Berghausen (Aßlar)

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Berghausen (Aßlar)
Stadt Aßlar
Koordinaten: 50° 36′ N, 8° 25′ OKoordinaten: 50° 35′ 30″ N, 8° 25′ 15″ O
Höhe: 222 m ü. NHN
Fläche: 5,39 km²[1]
Einwohner: 1042 (31. Dez. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35614
Vorwahl: 06443
Neuer Dorfplatz (2015)
Evangelische Kirche und Dorfbrunnen (vor 2015)

Berghausen ist ein Stadtteil der Stadt Aßlar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis mit etwas über 1000 Einwohnern.

Geografie

Das Dorf liegt oberhalb der Dill auf einem Ausläufer des Westerwaldes, gut 6,5 km nordwestlich von Wetzlar. Im Südwesten liegt der 303 Meter hohe Hackenberg. Im Norden grenzt Berghausen an Werdorf, das im Tal der Dill liegt. Berghausen liegt zwischen Wetzlar (Südwesten) und Herborn (Nordosten). 

Geschichte

Berghausen liegt südlich der Dill gegenüber von Werdorf auf einer Anhöhe. Die Ursprünge Berghausens gehen zurück ins 13. Jahrhundert einer besiegelten Urkunde von 1226 wird Berghausen – damals Berchusen – erstmals erwähnt. Es gilt jedoch als sicher, dass der Ort schon bedeutend älter ist und zur Zeit Karls des Großen schon bestand.Dort waren nicht nur das Kloster Lorsch, sondern auch die Klöster Altenburg und Fulda begütert. Kirchlich gehörte er zur Pfarrei Dillheim, bis wahrscheinlich 1686 das selbstständige Kirchspiel Werdorf-Berghausen entstand.[3]

Bereits im 18. Jahrhundert besaß Berghausen eine eigene Schule, die auch heute noch existiert. Sie wurde in Lehmbautechnik erbaut, im 18. Jahrhundert verkauft und befindet sich bis heute im Privatbesitz. Der Neubau im Jahr 1861 von Kreisbaumeister Wagenführ wurde 1977 abgerissen, während die Schule von 1952 noch existiert (Schulstraße 7). Der Ort entwickelte sich im Wesentlichen entlang der Hauptstraße, an der auch die Kirche liegt. Der von ihr abzweigende Backhausweg ist u. a. nach dem neuen Backhaus von 1935 (Leuner Straße 2) benannt, das einen Vorgängerbau bei der Kirche ersetzte. Als Zeugnisse der dörflichen Wasserversorgung hat sich außer dem hölzernen Brunnenhaus in der Hauptstraße eine ungewöhnlich große Zahl an gusseisernen Schwengelpumpen erhalten. Berghausen ist seit 2015 in Besitz eines neuen Dorfplatzes, welcher sich im Wesentlichen durch das Steinpflaster vor der Kirche und die teils entfernten Kirchenmauer, von dem alten Dorfplatz unterscheidet.

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Berghausen am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Aßlar eingegliedert und ist der zweitgrößte Stadtteil.[4]

In Berghausen ist die Apfelsorte 'Gacksapfel' beheimatet. Der Landwirt und Holzhauer Ernst Gack (1843–1921) fand diese Sorte um 1870 im Wald bei Aßlar-Berghausen. Die Sorte wurde zur Hessischen Lokalsorte des Jahres 2006 gewählt.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt die Territorien in denen Berghausen lag bzw. die Verwaltungseinheiten denen es unterstand im Überblick:[1][5]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Belegte Einwohnerzahlen bis 1970 sind:

Berghausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970
Jahr  Einwohner
1834
  
260
1840
  
259
1846
  
290
1852
  
285
1858
  
302
1864
  
310
1871
  
301
1875
  
315
1885
  
374
1895
  
359
1905
  
405
1910
  
449
1925
  
499
1939
  
532
1946
  
769
1950
  
804
1956
  
793
1961
  
838
1967
  
867
1970
  
882
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]

Religionszugehörigkeit

1834: 260 evangelische, keine katholischen Einwohner
1961: 675 evangelische und 158 katholische Einwohner
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Berghausen

Wettbewerbe

Berghausen hat 2005 mit großem Bürgerengagement am Wettbewerb "Unser Dorf" teilgenommen und einen vorderen Platz belegt. Dies war die Grundlage zur Teilnahme am Förderprogramm "Dorferneuerung" des Landes Hessen in der Zeit von 2007 bis 2015. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kirche und die Stadt Aßlar engagierten sich für die zukünftige Entwicklung des Ortes unter dem Motto: "Berghausen – l(i)ebenswert, modern, naturnah". Daraus resultierte unter anderem der neue Dorfplatz.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Firma Huck, die unter anderem die bekannten Huck-Netze herstellt, hat in Berghausen ihren Hauptsitz.

Der christliche Verlag Gerth Medien hat in Berghausen seinen Sitz und seine Auslieferungsstelle.

Berghausen hat seit Anfang 2016 ein von der Telekom ausgebautes Breitbandinternet zur Verfügung, welches mindestens 30 MBit/s schafft.

Commons: Berghausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d Berghausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar, abgerufen am 23. März 2018.
  3. a b Berghausen | Stadt Aßlar. Abgerufen am 2. Mai 2018.
  4. Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 281
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!