Anno August Jagdfeld

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Anno August Jagdfeld (* 30. Dezember 1946 in Jülich) ist ein deutscher Immobilienunternehmer.

Anno August Jagdfeld stammt aus einer Schreinerfamilie und wuchs in Aachen auf. Er besuchte die Klosterschule Gymnasium Haus Overbach und studierte dann Betriebswirtschaftslehre. Jagdfeld arbeitete als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und gründete ein eigenes Immobilienunternehmen, das heute seinen Sitz in Düren hat. Über geschlossene Immobilienfonds setzte er mit dem Geld privater Anleger eine Reihe großer Bau- und Immobilienprojekte zumeist in Deutschland um. Nach eigenen Angaben realisierte er 800 Projekte. Mitte der 1990er Jahre wurde sein Vermögen auf eine Milliarde DM geschätzt. Das von ihm gegründete Geflecht von Unternehmen wurde in der von ihm geführten Fundus-Gruppe zusammengehalten, die später in Deutsche Immobilien-Gruppe (DI-Gruppe) umfirmierte. Sein Bruder Helmut Jagdfeld (1957–2019) begleitete ihn unternehmerisch.[1] 1999 wurde Jagdfeld mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

Unter den Großprojekten ragen das Grandhotel Heiligendamm und in Berlin das Hotel Adlon, das Quartier 206, Friedrichstraße 71 und das Quartier am Johannishof, an dessen Platz bis 2012 das Kunsthaus Tacheles betrieben wurde, hervor. Das Tacheles-Gelände verkaufte er 2014 an die New Yorker Vermögensverwaltung Perella Weinberg.[2] Ein Teil der von Jagdfeld durchgeführten Projekte war ökonomisch nicht erfolgreich, wurde insolvent und unter Zwangsverwaltung gestellt.[3] Die Kölner Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte erhob im September 2012 Anklage vor dem Landgericht Aachen in mehreren Punkten, unter anderem wegen Untreue, gegen Anno August Jagdfeld als Geschäftsführer des Fundus-Fonds 31 (Hotel Adlon Kempinski).[4] Das Landgericht Aachen wies die Klage mangels Tatverdacht zurück und lehnte eine Eröffnung der Hauptverhandlung ab.[5] 2014 sprach das Oberlandesgericht Köln ihn vom Vorwurf der Untreue frei.[6]

Anno August Jagdfeld ist mit Anne Maria Jagdfeld verheiratet. Als Geschäftsführerin der 1997 gegründeten Firma AMJ Design ist sie überwiegend für Unternehmen aus der Fundus-Gruppe tätig. Das Ehepaar hat fünf Söhne, die ebenfalls zum Teil Geschäftsführer in Immobilienunternehmen der Fundus-Gruppe sind.

Veröffentlichungen

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  • Zur rechtlichen Einheit der Verträge im Bauherrenmodell und die einkommensteuerliche Qualifizierung der Aufwendungen des Bauherrn. Beilage Der Betrieb, 2/1984. Düsseldorf : Verlagsgruppe Handelsbl., 1984

Einzelnachweise

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  1. Helmut Jagdfeld verstorben auf tagesspiegel.de vom 6. Dezember 2019
  2. Perella Weinberg Buys Former Squatters’ Site in Berlin
  3. „Der Mann - Abkömmling einer Schreinerfamilie aus der Kleinstadt Jülich - zahlt jetzt den Preis für seinen Größenwahn. Jagdfeld hat seine Geschäfte ins schier Uferlose diversifiziert. Er sah sich als Multitalent, das zugleich Klinikbetreiber und Biobauer sein kann, das Einkaufszentren entwickelt und Hotels leitet. Eine Selbstüberschätzung, an der man nur scheitern kann. In Leipzig musste er das Städtische Kaufhaus, das er für 125 Millionen Euro sanierte, an eine Tochter der Landesbank Sachsen abtreten. Auf dem 24.000 Quadratmeter großen Tacheles-Gelände im Osten Berlins wollte Jagdfeld einen ganzen Stadtteil errichten, heute steht die Brache unter Zwangsverwaltung. Das Cumberland-Haus am Berliner Ku'damm plante er in ein Luxushotel zu verwandeln. Da aber der vorgesehene Betreiber absprang, wurde die Immobilie mit Millionenverlusten wieder an den Verkäufer zurückgegeben.“ (Ursula Schwarzer und Thomas Werres: Alles nur Fassade - Manager Magazin, 26.11.2012)
  4. Jens Brambusch: Anklage gegen Adlon-Investor Jagdfeld (Memento vom 7. September 2012 im Internet Archive), in: Financial Times Deutschland, 6. September 2012, abgerufen am 7. September.
  5. http://www.immobilien-zeitung.de/1000017838/landgericht-aachen-lehnt-verfahren-gegen-jagdfeld-ab (kostenpflichtig)
  6. haufe.de: Jagdfeld vom Untreue-Vorwurf freigesprochen, 3. Juli 2014