Wächter der Wahrheit 1918. Jahrg 4 Nr 4. 1918

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4, 3o^rgang 1918. „^tftri) bem ©efc^ unb 3e"9nis"' stummer 4.

•^llattb- 22, 15-22.


?)ie '|)I)atifäcr oerfucbteu le^t bäufig, ben berung, liefjen ibn unb gingen baoon. *Die
f)eim in [einer ^ebe }u fangen, bamit fie Seinbe ^e\u finb aucb ic^t nocb nicbt ausge-
irgenb eine "^Inl^lage gegen ii)n fänbcn. ^ i e [torben, unb feine treuen ^acbfoiger müHen
0^ b^tte bcr jcbarfe Kabel bes 5eil<5nbes fie fiel) Don ben ©ottlofen oiel Spott unb §obn
oerie^f unb ecjürnt, unbfpi^finbige^teben
aber um bes 'öolkes gefallen laffen. '2Illein
roillenroagtenfienocb es kommt ein Sag,
nid)t, § a n b an it)n ber brennen roirb roie
jü legen. So fanbten ein Ofen, ba roerben
fie aucb einft ibre alle biefe Spijttec unb
3ünger aus, um biß ^eräcbter roie § e u
Decfäriglicbe5rägean unb Stoppeln fein unb
ben 5ecrn ju ricbien: enblid) ju ^[cbe unter
„ ^ a s bünkt bid)*? ben Süijcn ber einft
3[t es teebt,_ba|> man jo" "^eufpottetcn, bie
öcm J?aifer öins gebe ba ererbt b<iben bie
ober nicbt?" ^er Seligkeit. Pcjjt uns
§8rr burcbfcbaute niemals bes Schöp-
natürlicb fofort bie fers oergeffenl'^enn
•^osbeit unb § e u - es auch juroeilen
Aeiei biefer "^Ibge- fcbeint, als ob er nicbt
ibten unb rou^fe mebr im 5?egiment
genau, mer fie ge- fäfje bei all bem Kum-
[cbickt batte. 'Slber er mer unb Ceib biefer
blieb rubig unb ge* 3eit, fo feib nun alle,
lafjcn, iiejj [icb einen bieibreuor Vertrauen
3in5gto[cben reicben auf ben §errn gefegt
unb fagte: „'SSeffen babt, gebulbig uns
ift bas "^ilb unb bie harretroieberErkers-
überfcbrift? Sie ant- mann auf bieköftlicbe
roorteten: „*Dcs^ai- Srucht bes ^Ickers.
fers." Va fpracb er 'Oer 5crr ift ©ott in
JU ibnen; „So gebet alle €roigkeit unb fein
bem Wülfer, rcas bes S?aifers ift unb Cöott *235ort unb feine. 'iierbei&ungen roerben roabr,
mas ©ottes ift." 'Die loeife unb kluge roenn öie oßit erfüllet ift. ^ a l b roirb kommen,
^ntroort oerfe^te fie in Ctrftaunen unb ^^eroun- ber ba kommen foll unb nicht oerjishen, unb
berüng. Statt ibm etroas anbaben ki5nnen, bie ©laubigen, bie treu ju ©Ott geftanben
muljten fie nun oor allen 5nhi5rcrn be[d)ämt haben in. $tot unb S^ob, roerben ben ?obn
bafteben. Sie roujjtcn kein ^ O Y I bcr <srioi- ihrer Krcue empfangen. D. ^ .
I

Äann ein €|)rilt, geftü^t ouf bie beil. gefchenkt haben, ber S^ag ber^ache angebrochen.
5d)rift, roirklict) glauben, ba}? unfec ^erc 3ßfus Vam roerben heulen alle ©efchlechter auf Srbe»
toicberkommen roirb? "iBir roollen feine unb in ihrer Verjroeiflung roerben fie. ju be»
•eignen "^Borte bierü6er b'ören: Job- 16, 28. Vergen unb Reifen rufen: „Sollet auf uns
„3cb bin Dom ^ater ausgegangen unb gekom- unb oerberget uns." VSer je^t nicht feine
men in bie "^elt; roteberum oerlaffe icb bie Seligkeit fchafft mit 5nrcbt unb 3ittern, bem
^ e l f unb gebe ?um '^Safer" Job. 14,3: „unb roirb es jur 3eit bes 3ornes ©ottes nicht
roenn icb bingebc, eucb bie Statte ju bereiten, m'öglicb fein ju entrinnen. *2Benn ber lautere
|o rotU icb roiebeckommen unb eucb 3U mir 3orn ©ottes, bie ^piogen (Offg. 16), über
nebmen, auf ba]? ibr feib roo icb bin." So bie ©ottlofen ausgegoffen roirb, fo ift keine
gcroife unfer ^2xt öefus bas crftemal gekom- €rrettung mehr für ben Sünber. Schon ein
men ift, fo lieber roirb £ r jum anberenmal Daniel rebet oon ber3eitKap. 12,10. „Viele
erfcbeinen, um ju erlijfen alle feine ^inbei unb roerben gereinigt geläutert unb bcroährt roeri;^^ '.
alle öünber ju ftrafen 13,9, 3m ©leicb- unb bie ©ottlofen roerben gottlos V5efen fühttn'
nis rebet ber ^crc oon }roet klaffen, oon ben unb bie ©ottlofen alle roerbens nicht achten,
^inbern bes $?eicbs unb oon ben ^inbern ober bie Verjtönbigen roerben's achten." , p a -
ber 'öosbeit. ^ie oon bem roabren Samen, rum roerbet nicht unoerftänbig, fonbcrn oer-
bem '^Borte ©ottes, (Cuk. 8,11) roelcbes bie ftänbig, roas ba fei bes §errn V3illc." Sph-
'iSabrbeit ift, gejeuget finb, biß bringen gute 5, IT. "Sluch für uns gelten noch biß V5orte
5rüd)te beroor, bas Unkraut aber, bie 5?inber bes ^poftel "Paulus 1. Kor. 14,20: „Ciebe
ber ^osbeit, gefäet oom ^ater ber Cüge, bem Vrüber, roerbet nicht Kinber an bem Ver-
Seufel,roerbenalle ins Seusi geroorfen, um oer- ftänbnis;-fonbern an ber Vosbeit roerbet Kin-
jebrt ju roerben. Offg. 20,9. ber, an bem Verffänbnis aber feib oollkommcn.
Seib nicht roie ^offe unb Faultiere, bieni^t' "
•^llfo ift jener Sag ein Cag ber Vergeltung üerftänbig finb, roelcben man 3aum unb ©cbi|
unb "^brccbnung für alle ^enfcben, unb man mufe ins ^ o u l legen, ©erabe um ber B ö s -
füllte meinen, emft genug roärcn jc^t bie 3eiten, heit ber ^cnfchen roillen roirb ^er §ßrr bßw
um barüber nacbjubenken, auf roelcbe Seite ^rbboben hßimfuchen. 3ef- 13, 11. 3ob-
mon ficb ftellen roill; roep nicbt mit ibm ift, ift 9, 4.5 fagf ber §err 3efus: „3cb mufe roirken
roiber ibn, unb rocr nicbt mit ibm fammelt, bie VJerke bes, bßc mich gefanbt hat, 'folange
ber jerftreuet. "^lls ber 5ßrr Z^]üs 5um ßrften- es Sag ift, es kommt bie %ati)t bo niemonb
mal auf ©rben roar, rourbe £ r oor bie Schran- roirken kann, bieroßil ich bin in ber V5elt,
ken bes roeltlicben ©ericbts gefiibrt; bei feinem bin ich £>as Cicht ber V5elt." So ift nun aber
je^igen 5?ommen roßrben allß ^ölkßr oor feinem feinen 3üngßrn unb Nachfolgern ber "Stuftö^
^icbterftubl oerfammelt roerben. ^as erftemol gegeben roorben, bas Cicht ber V5elt ?u [ t ^ . x ^ ?
kam unfer ^eÜanb, um für olle Sünber ein- ^ o t t b . 5,14 unb ihr Cicht leuchten ?u lapen
zutreten unb uns bßn*333illen bes Vaters oor- oor bßu Cßutßn. So ift es nun Sbriftenpflicht .
juleben, in Kürje roirb €r erfdbeinen, um biß ficb ?u umgürten mit V5ahrbeit €ph. ^ 1 4 , ^.fc
gßborfamen ©laubigen jur Seligkeit ?u führen. unb bas Cicbt ber V5ahrheit oor ben 9Ilenfcben ^
^Isbann roirb ber ,^ruck, ben man immer leuchten ?u laffen. Vor ollem mujj bie roahre
auf bas kleine öäuficin ber ©ererbten ausüb- Ißtfte ©emeinbe ber erften Chriftengemeinbe
te, aufbieten, unb ©ott roirb abroifchen alle gleich fein, auf feftem ©runbe ber Vibel fteben;
Sränen oon ihren 'klugen, ^lle bie ficb ib^ mitten unter biefem oerkchrten ©efcblecht als
S?[eib geroafcben unb bell gemacht haben im Cicht fi6 ?eigen, unb ?u ber Sekte geböten,
Viut bes Cammes, unb alle, bie ben PÖute- ber, roie '^aulus fogt, an allen Snbßn roiber-
rungsprojelj, bie 'Prüfung, beftanben haben, fprochen roirb;
roerben bei bem ^errn fein allejeit, unb ein
Dollkommenes, ungetrübtes ©lüde roirb bas
eroigß £eü oller Seligen fein. Of^g. 2 1 , 4 . ^poffa. 2 S , 2 2 .
C. Jt
VJäbrenb aber für bie ßinber ©ottes bie
Sriöfung gekommen, ift für alle ©efe^Iofen,
bie ber Iß^ten ©nabenbotfchoft nicht ©cbör
: ^abrbfiit. , 5

ößbet JU, öajj eucb nicbt jemanö ?nath. 24, 13. "^Is Shriftus kam, um V5or-
te bes Cebcns ju ocrkünbigen, horte bas ge-
meine Volk ihm gerne ju unb oiele fogar,
ber "priefter unb Oberften glaubten an ihn.
filber bie Häupter ber "priefterfi^aft roaren
t)ifilc "^Borte fprat^. unjer §ei!anb in entfrhloffen, feine Cehre ju oerbammen unb
TOathäus 24, 4 oon ben le^ten^ Sagen. „'Denn fie oerroarfen bie beutlichffen Veroeife feiner
Biele roerben kommen tn meinen %men unb ©ottes-Sohnfchüft, ba fie ihn fonft hätten
jagen :.„i3cb bin Q)riflus unb roerbe oiele w r - anerkennen muffen. Dicfe Sachen roerben fict)
führen." VSenn man beute Umfcbau bÖlt, beim neuteftamentlicben Jsrael roieberhoten.
[o finbet man oiele, roelite ben "^tamen 3G1U Jsrael glaubte, ba es Abrahams Same roar,
im 'STlunbe führen, aber ihr öer? ift ferne oon bajj es bcsbalb auch beftimmt feiig roerben
ihm. '2111e ^Itenfchen roollen gerne feiig roerben, roürbe, Job- 5,53. ^ber ber öeüanb jeigte
aber bie Vebingung, bas eroige Ccben ju er- -ihnen, bafe es auch auf bie V5erke ankommt:
iei4)en, ift noch genau biefelbe roie lu "^Iboms „V5enn ihr ?tbrahams Kinber roärei, fo tätet
f ^ t : Vollkommener ©eborfam gegen bas ihr Abrahams V5erke." Nicht unfer Name
wife^ Rottes. "Glicht oom ©efe^ reben, nicht in irgenb einem ©emeinbebuch macht uns felig,
«s prebigen unb baoon erzählen, matht uns fonbern roir muffen ben V5illen ,,tun" unferes
feiig, fonbern bas ausleben, in bie Sat um- Vaters im öiramel, bann finb roir ©Heber an
legen. 'Kiemanb täufcbe ficb. mit bem ©!ou- feinem Ccibe. V5ir muffen in übcreinftimmung
fren, baj? er heilig roerben "könne, fo lange mit bem VSillen ©ottes leben. Ss gefällt
er eigenroülig eines ber ©ebote übertritt. "Die monchcm ein anbrer V5eg befjer, aber enblich
5ünbc beffeht in ber Übertretung bes ©efe^es. bringt er ihn jum Sobe, Sprüi^e 14, 12. CaHc
Unb „roet ba fünbiget, (bas ©efe^ übertritt), fich niemaub betrügen 2u glauben, ein Seil
bec bat ihn nicht gefehen noch erkannt." Öier ber ©ebote ©ottes fet unroichtig. ©Ott bat
ift ber 'Prüfftein eines jeglichen Vekenntniffes. in feinem V3ort kein ©ebot niebergelegt, bas
%5enn SUcnfitien ©ottes ©ebote gering fcbötjen bie ?nen[chen nach Vcliebcn holten ober nicht
«nb leichtfertig bebanbeln, unb bie ^enfchen halten können, ohne ^ bie folgen ju erleiben.
fo lehren, fo roerben fie.in ben "klugen ©ottes V5enn bie Ntenfcben irgenb einen anbcrn V5eg
«Is unroert erachtet ^as ©efc§ ©ottes ift erroöblen, als' ben bes genauen ©eborfams,
>ie ^ncfjfchnur, nach roelcher ber Sharakter fo roerben fie finben, ba^ et ihn enblich lura
eines jcbcn im ©ericbf gemeffen roirb. "Der Sobe; führt. Um in bas eroige Ceben einge-
^eife fagt: Sürchte ©ott ilnb holte feine hen ?u können, oerlangt ber ^err ©eborfam.
©ebote, benn bas gchiJrt a l l e n ^flenfchcn ?u. „V5er überroinbet roirb es alles ererben, unb
Denn ©ott roirb alle VSerfce oor ©erlebt brin^^ ich roerbe fein ©ott fein unb er roirb mein
jen, bas oerborgen ift, es fei gut ober böfe." Sohn fein."
Ätcbiger 12, 13, 14. ' ^er 5lpoffcI Jakobus
. ..ahnt feine Vrüber: „'ittfo rebet unb alfo
tut, als bie bo folien burcb bas ©efe^ ber
Freiheit gerichtet roerben. Jak. 2, 12. 3n
Offbg. 14, 12 roirb uns eine Schar befchricben, ^ e n ba bürftet, 5ßr komme!
roelcbe ©ottes ©ebote „ g e h a l t e n " haben,
ön Offbg. 15 finben roir biefe, ftehenb am £ s gibt nur einen, ber bas Sehnen unb
gläfernen ^Hcer, benn fie hoben ben Sieg be- bas Verlangen beines §er?ens ftülen kann.
halten unb fingen bas ßieb ^Hofes unb bes V5er oon bem V5affer trinken roirb, roelcbes
Cammes. „^ier finb bie bo halten" bie © e - er uns gibt, ben roirb eroiglich nicht bürften,
böte ©ottes unb ben ©lauben an Jefnm." fonbern es roirb ooile Jnfi^'eöenbcit geroöbren.
Der Unterfi^ieb jroifchen ben Anbetern ©ottes Diefer einjige, Jefus Sbriftus, ber VScIt ^eilanb,
unb ben Dienern Satans roirb in ben legten fagt felber: „V$er aber bes VSaffcrs trinken
Sagen berjoortreten. Die gefamte Shriften- roirb, bas ich ihm gebe, bas roirb in ihm ein
beit roirb in jroei Cager geteilt fein. Jobannes Vrunnen bes VSaffers roerben, bas in bas eroige
fiebt in O p g . 14 u. 15 bennoch 144000 als Ceben quillet." Job. 4, 14.
Sieger ous bem Äampf heroorgeben. Jbw „Jcb bin bas Vrot bes Cebens. V5cr TU ^
«njige Hoffnung auf eroiges Ceben beftanb mir kommt, ben roirb nicht hungern; unb roer
kann, bog fie «ushanttn bis jum €nbe. an mich glaubet, ben roirb eroiglid) nicht bür-
. ften." Job. 6, 35.
4 SöSärbtcr • VSobtbeit. ^••^

Öütc beim 3unge. , Sbriftus hatte ben Nlenfchen gefogt, b a |


bas Neich ©ottes kommen roerbe, unb et hatte
ibre Unroiffenbeitunb ihre ©Icichgültigkeit fcbarf
%[k Organe bes Nlenld)cn hoben ibre gaabelt. Die Jeirhen am ©immcl, roelcbe auf
Vebeutung. V5ie roirbtig ijf bas '2lugc, roie Oos VJetter fd;liepn liefen, konnten fie mit
nü^Iid) bie Ngfe unb roie koftbar bas Obr. Ceichtigkeit erkennen, aber bie Jcichen ber Jett,
Von ollen Organen ijt jebotb bie 5^nge bas- bie fo klar auf feine Ntiffton binroiefcn, rourben
jenige, roomit roir unfern Nlifmenfcben am tücht erkannt.
meiften Nu^en ober 5rf)aben bringen kiSnnen. - Nber bie Ntenfchen ftanben bamals ge-
Jakobus oergleicbt bie Junge eiimial mit einem rabe fo bereit, roic fie es je^t tun, fich als oon
Nuber unb einmal mit bem ^eußt. V5ie ein ©Ott bcgünftigt ju betrad)ten unb ju benken,
kleines Nuber einen großen Ojeanbampfer lenkt bajj bie Sabelsbotfchaft für einen onbem fcr.
unb leitet, fo regiert in geroiffem Sinne bie Die Juhörer criÖblten Jefu ein Vorkommnis,
Junge bie öcbickfale ber "STlenfcbenkinber. Unb roeltt>es gerabe groj>e 5lufregung Derurfad)t
roie ein Seuer in roenigen Nlinuten jabrelang hatte. Sinige ber oon "Pontius Pilatus, bem
bauernbe Arbeit ber Nlenfcbenbänbe oernicbtet, Canbpfleger in Jubäa, getroffenen Nlafereg^s^
fo kann ein einziges unbebacbtes V3ort grofjes hatten bem Volke Ärgernis gegeben. £ s boT??
Unheil anrichten. in Jerufalem ein '2lufftanb ftottgefunben, unb
Öüte bcine iS^noel Die Junge roar bas Pilatus hatte oerfuchi i h " bmd) Nnroenbung
L i t t e l , bie erften glücklichen Nlenfchen jura Don ©croalt ju unterbrücken. Vei einer © e -
5aü unb ins Unglück ju bringen. Salorao Icgenbeit roaren feine öolbaten fogar in bie
ruft aus: „Sob unb Ceben ftebt in ber Junge 'Xempelräume gebrungen unb hatten einige
©eroalt." Sprüche )S, 21; barum hüte beine galiliifrhe *pilgrime, roäbrenb fie im Vegriff
ounge. Der ©ebanke ober, baj? man bie roaren, ihre Opferticre ju töten, niebergematht.
§ a n b ftets auf ben Nlunb legen mujj, foll hier Die Juben betrachteten ein folches Unglüdc eis
nun boch keinesroegs jum ^usbruck kommen. eine ^eimfuchung roegen bet Sünben ber V e -
£ s ftebt auch gefchrieben: „£in VJort ?u feiner treffenben; unb biejenigen, bie biefe ©eroafttat
3etf ift fehr lieblich." Spr. 15, 23. %bei alle erjÖblten, toten es mit geheimer Vcfriebigung.
unnü^en V5orte folien ' oermicben roerben. Nach ihjet Nnficht rourbe burch ihr glüdcüche-
Je^t ift bie Jeit bes ©erichts, unb ber gött- res Schid^fal beroiefen, bajj fie oiel beffer unb
liche Nichter forbert Necbenfcbajt oon einem beshalb ©Ott angenehmer feien als biefe © a -
jeglichen unnü^en V5ort. „<3n ihrem Nlunbe liläer. Sie erroartetcn, bo^ Jefus biefe G ö n -
ift kein iSallth gefunben," roirb oon benen ner, bie ohne Jroeifel ihre Veftrafung reichücb
ijefagt bie auf bem Vergc Jion fteben. VSer oerbient hatten, oerbammen roürbe. -
kann beftehen? Darum hüte beine Junge. Die Jünger Jefu brüdcfen ihre Nnfichtcn
Spr. 16,26. nicht aus, bis fie bie anficht ihres Nleifters
gehört hatten. £ t hatte fie getabelt, roeil lie
bie Sharaktere anberer Nlenfchen beurteil*^,
unb ihnen nach ibtem befchrönkten Urteil ihre
. Vergeltung jumalen. Dennoch erroorteten fie,
„Cajj ibn nocb bieUs Jabr." bo6 Shriftus biefe Nlönner als fol^e bejeich-
nen roerbe, bie oor allen anbercn Sünber feien.
©ro|5 roar baber ihre Überrafchung über feine
^ntroort.
Sbriflüs oerbanb bei feinem Cehren bie Sich ?u ber Nlenge roenbenb, fagte ber
V3arnung oor bem ©erlebt mit ber ^inlabung ^eilanb: „Nlcinet ihr, ba^ biefe ©alilücr oor
?ur 'Einnahme feiner ©nabe. „Des Nlenfchen allen ©aliläern Sünber geroefen finb, bieroeil
Sohn ift nicht kommen," fagte er, „ber Nlen- fie bas erlitten haben? Jd) fage: Nein; fon-
fchen Seelen ?u oerberben, fonbern ju erhallen." .bern, Jo ihr eud> nicht beffert, roerbet ihr alle
„Denn ©ott hat feinen Sohn nicht in bie '33elt auch alfo umkommen." Diefe erf^redcenben
gefanbt, bafj er bie V5elt richte, fonbern baij Öeimfuchungen follten fie bahin bringen, ba&
bie V5elt burch ihn felig roerbe." Seine gno- fie ihre öerjen bemütigten unb ihre Sünben bereu-
benoollc Nliflbn in ihrer Vcjiebung jur ©e- ten. Die Sturmroolken ber Nache unb "^Bieberoer-
recbtigkeit unb jum ©erlebt ©ottes roirb burch bas geltungfammelten fich, urabalbüber alle, bie nicht
©leichnisDomunfruchtbarenSeigenbaumiiluftriert. inShrifto Jufluchi gefunbcnbatten/losjubtetben.
•Böcbtcr bei ^o{)tbeit. 3'

inbßtn 3 4 " « mit ben Jüngern unb bfer berg an einem fetten .Ort." € r hatte ihn
Volksmenge Jprad), blickte, er mit propbetifcbem „oerjäunet, unb mit Steinhaufen ©erröabret,
Vlicke in bie 3ukunft unb fab 3eniialem t?on unb cble Neben brein.gcfenkt."
Seerfcbaren belagert. €r bÖrte bie oerbün- „Unb mattete, bafe er Srouben brächte;
beten ^Öcbte gegen bie erroäblte Stobt beron- aber er brachte §erlinge." Die jur Jeit Chri-
marjcbiercn unb [ab bie Saufenbe unb aber fti lebenben Nlenfd)en [teilten ihre Srömmig-
Saufenbe in ber Velagenmg umkommen. fceit mehr jur Schau ols bie 3ubßn früherer
Viele ber 3«J>8n rourben bann gleich ben 3eitoltßr es getan hatten; über fie ermangel-
©aliläern in ben Vorböfen bes Sempels er- ten ber ©nabengaben bes ©elftes ©ottes oicI
[cbiagen, roäbrenb [ie im Vegriffe roaren, ibr mehr roie jene. Die köftlichen Sbarakterfrüch-
Opfer barjubringen. Die öeimjucbungen, biß te, roelcbe ,bas Geben 3afephs ju einem fo
Uber einjelnc "perlonen gekommen roaren, roaren roahrbaft eblcn unb fcbönen machte, zeigten
V5arnungen ©ottes an eine gleich [rf)ulbige fich nicht im jübifchen Volke.
Nation. „ S o ihr euch nicht . bcfferf," [ogte ©Ott hatte burch feinen Sohn Sruthf ge-
Jefus, „roerbet ihr alle auch alfo umkommen." fucht, aber keine gefunben. Jsroel hinberte
SfHS kleine Jeit bauerte bie ©nabenj^it noch nur bas Conb. Sein Dafein an fich mar mn
\-4' fie. 5mmer noch hätten fie roiffcn können, Siuch; benn es nahm im V5einberge einen
roas JU ihrem 5nßben biente. ^ l a ^ in Nnfpruch, auf bem ein frucbtborer
„ £ s hatte einer," fuhr er fort, „einen Vaüm hätte fteben können, ©s beraubte bie
Seigenbaum, ber roar gepflanjt in feinem VJein- V5elt ber Segnungen, bie ©ott berfelben ju
bcrge; unb kam, unb fuchte Srucht barauf, geben beabfijtigte. Die Israeliten hatten
unb fanb fie nicht. Da fprach er JÜ bem ©Ott oor ben Völkern in einem falfchen Sichte
VSeingärtner: Siehe, ich t)in nun brei Jahre bargeftellt. Sie roaren nicht nur nu^los, Jon-
lang olle Jahre gekommen, unb habe 5rncht bern ein cntfchiebßnes ^nbernis. Jbr rcügiöfes
gefucht auf biefem 5e!9ßnbaum, unb finbe fie Ceben roar in hohem ©rabe irreleitenb unb
nicht; baue ihn ab; roas binbert er bas Canb?" brachte Nuin, anftott §cil unb Seligkeit
Die Juhörer Chnfti konnten bie Nnroen- Jm ©leichnis ftellt ber V$einäär];jj|r 6m
bung feiner V5orte nicht miBoerfteben. Daoib Nusfpruch, bafe ber Vaum, roenn er unfrucht-
hatte oon Jsrael als oön einem aus Egypten bar bleibe, abgehauen roerben foUe, nicht in
gebrachten V5einftock gefungen. Jefoia hatte 5rage;abcr er ift bekannt mit bem Jnterejfe
gefchrieben: „Des 5errn Jebaoth V5einberg bes Eigentümers an bem unfruchtbaren Vaura
aber ift bas ö a u s Israel, unb bie NlÖnner unb nimmt Nnteil baran. Nichts könnte ihm
Jubos feine ^flanjung, boran er ßuft hatte." gröjjßte Sreube bereiten als benfelben roachfen
Dos ©efcblecht, ?u welchem ber §eilonb ge- unb 5i^ucht bringen ju [eben; unb fo antroor-
kommen roar, rourbe burch ben Seigenboum tet er benn, bem Väunfche bes fiigentüiners
im VSeinberg bes ^errn bargeftellt ~ als feine entfprechenb: „öerr, lafe ihn noch bies 3ahr,
hglonbere ^ürforge unb feinen befonberen Se- bis ich um ihn grobe, unb bebünge ihn, ob
geniejjenb. er roollte Scucht bringen."
Die Nbficht ©ottes mit feinen Kinbern Der ©örtner roeigejrt fich nicht, an einer
unb bas herrli^fe Jiel, bas er ihnen oorge- fo roenig ocrfprechenben ^flonic ju arbeiten;
fetjt hat, roar in folgenben VSorten gefchilbert er fleht bereit, ihr noch größere Sorge ange-
roorben: „Dafj fie genannt roerben Väume beihen ju loffcn. £ r roill ihre Umgebung ?u
ber ©erccbtigkeit, 'pflanjen bes §etrn jura ber allergünftigften. gejtalten unb ihr alle mög-
*pceife." Der fterbenbe Jakob hatte unter ber liche "Slufmerkfamkeit fchenken.
©ngebung bes ©elftes oon feinem am meiften Der €igenlümer unb ber ©örtner bes
geliebten Sohne gefogt: „Jofeph roirb roarbfen, V5einbergs finb eines in ihrem Jntereffe an
er roirb roachfen roie ein Vaum an ber Quel- bem Seisenbaum. So roaren auch ber Vater
le, ba& bie 3roeige emporffeigen über bie unb ber Sohn eins in ihrer Ciebe für bas
?Uauer." Serner jagte er: „Von beines, erroäblte Volk. Sbriftus [ogte feinen 3uh'ö-
Vaters ©ott ift bir geholfen, unb oon bem rern, bajj ihnen noch oermebrle ©elegenbeiten
allmächtigen roirft bu gcfegnet mit Segen gegeben roerben follten. ^lle Nüttel, roelcbe
oben oom 5iu"uel herab, mit Segen oon ber bie Ciebe ©ottes erfinnen könnte, rourben
Siefe, bie unten liegt." So hatte ©ott Jsroel angeroanbt-roerben, bamit fie Väume ber ©e-
als einen göttlichen V5einfto(k an ber Quelle rcchtigkeit roerben unb iura Segen ber "^Selt
bes Cebens gepflanzt, ©r hatte feinen „VJein- 5rucht bringen möchten.
6 - • — ^äcbtcr bec

Jßfus fagte in öem ©leid)nis racfef, roas „V5as foll ich aus bir machen, Ephraim?
feie 5plge öer Arbeit öes ©Örtners fein roiir- Soll ich bich fd)ü^en, Israel? Nber mein §er?
öe. Vei biefem "funkte angelangt, ftbnitt er ift onbers Sinnes, meine Vatmherjigkeit i[t
bas ©leiri)nis ab. VSas bie 5olge fein roür- ?u brünftig, baß ich nicht tun roilf nad) meinem
be, hing Don b.em ©efct)ied)t üb, roeldjes feine grimmigen oorn, noch mich kehren, ©phraim
^Borte hörte. Demfelben rourbe bie ernfte gar ?u oerberben; benn örh bin ©ott unb nicht
VSarnung gegeben: „V5o nicht, fo haue ihn ein Ntenfch." Der mitleibsoolle §cilanb fagt
banach ob." Cts hing oon ihnen ab, ob biffe oon bir: Caf} ihn noch bies Jahr, bis baß
unroib erruf liehen VJbrtc gefprochen roerben ich um ihn grabe, unb bebünge ihn.
rourben. Der Sag ber Nache roar nahe. Jn Nlit roclcber uncrmüblichen Ciebe bleute-
ben geimfuchungen, bie ösrael fcbon befollen Sbriftus bem Volke Osracl roäbrenb ber i h -
hatten, roorntc ber Sigentümer bes VSeinbergs nen noch befchiobenen ©naben?eitl Nm ^reu-
fie in gnabenooüer V$eife oor ber Vernichtung je betete er: „Vater, oergib ihnen; benn fie
bes unfruchtbaren Vaumes. roiffcn nicht, roos fie tun." Nach feiner ö i m -
Diefe V5arnung. roirb ouch uns, bie roir melfahrt rourbe bas Soangelium juerft in Je-
in biefem ©efchlecht leben, gegeben. Viff bu, rufalem gcprebigt. Dort rourbe ber h e t l e ^
• • gleichgültiges §er?, ein unfruchtbarer Vaum ©eift ausgegoffen. Dort offenbarte bie e i / r
in bes %exm VSeinbrrg? 5o!i biefer Urteils- Soongeliumsgemeinbe bie ^raft bes auferftan-
fpruch bereinft auch öir gelten? V5ie lange benen §eiionbes. Dort legte Stephanus —
baft bu feine ©nabengaben angenommen? mit einem „Nngeficht roie eines Sngels a n -
VSie lange hat er barauf geroartet, ba|} bu gefleht" — fein 3eugnis ab unb gab fein
ihm feine Ciebe oergiltft? VSeIrbe Vorrechte Ceben bahin. ^Iles, roas ©ott geben konnte,
bu boch baft, ber bu in feinen VJeinberg ge- rourbe bargereichl. „Vias follte man bo^
pflanzt unb unter ber Obhut bes ©örtners mehr tun on meinem VJeinbergc," fagte Sbri-^
bifti V5ie oft hat bie Ciebesbotftbaft bes ftus, „bas ich nicht getan habe an ihm? So
Coongeliums bein öerj erfchauern laffen? Du ift olf0 feine Sorge unb *2lrbeit um bich burch-
baft ben Namen ©hrifti angenommen, bu bift aus nicht oerringerf, fonbern noch erhobt un6
äußerlich*ein ©Keb ber ©emeine, roelcbe ba oermehtt. ömmer norf> fagt er: „3ch ber
ift fein Ceib; aber bennoch bift bu bir keiner §err, behüte ihn, unb feuchte ihn balb, baß
lebenbigen Verbinbung mit bem gro|>en §erjen man feiner Vlätter nicht oermiffe; ich mill ihn
bßt Ciebe beroußt. Der Strom feines Cebens Sag unb Nacht behüten."
fliejjt nicht burch bich; bie füljen ©nabengaben „Ob er roollte Srucht bringen; roo nicht*
feines Charakters, „Sie Srücbte bes ©elftes,"
fo" -
roerben nicht in beincm Ceben gefehen (
Das öerj, roelcbes bem göttlichen Jiehen
Dem unfruchtbaren Vaum roirb ber Ne- unb Nufen keine - Solge gibt, roirb oerbärtet,
gen unb ber Sonnenfchein, foroie auch bie bis es ben StnflÜffen bes heiligen ©elftes nicht
5ürforge bes ©örtners, ju teil; et jiebt feine mehr zugänglich ift. Dann roirb bas VSok
Nahrung aus ber ©rbe; aber feine unfrucht- gcfprochfen: „Öaue ihn .ab; roas b i n b e r t ^
baren 3n>ei9ß oerbunkeln nur ben Voben, fo bas Canb?"
baj> fruchtbringenbe ^flanjen in ihrem Schat- Öeute labet er bich noch ein: „Vekchre •
ten nicht gebeihen können. So gereichen auch bich, Jsrael, zu bem ö e r m , beinem ©otte;
bie DOn ©ott fo freigebig unb oerfchroenberifcb . . . fo roill ich ihr "^Ibtrcten roieber heÜßu;
auf bich herabgeregneten ©oben ber VJelt gerne roill ich fie lieben. .•. . 3ch roill Jsracl
nicht '?um Segen; bu bcraubft onbere ber roie ein Sau fein, baß er fol! blühen mie eine
Vorrechte, bie fie, roenn^ bu nicht geroefen Nofe, unb feine VSurzeln folien ousfehlagen
roöreft, erhalten haben könnten. roie bcr Cibonon. . . . Unb fie folien roieber
Du erkennft, obgleich melleicht nur trübe, unter feinem Schatten fi^en; oon Korn folien
ba5 bu nur eine "^flanje bift, bie bas Conb fie fich nähren, unb blühen roie ein V5einftoric.
binbert. Dennoch ifot ©ott in feiner großen . . . Nn mir foll man beine Srucht finben,""
Varmher}igkeit bich nicht abgehauen. € r
blickt nicht kalt auf bich herab. Sr roenbet
Heb nicht in ©leichgültigkeit oon bir ab, unb
Sberläßt bich nicht bem Verberben.
£ r ruft oielmebr, auf bich blicfcenb,» »ie
tr »pr Pielen 3*brhunberten oon Israel fagte:

1
^Qbrbeit. j ' 7

fein. Der öimmel roürbe für ibn zum Ort


*Der Sünber bebarf eines ber Quül unb "^ein roerben; er roürbe alles
Srlöfers. aufbieten, ficb oor bem j u oerbergcn, ber bas
eroige Cicbt unb ber Nlittclpunkt olicr Sreubc
unb VÜonnc ift. Ss ift kein roillkürücber, u n -
. Dem Ntenfcben Toaren bei feiner Srfcbaf- bobacbter Natfcblujj ©ottes, ber bie ©ottlofen
fung eöle leiblicbe unö geiftige ^igenfcbaftfin oon bem Gimmel ausfcblicjjt: fie baben fiel)
unb ©üben oerlieben roorben. €r roar ein burcb eigene Scbulb oon ber feÜgen ©emein-
Dollkommenes V5efen unb lebte in Harmonie fcbaft ausgefd>lof|en. Die' §ertlicbkcit ©ottes
mit ©Ott. Seine ©ebanken roaren rein, feine roütbe füt fie ein Der?ebrenbcs 5cuer fein. Sie
.jiele beilig- ^Iber ber Ungeborfam lenkte rourben Verbetben unb Sob oorjieben, um
biefe Kräfte unb Ciigenfcbaften in anbete V o b - ficb nur oor bem ^ntli^e öeffen zu oerbergcn,
nen, unb an Stelle ..ber roabren Ciebe traten ber füt ibre StlÖfung am ^teuje ftarb.
©genlicbc unö Selbftfucbt. Durcb bie Überr Ss ift unmöglicb für uns, aus eigener
tretung rourbe ber Nlerffcb fo gefcbroöcbt, bafj ^raft bem Nbgrunb öer Sünbe zu entfüeben,
e^ibm unmijglicb roar, aus eigener ^raft ber in roelcben roir gefallen finb. Das ^raebten
^^flbe Viibetftanb ju lejften. Sr rourbe ein unferer Herzen ift böfe, unb roir können bie-
(gefangener Satans, unb roürbe auf eroig ein felben nicbt anb«rs macben., „Kann roobl ein '
foId)er geblieben fein, roÖre nicbt ©ott in fei- Neiner kommen oon ben Unreinen? Nucb
ner Ciebe als Vermittler bajrolfcben getreten. nicbt einer." (§iob 14,4.) „Denn flcifcblicb
£ s lag in ber Nbfiebt bes Verfucbers, ben gefinnet fein ift eine Seinbfebaft roiber ©ott,
göttlitben 131an bei ber Srfcboffung bes Nlen- •fintemal es bem ©efe^e ©ottes niebt Untertan
ffben JU burcbkreujen unb bamit V5ebe unb ift; benn es ocrmag's aucb nicbt." (Nöm. S,7.)
Verberben in bie V5elt ?u bringen. Ja, er Stziebung unb Vilbung, alle Vcmübungcn
fcbeute ficb nicbt, alles Übel als eine 5olge unb Sortfcbtitte ber Nlenfcben baben ibreu
ber gijttlicben Srfcbaffung bes Nlenfcben ju eigenen V5irkungskreis, aber in biefem Salle
bejei^nen. finb fie mocbtlos. Sie mögen imftanbe fcin,-
3n feinem fünblofen Jnftonbe ftanb ber 'eine äußere Umroanblung ber Sitten unb Nlo-
5?llenfcb in innigfter unb glückücbfter Verbin- ral berbeizufübren, aber fie können bas 5er?
bung mit ibm, „in roelcbem oerboj;8en liegen nicbt Deränbcrn;fie können bie gcbeimcn Srieb-
alle Si^ä^e ber V5eisbeit unb ber €rkennt- febern bes Cebens nicbt reinigen, ©s muß
nis.*' (^ol. 2,3.) N a i bem Siinbenfall aber zuerft eine Nlaebt im Herzen roirken, ein neues
konnte ber Nlenfcb n i ^ t länger feine $reube Ceben oon oben kommen, ebe ber Nlenftb
an ber Heiligkeit finben unb fiicbte fidb oor oon ber Hünbe zur &ciligkeit bekehrt roerben
öer ©egenroart ©ottes ju oerbergen. ©enau kann. Diefe Nlacbt ift ©briftus. Seine ©na-
fo ift je^t nocb bie Vefcbaffenbeit eines nicbt be allein ift imftanbe, bie toten SeelenkrÖfte
rojgbergeborenen, unerneuertcn Derlens. £ s roieber oon neuem zu beleben unb fie zu ©ott,
r^r nicbt in Harmonie mit ©ott unb finbet zur Dollkommenen Heiligkeit hinjufübren. Der
kern V5oblgefallen unb keine Sreube an ber Heilanb felbft fagt: „©s Jei benn, baß jemonb
©emeinfcbaft mit ibm. Der Sünber könnte oon neuem geboren roerbe, kann er bas Neith
ficb ber ©egenroart ©ottes nicbt erfreuen, unb ©ottes nicht fehen." (Job. 3,3). Der Nlenfch
roürbe oor ber Verübrung unb bem Jufom- muß ein neues Herz, ein neues Verlangen,
menl?ben mit beüigen V5efen jurückfcbrecken. neue Vorfä^e unb neue Veroeggrünbe zu einem
- Selbft roenn er Jutritt ?um i^immel baben neuen Cebensroanbel empfangen. € s ift eine
könnte, roürbe berfelbe bocb nie ein Ort fcli- grobe SÖufchung, roenn roir glauben, baß es
ger Srcube für ibn roerben können. Die un- nur notrocnbig ift, bas ©ute, roelcbes oon
eigennüljige unb felbftlofe Ciebe, roelcbe bafelbft Natur im NIenfchen ift, zu entroickeln. „Der
betriebt unb roelcbe in cngfter Verbinbung natürliche Nlcnfch aber oernimmt nichts r>om
mit bcr unenblicben Ciebe ©ottes ftebt, könn- ©eift ©ottes; es ift ihm eine Sorheit, unb
te keinen VJiberball in feinem öetjen finben. kann es nicht erkennen; benn es muß geiftüch
Seine ©cbanken, feine öntcreffen, fsine V c - gerichtet fein." (1. Kor. 2,14.) „Caß bieh*s
roeggrünbe rourben fo gan? anbers fein als nicht rounbern, baß ich bir gefogt habe: Jhr
bie, roelcbe bie öerjen. ber fünblofen Veroob- muffet oon neuem geboren roerben." (Job. 3,7.)
ner bafelbft beroegen. £ r roürbe ein Nlij>ton V o n ©brifto ftebt gefchrieben: „ J n ihm roar
in ber Ntelobie unb ^aimonis bes Rimmels bas Ceben, unb bas Ceben roas bas Cicht
s *235äd)tcr 5er ^obcbcil
ber Nlcnfcben." (Job. 1,4.) „Unb iff in kei- tes auf- unb abfliegen; aus bem geöffneten
nem anbern §eil, ift aucb kein anbrer Name Himmel aber oemahm er eine göttliche V o t -
unter bem öimmel ben Nlenfcben gegeben, ba- fi^oft bes Src^tes unb ber Hoffnung, ^uf
rinnen roir foüen felig roerben." Cilpg. 4, 12.) biefe VSeife rouirbe Jakob fcunbgetan, roas
Ss ift nicbt genug, baß roir bie oäterlicbe bas Vebürfnis unb Verlangen feiner Seele
Siirforge, Giebe unb Varmbergigkeit Sottes befriebigen konnte — ein Heilanb. Nlit Sreu-
feben; es genügt nicbt, baß roic bie VJeisbeit be unb Dankbarkeit fah er ben V3eg offen-
unö öerecbtigkeit feines «Sefe^es erkennen; bart, auf roelcbem er als Sünber roieber jur
es genügt ni^t, ju roiffen, baß basfelbc auf ©emeinfcbaft mit ©ott kommen konnte. Die
ben eroigen ©runbfa^ ber Ciebe gegrünbet iJt. fleheimnisoolle Geiter feines Sraumes ftellte
Der Npoftcl "Paulus batte bies alles erkannt, Jefum bar, ben einjigen Vermittler jroifrben
als er [cbrieb: „So icb aber bas tue, bas icb ©Ott unb ben Nlenfdjcn.
nicht roill, fo gebe icb ?u, baß bas ©efei Nuf basfelbe ©leichnis beutete fibriffcs^
gut fei." „Das ©ebot ift beilig, recht unb in feinem Jroiegefpräch mit Nathanad hin:
gut." (Ni5m. 7. 16. 12.) Nber er fügt betrübt „VSahrlichi roahrlirf) fage ich euch: V o n nua
unb in Verjroeiflung feiner 'Seele bin?u: „*3ch an roerbet ihr ben Himmel offen feben wti^.>
bin ober fleifcbüch, unter bie Sünbe oerkouft." bie ©ngcI ©ottes hinauf unb herab fob [Ä*
(Nöm. 7, 14.) öbn oerlangte^uacb ber Nein- auf bes Nlenfcban Sohn " (Job- 1, 51.) Viix^
heit, nach ber ©erecbiigkeit,roelcbeer aus eige- ben Sünbenfali. entfrembete fich ber ^Öenfch
ner Kraft nicht erlangen konnte, unb bcsbalb oon ©Ott; bie Srbe rourbe oon bem Hituroel
ruft cc ou«: „3ch elenber Nlcnfch I roer roirb getrennt. Über ben Nbgrunb,roelchcr}roifcbi*n
mii^ erlöfcn oon bem Ccibc biefes Sobes?" bcibcn lag, gab es keine^ Verbinbung. Nber
(Ni5m. 7, 24.) Das Ift berfelbe Schmerjens- burch ©briftum rourbe roiebctum eine Verbin-
ruf, ben oiele geöngftete Seelen in crflen Gan- bung jroifchen ©rbe unb Himmel hergeftellt.
ben unb JU allen jeiten ausgeftoßen haben. Durch feine Verbienftc rourbe ber Nbgrunb,
5ür olle biefe gibt es nur bie eine SIntroort: ben bie Sünbe gemacht hatte, überbrüd^t, fo
„Siebe, bas ift ©ottes Gamm, roelcbes ber baß bie ©ngd ©ottes roieberum mit ben NIen-
V5elt Sünbe trägt," (Job- 1,29.) fchen in ©emeinfcbaft unb Verbinbung treten
konnten. ©bJ^iftus oerbanb bie gefaüene unb
©ar mancherlei unb ocrfchieben finb bie fünbige Nlenfchheit in .ihrer Schroachbeit unb
'Parabeln unb ©leicbniffe, burch roelcbe ber Hilflofigfceit roieber mit ber Quelle ber u'nenb-,
©eift ©ottes biefe VJabrbcit erläutert unb ben üchen Snimacht ©oftes.
Seelen klar unb beutlich macht, bie fich dar-
nach febnen, oon bcr Siulbcnloft frei ju roer- Vergebens träumt bie Nlenfchheit ooa
ben. NIs Jakob, nacbbcm er feinen Vruber Sortfchritt, oergebens finb alle VemühuH^eitv^
©fau betrogen, oon feines Vaters Haufe floh, für eine Vecebelung ber Ntcnfthcn, roeim fie'"
ba roar es bas Veroußtfein feiner Si^ulb, bie einjige Quelle aller Hoffnung unb ^ f e
roelcbes ihn ju Voben brückte. Vcrloffen für ein gefallenes ©efcblecht außer acht l^e^
unb Dcrftoßcn, getrennt oon ollem, roas ihm ,,NIle gute ©abe unb alle oollkomfnenc 9
das Geben teuer unb roert machte, roar es ein Kommt Don oben herab, oon bem Vater Öfes-
©cbanke oor allem,roelchcrihn fdjroer brückte, Gichts." (Jok. 1, 17.) Ohne ©ott gibt es
baß nämlich feine Sünbe ihn oon ©ott ge- keinen oollkommenen ©borakter, unb bßt ein"
trennt habe, unb er oom 5'i^fuel ocrlafien Zige VSeg zu ©ott ift ©briftus. ©r f p r i ^ ; ,
fei. ön feiner Vetrübnis legte er ficb auf „Jch bin ber V5eg unb bie VJahrheit unb
ben bloßen ©rbboben nicbcr, um j u ruhen; bas Geben; niemonb kommt jum Vater, benn
rings um ihn bie cinfamcn Hügel unb über burch mich." (3oh. 14, 6).
fich ben H'mmel in feiner Sternenprai^t. ^!s
er fchlief, überkam ihn ein rounberborer Craum.
Von bem Voben, auf bem er ruhte, fob er
eine Geiter, roelcbe bis an bie 'Pforten bes
Himmels reichte, auf roelcher bie ©ngel ©ot-

^7TtXf4\+rti* •Nrti* OtXrtUi*Krtt+ '^eclag: Stäuicin t o n i oora ?3etg, SIberfeU), ^Ubergltmßc 10. —
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