Brukterer
Die Brukterer waren ein bedeutender germanischer Volksstamm und siedelten anfangs zwischen mittlerer Ems und oberer Lippe. Zur damaligen Zeit war das Gebiet dünn besiedelt, aber mit dichten Wäldern bewachsen. Die Brukterer lebten von der Jagd sowie von Ackerbau und Viehzucht.
Sie haben im Jahre 9 n. Chr. an der Varusschlacht und in den Jahren 69/70 n. Chr. am Bataveraufstand teilgenommen.
L. Stertinius schlug im Sommer 15 n. Chr. mit einer Abteilung Leichtbewaffneter im Auftrag des Germanicus die Brukterer, die ihr eigenes Land verheerten. Zwischen den Leichen der Gefallenen und der Beute fand Stertinius das Feldzeichen der 19. Legion, welches in der Varusschlacht erbeutet worden war. Von dort wurde der Heereszug in die abgelegensten Gebiete der Brukterer (wohl im Nordosten) geführt und alles Land zwischen Ems und Lippe verwüstet, haud procul Teutoburgiensi saltu (nicht weit weg vom "Teutoburger Wald"), wo die sterblichen Überreste des Varus und der Legionen noch unbestattet liegen sollten .
Die bekannteste Persönlichkeit aus dem Stamm der Brukterer war die Seherin Veleda. Veleda war das Gehirn des Bataveraufstandes im Jahr 69 n. Chr. Ihre Spur verliert sich im Dunkel der Geschichte, doch gehen einige Quellen davon aus, daß sie in römische Gefangenschaft geriet. Eine nach ihr benannte Gasse "Veledagässchen" gibt es in Köln. Ebenso gibt es eine Veledastraße in Essen.
Die Brukterer schlossen sich noch vor dem 8. Jahrhundert den Sachsen an.
Literatur
- JAHN Ralf G.: Der Römisch - Germanische Krieg (9-16 n. Chr.). Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Bonn 2001.