Gelbes Galmei-Veilchen

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Gelbes Galmei-Veilchen

Gelbes Galmei-Veilchen (Viola calaminaria)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Veilchengewächse (Violaceae)
Gattung: Veilchen (Viola)
Art: Gelbes Galmei-Veilchen
Wissenschaftlicher Name
Viola calaminaria
Lej.
Gelbe Galmeiveilchen

Das Gelbe Galmei-Veilchen (Viola calaminaria), Gelbes Galmei-Stiefmütterchen oder kurz Galmei-Veilchen ist eine äußerst seltene Art aus der Gattung der Veilchen (Viola) in der Familie der Veilchengewächse (Violaceae), die nur auf schwermetallhaltigen Böden in der Umgebung von Aachen vorkommt. In seinem wissenschaftlichen Namen bedeutet Viola "Veilchen" und calaminaria "zum Galmei gehörig". Es ist ein naher Verwandter des Gelben Stiefmütterchens der Vogesen sowie des Sudeten-Stiefmütterchens und Teil einer alpinen eiszeitlichen Reliktflora. Mit dem Violetten Galmei-Stiefmütterchen (Viola guestphalica) ist es dagegen nicht unmittelbar verwandt.

Beschreibung

Das Galmeiveilchen hat fünf gelbe Blütenblätter, deren drei vordere eine braue Aderung aufweisen können. Es blüht die gesamte Vegetationsperiode von April bis September. Die Blüte ist ca. 2 cm breit, die Blume selbst 5-10 cm groß. Das Galmeiveilchen bildet Blütenpolster.

Verbreitung

Wegen seiner Bindung an schwermetallhaltige Böden ist das gelbe Galmeiveilchen endemisch. Seine Verbreitung ist auf das Dreiländereck um Aachen beschränkt. Es ist neben einem sporadischen Vorkommen beim Ort Epen im südlimburgischen Gulpen-Wittem, in der Städteregion Aachen bei Breinig und Mausbach (in den NSG Brockenberg-Hassenberg, Bärenstein, Schlangenberg, Werther Weide und Napoleonsweg), bei den östlichen Aachener Stadtteilen Verlautenheide, Eilendorf und dessen Ortsteil Nirm sowie im Gebiet des Altenberges beim ostbelgischen Kelmis auf galmeihaltigen Böden anzutreffen. An diesen Standorten bildet es mit dem weißblühenden Galmei-Hellerkraut, der rosablühenden Galmei-Grasnelke, dem Galmei-Schwingel (Festuca aquisgranensis), einem Verwandten des Schaf-Schwingel (Festuca ovina), und der weißblühenden Galmei-Frühlings-Miere eine Pflanzengesellschaft, deren Leitart es ist und die man Galmeiflora, Galmeivegetation, Galmeirasen, Galmeiflur oder mit Mathias Schwickerath (1892-1974), der sie als erster Botaniker beschrieben hat, "Zinkpflanzengesellschaft" nennt (Violetum calaminariae).

Ökologie

Die Raupen des Braunfleckigen Perlmutterfalters (Clossiana selene) ernähren sich von den Blüten des Galmeiveilchens.

Naturschutz

Galmeiveilchen stehen unter Naturschutz. Sie dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden. Zahlreiche Galmeifluren im Aachener Raum sind Naturschutzgebiete.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst, W. (1965): Ökologisch-soziologische Untersuchungen in den Schwermetall-Pflanzengesellschaften Mitteleuropas unter Einschluß der Alpen. – Abh. Westf. Mus. Naturkde. 27(1): 1–54, Münster.
  • Holtz, Friedrich und Birgit Engelen, Galmeiveilchen, ein Stückchen Heimat zart und angepaßt. Meyer & Meyer Verlag Aachen 2000. ISBN 3-89124-684-6
  • Schwickerath, Mathias (1931): Das Violetum calaminariae der Zinkböden in der Umgebung Aachens. – Beitr. zur Naturdenkmalpflege 14: 463–503, Berlin.
Wiktionary: Veilchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Galmeiveilchen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien