Benutzer:HaMoMa/Kriegsgräberstätte Golm
Die Kriegsgräberstätte Golm befindet sich im Südosten der Insel Usedom in unmittelbarer Nähe zum Stettiner Haff und der heutigen deutsch-polnischen Grenze. Die Kriegsgräberstätte ist in Trägerschaft des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V..
Historischer Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Erhebung Golm war bereits im Sommer 1944 ein Soldatenfriedhof entstanden. Seine heutige Bekanntheit erlangte er jedoch erst ein Jahr später: Am 12. März 1945 kamen bei einem Bombenangriff auf Swinemünde (heute Świnoujście) bis zu 20.000 Menschen ums Leben. Obwohl der Angriff eigentlich dem Hafen und damit der deutschen Kriegsmarine gelten sollte, waren die meisten Opfer Zivilisten, darunter viele Flüchtlinge. Der Großteil der Toten wurde auf dem Golm beigesetzt. Die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte will diese Geschichte und den Charakter des Ortes für ihre Arbeit fruchtbar machen, was in der Presse mit Massengrab als Ort des Lernens beschrieben wurde.[1]
Jugendbegegnung und Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm (kurz JBS Golm) befindet sich im Fischerdorf Kamminke. Sie ist die einzige Jugendbildungsstätte in Deutschland in Trägerschaft des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.. Seit 2005 ist die JBS Golm ganzjährig für Jugend- und Erwachsenengruppen sowie Schulklassen und auch für Einzelreisende geöffnet. Bei der Einweihung am 16. Februar 2005 nannte sie Ministerpräsident Harald Ringstorff ein wichtiges Symbol dafür, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen auf dem richtigen Weg seien.[2] Schon 2008 galt sie unter vergleichbaren Einrichtungen des Volksbundes als die erfolgreichste in Europa.[3] Die Besucher können hier an friedenspädagogischen Angeboten teilnehmen, wobei einerseits die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kriegsgräberstätte Golm im Mittelpunkt steht. Ein weiterer Schwerpunkt sind deutsch-polnische Begegnungen. So werden beispielsweise Treffen zwischen polnischen und deutschen Schulklassen oder Stadtrallyes durch das polnische Świnoujście organisiert. Andere Ausflugsmöglichkeiten sind die Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, das Historisch-Technische Museum Peenemünde oder das an den Golm angrenzende Naturschutzgebiet. Kanutouren, Wanderungen und Tagesausflüge nach Stettin bieten sich an.
Die Unterbringung erfolgt in Vierbettzimmern mit Bad und WC. Neben 92 Betten stehen vier Seminarräume zur Verfügung. Auf dem Gelände befinden sich neben einem Speisesaal und einer Cafeteria auch Freizeitmöglichkeiten wie ein Volleyballfeld, ein Fußballfeld oder ein Grillplatz. Finanziell unterstützt wurde der Bau der JBS Golm durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Europäische Union.
2009 wurde der Jugendbegegnungsstätte das Nagelkreuz von Coventry verliehen. Das Projekt wird unterstützt durch die Euroregion Pomerania, die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Stiftung „Pamiec“, Warschau.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur über HaMoMa/Kriegsgräberstätte Golm in der Landesbibliographie MV
- Kriegsgräberstätte Golm beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
- Jugendbegegnungsstätte Golm
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Massengrab als Ort des Lernens , Neue Osnabrücker Zeitung vom 09.05.2005, abgerufen am 13. Januar 2010
- ↑ Volksbund eröffnete erste Jugendbegegnungsstätte in Deutschland auf dem Golm/Usedom, abgerufen am 13. Februar 2010
- ↑ Niccole Kiesewetter: "Frieden und Demokratie sind keine Selbstläufer": die Jugendbegegnungsstätte der Kriegsgräberfürsorge auf Usedom ist zur erfolgreichsten in Europa geworden. In: Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung. 63 (2008), Heft 20, S. 9
Koordinaten: 53° 52′ 36,6″ N, 14° 12′ 28″ O
Kategorie:Bildungseinrichtung Kategorie:Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Kategorie:Usedom