Siegstrecke

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Köln–Siegen
Strecke der Siegstrecke
Streckennummer (DB):2651 (Köln-Deutz–Betzdorf)
2880 (Betzdorf–Siegen)
2621 (Köln-Deutz–Steinstr., S-Bahn)
Kursbuchstrecke (DB):460
Streckenlänge:100 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:(bis Steinstr.) 160 km/h
(ab Steinstr.) 120 km/h
Zweigleisigkeit:Köln Messe/Deutz–Blankenberg (Sieg)
Merten (Sieg)–Schladern (Sieg)
Rosbach (Sieg)–Siegen
Bundesländer (D): Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz
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Strecken von Mainz, Aachen und Krefeld
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)BahnhofS-Bahnhof
Köln Hbf
Brücke über WasserlaufBrücke über Wasserlauf
Hohenzollernbrücke
Strecke von linksTurmbahnhof geradeaus obenS-Bahn-Turmhaltepunkt geradeaus oben
0,0 Köln Messe/Deutz von Köln-Mülheim
StreckeAbzweig geradeaus und nach linksKreuzung geradeaus oben
Strecke nach Köln-Mülheim
StreckeStreckeBlockstelle
Köln Posthof (Abzw)
StreckeStreckeAbzweig geradeaus und nach links
S-Bahnstrecke nach Köln-Mülheim
Abzweig ehemals geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus und von rechtsStrecke
1,2 Köln Gummersbacher Str. (Abzw)
Abzweig ehemals geradeaus und von rechtsStrecke
1,9 Köln Trimbornstr.
Güterstrecke von der Südbrücke
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofDienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
2,2 Köln-Kalk (ehem. PV)
Kreuzung geradeaus oben und links (Strecke geradeaus außer Betrieb)Kreuzung geradeaus obenKreuzung geradeaus oben
Güterstrecke Gremberg–Köln-Kalk Nord
Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von linksAbzweig geradeaus und nach rechts
3,9 Köln Vingst (Abzw)
Strecke (außer Betrieb)StreckeBlockstelle
Köln Flughafen Nordost (Abzw)
Strecke (außer Betrieb)StreckeAbzweig geradeaus und nach links
zur Strecke nach Overath,
Flughafenschleife (S-Bahn)
Strecke (außer Betrieb)BlockstelleStrecke
4,5 Köln Flughafen Nordwest (Abzw)
Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und nach linksKreuzung geradeaus unten
Flughafenschleife (Fernverkehr)
Strecke (außer Betrieb)StreckeS-Bahn-Halt
6,1 Köln Airport Businesspark
Abzweig ehemals geradeaus und von rechtsStreckeS-Bahn-Halt
8,0 Köln Steinstr.
Umgehungsstrecke von der Südbrücke
Abzweig geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus, nach links und von rechtsAbzweig geradeaus und von rechts
7,8 Köln Steinstr. Abzw (heute Beginn SFS)
Abzweig geradeaus und von rechtsStreckeStrecke
Güterstrecke von Gremberg
BlockstelleStreckeStrecke
Gremberg Süd (Abzw)
StreckeStrecke
9,6 Porz (Rhein) Hp
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStreckeehemaliger Bahnhof
9,6 Porz (Rhein)
StreckeAbzweig geradeaus und von linksKreuzung geradeaus unten
Flughafenschleife (Fernverkehr)
StreckeStreckeAbzweig geradeaus und von links
Flughafenschleife (S-Bahn)
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStreckeS-Bahnhof
12,4 Porz-Wahn
StreckeBlockstelleStrecke
Porz-Wahn Süd (Abzw)
Strecke mit StraßenbrückeStrecke mit StraßenbrückeStrecke mit Straßenbrücke
A 59
ehemalige BlockstelleStreckeS-Bahn-Halt
16,9 Spich
Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)
Kleinbahn Siegburg–Zündorf
StreckeStrecke (im Tunnel)Strecke
Tunnel Troisdorf (627 m)
Abzweig geradeaus und nach linksKreuzung mit oberirdischer Strecke (im Tunnel)Abzweig geradeaus und von rechts
18,0 Troisdorf Vorbf
Abzweig geradeaus und von linksKreuzung mit oberirdischer Strecke (im Tunnel)Abzweig geradeaus und nach rechts
18,4 Troisdorf Nord (Abzw)
Bahnhof mit S-Bahn-HaltStrecke geradeaus (im Tunnel)Bahnhof mit S-Bahn-Halt
19,7 Troisdorf
Abzweig ehemals quer und nach rechtsKreuzung (Querstrecke außer Betrieb)Abzweig ehemals nach links und geradeaus
Rechte Rheinstrecke (urspr. Streckenführung)
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Agger
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)BahnhofBahnhof mit S-Bahn-Halt
24,3 Siegburg/Bonn
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)StreckeAbzweig nach links
ehem. Bahnstrecke Siegburg–Olpe
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke nach rechts und von linksStrecke nach rechts
Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main
Sieg
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
30,8 Hennef (Sieg)
S-Bahn-Halt
32,7 Hennef Im Siegbogen
S-Bahnhof
35,3 Blankenberg (Sieg)
Sieg (drei Querungen)
S-Bahn-Halt
38,4 Merten (Sieg)
Tunnel
Tunnel Merten (235 m)
Sieg
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
43,0 Eitorf
Sieg
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
49,8 Herchen
Sieg
Tunnel
Tunnel Herchen (370 m)
Sieg
Tunnel
Hoppengarten-Tunnel (130 m)
S-Bahn-Halt
55,0 Dattenfeld (Sieg) (zuvor Bahnhof)
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
58,3 Schladern (Sieg)
Sieg
Tunnel
Tunnel Mauel (238 m)
Sieg
S-Bahn-Halt
60,1 Rosbach (Sieg)
Sieg (zwei Querungen)
Abzweig nach links und geradeaus
Oberwesterwaldbahn von Altenkirchen
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
64,8 Au (Sieg)
Sieg und Landesgrenze NRW/RLP
  (zwei Querungen)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
66,5 Opperzau (bis Mai 1994)
ehemalige Grenze
Landesgrenze NRW/RLP
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
67,3 Etzbach
Abzweig ehemals nach links
67,1 Awanst Krages
Sieg (zwei Querungen)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
69,9 Wissen Kautex (Anst)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
ehem. Wissertalbahn
Bahnhof
71,3 Wissen (Sieg)
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Schönsteiner Tunnel (344 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
73,7 Kleehahn (aufgelassen)
Sieg
Bahnhof
75,3 Niederhövels
Sieg
Tunnel
Staader Tunnel (224 m)
Sieg
Tunnel
Mühleberg-Tunnel (32 m)
Sieg
Bahnhof
79,7 Scheuerfeld (Sieg)
Abzweig nach links und geradeaus
Westerwaldbahn von Bindweide
Bahnhof
83,0
123,1
Betzdorf (Sieg) (Keilbahnhof)
Abzweig nach rechts
nach Haiger und nach Daaden
Sieg
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
121,2 Kirchen Schwelbel (aufgelassen)
Sieg
Bahnhof
120,7 Kirchen
Abzweig ehemals nach links
ehem. Asdorftalbahn / Biggetalbahn
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Freusburger Tunnel (127 m)
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
118,6 Freusburg Siedlung
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Büdenholzer Tunnel (232 m)
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Brachbacher Tunnel (232 m)
Bahnhof
115,1 Brachbach
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
114,1 Mudersbach
Sieg
Bahnhof
112,5 Niederschelden
Sieg und Landesgrenze RLP/NRW
Haltepunkt / Haltestelle
111,8 Niederschelden Nord
Sieg
Tunnel
Niederscheldener Tunnel (350 m)
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
110,6 Eiserfeld (Sieg)
Sieg
Bahnhof
106,2 Siegen
Sieg
Abzweig nach rechts
zur Dillstrecke nach Gießen
Strecke
Ruhr-Sieg-Strecke nach Hagen

Die Siegstrecke ist eine 100 Kilometer lange, zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn von Köln nach Siegen. Beide Endpunkte liegen im Bundesland Nordrhein-Westfalen, rund 28 Kilometer verlaufen in Rheinland-Pfalz. Die Siegstrecke wurde ursprünglich als Teil der Deutz-Gießener Eisenbahn gebaut.

Verlauf

Die Strecke führt ab dem Bahnhof Köln Messe/Deutz über Porz (Rhein)TroisdorfSiegburgHennef (Sieg)Au (Sieg)Betzdorf (Sieg) nach Siegen.

Zwischen Köln und Troisdorf nimmt sie dabei abschnittsweise sämtlichen Regional- und S-Bahn-Verkehr dieser Relation auf, während parallel dem Hochgeschwindigkeitsverkehr und dem Güterverkehr jeweils ein eigenes Gleispaar zur Verfügung stehen. Im Bahnhof Troisdorf zweigt die Rechte Rheinstrecke ab. Im Bereich des Bahnhofs Siegburg/Bonn trennt sich die Siegstrecke von der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main und erreicht anschließend das namensgebende Siegtal. Im weiteren Verlauf folgt sie dem Fluss, dessen Mäander sie mithilfe einer Vielzahl von Tunneln und Brücken durchschneidet. Charakteristisch ist dabei, dass infolge von Kriegsschäden zwei insgesamt fünf Kilometer lange Abschnitte nur eingleisig in Betrieb sind. Im Bahnhof Au (Sieg) endet der auf Köln ausgerichtete S-Bahn-Verkehr und das Gleis der Oberwesterwaldbahn aus Richtung Altenkirchen stößt hinzu. Die folgenden Stationen von Etzbach über Betzdorf bis Niederschelden (Ortsteil Niederschelderhütte der Ortsgemeinde Mudersbach) liegen in Rheinland-Pfalz. In Betzdorf können Reisende zur Hellertalbahn und zur Daadetalbahn umsteigen. Mit dem Haltepunkt Niederschelden Nord wird das Land Nordrhein-Westfalen und der Stadtteil Niederschelden der Stadt Siegen erreicht.

Bedienungsangebot

Die Bedienung der Siegstrecke im Schienenpersonennahverkehr erfolgt im Auftrag der drei regional zuständigen Aufgabenträger Zweckverband Nahverkehr Rheinland, ZV SPNV Rheinland-Pfalz Nord bzw. ZV Nahverkehr Westfalen-Lippe.

Tarife

Die Strecke führt durch drei Verkehrsverbünde mit unterschiedlichen Tarifen, je nach Start- und Zielort. Für Fahrten innerhalb der jeweiligen Streckenabschnitte gelten folgende Tarife:

Für verbundübergreifende Fahrten gibt es folgende Regelungen:

  • Bei einer Fahrt aus dem VRS in den VRM und umgekehrt gilt der Tarif des VRS (Beispiel: Betzdorf – Köln)
  • Für Fahrten aus dem Gebiet der VGWS in den VRM und umgekehrt gilt der Tarif der VGWS (Beispiel: Siegen – Betzdorf)
  • Einzig für Fahrten Siegen – Etzbach findet kein Verbundtarif Anwendung, es gilt der Tarif des TBNE.
  • Für Fahrten aus dem VRS in das Gebiet der VGWS und umgekehrt gilt der NRW-Tarif. Im Sinne des NRW-Tarifes gilt der Abschnitt zwischen Etzbach und Niederschelden durch den VRM als Transitstrecke, die bei Fahrten zwischen Zielen in NRW zum NRW-Tarif befahren werden darf. (Beispiel: Köln – Siegen)

Geschichte

Entstehung

Die heutige Siegstrecke besteht aus dem westlichen Teil der Deutz-Gießener Eisenbahn (DGE) bis Betzdorf sowie ihrer Zweigstrecke von Betzdorf nach Siegen. Die ursprüngliche DGE verlief über die Bahnstrecke Betzdorf–Haiger ab Betzdorf über Herdorf und Burbach (Kr Siegen) nach Haiger und von dort weiter über die Dillstrecke via Dillenburg nach Gießen. Durch die Inbetriebnahme der direkten Strecke zwischen Siegen und Haiger im Jahr 1915 verlagerte sich der Verkehr, Siegen wurde zum neuen Knotenpunkt.

Das Sieghochwasser 1909 beschädigte zahlreiche Brücken. Die Brücke in Herchen war so stark zerstört, dass sie von Grund auf neu gebaut werden musste. Im Jahr 1914 wurden zahlreiche Sonderzüge eingesetzt, um deutsche Truppen für den Ersten Weltkrieg in ihr Aufmarschgebiet, der Eifel, zu befördern.

Weitere Jahre

1960: Personenzug aus Richtung Tunnel Herchen auf der Brücke über die Sieg

Bis in die Gegenwart wirken die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs 1945 nach, in denen zahlreiche Brücken über die Flüsse zerstört und in der Folge nur eingleisig wiederaufgebaut wurden. 1991 wurde für den S-Bahn-Betrieb im Abschnitt Troisdorf – Siegburg das zweite Gleis über die Agger wiederhergestellt. Nach wie vor gibt es aber zwischen Blankenberg und Merten (3 km) sowie Schladern und Rosbach (2 km) eingleisige Streckenabschnitte. Bei der Ortschaft Bülgenauel kam es am 18. Februar 1956 zu einem schweren Zugunglück, bei dem zwei Personen starben und 15 verletzt wurden. Der Zusammenstoß eines Güterzuges und eines Eilzuges wurde durch menschliches Versagen ausgelöst.

1962 wurde der erste Teil der Siegstrecke von Köln bis Troisdorf zusammen mit der Rechten Rheinstrecke elektrifiziert, 1980 die übrige Siegstrecke ab Troisdorf. Im Jahr 1976 wurde der Dampflokbetrieb im Siegtal eingestellt. Erst im Jahr 1987 durften hier wieder Dampflokomotiven fahren. Der früher umfangreiche Güterverkehr ist stark zurückgegangen. Der Personenfernverkehr wurde in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Deutschen Bundesbahn eingestellt. Für wenige Monate, vom 6. Juni bis zum 27. Oktober 2003, ließ das Unternehmen Connex über die Siegstrecke den Fernverkehrszug InterConnex von Köln über Siegen – MarburgKasselBerlin nach Rostock fahren. Im Jahre 1990/1991 wurden im Siegtal Versuchsfahrten mit dem ICE durchgeführt.

S-Bahn-Verkehr

Im Rahmen der S-Bahn Köln fuhren seit 1991 Züge der Linie S 12, die aus Loks der Baureihe 143 mit umgebauten Silberlingen bestanden, halbstündlich von Köln-Nippes über Köln Hbf nach Hennef (Sieg) und stündlich weiter nach Au (Sieg). Im Frühjahr 2004 wurden die Stationen entlang der S 12 durchgehend mit Hochbahnsteigen ausgestattet, teilweise mit neuen Zugangstunneln als Ersatz für schienengleiche Bahnsteigzugänge. In den Bahnhöfen Porz, Troisdorf, Hennef und Blankenberg entstanden zunächst Provisorien, Ende 2009 ging als letztes der neue Hochbahnsteig in Porz in Betrieb. Seit 13. Juni 2004 fährt die S 12 mit S-Bahn-Triebwagen der DB-Baureihe 423 von Düren über Köln alle zwanzig Minuten nach Hennef und stündlich weiter nach Au.

Ab Oktober 2010 wurde der neue Haltepunkt Hennef Im Siegbogen errichtet[1] und ging planmäßig im Dezember 2011 in Betrieb. Ebenfalls 2011 erhielten der Bahnhof Blankenberg einen zweiten Bahnsteig[2] und der Bahnhof Au (Sieg) gesonderte Stumpfgleise für S-Bahn und Regionalbahn.[3]

Planungen

Rheinland-Pfalz-Takt 2015

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 gestaltet der rheinland-pfälzische Aufgabenträger SPNV Nord im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Taktes 2015 den Schienenpersonennahverkehr im östlichen Teil der Strecke neu. Nach der Betriebsaufnahme des Dieselnetzes Eifel-Westerwald-Sieg durch die Hessische Landesbahn im Dezember 2014 ändern sich dann die Linienführungen der Regionalbahnen: Züge der Oberwesterwald-Bahn RB 90 aus Limburg über Altenkirchen fahren dann über Au (Sieg) hinaus via Betzdorf nach Siegen, teilweise auch weiter bis Kreuztal. Außerdem beginnen die Fahrten der Rothaar-Bahn RB 93 über Kreuztal und Erndtebrück nach Bad Berleburg dann nicht mehr in Siegen, sondern bereits in Betzdorf.[4]

Bestätigt ist in dem Zusammenhang die Reaktivierung von Gleis 107 im Bahnhof Betzdorf, welches 2003 stillgelegt wurde.[5] DB Netze beabsichtigt, den Streckenabschnitt zwischen den Bahnhöfen Brachbach und Kirchen zum August 2015[veraltet] mit zusätzlichen Blocksignalen auszustatten, um eine dichtere Zugfolge zu ermöglichen.[6]

Ausweitung des S-Bahn-Verkehrs

Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) bestellte zum Dezember 2014[veraltet] beim Infrastrukturbetreiber DB Netze gemäß der Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung die nötigen Fahrplantrassen, um Fahrten der Linie mit dem Arbeitstitel S 19 auch zur Spitzenzeit am Nachmittag alle 20 Minuten nach Hennef (Sieg) erweitern zu können. Darüber hinaus soll die S 19 ab Dezember 2015[veraltet] montags bis freitags stündlich zwischen ca. 6 und ca. 21 Uhr bis Herchen fahren, ergänzend zum bereits existierenden Stundentakt der Linie S 12. Die weitere Verlängerung bis Au (Sieg) strebt der NVR „so rasch wie möglich“ an.[7] Betrieblich als problematisch anzusehen sind einerseits die fehlende Wendeanlage in Herchen und andererseits die Kapazitätsengpässe bei der Wendeanlage in Hennef. Da dort seit Dezember 2014 stündlich bis zu fünf S-Bahnen enden und starten, müssen die S-Bahnen der S 19 im Hauptdurchgangsgleis wenden.

Durchgehend zweigleisiger Ausbau

S-Bahn-Triebzug der DB-Baureihe 423 auf dem eingleisigen Abschnitt bei Blankenberg

Für den zweigleisigen Ausbau der beiden Abschnitte zwischen Blankenberg und Merten sowie zwischen Schladern und Rosbach wurden im Jahr 2007 die Kosten auf 27 Mio. bzw. 37 Mio. Euro geschätzt.[8]

Im Rahmen der Integrierten Gesamtverkehrsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen wurde 2005 die Ertüchtigung der Siegstrecke mit einem Kosten-Nutzen-Quotienten von -0,98[9] abgelehnt. Eine Wiedervorlage ist ab 2015[veraltet] möglich. Der Geschäftsführer des Zweckverband Nahverkehr Rheinland Reinkober hielt im Mai 2012 einen Ausbau der Siegstrecke zu einer durchgängigen Zweigleisigkeit auf Grund der hohen Kosten für kurzfristig unwahrscheinlich.[10] Die Politik im Kreis Altenkirchen setzte sich im Juni 2013 für die Aufnahme des Ausbaus in den Bundesverkehrswegeplan 2015 ein, auch unter Inkaufnahme eines erhöhten Güterverkehrs.[11]

Sollte tatsächlich eine Zunahme des Güterverkehrs eintreten, wäre es mit einem vollständigen zweigleisigen Ausbau nicht getan. Darüber hinaus müssten weitere Blockverdichtungen umgesetzt werden,[10] insbesondere zwischen Herchen und Eitorf. Soll die Siegstrecke auch von Containergüterzügen befahren werden, ist ein Ausbau vieler Tunnel bezüglich der Lichtraumprofile nötig. Je nach Menge des Güterverkehrs wäre es auch notwendig, die Verbindungen in Siegen zur Dillstrecke sowie in Troisdorf zur Güterstrecke nach Gremberg zu verbessern.

Die Strecke ist mit Stand 2012 zwischen Köln und Troisdorf vollständig belegt. Zusätzliche Fahrplantrassen sind allenfalls für den Fernverkehr zwischen Köln Messe/Deutz und Köln Steinstraße konstruierbar.[12]

Fotogalerie

Commons: Siegstrecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

NRWbahnarchiv von André Joost:

www.eisenbahn-tunnelportale.de von Lothar Brill:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. Julia Hohenadel: Ein zusätzlicher Stopp im Osten. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 5. Oktober 2010, archiviert vom Original am 13. Dezember 2010; abgerufen am 16. Oktober 2013.
  2. Blankenberg erhält neuen Bahnsteig. In: bahnaktuell.net. 4. Juli 2011, archiviert vom Original am 1. Dezember 2013; abgerufen am 1. Dezember 2013.
  3. Bahn baut eine neue „Wendeanlage“. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 11. August 2011, abgerufen am 2. April 2014.
  4. Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord: Vergabeentscheidung im Dieselnetz Eifel-Westerwald-Sieg. 31. Oktober 2010, archiviert vom Original am 1. Dezember 2013; abgerufen am 2. Dezember 2013.
  5. Andreas Neuser: Betzdorf erhält das Gleis 107 zurück. In: Rhein-Zeitung. 2. Mai 2012, abgerufen am 29. Oktober 2013.
  6. Inbetriebnahmen zum bzw. im Netzfahrplan 2015. (PDF; 69 kB) In: fahrweg.dbnetze.com. S. 1, abgerufen am 28. November 2013.
  7. Zweckverband Nahverkehr Rheinland: Drucksache 2-20-14-1.2 zur Hauptausschuss-Sitzung am 21.03.2014. (PDF; 117,2 KiB) 21. März 2014, abgerufen am 2. April 2014.
  8. SMA und Partner AG (Hrsg.): Ausbauoptionen Siegstrecke. Zürich 2007. zitiert nach Jürgen Steinbrecher: Güterverkehrsstudie Dreiländereck Südwestfalen * Lahn-Dill * Altenkirchen. (PDF; 9,1 MB) Juni 2011, S. 133, abgerufen am 20. Oktober 2013.
  9. Integrierte Gesamtverkehrsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen. Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, 4. April 2006, S. 89, abgerufen am 9. November 2014.
  10. a b Stefan Hennigfeld: Interview mit NVR-Chef Norbert Reinkober (Teil 3): Planungen für die nächsten Jahrzehnte. In: Eisenbahnjournal Zughalt.de. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  11. Kreis will Ausbau der Siegstrecke. In: Siegener Zeitung. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  12. Nahverkehr Rheinland GmbH, SMA und Partner AG (Hrsg.): Knotenuntersuchung Köln. 24. Januar 2012, "Version 1-00", S. 19 (abgeleitete Kurzfassung als PDF-Datei)