„Berghausen (Aßlar)“ – Versionsunterschied

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'''Berghausen''' ist ein Stadtteil der Stadt [[Aßlar]] im [[Mittelhessen|mittelhessischen]] [[Lahn-Dill-Kreis]].
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'''Berghausen''' ist ein Stadtteil der Stadt [[Aßlar]] im [[Mittelhessen|mittelhessischen]] [[Lahn-Dill-Kreis]] mit etwas über 1000 Einwohnern.


== Geografie ==
== Geografie ==
Das Dorf liegt oberhalb der [[Dill (Fluss)|Dill]] auf einem Ausläufer des [[Westerwald]]es, gut 6,5 km nordwestlich von [[Wetzlar]]. Im Südwesten liegt der 303 Meter hohe {{Coordinate|NS=50.5814763|EW=8.4121885|type=mountain|region=DE-HE|elevation=303|name=LDK - Asslar - Hackenberg|text=''Hackenberg''}}. Im Norden grenzt Berghausen an [[Werdorf]], das im Tal der Dill liegt. Berghausen liegt zwischen Wetzlar (Südwesten) und [[Herborn]] (Nordosten). 
Das Dorf liegt oberhalb der [[Dill (Fluss)|Dill]] auf einem Ausläufer des [[Westerwald]]es, gut 6,5 km nordwestlich von [[Wetzlar]]. Im Südwesten liegt der 303 Meter hohe {{Coordinate|NS=50.5814763|EW=8.4121885|type=mountain|region=DE-HE|elevation=303|name=LDK - Asslar - Hackenberg|text=''Hackenberg''}}. Im Norden grenzt Berghausen an [[Werdorf]], das im Tal der Dill liegt. Berghausen liegt zwischen Wetzlar (Südwesten) und [[Herborn]] (Nordosten). 

[[Datei:BDorfplatz.jpg|mini|293x293px|Neuer Dorfplatz (2015)]]
[[Datei:Asslar-Berghausen Kirche.jpg|mini|[[Evangelische Kirche Berghausen (Aßlar)|Evangelische Kirche]] und Dorfbrunnen (vor 2015)]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Ortsgeschichte ===
Berghausen liegt südlich der [[Dill (Fluss)|Dill]] gegenüber von [[Werdorf]] auf einer Anhöhe. Die Ursprünge Berghausens gehen zurück ins 13. Jahrhundert einer besiegelten Urkunde von 1226 wird Berghausen – damals Berchusen – erstmals erwähnt. Es gilt jedoch als sicher, dass der Ort schon bedeutend älter ist und zur Zeit Karls des Großen schon bestand.Dort waren nicht nur das [[Kloster Lorsch]], sondern auch die Klöster [[Kloster Altenberg|Altenburg]] und [[Kloster Fulda|Fulda]] begütert. Kirchlich gehörte er zur Pfarrei [[Dillheim]], bis wahrscheinlich 1686 das selbstständige Kirchspiel Werdorf-Berghausen entstand.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.asslar.de/uber-asslar/berghausen/ |titel=Berghausen {{!}} Stadt Aßlar |zugriff=2018-05-02}}</ref>
Berghausen liegt südlich der [[Dill (Fluss)|Dill]] gegenüber von [[Werdorf]] auf einer Anhöhe. Die Ursprünge Berghausens gehen zurück ins 13. Jahrhundert einer besiegelten Urkunde von 1226 wird Berghausen – damals Berchusen – erstmals erwähnt. Es gilt jedoch als sicher, dass der Ort schon bedeutend älter ist und zur Zeit Karls des Großen schon bestand. Dort waren nicht nur das [[Kloster Lorsch]], sondern auch die Klöster [[Kloster Altenberg|Altenburg]] und [[Kloster Fulda|Fulda]] begütert. Kirchlich gehörte er zur Pfarrei [[Dillheim]], bis wahrscheinlich 1686 das selbstständige Kirchspiel Werdorf-Berghausen entstand.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.asslar.de/uber-asslar/berghausen/ |titel=Berghausen {{!}} Stadt Aßlar |zugriff=2018-05-02}}</ref>


Bereits im 18. Jahrhundert besaß Berghausen eine eigene Schule, die auch heute noch existiert. Sie wurde in Lehmbautechnik erbaut, im 18. Jahrhundert verkauft und befindet sich bis heute im Privatbesitz. Der Neubau im Jahr 1861 von Kreisbaumeister Wagenführ wurde 1977 abgerissen, während die Schule von 1952 noch existiert (Schulstraße 7). Der Ort entwickelte sich im Wesentlichen entlang der Hauptstraße, an der auch die Kirche liegt. Der von ihr abzweigende Backhausweg ist u.&nbsp;a. nach dem neuen Backhaus von 1935 (Leuner Straße 2) benannt, das einen Vorgängerbau bei der Kirche ersetzte. Als Zeugnisse der dörflichen Wasserversorgung hat sich außer dem hölzernen Brunnenhaus in der Hauptstraße eine ungewöhnlich große Zahl an gusseisernen Schwengelpumpen erhalten. Berghausen ist seit 2015 in Besitz eines neuen Dorfplatzes, welcher sich im Wesentlichen durch das Steinpflaster vor der Kirche und die teils entfernten Kirchenmauer, von dem alten Dorfplatz unterscheidet.
Bereits im 18. Jahrhundert besaß Berghausen eine eigene Schule, die auch heute noch existiert. Sie wurde in Lehmbautechnik erbaut, im 18. Jahrhundert verkauft und befindet sich bis heute im Privatbesitz. Der Neubau im Jahr 1861 von Kreisbaumeister Wagenführ wurde 1977 abgerissen, während die Schule von 1952 noch existiert (Schulstraße 7). Der Ort entwickelte sich im Wesentlichen entlang der Hauptstraße, an der auch die Kirche liegt. Der von ihr abzweigende Backhausweg ist u.&nbsp;a. nach dem neuen Backhaus von 1935 (Leuner Straße 2) benannt, das einen Vorgängerbau bei der Kirche ersetzte. Als Zeugnisse der dörflichen Wasserversorgung hat sich außer dem hölzernen Brunnenhaus in der Hauptstraße eine ungewöhnlich große Zahl an gusseisernen Schwengelpumpen erhalten. Berghausen ist seit 2015 in Besitz eines neuen Dorfplatzes, welcher sich im Wesentlichen durch das Steinpflaster vor der Kirche und die teils entfernten Kirchenmauer, von dem alten Dorfplatz unterscheidet.


;Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Rahmen der [[Gebietsreform in Hessen]] wurde die Gemeinde Berghausen am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Aßlar eingegliedert und ist der zweitgrößte Stadtteil.<ref>Gerstenmeier, K.-H. (1977): ''Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation.'' Melsungen. S. 281</ref>
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] wurde die bis dahin [[selbständige Gemeinde]] Berghausen mit weiteren Orten zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Aßlar [[Eingemeindung|eingegliedert]].<ref name="DEZ71">{{HessAmtsBL |typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden |fundstelle=Punkt 93 Abs. 12 |jahr=1972 |nr=3 |datum=1971-12-21 |seite=4 |seiten=84 |kbytes=5980}}</ref><ref>{{BibOCLC|180532844|Seiten=281}}</ref> Im November 1978 erhielt Aßlar das Recht die Bezeichnung Stadt zu führen. Für Berghausen wurde wie für alle Ortsteile von Aßlar ein [[Ortsbezirk]] eingerichtet.<ref name="HS">{{Internetquelle|url=https://www.asslar.de/downloads/dyn/1274/hauptsatzung.pdf |titel=Hauptsatzung |titelerg=§&nbsp;5|werk=Webauftritt |hrsg=Stadt Aßlar |format=PDF;&nbsp;323&nbsp;kB |abruf=2024-02}}</ref>


=== Verwaltungsgeschichte im Überblick ===
In Berghausen ist die Apfelsorte '[[Gacksapfel]]' beheimatet. Der Landwirt und Holzhauer Ernst Gack (1843–1921) fand diese Sorte um 1870 im Wald bei Aßlar-Berghausen. Die Sorte wurde zur [[Streuobstsorte_des_Jahres#Liste_der_Hessischen_Lokalsorten|Hessischen Lokalsorte des Jahres 2006]] gewählt.
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,<ref group="Anm.">Bis zur [[Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung]] waren die [[Amt (historisches Verwaltungsgebiet)|Ämter]] und frühen Gerichte sowohl [[Gericht]] als auch [[Öffentliche Verwaltung|Verwaltungsorgan]].</ref> denen Berghausen angehört(e):<ref name="lagis" /><ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=land_hessen.html|name=Land Hessen}}</ref>


=== Territorialgeschichte und Verwaltung ===
Die folgende Liste zeigt die [[Territorium|Territorien]] bzw. Verwaltungseinheiten denen Berghausen unterstand im Überblick:<ref name="lagis" /><ref>[http://www.verwaltungsgeschichte.de/land_hessen.html Verwaltungsgeschichte Land Hessen] bei M. Rademacher, ''Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990''</ref>
* vor 1806: [[Heiliges Römisches Reich]], Fürstentum [[Solms-Braunfels]], Anteil der Grafschaft [[Solms (Adelsgeschlecht)|Solms]], [[Amt Greifenstein]]
* vor 1806: [[Heiliges Römisches Reich]], Fürstentum [[Solms-Braunfels]], Anteil der Grafschaft [[Solms (Adelsgeschlecht)|Solms]], [[Amt Greifenstein]]
* ab 1806: [[Herzogtum Nassau]], Amt Greifenstein
* ab 1806: [[Herzogtum Nassau]],<ref group="Anm.">[[Mediatisierung]] infolge der [[Rheinbundakte]].</ref> Amt Greifenstein<ref group="Anm.">1815: Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Greifenstein).</ref>
* ab 1816: [[Königreich Preußen]], [[Rheinprovinz]], [[Regierungsbezirk Koblenz]], [[Kreis Braunfels]]
* ab 1816: [[Königreich Preußen]],<ref group="Anm.">Infolge der Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es.</ref> [[Provinz Großherzogtum Niederrhein]], [[Regierungsbezirk Koblenz]], [[Kreis Braunfels]]<ref name="PR" />
* ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, [[Kreis Wetzlar]]
* ab 1822: Königreich Preußen, [[Rheinprovinz]], Regierungsbezirk Koblenz, [[Kreis Wetzlar]]<ref group="Anm.">1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz ([[Kreisgericht Wetzlar]]) und Verwaltung.</ref>
* ab 1866: [[Norddeutscher Bund]], Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1866: [[Norddeutscher Bund]],<ref group="Anm.">Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche [[Bundesstaat (föderaler Staat)|Bundesstaat]] unter der Führung [[Königreich Preußen|Preußens]]. Er war die [[Geschichte Deutschlands|geschichtliche]] Vorstufe des [[Deutsche Reichsgründung|Deutschen Reichs]].</ref> Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1918: Deutsches Reich, [[Freistaat Preußen]], Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1918: Deutsches Reich ([[Weimarer Republik]]), [[Freistaat Preußen]], Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Hessen-Nassau]], [[Regierungsbezirk Wiesbaden]], Kreis Wetzlar
* ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Hessen-Nassau]], [[Regierungsbezirk Wiesbaden]], Kreis Wetzlar
* ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Nassau]], Kreis Wetzlar
* ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Nassau]], Kreis Wetzlar
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]], [[Groß-Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]],<ref group="Anm.">Infolge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].</ref> [[Groß-Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], [[Hessen|Land Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], [[Hessen|Land Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Kreis Wetzlar
* ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Kreis Wetzlar
* am 31. Dezember 1971 wurde Berghausen als Ortsteil in Aßlar eingegliedert.
* ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar, Gemeinde Aßlar<ref group="Anm.">Am 31. Dezember 1971 wurde Berghausen als [[Ortsbezirk]] nach Aßlar eingegliedert.</ref>
* ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, [[Lahn-Dill-Kreis]]
* ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, [[Lahn-Dill-Kreis]], Stadt Aßlar
* ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Gießen]], Lahn-Dill-Kreis
* ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Gießen]], Lahn-Dill-Kreis, Stadt Aßlar


=== Bevölkerung ===
== Bevölkerung ==
==== Einwohnerentwicklung ====
=== Einwohnerstruktur 2011 ===
Nach den Erhebungen des [[Zensus 2011]] lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Berghausen 1056 Einwohner. Darunter waren 39 (3,7 %) Ausländer.
Belegte Einwohnerzahlen bis 1970 sind:
Nach dem Lebensalter waren 165 Einwohner unter 18 Jahren, 465 zwischen 18 und 49, 210 zwischen 50 und 64 und 189 Einwohner waren älter.<ref name="Z2011E" />
Die Einwohner lebten in 432 Haushalten. Davon waren 99 [[Alleinstehender|Singlehaushalte]], 150 [[Ehe|Paare]] ohne Kinder und 144 Paare mit Kindern, sowie 36 [[Alleinerziehender|Alleinerziehende]] und 6 [[Wohngemeinschaft]]en. In 87 Haushalten lebten ausschließlich [[Senior]]en und in 297 Haushaltungen lebten keine Senioren.<ref name="Z2011E" />


=== Einwohnerentwicklung ===
{{LAGIS Einwohner Diagramm|Name=Berghausen|width=450|float=none|maxEinwohner=900
{{LAGIS Einwohner Diagramm|Name=Berghausen|width=450|float=none|maxEinwohner=1000
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|260|259|290|285|302|310|301|315|374|359|405|449|499|532|769|804|793|838|867
|nach1967=(1970,882)
|nach1967=(1970,882)(1980,-1)(1990,-1)(2000,-1)(2011,1065)(2015,1045)(2020,1022)
|quelle=LAGIS<ref name="lagis" />; [[Zensus 2011]]<ref name="Z2011E" />; nach 2011 - Stadt Aßlar: 2015<ref name="EW2015" />, 2020<ref name="EW2020" />
|quelle=<ref name="lagis" />
}}
}}


==== Religionszugehörigkeit ====
=== Historische Religionszugehörigkeit ===
{| class="toptextcells"
{| class="toptextcells"
| 1834: || 260 evangelische, keine katholischen Einwohner
| 1834: || 260 evangelische (= 100 %) Einwohner<ref name="lagis" />
|-
|-
| 1961: || 675 evangelische und 158 katholische Einwohner
| 1961: || 675 evangelische (= 80,55 %) und 158 katholische (= 18,85 %) Einwohner<ref name="lagis" />
|-
| Quelle: || Historisches Ortslexikon<ref name="lagis" />
|}
|}


== Sehenswürdigkeiten ==
== Politik ==
Für Berghausen besteht ein [[Ortsbezirk]] (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Berghausen) mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]].<ref name="HS" />
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den [[Kommunalwahlen in Hessen 2021]] betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,64 %. Dabei wurden gewählt: zwei Mitglieder der „Freien Wählergmeinschaft“ (FWG) und je ein Mitglied der [[CDU]], der [[SPD]] und des [[Bündnis 90/Die Grünen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-gi.ekom21cdn.de/2021-03-14/06532001/html5/Ortsbeiratswahl_Hessen_304_Ortsbezirk_Berghausen.html |titel=Ortsbeiratswahl Berghausen |werk=Votemanager |hrsg=Stadt Aßlar |abruf=2024-02}}</ref> Der Ortsbeirat wählte Lars Günter Becker (FWG) zum Ortsvorsteher.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.asslar.sitzung-online.de/public/gr020?GRLFDNR=23 |titel=Ortsbeirat Bechlingen |werk=Bürgerinformationssystem |hrsg=Stadt Aßlar |abruf=2024-02}}</ref>

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Kulturdenkmäler ===
=== Kulturdenkmäler ===
Siehe [[Liste der Kulturdenkmäler in Aßlar#Berghausen|Liste der Kulturdenkmäler in Berghausen]]
Siehe [[Liste der Kulturdenkmäler in Aßlar#Berghausen|Liste der Kulturdenkmäler in Berghausen]]


=== Wettbewerbe ===
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Berghausen hat 2005 mit großem Bürgerengagement am Wettbewerb "Unser Dorf" teilgenommen und einen vorderen Platz belegt. Dies war die Grundlage zur Teilnahme am '''Förderprogramm "Dorferneuerung"''' des Landes [[Hessen]] in der Zeit von 2007 bis 2015. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kirche und die Stadt [[Aßlar]] engagierten sich für die zukünftige Entwicklung des Ortes unter dem Motto: "Berghausen – l(i)ebenswert, modern, naturnah". Daraus resultierte unter anderem der neue Dorfplatz.<ref name=":0" />
Die Firma Huck, die unter anderem die bekannten [https://www.huck.net/ Huck-Netze] herstellt, hat in Berghausen ihren Hauptsitz.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Der christliche Verlag [[Gerth Medien]] hat in Berghausen seinen Sitz und seine Auslieferungsstelle.
Die Firma Huck, die unter anderem die bekannten [[Netz (Textilie)|Huck-Netze]] herstellt,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.huck.net/ |titel=Spezialist für Seiltechnik und Netze - Huck |abruf=2022-06-04}}</ref> herstellt, hat in Berghausen ihren Hauptsitz.


Berghausen hat seit Anfang 2016 ein von der [[Telekom Deutschland|Telekom]] ausgebautes [[Breitband-Internetzugang|Breitbandinternet]] zur Verfügung, welches mindestens 30 MBit/s schafft.
Berghausen hat seit Anfang 2016 ein von der [[Telekom Deutschland|Telekom]] ausgebautes [[Breitband-Internetzugang|Breitbandinternet]] zur Verfügung, welches mindestens 30 MBit/s schafft.


In Berghausen ist die Apfelsorte '[[Gacksapfel]]' beheimatet. Der Landwirt und Holzhauer Ernst Gack (1843–1921) fand diese Sorte um 1870 im Wald bei Aßlar-Berghausen. Die Sorte wurde zur [[Streuobstsorte des Jahres#Liste der Hessischen Lokalsorten|Hessischen Lokalsorte des Jahres 2006]] gewählt.
== Wettbewerbe<ref name=":0" /> ==
Berghausen hat 2005 mit großem Bürgerengagement am Wettbewerb "Unser Dorf" teilgenommen und einen vorderen Platz belegt. Dies war die Grundlage zur Teilnahme am '''Förderprogramm "Dorferneuerung"''' des Landes [[Hessen]] in der Zeit von 2007-2015. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kirche und die Stadt [[Aßlar]] engagierten sich für die zukünftige Entwicklung des Ortes unter dem Motto: "Berghausen – l(i)ebenswert, modern, naturnah". Daraus resultierte unter anderem der neue Dorfplatz.


== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
* {{HessBib|PPN=116328029 |GND=4087258-0}}
<references>
<ref name="lagis">{{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=532001030| titel=Berghausen, Lahn-Dill-Kreis| datum=2018-03-23}}</ref>
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.asslar.de/uber-asslar/berghausen/ Stadtteil Berghausen] In: Internetauftritt der Stadt Aßlar.
* [http://www.asslar.de/uber-asslar/berghausen/ ''Stadtteil Berghausen''] In: Webauftritt der Stadt Aßlar.
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=532001030| titel=Berghausen, Lahn-Dill-Kreis}}
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== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
'''Anmerkungen'''
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'''Einzelnachweise'''
<references>
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Aktuelle Version vom 16. Oktober 2024, 10:04 Uhr

Berghausen (Aßlar)
Stadt Aßlar
Koordinaten: 50° 36′ N, 8° 25′ OKoordinaten: 50° 35′ 30″ N, 8° 25′ 15″ O
Höhe: 222 m ü. NHN
Fläche: 5,39 km²[1]
Einwohner: 1001 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 186 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35614
Vorwahl: 06443

Berghausen ist ein Stadtteil der Stadt Aßlar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Das Dorf liegt oberhalb der Dill auf einem Ausläufer des Westerwaldes, gut 6,5 km nordwestlich von Wetzlar. Im Südwesten liegt der 303 Meter hohe Hackenberg. Im Norden grenzt Berghausen an Werdorf, das im Tal der Dill liegt. Berghausen liegt zwischen Wetzlar (Südwesten) und Herborn (Nordosten). 

Neuer Dorfplatz (2015)
Evangelische Kirche und Dorfbrunnen (vor 2015)

Berghausen liegt südlich der Dill gegenüber von Werdorf auf einer Anhöhe. Die Ursprünge Berghausens gehen zurück ins 13. Jahrhundert einer besiegelten Urkunde von 1226 wird Berghausen – damals Berchusen – erstmals erwähnt. Es gilt jedoch als sicher, dass der Ort schon bedeutend älter ist und zur Zeit Karls des Großen schon bestand. Dort waren nicht nur das Kloster Lorsch, sondern auch die Klöster Altenburg und Fulda begütert. Kirchlich gehörte er zur Pfarrei Dillheim, bis wahrscheinlich 1686 das selbstständige Kirchspiel Werdorf-Berghausen entstand.[3]

Bereits im 18. Jahrhundert besaß Berghausen eine eigene Schule, die auch heute noch existiert. Sie wurde in Lehmbautechnik erbaut, im 18. Jahrhundert verkauft und befindet sich bis heute im Privatbesitz. Der Neubau im Jahr 1861 von Kreisbaumeister Wagenführ wurde 1977 abgerissen, während die Schule von 1952 noch existiert (Schulstraße 7). Der Ort entwickelte sich im Wesentlichen entlang der Hauptstraße, an der auch die Kirche liegt. Der von ihr abzweigende Backhausweg ist u. a. nach dem neuen Backhaus von 1935 (Leuner Straße 2) benannt, das einen Vorgängerbau bei der Kirche ersetzte. Als Zeugnisse der dörflichen Wasserversorgung hat sich außer dem hölzernen Brunnenhaus in der Hauptstraße eine ungewöhnlich große Zahl an gusseisernen Schwengelpumpen erhalten. Berghausen ist seit 2015 in Besitz eines neuen Dorfplatzes, welcher sich im Wesentlichen durch das Steinpflaster vor der Kirche und die teils entfernten Kirchenmauer, von dem alten Dorfplatz unterscheidet.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Berghausen mit weiteren Orten zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Aßlar eingegliedert.[4][5] Im November 1978 erhielt Aßlar das Recht die Bezeichnung Stadt zu führen. Für Berghausen wurde wie für alle Ortsteile von Aßlar ein Ortsbezirk eingerichtet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Berghausen angehört(e):[1][7]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Berghausen 1056 Einwohner. Darunter waren 39 (3,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 165 Einwohner unter 18 Jahren, 465 zwischen 18 und 49, 210 zwischen 50 und 64 und 189 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 432 Haushalten. Davon waren 99 Singlehaushalte, 150 Paare ohne Kinder und 144 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 87 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 297 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

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Berghausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
260
1840
  
259
1846
  
290
1852
  
285
1858
  
302
1864
  
310
1871
  
301
1875
  
315
1885
  
374
1895
  
359
1905
  
405
1910
  
449
1925
  
499
1939
  
532
1946
  
769
1950
  
804
1956
  
793
1961
  
838
1967
  
867
1970
  
882
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.065
2015
  
1.045
2020
  
1.022
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[9]; nach 2011 - Stadt Aßlar: 2015[10], 2020[11]

Historische Religionszugehörigkeit

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1834: 260 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
1961: 675 evangelische (= 80,55 %) und 158 katholische (= 18,85 %) Einwohner[1]

Für Berghausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Berghausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,64 %. Dabei wurden gewählt: zwei Mitglieder der „Freien Wählergmeinschaft“ (FWG) und je ein Mitglied der CDU, der SPD und des Bündnis 90/Die Grünen.[12] Der Ortsbeirat wählte Lars Günter Becker (FWG) zum Ortsvorsteher.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturdenkmäler

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Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Berghausen

Berghausen hat 2005 mit großem Bürgerengagement am Wettbewerb "Unser Dorf" teilgenommen und einen vorderen Platz belegt. Dies war die Grundlage zur Teilnahme am Förderprogramm "Dorferneuerung" des Landes Hessen in der Zeit von 2007 bis 2015. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kirche und die Stadt Aßlar engagierten sich für die zukünftige Entwicklung des Ortes unter dem Motto: "Berghausen – l(i)ebenswert, modern, naturnah". Daraus resultierte unter anderem der neue Dorfplatz.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Firma Huck, die unter anderem die bekannten Huck-Netze herstellt,[14] herstellt, hat in Berghausen ihren Hauptsitz.

Berghausen hat seit Anfang 2016 ein von der Telekom ausgebautes Breitbandinternet zur Verfügung, welches mindestens 30 MBit/s schafft.

In Berghausen ist die Apfelsorte 'Gacksapfel' beheimatet. Der Landwirt und Holzhauer Ernst Gack (1843–1921) fand diese Sorte um 1870 im Wald bei Aßlar-Berghausen. Die Sorte wurde zur Hessischen Lokalsorte des Jahres 2006 gewählt.

Commons: Berghausen – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. 1815: Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Greifenstein).
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 31. Dezember 1971 wurde Berghausen als Ortsbezirk nach Aßlar eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Berghausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. August 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen und Stadtteile. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.
  3. a b Berghausen | Stadt Aßlar. Abgerufen am 2. Mai 2018.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 281.
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 323 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 10 und 50, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar. In: Webauftritt. Stadt Aßlar, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2015; abgerufen im Februar 2019.
  11. Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar. In: Webauftritt. Stadt Aßlar, archiviert vom Original am 24. Februar 2021; abgerufen im Februar 2024.
  12. Ortsbeiratswahl Berghausen. In: Votemanager. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.
  13. Ortsbeirat Bechlingen. In: Bürgerinformationssystem. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.
  14. Spezialist für Seiltechnik und Netze - Huck. Abgerufen am 4. Juni 2022.