Sozialversicherung

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Gehalt-Lohn-Bruttolohn-Nettolohn

Gehalt: monatlich gleichbleibendes Arbeitsentgelt


Lohn: Arbeitsentgelt, welches auf Stundenbasis berechnet wird und deswegen
monatlich schwankt

Bruttolohn: „Brutto“ bedeutet ohne Abzug oder vor Abzug. D.h.: der Verdienst plus
Steuern und Beiträge zur Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung
Nettolohn: Beiträge zur Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung wurden
bereits abgezogen
Sozialversicherung

1. Allgemeines:
Deutsche Sozialversicherung ist ein gesetzliches Versicherungssystem, das als Teil
der sozialen Sicherung Deutschlands eine herausragende Rolle spielt.
Sie bietet als Solidargemeinschaft wirksamen finanziellen Schutz vor großen
Lebensrisiken und deren Folgen wie Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alter,
Betriebsunfällen und Pflegebedürftigkeit.

Solidaritätsprinzip in der deutschen Sozialversicherung

Solidaritätsprinzip= „Einer für alle, alle für einen!“ Das SP. ist strukturelle Basis der
gesetzlichen Kranken-, Unfall-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Es
besagt, dass sich der Leistungsanspruch in der Regel nach der Bedürftigkeit und
nicht nach dem individuellen Risiko der Versicherten richtet.

Leistungen werden nur bei Notwendigkeit erbracht und richten sich


grundsätzlich nach der individuellen Bedürftigkeit.

Die zu versichernden Risiken werden von allen Versicherten gemeinsam getragen.


Unabhängig davon wie viel die Versicherten an die Sozialversicherungen gezahlt
haben, sind sie in umfassendem Maße abgesichert. Durch diesen solidarischen
Ansatz wird ein Ausgleich zwischen Gesunden und Kranken, zwischen besser und
weniger gut Verdienenden, zwischen Jung und Alt, zwischen Familien und Singles
geschaffen.

2. Krankenversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung finanziert sich weitestgehend selbst durch die
Beiträge ihrer Mitglieder. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach dem finanziellen
Leistungsvermögen des Mitglieds.

2.1 Finanzierung

 finanziert sich durch die Beiträge von Arbeitgebern und Versicherten.


 Höhe richtet sich nach deren beitragspflichtigen Einnahmen bis zu einer
bestimmten Beitragsbemessungsgrenze, die jedes Jahr angepasst wird (2008:
43200€ im Jahr) und nach dem Beitragssatz.
 Es gibt keinen einheitlichen Beitragssatz. Jede Krankenkasse setzt ihren
Beitragssatz nach gesetzlich definierten Regeln selbst fest. Der
durchschnittliche, allgemeine Beitragssatz der KK. belief sich am
01.03.2008 auf 13,95%.
 Beiträge werden je zur Hälfte vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer
aufgebracht.
(Achtung: Änderungen ab 01.01.2009!)
Azubis:
 Beiträge für Azubis mit einem Lohn oder Gehalt von bis zu 325€ werden vom
Arbeitgeber allein finanziert.
 Rentner: Die Hälfte der Beiträge wird aus der Rente bezogen. Der
Gesamtbetrag wird dann vom Rentenversicherungsträger direkt an die KK
überwiesen
 Studenten: Zahlen den Studentenbeitrag, der bei allen Krankenkassen
einheitlich festgelegt ist.
 Seit 01.07.2008 Zusatzbeitrag von 0,9% (alle KK).

2.2 Versicherte

 Arbeitnehmer sind grundsätzlich versicherungspflichtig, wenn ihr Bruttogehalt


eine best. Höchstgrenze nicht überschreitet.
 Dazu gehören u.a.: Arbeitnehmer, Bezieher von Arbeitslosengeld- oder hilfe,
Landwirtschaftliche. Unternehmer u. deren Familienangehörige, Personen in
Einrichtungen der Jugendhilfe, behinderte Menschen in anerkannten
Werkstätten, Heimen etc. Studenten, Praktikanten und Azubis ohne
Arbeitsentgelt und Rentner,

2.3 Leistungen

 Sachleistungen: Medikamente, Krankenhausbehandlung


 Dienstleistung: ärztliche und zahnärztliche Behandlung
 Geldleistungen: Krankengeld bei Arbeitsunfähigkeit und Mutterschaftsgeld
 Gesundheitsförderung und Krankheitsverhütung (Schutzimpfungen,
Gesundheitsvorsorge von Schwangeren, Krebsvorsorge)
 Früherkennung von Krankheiten (Gesundheits- Checks, vorsorgende
Untersuchung von Kindern)
 Krankengeld
 Mutterschaftsgeld

3. Pflegeversicherung
Die Pf. sichert das finanzielle Risiko der Pflegebedürftigkeit ab. Sie stellt eine soziale
Grundsicherung in Form von unterstützenden Hilfeleistungen dar, die die
Eigenleistungen der Versicherten und anderer Träger nicht entbehrlich machen.

 maßgeblich welche Leistungen Pflegebedürftige erhalten, ist der Grad der


Hilfebedürftigkeit. Dieser wird vom Medizinischen Dienst der
Krankenversicherung festgestellt.
 Drei Pflegestufen und drei Stufen der Höchstbeträge für die Leistungen
Pflegestufe I= erheblich pflegebedürftig
Pflegestufe II= schwerpflegebedürftig
Pflegestufe III= schwerstpflegebedürftig

Pflegeleistungen im häuslichen Bereich: Stufe I= 420€


Stufe II= 980€
Stufe III= 1432€

3.1 Finanzierung

 Beiträge werden je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer


aufgebracht
 Kinderlose (mind. 23 und nach dem 31.12.1939 geboren)
 zahlen einen Beitragszuschlag (0,25%)
 Es gilt ein gesetzlich festgelegter Beitragssatz (wird bei der Lohn- oder
Gehaltsabrechnung einbehalten)
 Aktueller Beitragssatz: 1,95% vom Lohn oder Gehalt. (entspricht 0,975%
Arbeitgeber/Arbeitnehmer)
 Rentner: zahlen Beitrag allein (wird von der gesetzlichen Rente sowie weitere
Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze berechnet.)

3.2 Versicherte

 2Mio. sind auf Betreuung oder Unterstützung angewiesen, da sie auf Grund
einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung
regelmäßigen Aufgaben des täglichen Lebens nicht mehr selbstständig
meistern können.
 Pflegebedürftig sind diejenigen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder
seelischen Krankheit oder Behinderung dauerhaft (min. 6 Monate) Hilfe bei
der Verrichtung des täglichen Lebens brauchen.
 Pflegeversicherung ist Pflichtversicherung (alle die in einer gesetzlichen
Krankenversicherung sind, sind automatisch dort auch in der sozialen
Pflichtversicherung versichert.)

3.3 Leistungen

 Leistungen als Geld- oder Sachleistungen, mit denen die Grundpflege und
hauswirtschaftliche Versorgung finanziert wird.
 Pflegekurse
 Pflegegeld
 Tages- und Nachtpflege
 Pflegehilfsmittel und technische Hilfen
 Zuschüsse zur pflegegerechten Gestaltung des Wohnumfeldes des
Pflegebedürftigen

4. Unfallversicherung
Aufgabe der gesetzlichen Unfallversicherung ist die Gesundheit und
Arbeitskraft bestmöglich wieder herzustellen.
Sicherstellung der Ersten Hilfe
Erlass und Überwachung von Unfallverhütungsvorschriften
- jeder Arbeitnehmer und jeder Auszubildende ist durch die gesetzliche
Unfallversicherung abgesichert.
- Träger der Uv. sind überwiegend die Berufsgenossenschaften

4.1 Finanzierung

 Versicherung ist beitragsfrei, Kosten tragen die Arbeitgeber.


 Beitragshöhe ist abhängig von der Gefahrenklasse.

4.2 Versicherte

 versicherungspflichtig sind alle Beschäftigten


4.3 Leistungen

 bei einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit kommt die gesetzliche


Unfallversicherung für die Folgen auf.
 Tritt ein Versicherungsfall ein, so erbringt die gesetzliche Unfallversicherung
folgende Leistungen:
o Umfassende Heilbehandlung
o Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (Z.B. Umschulung)
o Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und
ergänzende Leistungen
o Geldleistungen an Versicherte und Hinterblieben
o Übergangsgeld während der Rehabilitation

5. Rentenversicherung
Die Rentenversicherung hat die Aufgabe der Zahlung von Renten im Alter,
Erhalt, Verbesserung und Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit
und die Zahlung von Renten für Hinterbliebene.

5.1 Finanzierung

 wird hauptsächlich durch Beiträge der Beitragszahler finanziert.


 Arbeitgeber und Arbeitnehmer tragen die Beiträge entsprechend dem jeweils
gültigen Beitragssatz je zur Hälfte
 seit Januar 2007 liegt der Beitragssatz bei 19,9% des Bruttolohns oder –
gehalts.

5.2 Versicherte

 alle Personen, die in einem beruflichen, unselbstständigen


Beschäftigungsverhältnis stehen oder sich in der Berufsausbildung befinden
sind versicherungspflichtig
 dies gilt auch für Wehr- und Ersatzdienstleistende
 Verdienst bis 400€

5.3 Leistungen

 Altersruhegeld ab Vollendung des 65. Lebensjahres


 Zwischen 2012 und 2029 steigt das gesetzliche Renteneintrittsalter
schrittweise von 65 auf 67 Jahre
 Flexibles Altersruhegeld ab 63 Jahren
 Vorzeitiges Altersruhegeld ab 60 Jahren für Frauen und Arbeitslose, die die
Wartezeit von 15 Jahren erfüllt haben und innerhalb der letzten 10 Jahre vor
Rentenbeginn mindestens 8 Jahre Pflichtbeiträge gezahlt haben
 Erwerbsminderungsrente
 Maßnahmen der Rehabilitation
 Renten wegen Todes (Witwen-, Waisenrente etc.)
6. Arbeitslosenversicherung

6.1 Versicherte

Alle Personen, die eine mehr als geringfügige Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt
ausüben sind versicherungspflichtig. Azubis sind ebenfalls versicherungspflichtig.

6.2 Finanzierung

Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen die Beiträge zu je die Hälfte. Der


Beitragssatz beträgt seit dem 01.01.2008 3,3% der Beitragsbemessungsgrundlage.

Die Beiträge sind zusammen mit den Beiträgen der Kranken-, Pflege- und
Rentenversicherung als Gesamtsozialversicherungsbeitrag von den Arbeitgebern an
die Krankenkassen zu zahlen. f

6.3 Leistungen

 Unterstützung der Beratung und Vermittlung (Bewerbungs-, Reisekosten)


 Maßnahmen zur Verbesserung der Eingliederungsaussichten
 Förderung der Aufnahme einer Beschäftigung, Mobilitätshilfen
 Förderung der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit
 Förderung der Berufsausbildung
 Förderung der beruflichen Weiterbildung
 Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben
 Entgeltersatzleistungen
 Förderung der ganzjährigen Beschäftigung
 Entgeltsicherung für ältere Arbeitnehmer
 Kurzarbeitergeld
 Transferleistungen

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