Olympische Winterspiele 2018

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XXIII. Olympische Winterspiele
Logo der Kandidatur Pyeongchang 2018
Logo der Kandidatur Pyeongchang 2018
Teilnehmende Nationen
Teilnehmende Athleten
Wettbewerbe
Eröffnung 9. Februar 2018
Schlussfeier 25. Februar 2018
Eröffnet durch
Olympischer Eid
Olympische Fackel

Die XXIII. Olympischen Winterspiele sollen vom 9. bis 25. Februar 2018 in Pyeongchang stattfinden. Die Mitglieder des IOC entschieden am 6. Juli 2011 in Durban über den Austragungsort.[1] Für die Ausrichtung hatten sich auch Annecy und München beworben.


Kandidatenstädte

Annecy, Frankreich

Logo der Kandidatur Annecy 2018

Die französische Bewerbung kam anfangs nur zögerlich zustande. CNOSF, das Nationale Olympische Komitee (NOK) Frankreichs, zielte in erster Linie auf eine Bewerbung von Paris für die Olympischen Sommerspiele 2024, nachdem man für die Olympischen Sommerspiele 2012 London unterlegen war. Gleichwohl bekundeten mit Annecy, Grenoble, Nizza und Pelvoux vier Städte ihr Interesse an einer Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018. Am 24. September 2008 kündigte das CNOSF eine offizielle Bewerbung an. Annecy wurde am 18. März 2009 als Bewerber benannt.

Das Logo der Bewerbung Annencys symbolisiert die französischen Alpen mit dem Mont Blanc. Die Bewerbung leitet seit Januar 2011 Charles Beigbeder, nachdem kurz zuvor Edgar Grospiron aufgrund der nicht bewilligten Etat-Aufstockung zurückgetreten war. [2]

Datei:Muenchen2018 logo.gif
Logo der Kandidatur München 2018

München, Deutschland

Die Pläne für eine Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele konkretisierten sich im Jahr 2005. Eine Machbarkeitsstudie bestätigte die Konkurrenzfähigkeit der Bewerbung. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entschied sich am 8. Dezember 2007 einstimmig für eine Bewerbung Münchens. Die Kandidatur setzt unter dem Slogan Die freundlichen Spiele auf ein 2-Cluster-Konzept mit den Eiswettbewerben in der Stadt und den Schneewettbewerben in Garmisch-Partenkirchen. Mit der kombinierten Kunsteisbahn am Königssee für die Bob-, Rodel- und Skeletonwettbewerbe wird das Konzept komplettiert. Durch die Nachnutzung der Sportstätten der Olympischen Sommerspiele 1972 und klimaneutrale Konzepte sollen neue ökologische Maßstäbe gesetzt werden.

Die nordischen Wettbewerbe sollten ursprünglich in Oberammergau ausgetragen werden. Bauern fürchteten jedoch irreparable Schäden an ihren Wiesen und weigerten sich, die benötigten Grundstücke für temporäre Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Daraufhin musste im Sommer 2010 die Planung geändert werden; die Wettkampfstätten wurden daraufhin auf dem Gelände eines staatlichen Gestüts bei Ohlstadt geplant. Umweltschützer befürchteten, dass Rodungs- und Planierungsarbeiten für die Anlage bis zu 12 m breiter Pisten irreparable Schäden anrichten würden.[3]

In Garmisch-Partenkirchen formierte sich im Dezember 2010 Widerstand, indem 59 Bauern für die Spiele zwingend benötigte Grundstücke nicht zur Verfügung stellen wollen. Nach Umfragen im Januar 2011 stehen bundesweit 75 % der Bevölkerung hinter der Bewerbung. Wäre keine Einigung wegen der benötigten Grundstücke erreicht worden, war eine geringfügige Änderung der geplanten Kandahar-Trasse geplant.[4]. Eine interne Umfrage der IOC-Evaluierungskommission ergab im März 2011 einen Zuspruch von 61 % unter der Bevölkerung [5].

Am 8. Mai 2011 waren knapp 21.000 Einwohner der Gemeinde Garmisch Partenkirchen aufgerufen, sich in zwei Bürgerentscheiden für oder gegen eine gemeinsame Bewerbung mit München auszusprechen. Der Vorschlag für die Unterstützung der Winterspiele bzw. die Durchführung der Veranstaltung in Zukunft nicht in Frage zu stellen, erhielt 58 % Unterstützung. Der Vorschlag zwei mit der Formulierung, die mit dem IOC vereinbarten Verträge unverzüglich auf Rechtmäßigkeit zu überprüfen, scheiterte mit 49 %. Die zusätzlich gestellte Stichfrage war deshalb ohne Bedeutung [6].

Der Freistaat Bayern wollte sich mit 200 Millionen Euro direkten Zuschüssen beteiligen, darüber hinaus wollte er weitere Bürgschaften geben. Die Zusage des Freistaates, Verluste im Budget zu einem Drittel zu übernehmen, wurde zuletzt mit Kosten bis 1,3 Milliarden Euro angesetzt.[7] Nachdem die Partei Bündnis 90/Die Grünen sich auf ihrem Parteitag 2010 gegen das Projekt entschieden haben, zog sich Claudia Roth aus dem Organisationskuratorium zurück. Bis zum September 2010 war Willy Bogner junior Chef der Kampagne für München. Wegen einer Erkrankung trat er dann von diesem Amt zurück.[8] Geschäftsführer ist seitdem Bernhard Schwank.

München wäre bei einer erfolgreichen Kandidatur die erste Stadt in der olympischen Geschichte gewesen, in der sowohl Sommer- als auch Winterspiele stattfanden.

Logo der Kandidatur Pyeongchang 2018

Pyeongchang, Südkorea

Nachdem die Bewerbungen Pyeongchangs für die Winterspiele 2010 und 2014 jeweils nur knapp gescheitert waren, kündigte Kim Jin-sun, der Gouverneur der Provinz Gangwon, im September 2007 an, man wolle sich ein drittes Mal der Abstimmung stellen. Geplant sind weiterhin „Olympische Spiele der kurzen Wege“, so dass alle Wettkampfstätten innerhalb einer Stunde von Pyeongchang aus zu erreichen sind. Viele der Wettkampfstätten sind bereits fertiggestellt.[9] Die Bewerbung stützt sich auf die Erfahrung aus den früheren Kandidaturen sowie eine breite Zustimmung in der Bevölkerung (87,7 % aller Südkoreaner und 77,3 % der Einwohner der Provinz). Die Stadt erklärte ihre Bewerbung offiziell im Januar 2009.

Wegen Unstimmigkeiten mit Sponsorenverträgen wurde das Organisationskomitee im November 2010 von der IOC-Ethik-Kommission verwarnt.[10][11]

Bewertung durch das IOC

Eine umfassende technische Prüfung der Bewerbungen fand mit einer aus sieben Teilnehmern bestehenden (davon vier Angehörige des IOCs) Evaluierungskommission unter der Leitung von IOC-Mitglied Gunilla Lindberg aus Schweden statt. Unterstützt wurde das Gremium von weiteren vier technischen Beratern für die Bereiche Umwelt, Transport, Finanzen und Infrastruktur. Eine Analyse der Bewertungsunterlagen wurde im Februar und März 2011 in den jeweiligen Städten durchgeführt und der Bericht am 10. Mai 2011 vom IOC in Lausanne veröffentlicht.[12].

Der Prüfbericht bewertete das Umweltkonzept, die vorhandene Infrastruktur und die Erfahrung mit Sportgroßveranstaltungen als Stärken der deutschen Bewerbung. Von der Kommission wurde jedoch kritisch bemerkt, dass die Nachhaltigkeit und die Vorzüge des Konzeptes in der Bevölkerung nicht richtig kommuniziert wurde.

Die Oppositionsbewegung wurde im Bericht deutlich thematisiert und darauf verwiesen, dass die Unterstützung unter der Bevölkerung in Pyeongchang sehr groß ist. Zusätzlich attestierte der Prüfbericht den Südkoreanern ein sehr kompaktes Sportstättenkonzept mit kurzen Reisezeiten und eine Vergabe an den bereits zweimal gescheiterten Bewerber würde den sehr bedeutenden Markt in Asien neu erschließen.

Am meisten Kritikpunkte wurden in der französischen Bewerbung aufgeführt. In der Umgebung von Annecy ist die Zustimmung unter der Bevölkerung am schlechtesten und das Konzept mit weit in der Region verteilten Sportstätten wurde im Bericht negativ beurteilt. Trotzdem bescheinigte die Kommission allen drei Bewerbern, die Winterspiele erfolgreich ausrichten zu können [13].


Vergabe

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) eröffnete am 31. Juli 2009 die Bewerbungsphase. Alle 203 Nationalen Olympischen Komitees waren eingeladen, eine Kandidatur einzureichen.[14] Bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 15. Oktober 2009 wurde die Kandidatur von Annecy, München und Pyeongchang durch ihre jeweiligen NOKs offiziell beim IOC angemeldet. Aus den drei vorliegenden Bewerbungen ernannte das IOC am 22. Juni 2010 München und Pyeongchang als offizielle Kandidaten. Annecy, ebenfalls im Status eines offiziellen Kandidaten, musste eine Überarbeitung des Sportstättenkonzeptes nachreichen.[15]

Wahlergebnis am 6. Juli 2011[16]

Wahlresultate
Stadt Land Wahlergebnis
Pyeongchang Korea Sud Südkorea 63
München Deutschland Deutschland 25
Annecy Frankreich Frankreich 7


Paralympische Winterspiele

siehe Hauptartikel Winter-Paralympics 2018

Einzelnachweise

  1. Press release: Three Applicant Cities for the 2018 Olympic Winter Games. IOC, 16. Oktober 2009, abgerufen am 19. Januar 2011 (englisch).
  2. Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 7. Januar 2011 Abgerufen am 18. Januar 2011
  3. München 2018 - 18 Gründe gegen Olympia - Temporär. 19. Januar 2011, abgerufen am 19. Januar 2011.
  4. Artikel der Frankfurter Neuen Presse vom 18. Januar 2011 Abgerufen am 18. Januar 2011
  5. http://www.bild.de/newsticker/sport-telegramm/11-olympia-16878388.bild.html
  6. Bürgerbegehren auf br-online.de Abgerufen am 8. Mai 2011
  7. Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 6. Oktober 2010, zuletzt abgerufen am 16. November 2010.
  8. Olympia 2018 in München: Willy Bogner ist nicht mehr Bewerbungschef. stern.de, 6. August 2010, abgerufen am 14. Januar 2011.
  9. Pyeongchangs Zuversicht im Kampf um Olympia 2018. 11. Februar 2011, abgerufen am 5. März 2011.
  10. Handelsblatt vom 29. Oktober 2010 Abgerufen am 18. Januar 2011
  11. Olympia 2018: IOC verwarnt Bewerber Pyeongchang. Spiegel Online, 3. November 2010, abgerufen am 18. Januar 2011.
  12. DOSB - Bekanntgabe der Evaluierungskommission. 15. September 2010, abgerufen am 23. Juni 2011.
  13. IOC - Prüfbericht der Evaluierungskommission. 10. Mai 2010, abgerufen am 23. Juni 2011.
  14. 2018 Candidature Acceptance Procedure. (pdf) IOC, 30. Juli 2009, abgerufen am 24. August 2009 (englisch).
  15. Press release: Munich, Annecy and PyeongChang move to next level of competition to host 2018 Olympic Winter Games. IOC, 22. Juni 2010, abgerufen am 19. Januar 2011 (englisch).
  16. Münchens Olympia-Traum ist geplatzt