„Klinochlor“ – Versionsunterschied

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== Modifikationen und Varietäten ==
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*''Kämmererit'' - chromhaltige und aufgrund seiner strahlenden, phirsichblütenroten Farbe unter Sammlern begehrte Klinichlor-[[Varietät (Mineralogie)|Varietät]], die nach dem deutschen Grubendirektor in St. Petersburg August Alexander Kämmerer benannt wurde.
*''Kämmererit'' - chromhaltige und aufgrund seiner strahlenden, phirsichblütenroten Farbe unter Sammlern begehrte Klinichlor-[[Varietät (Mineralogie)|Varietät]], die nach dem deutschen Grubendirektor in St. Petersburg [[August Alexander Kämmerer]] benannt wurde.
*''[[Delessit]]'' - eisenreiche Varietät von Klinochlor
*''[[Delessit]]'' - eisenreiche Varietät von Klinochlor
*''Leuchtenbergit'' - eisenarme Klinochlor-Varietät
*''Leuchtenbergit'' - eisenarme Klinochlor-Varietät

Version vom 25. Mai 2009, 10:24 Uhr

Klinochlor
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel (Mg,Fe2+)5Al[(OH)8|AlSi3O10]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silicate
System-Nummer nach
Dana

71.4.1.4
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch [1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm3) 2,55 bis 2,75
Spaltbarkeit vollkommen nach {001}
Bruch; Tenazität uneben
Farbe farblos, weiß, grau, braun, gelblich, grünlich, bläulich, rotviolett
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz, Perlmuttglanz
Kristalloptik
Doppelbrechung δ = δ = 0,005 bis 0,011 [2]

Klinochlor (auch Clinochlor oder Ripidolith) ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silicate. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Mg,Fe2+)5Al[(OH)8|AlSi3O10] [3] und entwickelt meist tafelige bis blättrige oder radialstrahlige Kristalle, aber auch massige Aggregate.

Besondere Eigenschaften

Reiner Klinochlor ist farblos, er kann jedoch durch Fremdbeimengungen verschiedene Farben annehmen. Vorherrschend ist dabei eine grünlichweiße bis schwarzgrüne Färbung (Name!), aber auch weiße, graue, braune, gelbliche und rotviolette Farbvarietäten wurden bisher gefunden. Die Kristalle sind durchsichtig bis durchscheinend und zeigen auf den Flächen Glasglanz, auf den Bruchflächen oder bei faserigem Aufbau dagegen Perlmutt- bis Seidenglanz. Seine Mohshärte beträgt 2 bis 2,5 und eine Dichte 2,55 bis 2,75 g/cm³.

Etymologie und Geschichte

Der Name ist eine Zusammensetzung aus den griechischen Wörtern Clino in Anlehnung an die geneigte, optische Achse des Minerals und chloros aufgrund seiner typisch grünen Farbe. Erstmals gefunden und beschrieben wurde Klinochlor 1851 in West Chester (Pennsylvania) von William Phipps Blake.

Klassifikation

In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8.Auflage) befindet sich Klinochlor in der Abteilung der der Schichtsilicate (Phyllosilicate) und dort in der Chloritgruppe. Die neue Systematik der Minerale nach Strunz sortiert den Klinochlor zwar ebenfalls zu den Schichtsilicaten, unterteilt diese Abteilung jedoch noch feiner. Somit gehört das Mineral jetzt zu den Schichtsilikaten mit Glimmertafeln, zusammengesetzt aus tetrahedralen oder octahedralen Netzen.

In der Systematik der Minerale nach Dana gehört der Klinochlor ebenfalls zu den Phyllosilicaten, wird dort aber der Gruppe Phyllosilicate Sheets of Six-Membered Rings interlayered 1:1, 2:1, and octahedra zugeordnet. [4]

Modifikationen und Varietäten

Kämmererit-Stufe aus Erzurum, Ost-Türkei
  • Kämmererit - chromhaltige und aufgrund seiner strahlenden, phirsichblütenroten Farbe unter Sammlern begehrte Klinichlor-Varietät, die nach dem deutschen Grubendirektor in St. Petersburg August Alexander Kämmerer benannt wurde.
  • Delessit - eisenreiche Varietät von Klinochlor
  • Leuchtenbergit - eisenarme Klinochlor-Varietät
  • Pennin - schwarzgrüne Farbvarietät durch Magnesiumanreicherung
  • Sheridanit - aluminiumreiche Klinochlor-Varietät

Bildung und Fundorte

Klinochlor bildet sich durch hydrothermale Metamorphose in Schiefer oder Marmor. Begleitminerale sind Biotit, Chondrodit und Magnetit.

Fundorte sind neben seiner Typlokalität West-Chester in Pennsylvania unter anderem noch Achmatowsk am Ural, Slatoust, Schwarzenstein in Tirol, Traversalla in Piemont sowie Markt-Laugast in Oberfranken. [5]

Struktur

Klinochlor kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C 2/m mit den Gitterparametern a = 5,3 Å; b = 9,3 Å und c = 14,3 Å; β = 97° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Clinochlore (engl.)
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen MinDat.
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN ISBN 3-921656-17-6(?!).
  4. Webmineral - New Dana Classification of Phyllosilicate Minerals (engl.)
  5. MinDat - Localities for Clinochlore (engl.)

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 256.
Commons: Clinochlore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien