundbericht über die Reste der „Porta Paphia“ bei Niederlegung derselben im Dezember 1897. In: Bonner Jahrbücher, 1898, 103, S. 154–163; Textarchiv – Internet Archive.
  • Die Probekläranlage zu Köln-Niehl. In: Mitteilungen aus der Königlichen Prüfanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung zu Berlin, 1904, Heft 4.
  • Mitteilungen aus der königlichen Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung zu Berlin, Jahrgang 1907, Heft 8. (mit 10 Tafeln, 35 Textfiguren und 1 Tabelle)
  • Th. Weyl (Hrsg.): Die Assanierung von Cöln. 1906 (mit 67 Abbildungen im Text und 37 Tafeln).
  • Hiltrud Kier: Die Kölner Neustadt. Planung, Entstehung, Nutzung. (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, Band 23.) Schwann, Düsseldorf 1978, ISBN 3-590-29023-4.
  • Marcus Trier: Archäologie in Kölner Kanälen. In den Fußstapfen von Rudolf Schultze und Carl Steuernagel. In: H. G. Horn, H. Hellenkemper, G. Isenberg, J. Kunow (Hrsg.): Von Anfang an. Archäologie in Nordrhein-Westfalen. Philipp von Zabern, Mainz 2005 (= Schriften zur Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen, Band 8).
  • Albrecht Hoffmann: Steuernagel, Karl (Carl) Wilhelm Johann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 311 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. genealogieonline.nl: Persönliche Daten Dr.ing. Carl Wilhelm Johann Steuernagel (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive)
  2. Sterbeurkunde, Standesamt Köln III, Urk. Nr. 158/1919.
  3. Paul Wentzcke: Burschenschafterlisten. Zweiter Band: Hans Schneider, Georg Lehnert: Gießen – Die Gießener Burschenschaft 1814 bis 1936. Görlitz 1942, T. Alemannia. Nr. 48.
  4. a b c Hn.: Vermischtes. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 18, 1919, S. 95 (zlb.de – Nachruf).
  5. Der Beginn der Stadtentwässerung. steb-koeln.de; abgerufen am 26. Mai 2012
  6. Feldaufenthalt III - Adjusting Hypermetropolis (Im Kronleuchtersaal). netzspannung.org; abgerufen am 26. Mai 2012
  7. Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 21, 1904, S. 133 (zlb.de).
  8. Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 73, 1907, S. 481 (zlb.de).
  9. Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 85, 1916, S. 553 (zlb.de).