Die 2. Schachbundesliga 2023/24 war die 43. Saison der 2. deutschen Schachbundesliga und gleichzeitig die letzte, die in vier Parallelstaffeln ausgetragen wurde (zur Saison 2024/25 wurde die Liga auf zwei Parallelstaffeln umgestellt).
Es wurden in allen vier Staffeln grundsätzlich zwei Wettkämpfe pro Wochenende gespielt. Die Spieltermine waren der 21. und 22. Oktober, 2. und 3. Dezember 2023, 3., 4., 24. und 25. Februar sowie 16. und 17. März 2024, wobei am 21. Oktober, 2. Dezember, 3. und 24. Februar sowie 16. März jeweils zwei Mannschaften pro Staffel spielfrei waren. Ferner wurde in der Südstaffel ein für den 25. Februar vorgesehener Wettkampf bereits am 20. Oktober gespielt, während in der Weststaffel ein Wettkampf vom 22. Oktober auf den 2. Februar und ein Wettkampf vom 4. Februar auf den 3. Februar verlegt wurde.
Die Qualifikationswettkämpfe zur 2. Liga 2024/25 fanden am 4. und 5. Mai 2024 statt.
Jeweils zehn Mannschaften spielten in den Staffeln Nord, Ost, Süd und West ein einfaches Rundenturnier.
Die Staffeleinteilung wurde nach geographischen Gesichtspunkten vorgenommen, eine feste Zuteilung nach Verbandszugehörigkeit ist seit der Saison 1991/92 nicht mehr vorgesehen.
Im Regelfall stiegen die vier Staffelsieger in die 1. Bundesliga auf. Aufgrund der Reduktion von vier Zehner-Staffeln auf zwei Staffeln mit je zwölf Mannschaften galt ausnahmsweise eine abweichende Abstiegsregelung: Die letzten Vier jeder Staffel stiegen in die Oberligen ab, während die Sechstplatzierten der 2. Bundesligen mit den Gewinnern der Oberligen in vier (im K.-o.-System ausgetragenen) Qualifikationsgruppen je einen Startplatz für die 2. Liga ausspielten.
Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte, anschließend die Anzahl der Brettpunkte.
Die SF Berlin und der FC St. Pauli lieferten sich einen Zweikampf um den Aufstieg, den St. Pauli knapp für sich entschied.
Die vier Aufsteiger hatten vorzeitig keine Chance mehr auf den Klassenerhalt, während die Entscheidung über den 6. Platz erst in der letzten Runde gegen den SV Glückauf Rüdersdorf fiel.
Die 2. Liga Ost nahm mit dem Münchener SC 1836 und dem SV Deggendorf zwei Absteiger aus der Bundesliga 2022/23 auf, während aus den Oberligen der SC Erlangen und der SK München Südost aufgestiegen waren.
Der Münchener SC 1836 und Deggendorf lieferten sich einen Zweikampf um den Staffelsieg, den München knapp für sich entschied. Da die Münchener allerdings auf den Aufstieg verzichteten, stieg stattdessen Deggendorf auf.
Die vier direkten Absteiger standen mit dem SV Bavaria Regensburg, dem Erfurter Schachklub, Erlangen und München Südost vorzeitig fest, während die Entscheidung über Platz 6 erst in der letzten Runde gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München fiel.
Die SF Bad Mergentheim, die (nicht aufstiegsberechtigte) zweite Mannschaft der OSG Baden-Baden und der SV 1920 Hofheim lieferten sich einen Dreikampf um den Staffelsieg, der am Ende Bad Mergentheim vor Baden-Baden und Hofheim vorne sah.
Mainz und Schmiden/Cannstatt standen vorzeitig als Absteiger fest, während die übrigen Abstiegsentscheidungen erst in der letzten Runde fielen. Rein sportlich wären der Heilbronner SV und der SV 1947 Walldorf abgestiegen, während Schönaich die Qualifikationswettkämpfe zur 2. Liga hätte bestreiten müssen. Allerdings zog der SC Ötigheim seine Mannschaft nicht nur aus der 1. Liga zurück, sondern verzichtete gleichzeitig auf einen Start in der 2. Liga, so dass Schönaich direkt den Klassenerhalt erreichte und Walldorf die Chance erhielt, sich über die Qualifikationswettkämpfe in der 2. Liga zu behaupten.
Die 2. Liga West nahm keine Absteiger aus der Bundesliga 2022/23 auf, während aus den Oberligen die SF Bad Emstal/Wolfhagen, die SF Lieme und der Klub Kölner SF aufgestiegen waren. Gleichzeitig wechselte die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen von der Nord- in die Weststaffel.
Der Düsseldorfer SK 1914/25 gewann alle Wettkämpfe deutlich und stand vorzeitig als Aufsteiger fest.
Lieme und der SV 03/25 Koblenz standen vorzeitig als Absteiger fest, während die übrigen Abstiegsentscheidungen in der letzten Runde fielen. Rein sportlich wären der Klub Kölner SF und die zweite Mannschaft der Schachgesellschaft Solingen abgestiegen, während der SC Siegburg die Qualifikationswettkämpfe zur 2. Liga hätte bestreiten müssen. Allerdings verzichtete Siegburg und stieg damit direkt ab, während Solingen die Qualifikationswettkämpfe bestritt.
Ausrichter der Gruppe 1 war die Schachgesellschaft Solingen, deren zweite Mannschaft sich (nach dem Verzicht des eigentlich teilnahmeberechtigten SC Siegburg) als Siebter der 2. Liga West qualifiziert hatte. Die weiteren Teilnehmer waren der Bochumer SV 02 als Sieger der Oberliga Nordrhein-Westfalen und der SV Worms 1878 als Sieger der Oberliga Süd-West (Rheinland-Pfalz und Saarland).
Die Gastgeber setzten sich sowohl gegen Worms als auch gegen Bochum (die in der 1. Runde das Freilos erhielten) klar durch und erreichten damit den Klassenerhalt.
Ausrichter der Gruppe 2 war der FC Bayern München, dessen zweite Mannschaft sich als Sechster der 2. Liga Ost qualifiziert hatte, die übrigen Teilnehmer waren die SF Augsburg als Sieger der Oberliga Bayern und die SG GW Dresden als Sieger der Oberliga Ost A. In der ersten Runde erhielt Augsburg das Freilos, während sich die Gastgeber knapp gegen Dresden durchsetzten.
Rein sportlich endete das Finale mit 4:4, und Augsburg hätte sich durch die bessere Berliner Wertung durchgesetzt. Da die Augsburger allerdings einen nicht spielberechtigten Spieler einsetzten, wurde der Wettkampf 8:0 zugunsten der Münchener gewertet.
In der Gruppe 3, die in Ettlingen ausgespielt wurde, ergab sich die kuriose Situation, dass vier Nachrücker am Start waren. Neben dem SV 1947 Walldorf als Siebten der 2. Liga Süd waren dies der Gastgeber SK Ettlingen, der SC Böblingen sowie der SK 1980 Gernsheim. Die Oberliga Baden wurde von der nicht aufstiegsberechtigten dritten Mannschaft der OSG Baden-Baden gewonnen, so dass Ettlingen als Zweiter am Qualifikationsturnier teilnehmen durfte. Ebenso nahm Böblingen als Zweiter der Oberliga Württemberg teil, da der Meister SK Schwäbisch Hall verzichtete. Gernsheim belegte sogar nur den dritten Platz in der Oberliga Ost B, allerdings verzichtete der Meister Wiesbadener SV, während auf dem zweiten Platz die nicht aufstiegsberechtigte zweite Mannschaft des SV 1920 Hofheim landete.
Böblingen gewann sowohl gegen Ettlingen als auch gegen Gernsheim (die sich gegen Walldorf durchsetzten, obwohl sie trotz an allen Brettern nominell unterlegen waren) und stieg damit in die 2. Liga auf.
In der Gruppe 4 waren der SV Glückauf Rüdersdorf als Sechster der 2. Liga Nord sowie die Sieger der drei Staffeln der Oberliga Nord am Start: Die zweite Mannschaft des SK Kirchweyhe setzte sich in der Staffel West (Niedersachsen, Bremen) durch, der SK Johanneum Eppendorf aus Hamburg in der Staffel Nord (Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern West) und der SC Kreuzberg in der Staffel Ost (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern Ost).
Die Halbfinalwettkämpfe fanden an unterschiedlichen Orten statt; in Hamburg setzte sich Kirchweyhe gegen die Gastgeber durch, und in Berlin siegte Kreuzberg gegen Rüdersdorf, obwohl die Rüdersdorfer an allen Brettern nominell favorisiert waren.
Auch im Finale, das in Hamburg stattfand, war Kreuzberg an allen Brettern nominell unterlegen, setzte sich aber erneut durch und stieg damit in die 2. Liga auf.