Nissan 370Z

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nissan
Bild
Bild
Nissan 370Z Coupé (2008–2013)
370Z (Z34)
Produktionszeitraum: 2008–2020
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Kombicoupé, Roadster
Motoren: Ottomotoren:
3,7 Liter
(241–253 kW)
Länge: 4250–4410 mm
Breite: 1845–1870 mm
Höhe: 1310–1325 mm
Radstand: 2550 mm
Leergewicht: 1571–1639 kg

Vorgängermodell Nissan 350Z
Nachfolgemodell Nissan Z

Der Nissan 370Z ist ein Sportwagen des japanischen Automobilherstellers Nissan, der erstmals auf der Los Angeles Auto Show im November 2008 präsentiert wurde.

Anfang Dezember 2008 erschien der 370Z als „Fairlady Z“ in Japan und löste damit den Nissan 350Z ab. Zwischen April 2009 und November 2020 war der 370Z auch in Europa erhältlich.

Im September 2020 wurde ein Prototyp des bereits im Mai 2020 angekündigten Nachfolgers Nissan Z vorgestellt, der seit 2022 in Serie produziert wird. In Europa ist er nicht mehr erhältlich.[1][2]

Modellgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außer neuen Ansätzen bei der Form der Scheinwerfer haben die Designer auch Retro-Elemente in die Karosserie des 370Z eingebaut (seitliche Fensterlinie), die an den automobilen Urahn Datsun 240Z erinnern. Der alte 3,5-Liter-V6-Motor aus dem 350Z wurde durch einen 3,7-Liter-V6-Motor mit VVEL-System (Variable Valve Event and Lift) ersetzt. Das VVEL-System verbessert durch Verstellen des Ventilhubs und der Ventilsteuerzeiten den Durchzug über den gesamten Drehzahlbereich.

Der 370Z hat ein kurz abgestimmtes 6-Gang-Schaltgetriebe mit einer Antriebswelle aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoff und ein sogenanntes VLSD-Sperrdifferential (VLSD steht für „Viscous Limited Slip Differential“), das den Drehzahlunterschied an den Hinterrädern begrenzt. Wahlweise ist der 370Z auch mit einer 7-Gang-Automatik erhältlich. In dieser Version erhält der Fahrer zusätzliche Schaltwippen am Lenkrad und mit der sogenannten „Downshift Rev Matching“-Technik ein elektronisches System, das automatisch Zwischengas beim Herunterschalten gibt. Die handgeschalteten Topversionen des Z-Coupés enthalten ein weiteres elektronisches System, das sogenannte „Synchro Rev Control“. Dieses System passt die Drehzahl beim Schalten automatisch an.

Der 370Z ist serienmäßig mit Nissans Vehicle Dynamic Control-System ausgerüstet. Der Radstand wurde um etwa 10 cm verkürzt und im Zuge von diversen Maßnahmen zum Leichtbau der Karosserie verspricht der Hersteller ein besseres Handling als im Vorgängermodell. Die Radaufhängung besteht aus Doppelquerlenkern vorne und einer Multilink-Achse hinten.

Auf der New York International Auto Show vom 10. bis 19. April 2009 präsentierte Nissan eine offene Version des 370Z, den 370Z Roadster. Der Z-Roadster ist ganz klassisch mit einem Stoffdach ausgestattet, welches sich in 20 Sekunden unter einer in Wagenfarbe lackierten Abdeckung verstauen lässt. Anders als beim Vorgängermodell, dem 350Z Roadster, braucht die Abdeckung im 370Z Roadster nicht per Hand entriegelt zu werden. Die technischen Daten sind zum großen Teil die gleichen wie bei der Z-Coupé-Variante. Die Markteinführung in Europa fand im Sommer 2010 statt.[3]

Im Juni 2013 erschien in Europa eine leicht überarbeitete Version des 370Z. Dabei wurde die Form des Lufteinlasses geändert sowie vertikale LED-Tagfahrlichter angebracht. Zudem wurde der Einstiegspreis um mehr als 5.500,- € gesenkt.[4]

Auch auf der New York International Auto Show präsentierte Nissan den 370Z Nismo Z24 09, der seit Juni 2009 in den USA erhältlich ist.

Der Nismo 370Z wurde in der Leistung von 243 kW (331 PS) bei 7000/min auf 253 kW (344 PS)[5] bei 7400/min gesteigert, das maximale Drehmoment wurde von 366 auf 374 Nm angehoben. Ein modifiziertes Doppel-Auspuff-System und diverse Änderungen am Motorsteuergerät sind für die Leistungssteigerung verantwortlich. Das Nismo Z-Coupé ist ausschließlich mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe erhältlich. Weitere Unterscheidungsmerkmale zum Serienmodell sind eine Domstrebe zwischen den vorderen Federbeinen, Hochleistungsstoßdämpfer und eigens entwickelte Federn und Stabilisatoren. Das Sondermodell zeigt sich auch optisch in einem anderen Gewand als das Serienmodell.

Nissan 370Z Nismo US-Version (2010)

Diverse Karosserieverbreiterungen in Form einer breiteren Frontstoßstange mit Splitter, Seitenschwellern und einem großen Heckflügel sowie ein Heckdiffusor sind die auffälligsten Veränderungen.[6][7] Statt 18-Zoll-Felgen kommen 19-Zoll-Leichtgewicht-Aluräder von Rays Wheels zum Einsatz. Als Bereifung wurden 245/40 R19 vorn und 285/35 R19 hinten gewählt, bei der Bereifung handelt es sich um Yokohama Advan Sport (Y) Reifen. Auch im Interieur verzieren diverse rote Ziernähte das sportliche Erscheinungsbild. Des Weiteren wurde ein spezieller Drehzahlmesser mit digitaler Ganganzeige integriert und die Serien-Pedale wurden durch Aluminium-Pedale ausgetauscht.

Eine Einführung des Nismo 370Z in Europa erfolgte Mitte Juli 2013.[8]

Nissan 370Z Nismo (2013)

Auf Basis des 370Z Roadster kündigte Nissan Ende August 2017 eine auf 25 Exemplare limitierte „RS“-Variante an, die Teile des Nismo-Modells trägt.[9]

Auf der New York International Auto Show im April 2019 präsentierte Nissan den „370Z 50th Anniversary Edition“, der ein Sondermodell zum 50-jährigen Jubiläum des Datsun 240Z darstellt.[10]

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
370Z Coupé 370Z Roadster 370Z Nismo
Motor und Antrieb[11]
Motorart: V-Ottomotor
Zylinder: 6
Einbaulage Vorn längs
Ventile/Nockenwellen 4 pro Zylinder/4
Hubraum: 3696 cm³
Bohrung × Hub 95,5 × 86,0 mm
Verdichtung 11,0:1
Motorcode: VQ37VHR
Max. Leistung: 243 kW (331 PS)[1] bei 7000 min−1 241 kW (328 PS) bei 7000 min−1 253 kW (344 PS) bei 7400 min−1
Max. Drehmoment: 366 Nm[1] bei 5200 min−1 363 Nm bei 5200 min−1 371 Nm bei 5200 min−1
Antriebsart: Hinterradantrieb
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe (oder 7-Gang-Automatikgetriebe) 6-Gang-Schaltgetriebe
Fahrwerk
Spurweite vorn: 1550 mm 1540 mm
Spurweite hinten: 1595 mm 1565 mm
Radaufhängung vorn: Doppelquerlenkervorderachse aus geschmiedetem Aluminium, Federbein und Stabilisator
Radaufhängung hinten: Multilenkerhinterachse aus geschmiedetem Aluminium, Feder und Stoßdämpfer getrennt, Stabilisator
Bremsen vorn: Scheibenbremsen, innenbelüftet, 355 x 32 mm
Bremsen hinten: Scheibenbremsen, innenbelüftet, 350 x 20 mm
Wendekreis: 10,6 m 10,6 m 11 m
Reifen, Felgen vorn: 225/50 R18 auf 8J x 18 245/40 ZR19 auf 9,5J x 19
Reifen, Felgen hinten: 245/45 R18 auf 8J x 18 285/35 ZR19 auf 10,5J x 19
Lenkung: geschwindigkeitsabhängige, servounterstützte Zahnstangenlenkung
Bodenfreiheit: 126 mm
Maße und Gewichte
Länge: 4250 mm 4410 mm
Breite: 1845 mm 1870 mm
Höhe: 1310 mm 1325 mm 1310 mm
Radstand: 2550 mm
Leergewicht: 1571 bis 1583 kg 1615 bis 1639 kg 1607 bis 1613 kg
Zuladung: 188 bis 229 kg 238 bis 286 kg 200 bis 229 kg
Kofferraumvolumen: 235 l 140 l 235 l
Tankinhalt: 72 l
Fahrleistungen/Verbrauch
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h: 5,3–5,6 s 5,5–5,8 s 5,2 s
Kraftstoffart: Super-Plus nach DIN EN 228 (ROZ 98)
EG-Gesamtverbrauch: 10,4–10,6 Liter/100 km 10,9–11,2 Liter/100 km 10,6 Liter/100 km
CO2-Emission: 245–249 g/km 254–262 g/km 248 g/km
Schadstoffklasse: Euro 4 / Euro 5 (ab 2010) / Euro 6 (ab 2016) / Euro 6d-TEMP (ab 2018) Euro 5 / Euro 6 (ab 2016) / Euro 6d-TEMP (ab 2018)
Grundpreis: 39.280 € 40.130 € 46.800 €

[1] seit dem Modelljahr 2010 beträgt die Leistung 241 kW (328 PS) bei 7000/min und das Drehmoment 363 Nm bei 5200/min.

Zulassungszahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 2009 und 2020 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 4.045 Nissan 370Z neu zugelassen worden. Mit 576 Einheiten war 2010 das erfolgreichste Verkaufsjahr.

Der auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2015 vorgestellte Halcón Falcarto nutzt die technische Basis des 370Z.

Commons: Nissan 370Z – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Stephen Edelstein: Nissan Z Proto previews next-generation sports car with twin-turbo V-6, retro-modern design. In: Motor Authority. 16. September 2020, abgerufen am 18. August 2021 (englisch).
  2. Manuel Lehbrink: Der Nissan Z (2022) kommt mit 406 PS ... aber nicht nach Europa. In: Motor1.com. 18. August 2021, abgerufen am 18. August 2021.
  3. Nissans neuer Roadster: Offener 370Z debütiert in New York. In: heise.de. Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG, 8. April 2009, abgerufen am 5. Juli 2009.
  4. Nissan 370Z Facelift 2013: Preise für Coupé und Roadster sinken. In: autozeitung.de. 15. März 2013, abgerufen am 11. Dezember 2013.
  5. Nismo - NISSAN 370Z. Abgerufen am 12. Februar 2019 (deutsch).
  6. Nissan 370Z Nismo Z34 09 Foto (Memento vom 24. September 2014 im Internet Archive), hier sind die diversen Karosserieverbreiterungen sehr gut zu erkennen.
  7. Nissan 370Z Nismo Z24 09 Foto (Memento vom 24. September 2014 im Internet Archive), hier sind der Heckdiffusor und das Doppel-Auspuff-System sehr gut zu erkennen.
  8. [1]
  9. Nismo-Flair für Cabrio-Fans. In: auto-motor-und-sport.de. 24. August 2017, abgerufen am 26. August 2017.
  10. Vom BRE 240Z Rennwagen inspiriert. In: auto-motor-und-sport.de. 16. April 2019, abgerufen am 16. April 2019.
  11. Asphalt-Zorro: Fahreindrücke im neuen Nissan 370Z. In: heise.de. Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG, 6. April 2009, abgerufen am 5. Juli 2009.
  12. Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen. In: Kraftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 1. Februar 2023. Jahr 2009, Jahr 2010, Jahr 2011, Jahr 2012, Jahr 2013, Jahr 2014, Jahr 2015, Jahr 2016, Jahr 2017, Jahr 2018, Jahr 2019,Jahr 2020