VWL II Komplett
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Grundlagen
Die Beschftigungsschwelle ist die Grenze, an der ein BIP-Wachstum nicht mehr durch Produktivittssteigerungen aufgefangen werden kann, sondern zustzliche Arbeitspltze geschaffen werden mssen. BIP=BIP je Erwerbsttiger * Erwerbsttige Die Lorenzkurve wird zu Veranschaulichung der Einkommensverteilung in der Bevlkerung eines Landes genutzt. Je nher sie der Gleichgewichtskurve kommt, desto gerechter sind die einkommen verteilt. Mit Hilfe des Gini-Index wird die Abweichung gemessen. Dadurch knnen verschiedene Lnder verglichen werden
GINI Index = FlcheA FlcheB
=0 gleich =1 ungleich Verteilung
Wirtschaftswachstum quantitativ Wachstum der Gtermenge qualitativ Verbesserung der Lebensqualitt Staatsquote Anteil der Staatsausgaben am BIP, in Deutschland betrgt sie ca. 50%. Defizitquote Hhe des Budgetdefizits in % des BIP (Nettoneuverschuldung) Schuldenquote Hhe der Staatsverschuldung in % des BIP Ziel-Mittel-System (Wirtschaftspolitik) Beispiel: Ziel: Bessere Umwelt Mittel: kosteuer
Crowding-Out-Effekt Verdrngung privater Investitionen durch eine hohe Schuldenquote. Damit der Staat viel investieren kann muss er Geld aufnehmen, durch seine Nachfrage steigt der Zins, diese schreckt private Investoren ab, die Wirtschaft schwcht sich ab, daher muss der Staat mehr Schulden machen konomische Grundauffassung nach Art des Eigentums ber Produktionsmittel - privat-wirtschaftlich: Privateigentum - sozialistisch: Gesellschaftseigentum - staatssozialistisch: Staatseigentum nach Art der Planung und Lenkung - Marktwirtschaft: dezentrale Planung & Lenkung - Zentrale Planwirtschaft: Zentrale Planung & Lenkung Defizitquote + Staatsquote + ALQ + BIP Staatsausgaben + Crowding Out Staatsquote + Nachfrage +
ALQ +
Transferleistungen +
Staatsquote +
VWL II Teil A Theoretische Wirtschaftspolitik (Prof. Dr. Bodo von Rden) 3. Wirtschaftssysteme
Bestandteile Wirtschaftssystemen - Wirtschaftsordnung (Eigentums- und Verfgungsrecht, Arbeits- , Sozial- und Wettbewerbsordnung, Art und Weisen der Marktbeeinflussung - Ressourcen (Boden, Bodenschtze, Bildung, Arbeitskrfte, Wissen) konomische Grundauffassungen Es wird unterschieden nach: 1. Art des Eigentums ber Produktionsmittel 2. Art der Planung und Lenkung reine- / misch- / reine-Form Ideologin: Liberalismus / Kommunismus Prinzip: Individualismus / Sozialismus Wirtschaftsordnung:Marktwirtschaft / Planwirtschaft Staatsttigkeit: weinig / Interventionen / totalitr Unterschiedsmerkmale gelenkten Marktwirtschaft -Struktur der Wirtschaft (was/wie wird produziert) - Ordnungspolitische Rahmenbedingungen Sozialsysteme, Abgaben, Steuern, Arbeitsmarkt, Intensitt und Dichte der Regulierungen - Sektoren und Gre der non-market economics von Staat direkt oder indirekt gelenkte Wirtschaftszweigen (Schornsteinfeger, Renten) - Staatliche Monopole und Beteiligungen - natrliche Monopole - Grad der sozialen Sicherung - Intensitt der Prozesssteuerung Grad der Eingriffe in die Wirtschaftsablufe Marktarten nach Marktzutrittsbarrieren Beschrnkungen gegenber inlndischen Anbietern - closed shop Prinzip: abgeschottete Mrkte z.B.: Nur Verbandsmitglieder drfen diese betreten Kartellhnliche Zustnde - administrative Marktzugangsbeschrnkung: der Staat vergibt Lizenzen, z.B.: Rechtsanwlte - staatliche Monopole: verbot fr private Anbieter - prventiver Kapitalbedarf: bei hohem Kapitalbedarf Beschrnkung gegenber auslndischen Anbietern - tarifre Handelshemmnisse (z.B. Zlle) - nicht tarifre Handelshemmnisse (z.B. Importquoten) - Importverbote
5. Ordnungspolitik
Die Ordnungspolitik gestaltet die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ordnungspolitische Prinzipien 1. Schaffung von Leistungsanreizen 2. Sicherung ein funktionsfhigen Wettbewerbes 3. Privatwirtschaftliche Autonomie 4. Vertragsfreiheit 5. Gewerbe- und Niederlassungsfreiheit 6. Freiheit der Berufwahl und des Arbeitsplatzes 7. Konsumentensouvernitt 8. offene Mrkte 9. Preisniveaustabilitt 10. Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen 11. soziale Sicherheit 12. Umweltschutz
6. Prozesspolitik
Die Prozesspolitik beeinflusst die Wirtschaftsprozess, unter Einbehaltung der Rahmenbedingungen, direkt, Ausprgungsformen: a) Regelgebundene Prozesspolitik Es sind Regeln vorgegeben Ausprgungsformen - automatisch Stabilisatoren wie z.B.: progressive Steuerstze, soziale Transfers - Formel-Flexibilitt Qualitative Verknpfungen von Indikatoren und Instrumenteneinsatz durch Funktionsgleichungen z.B.: Taylor-Regel fr Geldpolitik 1. Wenn die tatschliche Inflationsrate 1% ber der angestrebten Inflationsrate ist, dann muss eine Leitzinserhhung um 1,5% erfolgen. (2. und 3. Regel) b) Diskretionre Prozesspolitik Es findet eine Fallweise Entscheidung statt, daher gibt es die Gefahr der lngeren Time Lags
VWL II Teil A Theoretische Wirtschaftspolitik (Prof. Dr. Bodo von Rden) 7. Subventionen
Subventionen sind Transferleistungen des Staates als politisches Mittel der Wirtschaftspolitik zur Beeinflussung der Wirtschaftsstruktur. (ohne direkte Gegenleistung). Da durch Subventionen der Wettbewerb verzehrt wird, sind diese Ordnungspoli. bedenklich. Subventionsgeber Gemeinschaftliche Subventionen von einer Gemeinschaft (z.B. Europische Union) Einzelstattliche Subventionen Von nur einem Staat gegeben Frderziel - Erhaltungssubvention - Anpassungssubventionen (Strukturwandel) - Gestaltungs- und Innovationssubvention zur Frderung von Wissenschaft und Technik Formen der Frderung - Indirekte Subvention durch Steuererleichterung, Importkontingente, staatlich festgelegte Preise - direkte Subvention durch liquide Mittel Kreis der Subventionen - Globale Subvention: werden ohne Rcksicht auf Unterschiede innerhalb eines Sektors gewhrt - Gezielte / Selektive Subvention: fr bestimmte Wirtschaftbereiche (Sektoren) oder bestimmte Unternehmen und Regionen. Beurteilung als wirtschaftspolitische Manahme + Frderung des Strukturwandels + Sicherung der Wettbewerbsfhigkeit + positive Beschftigungsauswirkung (kurzfristig) + Ausgleich instabiler internationaler Bedingungen + Ausgleich Staatlicher Abgabelast + Abbau eines Leistungsbilanzdefizits - Diskriminierung von Drittlndern - fehlender Leistungsanreiz - Wettbewerbsverzerrung - Verflschung von Markteintritts und -austrittbarrieren - Fehlallokation von Ressourcen - auf Dauer sinkender Beschftigungsgrad - hoher Verwaltungsaufwand fr den Staat - Hemmung von ntigen Strukturwandeln - Behinderung von effizienten Technologien - Investitionen nur aufgrund von Subventionen
Instrumente einer rationalen Wirtschaftpolitik - Geldpolitik (Offenmarkt, Rediskont, Mindestreserve) - Finanzpolitik (Steuern, Subventionen, Fiskalpolitik) - Auenwirtschaftspolitik (Zlle, Wechselkurse) - Einkommen. / Vermgenspolitik (Lohnpolitik) - Umweltpolitik Wirtschaftssysteme - Zentralverwaltungswirtschaft (staatl. Koordination) - Marktwirtschaft (kapitalistische Wirtschaftordnung)
Die Lohnquote ist der Anteil des Lohnes am gesamten Einkommen einer Volkswirtschaft: Lq = L/Y Bei der bereinigten Lohnquote geht man von der Lohnquote pro Kopf aus. Im Aufschwung sinkt die Quote da die Gewinne eher bei den Unternehmen bleiben, im Abschwung umgekehrt. Die sektorale Einkommensverteilung gibt Ausschluss ber die wirtschaftliche Position bestimmter Branchen, die regionale Einkommensverteilung ber die Verteilung auf bestimmte Lnder/Regionen. Faktormarkt Arbeit Das Einkommen aus Arbeit nennt man Lohn, das Lohneinkommen richtet sich nach der geleisteten Arbeitszeit und dem Gleichgewichtslohnsatz/H Bestimmung des Gleichgewichtslohnsatzes
Arbeitsangebot des Arbeiters Lohnsatz pro Stunde (a) (b) (c) Arbeitsangebot des Arbeitsmarktes
Grundprinzipien der sozialen Sicherung - Eigenvorsorge nach dem Individualprinzip - kollektive Vorsorge nach dem Sozialprinzip Gestaltungsprinzipien der sozialen Sicherung - Versicherungsprinzip (freiwillig und gesetzlich) - Versorgungsprinzip (bei genereller Bedrftigkeit) - Frsorgeprinzip (wenn keiner aufkommt muss die Gemeinschaft helfen z.B. Sozialhilfe) Sozialtransfer in der BRD: Rente - Lohnersatzfunktion und sind abhngig von den geleisteten Beitrge (quivalenzprinzip) - Umlageverfahren (Arbeiter zahlen fr Rentner) (Gegensatz: Kapitalstockverfahren) - Rentenversicherungspflicht Sozialtransfer in der BRD: gesetz. Krankenkasse - Schutz gegen finanzielle Risiken einer Krankheit - Finanzierung nach Umlageverfahren (Beitrge) - Leistung: Behandlungskosten, Lohnersatz - Ergnzung durch Pflegeversicherung Sozialtransfer in der BRD: Arbeitslosenhilfe - Arbeitslosengeld nach Beitragszahlung - Arbeitslosenhilfe bei Bedrftigkeit - Reform: Zumutbarkeitsklausel Weitere Transferzahlungen Sozialhilfe, Wohngeld, Erziehungsgeld, Kindergeld, BAFG
Ambivalenzbereich Einkommenserhhung bevorzugt Freizeitverlngerung bevorzugt max. A min. frei Arbeitsstunden pro Tag
Menge an Arbeitszeit einer bestimmten Qualitt die bei alternativen Lohnstzen angeboten wird Nachfrage Mindestlohnsatz Arbeitsstunden pro Jahr
Das eherne Lohngesetz sagt, dass der Lohn am Existenzminimum angleicht. Der Faktor Grund und Boden - Das Einkommen aus Boden ist die Pacht - Das Bodenangebot ist begrenzt Der Faktor Zins - Entgelt fr Zeitweise berlassung von Geldkapital
Ziele der Steuer und Finanzpolitik - Allokationsziele (Anpassung des Angebotes an die Nachfrage) - Konjunkturziele (Stabilisierungspolitik) - Wachstumsziele (angemessenes Wachstum) - Distributionsziele (Verteilung von Einkommen und Vermgen) - Umweltpolitische Ziele (Vermeidung von Umweltschden)
4. Wettbewerbspolitik und Industriekonomie Kennzeichen eines funktionsfhigen Wettbewerbes - Verteilung von Markteinkommen - Erstellung und Verteilung des Gterangebotes entsprechend den Prferenzen der Nachfrager - Lenkung der Produktionsfaktoren in ihre jeweils produktivste Verwendung (statische Effizienzeigenschaft) - Anpassung der Produktion an sich ndernde Rahmenbedingungen (dynamische Effizienzeigenschaft) - Frderung des technischen Fortschrittes (dynamische Effizient) - Freiheitsfunktion des Wettbewerbes Markstrukturen nach Anzahl der Teilnehmer Polypol, Oligopol, Monopol Wettbewerbspolitische Leitbilder: 1. Klassik - Wettbewerb fhrt zu Wohlstand - Marktmacht bewirkt Wohlstandseinbusen - keine staatliche Monopolverteilung - Innovationen bedeuten Marktmacht Wettbewerbspolitische Leitbilder: 2. Vollstndigen Konkurrenz Annahmen 1. Gegebene Ressourcenausstattung 2. Konstante Produktionstechnik 3. Gegebene und konstante Prferenzen 4. Formale Freiheit der Wahl zwischen Alternativen 5. Homogenitt der Gter 6. Atomistische Marktstrukturen 7. Vollstndige Marktstrukturen 8. Unbegrenzte Mobilitt 9. Unbegrenzte Teilbarkeit 10. Unendliche Reaktionsgeschwindigkeit 11. Keine unfreiwilligen Austauschaktionen Ergebnis: - Im Gleichgewichtspreis ist der Preis gleich den Grenzkosten - Der Anbieter ist Preisnehmer und Mengenanpasser (Abwesenheit von Marktmacht) - Vollstndige Konkurrenz ist statisch effizient. (wohlstandkonomische Marginalbedingungen sind erfllt) - Abweichungen vom Modell der vollstndigen Konkurrenz fhren zu Mengeneinbuen Kritik - Annahmen des Modells sind realittsfremd - implizierte Gefahr der stndigen Marktinterventionen - bei Bercksichtigung mindestoptimaler Betriebsgren nur beschrnkte Anzahl an Anbietern (z.B. Autoindustrie) atomistische Marktstruktur kein geeigneter Referenzstandard
Menge
Marktversagen bei - ffentlichen Gtern (nicht Ausschliebarkeit und keine Rivalitten im Konsum) - Externalitten (Kufe auerhalb des Marktes) - Unvollstndige Information - Marktmacht
Das Staatbudget: Der Haushaltsplan Der Haushaltsplan ist eine regelmige systematische Gegenberstellung der geschtzten Einnahmen und der geplanten Ausgaben fr eine Periode. Er hat die Funktionen der Kontrolle, der Administrativen- und Volkswirtschaftlichenlenkung sowie die Funktion der politischen Programms. Er sollte vor der Periode gemacht werden, klar und genau beschrieben sein. Einnahmen sollten nicht an Ausgaben gebunden sein und er sollte ausgeglichen sein.
Externe Effekte aus den Koordinationsmechanismus (Umweltschutz) Am Markt wird der Preis durch Angebot und Nachfrage erzielt. Verursacht ein Produzent Umweltverschmutzung (externe Effekt, nicht an diesem Markt auftretend), die ein Dritter (ohne Gegenleistung) zu tragen hat, hat der Produzent einen Vorteil. An dieser Stelle msste ein Preis fr Verschmutzung festgestellt werden, der vom Verursacher bezahlt wird und an den Geschdigt ausgezahlt wird.
Wettbewerbspolitische Leitbilder: 3. Theorie der bestreitbaren (anfechtbaren) Mrkte (Contestable Markets) Bendingungen - Markteintritt und Marktaustritt sind frei und kostenlos - Potentielle Konkurrenten reagieren auf Gewinnmglichkeiten mit sofortigem Marktzutritt -Es gibt keine Informations- oder Transaktionskosten
Wettbewerbspolitische Leitbilder: 4. Marktstrukturansatz (Workable Competition / funtionsfhiger Wettbewerb) Grundlegende Kennzeichen: - Ablehnung des Modells der vollstndigen Konkurrenz - Suche nach Marktstrukturbedingung, unter denen der Wettbewerb zu dynamisch wie statisch effizienten Ergebnissen fhrt - Betonung der Bedeutung von Unternehmensgre und Marktkonzentration fr die Innovationsleistung eines Marktes - Als wesentlicher Weg zur Auffindung eines geeigneten Referenzmastabes sollen empirische Untersuchungen dienen Grundlegender Aufbau: Marktstruktur - Zahl der Marktteilnehmer - Grad der Produkthomogenitt Marktverhalten - Art und Hufigkeit des Einsatzes der Aktionsparameter: Preis-Rabatte, Menge, Konditionen Marktergebnis: - Preis, Gewinnhhe - Qualitt, technischer Fortschritt Grundaussage: - Es besteht hinreichend eindeutige Zusammenhnge zwischen Marktstruktur, Marktverhalten und Marktergebnis - Die Politik sollte versuche, ein bestimmtes Marktergebnis durch geeignetes Einwirken auf die Marktstruktur zu erzeugen.
Wettbewerbspolitische Leitbilder: 5. Marktverhaltensansatz Grundlegende Kennzeichen - Betonung des Wettbewerbes als Entdeckungsverfahren - Betonung von Entschlieungs- und Handlungsfreiheit im Wettbewerb - Vorraussetzung eines spirit of competition Konzept der Wettbewerbsfreiheit Wettbewerbspolitische Empfehlungen - Es soll kein bestimmtes Verfahren positiv vorgeschrieben werden. Betonung des Wettbewerbes als Entdeckungsverfahren - Ansatzpunk: Unterscheidung zwischen Marktleistungsbedingungen ( notwendig fr die Funktionalitt des Wettbewerbes) und nicht Marktleistungsbedingten Wettbewerbsbeschrnkungen ( Wettbewerbspolitik) - per-se Verbot von willkrlich, nicht Leistungsbedingten Wettbewerbsbeschrnkung - In Ausnahmebereichen kein Wettbewerb mglich
Ergebnis - hit and run-Konkurrenz - bei mindestens zwei Anbietern wird P=GK erreicht - Anzahl und Gre der Anbieter ist vom Ausma optimaler Betriebsgren abhngig - Abweichung von dieser Theorie sind auf Marktzutrittsschranken zurck zu fhren Wettbewerbspolitische Grundaussage 1. Um Ausbeutung bei Konzentrationen zu verhindern, reicht eine stark ausgeprgte potentielle Konkurrenz 2. Die Bestreitbarkeit der Mrkte hngt ab von: - Hhe der Marktzutrittsinvestitionen - Know-how und Zugang zu den Absatz bzw. Beschaffungsmrkten - der Reaktionszeit der Anbieter Wettbewerbspolitische Empfehlungen - Konzentration dann bedenklich, wenn der Markt nicht oder nur schwer bestreitbar ist. Es kommt auf die potentielle Konkurrenz an! - Nicht gerechtfertigte Marktzugangsbeschrnkungen sind abzubauen - Unter Umstnden kann die Frderung des Marktzutrittes neuer Anbieter eine geeignete politische Strategie zur Eindmmung von Marktmacht sein
Wettbewerbspolitische Leitbilder: 6. Chicago School Grundlegende Kennzeichen und Aussagen - Sozialdarwinistisches Verstndnis von Marktprozessen survival of the fittest. - Staat soll legendlich Basis-Schutzfunktionen wahrnehmen. (Minimalstaat) - Vertrauen in die langfristige Wirksamkeit und Effizienz des Marktmechanismus. - Marktkonzentration ist Ausdruck von Effizienz - Marktzutrittsbeschrnkungen sind ohne Bedeutung, wenn inlndische Anbieter durch auslndische Konkurrenz diszipliniert werden Wettbewerbspolitische Empfehlung - Weitgehende Abschaffung von Ausnahmebereichen bzw. von staatlichen Marktzutrittbeschrnkungen - Problematisch sind allenfalls horizontale Preis und Gebietsabsprachen (Kartelle), Megafusionen sowie eventuell auch Dumping.
Wettbewerbspolitische Leitbilder: Schlussfolgerung - Modell der vollstndigen Konkurrenz und Theorie bestreitbarer Mrkte als Referenzmastab zur Beurteilung des Wettbewerbs fragwrdig; aber eventuell Leitstern-Funktion - Es kommt nicht nur auf die Konkurrenz durch Marktteilnehmer, sondern auch auf die potentielle Konkurrenz an. - Vermeidbare nicht-leistungsbedingte Wettbewerbsbeschrnkungen sind zu beseitigen - Ein bestimmtes Ma an Unternehmensgre bzw. Angebotskonzentration kann in statischer und/oder dynamischer Hinsicht effizient und mit funktionsfhigem Wettbewerb vereinbar sein. - Schaffung gegengewichteter Marktmacht kann in Teilbereichen sinnvoll sein, nicht jedoch als allgemeine Strategie.
Wettbewerbsgefhrdende Markstrukturen - Horizontale Unternehmenskonzentration, d.h. die Konzentration auf dem betreffenden Markt (AnbieterNachfragerkonzentration) - Vertikale Unternehmenskonzentration, d.h. Konzentration ber verschiedene vor- und Nachgelagerte Produktionsstufen und Mrkte. - Konglomerate (diagonal) Unternehmenskonzentration mehrerer produktions- und marktmig nicht oder nur peripher miteinander in Beziehung stehender Unternehmen. Schritte bei der praktischen Bestimmung der Konzentration. - Abgrenzung des relevanten Marktes (sachlich, rumlich, zeitlich) - Bestimmung der Konzentrationsmerkmalstrger (z.B.: Betrieb, Unternehmen, Konzern) - Bestimmung des jeweiligen Merkmalsbeitrages (z.B.: Beschftigte, Umsatz) - Ermittlung des jeweiligen Merkmalsbeitrages der Merkmalstrger (z.B.: Umsatzanteil je Unternehmen am Branchenumsatz) - Quantitative Konzentrationsma Mgliche Kriterien zur Abgrenzung des relvanten Marktes Rumliche Abgrenzung / Saisonal / Tageszeit und Wochentag / Krisenzeit EU-Definition: Der Markt ist in sachlicher Hinsicht vollstndig definiert, wenn eine dauerhafte Preissenkung um 5-10% kein Substitutionsreaktion der Nachfrager induziert. Ist eine Substitution durch andere Gter so stark ausgeprgt, dass die Preiserhhung durch den Absatzrckgang nicht mehr gewinnsteigernd wirkt, so sind diese anderen Gter in den relevanten Markt einzubringen. Wettbewerbspolitik in Deutschland Trger sind: Bundesministerium fr Wirtschaft, Bundeskartellamt, Monopolkommission, Gerichte Gesetzesquellen - Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrnkungen (GWB) - Recht gegen unlauteren Wettbewerb Ausnahmen Verlagserzeugnisse, Sonderregelungen
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Wettbewerbspolitische Leitbilder: 7. Konzept der Gegengewichteten Marktmacht Grundaussage Ist auf einem Markt nur eine beschrnkende Anzahl von Akteuren vorhanden, die ber Marktmacht verfgen, so kann der Gefahr der Ausbeutung durch Schaffung entsprechender Gegenmacht auf der jeweils anderen Marktseite entgegengewirkt werden. Kritik Das Gegenmachtsprinzip kann nicht auf allen Mrkten zur Geltung kommen; es versagt dann, wenn wirtschaftspolitische Interessen nicht oder nur schwer organisierbar sind (z.B. Konsumenteninteressen).
Mgliche Gefhrdung des Wettbewerbs - midest-optimal Betrieb- bzw. Unternehmensgre (Kostenfunktion, Einsparpotential) beschrnkt die Anzahl der Anbieter (z.B. Autoindustrie) - Innovationsvorsprnge fhren zu dynamischen Marktschranken (Lernkurve, neue Produkte) - Marktzutrittesbeschrnkung (Notare, rzte, Energieerzeuger) Mgliche Wirkung von Marktmacht - Ausbeutung der Marktgegenseite durch berhhte Preise, Preisdifferenzierung, Preisbindung - niedrige Effizienz bzw. schlechte Qualitt der Leistung - U.U. Fehlallokation durch geringe Faktornachfrage - Behinderung der Potentiellen Konkurrenz - Verminderung oder Steigerung der Innovationsleistung? - U.U. Einflussnahme mchtiger Unternehmen auf politische Entscheidungen (rent seeking)
Auenwirtschaftliches Gleichgewicht
Hohes Beschftigungsniveau
Zielharmonie
Zielkonflikt
2. Wirtschaftswachstum Messung des Wirtschaftswachstums Der Indikator des WW ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei Vollauslastung, der die Leistung einer Volkswirtschaft innerhalb eines Zeitraumes und innerhalb bestimmter Grenzen wiedergibt. Das nominale BIP gibt die mit aktuellen Preisen bewerteten Gtermengen an. Das reale BIP wird zu konstanten Preisen einer Basisperiode bewertet, so dass die Vernderung der produzierten Mengen in einem Abrechnungszeitraum erkennbar und Vernderungen aufgrund von reinen Preisnderungen ausgeschlossen werden. Das BIP unterliegt jedoch immer konjunkturellen Schwankungen. Um dieses ebenfalls auszuschlieen, betrachtet man das Produktionspotential. Das Produktionspotential (Y) beschreibt die in einer Volkswirtschaft vorhandenen Ressourcen. Die Ressourcen sind eher unabhngig von der Konjunktur. Inwieweit das Produktionspotential tatschlich genutzt wird, zeigt der Auslastungsgrad, der nur von der Konjunkturellen Lage Abhngt. Das reale BIP setzt sich also zusammen aus dem Produkt von Produktionspotential und dem Auslastungsgrad: BIP = Produktionspotential * Auslastungsgrad
Y * = f (Arbeit, Boden, Kapital, technisch en Fortschrit t) a) Langfristige Manahmen: Erhhung des Produktionspotentials bei gleicher Auslastung Quantitative Einflussgren (erhhte Faktorausstattung): Erweiterungsinvestitionen (K ); Bevlkerungswachstum (A ); Erwerbsquote erhhen (A ); hherer Einsatz der natrlichen Ressourcen (B ) Qualitative Einflussfaktorten (hhere Produktivitt): Bessere Ausnutzung der bestehenden Ressourcen, Investitionen in Humankapital, Optimierung von Prozess- und Verfahrensablufen) b) kurzfristige Manahmen: Erhhung des Auslastungsgrades bei gleicher Produktivitt. Durch mehr Gter wird die Nachfrage beeinflusst (Keynesianismus)
Schattenwirtschaft Leistungen die nicht in die Wirtschaftsstatistiken einfliesen (nicht im BIP) aber trotzdem zur Wertschpfung beitragen. (1999 ca. 15% des BIP) Grnde liegen in der Steuer und Steuer- und Abgabenpolitik (incl. Sozialversicherung). Grnde fr das Wirtschaftswachstum - steigender Wohlstand - halten des Wohlstandniveaus (pro Kopf BIP) - zunehmender Beschftigungsgrad (Wirtschaftswachstum > Beschftigungsgrad) - es ist leichter Zuwachs zu verteilen als Bestand Nachteile des Wirtschaftswachstums - Umweltbelastung steigt - Ressourcen werden verbraucht (Energieintensitt = Energieverbrauch je 1 BIP) Ma des Wirtschaftswachstums Wirtschaftswachstum soll angemessen und stetig sein Angemessen: Produktivittssteigerung 2-5% Stetig: Der Trend (4 Jahre) sollte positiv sein
Y = Y *
*
Bevlkerung
Erwerbspersonen Nicht Erwerbspersonen
Erwerbsttige
Arbeitslose
Abhngig Erwerbsttig
Selbststndig
Registrierte Arbeitslose
Stille Reserve
Verdeckte Arbeitslose
- Strukturelle Arbeitslosigkeit (mismatch) Anforderung <> der Qualifikation der Arbeitslosen Bekmpfung durch - defensive Manahmen (Erhaltungsstrategie) - offensive Manahmen (Gestaltungsstrategie) - regionale Arbeitslosigkeit - persnliche Grnde der Arbeitslosigkeit
6. Wechselkurse Preisnotierung: Wp = 1,17 /$ Euroaufwertung Wechselkurs singt Mengennotierung: Wm = 0,85 $/ Euroaufwertung Wechselkurs steigt Wp = 1 / Wm Zahlungsbilanz (ZBZ) Leistungsbilanz Gterhandel Kaufkraftparitt (KKPT) Kapitalbilanz Finanzstrme Zinsparitt (ZPT)
W1 W*
A* A*
AAN; AN d.AG
Umsatzstze am Devisenmarkt bestehen zu ca. 3% aus Warenumstzen und zu ca. (97%) an Finanzstrmen. Was ist ein richtiger Wechselkurs? Annahme: - Gter sind homogen (Gleichartig) - Es gibt keine Transportkosten - Es gibt keine Handelshemmnisse - unendlich schnelle Reaktionszeit PAusland= 1,50$ PInland = 1,65 W = Pa/Pi = 1,5 / 1,65 = 0,91 $/ Wechselkurs nach Kaufkraft Produkte sind gleich teuer
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit (Nachfrage / Kaufkraftmangel) Durch mangelnde Nachfrage werden weniger Arbeiter gebraucht. Zusammensetzung der Arbeitslosenquote: 8% strukturelle Arbeitslosigkeit 2% konjunkturelle Arbeitslosigkeit Bekmpfung der konjunkturellen Arbeitslosigkeit - Steigerung des Wirtschaftswachstums - Verringerung der Arbeitszeiten - Produktivittssenkungen Strukturelle Arbeitslosigkeit (mismatch AL) Es gibt Arbeitslose trotz offener Stellen. Die strukturelle Arbeitslosigkeit gliedert sich in: sektorale und regionale Arbeitslosigkeit, sowie in Grnden die in der Person des Arbeitnehmers liegen. Hysterisis-Arbeitslosigkeit (Remanenz-Arbeitslosigkeit) Nach externen Schocks bleibt immer etwas zurck Demografische Arbeitslosigkeit Die Zahl der Arbeitssuchenden erhht sich bei gleich bleibender Anzahl von Arbeitspltzen
Europische Wirtschafts- und Whrungsunion - Nur eine Whrung () ggf. noch Unterwhrungen - gemeinsame Notenbank - ein Zinsniveau Kompetenzentzug der Konjunkturbeeinflussung - keine Zinsnderungen durch nationale Notenbanken - keine staatliche Wechselkursbeeinflussung - nur noch Lohnbeeinflussung als letztes Instrument Pro: kalkulierbare Preise, keine Transaktionskosten Contra: kein Puffer fr Handelsbilanzdefizite
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Big Mac geeignet zur berprfung der absoluten KKP? Pro - Einheitliche Zusammensetzung ist gegeben - Der Burger selber wird nicht international gehandelt, wohl aber sein Zutaten. Diese knnte man als eine Art Warenkorb sehen. Contra: - Unterschiedliche Inputs: Miete, Lhne, Steuern - Zlle knnen fr Zutaten bestehen - Unterschiedliche Wettbewerbssituation