Din Iec 61215 e 2001-12
Din Iec 61215 e 2001-12
Din Iec 61215 e 2001-12
Anwendungswarnvermerk
Dieser Norm-Entwurf wird der Öffentlichkeit zur Prüfung und Stellungnahme vorgelegt.
Weil die beabsichtigte Norm von der vorliegenden Fassung abweichen kann, ist die Anwendung dieses
Entwurfes besonders zu vereinbaren.
Stellungnahmen werden erbeten an die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informa-
tionstechnik im DIN und VDE, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main.
Nationales Vorwort
Dieser Norm-Entwurf enthält eine nicht autorisierte deutsche Übersetzung des Internationalen Norm-Entwurfs
[Committee Draft (CD)] IEC 82/269/CD:2001 Crystalline silicon terrestrial photovoltaic (PV) modules - Design
qualification and type approval„“.
Der Internationale Entwurf wurde vom TC 82 „Solar photovoltaic energy systems“ der Internationalen
Elektrotechnischen Kommission (IEC) erarbeitet und als CD herausgegeben. Die IEC und das Europäische
Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) haben vereinbart, dass ein auf IEC-Ebene entstandener
Internationaler Norm-Entwurf im Schlussstadium [Final Draft International Standard (FDIS)] zeitgleich
(parallel) bei IEC und CENELEC zur Abstimmung gestellt wird, um eine Beschleunigung und Straffung der
Normungsarbeit zu erreichen.
Da der Abstimmungszeitraum für einen FDIS nur 2 Monate beträgt, und zum FDIS keine sachlichen
Stellungnahmen mehr abgegeben werden können, sondern nur noch eine „JA/NEIN“-Entscheidung möglich
ist, wobei eine „NEIN“-Entscheidung fundiert begründet werden muss, wird bereits der CD als Norm-Entwurf
veröffentlicht, um die Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit noch vor der Abstimmung berücksichtigen zu
können.
In der englischen Fassung des Schrifstückes IEC 82/269/CD sind die Bilder nicht eingefügt. Es wird auf die
1. Ausgabe der IEC 61215 (1993) verwiesen. In der deutschen Fassung sind die Bilder aus der IEC 61215
(1993) eingefügt worden.
Für den vorliegenden Norm-Entwurf ist das nationale Arbeitsgremium K 373 „Photovoltaische Solarenergie-
Systeme“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
zuständig.
Änderungen
Nationaler Anhang NA
(informativ)
Zusammenhang mit Europäischen und Internationalen Normen
Für den Fall einer undatierten Verweisung im normativen Text (Verweisung auf eine Norm ohne Angabe des
Ausgabedatums und ohne Hinweis auf eine Abschnittsnummer, eine Tabelle, ein Bild usw.) bezieht sich die
Verweisung auf die jeweils neueste gültige Ausgabe der in Bezug genommenen Norm.
Für den Fall einer datierten Verweisung im normativen Text bezieht sich die Verweisung immer auf die in
Bezug genommene Ausgabe der Norm.
Der Zusammenhang der zitierten Normen mit den entsprechenden Deutschen Normen ist nachstehend
wiedergegeben. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Norm waren die angegebenen Ausgaben gültig.
IEC hat 1997 die Benummerung der IEC-Publikationen geändert. Zu den bisher verwendeten Normnummern
wird jeweils 60000 addiert. So ist zum Beispiel aus IEC 68 nun IEC 60068 geworden.
Tabelle NA.1
– IEC 60904-9:1995 – –
– QC 001002:1986 – –
Nationaler Anhang NB
(informativ)
Literaturhinweise
DIN 45902-2, Harmonisiertes Gütebestätigungssystem für Bauelemente der Elektronik; Grundspezifikation:
Verfahren und Tabellen für Attribut-Stichprobenprüfungen.
DIN EN 60068-1, Umweltprüfungen – Teil 1: Allgemeines und Leitfaden (IEC 60068-1:1988 + Corrigendum
1988 + A1:1992); Deutsche Fassung EN 60068-1:1994.
DIN IEC 60068-2-3, Elektrotechnik – Grundlegende Umweltprüfverfahren – Prüfungen; Prüfung Ca: Feuchte
Wärme, konstant; Identisch mit IEC 60068-2-3, Ausgabe 1969 (Stand 1984).
DIN EN 60904-7, Photovoltaische Einrichtungen – Teil 7: Berechnung des Fehlers der spektralen
Fehlanpassung, der beim Prüfen von photovoltaischen Einrichtungen entsteht (IEC 60904-7:1998); Deutsche
Fassung EN 60904-7:1998.
DIN EN 60904-8, Photovoltaische Einrichtungen – Teil 8: Messung der spektralen Empfindlichkeit einer
photovoltaischen (PV) Einrichtungen (IEC 60904-8:1998); Deutsche Fassung EN 60904-8:1998.
DIN EN 60904-10, Photovoltaische Einrichtungen – Teil 10: Messverfahren für die Linearität
(IEC 60904-10:1998); Deutsche Fassung EN 60904-10:1998.
DIN EN 61345, Prüfung von photovoltaischen (PV) Modulen mit ultravioletter (UV-)Strahlung
(IEC 61345:1998); Deutsche Fassung EN 61345:1998.
Deutsche Übersetzung
Seite
3 Stichprobennahme ................................................................................................................................ 8
4 Kennzeichnung ...................................................................................................................................... 8
5 Prüfungen ............................................................................................................................................... 8
6 Annahmekriterien .................................................................................................................................. 9
8 Prüfbericht............................................................................................................................................ 10
9 Änderungen.......................................................................................................................................... 10
10 Prüfverfahren ....................................................................................................................................... 13
10.1 Sichtprüfung........................................................................................................................................... 13
10.2 Bestimmung der maximalen Leistung ................................................................................................... 13
10.3 Isolationsprüfung ................................................................................................................................... 14
10.4 Messung der Temperaturkoeffizienten .................................................................................................. 15
10.5 Messung der Nennbetriebs-Zellentemperatur (NOCT) ......................................................................... 17
10.6 Leistung bei STC und NOCT ................................................................................................................. 23
10.7 Leistung bei niedriger Bestrahlungsstärke ............................................................................................ 23
10.8 Dauerprüfung unter Freilandbedingungen............................................................................................. 24
10.9 Hot-Spot-Dauerprüfung ......................................................................................................................... 24
10.10 UV-Prüfung ............................................................................................................................................ 28
10.11 Temperaturwechselprüfung ................................................................................................................... 29
10.12 Feuchte-Frost-Prüfung........................................................................................................................... 30
10.13 Feuchte-Wärme-Prüfung ....................................................................................................................... 31
10.14 Mechanische Widerstandsfähigkeit der Anschlüsse ............................................................................. 32
10.15 Prüfung des Isolationswiderstandes unter Benässung ......................................................................... 33
10.16 Mechanische Beanspruchungsprüfung ................................................................................................. 34
10.17 Hagelprüfung ......................................................................................................................................... 35
10.18 Temperaturprüfung der Bypass-Diode .................................................................................................. 37
Bilder
1.1 Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm legt die IEC-Anforderungen für die Bauarteignung und Bauartzulassung terrestri-
scher photovoltaischer Module fest, die für den Langzeitbetrieb in gemäßigten Freiluftklimaten nach
IEC 60721-2-1 geeignet sind. Sie gilt nur für Bauarten mit kristallinem Silizium. Eine Norm für Dünnschicht-
module wurde als IEC 61646 veröffentlicht.
Diese Norm gilt nicht für PV-Module, die in Verbindung mit konzentrierenden Einrichtungen eingesetzt
werden.
1.2 Zweck
Der Zweck der festgelegten Prüffolgen ist die Bestimmung der elektrischen und temperaturbezogenen
Kenngrößen des PV-Moduls sowie der Nachweis, im Rahmen eines vertretbaren Kosten- und Zeitaufwandes,
dass das Modul geeignet ist, längere Zeit den im Anwendungsbereich beschriebenen Klimaten
standzuhalten. Die tatsächliche Lebenserwartung der so als geeignet bezeichneten PV-Module wird von ihrer
Konstruktion, der Umgebung und den Bedingungen abhängen, unter denen sie betrieben werden.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden normativen Dokumente enthalten Festlegungen, die durch Verweisung in diesem Text
Bestandteil dieser Internationalen Norm sind. Bei datierten Verweisungen gelten spätere Änderungen oder
Überarbeitungen dieser Publikationen nicht. Anwender dieser Internationalen Norm werden jedoch gebeten,
die Möglichkeit zu prüfen, die jeweils neuesten Ausgaben der nachfolgend angegebenen normativen
Dokumente anzuwenden. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen
normativen Dokuments. Mitglieder von ISO und IEC führen Verzeichnisse der gültigen Internationalen
Normen.
IEC 60068-2-3: 1969, Environmental testing — Part 2: Tests — Test Ca: Damp heat, steady state.
IEC 60068-2-21: 1983, Environmental testing — Part 2: Tests — Test U: Robustness of terminations and
integral mounting devices.
IEC 60410: 1973, Sampling plans and procedures for inspection by attributes.
IEC 60891: 1987, Amendment No. 1 (1992), Procedures for temperature and irradiance corrections to
measured I-V characteristics of crystalline silicon photovoltaic (PV) devices.
IEC 60904-2: 1989, Photovoltaic devices — Part 2: Requirements for reference solar cells.
IEC 60904-3: 1989, Photovoltaic devices — Part 3: Measurement principles for terrestrial photovoltaic (PV)
solar devices with reference spectral irradiance data.
IEC 60904-5: 1993, Photovoltaic devices — Part 5: Determination of equivalent cell temperature (ECT) of
photovoltaic (PV) devices by the open-circuit voltage method.
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IEC 60904-6: 1994, Photovoltaic devices — Part 6: Requirements for reference solar modules.
N1
IEC 60904-7: 1995 , Photovoltaic devices — Part 7: Computation of spectral mismatch error introduced in
the testing of a photovoltaic device.
N2
IEC 60904-8, ed. 2: 1997 , Photovoltaic devices — Part 8: Guide for the measurement of spectral response
of a photovoltaic (PV) device.
IEC 60904-9: 1995, Photovoltaic devices — Part 9: Solar Simulator performance requirements.
IEC 60904-10: 1998, Photovoltaic devices — Part 10: Methods of linearity measurements
IEC 61646: 1996, Thin-film terrestrial photovoltaic (PV) modules — Design qualification and type approval.
QC 001002: 1986, Rules of Procedure of the IEC Quality Assessment System for Electronic Components
(IECQ).
3 Stichprobennahme
Für die Eignungsprüfung müssen acht Module (plus Ersatzmodule, wenn gewünscht) nach dem in IEC 60410
angegebenen Verfahren nach dem Zufallsprinzip aus einer oder mehreren Produktionscharge(n) entnommen
werden. Die Module müssen aus festgelegten Werkstoffen und Komponenten nach entsprechenden
Zeichnungen und Verfahrensunterlagen hergestellt sein und müssen den normalen Prüfungen, Qualitäts-
kontrollen und Annahmeverfahren des Herstellers unterzogen worden sein. Die Module müssen in jeder
Hinsicht vollständig sein, und ihnen muss die Bedien-, Einbau- und Anschlussanweisung des Herstellers
beigelegt sein, in der die höchstzulässige Systemspannung angegeben sein muss.
Wenn die zu prüfenden PV-Module Prototypen einer neuen Konstruktion darstellen und nicht einer
Produktionscharge entstammen, dann muss dies im Prüfbericht angegeben werden (siehe Abschnitt 8).
4 Kennzeichnung
Jedes Modul muss die folgenden deutlichen und dauerhaften Kennzeichnungen tragen:
Datum und Ort der Herstellung müssen auf dem Modul gekennzeichnet oder aus der Seriennummer zu
entnehmen sein.
5 Prüfungen
Die Module sind in Gruppen zu unterteilen und den einzelnen Eignungsprüfungen nach Bild 1 in der
festgelegten Reihenfolge zu unterziehen. Jeder Block bezieht sich auf den entsprechenden Abschnitt dieser
N1
Nationale Fußnote:Es gibt inzwischen eine Neuausgabe: IEC 60904-7:1998.
N2
Nationale Fußnote:Die 2. Ausgabe der IEC 60904-8 hat das Ausgabedatum 1998.
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Norm. Die Prüfverfahren und Schärfegrade, einschließlich der Anfangs- und Abschlussmessungen, sofern
erforderlich, sind im Einzelnen in Abschnitt 10 beschrieben.
ANMERKUNG Wenn die Abschlussmessungen einer Prüfung als Anfangsmessungen für die nächste Prüfung in der
Prüffolge dienen, brauchen sie nicht wiederholt werden. In diesen Fällen werden die Anfangsmessungen zu der
betreffenden Prüfung übergangen.
Bei der Durchführung der Prüfungen muss der Prüfer die Anweisungen des Herstellers für Handhabung,
Montage und Anschluss genau befolgen. Die in 10.4, 10.5, 10.6 und 10.7 beschriebenen Prüfungen dürfen
weggelassen werden, wenn IEC 61853 für diese Modultypen angewendet wurde oder planmäßig
angewendet werden soll..
6 Annahmekriterien
Eine Modulbauart hat die Eignungsprüfungen bestanden und erhält somit die Bauartzulassung nach IEC,
wenn jeder Prüfling sämtliche folgenden Kriterien erfüllt:
Falls zwei oder mehr PV-Module diese Prüfkriterien nicht erfüllen, muss angenommen werden, dass die
Bauart die Eignungsanforderungen nicht erfüllt hat. Falls nur ein PV-Modul eine Prüfung nicht bestehen
sollte, müssen zwei weitere PV-Module, die den Anforderungen nach Abschnitt 3 entsprechen, der gesamten
betreffenden Prüffolge von Beginn an unterzogen werden. Falls eines dieser PV-Module oder beide
wiederum nicht bestehen, muss angenommen werden, dass die Bauart die Eignungsanforderungen nicht
erfüllt hat. Wenn jedoch beide PV-Module die Prüffolge bestehen, ist die Bauart so zu bewerten, dass sie die
Eignungsanforderungen erfüllt hat.
a) gebrochene, rissige, verbogene, versetzte oder gerissene äußere Oberflächen, einschließlich Überzüge,
Unterlagen, Rahmen und Anschlusskästen;
b) ein Riss in einer Zelle, dessen Ausbreitung mehr als 10 % der Zellfläche vom Stromkreis des Moduls
trennen könnte;
c) Blasen oder Ablösungen, die einen durchgehenden Pfad zwischen einem Teil des Stromkreises und der
Kante des Moduls bilden;
d) Verlust der mechanischen Unversehrtheit in einem Umfang, dass Installation und/oder Betrieb des
Moduls beeinträchtigt werden.
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8 Prüfbericht
Nach der Bauartzulassung muss von der Prüfstelle entsprechend dem IECQ-Verfahren QC 001002 und nach
ISO 17025 ein zertifizierter Bericht der Eignungsprüfung ausgestellt werden, der die gemessenen Funktions-
und Leistungskennwerte sowie Einzelheiten jedes Schadens und aller Wiederholungsprüfungen enthält. Der
Prüfbericht muss die Bauartspezifikation des Moduls in einer Form enthalten, die "Terrestrische Photovoltaik-
Module mit Silizium-Solarzellen — Bauartspezifikation" nach IEC (in Bearbeitung) entspricht. Jedes Zertifikat
oder jeder Prüfbericht muss mindestens folgende Angaben enthalten:
a) Titel;
b) Name und Anschrift des Prüflaboratoriums, sowie den Ort, an dem die Kalibrierung oder die Prüfungen
durchgeführt wurden;
c) eindeutige Kennzeichnung des Zertifikates oder Prüfberichts und auf jeder Seite;
d) Name und Anschrift des Auftraggebers, soweit zutreffend;
e) Beschreibung und Kennzeichnung des kalibrierten oder geprüften Gegenstandes;
f) genaue Beschreibung und Bedingungen für den Kalibrier- oder Prüfgegenstand;
g) Eingangsdatum des Prüfgegenstands und Datumsangaben für Kalibrierung und Prüfung, soweit
zutreffend;
h) Angaben zum angewendeten Kalibrier- oder Prüfverfahren;
i) Angaben zum Stichprobenverfahren, soweit erforderlich;
j) sämtliche Abweichungen, Ergänzungen oder Ausnahmen von Kalibrier- und Prüfverfahren und allen
weiteren Angaben, die für ein spezifisches Kalibrier- oder Prüfverfahren zutreffend sind, wie z. B.
Umgebungsbedingungen;
k) Messungen, Untersuchungen und abgeleitete Ergebnisse, die durch Tabellen, Zeichnungen, Skizzen
und gegebenenfalls Fotografien ergänzt sein können, einschließlich Temperaturkoeffizienten von Kurz-
schlussstrom, Leerlaufspannung und Spitzenleistung, Nennbetriebs-Zellentemperatur (NOCT), Leistung
bei NOCT, Standard-Prüfbedingungen (STC) und geringer Bestrahlungsstärke, der nach sämtlichen
Prüfungen beobachtete Leistungsverlust sowie sämtliche aufgetretenen Fehler;
l) Angabe der geschätzten Unsicherheit für jedes Kalibrier- oder Prüfergebnis (sofern erforderlich);
m) Unterschrift und Funktion oder gleichwertige Angabe der Person(en), die die Verantwortung für den
Inhalt des Zertifikates oder Prüfberichts übernimmt, sowie das Ausstellungsdatum;
n) soweit zutreffend, eine Angabe über die Ergebnisse, die ausschließlich Einfluss auf die kalibrierten oder
geprüften Gegenstände besitzen;
o) eine Angabe, dass das Zertifikat oder der Prüfbericht nur mit schriftlicher Zustimmung des Prüf-
laboratoriums und nur im vollständigen Wortlaut vervielfältigt werden darf.
Eine Kopie dieses Berichts muss der Hersteller für Referenzzwecke aufbewahren.
9 Änderungen
Jede Veränderung von Konstruktion, Werkstoffen, Komponenten oder Herstellung des PV-Moduls kann eine
Wiederholung einiger oder aller Eignungsprüfungen zur Erhaltung der Bauartzulassung erforderlich machen.
Siehe "Terrestrische Photovoltaik-Module mit Silizium-Solarzellen — Bauartspezifikation" nach IEC (in
Bearbeitung).
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ANMERKUNG 2 Im Falle von PV-Modulen, die nicht für die Montage an Unterkonstruktionen vorgesehen sind, darf die
NOCT durch die mittlere Gleichtemperatur der Zellfläche bei Standard-Referenzumgebungsbedingungen (SRE) ersetzt
werden, wobei das Modul wie vom Hersteller empfohlen zu montieren ist.
10 Prüfverfahren
10.1 Sichtprüfung
10.1.1 Zweck
10.1.2 Durchführung
Jedes Modul ist bei einer Beleuchtungsstärke von mindestens 1 000 lx einer sorgfältigen Sichtprüfung auf
folgende Zustände zu unterziehen:
Die Art und Lage aller Risse, Blasen oder Ablösungen usw., die die Leistung/Funktion des Moduls bei nach-
folgenden Prüfungen verschlechtern oder beeinträchtigen könnten, sind aufzuzeichnen und/oder zu fotogra-
fieren.
10.1.3 Anforderungen
Andere sichtbare Zustände als die in Abschnitt 7 genannten größeren sichtbaren Schäden sind für die
Zwecke der Bauartzulassung annehmbar.
10.2.1 Zweck
Bestimmung der maximalen Leistung des Moduls vor und nach den verschiedenen Umweltprüfungen. Die
Wiederholpräzision der Prüfung ist der entscheidendste Faktor.
10.2.2 Durchführung
Die Strom-Spannungs-Kennlinie des PV-Moduls wird nach IEC 60904-1 bei einer spezifischen Reihe von
Bestrahlungsstärke- und Temperaturbedingungen (ein empfohlener Bereich ist eine Zellentemperatur
–2 –2
zwischen 25 °C und 50 °C und eine Bestrahlungsstärke zwischen 700 W⋅m und 1100 W⋅m ) mit natür-
lichem Sonnenlicht oder mit einem Sonnensimulator der Klasse A, der den in IEC 60904-9 beschriebenen
Anforderungen entspricht. Unter besonderen Umständen, wenn die PV-Module für den Betrieb unter einem
abweichenden Betriebsbereich ausgelegt sind, können die Strom-Spannungs-Kennlinien mit Temperatur-
und Bestrahlungsstärkewerten gemessen werden, die etwa den erwarteten Betriebsbedingungen
entsprechen. Korrekturen für Temperatur und Bestrahlungsstärke können nach IEC 60891 vorgenommen
werden, um Messreihen zu vergleichen, die am selben Modul vor und nach den Umweltprüfungen durch-
geführt wurden. Es sollten jedoch alle Anstrengungen unternommen werden, um Messungen der
Spitzenleistung unter ähnlichen Betriebsbedingungen sicherzustellen, damit die Größe der Korrektur auf
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einen kleinen Wert verringert wird, indem die Messungen sämtlicher Spitzenleistungen an einem bestimmten
PV-Modul bei annähernd gleicher Temperatur und Bestrahlungsstärke durchgeführt werden. Die Wiederhol-
präzision der Messung der maximalen Leistung muss besser als ± 1 % sein.
ANMERKUNG Es sind Kontrollmodule zu verwenden, um jedesmal zu kontrollieren, dass die Prüfmodule gemessen
werden.
10.3 Isolationsprüfung
10.3.1 Zweck
Nachweis, ob das Modul zwischen stromführenden Teilen und dem Rahmen oder der Umwelt ausreichend
gut isoliert ist.
10.3.2 Prüfbedingungen
Die Prüfung der PV-Module muss bei der Umgebungstemperatur der umgebenden Atmosphäre (siehe
IEC 60068-1) und einer relativen Luftfeuchte nicht über 75 % durchgeführt werden.
10.3.3 Durchführung
a) Die kurzgeschlossenen Ausgangsanschlüsse des PV-Moduls sind mit dem Pluspol eines Gleichstrom-
Isolationsprüfers mit Strombegrenzung zu verbinden.
b) Die freiliegenden Metallteile des PV-Moduls sind mit dem Minuspol des Isolationsprüfers zu verbinden.
Wenn das PV-Modul keinen Rahmen besitzt oder wenn der Rahmen ein schlechter elektrischer Leiter,
dann muss die Rückseite des PV-Moduls auf einer metallischen Platte oder Folie angeordnet werden.
Diese Platte wird mit dem Minuspol des Isolationsprüfers verbunden.
c) Die mit dem Isolationsprüfer angelegte Spannung ist mit einer Anstiegsgeschwindigkeit von höchstens
500 V·s–1 auf einen Höchstwert von 1 000 V plus der doppelten maximalen Systemspannung (d. h. der
vom Hersteller auf dem Modul angegebenen maximalen Systemspannung) zu erhöhen. Diese Spannung
muss 1 Minute bei diesem Wert anliegen. Wenn die maximale Systemspannung nicht größer als 50 V ist,
muss die angelegte Spannung 500 V betragen.
d) Die angelegte Spannung ist auf Null zu veringern und die Pole des Isolationsprüfers sind für 5 min kurz-
zuschließen, während das PV-Modul angeschlossen bleibt.
e) Der Kurzschluss ist aufzuheben.
f) An das PV-Modul wird mit der Prüfeinrichtung eine Spannung mit einer Anstiegsgeschwindigkeit nicht
–1
über 500 V⋅s von 500 V oder der maximalen Systemspannung des Moduls angelegt, je nachdem,
welche Spannung größer ist. Diese Spannung muss 2 Minuten anliegen. Anschließend ist der Isolations-
widerstand zu bestimmen.
g) Die anliegende Spannung wird auf Null verringert und bei angeschlossenem PV-Modul sind die
Anschlussklemmen der Prüfeinrichtung für 2 Minuten kurzzuschließen.
ANMERKUNG Wenn die Module weder einen Metallrahmen noch eine Glasunterseite besitzen, sollte die Isolations-
prüfung mit einer Metallplatte wiederholt werden, die nach Punkt b) auf der Vorderseite des Moduls angeordnet wird.
10.3.4 Prüfanforderungen
10.4.1 Zweck
Bestimmung der Temperaturkoeffizienten von Strom (α), Spannung (β) und Spitzenleistung (δ) durch
Messungen an einem PV-Modul. Die so bestimmten Koeffizienten sind bei der Bestrahlungsstärke gültig, bei
der die Messungen durchgeführt wurden. Siehe IEC 60904-10 zur Bewertung der Temperaturkoeffizienten
eines Moduls bei unterschiedlichen Bestrahlungsstärken.
10.4.2 Prüfeinrichtung
Die folgende Prüfeinrichtung ist für die Regelung und Messung der Prüfbedingungen erforderlich:
10.4.3 Durchführung
Für die Messung der Temperaturkoeffizienten stehen zwei Verfahren zur Verfügung.
ANMERKUNG Die Messungen, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden, sollten so schnell wie möglich
innerhalb weniger Stunden am selben Tag durchgeführt werden, um Auswirkungen von Veränderungen der Spektral-
bedingungen so klein wie möglich zu halten. Anderenfalls können Korrekturen der Spektralwerte erforderlich sein.
c) Wenn Prüfling und Referenzmodul mit Temperaturregelungen ausgerüstet sind, dann sind diese auf die
gewünschten Werte einzustellen. Werden keine Temperaturregelungen verwendet, ist der Prüfling vom
Sonnenlicht abzuschatten und auf ±1 °C der Umgebungslufttemperatur zu stabilisieren. Vor der Fort-
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setzung der Prüfung ist auch des Referenzmodul auf ±1 °C seiner Beharrungstemperatur zu
stabilisieren;
d) Der Schatter (falls angewendet) ist zu entfernen und sofort anschließend sind gleichzeitig die Messwerte
für Temperatur, I-U-Punkt(e) des Prüflings sowie Temperatur und Kurzschlussstrom des Referenz-
moduls zu erfassen.
e) Die Bestrahlungsstärke G0 muss nach IEC 60891 aus dem gemessenen Strom (Isc) des PV-
Referenzmoduls und seinem Kalibrierwert bei STC (Irc) berechnet werden. Es sollte eine Korrektur
durchgeführt werden, um die Temperatur des Referenzmoduls Tm unter Verwendung des festgelegten
Temperaturkoeffizienten des Referenzmoduls αrc zu berücksichtigen.
1000 × I sc
G0 = × [1 − α rc (Tm − 25 )]
I rc
f) Die Temperatur wird mit einer Regeleinrichtung eingestellt oder alternativ durch Bestrahlen und
Abschatten des Prüflings, wie es zum Erreichen und Aufrechterhalten der gewünschten Temperatur
erforderlich ist. Alternativ dazu darf sich der Prüfling natürlich erwärmen, wobei das Datenerfassungs-
verfahren nach d) während der Erwärmung periodisch angewendet wird.
g) Es ist sicherzustellen, dass sich die Temperaturen von Prüfling und Referenzmodul stabilisiert haben
und innerhalb von ±1 °C konstant bleiben, sowie, dass die mit dem Referenzmodul gemessene
Bestrahlungsstärke während der Datenerfassungszeiten innerhalb von ± 2 % konstant bleibt.
h) Sämtliche Daten müssen bei 1 000 W⋅m² erfasst oder müssen auf diesen Wert der Bestrahlungsstärke
umgerechnet werden.
i) Die Schritte d) bis g) sind zu wiederholen. Die Modultemperaturen müssen so sein, das ein zu
untersuchender Bereich von 30 °C erfasst wird und das er etwa vier gleichmäßig verteilte Teilbereiche
umfasst. Bei jeder dieser Prüfbedingungen müssen mindestens drei Messungen durchgeführt werden.
a) Der Kurzschlussstrom des Moduls ist bei der gewünschten Bestrahlungsstärke und Raumtemperatur
nach IEC 60904-1 zu bestimmen.
b) Der Prüfling ist in einer Kammer aufzunehmen und im Strahlengang des Simulators ist ein geeignetes
Bestrahlungsstärke-Messgerät anzuordnen. Die Messgeräte sind anzuschließen.
c) Die Kammer wird geschlossen und die Bestrahlungsstärke so eingestellt, dass der Prüfling den nach a)
bestimmten Kurzschlussstrom liefert. Während der gesamten Prüfung ist die Aufrechterhaltung der
Bestrahlungstärkeeinstellung mit dem Bestrahlungsstärke-Messgerät zu überwachen.
d) Das Modul ist auf die zu untersuchende Temperatur zu erwärmen. Wenn sich das Modul stabilisiert hat,
sind Isc, U0c und Spitzenleistung zu messen. Die Temperatur des Moduls ist in Stufen von etwa 5 °C
innerhalb des zu untersuchenden Temperaturbereiches von mindestens 30 °C zu verändern und die
Messungen von Isc, U0c und Spitzenleistung sind zu wiederholen.
ANMERKUNG Die vollständige Strom-Spannungs-Kennlinie kann bei jeder Temperatur gemessen werden, um die
Temperaturveränderung von Spannung bei Spitzenleistung und Strom bei Spitzenleistung zu bestimmen.
a) Die Werte von Isc, U0c und Pmax sind als Funktionen der Temperatur aufzutragen und an jede Datenreihe
ist ein Kurvenzug nach der Methode der kleinsten Quadrate anzupassen.
b) Aus den Anstiegen der nach der Methode der kleinsten Quadrate erhaltenen Geradenabschnitte für
Strom, Spannung und Pmax sind α, der Temperaturkoeffizient des Kurzschlussstroms, β, der Temperatur-
koeffizient der Leerlaufspannung, und δ, der Temperaturkoeffizient von Pmax des Moduls zu berechnen.
ANMERKUNG Siehe IEC 60904-10, wenn die zu prüfenden Module als lineare Bauelemente angesehen werden
können.
ANMERKUNG Die nach diesem Verfahren bestimmten Temperaturkoeffizienten sind nur für den Wert der
Bestrahlungsstärke gültig, bei dem sie gemessen wurden. Relative Temperaturkoeffizienten, angegeben als prozentualer
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Wert, können durch Division der berechneten Größen α, β und δ durch die im Mittelpunkt der Kurve nach 10.4.3.3
liegenden Werte von Strom, Spannung und Spitzenleistung bestimmt werden.
ANMERKUNG Weil der Füllfaktor der Module eine Funktion der Temperatur ist, ist es nicht ausreichend, das Produkt
aus α und β als Temperaturkoeffizient der Spitzenleistung zu verwenden.
10.5.1 Zweck
10.5.2 Einleitung
Die NOCT wird als die mittlere Temperatur des Flächenkontaktes im thermischen Gleichgewicht einer
Solarzelle innerhalb eines für Außenaufstellung vorgesehenen PV-Moduls bei den folgenden Standard-
Referenzumgebungsbedingungen (SRE) definiert:
Die NOCT kann vom Planer eines PV-Systems als Richtwert für die Temperatur verwendet werden, bei der
ein PV-Modul im Einsatz betrieben wird und ist deshalb ein nützlicher Parameter, wenn die Leistung/Funktion
verschiedener Modulkonstruktionen verglichen werden. Die wirkliche Betriebstemperatur zu einem
bestimmten Zeitpunkt wird jedoch durch Einbauart, Bestrahlungsstärke, Windgeschwindigkeit, Umgebungs-
temperatur, Himmelstemperatur sowie Reflexionen und Emissionen vom Boden und von nahe gelegenen
Gegenständen beeinflusst. Für genaue Voraussagen zur Leistung/Funktion müssen diese Faktoren
berücksichtigt werden.
Das erste, "Primärverfahren" genannt, ist universell für PV-Module anwendbar. Bei PV-Modulen, die nicht für
die Außenaufstellung ausgelegt sind, darf das Primärverfahren benutzt werden, um die mittlere Flächen-
kontakttemperatur einer Solarzelle bei Standard-Referenzumgebungsbedingungen zu bestimmen, wobei das
PV-Modul wie vom Hersteller empfohlen eingebaut ist.
Das zweite, "Referenzplattenverfahren" genannt, ist schneller, aber nur für PV-Module des Types anwend-
bar, die auf Änderungen der Umgebungstemperatur (innerhalb eines beschränkten Bereiches von Wind-
geschwindigkeit und Bestrahlungsstärke) genauso ansprechen wie die für die Messung verwendeten
Referenzplatten. Module aus kristallinem Silizium mit Glasvorderseite und Kunststoffrückseite gehören in
diese Kategorie. Die Referenzplatten werden nach dem gleichen Verfahren kalibriert wie beim Primär-
verfahren.
10.5.3 Primärverfahren
10.5.3.1 Prinzip
Dieses Verfahren beruht auf der Erfassung real gemessener Daten für die Zellentemperatur in einem Bereich
äußerer Bedingungen einschließlich der SRE. Die Daten werden so dargestellt, dass sie eine genaue und
wiederholbare Interpolation der NOCT erlauben.
Die Temperatur der Solarzellenkontaktes (TJ) ist primär eine Funktion der Umgebungstemperatur (Tamb), der
mittleren Windgeschwindigkeit (V) und der Gesamtbestrahlungsstärke der Sonne (G), die auf die wirksame
Fläche des PV-Moduls fällt. Der Temperaturunterschied (TJ – Tamb) ist weitestgehend von der Umgebungs-
temperatur unabhängig und bei Werten oberhalb 400 W·m–2 im Wesentlichen linear proportional zur
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Bestrahlungsstärke. Das Verfahren erfordert die grafische Darstellung (TJ – Tamb) in Abhängigkeit von G über
einen Zeitraum, in dem die Windbedingungen günstig sind. Durch Addition von 20 °C zu dem Wert von
(TJ – Tamb), der sich durch Interpolation auf die Bestrahlungsstärke für die SRE von 800 W·m–2 ergibt, wird
dann ein vorläufiger NOCT-Wert bestimmt. Schließlich wird ein von der mittleren Umgebungstemperatur und
der Windgeschwindigkeit während des Prüfzeitraumes abhängiger Korrekturfaktor zu der vorläufigen NOCT
addiert, um sie auf 20 °C und 1 m·s–1 zu korrigieren.
10.5.3.2 Prüfeinrichtung
a) Ein offener Rahmen, um das (die) Prüfmodul(e) und das Pyranometer in der festgelegten Weise (siehe
10.5.3.3) aufzunehmen. Der Rahmen muss so ausgelegt sein, dass die Wärmeableitung von den PV-
Modulen weitestgehend ausgeschlossen ist und die Wärmeabstrahlung von ihren Vorder- und Rück-
seitenflächen so wenig wie möglich stört.
ANMERKUNG Wenn die Module nicht für eine Montage an einem Tragegestell ausgelegt sind, sollte(n) das (die)
Prüfmodul(e) wie vom Hersteller empfohlen eingebaut werden.
b) Ein Pyranometer, das in der Ebene des PV-Moduls (der PV-Module) und innerhalb eines Abstandes von
0,3 m zur Prüfanordnung installiert ist.
c) Messgeräte zur Messung der Windgeschwindigkeit bis hinab zu 0,25 m·s–1 und der Windrichtung, die
etwa 0,7 m über der höchsten Stelle des PV-Moduls (der PV-Module) und 1,2 m nach Osten oder
Westen angebracht sind.
d) Ein Messfühler für die Umgebungstemperatur mit einer Zeitkonstanten ähnlich der des PV-Moduls (der
PV-Module), der in einer Sonnenschutzhütte mit guter Belüftung nahe den Windmessfühlern angebracht
ist.
e) Messfühler für die Zellentemperatur, die mit Wärmeleitpaste auf den Rückseiten von zwei Solarzellen
nahe der Mitte jedes Prüfmoduls befestigt sind, oder eine andere erforderliche Einrichtung für die von der
IEC zugelassene Messung der Zellentemperatur.
f) Ein Datenerfassungssystem zur Aufzeichnung der folgenden Parameter innerhalb eines Zeitraumes von
nicht mehr als 60 s:
Parameter:
Bestrahlungsstärke
Umgebungstemperatur
Zellentemperatur
Windgeschwindigkeit
Windrichtung
Messunsicherheit: Die Gesamtmessunsicherheit für die NOCT muss ±1 °C betragen.
10.5.3.3 Prüfmoduleinbau
Neigungswinkel: Das Prüfmodul (die Prüfmodule) muss (müssen) so angeordnet sein, dass es (sie) um
45° ± 5° zur Vertikalen geneigt ist.
Höhe: Die Unterkante des Prüfmoduls (der Prüfmodule) muss sich 0,6 m oder mehr über dem örtlichen
Bodenniveau oder dem Erdniveau befinden.
Aufbau: Um die thermischen Randbedingungen von PV-Modulen zu simulieren, die in einem Generatorfeld
verschaltet sind, muss (müssen) das Prüfmodul (die Prüfmodule) in eine ebene Fläche eingebaut werden, die
sich in allen Richtungen mindestens 0,6 m über den Rand des PV-Moduls (der Module) hinaus erstreckt. Bei
PV-Modulen, die für frei stehende, rückseitenfreie Montage ausgelegt sind, müssen schwarze
Aluminiumbleche oder andere Module der gleichen Bauart zum Ausfüllen des verbleibenden Bereiches der
ebenen Oberfläche verwendet werden.
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E DIN IEC 61215:2001-12
Umgebung: Es darf keine Behinderungen geben, die eine volle Bestrahlung des Prüfmoduls (der Prüfmodule)
während des Zeitraumes von 4 h vor dem örtlichen Sonnenhöchststand bis 4 h danach verhindern. Der das
PV-Modul (die PV-Module) umgebende Boden darf keinen unnormal hohen Reflexionsgrad aufweisen und
muss eben und horizontal oder vom Prüfaufbau nach allen Seiten abfallend sein. Gras oder andere
Vegetationsarten, schwarzer Asphalt oder Erde im Bereich der örtlichen Umgebung sind zulässig.
10.5.3.4 Durchführung
a) Die Prüfeinrichtung mit dem Prüfmodul (den Prüfmodulen) ist aufzustellen, wie in 10.5.3.3 beschrieben.
Es ist sicherzustellen, dass das Prüfmodul (die Prüfmodule) im Leerlauf betrieben wird (werden).
b) An einem geeigneten klaren sonnigen Tag mit wenig Wind sind Zellentemperatur, Umgebungs-
temperatur, Bestrahlungsstärke, Windgeschwindigkeit und Windrichtung in Abhängigkeit von der Zeit
aufzuzeichnen.
c) Alle Daten, die unter den folgenden Bedingungen erfasst werden, sind zu verwerfen:
–2
– Bestrahlungsstärke unter 400 W·m ;
– ein Zeitraum von 10 min nach einer Schwankung der Bestrahlungsstärke um mehr als ± 10 %;
– Windgeschwindigkeiten außerhalb des Bereiches von (1 ± 0,75) m·s–1;
– Umgebungstemperaturen außerhalb des Bereiches von (20 ± 15) °C oder mit Änderungen um mehr
als 5 °C;
– ein Zeitraum von 10 min nach einer Windböhe mit mehr als 4 m·s–1;
– Windrichtung innerhalb von ±20° um Ost oder West.
d) Aus mindestens 10 annehmbaren Datenpunkten, die vor und nach dem Sonnenhöchstand liegen und
–2
einen Bestrahlungsstärkebereich von mindestens 300 W·m umfassen, ist (TJ – Tamb) als Funktion der
Bestrahlungsstärke grafisch darzustellen. Zur Anpassung an die Datenpunkte ist eine Regressions-
analyse durchzuführen.
e) Bestimmung des Wertes von (TJ – Tamb) bei 800 W·m-2 und Addition von 20 °C, um den vorläufigen
NOCT-Wert zu erhalten.
f) Die mittlere Umgebungstemperatur Tamb und die mittlere Windgeschwindigkeit V, die zu den zulässigen
Datenpunkten gehören, sind zu berechnen und der zutreffende Korrekturfaktor aus Bild 2 zu ermitteln.
–1
g) Der Korrekturfaktor ist zum vorläufigen NOCT-Wert zu addieren, um ihn auf 20 °C und 1 m·s zu
korrigieren. Diese Summe ist die NOCT des Moduls.
h) Das gesamte Verfahren ist an zwei weiteren Tagen zu wiederholen und der Mittelwert der drei NOCT-
Werte für jedes Prüfmodul zu bilden.
10.5.4 Referenzplattenverfahren
10.5.4.1 Prinzip
Dieses Verfahren beruht auf dem Vergleich der Temperatur des Prüfmoduls (der Prüfmodule) mit der Tem-
peratur von Referenzplatten bei den gleichen Bedingungen für Bestrahlungsstärke, Umgebungstemperatur
und Windgeschwindigkeit. Die Beharrungstemperatur der Bezugsplatte bei SRE wird unter Anwendung des
in 10.5.3 beschriebenen Primärverfahrens bestimmt.
Die NOCT des Prüfmoduls wird durch Korrektur des Temperaturunterschiedes zwischen dem Prüfmodul und
den Referenzplatten auf die SRE und Addition dieses Wertes zur mittleren Beharrungstemperatur der
Referenzplatten bei SRE erhalten. Es wurde nachgewiesen, dass der gemessene Temperaturunterschied
unempfindlich gegen Schwankungen der Bestrahlungsstärke und kleine Änderungen von Umgebungs-
temperatur und Windgeschwindigkeit ist.
10.5.4.2 Referenzplatten
Die Referenzplatten müssen aus einer Hartaluminiumlegierung mit den Maßen nach Bild 3 hergestellt sein.
Die Vorderseite muss matt schwarz und die Rückseite glänzend weiß lackiert sein. Die Messeinrichtungen für
die Referenzplattentemperatur müssen die erforderliche Messunsicherheit aufweisen. Ein Verfahren, das
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E DIN IEC 61215:2001-12
zwei Thermoelemente benutzt, ist auf Bild 3 dargestellt. Je ein Thermoelement wird mit wärmeleitendem und
elektrisch isolierendem Klebstoff in jeden Zweig der gefrästen Nut geklebt, nachdem jegliche Isolierung in
einem Abstand von 25 mm von der Verbindungsstelle entfernt wurde. Die verbleibenden Enden der Leiter der
Thermoelemente werden mit leitendem Kitt in der Nut befestigt.
Es müssen mindestens drei Referenzplatten hergestellt und nach dem in 10.5.3 beschriebenen
Primärverfahren kalibriert werden. Die so bestimmten Beharrungstemperaturen müssen im Bereich von
46 °C bis 50 °C liegen und dürfen sich nicht um mehr als 1 °C unterscheiden. Eine der Referenzplatten muss
für Kontrollzwecke unbenutzt bleiben. Vor Ausführung der NOCT-Messung sind die Beharrungstemperaturen
der Referenzplatten gegen die der Kontrollplatte bei den zulässigen Bedingungen nach 10.5.3.4 c) zu
überprüfen, um mögliche Änderungen ihrer thermischen Eigenschaften nachzuweisen. Wenn die
gemessenen Temperaturen der Referenzplatten um mehr als 1 °C voneinander abweichen, muss die
Ursache untersucht werden und es müssen erforderliche Korrekturmaßnahmen durchgeführt werden, bevor
die Prüfung fortgesetzt wird.
10.5.4.3 Prüfort
Es ist ein ebener Prüfort mit vernachlässigbaren Windstörungen durch Gebäude, Bäume oder topo-
graphische Gegebenheiten auszuwählen. Nichtgleichförmige Sonnenreflexionen vom Erdboden und von
Gegenständen hinter der Prüfebene müssen vermieden werden.
10.5.4.4 Prüfeinrichtung
a) Eine Anzahl von Referenzplatten, wie in 10.5.4.2 beschrieben (eine mehr als die Anzahl der gleichzeitig
zu prüfenden PV-Module).
b) Ein Pyranometer oder ein PV-Referenzmodul.
c) Ein offener Rahmen, um das Prüfmodul (die Prüfmodule), die Referenzplatten und das Pyranometer so
zu unterstützen, dass sie um 45° ± 5° zur Vertikalen geneigt werden können. Jedes Modul muss eng
durch zwei Referenzplatten flankiert sein, wobei sich die untere Kante des Moduls etwa 1 m über dem
Boden befindet. Der Rahmen muss so ausgelegt sein, dass die Wärmeableitung von dem PV-Modul
(den Modulen) und den Platten möglichst klein gehalten und die freie Wärmeabstrahlung von ihren
Vorder- und Rückseitenflächen so wenig wie möglich gestört wird.
–1
d) Messgeräte zur Messung der Windgeschwindigkeit bis hinab zu 0,25 m·s und der Windrichtung, die
annähernd 0,7 m oberhalb der Oberkante des Moduls (der Module) und 1,2 m nach Osten oder Westen
angebracht sind, wie in Bild 4 angegeben.
e) Ein Messfühler für die Umgebungstemperatur mit einer Zeitkonstanten ähnlich der der Module, der in
einer Sonnenschutzhütte mit guter Belüftung nahe den Windmessfühlern angebracht ist.
f) Messfühler für die Zellentemperatur, die mit Lot oder Wärmeleitpaste auf den Rückseiten von zwei
Solarzellen nahe der Mitte jedes Prüfmoduls befestigt sind, oder eine andere erforderliche Apparatur für
die von der IEC zugelassene Messung der Zellentemperatur.
g) Ein Datenerfassungssystem zur Aufzeichnung der folgenden Parameter innerhalb eines Zeitraumes von
nicht mehr als 60 s:
Parameter:
Bestrahlungsstärke
Umgebungstemperatur
Zellentemperatur
Windgeschwindigkeit
Windrichtung
Referenzplattentemperaturen
Messunsicherheit: Die Gesamtmessunsicherheit für die NOCT muss ±1 °C betragen.
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E DIN IEC 61215:2001-12
10.5.4.5 Durchführung
a) Die Prüfeinrichtung mit dem Prüfmodul (den Prüfmodulen) und den Referenzplatten ist aufzustellen, wie
auf Bild 4 dargestellt. Es ist sicherzustellen, dass das Prüfmodul (die Prüfmodule) im Leerlauf betrieben
wird (werden).
b) An einem geeigneten klaren sonnigen Tag mit wenig Wind ist (sind) die Zellentemperatur(en) des Prüf-
moduls (der Prüfmodule), Referenzplattentemperatur, Bestrahlungsstärke, Umgebungstemperatur,
Windgeschwindigkeit und Windrichtung in Abhängigkeit von der Zeit aufzuzeichnen.
c) Alle Daten, die während der folgenden Bedingungen oder 15 min danach ermittelt wurden, sind zu
verwerfen:
–2 –2
– Bestrahlungsstärke unter 750 W·m oder über 850 W·m ;
–2
– Schwankungen der Bestrahlungsstärke um mehr als 40 W·m ;
–1
– Windgeschwindigkeiten über 2 m·s , die länger als 30 s andauern;
–1
– Windgeschwindigkeiten unter 0,5 m·s ;
– Windrichtung innerhalb von ±20° um Ost oder West;
– Temperaturunterschiede der Referenzplatten größer als 1 °C.
d) Für jeden Datenpunkt im ausgewählten Zeitraum ist die mittlere Temperatur TP aller Referenzplatten
aufzunehmen.
e) Für jeden Datenpunkt im ausgewählten Zeitraum und für jedes Prüfmodul:
1. ist die mittlere Zellentemperatur TJ aufzunehmen und
∆TJP = TJ – TP
zu berechnen. Schwankt ∆TJP um mehr als 4 °C, so ist das Referenzplattenverfahren nicht
anwendbar und das in 10.5.3 beschriebene Primärverfahren muss angewendet werden.
2. Der Mittelwert ∆TJPm aller ∆TJP ist zu bilden.
3. ∆TJPm ist wie folgt auf die SRE zu korrigieren:
Dabei ist:
f Korrekturfaktor der Bestrahlungsstärke, entspricht 800 dividiert durch den Mittelwert der
Bestrahlungsstärken über den ausgewählten Zeitraum;
ζ Korrekturfaktor der Umgebungstemperatur, ermittelt aus dem Mittelwert der Umgebungstempe-
raturen Tamb über den ausgewählten Zeitraum entsprechend der nachstehenden Tabelle (lineare
Interpolation für die ζ-Werte ist zulässig).
Tamb (°C) ζ
0 1,09
10 1,05
20 1,00
30 0,96
40 0,92
50 0,87
R Korrekturfaktor des Windes, ermittelt aus dem Mittelwert der Windgeschwindigkeiten über den
ausgewählten Zeitraum entsprechend dem Diagramm auf Bild 5.
4. Die NOCT des Prüfmoduls ist wie folgt zu berechnen:
NOCT = TPR + ∆TJPm(korrigiert)
Dabei ist TPR die mittlere Beharrungstemperatur der Referenzplatten unter SRE.
f) Das gesamte Verfahren ist an zwei weiteren Tag zu wiederholen und der Mittelwert der drei NOCT-
Werte für jedes Prüfmodul zu bilden.
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E DIN IEC 61215:2001-12
Bild 3 — Referenzplatte
10.6.1 Zweck
Bestimmung der Veränderung der elektrischen Leistung des PV-Moduls bei Belastung unter STC
–2
(1 000 W⋅m , Zellentemperatur 25 °C, Referenzsonnenspektrum nach IEC 60904-3) und bei NOCT und
–2
einer Bestrahlungsstärke von 800 W·m mit dem Referenzsonnenspektrum nach IEC 60904-3.
10.6.2 Durchführung
10.6.2.1 STC
Es wird eine Temperatur des Moduls von 25 °C aufrechterhalten und dessen Strom-Spannungs-Kennlinie bei
–2
einer Bestrahlungsstärke von 1 000 W⋅m (gemessen mit einem geeigneten Referenzmodul), nach
IEC 60904-1 unter Verwendung von natürlichem Sonnenlicht oder eines Sonnensimulators der Klasse A, der
die Anforderungen nach IEC 60904-9 erfüllt, aufzunehmen.
10.6.2.2 NOCT
Das Modul ist gleichmäßig auf die NOCT zu erwärmen und seine Strom-Spannungs-Kennlinie bei einer
–2
Bestrahlungsstärke von 800 W·m (gemessen mit einem geeigneten Referenzmodul) nach IEC 60904-1
unter Verwendung von natürlichem Sonnenlicht oder eines Sonnensimulators der Klasse A, der die
Anforderungen nach IEC 60904-9 erfüllt, aufzunehmen.
Wenn das Referenzmodul nicht spektral an das Prüfmodul angepasst ist, so ist die Korrektur der spektralen
Fehlanpassung nach IEC 60904-7 zu berechnen.
10.7.1 Zweck
Bestimmung der Veränderung der elektrischen Leistung des PV-Moduls bei Belastung und bei 25 °C und
–2
einer Bestrahlungsstärke von 200 W·m (gemessen mit einem geeigneten Referenzmodul) nach
IEC 60904-1 unter Verwendung von natürlichem Sonnenlicht oder einem Sonnensimulator der Klasse A, der
den Anforderungen nach IEC 60904-9 entspricht.
10.7.2 Durchführung
Bestimmung der Strom-Spannungs-Kennlinie des Moduls ist bei (25 ± 2) °C und einer Bestrahlungsstärke
–2
von 200 W·m (gemessen mit einem geeigneten Referenzmodul) nach IEC 60904-1 unter Verwendung von
natürlichem Sonnenlicht oder einem Sonnensimulator der Klasse A, der den Anforderungen nach
IEC 60904-9 entspricht. Die Bestrahlungsstärke muss mit Hilfe von Neutralfiltern oder eines anderen
Verfahrens, das die spektrale Verteilung der Bestrahlungsstärke nicht beeinflusst, auf den festgelegten Wert
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E DIN IEC 61215:2001-12
abgeschwächt werden. (Als Leitfaden siehe IEC 60904-10 zur Verringerung der Bestrahlungsstärke ohne
Beeinflussung der spektralen Bestrahlungsstärkeverteilung.)
10.8.1 Zweck
Vorläufige Einschätzung, ob ein Modul geeignet ist, dem Betrieb bei Freilandbedingungen standzuhalten, und
um synergistische Alterungseffekte festzustellen, die mit Laborprüfungen eventuell nicht nachgewiesen
werden können.
ANMERKUNG Bei absoluten Beurteilungen hinsichtlich Modullebensdauer auf der Grundlage, dass diese Prüfung
bestanden wurde, sollte Vorsicht geübt werden, da die Prüfung nur von kurzer Dauer ist und die Umweltbedingungen bei
der Prüfung veränderlich sind. Diese Prüfung sollte nur als Richtlinie oder zur Darstellung möglicher Probleme
angewendet werden.
10.8.2 Prüfeinrichtung
10.8.3 Durchführung
a) Das Modul ist kurzzuschließen und wie vom Hersteller empfohlen im Freien zu montieren, in derselben
Ebene liegend wie der Strahlungssensor. Vor der Prüfung des Moduls müssen alle vom Hersteller
empfohlenen Hot-Spot-Schutzeinrichtungen installiert sein.
–2
b) Das Modul ist einer Gesamtbestrahlung von 60 kWh·m , wie mit dem Strahlungssensor gemessen,
unter den nach IEC 60721-2-1 festgelegten Bedingungen für gemäßigte Freiluftklimate auszusetzen.
10.8.4 Abschlussmessungen
10.8.5 Anforderungen
10.9 Hot-Spot-Dauerprüfung
10.9.1 Zweck
Bestimmung der Eignung des Moduls, den Erwärmungseffekten infolge Hot-Spots standzuhalten, z. B. dem
Aufschmelzen von Lötverbindungen oder der Zustandsverschlechterung von Kapselungen. Dieser Fehler
könnte durch rissige oder fehlerhaft angepasste Zellen, Verschaltungsfehler, Teilabschattungen oder
Verschmutzung hervorgerufen werden.
10.9.2 Hot-Spot-Effekte
Hot-Spot-Erwärmung tritt in einem PV-Modul auf, wenn sein Betriebsstrom den reduzierten Kurzschlussstrom
einer seiner abgeschatteten oder fehlerhaften Zellen oder Zellengruppen übersteigt. Beim Auftreten eines
solchen Zustandes wird die beeinflusste Zelle oder Zellengruppe in den Sperrbereich gezwungen und muss
Leistung abgeben, die Überhitzung verursachen kann.
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Bild 6 veranschaulicht die Hot-Spot-Wirkung in einem PV-Modul, das aus einer Reihe hintereinander
geschalteter Zellen besteht, von denen die Zelle Y teilweise abgeschattet ist. Die Verlustleistung in Y ist
gleich dem Produkt aus Modulstrom und Sperrspannung über Y. Bei jeder Bestrahlungsstärke wird die
maximale Leistung im Kurzschlusszustand abgegeben, wenn die Sperrspannung über Y gleich der von den
restlichen (s – 1) Zellen im Modul erzeugten Spannung ist. Dies ist in Bild 6 durch das schraffierte Rechteck
wiedergegeben, das im Schnittpunkt der Sperr-Strom-Spannungs-Kennlinie der Zelle Y mit dem Bild der
Strom-Spannungs-Durchlasskennlinie der (s - 1) Zellen konstruiert wurde.
Da die Sperrkennlinien von Zelle zu Zelle erheblich variieren können, müssen die Zellen in spannungs-
begrenzte (Typ A) oder strombegrenzte (Typ B) Zellen eingeteilt werden, je nachdem, wie die Sperrkennlinie
die "Prüfbereichsgrenze" nach Bild 7 schneidet.
Bild 6 zeigt auch die Bedingung für die maximale Verlustleistung einer fehlerhaften oder abgeschatteten Zelle
vom Typ A. Diese tritt auf, wenn die Sperrkennlinie das Spiegelbild der Kennlinie der (s - 1) Zellen im Punkt
ihrer maximalen Leistung schneidet.
Im Unterschied dazu zeigt Bild 8, dass die maximale Verlustleistung einer Solarzelle vom Typ B auftritt, wenn
sie vollständig abgeschattet ist. Es sollte jedoch beachtet werden, dass in diesem Fall die Verlustleistung nur
ein Teil der vom Modul verfügbaren Gesamtleistung sein kann.
Bild 7 — Sperrkennlinien
Die Solarzellen in einem PV-Modul werden auf eine der folgenden Weisen verschaltet:
Sofern vorhanden, begrenzen Bypass-Dioden die Sperrspannung der umschlossenen Zellen und legen damit
den zu prüfenden Teil der Schaltung fest. Jede Anordnung erfordert ein besonderes Hot-Spot-Prüfverfahren.
Die maximale innere Verlustleistung tritt bei kurzgeschlossenem Modul auf.
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E DIN IEC 61215:2001-12
10.9.4 Prüfeinrichtung
10.9.5 Durchführung
Vor der Prüfung des Moduls sind alle vom Hersteller empfohlenen Hot-Spot-Schutzeinrichtungen zu
installieren.
10.9.5.1 Fall S
a) Das nicht abgeschattete PV-Modul ist mit der Strahlungsquelle 1 einer Bestrahlungsstärke von
–2
mindestens 700 W·m auszusetzen. Die Strom-Spannungs-Kennlinie ist zu messen und der Strom IMP
im Punkt maximaler Leistung zu ermitteln.
b) Das PV-Modul ist kurzzuschließen und nach einem der folgenden Verfahren ist eine Zelle auszuwählen:
1. Das PV-Modul wird der Strahlungsquelle 1 bei einer stabilen Bestrahlungsstärke von mindestens
–2
700 W·m ausgesetzt und mit einem geeigneten Temperaturmessgerät ist die heißeste Zelle zu
bestimmen.
2. Bei der Bestrahlungsstärke nach Schritt a) ist nacheinander jede Zelle vollständig abzuschatten und
die Zelle oder eine der Zellen auszuwählen, die bei der Abschattung den größten Abfall des Kurz-
schlussstromes hervorruft. Bei diesem Vorgang darf sich die Bestrahlungsstärke höchstens um
± 5 % ändern.
c) Bei der gleichen Bestrahlungsstärke (innerhalb von ± 3 %) wie in Schritt a) ist die ausgewählte Zelle
vollständig abzuschatten und zu überprüfen, dass der Isc-Wert des PV-Moduls kleiner als der in Schritt a)
ermittelte IMP-Wert ist. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, so kann der Zustand der maximalen
Verlustleistung innerhalb einer Einzelzelle nicht erfüllt werden. In diesem Fall ist die Prüfung mit vollstän-
diger Abschattung der ausgewählten Zelle fortzusetzen, aber Schritt d) zu übergehen.
d) Der abgeschattete Bereich der ausgewählten Zelle ist allmählich zu verkleinern, bis der Isc-Wert des PV-
Moduls dem Wert von IMP so nahe kommt wie möglich. Bei dieser Bedingung wird die maximale Leistung
innerhalb der ausgewählten Zelle abgegeben.
e) Das PV-Modul ist der Strahlungsquelle 2 auszusetzen. Der Isc-Wert ist aufzuzeichnen, das Modul im
Zustand der maximalen Verlustleistung zu belassen und erforderlichenfalls die Abschattung nachzu-
stellen, um Isc bei dem festgelegten Wert zu halten. Unter diesen Bedingungen sollte die Temperatur des
Moduls (50 ± 10) °C betragen.
f) Nach 1 h ist das PV-Modul gegen die Lichtquelle abzuschatten.
–2
g) Nach 30 Minuten ist die Bestrahlungsstärke wieder auf 1 000 W·m einzustellen.
h) Der Zyklus der Schritte e), f) und g) ist insgesamt fünfmal auszuführen.
10.9.5.2 Fall SP
a) Das nicht abgeschattete PV-Modul ist mit der Strahlungsquelle 1 einer Bestrahlungsstärke von minde-
–2
stens 700 W·m auszusetzen. Die Strom-Spannungs-Kennlinie ist zu messen und der Kurzschlussstrom
Isc(*), der dem Zustand der maximalen Verlustleistung infolge Hot-Spot entspricht, mit folgender Glei-
chung zu bestimmen, die voraussetzt, dass alle Zweige den gleichen Strom erzeugen:
p − 1 I MP
I sc(*)=I sc × +
p p
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E DIN IEC 61215:2001-12
Dabei ist:
Isc der Kurzschlussstrom des nicht abgeschatteten PV-Moduls;
IMP der Strom im Punkt maximalen Leistung des nicht abgeschatteten PV-Moduls;
p die Anzahl der parallelen Zweige im PV-Modul.
b) Das PV-Modul ist kurzzuschließen und nach einem der nachstehenden Verfahren eine Solarzelle
auszuwählen:
1. Das PV-Modul wird mit der Strahlungsquelle 1 einer stabilen Bestrahlungsstärke von mindestens
–2
700 W·m ausgesetzt und mit einem geeigneten Temperaturmessgerät ist die heißeste Solarzelle
zu ermitteln.
2. Bei der Bestrahlungsstärke entsprechend Schritt a) ist nacheinander jede Zelle vollständig
abzuschatten und die Zelle oder eine der Zellen auszuwählen, die bei der Abschattung den größten
Abfall des Kurzschlussstromes bewirken. Bei diesem Vorgang darf sich die Bestrahlungsstärke
höchstens um ± 5 % ändern.
c) Bei der gleichen Bestrahlungsstärke (innerhalb von ± 3 %) wie in Schritt a) ist zu überprüfen, dass der
Isc-Wert des PV-Moduls bei vollständiger Abschattung der ausgewählten Zelle kleiner als der in Schritt a)
ermittelte Isc(*)-Wert ist. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, so kann der Zustand der maximalen Verlust-
leistung innerhalb einer Einzelzelle nicht erfüllt werden. In diesem Fall ist die Prüfung mit vollständiger
Abschattung der ausgewählten Zelle fortzusetzen, aber Schritt d) zu übergehen.
d) Der abgeschattete Bereich der ausgewählten Zelle ist allmählich zu verkleinern, bis der Isc-Wert des
PV-Moduls dem Wert von Isc(*) so nahe kommt wie möglich. Bei dieser Bedingung wird die maximale
Leistung innerhalb der ausgewählten Zelle abgegeben.
e) Das PV-Modul ist der Strahlungsquelle 2 auszusetzen. Der Isc-Wert ist aufzuzeichnen, das PV-Modul im
Zustand der höchsten Leistungsabgabe zu belassen und erforderlichenfalls die Abschattung nachzustel-
len, um Isc bei dem festgelegten Wert zu halten. Unter diesen Bedingungen sollte die Temperatur des
Moduls (50 ± 10) °C betragen.
f) Nach 1 Stunde ist das PV-Modul gegen die Lichtquelle abzuschatten.
–2
g) Nach 30 Minuten ist die Bestrahlungsstärke wieder auf 1 000 W·m einzustellen.
h) Der Zyklus der Schritte e), f) und g) ist insgesamt fünfmal auszuführen.
a) Das nicht abgeschattete PV-Modul ist kurzzuschließen und mit der Strahlungsquelle 1 einer Bestrah-
–2
lungsstärke von mindestens 700 W·m auszusetzen. Es sind mindestens 30 % der Zellen regellos aus
dem PV-Modul auszuwählen, jede Zelle nacheinander vollständig abzuschatten und mit einer Thermo-
graphiemeßeinrichtung oder einem anderen geeigneten Verfahren ist die Beharrungstemperatur zu
bestimmen.
b) Die im Schritt a) ermittelte heißeste Zelle ist vollständig abzuschatten.
c) Während ihre Temperatur weiterhin überwacht wird, ist der abgeschattete Bereich allmählich zu
verkleinern und der Zustand zu bestimmen, bei dem die höchste Temperatur erreicht wird.
d) Das PV-Modul ist der Strahlungsquelle 2 auszusetzen und bei den im Schritt c) festgelegten
Abschattungsbedingungen zu halten. Unter diesen Bedingungen sollte die Temperatur des Moduls
(50 ± 10) °C betragen.
e) Nach 1 Stunde ist das PV-Modul gegen die Lichtquelle abzuschatten.
–2
f) Nach 30 Minuten ist die Bestrahlungsstärke wieder auf 1 000 W·m einzustellen.
g) Der Zyklus der Schritte d), e) und f) ist insgesamt fünfmal auszuführen.
10.9.6 Abschlussmessungen
10.9.7 Anforderungen
10.10 UV-Prüfung
10.10.1 Zweck
Feststellung der Eignung des PV-Moduls, der Beanspruchung mit ultravioletter (UV-)Strahlung standzuhalten.
10.10.2 Prüfeinrichtung
a) Temperaturgeregelte Prüfkammer mit einem Fenster oder einer Befestigung für eine UV-Lichtquelle und
das (die) zu prüfende(n) Modul(e). In der Prüfkammer muss eine Temperatur des Moduls von (60 ± 5) °C
aufrechterhalten werden können.
b) Vorrichtungen zur Messung und Aufzeichnung der Temperatur des Moduls bzw. der Module mit einer
Messunsicherheit von ± 2 °C. Die Temperaturfühler müssen auf der Vorder- oder Rückseite des Moduls
in der Nähe des Mittelpunktes angebracht werden. Wenn mehr als ein Modul gleichzeitig geprüft wird, ist
es ausreichend, die Temperatur eines repräsentativen Prüflings zu überwachen.
c) Kalibriertes Strahlungsmessgerät, das zur Messung der Bestrahlungsstärke des von der UV-Lichtquelle
abgegebenen UV-Lichts in der Prüfebene des Moduls bzw. der Module geeignet ist.
d) UV-Lichtquelle, die eine UV-Strahlung mit einer Gleichmäßigkeit der Bestrahlungsstärke von ± 15 % in
der Prüfebene des Moduls bzw. der Module erzeugt und die notwendige Gesamtbestrahlungsstärke für
die Untersuchung in den unterschiedlichen Spektralbereichen entsprechend der Festlegung in 10.10.3
liefern kann.
10.10.3 Durchführung
–2
385 nm die Bestrahlungsstärke nicht 250 W⋅m überschreitet. (d. h. etwa das 5-fache der natürlichen
Bestrahlungsstärke des Sonnenlichts), und dass bei Wellenlängen unter 280 nm keine merkliche
Bestrahlungsstärke auftritt und in der Prüfebene eine Gleichmäßigkeit von ± 15 % eingehalten wird.
b) Das Modul ist in der Prüfebene nach der in a) ausgewählten Lage so zu befestigen, dass es sich
senkrecht zum UV-Strahl befindet.
c) Unter Aufrechterhaltung der Temperatur des Moduls im vorgeschriebenen Bereich wird das Modul bzw.
werden die Module einer Bestrahlungsstärke ausgesetzt, bis folgende Bedingung erfüllt ist:
–2
– 15 kWh⋅m im Wellenlängenbereich zwischen 280 nm und 385 nm.
10.10.3 Abschlussmessungen
10.10.4 Anforderungen
10.11 Temperaturwechselprüfung
10.11.1 Zweck
Feststellung der Eignung des PV-Moduls, thermischer Fehlanpassung, Materialermüdung und anderen
Beanspruchungen, die durch wiederholte Temperaturänderungen hervorgerufen werden, standzuhalten.
10.11.2 Prüfeinrichtung
a) Eine Klimakammer mit automatischer Temperaturregelung und Einrichtungen zur Umwälzung der
Innenluft sowie zur Vermeidung von Kondensation am PV-Modul während der Prüfung, in der ein oder
mehrere PV-Module mit den Temperaturzyklen nach Bild 11 beansprucht werden können.
b) Einrichtungen zur Befestigung oder Halterung des PV-Moduls (der PV-Module) in der Klimakammer, so
daß die umgebende Luft frei zirkulieren kann. Die Wärmeableitung der Befestigung oder Halterung muss
so niedrig sein, dass das PV-Modul (die PV-Module) für praktische Zwecke thermisch isoliert ist.
c) Einrichtungen zur Messung und Aufzeichnung der Temperatur an dem PV-Modul (den PV-Modulen) mit
einer Genauigkeit von ±1 °C. Die Temperaturmessfühler müssen auf der Vorder- oder Rückseite des
PV-Moduls nahe des Mittelpunkts angebracht sein. Wenn mehr als ein PV-Modul gleichzeitig geprüft
werden, reicht die Überwachung der Temperatur eines repräsentativen Prüflings aus.
d) Einrichtungen zur Einspeisung eines Stroms, der dem Strom für Spitzenleistung des Moduls (der
Module) bei STC entspricht sowie Einrichtungen zur Überwachung des Stromflusses in jedem PV-Modul
während der gesamten Prüfung.
Bild 11 — Temperaturwechselprüfung
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E DIN IEC 61215:2001-12
10.11.3 Durchführung
a) Das PV-Modul (die PV-Module) ist (sind) bei Raumtemperatur in der Klimakammer zu installieren. Ist der
Modulrahmen ein schlechter elektrischer Leiter, so ist das PV-Modul auf einem Metallrahmen zu
montieren, der eine offene Tragekonstruktion nachbildet.
b) Die Temperaturüberwachungseinrichtung ist an den (die) Temperaturmessfühler anzuschließen. Jedes
Modul wird an eine geeignete Stromversorgung angeschlossen, wobei die negative Anschlussklemme
des Moduls mit der positiven Anschlussklemme der Stromversorgung und die anderen Anschluss-
klemmen entsprechend zu verbinden sind. Der Strom wird auf den bei STC gemessenen Wert bei
Spitzenleistung ± 2 % eingestellt. Der Stromfluss muss während der gesamten Prüfdauer aufrecht-
erhalten werden, wenn die Temperatur des Moduls höher als 25 °C ist.
c) Nach dem Schließen der Klimakammer und Umwälzen der Luft um das PV-Modul (die PV-Module) mit
–1
einer Geschwindigkeit von mindestens 2 m·s ist (sind) das PV-Modul (die PV-Module) entsprechend
dem Profil nach Bild 11 Temperaturwechseln zwischen den Modultemperaturen (–40 ± 2) °C und
(+85 ± 2) °C auszusetzen. Die Änderungsgeschwindigkeit der Temperatur zwischen dem oberen und
dem unteren Grenzwert darf nicht größer als 100 °C/h sein und die Modultemperatur muss bei jedem
Grenzwert mindestens 10 min konstant bleiben. Die Zyklusdauer darf 6 h nicht überschreiten, sofern das
Modul keine so große Wärmekapazität besitzt, die eine längere Zyklusdauer erforderlich macht. Die
Anzahl der Zyklen muss sein, wie es in den betreffenden Blöcken auf Bild 1 angegeben ist.
d) Während der gesamten Prüfung ist die Modultemperatur aufzuzeichnen und der Stromfluss durch das
PV-Modul (die PV-Module) zu überwachen.
10.11.4 Abschlussmessungen
Nach einer Mindesterholungszeit von 1 h sind die Prüfungen 10.1, 10.2 und 10.3 zu wiederholen.
10.11.5 Anforderungen
10.12 Feuchte-Frost-Prüfung
10.12.1 Zweck
Bestimmung der Eignung des PV-Moduls, Beanspruchungen mit hoher Temperatur und Luftfeuchte mit
anschließenden Temperaturen unter 0 °C standzuhalten. Dies ist keine Wärmeschockprüfung.
10.12.2 Prüfeinrichtung
a) Eine Klimakammer mit automatischer Temperatur- und Luftfeuchteregelung, in der ein oder mehrere
PV-Module mit dem nach Bild 12 festgelegten Feuchte-Frost-Zyklus beansprucht werden können. Bei
Temperaturen unter 0 °C muss der Taupunkt der Kammerluft gleich der Kammertemperatur sein.
b) Einrichtungen zur Befestigung oder Halterung des PV-Moduls (der PV-Module) in der Klimakammer, so
daß die umgebende Luft frei zirkulieren kann. Die Wärmeableitung der Befestigung oder Halterung muss
so niedrig sein, dass das PV-Modul (die PV-Module) für praktische Zwecke thermisch isoliert ist.
c) Einrichtungen zur Messung und Aufzeichnung der Modultemperatur mit einer Genauigkeit von ±1 °C.
(Wenn mehr als ein PV-Modul gleichzeitig geprüft werden, reicht die Überwachung der Temperatur eines
repräsentativen Prüflings aus.)
d) Einrichtungen zur Überwachung der Kontinuität der inneren Schaltung jedes PV-Moduls während der
gesamten Prüfung.
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E DIN IEC 61215:2001-12
Bild 12 — Feuchte-Frost-Zyklus
10.12.3 Durchführung
a) An der Vorder- oder Rückseite des PV-Moduls (der PV-Module) ist nahe des Mittelpunkts ein geeigneter
Temperaturmessfühler zu befestigen.
b) Das PV-Modul (die PV-Module) ist (sind) bei Raumtemperatur in der Klimakammer zu installieren. Ist der
Rahmen ein schlechter elektrischer Leiter, so wird das PV-Modul auf einem Metallrahmen montiert, der
eine offene Tragekonstruktion nachbildet.
c) Die Temperaturüberwachungseinrichtung ist an den (die) Temperaturfühler anzuschließen. Die Mess-
einrichtungen für die Kontinuitätsmessung sind mit den Anschlüssen des PV-Moduls zu verbinden.
d) Nach dem Schließen der Klimakammer ist (sind) das PV-Modul (die PV-Module) mit 10 vollständigen
Zyklen entsprechend dem Profil nach Bild 12 zu beanspruchen. Die obere und die untere
Grenztemperatur müssen innerhalb von ±2 °C der festgelegten Werte liegen, und die relative Luftfeuchte
muss bei allen Temperaturwerten oberhalb der Raumtemperatur innerhalb von ± 5 % des festgelegten
Wertes gehalten werden.
e) Während der gesamten Prüfung ist die Modultemperatur aufzuzeichnen und es ist (sind) das PV-Modul
(die PV-Module) zu überwachen, um nachzuweisen, dass während der Prüfdauer zu keiner Zeit
Unterbrechungen aufgetreten sind.
10.12.4 Abschlussmessungen
Nach einer Erholungszeit zwischen 2 h und 4 h ist die Prüfung nach 10.3 zu wiederholen. Die Prüfungen 10.1
und 10.2 sind zu wiederholen.
10.12.5 Anforderungen
10.13 Feuchte-Wärme-Prüfung
10.13.1 Zweck
Bestimmung der Eignung des PV-Moduls, der Wirkung von langzeitigem Eindringen von Luftfeuchtigkeit
standzuhalten.
10.13.2 Durchführung
Die Prüfung muss nach IEC 60068-2-3 mit den folgenden Festlegungen durchgeführt werden:
a) Vorbehandlung
Das PV-Modul (die PV-Module) ist (sind) ohne Vorbehandlung bei Raumtemperatur in die Kammer zu
einzubringen.
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b) Schärfegrade
Es gelten folgende Schärfegrade:
Prüftemperatur: (85 ± 2) °C
Relative Luftfeuchte: (85 ± 5) %
Prüfdauer: 1 000 h
10.13.3 Abschlussmessungen
Nach einer Erholungszeit von 2 h bis 4 h sind die Prüfungen 10.3 und 10.15 zu wiederholen. Die Prüfungen
10.1 und 10.2 sind zu wiederholen.
10.13.4 Anforderungen
10.14.1 Zweck
Bestimmung, ob die Anschlüsse und die Befestigung der Anschlüsse am Modulgehäuse Beanspruchungen
standhalten werden, die bei normalem Zusammenbau oder üblicher Handhabung auftreten.
10.14.3 Durchführung
Vorbehandlung: 1 h unter den Bedingungen der Normalatmosphäre für Messung und Prüfung.
Zugprüfung: nach IEC 60068-2-21, Prüfung Ua, mit den folgenden Festlegungen:
Biegeprüfung: nach IEC 60068-2-21, Prüfung Ub, mit den folgenden Festlegungen:
a) Bei PV-Modulen mit offenen Anschlüssen muss jeder Anschluss wie für Anschlüsse Typ A geprüft
werden.
b) Wenn sich die Anschlüsse in einer Anschlussdose befinden, muss folgendes Verfahren angewendet
werden:
– Ein Kabel bzw. eine Leitung mit der vom Modulhersteller empfohlenen Größe und Ausführung, auf
geeignete Länge geschnitten, ist nach den vom Hersteller empfohlenen Verfahren innerhalb der
Anschlussdose mit den Anschlüssen zu verbinden. Das Kabel bzw. die Leitung ist durch die
Kabeldurchführungen zu führen, wobei darauf zu achten ist, dass eine etwa vorhandene
Kabelklemmvorrichtung benutzt wird. Der Deckel ist wieder sicher zu befestigen. Anschließend
muss das PV-Modul wie für Anschlüsse Typ A geprüft werden.
Drehmomentenprüfung: nach IEC 60068-2-21, Prüfung Ud, mit den folgenden Festlegungen:
Die Muttern oder Schrauben sollten sich hinterher wieder lösen lassen, wenn sie nicht speziell für Dauerbefe-
stigung vorgesehen sind.
Ein Kabel bzw. eine Leitung mit der vom Modulhersteller empfohlenen Größe und Ausführung, auf geeignete
Länge geschnitten, ist mit den Anschlussenden der Steckverbindung zu verbinden, anschließend sind die
Prüfungen für Anschlüsse Typ A durchzuführen.
10.14.4 Abschlussmessungen
10.14.5 Anforderungen
10.15.1 Zweck
Bewertung der Isolation des Moduls unter feuchten Betriebsbedingungen und überprüfen, ob keine
Feuchtigkeit durch Regen, Nebel, Tau oder geschmolzenem Schnee an aktive Teile der Modulschaltung
gelangt und dadurch Korrosion, Erdschlüsse oder eine Sicherheitsgefährdung verursachen könnte.
10.15.2 Prüfeinrichtung
a) Ein Behälter oder Bad ausreichender Größe, der bzw. das das Modul mit seinem Rahmen in flacher
horizontaler Lage in der Lösung aufnehmen kann. Der Behälter bzw. das Bad muss mit einer Wasser-
Netzmittel-Lösung gefüllt sein, die folgenden Anforderungen entspricht:
Widerstand: 3500 Ω⋅cm oder kleiner
–1
Oberflächenspannung: 0,03 N⋅m oder kleiner
Temperatur: (22 ± 3) °C
Die Lösung muss ausreichend tief sein, damit sämtliche Oberflächen, ausgenommen die nicht für das
Eintauchen ausgelegten Einführungen der Anschlussdose, bedeckt werden.
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10.15.3 Durchführung
ANMERKUNG Sämtliche Verbindungen müssen repräsentativ für die empfohlene Verkabelung vor Ort sein und es
müssen Vorkehrungen getroffen werden, um sicherzustellen, dass die Kriechströme nicht durch die Verbindung der
Messgeräte mit dem Modul entstehen.
a) Das Modul ist in das Bad mit der geforderten Lösung bis zu einer Tiefe einzutauchen, dass sämtliche
Oberflächen, ausgenommen die nicht für das Eintauchen vorgesehene Anschlussdose, bedeckt werden.
Die Kabeleinführungen müssen gründlich mit der Lösung besprüht werden. Wenn das Modul mit einem
passenden Steckvorrichtung ausgerüstet ist, dann sollte die Steckvorrichtung während der Prüfung
eingetaucht sein.
b) Die kurzgeschlossenen Ausgangsklemmen des Moduls sind mit dem Pluspol der Prüfeinrichtung zu
verbinden. Mit einem geeigneten metallischen Leiter ist die Lösung mit dem Minuspol der Prüfeinrichtung
zu verbinden.
–1
c) Die von der Prüfeinrichtung angelegte Spannung wird mit einer Anstiegsgeschwindigkeit, die 500 V⋅s
nicht überschreitet, bis auf 500 V erhöht. Dieser Wert der Spannung ist für 2 min aufrechtzuerhalten.
Anschließend ist der Isolationswiderstand zu bestimmen.
d) Die anliegende Spannung wird auf Null verringert und die Anschlussklemmen des Prüfgerätes werden
für 2 min kurzgeschlossen, bleiben jedoch noch mit dem Modul verbunden.
10.15.4 Anforderungen
– Während des Schrittes 10.15.3 darf kein Spannungsdurchschlag oder Oberflächenspurbildung auftreten.
– Bei Modulen mit einer Fläche kleiner als 0,1 m² darf der Isolationswiderstand nicht kleiner sein als
400 MΩ.
– Bei Modulen mit einer Fläche über 0,1 m² darf der gemessene Isolationswiderstand, multipliziert mit der
Modulfläche, nicht kleiner sein als 40 MΩ⋅m².
10.16.1 Zweck
Bestimmen der Eignung eines Moduls, Wind-, Schnee-, statischen oder Eislasten standzuhalten.
10.16.2 Durchführung
a) Das Modul ist so mit Messeinrichtungen zu verbinden, dass die elektrische Kontinuität der inneren
Schaltung während der Prüfung ständig überwacht werden kann.
b) Das Modul ist nach dem vom Hersteller vorgeschriebenen Verfahren an einem starren Aufbau zu
befestigen. (Gibt es mehrere Befestigungsverfahren, so ist die ungünstigste Anordnung mit dem größten
Abstand zwischen den Befestigungsstellen zu verwenden.)
c) Auf die vordere Oberfläche ist gleichmäßig verteilt eine Belastung aufzubringen, die 2 400 Pa entspricht.
(Diese Belastung darf pneumatisch oder mit Gewichten aufgebracht werden, die die gesamte Oberfläche
bedeckt bzw. bedecken. Im letztgenannten Fall muss das Modul horizontal montiert werden.) Die
Beanspruchung wird für 1 h aufrechterhalten.
d) Das gleiche Verfahren ist an der Rückseite des Moduls zu wiederholen.
e) Die Schritte c) und d) sind dreimal zu wiederholen.
–1
ANMERKUNG 2 400 Pa entsprechen einem Winddruck von 130 km⋅h (etwa ±800 Pa) mit einem Sicherheitsfaktor
von 3 für böige Winde. Wenn festgestellt werden soll, ob das Modul geeignet ist, größeren Schnee- und Eisablagerungen
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standzuhalten, muss die auf die Vorderseite des Moduls beim letzten Zyklus aufgebrachte Beanspruchung von 2 400 Pa
auf 5 400 Pa erhöht werden.
10.16.3 Abschlussmessungen
10.16.4 Anforderungen
10.17 Hagelprüfung
10.17.1 Zweck
Nachweis, dass das PV-Modul geeignet ist, dem Aufschlag von Hagelkörnern standzuhalten.
10.17.2 Prüfeinrichtung
a) Formen aus einem geeigneten Material für die Herstellung von Eiskugeln mit dem geforderten Durch-
messer. Der Normdurchmesser muss 25 mm betragen, für spezielle Umweltbedingungen darf jedoch
auch jeder andere in Tabelle 2 aufgeführte Durchmesser festgelegt werden.
b) Eine auf (–10 ± 5) °C eingestellte Gefriereinrichtung.
c) Ein Vorratsbehälter zur Aufbewahrung der Eiskugeln bei einer Temperatur von (–4 ± 2) °C.
d) Eine Abschussvorrichtung, mit deren Hilfe eine Eiskugel mit einer Toleranz von ± 5 % auf die festgelegte
Geschwindigkeit gebracht werden kann, sodass sie an der festgelegten Zielstelle auf den PV-Modul auf-
schlägt. Die Flugbahn der Eiskugel von der Abschussvorrichtung zum PV-Modul darf horizontal, vertikal
oder schräg unter einem dazwischen liegenden Winkel verlaufen, solange die Prüfanforderungen einge-
halten werden.
e) Eine starre Halterung für die Befestigung des zu prüfenden PV-Moduls entsprechend dem vom
Hersteller vorgeschriebenen Verfahren, wobei die Aufschlagfläche rechtwinklig zur Flugbahn der
Eiskugel verlaufen muss.
f) Eine Waage für die Bestimmung der Masse einer Eiskugel mit einer Genauigkeit von ± 2 %.
Bild 13 — Hagelprüfeinrichtung
g) Ein Gerät zur Messung der Geschwindigkeit der Eiskugel mit einer Genauigkeit von ± 2 %. Der
Geschwindigkeitsmessaufnehmer darf keinen größeren Abstand als 1 m zur Oberfläche des PV-Moduls
haben.
Bild 13 zeigt als Beispiel schematisch eine geeignete Einrichtung, die eine pneumatische horizontale
Abschussvorrichtung, einen vertikalen Modulhalter und ein Geschwindigkeitsmessgerät umfasst, das
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elektronisch die Zeit misst, die die Eiskugel zum Zurücklegen der Strecke zwischen zwei Lichtschranken
benötigt.
10.17.3 Durchführung
a) Unter Verwendung der Formen und der Gefriereinrichtung sind ausreichend viele Eiskugeln der
geforderten Größe für die Prüfung herzustellen, einschließlich einiger Kugeln für das vorherige Einstellen
der Abschussvorrichtung.
b) Jede Eiskugel ist auf Risse, Größe und Masse zu untersuchen. Eine annehmbare Kugel muss folgende
Kriterien erfüllen:
– mit bloßem Auge keine Risse sichtbar;
– Durchmesser mit ± 5 % Toleranz zum geforderten Durchmesser;
– Masse mit ± 5 % Toleranz zum entsprechenden Nennwert in Tabelle 2.
c) Die Eiskugeln sind in den Vorratsbehälter zu legen und bis zur Anwendung mindestens 1 h darin zu
belassen.
d) Es ist zu sichern, dass alle voraussichtlich mit den Eiskugeln in Berührung kommenden Oberflächen der
Abschussvorrichtung etwa Raumtemperatur haben.
e) Es ist eine Reihe von Schussversuchen auf ein simuliertes Ziel entsprechend dem folgendem Schritt g)
auszuführen und die Abschussvorrichtung so einzustellen, dass die mit dem Geschwindigkeits-
messapparatur an der vorgeschriebenen Stelle gemessene Geschwindigkeit der Eiskugel mit ± 5 %
Toleranz zur entsprechenden Prüfgeschwindigkeit der Hagelkörner nach Tabelle 2 liegt.
f) Das PV-Modul ist bei Raumtemperatur in der vorgeschriebenen Halterung zu befestigen, wobei die
Aufschlagfläche rechtwinklig zur Flugbahn der Eiskugeln liegt.
g) Dem Vorratsbehälter ist eine Eiskugel zu entnehmen und in die Abschussvorrichtung zu legen. Es ist auf
das erste in Tabelle 3 festgelegte Ziel zu zielen und die Eiskugel abzuschießen. Zwischen der Entnahme
der Eiskugel aus dem Behälter und dem Aufschlag auf das PV-Modul dürfen nicht mehr als 60 s
verstreichen.
h) Das PV-Modul ist am Aufschlagpunkt auf sichtbare Schäden zu prüfen, alle sichtbaren Wirkungen des
Aufschlages sind zu notieren. Abweichungen bis zu 10 mm von dem festgelegten Aufschlagpunkt sind
zulässig.
j) Wenn das PV-Modul unbeschädigt ist, sind die Schritte g) und h) für alle übrigen Aufschlagpunkte nach
Tabelle 3 und wie auf Bild 14 dargestellt zu wiederholen.
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Tabelle 3 — Aufschlagpunkte
10.17.4 Abschlussmessungen
10.17.5 Anforderungen
Bild 14 — Aufschlagpunkte
10.18.1 Zweck
Bestimmung der angemessenen Auslegung der Bypass-Diode und deren Wärmeableitung zum
zuverlässigen Schutz des Moduls gegen Hot-Spot-Effekte.
10.18.2 Prüfeinrichtung
a) Einrichtungen zur Erwärmung des Moduls auf eine Temperatur von (75 ± 5) °C.
b) Einrichtungen zur Messung und Aufzeichnung der Temperatur des Moduls (der Module) mit einer
Genauigkeit von ±1 °C.
c) Einrichtungen zur Messung der Temperaturen der im Modul verwendeten Bypass-Dioden. Es sollte
sorgfältig darauf geachtet werden, dass jede Veränderung der Diodeneigenschaften oder ihrer
Wärmeübertragungswege so klein wie möglich gehalten werden.
d) Einrichtungen zur Einspeisung eines Stroms, der dem 1,25fachen des Kurzschlussstroms des zu
prüfenden Moduls bei STC entspricht und Einrichtungen zur Überwachung des Stromflusses durch das
Modul während der gesamten Prüfung.
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10.18.3 Durchführung
e) Der eingespeiste Strom wird auf das 1,25fache des bei STC gemessenen Kurzschlussstroms des
Moduls erhöht und die Modultemperatur von (75 ± 5) °C ist aufrechtzuerhalten. Der Stromfluss wird für
1 h aufrechterhalten.
10.18.4 Abschlussmessungen
10.18.5 Anforderungen
– Die nach 10.18.3 d) bestimmte Sperrschichttemperatur der Diode darf nicht den vom Hersteller
angegebenen höchsten Grenzwert der Sperrschichttemperatur der Diode überschreiten.
– Keine Feststellung größerer sichtbarer Schäden, wie in Abschnitt 7 definiert.
– Die Verschlechterung der maximalen Ausgangsleistung darf nicht 5 % des vor der Prüfung gemessenen
Wertes überschreiten.
– Der Isolationswiderstand muss die gleichen Anforderungen erfüllen wie bei den Anfangsmessungen.
– Nach der Beendigung der Prüfung muss die Diode noch als Diode funktionstüchtig sein.