Würzburg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 48′ N, 9° 56′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Höhe: | 177 m ü. NHN | |
Fläche: | 87,6 km2 | |
Einwohner: | 128.246 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1464 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 97070–97084 | |
Vorwahl: | 0931 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 63 000 | |
LOCODE: | DE WUE | |
NUTS: | DE263 | |
Stadtgliederung: | 13 Stadtbezirke mit 25 Stadtteilen | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rückermainstraße 2 97070 Würzburg | |
Website: | www.wuerzburg.de | |
Oberbürgermeister: | Christian Schuchardt (CDU[2]) | |
Lage der Stadt Würzburg in Bayern | ||
Würzburg ist eine kreisfreie Stadt in Bayern (Bezirk Unterfranken). Die Stadt ist Sitz der Regierung von Unterfranken und des Landratsamtes Würzburg sowie Bischofssitz der römisch-katholischen Diözese Würzburg.
Die Großstadt am Main hat 128.246 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023)[1] und ist damit die sechstgrößte Stadt in Bayern nach München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Ingolstadt.[3] Würzburg ist eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern.
Im Jahr 704 wurde Würzburg erstmals als „Castellum Virteburch“ urkundlich erwähnt und 2004 wurde das 1300-jährige Stadtjubiläum gefeiert. Bereits im Mittelalter war die Stadt ein bedeutendes wirtschaftliches, geistliches und hoheitliches Zentrum. Bis zur Industriellen Revolution blieb die überregionale Bedeutung hoch. Es entstand ein eindrucksvolles Stadtbild, vergleichbar mit herausragenden mitteleuropäischen Altstädten wie Krakau. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, insbesondere durch den Bombenangriff am 16. März 1945. Beim Wiederaufbau wurden bedeutende Einzeldenkmäler wie die meisten Kirchen der Altstadt äußerlich rekonstruiert, jedoch nur wenige Bürgerhaus-Ensembles und Traditionsinseln. Die ebenfalls im Krieg schwer beschädigte und anschließend wieder aufgebaute Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz wurde 1981 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie war nach dem Aachener Dom das zweite deutsche Bauwerk auf der Liste.
Mit der Julius-Maximilians-Universität, die in der Tradition der 1402 gegründeten Hohen Schule zu Würzburg steht und damit die älteste Universität Bayerns ist, zählt die Stadt zu den klassischen deutschen Universitätsstädten. Die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und die 1797 gegründete Hochschule für Musik Würzburg sind weitere akademische Einrichtungen. Rund 38.000 Studenten (Stand Wintersemester 2015/16) und weitere Hochschulangehörige prägen das städtische Leben.
Geografie
Lage
Würzburg liegt im sogenannten Maindreieck in einem Talkessel im mittleren Maintal. Durch die Stadt fließt der Main, das bedeutendste Fließgewässer der Region. Seine Hanglage, die klimatischen Verhältnisse sowie andere Standortfaktoren machen Würzburg zu einem beliebten Weinbaugebiet. Drei der fünfzehn größten deutschen Weingüter sind in Würzburg beheimatet.[4] Durch seine verkehrsgünstige Lage[5] ist Würzburg ein beliebter Treffpunkt für viele Veranstaltungen. Mit der Bahn ist man im Idealfall in annähernd vier Stunden in Berlin und nach Frankfurt am Main sind es 120 Kilometer.[5]
Auf der Anhöhe einer Muschelkalkplatte, dem Marienberg, steht eines der berühmten Wahrzeichen Würzburgs, die Festung Marienberg. Auf dem benachbarten Nikolausberg, nahe der Frankenwarte, liegt mit 360 m über NN der höchste Punkt Würzburgs. Die tiefsten Punkte Würzburgs befinden sich mit 166 m am Alten Kranen und am Neuen Hafen.[6]
Stadtgliederung
Nr. | Stadtbezirk | Bevölkerung (31. Dezember 2016)[7]
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01 | Altstadt | 18.539 |
06 | Frauenland | 17.880 |
07 | Sanderau | 13.670 |
02 | Zellerau | 11.804 |
08 | Heidingsfeld | 10.471 |
12 | Lengfeld | 10.851 |
09 | Heuchelhof | 9.851 |
04 | Grombühl | 8.545 |
11 | Versbach | 6.861 |
03 | Dürrbachtal | 6.207 |
05 | Lindleinsmühle | 4.948 |
10 | Steinbachtal | 4.674 |
13 | Rottenbauer | 4.237 |
Würzburg gesamt | 128.538 |
Das Stadtgebiet ist in 13 Stadtbezirke eingeteilt,[8] die sich aus einzelnen Stadtteilen zusammensetzen, wobei die Grenzen oft sehr ungenau sind. Bis zur Aufhebung der Festungseigenschaft für das rechtsmainische Würzburg am 26. September 1856[9] bestand das bewohnte Würzburger Stadtgebiet im Wesentlichen nur aus dem jetzigen Stadtbezirk Altstadt. Die nächsten Erweiterungen waren die Eingemeindungen von Heidingsfeld, Rottenbauer, Oberdürrbach (1976), Unterdürrbach (1976), Lengfeld und Versbach. Die heutige Einteilung basiert auf der Neugliederung des Stadtgebiets im Rahmen der Bezirksreform[10] von 1978.[11]
Nachbargemeinden
Zwölf Städte und Gemeinden des Landkreises Würzburg grenzen an die Stadt Würzburg. Im Norden beginnend und dem Uhrzeigersinn folgend sind dies:
Veitshöchheim, Güntersleben, Rimpar, Estenfeld, Rottendorf, Gerbrunn, Randersacker, Winterhausen, Reichenberg, Höchberg und Zell am Main. Ein der Regierung von Unterfranken im Februar 1971 unterbreiteter Vorschlag der Stadt Würzburg, Randersacker, Reichenberg, Veitshöchheim und Zell im Rahmen der Gebietsreform einzugemeinden, wurde nicht umgesetzt.[12]
Raumordnung
Würzburg ist das Oberzentrum für Unterfranken[13] und der Planungsregion Würzburg, zu der die kreisfreie Stadt Würzburg und die Landkreise Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg gehören. Dem Oberzentrum Würzburg sind folgende Mittelzentren zugeordnet: Kitzingen, Karlstadt, Lohr am Main, Marktheidenfeld und Ochsenfurt.
Geologie
Würzburg gehört zu Mainfranken, das im westlichen Bereich des fränkischen Schichtstufenlandes liegt. Das Schichtstufenland besteht aus Gesteinen aus der Trias (Keuper, Muschelkalk, Buntsandstein).[14]
Im Bereich Würzburgs finden sich fast ausschließlich Gesteine des Muschelkalks, teilweise bedeckt mit quartären Ablagerungen (Löß, pleistozäne Schotter).[15]
Hydrologie
Fließgewässer
Neben dem Main, der als Fließgewässer I. Ordnung und Bundeswasserstraße klassifiziert ist, sowie der Pleichach (II. Ordnung) verlaufen auf dem Stadtgebiet von Würzburg noch der Dürrbach, der Fuchsstädter Bach (auch Heuchelbach genannt), die Kürnach, der Reichenberger Bach, der Kühbach, der Steinbach und der Zwischengemäuerbach als Fließgewässer III. Ordnung.[16]
Hochwasser
Der Wasserstand des Mains wird mit dem Messstab am Alten Kranen gemessen. Normalstände sind an der Ufermauer des Mains, Hochwasserstände am Mauerwerk des Gebäudes Alter Kranen angezeigt.
Extreme Hochwasserstände des 14. bis 19. Jahrhunderts sind am rechten Türpfosten des Eingangs zum Grafeneckart, dem seit 1316[17] als Rathaus fungierenden Gebäude, markiert: das Jahrtausendhochwasser am Magdalenentag dem 21. Juli 1342, weitere am 29. Februar 1784, am 27. Januar 1682 und am 30. März 1845.
Hochwasserstände des 20. Jahrhunderts, am 7. Februar 1909, 16. Januar 1920 und 25. Februar 1970 (Wasserpegel 670 cm) sind an der Mauer des Alten Kranens dokumentiert.
Klima
Die in einem häufig Inversionswetterlagen bedingenden und Schadstoffanreicherungen (Schwefeldioxid, Ozon, Ruß, Benzol und Stickstoffdioxid)[18] begünstigenden Talkessel befindliche Stadt Würzburg liegt in der gemäßigten Klimazone und der Westwindzone. Das relativ trockene und gegenüber dem Umland wärmere Würzburger Klima[19] eignet sich besonders gut für den Weinbau.[20] Die mittlere Temperatur beträgt im Januar −0,6 °C, im Juli 18,4 °C. Über das gesamte Jahr ergibt sich eine mittlere Temperatur von 9,2 °C. Die höchste je gemessene Temperatur war 39,4 °C am 7. August 2015,[21] die maximale Tiefsttemperatur −24,0 °C am 10. Februar 1956.
Würzburg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Würzburg
Quelle: wetterkontor.de[22]
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Geschichte
Auch wenn Würzburgs erste urkundliche Erwähnung erst 704 als in castello Virteburch erfolgte, lassen Funde auf eine wesentlich längere Geschichte Würzburgs schließen. Bereits für die Zeit um 1000 v. Chr. ist eine keltische Fliehburg auf dem Marienberg nachgewiesen. Seit dem Jahr 604 n. Chr. war Würzburg fränkischer Herzogssitz, zwischen 685 und 689 missionierten dort die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Sicherlich bedingt durch die Lage an vielen Verkehrswegen, zum Beispiel dem Main, erhob Bonifatius Würzburg zum Bischofssitz. Mit der Heiligsprechung der Frankenapostel 752 begannen die Pilgerfahrten zum ersten Märtyrergrab rechts des Rheins. Ludwig der Fromme verlieh den Würzburger Bischöfen das Zollrecht. Später folgten Markt- und Münzrecht. Im 11. Jahrhundert gelangte eine Silbermünze aus Würzburg bis auf die Färöer, wie der Münzfund von Sandur belegt. Das erste Ritterturnier auf deutschem Boden wurde 1127 in der Stadt ausgetragen.
Am 17. Juni 1156 heiratete Friedrich I. Barbarossa in Würzburg in zweiter Ehe die noch sehr junge Beatrix von Burgund, Tochter des Grafen Rainald III. und Erbin der Freigrafschaft Burgund (heute Franche-Comté). Auf dem Reichstag zu Würzburg 1168 belehnte Friedrich I. Barbarossa den damaligen Bischof Herold mit der Herzogswürde. Die Bischöfe der Stadt konnten sich fortan Fürstbischöfe nennen und den Titel „Herzog in Franken“ führen.
1188 wurden staufische Höfe und Eigengüter in der Stadt und dem Bistum Würzburg (curtes et allodia, que habemus tam in civitate Herbipolensi quam in episcopatu) in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien erwähnt. Der Vertrag regelte die Ehe zwischen Friedrichs Sohn Konrad und Alfons Tochter Berengaria. Der Besitz in Würzburg gehörte mit weiteren 29 staufischen Gütern zur Morgengabe der Braut. Allerdings wurde diese Ehe niemals in die Praxis umgesetzt.[23]
1402 gründete Fürstbischof Johann von Egloffstein die Hohe Schule zu Würzburg, Vorläuferin der Universität Würzburg.
Im Deutschen Bauernkrieg wurde die Festung Marienberg im Mai 1525 erfolglos berannt. Tilman Riemenschneider wurde daraufhin auf der Festung festgehalten.
Bedeutend für die Würzburger Geschichte war Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Er stiftete das Juliusspital, gründete die Universität neu und baute die Festung auf dem Marienberg als Renaissanceschloss aus. Er war weit über Würzburg hinaus bekannt als Gegenreformator und Hexenverfolger. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden mehr als 260 Menschen aufgrund einer Anklage wegen Hexerei oder Zauberei hingerichtet.
1631 bis 1634 wurde Würzburg von den Schweden besetzt. Von 1802 bis 1814 wechselten die Würzburger viermal ihre Nationalität. Zunächst waren sie Bürger des Hochstifts Würzburg gewesen, ab 22. November 1802[24] dann Bürger des Kurfürstentums Pfalzbayern, 1806 des Königreichs Bayern, ab September 1806 des Großherzogtums Würzburg und ab Juni 1814 wieder des Königreichs Bayern und seither bayerisch.
Am 9. November 1918 bildete sich in Würzburg ein Arbeiter- und Soldatenrat. Die Würzburger Räterepublik war im April 1919 eine dreitägige Herrschaft des Rätekommunismus.
Am 2. August 1819 begannen in Würzburg die Hep-Hep-Unruhen, die sich in der Folge im ganzen Deutschen Bund ausbreiteten.
Der Pegel Würzburg wurde 1823 in Betrieb genommen und ist der älteste in Betrieb befindliche Pegel am Main.
Im Jahr 1900, acht Jahre nach Eröffnung der Straßenbahnlinie als Pferdebahn, erhielt Würzburg seine erste elektrische Straßenbahn.
Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die nach ihm benannte Röntgenstrahlung und erhielt dafür 1901 den (ersten) Nobelpreis für Physik.
Im April 1919 bestand eine dreitägige Herrschaft des Rätekommunismus, die so genannte Würzburger Räterepublik.[25] Am 6. Dezember 1922 entstand in Würzburg eine Ortsgruppe der NSDAP und gelangte nach der Wiederzulassung 1925 mit vier Mandaten im Dezember 1929 in den Stadtrat.[26]
1930 wurde in der Augustinerstraße 9 nach Plänen von Franz Kleinsteuber Würzburgs erstes Hochhaus fertiggestellt.[27] Um 1935 waren darin unter anderem Räume der NSDAP-Kreisleitung im vierten Stock untergebracht.[28] 1934 war Würzburg Großstadt geworden.
Nach dem Verbot von Aktivitäten der SPD (Würzburgs und Deutschlands älteste demokratische politische Partei) und der Auflösung der Bayerischen Volkspartei wurden am 4. September 1934 die Stadtratsmitglieder auf Adolf Hitler neuvereidigt.[29]
Am 27. November 1941 wurden in Würzburg erstmals jüdische Bürger deportiert, am 17. Juni 1943 zum letzten Mal.
Die ersten Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg erfuhr Würzburg mit dem Luftangriff am 21. Februar 1942.[30] Hierbei war vor allem der Südbahnbahnhof betroffen.[31]
Unter der Regierung der Nationalsozialisten spielte die Stadt eine wichtige Rolle bei der sogenannten Aktion T4, bei der in Deutschland mehr als 100.000 Psychiatrie-Patienten und behinderte Menschen durch SS-Ärzte und -Pflegekräfte systematisch ermordet wurden. Zentrale Figur dabei war Werner Heyde, Professor für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Würzburg sowie Leiter der „medizinischen Abteilung“ der „Euthanasie“-Zentrale und Obergutachter der Aktion T4.
Im Frühjahr 1943 wurde Würzburg Standort eines der 92 Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Im Mai saßen im KZ-Außenlager Würzburg 28 Häftlinge ein. Diese wurde unter anderem zum Ausbau der Psychiatrischen Universitätsklinik und eines SS-Lazaretts eingesetzt. Später stieg die Zahl der Inhaftierten auf 50 an.[32]
Am 16. März 1945 erfolgte von 21:15 bis 21:42 Uhr der die Kernstadt zu 80 Prozent zerstörende Bombenangriff auf Würzburg und Heidingsfeld als Hauptangriff der Alliierten. Mindestens 4500 Menschen starben dabei, etwa 5000 im Jahr 1945 insgesamt durch Fliegerangriffe, Feindeinwirkungen und Verwundungen in Lazaretten. Ebenfalls etwa 5000 Würzburger fielen im gesamten Zweiten Weltkrieg. Am 31. März erreichten US-amerikanischen Truppen den Landkreis Würzburg, am 2. April das Mainufer unterhalb der Festung und am 4. April, dem Tag der Einrichtung der Militärregierung Mainfranken, marschierten sie in die Stadt Würzburg ein. Am 5. April war Würzburg dann endgültig von der 7. US-Armee erobert.[33][34] Der 1946 beginnende[35] und in den folgenden Jahren, beruhend auf einem Wiederaufbauplan für die Altstadt von 1948 und einem Generalverkehrsplan von 1953, fortgesetzte Wiederaufbau der Stadt wurde am 16. Dezember 1963 von Oberbürgermeister Zimmerer in einer Haushaltsrede vor dem Stadtrat für abgeschlossen erklärt. Zu Beginn der 1960er Jahre waren die Planungen für ein Universitätszentrum am Hubland und für die Stadtausdehnung auf dem Heuchelhof begonnen worden.[36][37]
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1930 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Heidingsfeld mit den Gemeindeteilen Heidingsfeld, Heuchelhof, Vogelshof und Zwickerleinshof eingegliedert.[38] Weitere Eingemeindungen erfolgten im Rahmen der im Januar 1971 durch den bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel initiierten Gebietsreform: Am 1. Januar 1974 kam die Gemeinde Rottenbauer hinzu.[11] Unterdürrbach sowie die Gemeindeteile Oberdürrbach, Schafhof und Ziegelhütte aus der Gemeinde Oberdürrbach wurden am 1. Juli 1976 eingegliedert.[11] Es folgten am 1. Januar 1978 die Gemeinde Lengfeld mit den Gemeindeteilen Holzmühle, Pilziggrund, Riedmühle und Rosenmühle, die Gemeinde Versbach mit den Gemeindeteilen Herrnmühle, Schäfermühle und Straubmühle sowie am 1. Mai 1978 aus der Gemeinde Höchberg der Gemeindeteil Steinbachtal.[11]
Einwohnerentwicklung
Im Jahr 1840 hatte Würzburg 26.814 Einwohner und 1880 waren es 50.000. Nach dem Deutschen Krieg erlebte die Stadt von 1867 und 1896 einen „Bauboom“, der zur Neuerrichtung von über 1300 Wohnhäusern führte. Während 1903 noch 79.547 Einwohner gezählt wurden, betrug 1904 die geschätzte Zahl der Einwohner dann 80.000.[39] Mit 94.671 Einwohnern war Würzburg 1918 die viertgrößte Stadt im rechtsrheinischen Bayern.[40] Von 1919 bis 1939 stieg die Einwohnerzahl infolge von Geburten- und Migrationsüberschüssen von etwa 86.500 auf 107.500 an.[41] 1932/33 hatte die Einwohnerzahl erstmals die Grenze von 100.000 überschritten, wodurch Würzburg zur Großstadt wurde. Durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges verlor die Stadt zwischen 1939 (108.000 Einwohner) und 1945 (53.000 Einwohner) rund die Hälfte (55.000) ihrer Bewohner. Nachdem 1955 die Stadt zum zweiten Mal die 100.000-Einwohner-Grenze überschritten[42] hatte, erreichte die Bevölkerungszahl 1957 wieder den Vorkriegsstand. Ende Dezember 2004 lebten in Würzburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 133.539 Menschen mit Hauptwohnsitz. Das ist der historische Höchststand. Seit der Korrektur durch den Zensus 2011 stagniert die Einwohnerzahl.
Wobei bei der Bevölkerungsentwicklung die umfangreichen Eingemeindungen der 1970er Jahre zu berücksichtigen sind (siehe Eingemeindungen). Würzburg in den Grenzen von 1939, aber einschließlich des gesamten Stadtbezirks Steinbachtal, hatte am 31. Dezember 2013 nur noch 99.541 Einwohner (gemäß: Stadtgliederung). Wobei es sich hier um die Melderegisterbasierte Einwohnerzahl einschließlich Zweitwohnsitz handelt. Die Amtliche Einwohnerzahl liegt noch etwas unter diesem Wert, zudem abzüglich des 1978 von Höchberg eingemeindeten hinteren Steinbachtals.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse¹ oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“ (ohne Militär[43] und Studenten), ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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Ausländeranteil
Im Jahr 2010 hatte Würzburg mit 11.283 Ausländern aus diversen Herkunftsländern einen Ausländeranteil von 8,5 %.[51] Der höchste Ausländeranteil ist im Stadtbezirk Altstadt mit 16,8 % verzeichnet, gefolgt von der Zellerau und dem Frauenland (beide 13,6 %) sowie Grombühl (12,0 %).[52] Die meisten ausländischen Mitbürger kommen (Stand 2013) aus der Türkei (1237), Russland (840), Italien (756), Ukraine (678) und Rumänien (662).[53]
Religion
Christentum
Würzburg wurde 741/742 Sitz eines Bistums, das sich bald auch ein weltliches Herrschaftsgebiet schaffen konnte, das Hochstift Würzburg. Oberster Herr dieses Territoriums war der Fürstbischof.
Die Reformation konnte im Bistum zunächst Fuß fassen, sie wurde später vor allem durch die Gegenreformation ab 1586 stark zurückgedrängt. Die Anhänger des Luthertums wurden aus der Stadt verbannt, die meisten von ihnen ließen sich in der benachbarten Reichsstadt Schweinfurt nieder. Während der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg konnten die Protestanten vorübergehend wieder Fuß fassen. 1633 wurde ihnen die Benutzung des Würzburger Doms für ein Jahr erlaubt. Erst das bayerische Religionsedikt von 1803 brachte eine Gleichbehandlung beider Konfessionen. Im selben Jahr erhielten die Protestanten die Kirche des säkularisierten St.-Stephans-Klosters. Später wurden weitere Gemeinden gegründet. Alle gehörten von Anfang an zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und sind Teil des 1827 eingerichteten[54] evangelischen Dekanats Würzburg innerhalb des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg.
Verschiedene Freikirchen haben in Würzburg Gemeinden gegründet. Hierzu gehört die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die ihre Wurzeln in Würzburg bis ins Jahr 1907 zurückverfolgen kann. Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu einer Verschmelzung von Baptisten- und Brüdergemeinde;[55] in der Folge sieht sich diese Gemeinde heute beiden Traditionen zugehörig.[56]
Die meisten freikirchlichen Gemeinden sind in der Evangelischen Allianz vertreten.
Das 1803 säkularisierte Fürstbistum Würzburg wurde 1821 als eigenständiges Bistum innerhalb der Kirchenprovinz Bamberg neu umschrieben. Innerhalb dieses Bistums gehören heute die Pfarrgemeinden der Stadt zum Dekanat Würzburg Stadt.
Laut Zensus 2011:
- 51,5 % römisch-katholisch
- 22,2 % evangelisch
- 26,3 % Sonstige, keine, ohne Angabe[57]
Weitere Religionsgemeinschaften christlicher Ausprägung
Würzburg ist der Hauptsitz der Glaubensbewegung Universelles Leben. Die Zeugen Jehovas haben ein Gemeindezentrum im Stadtbezirk Rottenbauer.
Muslimische Gemeinde
In Würzburg gibt es einige Moscheen, darunter eine der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DİTİB) in der Äußeren Aumühlstraße, die Moschee der Islamischen Gemeinschaft in der Barbarastraße, zwei weitere des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) in der Erthalstraße und eine der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland in der Doktor-Maria-Probst-Straße.
In der Edith-Stein-Straße befindet sich die von der Ahmadiyya-Bewegung 2005 erbaute Moschee Bait-ul-Aleem[58] (übersetzt: „Haus des Gelehrten“), Würzburgs erster Moscheebau.
Jüdische Gemeinde
Würzburg ist Sitz einer alten jüdischen Gemeinde, die erstmals 1147 erwähnt wurde. Ihre Blütezeit hatte sie im 12. und 13. Jahrhundert. Während des Rintfleisch-Pogroms im Jahre 1298 wurden in Würzburg zwischen dem 18. und 23. Juli etwa 900 Juden getötet. Weitere Pogrome ereigneten sich 1336/1337 bei der sogenannten Armledererhebung. 1349 kam es zu den Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes in der Stadt und im Umland. Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert wurden die Juden immer wieder aus der Stadt verwiesen. 1803 konnte sich nach mehr als 150 Jahren wieder eine jüdische Familie in Würzburg niederlassen. Am 2. August 1819 war Würzburg der Ausgangspunkt der Hep-Hep-Unruhen, die sich gegen jüdische Bürger richteten. Um 1900 erreichte die jüdische Gemeinde mit annähernd 2500 Mitgliedern ihren höchsten Stand.
1933 kam es in Würzburg zum Boykott von Geschäften jüdischer Inhaber. Bei den Novemberpogromen 1938 starben in Würzburg mindestens vier Menschen. Einrichtungen der Jüdischen Kultusgemeinde wurden von SA-Männern zerstört, woran eine Gedenktafel an einer Mauer in der Domerschulstraße erinnert. Die Inneneinrichtung der 1837 erbauten Hauptsynagoge wurde unter Anwesenheit des Universitätsrektors und SA-Führers Seifert zerstört, das Gebäude wurde jedoch nicht niedergebrannt, vermutlich aus Rücksicht auf angrenzende „arische“ Häuser. Im Synagogengebäude, das bei der Bombardierung 1945 zerstört wurde, war ein NSDAP-Parteibüro eingerichtet. Im November 1941 begann die Deportation der verbliebenen Würzburger Juden in Konzentrationslager. Die jüdische Gemeinde hörte 1943 auf zu existieren. Die Würzburger Juden ahnten nichts von ihrem Schicksal und gingen nach brieflicher Aufforderung freiwillig zur Sammelstelle.[59] 895 Mitglieder der Gemeinde wurden ermordet.
Bereits wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Würzburg eine neue jüdische Gemeinde gegründet, die im Jahr 1970 in der Valentin-Becker-Straße 11 eine neue Synagoge erhielt, in deren Vorraum eine Gedenktafel an die Verfolgung und Ermordung der Würzburger Juden erinnert. Im ersten Stock des dort befindlichen jüdischen Altersheims wurde 1987 ein Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken errichtet. Bis zum Holocaust gab es sieben Synagogen in Würzburg. Eine von ihnen, die 1929 in der Sandbergerstraße errichtet wurde, beherbergt heute die David-Schuster-Realschule. In ihrem Innern wird mit einer Gedenktafel an den Leiter der ehemaligen Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA), den Pädagogen Jakob Stoll, erinnert, der nach seiner KZ-Haft in die USA emigrierte. Am Standort der ehemaligen Synagoge in Heidingsfeld in der Zindelgasse/Ecke Dürrenberg wurde 1986 eine Gedenksäule errichtet.[60]
Am 9. Januar 1987 wurden im Würzburger Stadtviertel Pleich beim Abriss eines ehemaligen gewerblichen Gebäudes 1455 jüdische Grabsteine gefunden. Ihre wissenschaftliche Erforschung haben Karlheinz Müller und seine Kollegen Simon Schwarzfuchs, Rami Reiner und Edna Engel im Jahr 2012 mit der Veröffentlichung des dritten Bandes abgeschlossen. Die weltweit einmalige Sammlung befindet sich im Museum Shalom Europa im jüdischen Gemeindezentrum.
Am 23. Oktober 2006 wurde nach fünfjähriger Bauzeit das neue jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum mit dem Namen Shalom Europa eröffnet.[61] Die Zahl der Gemeindemitglieder ist durch Kontingentflüchtlinge auf etwa 1100 gestiegen. Seit August 2001 gibt es wieder einen Rabbiner in Würzburg. Im April 2012 lud die Stadt erstmals frühere Bürger ein, die die nationalsozialistische Judenverfolgung überlebt haben.[62]
Der Würzburger Facharzt Josef Schuster, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Würzburg, wurde im November 2014 zum Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland gewählt.[63]
Politik
Bürgermeister
Die Stadt wurde schon seit ihrer Gründung vom Rat und vom Bürgermeister verwaltet. Der Rat ist seit 1256 bezeugt. An dessen Spitze stand der Schultheiß. Später gab es einen Alten Rat und einen Neuen Rat. Der Alte Rat, Oberrat genannt, war die bischöfliche Aufsichtsbehörde, der neue Rat hatte kaum Befugnisse. Nach den Bauernkriegen wurden die bürgerlichen Freiheiten nahezu ganz eingeschränkt. Ein Denkmal in den Grünanlagen unterhalb der Residenz erinnert an die Bauernkriege. An der Spitze der Stadt stand fortan der vom Bischof eingesetzte Stadtschultheiß. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden der innere und der äußere Rat zu einem Kollegium vereinigt. Mit einer Verordnung vom 17. Mai 1818 erhielt die Stadt jedoch durch das Bayerische Gemeindeedikt wieder ihre Selbstverwaltung. An der Spitze der Stadt stand fortan der Erste Bürgermeister, der ab 1908 den in Bayern für Groß- und Mittelstädt eingeführten[65] Titel Oberbürgermeister erhielt.[66] Der Stadtrat setzt sich aus 50 Abgeordneten zusammen.
Die Ersten (rechtskundigen) Bürgermeister und Oberbürgermeister Würzburgs seit 1796:[67][68]
- 1796–1820: Georg Ignaz Brock
- 1821–1832: Wilhelm Josef Behr
- 1835–1840: Sebastian Benkert
- 1840–1852: Matthäus Johann Bermuth
- 1852–1853: vakant
- 1853–1859: Josef Friedrich Treppner
- 1859–1862: Ludwig Weis
- 1862–1865: Jakob Hopfenstätter
- 1865–1884: Georg von Zürn, liberal
- 1884–1899: Johann Georg Ritter von Steidle
- 1900–1913: Philipp Ritter von Michel, liberal
- 1913–1917: Max Ringelmann, liberal
- 1918–1920: Andreas Grieser
- 1921–1933: Hans Löffler, Deutsche Demokratische Partei später Deutsche Staatspartei
- 1933–1945: Theo Memmel, NSDAP
- 1945–1946: Gustav Pinkenburg
- 1946: Michael Meisner
- 1946–1948: Hans Löffler, CSU
- 1948: Hermann Hagen (Dienst wegen Krankheit[69] nicht angetreten)
- 1948–1949: Karl Grünewald, BP
- 1949–1956: Franz Stadelmayer
- 1956–1968: Helmuth Zimmerer, FWG
- 1968–1989: Klaus Zeitler, SPD
- 1990–2002: Jürgen Weber, WL
- 2002–2008: Pia Beckmann, CSU
- 2008–2013: Georg Rosenthal, SPD (Niederlegung des Amtes mit Antritt des Landtagsmandats)
- 2013–2014: Adolf Bauer, CSU (geschäftsführend)
- seit 2014: Christian Schuchardt, CDU[70]
Bei der Oberbürgermeisterwahl 2008 kam es zwischen der Amtsinhaberin Pia Beckmann (41,3 %) und ihrem SPD-Herausforderer Georg Rosenthal (24,7 %) zur Stichwahl. Weitere Kandidaten waren Matthias Pilz (Grüne, 16,3 %), Benedikt Kuttenkeuler (Würzburger Liste, 14,6 %) und Uwe Dolata (ÖDP, 3,0 %). In der Stichwahl konnte sich dann der SPD-Kandidat überraschend gegen Amtsinhaberin Pia Beckmann mit 52,5 % gegen 47,5 % durchsetzen. Die Wahlbeteiligung betrug dabei lediglich 41,0 %.
Bei der Oberbürgermeisterwahl am 16. März 2014 kandidierten unter anderem Muchtar Al Ghusain für SPD und Grüne sowie Christian Schuchardt für CSU, FDP und Würzburger Liste. Christian Schuchardt selber gehört der CDU an.[70] Da kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichte, fand am 30. März eine Stichwahl statt. Bei dieser gewann Christian Schuchardt mit einer absoluten Mehrheit von 55,73 % der abgegebenen Stimmen.[71] Er ist somit der erste CDU-Bürgermeister in einer bayerischen Großstadt.[70] Auf Muchtar Al Ghusain entfielen lediglich 44,27 % der Stimmen. Zur Stichwahl kamen nur 40,47 % der Wahlberechtigten.[71]
Stadtrat
Der Stadtrat setzt sich aus 50 Stadträten und dem Oberbürgermeister zusammen. Die Sitzverteilung sieht für die Wahlperioden 2008–2014[72] sowie 2014–2020[73] folgendermaßen aus:
Partei / Liste | Sitze 2008 | Sitze 2014 |
---|---|---|
CSU | 18 | 181 |
SPD | 101 | 10 |
Bündnis 90/Die Grünen | 9 | 9 |
Würzburger Liste – Die Freien Wähler | 4 | 3 |
FDP | 3 | 2 |
Freie Wählergemeinschaft Würzburg | 2 | 3 |
Bürgerforum Würzburg | 2 | 1 |
Die Linke | 2 | 1 |
ÖDP | 1 | 2 |
Zukunft für Würzburg | 0 | 2 |
Gesamt | 51 | 51 |
1 einschließlich Sitz des Oberbürgermeisters
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz eine schräggestellte und an beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, von Rot und Gold gevierte Standarte (das „Rennfähnlein“) an silbernem Lanzenschaft.“ | |
Wappenbegründung: Das Rennfähnlein als Ortswappen ist seit dem zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts belegt. Es handelt sich um die Fahne des Bistums Würzburg, jedoch in anderer Farbgebung (statt schwarz blaue, golden silberne Tingierung), statt des Lanzenschaftes ist eine Turnierlanze zu sehen. Ferner ist die Fahne des Bistums nicht geviert. Der Name entstammt der Sitte der Berennung des kaiserlichen Lehens, bei der der zu belehnende Fürstbischof bei der Belehnungszeremonie das Sitzgerüst mit dem Lehensherrn (Kaiser) dreimal in vollem Tempo umritt, erst ohne Fahne, dann mit der entsprechenden Rennfahne, zuletzt mit der Lehensfahne mit dem Wappen der Lehensländer. Seit 1570 wird das Rennfähnlein ebenfalls in den Siegeln der Stadt verwendet.
Die Stadtflagge ist Rot-Gelb mit aufgelegtem Wappen. |
Städtepartnerschaften und -patenschaften
Die Stadt Würzburg unterhält seit 1962 Städtepartnerschaften. Nach einigen dieser Partnerschaften sind Straßen im Würzburger Stadtteil Heuchelhof benannt. Mit folgenden Städten unterhält Würzburg eine Partnerschaft:[74]
Faribault (Minnesota) (Vereinigte Staaten von Amerika; Patenschaft seit April 1949)
Trutnov (Tschechien), seit 2008 (Patenschaft seit 1956)
Caen (Frankreich), seit 13. Mai 1962[75]
Dundee (Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland), seit 22. Mai 1962[76]
Rochester (Vereinigte Staaten von Amerika), seit 5. November 1964[77]
Mwanza (Tansania), seit 28. Juni 1966[78]
Ōtsu (Japan), seit 13. Februar 1979[79]
Salamanca (Spanien), seit 20. April 1980[80]
Suhl (Deutschland/Thüringen), seit 15. November 1988[81]
Umeå (Schweden), seit 9. April 1992[82]
Bray (Irland/County Wicklow), seit 1. November 1999[83]
Sport
Sportveranstaltungen
Alljährlich im Frühjahr locken zwei etablierte Laufveranstaltungen jeweils mehrere tausend Läufer in die Stadt. Der Würzburger Residenzlauf findet regelmäßig im April statt und führt auf zehn Kilometern in vier Runden um die Residenz. Im Mai findet der Würzburg-Marathon statt. Die Marathondistanz führt in zwei unterschiedlichen Runden durch die Stadt.
Alpinsport
Die Sektion Würzburg des Deutschen Alpenvereins ist der größte Sportverein Würzburgs. Sie unterhält mehrere Klettermöglichkeiten (DAV-Kletterzentrum Würzburg) sowie drei alpine Hütten. Die zweite DAV-Sektion Würzburgs, der Bergbund Würzburg, besitzt eine Schutzhütte in der Rhön.
Basketball
Würzburg ist die Geburtsstadt von Dirk Nowitzki, dem erfolgreichsten Basketballer der deutschen Geschichte. Neben Nowitzki wurden außerdem die deutschen Nationalmannschafts-Spieler Maximilian Kleber, Robert Garrett, Demond Greene und Marvin Willoughby „groß“. Das damalige Erstligateam spielte zunächst sieben Jahre erfolgreich in der BBL und ein Jahr im ULEB Eurocup. In der Saison 2004/2005 musste das Team jedoch sportlich und wirtschaftlich Insolvenz anmelden. Der nachfolgende Versuch des USC Mainfranken Basket, in der Zweiten Basketball-Bundesliga Fuß zu fassen, scheiterte noch in derselben Saison. Nach einem Jahr Pause im höherklassigen Basketball stehen seit der Saison 2007/2008 die SCH Würzburg Baskets, ein von zwei passionierten Managern in Kooperation mit dem örtlichen Verein SC Heuchelhof geführtes Projekt, in den Startlöchern auf dem Weg zurück in den Profibasketball. In der Saison 2008/2009 haben die Würzburg Baskets ungeschlagen als Meister die Regionalliga Südost beendet und sind in die 2. Bundesliga, Pro B, aufgestiegen. Es erfolgte der Durchmarsch durch die Pro B und im folgenden Jahr durch die Pro A, aus der die Mannschaft am 23. April 2011 in die 1. Basketball-Bundesliga aufstieg. Nach zwei Jahren folgte nach einer chaotischen Saison mit Punktabzügen und Eignerwechsel[84] der Abstieg in die Pro A,[85] aus der das Team im darauffolgenden Jahr aber wieder aufstieg.
Basketball wurde in Würzburg 1950 eingeführt. Erste überregionale Erfolge erzielten die Damen der TG 48 Würzburg in den 1960er Jahren. Bei den Herren spielte nach der TG 48 Würzburg die DJK Würzburg auf nationaler Ebene bzw. in der Basketball-Bundesliga (BBL) und behauptete sich von 1998 bis 2005[86] in der 1. Bundesliga.
Wasserball
Würzburg beheimatet den Schwimmverein SV Würzburg 05. Dessen Wasserballmannschaft ist fünfmaliger deutscher Meister und spielt in der deutschen Wasserball-Liga DWL (Saison 2006/2007). Mit dem zwölffachen Welt- und fünffachen Europameister Thomas Lurz stellt der SVW 05 einen Ausnahmeathleten der deutschen Schwimmszene. Ebenfalls für den SVW auf Titeljagd ging die zweifache Europameisterin Annika Liebs.
Rudern
Würzburg hat mehrere Rudervereine. Der erste Würzburger Ruderverein erhielt 1933 nach der Deutschen Meisterschaft im Achter die Würzburger Stadtplakette (Silber auf Sockel). 1934 erhielt der Würzburger Ruderverein von 1875 die Goldene Stadtplakette für die Erringung der Europameisterschaft im Vierer ohne Steuermann. 1936 ging die Goldene Stadtplakette anlässlich des Olympiasieges im Vierer ohne Steuermann an Willi Menne, Martin Karl, Toni Rom und Rudolf Eckstein, die am 18. August triumphal in der Stadt empfangen wurden.[87] Der Akademischer Ruderclub Würzburg, Bayerns größter Ruderverein, entstand 1905. Der ARCW wurde in den letzten Jahren immer wieder durch Sportler auf den Ruder-Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen vertreten, zuletzt 2017 durch Joachim Agne. Seit 2015 gibt es in Würzburg einen dritten Ruderverein, die Rudergemeinschaft Olympos Würzburg (ROW).
Fußball
Die Nachkriegsgeschichte des Würzburger Fußballs beginnt mir dem Sieg einer Würzburger Stadtauswahl über den FC Schalke 04 vor 10.000 Zuschauern mit einem 4:0 am 7. Juni 1946.[88]
Von den Würzburger Fußballvereinen sind neben dem FV 04 Würzburg die Würzburger Kickers hervorzuheben, die in der Saison 2016/17 zum zweiten Mal nach 1977/78 in der 2. Fußball-Bundesliga vertreten waren, nur ein Jahr nach dem Aufstieg in die 3. Liga. Aktuell spielen die Kickers wieder in der 3. Liga. Der im Jahr 1907 gegründete Verein trägt seine Heimspiele im Dallenbergstadion, heute Flyeralarm Arena aus. Durch den Sieg im Bayerischen Landespokalfinale 2014 qualifizierten sich die Kickers für die DFB-Pokal Hauptrunde. In der ersten Pokalrunde konnte der Zweitligist Fortuna Düsseldorf nach Verlängerung mit 3:2 vor über 10.000 Zuschauern geschlagen und die zweite Runde gegen Eintracht Braunschweig erreicht werden. Der Sieg bedeutete, dass sich nach 31 Jahren wieder eine Würzburger Mannschaft für die 2. Hauptrunde qualifizieren konnte (zuletzt SV Heidingsfeld, DFB-Pokal 1983/84). Ebenfalls in der 2. Fußball-Bundesliga hat der FV 04 Würzburg in Zeit von 1976 bis 1980 gespielt. Die Stadt Würzburg zählt damit zu den wenigen Städten, die im Männerbereich parallel zwei Fußballbundesligisten hatte (Saison 1977/78). Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war Würzburg Gastgeber der Nationalmannschaft von Ghana, diese nutzte das Stadion der Würzburger Kickers als Trainingsgelände. Der Frauenfußballabteilung des ETSV Würzburg tritt in der Regionalliga an.
Eishockey
Der ESV Würzburg[89] nimmt seit 1986 am Spielbetrieb des BEV teil, dabei trägt er seine Heimspiele in der Eisbahn am Nigglweg aus. Seine größten Erfolge waren die vierfache Meisterschaft der Bayerischen-Landesliga Nord und die "Bayerische Landesliga-Vizemeisterschaft 1993. Da die Eishalle wegen Reparaturarbeiten zum Saisonstart nicht genutzt werden konnte, musste der ESV seine 1. Mannschaft für die Saison 2017/18 aus dem Spielbetrieb der Bayerischen Bezirksliga abmelden. Quelle: rodi-db.de[90]
Tischtennis
Würzburg war durch die Müller Würzburger Hofbräu bis 2008 in der Tischtennis-Bundesliga vertreten. Die Erste Herren-Mannschaft wurde am 19. Juni 2005 erstmals Deutscher Meister.
Ju-Jutsu
In und um Würzburg wird erfolgreich Ju-Jutsu betrieben. So werden in Heidingsfeld Wettkämpfe bestritten, die Ju-Jutsu-Abteilung des Sportverein Oberdürrbach hat gar zwei Weltmeister und einen Vizeweltmeister hervorgebracht.
Radsport
Der Radsport wird von der Radsportgemeinschaft Würzburg gefördert. Neben einer regulären Radtourenfahrt, der Mainfrankentour, wird jährlich die Kiliani Radeltour ausgerichtet, die vor allem Gelegenheitsfahrer ansprechen soll. Ansonsten zeichnet sich der Verein durch regelmäßige öffentliche Trainingstreffs für Rennrad und Mountainbike aus. Die Abteilung Rhönrad der Turngemeinde Würzburg konnte sich neben zahlreichen Erfolgen bei Landes- und Bundesklassewettkämpfen international behaupten. Claudia Renz wurde 1997 Weltmeisterin im Geradeturnen mit Musik. Isabell Gramß schaffte es in der Jugendklasse, sich auf den 3. Platz der Rhönrad-Weltmeisterschaft 2005 zu turnen.
Öffentliche Hand
Die Stadt ist durch ihre Hochschulen, die Julius-Maximilians-Universität, die Musikhochschule und die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt geprägt, die über 5.500 wissenschaftliche und technische Angestellte und Beamte sowie Versorgungs- und Verwaltungspersonal beschäftigen (Stand: 2003). Davon entfallen etwa 4.100 Mitarbeiter alleine auf die Universität. Größter Arbeitgeber mit etwa 5.000 Mitarbeitern ist die Stadtverwaltung Würzburg.
Wirtschaft
Würzburg zählt zu den erfolgreichsten Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Im Zukunftsatlas 2016 belegte die Stadt Würzburg Platz 30 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[91]
Beschäftigungsstruktur
Wirtschaftszweig | Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Juni 2013)[92] |
---|---|
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 162 |
Produzierendes Gewerbe ohne Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe | 1679 |
Verarbeitendes Gewerbe | 9173 |
Baugewerbe | 2058 |
Handel, Verkehr und Gastgewerbe | 18.038 |
Erbringung von Unternehmensdienstleistungen | 16.777 |
Erbringung von privaten und öffentlichen Dienstleistungen | 33.251 |
Gesamt | 81.466 |
Industrie und Gewerbe
Größter industrieller Arbeitgeber ist die Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG.[93] Würzburg ist ebenso der Produktions- und Verwaltungsstandort von NKM Noell Special Cranes, einem der führenden deutschen Brückenkranhersteller. Weiterhin hat die Firma Mero, bekannt für die Raumfachwerke und Stahl-Glaskonstruktionen, ihren Hauptsitz in Würzburg. Mit der Sektkellerei J. Oppmann AG ist eine weitere Aktiengesellschaft ansässig. Die Börsennotierung der Würzburger Hofbräu wurde nach der Übernahme durch die Kulmbacher Brauerei AG und die Umwandlung in eine GmbH eingestellt. Als größeres Handelsunternehmen ist die Duttenhofer Gruppe zu nennen. Die Vogel Medien Gruppe hat ihren Hauptsitz in Würzburg. die Fürstlich Castell’sche Bank, eine kleine Privatbank für die Region, hat ihren Sitz in Würzburg. Die a+f GmbH mit Sitz in Würzburg ist im Bereich Regenerative Energien tätig.
Industrie und Gewerbe sind zumeist kleine und mittelständische Betriebe in den Industriegebieten Hafen, Aumühle und Würzburg-Ost.
Anders als im benachbarten Bereich Schweinfurt, wo eher Großindustrie und Maschinenbau sesshaft wurden, ist Würzburg das Dienstleistungszentrum der Region. Die Arbeitslosenquote lag im November 2014 bei 4 Prozent.[93]
Aus einer 1876 von Josef Neubert[94] gegründeten Schreinerei hervorgegangen[95] wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Heidingsfeld das Möbelhaus Neubert errichtet. Filialen von Möbel-Hess (ehemals „Deutschlands größtes Möbel- und Einrichtungshaus“[96]) sowie Wöhrl[97] und der Modehandelskette „Der modische Arendt“[98] waren in den 1960er Jahren entstanden.[99] 1980 war das Kaufhaus Hertie auf dem Gelände des ehemaligen Hotel Schwan fertiggestellt worden.[100] Seit 2000 befindet sich dort (am Vierröhrenbrunnen) das „Wöhrlhaus“, eine große Wöhrl-Filiale.[101]
Medien
Radio
In Würzburg unterhält der Bayerische Rundfunk (BR) seit 1977 das Regionalstudio Mainfranken des Studio Franken und auf der Frankenwarte eine Sendeanlage für UKW, Mittelwelle, DAB+ und DVB-T mit einem 125 Meter hohen Stahlgittermast („kleiner Eiffelturm“). Das Regionalstudio beherbergt zwei Hörfunk- und ein Fernsehstudio und befindet sich im zweiten und neunten Stockwerk des Posthochhauses am Würzburger Bahnhofsvorplatz. Von Montag bis Freitag wird von dort für Unterfranken das Regionalprogramm „Mittags in Mainfranken“ und von Montag bis Samstag die „Regionalnachrichten um halb“ für Bayern 1 produziert. Dienstags und donnerstags kommt aus Würzburg die „regionalZeit“ für die „Nordkette“ Franken von Bayern 2. Weitere Berichte aus der Region werden nach Bedarf von Würzburg nach Nürnberg, München oder andere ARD-Studios für die weiteren Hörfunkprogramme zugeliefert. Zudem liefert das mainfränkische Fernsehstudio des BR Bilder für die ARD.
Bis 1999 wurde für den Mittelwellensender die Sendefrequenz 520 kHz genutzt. Diese Frequenz liegt nicht im offiziellen Mittelwellenband, und somit konnte der nur 200 Watt starke Würzburger Sender, der zusammen mit dem gleich starken Sender in Hof im Gleichwellenbetrieb betrieben wurde, gut zum Test der Ausbreitungsbedingungen im Mittelwellenbereich genutzt werden. Da viele moderne Radios die Frequenz 520 kHz nicht mehr empfangen konnten, erfolgte 1999 eine Frequenzänderung auf 729 kHz.
Ferner besteht dort die private Funkhaus-Würzburg-Studiobetriebs-GmbH (Funkhaus Würzburg), welche die beiden Hörfunkprogramme 106,9 Radio Gong sowie Radio Charivari Würzburg mit Radio Opera veranstaltet. Sie versorgen die Region Mainfranken mit regionalen Informationen.
Bis 1992 gab es in Würzburg noch einen dritten Lokalsender mit dem Namen Radio W1. Er startete am 8. Mai 1987 und teilte sich die UKW-Frequenz mit Main-Radio (heute: Charivari.fm) und Radio Mainland (heute: 106,9 Radio Gong). Eine beliebte Rubrik war der wöchentliche Szenebericht „Kai war dabei“. Dieser Sender bekam später die eigenständige Frequenz 95,8 MHz zugewiesen. Der Sendebetrieb wurde zum 1. Oktober 1992 unter anderem aus finanziellen Gründen eingestellt. Zunächst war auf dieser Frequenz bis zum 31. März 2008 das 24 Stunden-Volksmusikprogramm Radio Melodie zu hören. Am 21. November 2008 startete das Jugendradio egoFM aus München und liefert teilweise auf Würzburg zugeschnittene Programminhalte. Der Sender richtet sich an Jugendliche und Studenten.
Die Sendeanlage Frankenwarte auf dem Nikolausberg versorgt das Stadtgebiet und das nähere Umland von Würzburg mit 12 analogen UKW-Programmen. Hinzu kommen über 30 digitale Programme (inkl. Regionalfenster) im DAB-Standard, darunter alle Angebote des BR, des Deutschlandradios sowie viele landesweite und bundesweite Privatsender.
Daneben existieren zahlreiche Internetradios. Die Studenten der Universität Würzburg senden ehrenamtlich ein eigenes Programm für ihre Kommilitonen, das Hochschulradio UR Würzburg. Der ehemalige dritte Lokalsender Würzburgs, Radio W1, existiert im Internet weiter. Aus dem Funkhaus Würzburg kommen die Webradios Radio Gong In The Mix und Stars on Radio Gong.
Als Rundfunksender der amerikanischen Streitkräfte sendete bis Juli 2008 AFN (American Forces Network) ebenfalls in Würzburg von einem kleinen, gegen Erde isolierten, abgespannten Stahlfachwerkmast auf dem Areal der US-Streitkräfte auf Mittelwelle 1143 kHz und UKW 104,9 MHz.
Fernsehen
Neben dem Studio des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders Bayerischer Rundfunk gibt es seit 1987 einen lokalen Fernsehsender namens TV touring, der im regionalen Kabelnetz und über Franken-Sat zu empfangen ist. In den Anfangsjahren gab es noch die Radio Television Unterfranken (RTU), deren Gesellschafter die Zeitungsgruppe Main-Post war.
Seit 2002 besteht das Online-Medienmagazin Quotenmeter.de mit Redaktionssitz in Würzburg. Es hat sich auf Einschaltquoten, Kino- und Fernsehkritiken und aktuelle Nachrichten spezialisiert.[102]
Verlage, Zeitschriften und Zeitungen
Als Tageszeitungen erscheinen die Main-Post (Nachfolger des von den Würzburger Brüdern Carl und August Richter im Mai 1883 gegründeten Würzburger General-Anzeigers, welcher von der Druckerei Richter mit der ersten in Würzburg aufgestellten Rotationspresse gedruckt wurde) und das Volksblatt (welches nur eine Auflage von etwa 12.000 hat), vertrieben durch die Main-Post-Verlagsgruppe (gehört seit 1. Mai 2011 zur Augsburger Allgemeinen Zeitung mit Sitz in Würzburg-Heuchelhof). Aus diesem Hause erschien am 29. Januar 2004 die erste lokale Wochenzeitung Europas im Tabloid-Format, Boulevard Würzburg, die am 1. März 2007 in neun7 umbenannt wurde. Die Main-Post-Verlagsgruppe gibt markt, die Wochenzeitung mit den meisten Verteilorten in Unterfranken, heraus. Die Mittwochsauflage beträgt 362.550 und die Wochenendauflage 226.600 Zeitungen, welche kostenlos an alle erreichbaren mainfränkischen Haushalte verteilt werden. Am 31. März 2011 startete zudem das neue Magazin Tiepolo, welches vierteljährlich erscheint und an bestimmten Auslegestellen mitgenommen werden kann.
Die älteste und bekannteste Wochenzeitung Würzburgs ist WOB – die Wochenzeitung mit 87 % Bekanntheitsgrad. Der nächste Mitbewerber liegt bei etwa 64 % Bekanntheit. Diese erscheint zur Wochenmitte (MI/DO) mit einer Auflage von 102.500 Exemplaren (identisch mit markt im gleichen Verteilgebiet) – ebenso in allen erreichbaren Haushalten in Würzburg und dem Großteil des Landkreises (etwa 20 km Umkreis). Mit der Auflage von 102.500 Exemplaren erreicht die WOB 135.000 Leser.[103]
Zum Wochenende erscheint die Wochenendzeitung primaSonntag (Verteilung seit 2015: FR/SA) im Stadtgebiet Würzburgs, mit einer Auflage von 70.200 Zeitungen. 1x im Monat zusätzlich primaSonntag extra, welche in 36.000 Haushalten im Landkreis Würzburg, Ochsenfurt und Teilen des Main-Spessart-Raumes im Tabloid-Format, erscheint.
Die einzige überregionale katholische Tageszeitung im deutschsprachigen Raum wird in Würzburg produziert: Die Tagespost trägt den Untertitel „Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur“, hieß früher Deutsche Tagespost und erscheint dreimal wöchentlich im Verlag Johann Wilhelm Naumann.
Religiöse Publikationen und Zeitschriften (unter anderem Feierabend, Geist und Leben und Zeitschrift für katholische Theologie) werden vom Echter Verlag verbreitet.
Geistes- und kulturwissenschaftliche Fachliteratur wird vom Verlag Königshausen & Neumann veröffentlicht.
Der Verlag Vogel Business Media veröffentlicht Print- und Online-Medien verschiedener Fachbereiche. Zu den Fachmedien zählen unter anderem die erste deutsche Computerzeitschrift Chip, MM MaschinenMarkt, kfz-betrieb, IT-Business, Elektronikpraxis, Process, bike und business sowie die Informationsdienste des zur Gruppe gehörenden IWW Instituts für Wirtschaftspublizistik. Mit dem Ziel der multimedialen Vermittlung von Fachinformationen wandte sich die Vogel Business Media ab 2005 verstärkt der Digitalisierung zu. Die zu diesem Zweck gegründete Vogel Future Group wurde mit der Entwicklung eines digitalen Geschäftsmodells beauftragt. 2005 trennte sich das Unternehmen von seiner Beteiligung an der Motorpresse Stuttgart (heute Gruner + Jahr) und vom Druckgeschäft (heute arvato). In den dadurch zur Verfügung stehenden ehemaligen Produktionsstätten des Verlagsunternehmens entstand 2006 das Vogel Convention Center (VCC), ein Tagungs- und Kongresszentrum.
Über kulturelle Veranstaltungen im Raum Mainfranken informiert monatlich das Magazin Leporello. Ferner gibt es FRIZZ Das Magazin (seit 2003, früher unter den Namen Trend und Fritz), das mit einer IVW-geprüften Auflage von 22.000 Stück monatlich erscheint. Für den Leser ist es kostenlos und liegt an rund 550 Auslagestellen in und um die Stadt aus. Es ist Mitglied im Bewegungsmelderverbund, informiert über sämtliche Veranstaltungen aus den Bereichen Lifestyle, Kultur, Musik, Bühne, Film usw. und enthält unter anderem die offiziellen Mensapläne der Uni-Mensen. Daneben erscheint noch das Xity-Magazin, das seit dem 25. Januar 2007 mit einem kostenlosen TV-Programm erscheint. Es informiert die Leser über Events, News und Angebote über die Stadt.
Viermal pro Jahr (Januar, April, Juli und Oktober) erscheint kostenlos Blick, die Zeitschrift der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die unter anderem über Themen aus der Forschung informiert. Bis Juli 2006 wurde die Hochschulzeitung Julius kostenlos verteilt, deren Herausgeber ebenfalls die Universität war. Jedoch ist der Julius nach zwei Jahren, unter Protest der Studierenden, aus finanziellen Gründen eingestellt worden. Daher initiierte die Studierendenvertretung im Dezember 2006 den studentischen Nachfolger dieser Hochschulzeitung, die gewürzt! die sich als „Erste Würzburger Studentenzeitung“ bezeichnete. Aufgrund von internen Meinungsverschiedenheiten löste sich der Großteil der gewürzt!-Redaktion jedoch nach rund zwei Jahren von ihrem Herausgeber, der Studierendenvertretung, und gründete im Januar 2008 zusammen mit dem Verein Junge Presse Würzburg (Regionalgruppe des Dachverbands Junge Presse Bayern) das inoffizielle Nachfolgermagazin Max & Julius. Wie ihre Vorgängerin informiert sie die Würzburger Studenten regelmäßig über das Hochschulgeschehen, Politik, Kultur und andere wichtige Themen in der Stadt. Die Studierendenvertretung gründete ihrerseits die Zeitung Sprachrohr, die ihren Themenschwerpunkt jedoch mehr auf Hochschulpolitik legt. Das Sprachrohr erscheint für alle Hochschulen in Würzburg. Außerdem erschien bis 2008 das Hochschulmagazin UnimaxX. Heute gibt es nur noch den UnimaxX-Guide, der einmal pro Semester an allen Hochschulen verteilt wird.
Verkehr
Würzburg ist historisch ein bedeutender Knotenpunkt für den Verkehr. Diese ursprünglich durch den Main hervorgerufene verkehrszentrale Lage wird heute durch die Autobahnen (nach Studien in den 1920er und Entwürfen zu Beginn der 1930er Jahre für eine Einbindung Würzburgs an das Autobahnnetz ab 1937 zunächst zu militärischen Zwecken realisiert und zwischen 1960 und 1980 ausgebaut), an deren Netz die Stadt in den 1960er Jahren Anschluss erhielt, und als Eisenbahnknoten und einem der wichtigsten Umsteigebahnhöfe durch die Deutsche Bahn bestimmt. Ab 1971 gehörte mit Einführung des Intercity-Taktverkehrs Würzburg zu einem der fünf Linienverknüpfungsbahnhöfe.[104] Die nächstgelegenen größeren Städte sind Frankfurt am Main, rund 100 Kilometer nordwestlich, Nürnberg 90 Kilometer südöstlich, Stuttgart 120 Kilometer südwestlich, Mannheim 110 Kilometer westsüdwestlich und Heilbronn 90 Kilometer südwestlich.
Straßenverkehr
Grenze Niederlande – Ruhrgebiet – Frankfurt am Main – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau – Grenze Österreich | |
Grenze Dänemark – Hamburg – Hannover – Kassel – Fulda – Würzburg – Ulm – Füssen – Grenze Österreich | |
Würzburg – Heilbronn – Stuttgart – Singen (Hohentwiel) | |
Grenze Niederlande – Ruhrgebiet – Frankfurt am Main – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Grenze Österreich | |
Würzburg – Ansbach – Eichstätt – Ingolstadt – Unterschleißheim – München – Bad Tölz – Sylvensteinstausee | |
Eisenach – Meiningen – Werneck – Würzburg – Ulm – Oberstdorf – Grenze Österreich | |
Würzburg (Mainfrankenpark) – Bamberg – Bayreuth – Weiden in der Oberpfalz – Cham | |
Blankenburg – Göttingen – Fulda – Würzburg – Ludwigsburg – Stuttgart – Tübingen – Villingen-Schwenningen – Grenze Schweiz |
Einige größere Projekte stehen auf der Warteliste, zum Beispiel die geplante B 26n von der A 3, Anschlussstelle Helmstadt über Karlstadt, Arnstein bis zur A 7, Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck. Infolgedessen kommt es innerhalb Würzburgs besonders auf der Bundesstraße 19 zu häufigen Verkehrsbehinderungen.
Öffentlicher Personennahverkehr
Das Stadtgebiet von Würzburg ist ebenso wie der Landkreis in den Verkehrsverbund Mainfranken eingegliedert. Innerhalb dieses Tarifverbundes können alle Linien des öffentlichen Personennahverkehrs zu einheitlichen Preisen genutzt werden. Zum 1. Februar 2009 wurde der Tarifverbund um das Gebiet des Landkreises Kitzingen erweitert. Eine Ausdehnung auf weitere, benachbarte Landkreise ist beabsichtigt, jedoch noch nicht konkretisiert. Es besteht eine Übergangsregelung mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN).
Das Rückgrat des ÖPNV in Würzburg sind fünf Straßenbahnlinien, die ein Streckennetz von 19,7 Kilometern Länge bedienen. Zuletzt wurde 1989 eine Neubaustrecke in den Stadtteil Heuchelhof eröffnet sowie 1996 deren Fortsetzung in den Stadtteil Rottenbauer. Eine verbesserte Straßenbahnanbindung des Universitätsklinikums soll mittels einer weiteren Neubaustrecke in absehbarer Zeit erfolgen. Über die Anbindung weiterer Stadtteile und Umlandgemeinden wird ebenfalls nachgedacht; konkrete Planungen bestehen für die Linie sechs zum Hubland. Betreiber des Straßenbahnnetzes ist die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH.
Weiterhin verkehren in Würzburg zahlreiche Stadt- und Regionalbuslinien, die von der Omnibus-Betriebsgesellschaft (NVG), einem Tochterunternehmen der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB), der Omnibusverkehr Franken GmbH sowie einer Reihe weiterer privater Omnibusunternehmen versorgt werden. Hauptknotenpunkt des Omnibusverkehrs ist der Busbahnhof am Hauptbahnhof.
Schienenverkehr
Würzburg Hauptbahnhof ist überregionaler Knotenpunkt im Personenfernverkehr der Deutschen Bahn. In Würzburg, nach 1828 begonnenen Planungen seit Oktober 1854 ans Eisenbahnnetz angeschlossen und mit Einrichtung der Strecke nach Ansbach 1864 und der nach Nürnberg 1865 zu einem bedeutenden Bahnknoten geworden,[105][106] treffen sich eine Nord-Süd-Verbindung von Hamburg/Bremen, Hannover, Göttingen und Kassel nach Nürnberg und München mit der von Nordwest nach Südost verlaufenden Trasse aus dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und Frankfurt am Main nach Regensburg, Passau, Wien und weiter nach Budapest. Es bestehen mindestens stündliche Verbindungen. Am Hauptbahnhof ergeben sich pro Stunde zwei Taktknoten mit Anschlüssen in alle Richtungen. Die Verbindung mit Heilbronn-Stuttgart oder nach Erfurt wird nur mit Zügen des Regionalverkehrs angeboten.
Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes stammt aus den 1950er Jahren. Eine Modernisierung war demzufolge notwendig geworden und wurde von der Stadt bereits seit den 1990er Jahren geplant. Zwischenzeitlich haben die Renovierungsarbeiten begonnen. Neben dem Hauptbahnhof existieren in Würzburg noch die Stationen Süd und Zell, die jedoch nur eine untergeordnete Bedeutung haben und lediglich im Regionalverkehr bedient werden. Früher besaß der Stadtteil Heidingsfeld ebenfalls Anschluss an den Schienenverkehr.
Im Güterzugverkehr hat Würzburg seine frühere Knotenpunktfunktion mit der Stilllegung seines Rangierbahnhofes im Februar 2005 vollständig verloren und hat auch seine frühere Bedeutung als Zugbildungsbahnhof im Intercargoverkehr an Nürnberg abgetreten.[107]
Luftverkehr
Geschäftsreisejets können den rund 16 Kilometer südlich gelegenen Flugplatz Giebelstadt im Landkreis Würzburg anfliegen. Dieser Verkehrslandeplatz wurde bis 2006 von den US-Streitkräften genutzt. Betrieben wird der Flugplatz mit der knapp zwei Kilometer langen Start-/Landebahn von einer Betreibergesellschaft, an der neben den Gebietskörperschaften insbesondere die Firma Knauf beteiligt ist. Nach der Übernahme von der US-Armee und der Räumung zahlreicher Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde in die technischen Anlagen investiert und der Verkehrslandeplatz modernisiert. Sportflieger starten und landen auf dem 3,5 Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum gelegenen Verkehrslandeplatz Würzburg-Schenkenturm oder dem 5 km entfernten Sonderlandeplatz Hettstadt, der von der Fluggruppe Hermann Köhl e. V. betrieben wird.
Mainschifffahrt
siehe auch: Hauptartikel Main
1841 wurde in Würzburg unter der Leitung von Stephan Gätschenberger die Main-Dampfschiffahrts-Gesellschaft gegründet[108] und 1842 die Dampfschifffahrt auf dem Main eingeführt. Dies bedeutete einen erleichterten Zugang zu den Seehäfen.[109] Von 1846 bis 1875 wurde eine Niedrig- und Mittelwasserkorrektion vorgenommen mit Vergrößerung der Fahrwassertiefe sowie Schaffung von Teillebensräumen in den Buhnenbereichen.[110]
Ab 1898 war auch Würzburg an der Kettenschifffahrt auf dem Main beteiligt.[111] Ein Schiff der Mainkettenschifffahrt wurde seinerzeit auch als „Meekuh“ bezeichnet.
1883 war die Kanalisierung des Mains beschlossen worden, aber erst 1940 war der Ausbau des Mains als Großschifffahrtsstraße in Würzburg angelangt, wo im selben Jahr der neue Mainhafen Würzburg-Zell als (bis 1954 bestehender) Kopfhafen eröffnet wurde.[112][113] Das erste Schiff, welches im Juli 1954 die neuerbaute Schleuse an der Alten Mainbrücke befuhr, war die Mainz als Schiff der Bundesregierung.[114]
Zwischen April und Oktober verkehren heute mehrmals täglich Personenschiffe im Linienbetrieb nach Veitshöchheim. Die Fahrtdauer zwischen den Anlegestellen in Veitshöchheim und dem Alten Kranen in Würzburg beträgt etwa 45 Minuten.[115][116]
Wege
- Jakobsweg: Eine der Routen aus dem Netz der Jakobswege nach Santiago de Compostela führt, von Veitshöchheim und Margetshöchheim kommend, über die Kirche Don Bosco zur Alten Mainbrücke, wechselt dort von linksmainisch nach rechtsmainisch und verläuft am Mainufer Richtung Randersacker. Sie ist Teil des Fränkischen Wegs, der von Fulda über Würzburg, Ochsenfurt, Uffenheim nach Ulm geht.
- Der Main-Donau-Bodensee-Weg ist der Hauptwanderweg 4 (HW 4) des Schwäbischen Albvereins. Mit einer Gesamtlänge von 420 Kilometern führt er von Würzburg über Ulm bis nach Friedrichshafen am Bodensee und durchquert dabei den Taubergrund, die Hohenloher Ebene, die Schwäbische Alb und Oberschwaben.
- Der Main-Radweg entlang des Mains von der Quelle bis zur Mündung in Mainz-Kastel führt über Würzburg.
- Der Main-Tauber-Fränkische Rad-Achter führt ebenfalls durch das Stadtgebiet.
Bildung und Forschung
Hochschulen und verwandte Einrichtungen
- Julius-Maximilians-Universität, Erstgründung 1402, Neugründung 1582, eine der ältesten und traditionsreichsten Universitäten Deutschlands, seit 1802 bayerische Universität. Mit über 30 Studentenverbindungen zählt Würzburg in diesem Bereich zu den „Verbindungshochburgen“. In Würzburg wurde beim ersten Deutschen Studententag im Juli 1919 die Deutsche Studentenschaft gegründet.
- Hochschule für Musik Würzburg, gegründet 1804 als öffentliche Musikanstalt an der Universität, ist sie die älteste Musikausbildungsstätte Deutschlands. 1821 wurde sie Königliches Musikinstitut, 1875 Königliche Musikschule, 1912 Königliches Konservatorium der Musik, 1921 Bayerisches Staatskonservatorium und anschließend Bayerische Fachakademie für Musik. 1973 erhielt sie den Namen Hochschule für Musik. 2001 wurde die Fachakademie für Musik Würzburg eingegliedert.
- Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt; gegründet 1971 aus einem Polytechnikum mit Abteilungen in Würzburg und Schweinfurt. Ab 1995 wurde die Abteilung Aschaffenburg angegliedert, die jedoch am 1. Oktober 2000 wieder eigenständig wurde.
- Würzburger Dolmetscherschule; private, staatlich anerkannte Schule für Fremdsprachenberufe (Fachakademie und Berufsfachschule für Dolmetscher, Übersetzer und Fremdsprachenkorrespondenten sowie eine Berufsfachschule für Europasekretärinnen)
- Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC)
- Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V. (ZAE Bayern)
- Innovations- und Gründerzentrum Würzburg (IGZ Würzburg)
- Studienambulanz Würzburg Hämatologisch/Onkologische Studienambulanz des Universitätsklinikums Würzburg
Schulen
Würzburg verfügt über zahlreiche Schulen,[117] darunter eine städtische und eine am 1. August 2013 neu gegründete staatliche Berufliche Oberschule sowie neun Gymnasien.
Gymnasien
- Deutschhaus-Gymnasium
- Freie Waldorfschule Würzburg (Gymnasium)
- Friedrich-Koenig-Gymnasium
- Matthias-Grünewald-Gymnasium
- Evangelisches Dag Hammarskjöld Gymnasium Würzburg (seit 1. August 2011, vorher die zum Mozart- und Schönborn-Gymnasium 2001/2002 zusammengelegten[118] Gymnasien)
- Riemenschneider-Gymnasium (1886 als Königliches Neues Gymnasium und zweites humanistisches Gymnasium Würzburgs[119] eröffnet, 1960 nach Riemenschneider benannt).
- Röntgen-Gymnasium (1820 Kreisrealschule, seit 1910 als Oberrealschule am heutigen Standort, 1960 benannt nach Röntgen)
- Siebold-Gymnasium (1864 als Realgymnasium, mit Schwerpunkt moderne Sprachen und Naturwissenschaften, gegründet, seit 1907 am heutigen Standort, 1961 nach Siebold benannt).
- St.-Ursula-Schule (Gymnasium)
- Wirsberg-Gymnasium (1561 als „Paedagogium“ gegründetes erstes humanistisches Gymnasium Würzburgs, 1829 in der Augustinerstraße, seit 1960 am heutigen Standort[120]).
Realschulen
- David-Schuster-Realschule
- Freie Waldorfschule Würzburg (Realschule)
- Jakob-Stoll-Realschule
- Maria-Ward-Schule
- St.-Ursula-Schule (Realschule)
- Wolffskeel-Realschule
Seit Ende der 1990er Jahre kam es in der Schullandschaft zu größeren Veränderungen, zum einen durch den gesellschaftlichen Wandel (sinkende Schülerzahlen an Grund- und Mittelschulen), zum anderen durch den schrittweisen Rückzug der Stadt Würzburg als Schulträger aufgrund zu hoher finanzieller Belastungen durch den Schulbetrieb.
Sonstige Bildungseinrichtungen
- Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft und Datenverarbeitung Würzburg
- Sing- und Musikschule
- Volkshochschule (seit 25. November 1918[121])
- Würzburger Dolmetscherschule
US-Streitkräfte
Von 1945 bis September 2008 war Würzburg Garnisonsstadt der US-Streitkräfte. Es existierten vier Kasernen, die Emery Barracks (bis 1990), die Hindenburg-Kaserne (bis 1990), die Faulenberg-Kaserne (bis 2006) und die 1998 mit dem größten Einkaufszentrum der US-Army in Europa ausgestatteten[122] Leighton Barracks (bis 2008), in denen bis zum Jahr 2006 circa 6000 Soldaten mit 3000 Familienangehörigen angesiedelt waren. Die Gesamtzahl der Angehörigen der US-Army um 1985, welche auch die außerhalb der Stadtgrenzen wohnenden Mitgliederder Würzburg Military Community einschließt, lag Schätzungen zufolge bei 11.000, wovon 4800 Militärs und 6200 Zivilisten waren. Die Leighton Barracks waren von 1945 bis 1955 und von 1996 bis 2006 der Sitz des Hauptquartiers der 1. US-Infanteriedivision, der „Big Red One“, eines gepanzerten Großverbandes in Stärke von vier Brigaden, von denen zuletzt drei in Franken und der Oberpfalz (Schweinfurt, Kitzingen, Vilseck) und die 4. Brigade in Fort Riley in Kansas stationiert waren. Zuvor waren Teile der 3. US-Infanteriedivision von 1958 bis 1996 sowohl in Würzburg als in Schweinfurt, Kitzingen sowie anderen ehemaligen Standorten der US-Streitkräfte in Deutschland stationiert.
Weitere Verbände und Dienststellen, die in den beiden Kasernen zuletzt in Würzburg stationiert waren:
- 98th Area Support Group (Faulenberg Kaserne)
- 417th Base Support Battalion (Leighton Barracks)
- diese beiden sind aufgegangen in die U.S. Garrison Franconia
- 101st Military Intelligence Battalion (Leighton Barracks)
- 1st Military Police Company
- 69th Signal Battalion (Leighton Barracks)
Im Rahmen der Reorganisierung der auch für die lokale und regionale Wirtschaft bedeutsamen amerikanischen Landstreitkräfte mit ab 1990 bekanntgemachten Plänen zur Aufgabe von Standorten[123] kam es zu tiefgreifenden Änderungen in Würzburg, wo der Abzug 1995 begann. Die Umstrukturierungen betrafen vor allem die 1. US-Infanteriedivision, die zu einem großen Teil in die Heimat, nach Fort Riley im US-Bundesstaat Kansas, zurückverlegt wurde. Infolgedessen wurde die Faulenberg-Kaserne (Nürnberger Straße) geschlossen, und Ende 2006 erfolgte die Rückgabe der Liegenschaft an Deutschland, vertreten durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Offiziell erfolgte der Abzug am 6. Juli 2006 mit einem Appell. Die Streitkräfte der US-Armee zogen sich bis September 2008 vollständig aus Würzburg zurück. Die Verabschiedung fand am 13. Mai 2008 mit dem Einholen der amerikanischen Flagge statt. Die Übergabe der letzten Schlüssel fand in einer Zeremonie am 14. Januar 2009 statt. Seit Oktober 2007 ist das Gelände bereits im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.
In Würzburg fanden konkrete Überlegungen für eine sinnvolle Konversion der Liegenschaften statt (Gewerbe, Wohnen, Startup-Firmen, Universität etc.). Es entstand ein neuer Stadtteil mit dem Namen Hubland. Deshalb wurde für die weitere Nutzung des Geländes von der Größe der Altstadt (135 ha) ein Ideenwettbewerb veranstaltet. Nach einer gescheiterten Bewerbung für die Landesgartenschau 2016 erhielt die Stadt den Zuschlag für die Landesgartenschau 2018, bei der dieses Gelände genutzt werden soll.[124][125] Das ehemalige amerikanische Wohngebiet wird seit dem Sommersemester 2011 von der Universität genutzt.
Bis Oktober 2007 gab es ein Krankenhaus der US Army, das Würzburg Hospital, das eines der drei Hospitäler im Verantwortungsbereich des US Army European Command war. Das Gebäude befindet sich nur zehn Gehminuten von den Leighton Barracks entfernt. Hieraus entsteht eine Wohnanlage, der sogenannte Mönchberg Park.[126]
Da die Soldaten mit ihren Familien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor waren und das Militär als ein nicht unbedeutender Arbeitgeber fungierte, wurde die Schließung von der Stadt mit großer Sorge vor allem im Hinblick auf die mittelständischen Betriebe betrachtet.
Kultur
Theater und Bühnen
Das Mainfranken Theater besitzt als Dreispartenhaus ein Schauspiel-, ein Musiktheater- und ein Ballettensemble. Diesen stehen mit dem „Großen Haus“ und den „Kammerspielen“ zwei Auftrittsorte zur Verfügung, die beide im Gebäude des Mainfrankentheaters in der Würzburger Altstadt liegen.
Im Kulturspeicher, einem ehemaligen Hafengebäude am Rande der Altstadt, sind neben einem Museum das „Bockshorn“ und der „tanzSpeicher“ zu finden. Ersteres hat sich vor allem den Bereichen Kabarett, Chanson und Musik verschrieben, wobei sich die meisten der hier auftretenden Künstler schon zuvor durch Fernsehauftritte oder diverse Auszeichnungen einen Bekanntheitsgrad erarbeitet haben. Der tanzSpeicher dient als Veranstaltungsort sowohl für externe Tanzvorführungen als für Auftritte des eigenen Ensembles.
Das Theater Chambinzky[127] liegt im Frauenland und präsentiert als Boulevardtheater vor allem Komödien, manchmal Volksstücke, Krimis und Musicals, in eigenen Produktionen. Für diese Zwecke stehen eine große und eine kleine Bühne zur Verfügung. Darüber hinaus ist das „Chambinzky“ seit der Gründung 1983 eine Musikkneipe.
Dem Experimentaltheater haben sich sowohl das Theater am Neunerplatz[128] als das Theater Ensemble Würzburg[129] verschrieben, wobei beide daneben noch einige andere Sparten bieten: Das Theater am Neunerplatz, in der Zellerau gelegen, präsentiert außerdem politische und satirische Stücke sowie Kindertheater. Das „theater ensemble“ befindet sich ebenfalls in der Zellerau und widmet sich ferner dem Absurden Theater, Dramen und Komödien und bietet außerdem Theaterkurse für jedermann an.
Würzburg besitzt eine Vielzahl weiterer Bühnen, die sich mit den verschiedensten Sparten des Theaters beschäftigen. Im Einzelnen sind dies das Kinder- und Jugendtheater „Spielberg“, die „Werkstattbühne“, das „Plastische Theater Hobbit“, das „Würzburger Kasperhaus“, das Tanztheater „blackboX“, das Theater „Augenblick“ der Mainfränkischen Werkstätten und der „Kunstkeller Würzburg“.
Zudem verfügt Würzburg eine Vielzahl von Improvisationstheater-Gruppen, darunter mit den Würzburger Beutelboxern eine der ältesten Gruppen Deutschlands (seit 1990), sowie „Die Kaktussen“, die unter anderem das jährliche Würzburger Improtheaterfestival veranstaltet.
Das erste Lichtspieltheater Würzburgs hatte 1913 eröffnet und trug den Namen Luitpold-Lichtspiele.[130]
Museen und Galerien
- Das Museum am Dom stellt etwa 300 Bilder und Plastiken aus einem Jahrtausend aus. Christliche Themen, die durch moderne und zeitgenössische Künstler dargestellt wurden (Ernst Barlach, Joseph Beuys, Willi Dirx, Otto Dix, Dina Draeger, Lars Käker, Käthe Kollwitz, Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke, Andy Warhol), werden direkt der Themenbehandlung durch alte Meister gegenübergestellt (unter anderen Tilman Riemenschneider, Georg Anton Urlaub, Johann Peter Wagner, Johann Zick)
- Würzburger Domschatz – Museum der Diözese Würzburg (Grabbeigaben, Goldschmiedearbeiten und liturgische Gewänder)
- Fürstenbaumuseum – fürstbischöfliche Wohnräume, Schatzkammer und Abteilung Stadtgeschichte Würzburgs
- Historischer Saal der Fischerzunft
- Hofspitalkirche „Spitäle“ – in der spätgotischen 1789 umgebauten Kapelle des ehemaligen Hofspitals befindet sich die Galerie Spitäle mit Wechselausstellungen zeitgenössischer Künstler
- Das 2002 eröffnete[131] Museum im Kulturspeicher am Alten Hafen verfügt über 3.500 m² Ausstellungsfläche für die Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Unter einem Dach präsentiert es die städtische Sammlung (ehemals Städtische Galerie), unter anderem mit Werken von Stephan Balkenhol, Carl Grossberg, Magdalena Jetelová, Camill Leberer, Wilhelm Leibl, Hans Purrmann, Emy Roeder und Max Slevogt und die Sammlung Peter C. Ruppert, Konkrete Kunst in Europa nach 1945, unter anderem mit Werken von Josef Albers, Hans Arp, Max Bill, Anthony Caro, Günter Fruhtrunk, Auguste Herbin, Richard Paul Lohse, Bridget Riley und Victor Vasarely. In der Städtischen Sammlung im zweiten Obergeschoss befinden sich Bilder von Würzburg vor der Bombardierung, darunter von Erich Heckel der Blick auf die Veste Marienberg. Ein kontinuierliches Programm an Sonderausstellungen begleitet beide Sammlungen im Museum im Kulturspeicher, das im Jahr 2005 den Bayerischen Museumspreis der Versicherungskammer Bayern erhielt.
- Kunstschiff „Arte Noah“ – Wechselausstellungen zeitgenössischer Künstler
- Das Museum für Franken (früher Mainfränkisches Museum, 1939 hervorgegangen aus dem 1913 in der Maxstraße eingerichteten Luitpoldmuseum[132]) auf der Festung Marienberg beherbergt in 45 Räumen eine Sammlung fränkischer Kunstwerke, darunter die größte Sammlung von Skulpturen und Arbeiten von Bildhauer Tilman Riemenschneider, aus seiner Werkstatt und von seinen Schülern. Darunter sind die Sandsteinfiguren der Marienkapelle. Weiter werden gezeigt Gemälde von Lucas Cranach und Giovanni Battista Tiepolo, Grabdenkmäler, Fayencen, eine vorgeschichtliche Sammlung mit Steinpfeilern, Rüstungen, Zeugnisse der Römerzeit, Zeugnisse fränkischer Weinkultur sowie Sammlungen zur Volkskunde.
- Das Martin von Wagner Museum der Universität befindet sich im Südflügel der Residenz und umfasst die Antikenabteilung, die Gemäldegalerie und die Graphische Sammlung. Die Antikenabteilung beherbergt unter anderem eine große und bedeutende Sammlung[133] von griechischen und etruskischen Vasen, Korkmodelle italienischer antiker Bauwerke und Mumien-Sarkophage.
- Mineralogisches Museum Würzburg – Museum der Universität – Edelsteine, Mineralien, Gesteine, Erze und Meteoriten
- Röntgen-Gedächtnisstätte – zeigt das Originallabor, in dem Wilhelm Conrad Röntgen die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckte
- Sammlung des Pathologischen Instituts der Universität
- Sammlung historischer Klammergeräte der Universität (aus der Chirurgie)
- Siebold-Museum – Ständige Sammlung und Wechselausstellungen unter anderem mit Exponaten aus dem Nachlass des Würzburger Japanforschers Philipp Franz von Siebold[134]
- Shalom Europa – Jüdisches Museum der Jüdischen Gemeinde Würzburgs
- Staatsgalerie Würzburg – Bayerische Staatsgemäldesammlungen
- Das Adolf-Würth-Zentrum für Geschichte der Psychologie mit Experimenten zu Sinnesempfindungen, Reizen und Reaktionen.[135]
Chöre
Bekannte Chöre sind der Bachchor Würzburg, der Monteverdichor Würzburg (1. Preisträger beim Bayerischen und beim Deutschen Chorwettbewerb), der Oratorienchor Würzburg und der Chor der Akademisch-Musikalischen Verbindung Würzburg. Die Chöre der Würzburger Dommusik umfassen die Würzburger Domsingknaben, den Kammerchor, die Jugendkantorei und die Mädchenkantorei am Würzburger Dom. Der Würzburger Domchor gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Chören Würzburgs. Seine Wurzeln gehen bis ins Jahr 1821 zurück. In der Reihe der kirchlichen Chöre ist die Cappella Herbipolensis – Chor der Hofkirche der Residenz zu nennen. Der Kammerchor cappella vocale würzburg besteht seit 1997. Der Chor New Future wurde 1993 mit überwiegend jungen Sängern gegründet.
Alternative Rockmusikszenen
Mit den Musikinitiativen FreakShow Würzburg und Psychedelic Network verfügt Würzburg über zwei alternative Rockmusikszenen, die innerhalb der durch sie präsentierten Genres – Progressive Rock bei FreakShow, Psychedelic-/Space Rock bei Psychedelic Network – zu den wichtigsten Veranstaltungen in Deutschland gezählt werden können. Dies wird insbesondere von den Festivals der beiden Musikinitiativen unterlegt, deren weitläufige Bedeutung durch eine oftmals internationale Interpretenauswahl und eine stark überregional geprägte Besucherzusammensetzung gekennzeichnet ist. Auch als Metal-Stadt ist Würzburg überregional bekannt. Festivals wie das Hammer of Doom oder das Metal Assault finden regelmäßig in der Posthalle statt.
Fränkische Mundart
Die fränkische bzw. unterfränkische Mundart wird in Würzburg gesprochen und meist verstanden. In der Närrischen Weinprob, die im Januar zu Beginn der Fastnachtszeit im Staatlichen Hofkeller unter der Würzburger Residenz stattfindet, werden kritische Beiträge zum Jahresgeschehen in allen fränkischen Mundarten vorgetragen. Diese mundartliche Sitzung wird im Dritten Programm des Bayerischen Fernsehens übertragen.
Erinnerungskultur
In Würzburg erinnern seit Juli 2006 Stolpersteine an Opfer aus der nationalsozialistischen Zeit, zum Beispiel vor dem 1956 errichteten Kaufhof-Neubau der in der Schönbornstraße an die früheren Eigentümer des seit etwa 1900 auf demselben Grundstück gestandenen, 1898 gegründeten Warenhauses Ruschkewitz[136][137] sowie vor der Kiliansgruft an den katholischen Pfarrer Georg Häfner, der für seine Überzeugung einstand und am 15. Mai 2011 seliggesprochen wurde.[138][139][140][141][142][143]
→ Artikel: Liste der Stolpersteine in Würzburg
Neben den Gedenkorten zu jüdischem Leben erinnert ein Gedenkstein am Geschwister-Scholl-Platz / Ottostraße an die christlichen Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl, die 1943 ermordet wurden. Im Gewerbegebiet von Heuchelhof halten mehrere Straßennamen die Erinnerung an Verfolgte und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aufrecht. In Heidingsfeld erinnert der Herta-Mannheimer-Weg an die jüdische SPD-Stadträtin Herta Mannheimer, die im KZ Auschwitz ermordet wurde.
Der katholische Apotheker und Pfadfindergruppenleiter in Würzburg und Pforzheim Fred Joseph (1911–1943) wurde im Zusammenhang mit der Verwendung von Pfadfinderabzeichen inhaftiert, nach seiner Entlassung erneut von der Gestapo in Würzburg verhaftet und in das KZ Auschwitz überstellt. Joseph starb am 21. Januar 1943 in Auschwitz angeblich an Rippenfellentzündung.[144] Er führte – als „Halbjude“ diffamiert – trotz Verbots die Pfadfinderarbeit in der „Gemeinschaft St. Georg“ weiter. Nach ihm nennt sich heute ein Stamm der St.-Georgs-Pfadfinder im Stadtteil Sanderau.[145]
Festivals
Das Würzburger Mozartfest ist das älteste Mozart-Festival Deutschlands und findet seit 1922 während der Sommermonate in der Würzburger Residenz statt. Es zählt heute mit zirka 50 Einzelkonzerten neben den Salzburger Festspielen zu den renommiertesten Festivals für klassische Musik im deutschsprachigen Raum. Jedes Jahr kommen bis zu 30.000 Besucher zu den Veranstaltungen, die in dem historischen Gebäude der Residenz, im Hofgarten und in benachbarten Orten stattfinden.
1974 wurde das Internationale Filmwochenende Würzburg gegründet. Die Veranstaltung findet jährlich zu Beginn des Jahres statt.[146] Unter den Festival-Mitbegründern befanden sich unter anderem Georg Förster, Almut Kircher oder Dokumentarfilmer Norbert Westenrieder von der Filminitiative.[147]
Das „Africa Festival“ ist eine Veranstaltung zur Kultur und Musik des afrikanischen Kontinents. Es wurde 1989 vom Würzburger Afro Projekt, einer Arbeitsgemeinschaft zur Förderung afrikanischer Kultur in Deutschland, ins Leben gerufen. Das Africa Festival gilt derzeit als das größte Festival dieser Thematik in Europa und wird durch das Bayerische Kulturministerium und das Auswärtige Amt gefördert.
Das Flamencofestival besteht seit dem Jahr 2003. Auf der jährlich stattfindenden Veranstaltung treten regionale und internationale Flamenco-Tänzer und -Musiker auf.
Bibliotheken und Archive
Bibliotheken
- Universitätsbibliothek Würzburg.
- Bibliothek der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.
- Institut für Hochschulkunde.
- Stadtbücherei Würzburg. Öffentliches Bibliothekssystem mit Zentralbücherei im Falkenhaus am Marktplatz und Zweigstellen in den Stadtteilen Heidingsfeld, Heuchelhof, Lengfeld und Versbach. Die Zentralbücherei ist durch die Rokoko-Stuckfassade touristisch interessant.
Archive
- Das Staatsarchiv Würzburg ist für den Regierungsbezirk Unterfranken zuständig und verwahrt rund 21.350 lfd. Meter Akten zur Geschichte des Regierungsbezirks und der auf dessen Gebiet liegenden ehemaligen Territorien.
- Das Stadtarchiv Würzburg verwahrt die Urkunden- und Aktenüberlieferung der städtischen Dienststellen, das Archiv des Bürgerspitals, das Archiv der Stadt Heidingsfeld und die Archive der eingemeindeten Orte sowie etwa 90 Nachlässe von Würzburger Persönlichkeiten und eine umfangreiche Foto-, Plakat- und Kartensammlung.
- Das Diözesanarchiv in der Domerschulstraße verwahrt die Schriftgutüberlieferung des alten und des 1821 geschaffenen neuen Bistums Würzburg sowie Sondersammlungen und etwa 250 Nachlässe und personenbezogene Sammlungen. Es wurde bereits 1339 erwähnt und befand sich damals auf der Marienburg. Heute umfasst es Urkunden, Matrikelbücher der Pfarreien und Schriftverkehr der Dekanate. Etwa ein Drittel der ursprünglichen Bestände ist noch erhalten. Diese Einbußen im Bestand gab es durch die Auswirkungen der Reformation, der Säkularisation und der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg.[148]
- Das Universitätsarchiv verwahrt die Überlieferung der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität.
- Bis 2005 befand sich das Archiv der ehemaligen Reichsstudentenführung und des ehemaligen Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) als Depositum im Staatsarchiv Würzburg und wurde von dort aus betreut. Es befindet sich jetzt als Leihgabe im Bundesarchiv Berlin.
- Das 1987 eröffnete Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte ist die zentrale Auskunftsstelle für jüdische Geschichte in der Region.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Auflistung enthält regelmäßig stattfindende Veranstaltungen.[149]
- Februar: Würzburger Fasching
- März: Frühjahrsmesse und -volksfest, Gedächtnis- /Hoffnungslauf
- März/April: Internationales Filmwochenende Würzburg
- April: Residenzlauf
- Mai: Africa Festival, Würzburger Stadtmarathon, Barockfeste
- Mai/Juni: Würzburger Weindorf
- Juni: Umsonst und Draußen
- Juni/Juli: Mozart-Fest, Christopher Street Day, Hofgarten-Weinfest
- Juli: Festungsflimmern – Open-Air-Kino, Kiliani-Volksfest
- Juli/August: Würzburger Hafensommer, Barbarossa Spectaculum (alle zwei Jahre)
- August/September: Weinparade am Marktplatz
- September: Straßenmusikfestival, Stadtfest und Theaterfest, Mainfranken-Messe (alle zwei Jahre)
- Oktober: Würzburger Improtheaterfestival, Würzburger Jazz-Festival, Mantelsonntag
- Oktober/November: Würzburger Kabarett-Tage, Literarischer Herbst, Allerheiligenmesse
- November: Honky Tonk Musikfestival, Lichterglanz, Würzburger Wirtschaftssymposium, Würzburger Bachtage
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Schutzgebiete
Im Stadtgebiet gibt es zwei Naturschutzgebiete, drei FFH-Gebiete und drei vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand März 2016).
Siehe auch:
- Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Würzburg
- Liste der FFH-Gebiete in der Stadt Würzburg
- Liste der Geotope in Würzburg
Naturschutzgebiete
Die Naturschutzgebiete zusammen nehmen eine Fläche von 110 Hektar ein. Das größere Naturschutzgebiet ist das 2002 eingerichtete Naturschutzgebiet Naturwaldreservat Waldkugel.
Bauwerke
Baudenkmäler
Stadtplanung
Das Gebiet der Kernstadt, das durch Main, Juliuspromenade, Theaterstraße, Balthasar-Neumann-Promenade und Neubaustraße begrenzt ist, wird wegen seines Aussehens auf Karten als „Bischofsmütze“ bezeichnet.[150][151]
Wahrzeichen
- Alte Universität mit Neubaukirche: Der Gebäudekomplex aus der Renaissance wurde 1591 fertiggestellt, neun Jahre nach der Wiedergründung der Universität durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Optisch und architektonisch herausragend ist die Universitätskirche (Neubaukirche), die heute von der Universität als Aula genutzt wird. Sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Antonio Petrini umgestaltet und von Josef Greising vollendet. Die Wiederherstellungsarbeiten nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs dauerten bis 1985.
- Alter Kranen am Kranenkai. Erbaut 1772/73 von Balthasar Neumanns Sohn Franz Ignaz Michael Neumann.
- Bürgerspital zum Heiligen Geist
- Falkenhaus oder „Haus zum Falken“: Das Gebäude am Oberen Markt stammt aus dem 18. Jahrhundert. 1751 wurde die Fassade mit überreichen Rokoko-Stuckdekorationen versehen.
- Die Festung Marienberg (auch Marienfeste genannt) ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Sie ist mit städtischem Bus ab Residenz, zu Fuß ab Alter Mainbrücke über die Tellsteige bzw. ab der Friedensbrücke über das Gelände der früheren Landesgartenschau oder per Auto zu erreichen. Nach dem Passieren mehrerer Tore der imponierenden Befestigungsanlage erreicht man das Mainfränkische Museum, dann eine wegen ihrer Dimensionen kaum zu identifizierende Pferdeschwemme aus Buntsandstein, einen 100 m tiefen Brunnen, die Marienkirche und den Fürstengarten. Eine Umrundung der Festung zu Fuß ergibt erste Eindrücke. Das wahre Ausmaß der Befestigungsanlagen erschließt sich beim Rückweg durch die Weinberge zu St. Burkard und zum Mainufer. Die Festung wurde von den Fürstbischöfen als Sitz gewählt, später zu Gunsten der neu erbauten, repräsentativeren Residenz aufgegeben.
- Ehemaliges Frauenzuchthaus, ein bedeutender Bau des Klassizismus
- Grafeneckart und Rathaus mit Vierröhrenbrunnen
- Höfe und Bürgerhäuser liegen im Bereich Unterer Markt und Gressengasse. In der Gressengasse befindet sich der Gasthof Zum Stachel, der heute ein Weinlokal ist und zur Zeit der Bauernkriege ein Treffpunkt der Aufständischen war. In der Bronnbachergasse 8 befindet sich der Fichtel’sche Hof, dessen Eingang durch das Fichtel’sche Wappen, eine stilisierte grüne Fichte im roten Feld, geziert wird.[152] Bemerkenswert ist das steinerne Geländer im Treppenhaus.
- Juliusspital mit einer Rokoko-Apotheke und einer Kellerführung (im Innenhof)
- Das Käppele wurde von Balthasar Neumann erbaut. Es ist von weither als Silhouette sichtbar. Erreicht werden kann diese Wallfahrtskapelle über eine steil hinauf führende Prozessionstreppe. Die Aussicht von oben erstreckt sich auf den Main, die langgestreckte Festungsanlage und die Stadt Würzburg mit ihren vielen Kirchtürmen. Die Innenausstattung ist in barockem Stil. Häufig werden Konzerte aufgeführt. Vom Querschiff aus gibt es einen Zugang zu den hinteren Räumen, in denen die Dankesgaben der Wallfahrer für die Heilung von Krankheit und Leid ausgestellt sind.
- Die Würzburger Residenz wurde 1981 als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuft. Sie ist im Barockstil 1720–1744 im Auftrag von Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut worden. Das Treppenhaus wird durch ein 600 m² großes freitragendes Gewölbe überspannt, das von Giovanni Battista Tiepolo in Fresko-Technik ausgemalt wurde. Die Einfahrtshalle (Vestibül) wurde so konstruiert, dass bis zu sechsspännige Kutschen vorfahren konnten. In der Residenz sind Institute und Museen der Universität untergebracht. In den Südwesten des Residenzgebäudes ist die Hofkirche integriert. Die Weinkeller des Staatlichen Hofkellers liegen unter dem Nord- und Südflügel. Der Hofgarten mit den schmiedeeisernen Toren von Johann Georg Oegg und einem Denkmal von Fried Heuler an Oegg am Rennweg liegt hinter der Residenz.
- Beim Heizkraftwerk am alten Hafen wurde im Zuge der Umrüstung von Kohle- auf Erdgasfeuerung das äußere Erscheinungsbild gründlich überarbeitet. Für die Fassadengestaltung wurde dem Architekturbüro Brückner & Brückner 2007 die Auszeichnung „best architects 08“ in Gold verliehen. In die Umgestaltung einbezogen wurde das Becken des alten Hafens, insbesondere durch die Errichtung einer großen Freitreppe am Ort des ehemaligen Kohlebunkers.
- Kamin der Wäscherei des Universitätsklinikums Grombühl (Höhe: 66 Meter, Baujahr: 1917)
- Huttenschlösschen, erbaut von Christoph Franz von Hutten (* 1673; † 1729), seit 1884 Corpshaus des Corps Rhenania Würzburg
- Neue Universität
- Kulturspeicher
- Rückermainhof
- Roter Bau
Kirchen
Der merowingische Rundbau der Marienkirche der Festung Marienberg ist eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Imposante romanische Kirchen sind der Dom St. Kilian, das später barock umgestaltete Neumünster sowie die Kirche St. Burkard.
Die bedeutendste Kirche der Gotik ist die Marienkapelle. Im Mainviertel stehen die gotische Deutschhauskirche und die Schottenkirche Don Bosco. Gotisch sind auch die Kirche des Franziskanerkloster Würzburg und die Klosterkirche Maria Aufnahme in den Himmel in der Zellerau.
1583 wurde die Neubaukirche als einer der wichtigsten Kirchenbauten der Renaissance errichtet.
Darüber hinaus gibt es in der Stadt zahlreiche Barockkirchen, darunter die Augustinerkirche, St. Michael, die Reurerkirche sowie St. Peter und Paul. Die größte Barockkirche ist Stift Haug, am prominentesten das Käppele. Besonders prachtvoll ist die Schönbornkapelle am Dom sowie das Rokoko der Hofkirche Allerheiligste Dreifaltigkeit in der Residenz.
Dem Klassizismus gehören der Neubau von St. Stephan sowie die Fassade der ehemaligen Hofspitalkirche im Mainviertel an.
Eine monumentale Kirche des Historismus ist der neoromanische Bau von St. Adalbero.
Von den modernen Kirchen ist besonders die Pyramide von St. Andreas in der Sanderau stadtbildprägend.
Mainbrücken
- Die Alte Mainbrücke war bis 1886 der einzige Flussübergang. Sie wurde von 1476 bis 1703 erbaut und wiedererrichtet und zeichnet sich durch Heiligenfiguren aus, die ab 1725 hinzugefügt wurden.[153]
- Die Brücke der Deutschen Einheit (auch Talavera-Brücke genannt, nach dem großen Volksfest- und Parkplatz auf der linken Mainseite) ist die jüngste Brücke und wurde am 3. Oktober 1992 eingeweiht.[154] Die Schrägseilbrücke überquert den Main und ein Hafenbecken.
- Die Friedensbrücke wurde 1888 als Luitpoldbrücke fertiggestellt und nach dem Zweiten Weltkrieg umbenannt.
- Die Konrad-Adenauer-Brücke ist die südlichste der vier Straßenbrücken. Die Spannbetonbrücke wurde von 1965 bis 1967 erbaut.
- Die Ludwigsbrücke wurde 1895 erbaut und ist in der Bevölkerung wegen der vier Löwenstatuen an den beiden Auffahrten zur Brücke als Löwenbrücke geläufig.
- Die Laurentiusbrücke, als Zeller Brücke bekannt, verbindet Würzburgs neuen Hafen mit Zell am Main.
- Der Sebastian-Kneipp-Steg wurde am 22. Juli 1978 eingeweiht und ist eine reine Fußgängerbrücke.
Brunnen
- Frankoniabrunnen vor der Residenz
- Vierströmebrunnen (auch Greifenbrunnen oder Auverabrunnen) in der Parkanlage des Juliusspitals. 1706–1708 erbaut von Jakob van der Auvera (1672–1760).
- Vierröhrenbrunnen am Grafeneckart, der von Balthasar Neumann 1727 entworfen und gemeinschaftlich von Jacob von der Auvera und Johann Peter Wagner ausgeführt wurde. Auf dem Obelisk des Brunnens steht Frankonia mit Herzogschwert und Fahne. Oberhalb der Brunnenschale werden die vier Tugenden Tapferkeit, Weisheit, Mäßigkeit und Gerechtigkeit dargestellt.[155] Mit einem Kanalsystem zu diesem Brunnen wurde von Balthasar Neumann erstmals die Frischwasserversorgung von Würzburg hergestellt.
- Kiliansbrunnen am Bahnhof, enthüllt 1895.
- Brunnen am Sternplatz (geschaffen 1987 durch den 1990 gestorbenen Bildhauer Lothar Forster)[156]
Modelle der Bauwerke für Blinde
Vor einzelnen markanten Bauwerken stehen abtastbare Modelle. Sie sind profiliert, aus Metall gefertigt und erleichtern es den Blinden, sich eine Vorstellung von den Größenverhältnissen, Innenhöfen, Dachneigungen, Türmen und Zinnen zu machen. Standorte der Tastmodelle:
- Rathaus: Südeingang beim Grafeneckart
- Dom: Kiliansplatz, zwischen Dom und Dom-Museum
- Residenz: Zwischen dem Eingang der Hofkirche und dem Tor zum Hofgarten
- Alte Mainbrücke: Linksmainisch (Festungsseite) am Brückenaufgang
- Kirche St. Adalbero im Stadtteil Sanderau
Gleichartige Modelle gibt es in Graz.
Öffentlich zugängliche Würzburger Gärten und Parks
Jedem Besucher sofort ins Auge fallend ist der Ringpark, der anstelle der früheren Befestigungsanlage halbkreisförmig um die Altstadt von Mainufer (Friedensbrücke) zu Mainufer (Ludwigsbrücke) verläuft. Er ist 3,3 km lang und bis zu 240 m breit. Er wird von Hauptbahnhof und Berliner Platz unterbrochen, grenzt an den Hauptfriedhof und ist von der Residenz durch eine hohe Mauer getrennt. Markante und exotische Bäume im Park sind mit deutscher und lateinischer Bezeichnung spezifiziert.
Der Hofgarten liegt hinter der Residenz und vor der ehemaligen Stadtbastion (heute Ringpark). Er bietet Buchen, Laubengänge, Brunnen und Blumen und steigt über drei Terrassen an. Im „Südgarten“ ist das Wasserbassin der Mittelpunkt. Im östlich an der Residenz gelegenen Gartenteil ist der Hang zur ehemaligen Stadtbastion durch Treppen zu ersteigen. Laubenartige Gänge führen bogenförmig um das Areal.
Das Lusamgärtchen am übrig gebliebenen Kreuzgangflügel des Neumünsterstifts ist eine sehr kleine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Dort wird von den Besuchern des Walther von der Vogelweide gedacht.
Der Garten hinter dem Juliusspital dient der Erholung der Patienten und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier befand sich 1696 bis 1854 der Botanische Garten, von dem noch Teile des Baumbestands zeugen.
Das ehemalige Landesgartenschaugelände von 1990, wo vom 27. April[157] bis 21. Oktober[158] 1990 die damals besucherreichste Landesgartenschau (LGS) stattgefunden hatte, besteht aus zwei Teilen: dem unteren Teil mit der markanten Pyramide, dem Sieboldgarten und dem Ökohaus, von der Dreikronenstraße bis zum Nautiland, sowie dem oberen Teil, der sich vom Zeller Tor aus, unter der Zellerstraße durch, den Festungsberg hoch und über die Schrebergartensiedlung bis zur Festung Marienberg erstreckt. Im oberen Teil findet sich unter anderem ein Wasserspielplatz sowie Teilbereiche, die von Würzburgs Partnerstädten angelegt wurden.
Die Leonhard-Frank-Promenade (linksmainischer Grünstreifen am Ufer zwischen Alter Mainbrücke und Talavera) ist an heißen Sommerabenden ein erfrischender Aufenthaltsort.
Der Fürstengarten der Festung Marienberg entstand auf einer früheren Geschützplattform der Festung und bietet deswegen eine besondere Aussicht auf die Stadt. Er wurde nach Vorbild der italienischen „giardini secreti“ angelegt.
Der Botanische Garten der Universität am Dallenberg umfasst Bauerngarten, exotische Nutzpflanzen und unterschiedliche Baumarten.
Aussichtspunkte
- Aussichtsturm Frankenwarte, 1894 durch den 1874 gegründeten[159] Verschönerungsverein Würzburg erbauter Turm auf dem Nikolausberg
- Bismarckturm, 1905 errichteter 15 m hoher Aussichtsturm im Bismarckswäldchen oberhalb des Weinberges am Stein[160] (in der Nähe liegt der Sender Würzburg-Stadt)
- Im Stadtteil Keesburg befindet sich die Volkssternwarte Würzburg
- Schenkenturm, 1275 errichteter Bergfried der früheren Schenkenburg im Ortsteil Unterdürrbach (von 1575 bis 30. Juni 1976[161] eigenständig) am Südrand des gleichnamigen Flugplatzes Schenkenturm. Ende des 19. Jahrhunderts zum Aussichtsturm wieder aufgebaut[162]
Nachtleben
Als Studentenstadt besitzt Würzburg ein aktives und vielfältiges Nachtleben mit einigen Diskotheken, Clubs, Bars, Kneipen und anderen gastronomischen Betrieben.
Weit über den fränkischen Raum hinaus bekannt ist in Würzburg die Diskothek Airport, eine der ältesten Großraumdiskotheken Deutschlands, die im Oktober 1983 eröffnet wurde.
An nicht-kommerziellen Nachtangeboten sind städtische Einrichtungen wie die Jugendeinrichtungen „Cairo“, das „Bechtolsheimer Hof“ (kurz: B-Hof), die Kellerperle sowie das in evangelischer Trägerschaft befindliche „Immerhin“ erwähnenswert.
Persönlichkeiten
Bekannte Söhne und Töchter Würzburgs sowie weitere mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten sind in der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Würzburg aufgeführt. Die zu Ehrenbürgern ernannten Personen werden in der Liste der Ehrenbürger von Würzburg genannt.
Würzburg in Reiseberichten
Der 1917 in der Schweiz erschienene Band Poetenleben enthält einen launigen Bericht Robert Walsers über einen Aufenthalt in der Stadt. Darin wird unter anderem der Freizeitwert mainfränkischer Weinlokale in der Altstadt und einschlägiger Lokalitäten in den erwanderbaren Weinbergen um Würzburg herum lobend erwähnt. Auf seiner Reise von München nach Berlin hatte der junge Schweizer Poet im Sommer 1901 bei seinem Würzburger Freund, dem Dichter Max Dauthendey, einen achttägigen Unterwegshalt eingelegt.
Im 1927 veröffentlichten Reisebericht Das Wirtshaus im Spessart von Kurt Tucholsky (Pseudonym: Peter Panter) wird ein Ausflug mit Besuch auf der Festung Marienberg und Konsum des Steinweins erzählt.
Am 22. März 1928 besuchte Hermann Hesse die Bischofsstadt, was in seinem Roman Narziß und Goldmund Niederschlag fand. Konkreter schildert er seine Eindrücke 1928 in dem Prosatext Einst in Würzburg[163] und in dem 1945 erschienenen Reisebericht Spaziergang in Würzburg[164][165]
Im Frühjahr 2008 berichtete der Schriftsteller Wladimir Kaminer im Monatsmagazin „Cicero“ in der Rubrik „Kaminers Reisen“ über einen Aufenthalt in Würzburg. Er beschrieb seine Wahrnehmungen rund um den Wahlkampf anlässlich der Kommunalwahl.[166]
Lokale Spezialitäten
Würzburg ist das Zentrum des Frankenweins; auf dem Stadtgebiet befinden sich die bekannteste Frankenweinlage Würzburger Stein und die drei großen, traditionsreichen Weingüter mit jeweils saalartigen Weinstuben:
- der Staatliche Hofkeller Würzburg (staatlich, früher fürsteigen) am Residenzplatz 3
- das Juliusspital (kirchlich) in der Klinikstraße 1
- das Bürgerspital zum Heiligen Geist (bürgerlich) in der Theaterstraße 19
Alle drei Weingüter bieten Führungen durch die Weinkeller und direkten Weinverkauf an.
Die Weinlagen (Einzellagen) sind neben dem Stein (85 ha) die Lagen Abtsleite im Süden (45 ha), Innere Leiste (südlich an die Festung Marienberg angrenzend – 10 ha), Kirchberg im Stadtteil Heidingsfeld (50 ha), Pfaffenberg im Norden (60 ha), Schlossberg (4,5 ha), die Ostlage unterhalb der Festung Marienberg, sowie Stein/Harfe nördlich (oberhalb des Hauptbahnhofs – 8 ha). Als Großlagenbezeichnung für Verschnittweine aus diesen Einzellagen fungiert etwas irreführend die Bezeichnung Marienberg, sie wird fast nie gebraucht. Der Greinberg im Nordosten Würzburgs ist kürzlich erstmals vom Juliusspital-Weingut bestockt worden. Offizieller Lagenname und erste Ernte stehen noch aus.
Eine weitere Besonderheit der Würzburger Trinkkultur sind die Bäcken, Weinstuben, in denen mitgebrachtes Essen verzehrt werden darf.
Seit den 1980er Jahren hat Würzburg seine eigene Bratwurst.
Beinamen und Mottos
Bemerkenswert sind die verschiedenen Beinamen oder Mottos, die Würzburg in den letzten Jahrzehnten hatte:
- 1969 wurde über einen Wettbewerb „Würzburg wirbt“ ein Slogan gesucht, welcher neue Gäste in die Stadt locken sollte. Aus über 2.000 Einsendern wurde schließlich der Werbespruch des Zweitplatzierten Helmut Rademacher „Würzburg – Das Weinfaß an der Autobahn“ ausgewählt[167]. Dieses Motto wurde anschließend in großen Lettern auf hochkant gestellten Weinfassböden angebracht, die an allen Ausfallstraßen Würzburgs postiert wurden. Schnell wurde dieser Beiname von etlichen Reiseführern adaptiert und gab öfter Anlass für spöttische Bemerkungen.
- Seit einigen Jahrzehnten nennt sich die Stadt „Europastadt Würzburg“ und verweist in diesem Zusammenhang auf die, durch das seit 1958 europapolitisch tätige Wirken Hannsheinz Bauers mitermöglichte, Verleihung des Europapreises durch den Europarat im Jahr 1973. Der Titel Europastadt ist jedoch kein offizieller Titel und es handelt sich nicht um einen geschützten Begriff.
- Der 1986 aus Vertretern von Handel, Gastronomie und Dienstleistung gegründete Förderkreis Würzburg macht Spaß e. V., 2005 umbenannt in Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß“ e. V., wirbt mit dem gleichnamigen Motto für seine Aktionen.
- Zur 600-Jahr-Feier der Universität Würzburg im Jahre 2002 erhielten alle Ortsschilder den Zusatz Universitätsstadt. Dieser Zusatz wurde zeitweise bei Durchsagen am Würzburger Hauptbahnhof verwendet.
- „Würzburg. Provinz auf Weltniveau“ lautet 2010 der Motto-Vorschlag der Würzburg AG. Dieser fiel bei der Bevölkerung[168] und schließlich im Stadtrat[169] durch.
Beinamen, die vor 1945 auftauchten waren beispielsweise „Perle des Mains“ und „Juwel unter den Städten“.[170]
Sonstiges
- Im Oktober[171] 1930 wurde die nach dem Verleger Otto Richter benannte Kunsthalle in der Hofstraße 11 eröffnet.[172][173]
- Erste Schwimmbäder in Würzburg waren ein auf den Zellerauer Wiesen von 1932 bis 1834 bestehendes Flussbad und ab 1934 das 1935 fertiggestellte „Bad im freien Mainfluß“, das Riedinselbad auf der „Riedinsel an der Eisenbahnbrücke“ im 1930 eingemeindeten Heidingsfeld. 1934 entstand bei Heidingsfeld direkt am Mainufer auch eine weitere Freibadeanlage. Am. 15. November 1936 wurde das heute noch bestehende, von Franz Kleinsteuber auf Grund eines Modellentwurfs von 1929 errichtete, erste Hallenschwimmbad Würzburgs in der Sanderau eröffnet.[174]
- In Würzburg wurde am 13. Oktober 1945 die Christlich-Soziale Union in Bayern e. V. (CSU) gegründet.
- Der Airbus A321-100 D-AIRU der Lufthansa ist auf den Namen der Stadt getauft.
- Der ICE-Triebzug 406 080 trägt seit 2002 ebenfalls den Namen „Würzburg“. Es handelt sich hierbei um ein Mehrsystem-Fahrzeug, das für die Stromsysteme in der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Frankreich ausgerüstet ist.
- Das „Eisenbahnmuseum Würzburg“[175] gab der Dampflok 527409 den Namen „Stadt Würzburg“. Sie trägt das Würzburger Wappen auf den Windleitblechen.
- Der Würzburg-Riese (FuMg 65) und Würzburg (FuMg 39) waren Radar-Anlagen, die im Zweiten Weltkrieg das Eindringen alliierter Bomber und Jäger in den von Deutschland kontrollierten Luftraum anzeigen konnten.
- 1946 wurde der Pfadfinderstamm Schwarzer Haufen Würzburg gegründet, dies war nur mit der Genehmigung der amerikanischen Besatzungsmacht möglich.
- 1971 bis 1975 fand in Würzburg die sogenannte Würzburger Synode statt.
- Das Würzburger Leitungswasser (vgl. auch Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH) besitzt wegen des kalkhaltigen und wasserdurchlässigen Karst-Bodens[176] eine äußerst hohe Wasserhärte.
- Würzburg war der Drehort für Teile der Außenaufnahmen des Filmes Lammbock sowie für diverse Innen- und Außenaufnahmen von dessen Fortsetzung Lommbock.
- „Würzburger Schlüssel“ wird eine Klassifikation psychischer Störungen aus dem Jahr 1933 genannt, die zu einer Differenzierung der psychischen Krankheiten führte und von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie entwickelt wurde.
- 1980 eröffnete das Würzburger Congress Centrum mit Blick auf Main und Festung Marienberg.[177]
- Im Rahmen einer fränkischen Krimi-Nacht produzierte der Bayerische Rundfunk den in Würzburg spielenden Krimi Freiwild. Ein Würzburg-Krimi.
- Ebenfalls in Würzburg und Umgebung produziert wurde das Jugenddrama Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung unter der Regie von Oliver Kienle.
- Am 13. September 2010 begannen die Dreharbeiten für den Hollywood-Film Die drei Musketiere unter anderem mit Orlando Bloom und Milla Jovovich in der Würzburger Residenz, der Festung Marienberg und auf der Alten Mainbrücke.[178]
- Auf der letzten Serie der D-Mark-Banknoten befand sich auf der 50-D-Mark-Banknote, links neben dem Porträt des Baumeisters Balthasar Neumann, eine Collage verschiedener historischer Bauwerke von Würzburg. Dort waren die Residenz, das alte Rathaus, die Festung Marienberg, die Schönbornkapelle am Dom, das Stift Haug, das Holztor und die Alte Mainbrücke zu sehen.[179]
- Bis 1999 betrieb der Bayerische Rundfunk auf der Frankenwarte einen Mittelwellensender auf der außerhalb des offiziellen Mittelwellenbandes gelegenen Frequenz 520 kHz. Er war zusammen mit dem auf der gleichen Frequenz betriebenen Sender Hof der einzige Rundfunksender Deutschland außerhalb eines offiziellen Rundfunkbereichs. Er wurde oft genutzt, um Empfangsbereiche von Rundfunkgeräten und Ausbreitungsbedingungen zu testen.
Spaziergänge in Würzburg
Weg durch den Ringpark Würzburg
Der Weg durch den Ringpark Würzburg führt im Halbkreis von der Friedensbrücke am Main über den Hauptbahnhof, den Kreisverkehr Berliner Platz, tangiert den Hauptfriedhof, die Vogel-Volieren im Klein Nizza und endet an der Ludwigsbrücke am Main. Er folgt dem Verlauf der ehemaligen Befestigungsanlagen.
Stein-Wein-Pfad
Die bekannte Weinlage Stein wird durch diesen Spaziergang durch die Reben erschlossen. Der Startpunkt beim Weingut am Stein wird erreicht über Rotkreuzstraße und Rotkreuz Steige. Auf 20 Informationstafeln werden Rebsorten, Weingüter (Bürgerspital zum Heiligen Geist, Juliusspital, Staatlicher Hofkeller Würzburg, private), Gesteinsarten, Terroir, altfränkische und neue Pflege der Weinstöcke vorgestellt. Der Weg führt über die Steinburg, den Pavillon Moltkeruh bis zum Bismarckturm und dann steil abwärts zum Ausgangspunkt beim Weingut am Stein. Würzburg ist neben Stuttgart und Wien die dritte Stadt, in der sich auf Stadtgebiet ein Weinberg befindet.[180]
Planetenweg Würzburg
Der Planetenweg im Südosten von Würzburg führt durch das Obere Frauenland und die Gartenstadt Keesburg. Er beginnt an der Ecke Ebertsklinge/Oberer Neubergweg, 100 Meter in den Oberen Neubergweg hinein an einem Kinderspielplatz (Lage ). Als erster Planet wird die Sonne, das Zentralgestirn unseres Sonnensystems vorgestellt. Der Planetenweg endet nach der Kettelerstraße am Sieboldswäldchen mit dem Zwergplaneten Pluto. Auf 2,5 Kilometern Länge werden die Entfernungen zwischen den Planeten (Merkur, Venus, Erde, Mars, Asteroiden, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto) im Maßstab 1 zu 1,2 Milliarden beschritten. Auf Steinstelen mit Metalltafeln werden die Eckdaten zu dem jeweiligen Planeten vermittelt.[181][182] Der Weg führt zunächst durch einen Grünstreifen, danach durch ein Gebiet mit Einfamilienhäusern. Er führt nahe an der Volkssternwarte Würzburg e. V und dem Wolfgang-Adami-Bad vorbei. Die Steinstelen in der zweiten Hälfte des Weges sind schwer aufzufinden.[183][184]
Wege zur Festung Marienberg
- Der direkte Weg von der Alten Mainbrücke über die Tellsteige führt am Bauernkriegsdenkmal vorbei durch das Neutor. Er vermittelt die Steillage der Festung und weist starke Steigungen auf.
- Über den Ost- und Südhang des Marienbergs führt von der Kirche St. Burkard der „Weinwanderweg Schlossberg und Leiste“ durch die Weinlagen zur Festung. Er vermittelt die Bauweise der äußeren Bastionen und führt am Maschikuliturm vorbei.
- Von der Friedensbrücke führt ein Weg durch die Parkanlage des Landesgartenschaugeländes von 1990 zur Festung. Er vermittelt die Dimensionen der Burg- und Befestigungsanlage (Höhe und Länge der Schutzmauern).
Literatur
- Daniel Gerken: Die Selbstverwaltung der Stadt Würzburg in der Weimarer Republik und dem „Dritten Reich“, herausgegeben von Ulrich Wagner (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg. Band 17). Schöningh, Würzburg 2011, ISBN 978-3-87717-835-5 (Dissertation Universität Würzburg 2004).
- Ignatius Gropp: Wirtzburgische Chronick Deren letzteren Zeiten […]. 2 Bände. Engman, Würzburg 1748–1750.
- Sybille Grübel, Clemens Wesely: Würzburg. 100 Jahre Stadtgeschichte. Sutton, Erfurt 1998, ISBN 3-89702-039-4.
- Roland Flade: Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Würzburg 1987.
- Theophil Franck: Theophilus Franckens kurtzgefaßte Geschichte des Franckenlandes und dessen Haupt-Stadt Würtzburg. Raspe, Frankfurt am Main 1755.
- Leo Günther, Ludwig Gehring u. a. (Hrsg.): Würzburger Chronik., Band 1–4, Bonitas-Bauer, Würzburg (1848) 1924–1927 (1935), Neudruck Neustadt a. d. Aisch 1987.
- Barbara Hahn, Roland Baumhauer, Dorothea Wiktorin (Hrsg.): Atlas Würzburg. Vielfalt und Wandel der Stadt im Kartenbild. Emons-Verlag, Köln 2016, ISBN 978-3-95451-910-1.
- Erika Kerestely: Würzburg. Stadtführer mit farbigem Stadtplan. Stürtz Stadtführer. Verlagshaus Würzburg, Würzburg 2008, ISBN 978-3-8003-1929-9.
- Erich Keyser, Heinz Stoob (Hrsg.): Bayerisches Städtebuch. Band V. 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken. In: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Historischen Kommissionen. E. Kohlhammer, Stuttgart 1971, (Band 2 1974, ISBN 3-17-210181-9).
- Rainer Leng: Würzburg im 12. Jahrhundert (Das Bayerische Jahrtausend, Bayerisches Fernsehen). 2 Bände, Volk, München 2012, ISBN 978-3-86222-065-6.
- Peter Moser: Würzburg – Geschichte einer Stadt. Bamberg 1999, ISBN 3-933469-03-1.
- Carl Gottfried Scharold: Würzburg und die umliegende Gegend, für Fremde und Einheimische kurz beschrieben. Joseph Stahel und im Intelligenz Comtoir, Würzburg 1805; Nachdruck, mit einem Nachwort von Bernhard Schemmel, Palm & Enke, Erlangen 1980 (= Bibliotheca Franconia. Band 6), ISBN 3-7896-0306-6.
- Barbara Schock-Werner: Die Bauten im Fürstbistum Würzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn (1573–1617). Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1623-X.
- Oliver van Essenberg: Lebensart genießen – in und um Würzburg. Essen, Trinken, Ausgehen, Wohnen, Mode, Schmuck, Kunst, Kultur, Natur. Bamberg 2012, ISBN 978-3-9813799-3-8.
- Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2 (I: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. 2001, ISBN 3-8062-1465-4; II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. 2004, ISBN 3-8062-1477-8; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), Theiss, Stuttgart 2001–2007.
Weblinks
- Website der Stadt Würzburg
- Bayerische Landesausstellung 2009 „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ (Würzburger Residenz)
- Literatur von und über Würzburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zum Wappen von Würzburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Anmerkungen
- ↑ a b Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ mainpost.de: Würzburg: Einzige Großstadt Bayerns mit CDU-OB
- ↑ Mainpost: Würzburg hat 124.297 Einwohner, Artikel vom 31. Mai 2013.
- ↑ Die 50 größten Weingüter Deutschlands. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
- ↑ a b Daten & Fakten. Stadt Würzburg, abgerufen am 10. Dezember 2015.
- ↑ Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. Band 1. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1465-4, S. 19.
- ↑ Bevölkerung in der Stadt Würzburg nach Altersgruppen und Geschlecht 2016. (PDF) www.wuerzburg.de, 31. Dezember 2016, abgerufen am 25. Dezember 2017.
- ↑ Stadtbezirke der Stadt Würzburg. Stadt Würzburg, abgerufen am 14. März 2014.
- ↑ Endgültig aufgehoben wurde die Festungseigenschaft 1867; Horst-Günter Wagner: Die Stadtentwicklung Würzburgs 1814–2000. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 396–426 und 1298–1302, hier: S. 400.
- ↑ Thomas Tippach: Würzburg – Aspekte der Zentralität. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2 (I: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. 2001, ISBN 3-8062-1465-4; II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. 2004, ISBN 3-8062-1477-8; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), Theiss, Stuttgart 2001–2007, Band III (2007), S. 369–393 und 1296–1298, hier: S. 381 f. (Würzburg als Verwaltungsstandort).
- ↑ a b c d Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 734.
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- ↑ Ab Mitte der 1970er Jahre wurden Umweltmessstationen eingerichtet, so am Kardinal-Faulhaber-Platz, an der Kopfklinik und am „Mittleren Ring“.
- ↑ Winfried Schenk, Rüdiger Glaser, Moritz Nestle: Würzburgs Umwelt in der Transformation von der vorindustriellen Zeit in die Dienstleistungsgesellschaft. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2 (I: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. 2001, ISBN 3-8062-1465-4; II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. 2004, ISBN 3-8062-1477-8; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), Theiss, Stuttgart 2001–2007, Band III (2007), S. 351–368 und 1295 f., hier: S. 361–363 (Das Stadtklima Würzburgs: trocken, heiß und heikel) und 366–368 (Zur Entwicklung des Umweltbewusstsein, Umweltwahrnehmung und Umweltschutz in Würzburg).
- ↑ Klima. Universität Würzburg, abgerufen am 11. Dezember 2015.
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- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1225–1247; hier: S. 1237.
- ↑ Peter Weidisch: Würzburg im »Dritten Reich«. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 196–289 und 1271–1290; hier: S. 232–242.
- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. 2007, S. 1238.
- ↑ Peter Weidisch (2007), S. 236.
- ↑ Peter Weidisch: Würzburg im »Dritten Reich«. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 196–289 und 1271–1290; hier: S. 203–209 (Die Gleichschaltung des Stadtrats).
- ↑ Peter Weidisch (2007), S. 267.
- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. 2007, S. 1240.
- ↑ Peter Weidisch (2007), S. 267.
- ↑ Peter Weidisch (2007), S. 266 und 275–279.
- ↑ Ulrich Wagner: Die Eroberung Würzburgs im April 1945. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2 (I: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. 2001, ISBN 3-8062-1465-4; II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. 2004, ISBN 3-8062-1477-8; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), Theiss, Stuttgart 2001–2007, Band III (2007), S. 294–314 und 1290–1292.
- ↑ Horst-Günter Wagner: Die Stadtentwicklung Würzburgs 1814–2000. 2007, S. 415–420.
- ↑ Rolf-Ulrich Kunze: Würzburg 1945–2004. Wiederaufbau, moderne Großstadt. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2 (I: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. 2001, ISBN 3-8062-1465-4; II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. 2004, ISBN 3-8062-1477-8; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), Theiss, Stuttgart 2001–2007, Band III (2007), S. 318–346 und 1292–1295; hier: S. 331–341.
- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. 2007, S. 1240 und 1243.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 603.
- ↑ Ulrich Wagner: Würzburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts – eine Stadt im Bauboom. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1302, Anm. 3.
- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1225–1247; hier: S. 1227, 1230 und 1236.
- ↑ Horst-Günter Wagner: Die Stadtentwicklung Würzburgs 1814–2000. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 396–426 und 1298–1302, S. 414 f. (Stadterweiterung ab 1920).
- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. 2007, S. 1242.
- ↑ zirka 4000–6000 Personen.
- ↑ Hans-Wolfgang Bergerhausen: Würzburg unter schwedischer Besatzung 1631–1634. Hrsg.: Mainfränkisches Museum Würzburg (= Ans Werk – 100 Jahre Mainfränkisches Museum Würzburg). Würzburg 2013, ISBN 978-3-932461-42-2.
- ↑ nach anderen Angaben 33.600.
- ↑ nach anderen Angaben 72.450.
- ↑ Peter Weidisch: Würzburg im »Dritten Reich«. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1289, Anm. 448.
- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. 2007, S. 1244.
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- ↑ Am 31. März 128.851.
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