Multi-Photonen Verschraenkung - Diplom - Pohlner
Multi-Photonen Verschraenkung - Diplom - Pohlner
Multi-Photonen Verschraenkung - Diplom - Pohlner
Reinhold D. Pohlner
München 2007
Multi-Photonen Verschränkung
Reinhold D. Pohlner
Diplomarbeit
an der Fakultät für Physik
der Ludwig–Maximilians–Universität
München
vorgelegt von
Reinhold D. Pohlner
aus Rosenheim
1 Theorie 1
1.1 Photonen als Qubits . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Verschränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.3 Klassen von Verschränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.4 Charakterisierung von verschränkten Zuständen . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.4.1 Die Fidelity . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.4.2 Das PPT-Kriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.4.3 Witness Operator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Literaturverzeichnis 71
Einleitung
Die Erfolgsgeschichte der Quantenmechanik begann vor gut 100 Jahren mit der Einführung
des Wirkungsquantums durch Max Planck. Mit der sich im folgenden entwickelnden Quan-
tenmechanik konnten beobachtete und bis dahin unerklärbare Phänomene der Physik, wie
zum Beispiel die Spektren von Atomen, erklärt werden.
Die Quantenmechanik brachte jedoch auch einen gravierenden Wandel des uns vertrauten,
intuitiven Weltbilds mit sich. In einem 1935 veröffentlichten Artikel stellten A. Einstein,
B. Podolsky und N. Rosen ein Gedankenexperiment vor, das heute auch unter dem Begriff
EPR-Paradoxon bekannt ist [1]. In diesem betrachteten sie ein System aus zwei Teilchen,
welche in Ort und Impuls korreliert sind und legten der Argumentation ein physikalisches
Weltbild von Lokalität und Realität zu Grunde, das einem uns intuitiven und vertrauten
Weltbild entspricht. Unter diesen Annahmen konnten sie zeigen, dass die Quantenmecha-
nik keine vollständige Beschreibung der Natur darstellen könne. Erwin Schrödinger prägte
daraufhin den Begriff der Verschänkung [2] für dieses Phänomen der Quantenmechanik und
brachte damit zum Ausdruck, dass es in der Quantenmechanik Zustände gibt, in denen die
einzelnen Teilchen nicht mehr unabhängig voneinander beschrieben werden können. Die
durch dieses Gedankenexperiment entfachte Diskussion war zunächst rein philosophischer
Natur. Es war John Bell [3], der die Unvereinbarkeit von Lokalität und Realität mit der
Quantenmechanik zeigte und einen Weg aufwies, die Argumente in dieser Diskussion ex-
perimentell zu prüfen.
Neben den anhaltendenen Diskussionen zur Interpretation der Quantenmechanik wird
heutzutage Verschränkung auch als Resource für praktische Anwendungen genutzt. Aus der
Kombination von Informationstheorie und Quantenmechanik entstand dabei das Gebiet
der Quanteninformation und nicht-klassische Anwendungen wie zum Beispiel die Quan-
tenteleportation [4] und der Quantencomputer [5] wurden entwickelt. Für die Entwicklung
neuer Anwendungen ist das Verständnis der Verschränkung unabdingbar. Während Ver-
schränkung in einem zwei-Qubit System schon gut verstanden ist, stellte sich beim Versuch
das Konzept der Verschränkung auf mehrere Teilchen zu erweitern unter anderem die Fra-
ge, wie Verschränkung hier quantifiziert werden kann. Desweiteren gibt es bei mehreren
Teilchen sich ausschließende Möglichkeiten diese miteinander zu verschränken. Somit wird
nicht nur die Frage nach einer Klassifizierung von Verschränkung aufgeworfen, sondern es
werden auch Methoden dies zu charakterisieren nötig.
Bei der experimentellen Untersuchung von Verschränkung gilt es Herausforderungen wie
Dekohärenz und Kontrollierbarkeit des verwendeten Systems zu meistern. Zum Beispiel
viii Einleitung
Theorie
In diesem Kapitel werden die für diese Arbeit relevanten Notationen und theoretischen
Grundlagen eingeführt. Beim Übergang von ein- auf N-Qubit Systeme werden wir sehen,
dass die Verschränkung eine Konsequenz des Superpositionsprinzip der Quantenmechanik
ist und Klassifizierungen von Verschränkung für Systeme bis zu vier Qubits vorstellen. Zum
Schluß werden experimentelle Werkzeuge zur Charakterisierung der beobachteten Zustände
vorgestellt.
Die Koeffizienten α und β sind komplexe Zahlen und erfüllen die Normierungsbedingung
|α|2 + |β|2 = 1. Zur experimentellen Realisierung eines Qubits kann prinzipiell jedes quan-
tenmechanische System, in dem sich zwei eindeutig unterscheidbare Unterzustände definie-
ren lassen, verwendet werden. In diesen zwei Unterzuständen werden die zwei Basizustände
|0i und |1i des Qubits kodiert. In unserem Experiment werden Photonen als Qubits verwen-
det, wobei die Basiszustände |0i/|1i im Polarisationszustand der Photonen kodiert werden:
|Hi := |0i
|V i := |1i
2 1. Theorie
V H
L
Abbildung 1.1: Mit Hilfe der Blochkugel kann der Zustand |ψi eines Qubits graphisch
dargestellt werden.
wobei eine globale Phase vernachlässigt wurde. Die zwei Parameter θ ∈ {0, π} und φ ∈
{0, 2π} legen einen Punkt auf der Blochkugel (Abb: 1.1), die den Radius eins besitzt, fest.
Mit ihr lassen sich somit die Zustände eines Qubits als Punkte auf ihrer Oberfläche dar-
stellen. Dabei gibt es noch folgende ausgezeichnete Zustände:
| + /−i = √1 (|Hi ± |V i)
2
(1.3)
|R/Li = √1 (|Hi ± i|V i)
2
welche Superpositionen der Basiszustände des Qubits sind. Die Zustände | + /−i repräsen-
tieren dabei Photonen mit ±45◦ -linearer Polarisation und |R/Li Photonen die rechts-
/links-zirkular polarisiert sind. Auch diese Zustände können als Basis für den Hilbertraum
H2 des Qubits verwendet werden.
Die Messung einer Observablen an einem Qubit entspricht einer projektiven Messung auf
die Eigenbasis des Operators. Als mögliche Messergebnisse erhalten wir die Eigenwerte des
1
Im Zusammenhang mit Photonen wird eigentlich von der Poincaré-Sphäre gesprochen.
1.1 Photonen als Qubits 3
Operators, wobei sich das Qubit nach der Messung im entsprechenden Eigenzustand des
Operators befindet [7]. Im zweidimensionalen Hilbertraum H2 bilden die Paulimatrizen σ̂i
zusammen mit der Einheismatrix 1̂ eine Operatorbasis:
0 1 0 −i 1 0 1 0
σ̂x = , σ̂y = , σ̂z = , σ̂0 := 1̂ = (1.4)
1 0 i 0 0 −1 0 1
Die zugehörigen Eigenvektoren dieser Basis sind die oben definierten Zustände mit den
Eigenwerten ±1:
Für die Einheismatrix 1̂ ist jeder Zustand |Xi ein Eigenvektor mit Eigenwert +1: 1̂|Xi =
|Xi. Um zum Beispiel den Erwartungswert hσ̂x i = hψ|σ̂x |ψi der Observablen σ̂x für den
Zustand |ψi zu berechnen, zerlegen wir diesen in Projektoren Pˆ± = |±ih±| auf seine Ei-
genbasis mit dem entsprechenden Eigenwert als Vorfaktor:
hσ̂x i = hψ| P̂+ − P̂− |ψi = hψ|P̂+ |ψi − hψ|P̂− |ψi (1.6)
Der Erwartungswert hψ|P̂± |ψi des Projektionsoperators P̂± ist dabei die Wahrscheinlich-
keit p±
|ψi , dass sich das Qubit nach der Messung im Zustand |±i befindet und wir als
Messwert entsprechend ±1 erhalten. Die Messung der Observablen σ̂x ist eine Projektion
des Qubitzustandes |ψi auf die |+i/|−i-Basis. Deshalb nennt man dies auch eine Mes-
sung des Qubits in der |+i/|−i-Basis und entsprechend für σ̂y und σ̂z eine Messung in der
|Ri/|Li bzw. |Hi/|V i-Basis. Diese Basen werden auch als Standardbasen bezeichnet.
Im Experiment werden die Photonen mit Hilfe von projektiven Messungen untersucht. Die
Information, die wir durch eine solche Messung an einem Qubit erhalten, hängt von der
verwendeten Messbasis ab. Eine spezielle Messbasis, die bei der Charakterisierung der ex-
perimentell beobachteten Zustände eine Rolle spielt, ist gegeben durch:
|γ + i = √1 (|Hi
2
+ ie−iγ |V i)
(1.7)
|γ − i = √1 (|Hi
2
− ie−iγ |V i)
Diese Menge von Messbasen, die von dem Parameter γ abhängt, liegt auf dem Großkreis
|Ri → |+i → |Li → |−i → |Ri, was in Abbildung 1.2 verdeutlicht ist. Der zugehörige
Operator, der über die Eigenwertgleichung σ̂γ |γ ± i = ±|γ ± i definiert wird, ist:
4 1. Theorie
V H
0 −ieiγ
σ̂γ = = cos(γ)σ̂y + sin(γ)σ̂x (1.8)
ie−iγ 0
Bei der obigen Berechnung des Erwartungswerts wurde ein so genannter reiner Zustand
angenommen. Daneben gibt es als Verallgemeinerung noch gemischte Zustände. Diese
werden durch den Dichteoperator ρ̂:
X
ρ̂ = pi |φi ihφi | (1.9)
i
X
mit : pi ∈ R und pi = 1 (1.10)
i
beschrieben, wobei die Zustände |φi i reine Zuständ sind und pi die Wahrscheinlichkeit
angibt mit der sich das System in diesem Zustand befindet. Der Erwartungswert einer
Observablen Ô berechnet sich durch Spurbildung mit dem Dichteoperator:
1.2 Verschränkung
Wir haben bisher nur ein-Qubit Systeme betrachtet und wollen nun zu N-Qubit Systemen
übergehen. Der resultierende N-Qubit Hilbertraum HN ist ein Tensorprodukt der ein-Qubit
Hilberträume H2i :
N
O
HN = H2i (1.12)
i=1
1.2 Verschränkung 5
Die Basis von HN besteht aus allen N-Tupeln, die sich aus den Basiszuständen |0i/|1i der
ein-Qubit Hilberträume H2i bilden lassen:
Der N-Qubit Hilbertraum hat somit 2N Basiszustände |i j · · · ki. Als Basis für die ein-
Qubit Hilberträume kann dabei eine der Standardbasen oder eine beliebige andere Basis
verwendet werden. Auf Grund des Superpositionsprinzips der Quantenmechanik, kann der
allgemeine reine Zustand |ψi des N-Qubit Systems als Linearkombination der Basisvekto-
ren geschrieben werden:
X
|ψi = di,j,...,k |i j · · · ki (1.14)
i,j,...,k∈{1,0}
X
mit di,j,...,k = hψ|i j · · · ki ∈ C, |di,j,...,k |2 = 1 (1.15)
i,j,...,k∈{1,0}
Allerdings kann nicht jeder mögliche Zustand |ψi des Systems als Produktzustand aus
ein-Qubit Zuständen |ψi i geschrieben werden:
|ψi =
6 |ψ1 i ⊗ |ψ2 i ⊗ · · · ⊗ |ψN i
(1.16)
mit |ψi i = αi |0ii + βi |1ii
Dabei bezeichnet |ψi i den Zustand des i-ten Qubits, dargestellt in einer beliebigen Basis
|0ii /|1ii . Man nennt |ψi einen nicht-separablen Zustand. Dies bedeutet, dass es im allge-
meinen nicht möglich ist, jedem einzelnen Qubit einen einzigen, von den anderen Qubits
unabhängigen Zustandsvektor |ψi i zuzuordnen. Somit können die einzelnen Qubits nicht
unabhängig voneinander beschrieben werden, sondern das System muß als Ganzes betrach-
tet werden. Dies drückt formal das Phänomen der V erschränkung [2, 1] aus. Zur Definition
von Verschränkung wird die nicht-Separabilität des Zustands |ψi verwendet und man be-
zeichnet ein System aus N-Qubits als verschränkt, falls dieses nicht als Produtzustand aus
ein-Qubit Zutänden |ψi i geschrieben werden kann.
|ψi =
6 |ψ1 i ⊗ |ψ2 i ⊗ · · · ⊗ |ψN i ⇐⇒ verschränkt (1.17)
Die Zustände des Systems, die als Produktzustand geschrieben werden können und somit
nach obiger Definition nicht verschränkt sind, werden als separabel bezeichnet.
Die Verschränkung ist eine Konsequenz des Superpositionsprinzip der Quantenmechanik.
Sie kann deshalb mit den Konzepten der klassischen Physik [1] nicht erklärt werden und
6 1. Theorie
X
ρ̂ 6= pν (ρ̂ν1 ⊗ ρ̂ν2 ⊗ · · · ⊗ ρ̂νN ) (1.18)
ν
wobei die (ρ̂ν1 ⊗ ρ̂ν2 ⊗ · · · ⊗ ρ̂νN ) separable Zustände des Systems darstellen und ρ̂νi den Zu-
stand des i-ten Qubits i repräsentiert.
Die Verschränkung eines Quantensystem zeichnet sich durch die nicht- klassischen Kor−
relationen Kij...k in den Messergebnissen der einzelnen Qubits aus. Wie diese Korrelation
berechnet werden kann, soll zunächts an einem zwei-Qubit System veranschaulicht und
anschließend auf N-Qubits verallgemeinert werden. Als Basis des zwei-Qubit Hilbertraums
H2A ⊗ H2B verwenden wir dabei {|HHi,|HV i,|V Hi,|V V i}, wobei die beiden Qubits mit A
und B bezeichnet werden. Die Korrelation KAB in der σ̂z -Basis berechnet sich aus:
Der Wert der Korrelation liegt zwischen −1 ≤ KAB ≤ 1. Ist der Erwartungswert der
Korrelation −1 werden die Qubits als antikorreliert bezeichnet, für +1 als korreliert. Ist der
Erwartungswert Null sind die Qubits nicht korreliert. Der Betrag der Korrelation ist dabei
ein Maß dafür, wie stark die Messergebnisse der einzelnen Qubits in der gemessenen Basis
voneinander abhängig sind. Die obige Definition der Korrelation kann noch verallgemeinert
werden, indem wir die Messbasen der einzelnen Qubits unabhängig voneinander wählen:
Die Indizes {α, β} beziehen sich dabei auf die Messbasen der einzelnen Qubits.
Um N-Qubit Systeme zu untersuchen verallgemeinern wir die oben eingeführte Korrelation
für zwei Qubits (Gl. 1.19) auf mehrere durch:
wobei die Indizes {α, β ..., ν} die Messbasen der einzelnen Qubits angeben. Die möglichen
Werte einer Korrelation liegen weiterhin zwischen −1 und +1. Da ein System aus N-Qubits
als verschränkt bezeichnet wird, wenn sein Zustand nicht als Produktzustand aus ein-Qubit
Zuständen geschrieben werden kann, gibt es verschiedene Arten der Verschränkung. Darauf
und auf Klassifikationen von Verschränkung wollen wir im nächsten Abschnitt 1.3 eingehen.
1.3 Klassen von Verschränkung 7
GHZ W
A-B-C
Abbildung 1.3: Schematische Darstellung der Verschränkungsklassen in einem drei-Qubit
System, wobei die Qubits mit A, B und C bezeichnet werden. Die Pfeile verdeutlichen die
nicht reversiblen Transformationen zwischen den Klassen.
• A-B-C:
Diese Klasse beinhaltet alle Produktzustände, wie zum Beispiel:
• W-Klasse:
Die Zustände dieser Klasse sind echte 3-Qubit verschränkte Zustände. Diese Klasse
wird durch den so genannten |W i-Zustand repräsentiert:
1
|W i = √ (|HHV iABC + |HV HiABC + |V HHiABC ) (1.24)
3
Die Verschränkung in diesem Zustand ist dabei auf die drei Qubits verteilt“. Dies
”
kann verdeutlicht werden, indem man eine projektive Messung P̂H = |HihH|, am
A-Qubit betrachtet. Dadurch erhalten wir als resultierenden Zustand:
1
|ψi = √ |HiA ( |HV iBC + |V HiBC ) (1.25)
2
1.3 Klassen von Verschränkung 9
Dieser Zustand ist ein biseparabler Zustand, wobei sich die beiden Teilchen B und
C in einem maximal verschränkten Zustand befinden. Für eine Projektion auf P̂V =
|V ihV |, ist der resultierende Zustand separabel. Die Verschränkung des resultierenden
Zustands hängt somit vom Messergebnis ab.
• GHZ-Klasse:
Diese Zustände sind ebenfalls echt drei-Qubit verschränkt, jedoch inäquivalent zur
W-Klasse und werden durch den |GHZi-Zustand repräsentiert:
1
|GHZi = √ (|HHHiABC + |V V V iABC ) (1.26)
2
Betrachten wir wieder die projektive Messung P̂H des A-Qubits, so ist der resultieren-
de Zustand ein Produktzustand |ψi = |HHHi. Für ein Projektion auf P̂+ = |+ih+|
erhalten wir den verschränkten Zustand:
1
|ψi = √ |+iA ( |HHiBC + |V V iBC ) (1.27)
2
Somit hängt die Verschränkung des Zustands nach der Messung von der Messbasis
ab und zeigt somit andere Verschränkungseigenschaften als der |W i-Zustand.
Betrachtet man ein vier-Qubit System können alle reinen Zustände in neun Familien ein-
geteilt werden [11]. Jede Familien wird von einem Zustand, der von bis zu vier Parametern
{a, b, c, d} abhängen kann, repräsentiert. Eine Klasse wird nun durch einen Repräsentan-
ten einer Familie zusammen mit einem Parametersetting definiert. Im Vergleich zu drei
Qubits, gibt es eine Klasse Gabcd , welche der GHZ-Klasse für drei Qubits entspricht. Die
anderen Klassen repräsentieren zwei- bzw. drei-Qubit Verschränkung, welche auf die vier
Qubits verteilt“ ist. In Hinblick auf das im experimentellen Teil der Arbeit vorgestellte
”
Experiment ist die Gabcd Klasse:
a+d a−d
Gabcd = 2
(|0000i + |1111i) + 2
(|0011i + |1100i)
+ b+c
2
(|0101i + |1010i) + b−c
2
(|0110i + |1001i) (1.28)
von Interesse. Wie in Abschnitt 2.1 gezeigt wird, kann mit unserem experimentellen Auf-
bau eine Familie von Zuständen aus der Klasse Gabcd beobachtet werden. Diese Familie von
Zuständen kann als Superposition eines 4-Qubit |GHZi-Zustands2 und dem Produktzu-
stand |ψ + iAB |ψ + iCD 3 geschrieben werden:
2
|GHZi = √12 |0000i + |1111i
|ψ i = √12 |01i + |10i
3 +
10 1. Theorie
√
|ψ(α)i = α|GHZi + 1 − α2 |ψ + iAB |ψ + iCD
(1.29)
mit α ∈ R und 0 ≤ α ≤ 1
Der Parameter α ist dabei experimentell kontrollierbar, wodurch die Familie von Zuständen
(Gl. 1.29) zugänglich wird. Dies ist im Vergleich zu anderen Experimenten wie zum Beispiel
[6, 12, 13] ein großer Vorteil, da durch diesen freien Parameter mit einem experimentellen
Aufbau verschiedene Zustände beobachtet und analysiert werden können.
Wird das Tensorprodukt im Zustand |ψ(α)i explizit ausgeschrieben und vergleicht man
anschließend Gl. (1.29) mit Gl. (1.28) so erhält man die folgenden Relationen zwischen
dem experimentell kontrollierbaren Parameter α und den Parametern der Klasse Gabcd :
a = d√= α
b = 2 1 − α2 (1.30)
c = 0
1.4 Charakterisierung von verschränkten Zuständen 11
Die Zustände ρ̂th und ρ̂exp sind dabei Dichtematrizen. Der Wertebereich von F liegt zwi-
schen null und eins. Je größer die Fidelity ist, desto größer ist die Übereinstimmung des
beobachteten Zustands mit dem erwarteten. Dies ist somit auch ein Maß dafür, wie gut
ein Zustand ρ̂th mit einem experimentellen Setup erzeugt“ werden kann. Als theoretische
”
Zustände nehmen wir in dieser Arbeit reine Zustände |ψth i an. Dadurch läßt sich Gl. (1.31)
vereinfachen:
F(|ψth i, ρ̂exp ) = hψth |ρ̂exp |ψth i (1.32)
Um die Fidelity an den theoretisch erwarteten Zustand experimentell zu bestimmen, zerle-
gen wir die Dichtematirx des experimentellen Zustands ρ̂exp in eine Summe aus Produkten
von Paulimatrizen [5]:
3
1 X
aexp
ρ̂exp = 4 σ̂i ⊗ σ̂j ⊗ σ̂k ⊗ σ̂l (1.33)
2 i,j,k,l=0 ijkl
aexp
ijkl = T r [ρ̂exp σ̂i ⊗ σ̂j ⊗ σ̂k ⊗ σ̂l ] (1.34)
und können somit experimentell bestimmt werden. Um die Fidelity zu erhalten, müssen
nur die Korrelationen gemessen werden, welche in die Berechnung der Fidelity eingehen.
Um diese relevanten Korrelationen zu bestimmen, setzen wir Gl. (1.33) in Gl. (1.32) ein
und erhalten:
12 1. Theorie
mit ath
ijkl = hψth | σ̂i ⊗ σ̂j ⊗ σ̂k ⊗ σ̂l |ψth i
wobei die Linearität der Spur ausgenutzt wurde. Daraus ist ersichtlich, dass nur die Kor-
relationen aexp exp
ijkl gemessen werden müssen, wo für aijkl 6= 0 gilt.
Wie oben bereits erwähnt wurde, ist die Fidelity F ein Maß dafür, wie gut ein Zustand
|ψi mit einem experimentellen Setup erzeugt“ werden kann. Dadurch ist es möglich, un-
”
terschiedliche experimentelle Aufbauten zur Erzeugung“ des Zustands |ψi zu vergleichen,
”
da die Fidelity ein Setup unabhängiges Maß für die Güte eines Zustands ist.
Nun wird eine Dichtematrix ρ̂P T definiert, die aus ρ̂ dadurch entsteht, indem nur die
Dichtematrix ρ̂iA des Qubits A transponiert wird:
X
ρ̂P T = pi (ρ̂iA )T ⊗ ρ̂iB (1.37)
i
In [15] wurde gezeigt, dass die Dichtematrix ρ̂P T nur dann positive Eigenwerte besitzt, falls
das zwei-Qubit System separabel ist.
Um diese Kriterium zur Charakterisierung verwenden zu können, muß die Dichtematrix des
zwei-Qubit Systems bestimmt werden, da die Transposition keine physikalische Operation
darstellt und somit nicht direkt gemessen werden kann.
Abbildung 1.4: Geometrische Veranschaulichung, wie durch den Witness Operator Ŵ die
Verschränkung eines Zustands ρ nachgewiesen werden kann.
verschränkten Zustand ein Operator Ŵ konstruiert werden kann, welcher einen negativen
Erwartungswert mit diesem und einen positiven für alle biseparablen Zustände besitzt:
(
< 0 : f ür verschränkten Zustand ρ̂
ρ̂ verschränkt ⇐⇒ ∃ Ŵ : T r(Ŵρ)
≥ 0 : f ür alle biseparablen Zustände ρ̂bisep
(1.38)
Somit ist ein negativer Erwartungswert ein eindeutiger Nachweis für die echte N-Teilchen
Verschränkung des beobachteten Zustands.
Der Witness Operator muß für den entsprechenden Zustand ρ̂ eigens konstruiert werden.
Betrachtet man den sogenannten allgemeinen W itness [18, 17], der wie folgt definiert ist:
Aus diesem Grund kann mit Hilfe eines Witness Operators nicht zwischen einzelnen ver-
schränkten Zuständen unterschieden, sondern lediglich die N-Qubit Verschränkung nach-
gewiesen werden.
Bei der experimentellen Charakterisierung der beobachteten Zustände, werden wir die
hier eingeführten Werkzeuge benutzen, d.h. wir werden die Fidelity bestimmen und Ver-
schränkung nachweisen. Da der Nachweis von Verschränkung vom beobachteten Zustand
abhängt, werden auf die Eigenschaften der Zustände zugeschnittene Witness Operatoren
verwendet werden. Um nachzuweisen, dass bestimmte zwei-Qubit Zustände separabel sind,
werden wir das PPT-Kriterium benutzen.
Kapitel 2
In diesem Kapitel wird der experimentelle Aufbau, mit dem die Familie von Zuständen
|ψ(α)i beobachtet werden kann, präsentiert. Zuerst werden durch eine Rechnung die Rela-
tionen zwischen den Parametern {a, b, c, d} der Klasse Gabcd mit dem experimentell kontrol-
lierbaren Parameter φ herausgearbeitet. Anschließend wird die experimentelle Umsetzung
des Experiments besprochen. Zu Beginn wird die spontane parametrische Fluoreszenz,
welche als Quelle für den vier-Photonen Eingangszustand |ini benutzt wird, eingeführt.
Anschließend wird der Aufbau und die Justage des Experiments besprochen.
1 2
√ (a†H (c†H sin(2φ) − cV † cos(2φ))2
2 3
+ 2a†H a†V (c†H cos(2φ) + cV † sin(2φ)) · (c†H sin(2φ) − cV † cos(2φ))
2
+ a†V (c†H cos(2φ) + cV † sin(2φ))2 )|0i (2.2)
1
Die Matrizen der optischen Elemente sind zum Beispiel in [20] aufgeführt.
16 2. Der experimentelle Aufbau
c a
PBS
BS BS
a c
d b
Abbildung 2.1: Der schematische Aufbau des Experiments, zur Beobachtung der Familie
von Zuständen |ψ(φ)i.
2 2 2 2
a†h a†v a†h a†v
2 2
ah † a†v ch † av † ch † c†v (2.3)
··· ···
Da wir nur Koinzidenz-Ereignisse betrachten, bei denen ein Photon in jeder räumlichen
Mode a − d detektiert wird, können diese Terme im beobachteten Zustand |ψ(φ)i kei-
nen Beitrag liefern2 . Deshalb werden sie in der weiteren Rechnung nicht berücksichtigt.
Durch die zwei BS werden die Photonen auf die räumlichen Moden a − d aufgeteilt. Die
Selektion der Koinzidenz-Ereignisse hat zur Folge, dass der Zustand |ψ(φ)i nur mit einer
Wahrscheinlichkeit kleiner als eins aus dem Eingangszustand |ini hervorgehen kann. Der
Zustand, der sich aus der Rechnung ergibt ist:
1
|ψ̃(φ)i = √ (2 sin(2φ)2 (|HHHHi + |V V V V i)
4 3
− (cos(2φ)2 − sin(2φ)2 )(|HV HV i + |HV V Hi + |V HHV i + |V HV Hi) (2.4)
Den im Experiment beobachtbaren Zustand erhalten wir durch Normierung des Zustands
2
Werden höhere Ordnungen der Photonenquelle mit berücksichtigt, können auch diese Terme einen
Beitrag liefern.
2.1 Die kontinuierliche Familie der beobachtbaren Zustände 17
|ψ(φ)i φ prob(φ)
1
|Belli 0 12
π 1
|D42 i 12 32
π 1
|GHZi 8 24
π 1
|ψ (4) i 4 4
|ψ(φ)i:
√
2 2 sin(2φ)2
|ψ(φ)i = p (|HHHHi + |V V V V i)
5 − 4 cos(4φ) + 3 cos(8φ)
2 cos(4φ)
−p (|HV HV i + |HV V Hi + |V HHV i + |V HV Hi) (2.5)
5 − 4 cos(4φ) + 3 cos(8φ)
Für das Experiment ist die Zährate, das heißt wie oft der Zustand |ψ(φ)i pro Minute beob-
achtet werden kann, ein wichtiger Parameter. Zur Abschätzung der zu erwartenden Zählrate
für einen Zustand |ψ(φ)i, wird die Beobachtungs-Wahrscheinlichkeit prob(φ) benötigt. Die-
se gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Zustand |ψ(φ)i aus dem Eingangszustand
|ini hervorgeht und berechnet sich somit aus:
1
prob(φ) = hψ̃(φ)|ψ(φ)i2 = (5 − 4 cos(4φ) + 3 cos(8φ)) (2.6)
48
Die Beobachtungs-Wahrscheinlichkeit prob(φ) wird in Abbildung 2.2 gezeigt. Das Maxi-
mum liegt bei φ = π4 , bei dem der |ψ (4) i-Zustand:
1 1
|ψ (4) i = √ (|HHHHi + |V V V V i)− √ (|HV HV i + |HV V Hi + |V HHV i + |V HV Hi)
3 2 3
(2.7)
beobachtet werden kann. In der Tabelle (Abb. 2.2 ) sind die Winkelpositionen und die
Beobachtungs-Wahrscheinlichkeit prob(φ) einiger bekannter Zustände, welche mit unserem
Setup beobachtet werden können, aufgeführt.
Der mit unserem Versuchsaufbau beobachtbare Zustand |ψ(φ)i, kann als Superposition
aus dem |GHZi-Zustand und dem biseparablen Zustand |ψ + i ⊗ |ψ + i geschrieben werden
√
2 2 sin(2φ)2 |GHZi − 2 cos(4φ)|ψ + i ⊗ |ψ + i
|ψ(φ)i = p (2.8)
5 − 4 cos(4φ) + 3 cos(8φ)
18 2. Der experimentelle Aufbau
Abbildung 2.3: Betragsquadrate der Amplituden des |GHZi-Anteils (blau) und des |ψ + i ⊗
|ψ + i-Anteils (schwarz) im Zustand |ψ(φ)i in Abhängigkeit der Winkelposition der λ/2-
Wellenplättchens.
In Abbildung 2.3 sind die Betragsquadrate der Amplituden des |GHZi-Anteils (blau)
und des |ψ + i ⊗ |ψ + i-Anteils (schwarz) im Zustand |ψ(φ)i dargestellt. Daraus ist zu erken-
nen, dass bei der Winkelposition φ = 0◦ der |GHZi-Anteil null ist und somit der separable
Zustand |ψ + i ⊗ |ψ + i beobachtet werden kann. Für größer werdendes φ nimmt der |GHZi-
Anteil im Zustand zu und entsprechend der Beitrag des separablen Zustands ab. Bei φ = π8
ist der |GHZi-Anteil maximal.
Wir wollen nun den Zusammenhang zwischen dem experimentellen Parameter φ und den
Parametern {a, b, c, d} der Klasse Gabcd (Gl.1.28) bestimmen. Dazu vergleichen wir die
Amplituden des Repräsentanten der Klasse Gabcd mit dem allgemeinen, beobachtbaren
Zustand |ψ(φ)i. Dadurch erhalten wir die folgenden Beziehungen:
√
2 2 sin(2φ)2
a+d
2
=√ , a−d
2
=0
5−4 cos(4φ)+3 cos(8φ)
(2.9)
2 cos(4φ)
b+c
2
= b−c
2
=√
5−4 cos(4φ)+3 cos(8φ)
4 cos(4φ) (2.10)
b= √
5−4 cos(4φ)+3 cos(8φ)
c=0
Durch einen weiteren Vergleich von Gleichungen (1.29) und (2.5) erhalten wir den Zusam-
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 19
Mit den Beziehungen aus den Gleichungen (2.10) und (2.11) wird die Flexibilität des Ver-
suchsaufbaus sichtbar. Durch die frei wählbare Winkelposition φ des λ/2-Wellenplättchens,
kann der zu beobachtende Zustand |ψ(φ)i ausgewählt werden.
Es stellt sich die Frage, ob die Familie von verschränkten Zuständen vergrössert werden
kann, wenn weitere freie Parameter hinzugefügt werden; zum Beispiel durch weitere Wellen-
plättchen in den Eingangsmoden a und/oder c. Es zeigt sich allerdings, dass die Bedingung
c=0 stehts bestehen bleibt und somit die Menge der beobachtbaren Zustände dadurch nicht
vergrößert werden kann.
Photonen
Quelle
P
Koppler C Koppler A
W
H
PBS
Filter
BS YVO4 BS
W P
Q W
YVO4
P
YVO4 H
c
a
yse
H WP
al
W
Q
n
P
a
ns
W P
io
Q W
t
P
H
risa
d a
b ol
H WP
P
W
Q
Abbildung 2.4: Skizze des gesamten experimentellen Aufbaus, bestehend aus Photonen-
quelle für den Eingangszustand |ini und dem optischen Netwerk.
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 21
Lasersystem
82 MHz
BBO c
Abbildung 2.5: Skizze der Photonenquelle, bestehend aus einem Lasersystem und dem
BBO-Kristall, zur Erzeugung des vier-Photonen Eingangszustands |ini.
für die SPDC wurde ein 2mm dicker BBO-Kristall (β-Barium Borat) in der Typ-II Konfi-
guration verwendet.
SPDC ist ein nicht-linearer optischer Prozess in dem Pump-Photonen mit hoher Energie
des Laserpulses in Photonen geringerer Energie umgewandelt werden. In diesem Prozess
muss die sogenannte Phasenanpasssung:
N N/2 N/2
X X X
~k i = ~k j + ~k k (2.12)
p H V
i=1 j=1 k=1
N N/2 N/2
X 1 X 1 X 1
= + (2.13)
i=1
λip λj
j=1 H
λk
k=1 V
eingehalten werden, welche die Energie- und Impulserhaltung des Prozesses ausdrückt.
Durch die Phasenanpassung sind die erzeugten Photonen nicht nur in Energie und Impuls
sondern auch in ihrer Polarisation korreliert. Diese erzeugten Photonen, die entweder |Hi
oder |V i polarisiert sein können, werden je nach ihrer Polarisation, in einen der beiden
kegelförmigen Raumbereiche emittiert (Abb. 2.6), wobei der Öffnungswinkel des Emissi-
onskegels von der Wellenlänge der Photonen abhängig ist. Durch Verkippen der optischen
Achse (OA) des BBO-Kristalls relativ zum Pumpstrahl, können die beiden Emissionskegel
überlappt werden. Dadurch werden zwei Schnittgeraden definiert. Die entlang dieser bei-
den Schnittgeraden emittierten Photonen werden mit Hilfe zweier Koppler in Singlemode-
Fasern eingekoppelt. Der Zustand |SP DCi, der in diesem Prozess pro Pumppuls erzeugt
wird ist: † † iδ † †
|SP DCi = N · eic(aH cV +e aV cH ) |0i (2.14)
Der Vorfaktor N ist dabei die Normierungskonstante. Die Konstante c berechnet sich aus
der Energie pro Pumppuls sowie der Nichtlinearität des BBO-Kristalls. Der c-Faktor wurde
experimentell bestimmt und hat den Wert von c = 0.068. Aufgrund seiner Größenordnung
wird eine Störungsentwicklung um diesen Parameter gerechtfertigt und wir erhalten da-
durch:
c2 † †
† † iδ † † iδ † † 2 3
|SP DCi = N 1 + c(aH cV + e aV cH ) + (aH cV + e aV cH ) + O(c ) |0i (2.15)
2
Dieses Ergebnis kann folgendermaßen verstanden werden. Auf Grund der Tatsache, dass
SPDC ein spontaner Prozess ist, werden nicht bei jedem Pumppuls der den Kristall passiert,
22 2. Der experimentelle Aufbau
OA
H
Pumpstrahl: V
kp
c
BBO Idler
a
ke
Signal
ko
V
Abbildung 2.6: Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung der SPDC. Durch die
zwei Schnittgeraden werden die Moden a und c definiert.
Photonen umgewandelt. Dies ergibt den Vakuumzustand, der dem ersten Term im Zustand
|SP DCi entspricht. Der zweite Term entspricht der Umwandlung eines Pumpphotons,
wodurch der in der Polarisation verschränkte zwei-Photonen Zustand entsteht:
|2γi = c · N a†H c†V + eiδ a†V c†H |0i (2.16)
Der dritte Term ist ein vier-Photonen Zustand, der bis auf eine Phase eiδ , dem für unser
Experiment benötigten Eingangszustand entspricht:
c2 · N † † c2 · N † 2 † 2 2 2
|4γi = |ini = (aH cV + eiδ a†V c†H )2 = (aH cV + 2eiδ a†H a†V c†H c†V + e2iδ a†V c†H )
2 2
(2.17)
Dabei werden zwei Pumpphotonen in einem gemeinsamen Prozess in vier Photonen umge-
wandelt. Die anderen Terme O(c3 ) sind entsprechend mehr-Photonen Zustände.
Die Phase eiδ wird mit Hilfe zweier BBO-Kristalle, die zur Kompensation des longitudinalen
walkof f s [26] zwischen den |Hi und |V i polarisierten Photonen benötigt werden, einge-
stellt. Somit ergibt sich der normierte Eingangszustand |ini:
1 2 2 2
|ini = √ (a†H c†V + 2a†H a†V c†H c†V + a†V c†H 2 ) (2.18)
2 3
Mit der aus Abschnitt 2.1 berechneten Beobachtungs-Wahrscheinlichkeit prop(φ), kann nun
die zu erwartende Zählrate pro Minute für den Zustand |ψ(φ)i grob abgeschätzt werden.
Dafür müssen die experimentell bestimmten Detektoreffizienzen cDet = 31 (Abschnitt 2.2.4)
sowie die Kopplungsgüte der Photonen cKop = 31 berücksichtigt werden. Mit der Wieder-
holungsrate des Lasersystems von R = 82 · 106 erwarten wir somit eine vierfach Zählrate
von:
Z(φ)th 4 4 4
|ψ(φ)i = 60 · R · prob(φ) · 3c · cDet · cKop (2.19)
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 23
|ψ(φ)i Z(φ)th
|ψ(φ)i /M in.
|Belli 4
|GHZi 2
|ψ (4) i 12
A
(x 0, y0 )
Sta
rtp
un
kt
(x , y ) Nach d
em Ers
ten Ite
rations
schritt
K1
Abbildung 2.7: Veranschaulichung zur Justage des Kopplers A, parallel zur Bewegungs-
richtung des Verschiebetisches unter Verwendung eines zweiten Koppler K1 .
ringfügig, so ist die Grobjustage beendet. Für die Feinjustage wird die Multimode-Faser
durch eine Singlemode-Faser ersetzt und das Iterationsverfahren erneut durchlaufen. Da
von einer Singlemode-Faser nur Licht aus einem kleinen Winkelbereich aufgesammelt wer-
den kann, wird die räumliche Mode sehr genau definiert, wodurch die Richtung von Koppler
A sehr genau eingestellt werden kann.
Abbildung (2.8) zeigt das Ergebniss der Justage. Hieraus wird ersichtlich, dass die Ände-
rung der Intensität über den Bereich von (0 ≤ x ≤ 1.8)cm kleiner als 1% ist. Somit kann
I"z#
1
0.995
0.99
0.985
0.98
0.975
0.97
0.965
z!mm
5 10 15 20
eine Wegdifferenz von 1.8 cm zwischen den Moden a und c kompensiert werden. Der abrup-
te Abfall in der gekoppelten Intensität ist duch einen Fehler im Verschiebetisch zu erklären.
Durch die Justage des Kopplers A parallel zur Bewegungsrichtung des Verschiebetisches,
ist die räumliche Mode a im Aufbau definiert. Es soll an dieser Stelle angemerkt werden,
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 25
X
NG
Ns
Abbildung 2.9: Koordinatensystem des Überlapp-PBS mit der rot hervorgehobenen dielek-
trischen Grenzschicht.
dass die resultierende Richtung des Strahls nicht parallel zum optischen Tisch ist, was bei
der Justage des Überlapp PBS zu berücksichtigen ist.
Der Überlapp-PBS:
Der Überlapp-PBS ist das zentrale optische Element im Versuchsaufbau. Die Eigenschaften
des Überlapp-PBS sind durch eine dielektrische Schicht, die als Grenzfläche in ihm ent-
halten ist, bestimmt. Durch die Eigenschaften der Grenzschicht, sind in dieser zwei Rich-
tungen ausgezeichnet, die mit S ~ und P~ bezeichnet werden (Abb. 2.9). Die Vektoren N ~G
und N~ S sind entsprechend die Normalvektoren der Grenz- und Stirnfläche des Überlapp-
PBS. Der Überlapp-PBS wirkt auf die Photonen als Projektor auf seine orthonormale
~ P~ festgelegt wird. Die auf |HP BS i
Eigenbasis |HP BS i/|VP BS i, die durch die Vektoren S/
projizierten Photonen werden dabei transmittiert die anderen reflektiert und sind somit
räumlich voneinander getrennt. Durch diese räumliche Separation der Photonen definiert
der Überlapp-PBS die horizontale |Hi (vertikale |V i) Referenz-Polarisation und somit die
Basis des zweidimensionalen Hilbertraums Hi der Qubits4 :
|Hi := |HP BS i
(2.20)
|V i := |VP BS i
Da die Projektionsbasis des Überlapp-PBS durch die Vektoren S ~ und P~ der Grenzfläche be-
stimmt wird, hängt die durch den Überlapp-PBS definierte Polarisation |HP BS i/|VP BS i und
somit die Basis des Hilbert Raums Hi der Photonen, von der Orientierung des Überlapp-
PBS im Raum ab. Als Bezugssystem wird dabei das Laborsystem, in dem der optische
4
Dies ist äquivalent zur Definition von spin-up | ↑i und spin-down | ↓i in einem Stern-Gerlach Experi-
ment durch die Orientierung der Messapparatur.
26 2. Der experimentelle Aufbau
Tisch die xy-Ebene definiert, verwendet. In unserem Experiment wählen wir die Basis des
Hilbert Raums Hi so, dass die Polarisation |V i senkrecht zum optischen Tisch orientiert
ist. Wie dies realisiert werden kann, soll nun besprochen werden.
Bezeichnet der Vektor ~k die Ausbreitungsrichtung der Photonen in Mode a, so ergeben
sich für die Justage des Überlapp-PBS die zwei Bedingungen:
~ ⊥ ~k
S
~k E(P~ , N~G ) (2.21)
Hier bezeichnet E(P~ , N~G ) diejenige Ebene, welche von den beiden Vektoren P~ und N~G auf-
gespannt wird. Der Winkel γ zwischen den Vektoren N~G und ~k bleibt durch diese Bedingun-
gen unbestimmt. Dieser Freiheitsgrad wird später genutzt um die Güte des Überlapp-PBS
zu optimieren. Die Güte ist ein Maß dafür, wie gut der justierte Überlapp-PBS die ortho-
gonalen Zustände |Hi/|V i eines Photons unterscheiden kann und somit räumlich trennt.
Ist der Strahlverlauf parallel zum optischen Tisch, wird die erste Bedingung aus (2.21)
erfüllt, indem der Überlapp-PBS so justiert wird, dass der an der Stirnfläche reflektier-
te Anteil des einfallenden Strahl parallel zum Tisch verläuft. Die zweite Bedingung wird
erfüllt, indem der an der Grenzfläche des Überlapp-PBS reflektierte Strahl mit Wellenvek-
tor k~rG , auch parallel zum optischen Tisch verläuft.
In unserem Experiment ist der Strahlverlauf der Mode a nicht parallel zum optischen Tisch,
weshalb das obige Justageverfahren entsprechend modifiziert werden muss. Die Bedingun-
gen (2.21) müssen dabei weiterhin erfüllt werden. Die erste Bedingung wird dadurch erfüllt,
dass der an der Stirnfläche des Überlapp-PBS reflektierte Strahl den selben Winkel ϑ mit
dem optischen Tisch einschließt wie der einfallende Strahl. Dies wurde erreicht, indem
der Überlapp-PBS so verkippt wurde, dass der einfallende und der reflektierte Strahl im
Abstand d1 vom Überlapp-PBS die gleiche Höhe d2 , vom optischen Tisch aus gemessen,
haben. Die zweite Bedingung wird erfüllt, indem der an der Grenzfläche des Überlapp-PBS
reflektierte Strahl auch den Winkel ϑ mit dem optischen Tisch einschließt. Der einfallende
und der an der Grenzfläche reflektierte Strahl definierten nun die für den Versuchsaufbau
relevante Bezugsebene Eopt . Wie oben bereits angesprochen, ist der Winkel γ, zwischen
den Vektoren N~G und ~k, durch die Bedingungen (2.21) nicht festgelegt und kann zur
Optimierung der Güte des Überlapp-PBS verwendet werden. Diese Optimierung und die
Festlegung bzw. Definition der Polarisationsbasis |Hi/|V i im Versuchsaufbau durch den
Überlapp-PBS, soll nun besprochen werden.
Zu Beginn wird der Überlapp-PBS so justiert, dass der an der Stirnfläche reflektierte Strahl
in sich reflektiert wird. Nun wird ein Polarisator P1 in der Mode a hinter dem Überlapp-
PBS platziert (Abb. 2.10) und so eingestellt, dass die hinter P1 mit Hilfe der CCD-Kamera
beobachtete Intensität, ein Minimum erreicht. Damit erhalten wir einen |V i-Polarisator,
der durch den Überlapp-PBS definiert ist. Ein zweiter Polarisator P2 wird nun auf diesen or-
thogonal justiert, womit wir einen |Hi-Polarisator, der ebenfalls durch den Überlapp-PBS
definiert ist, erhalten. Die optimale Position des Überlapp-PBS zeichnet sich dadurch aus,
dass bei ihr ein Minimum an Intensität in der reflektierten Mode c beobachtet wird, wenn
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 27
Mode a
|Hi polarisiertes Licht analysiert wird. Somit kann die Güte des Überlapp-PBS optimiert
werden, indem der vom Überlapp-PBS definierte |Hi-Polarisator vor den Überlapp-PBS
in Mode a gestellt und die Intensität in Mode c durch drehen des Überlapp-PBS um seine
z-Achse minimiert wird. Jedoch wurde der |V i-Polarisator auf den Überlapp-PBS justiert,
als sich dieser noch nicht in seiner optimalen Position befand, weshalb |V i polarisierte
Photonen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit transmittiert wurden. Somit wurde der
|V i-Polarisator P1 nicht orthogonal zu |HP BS i eingestellt, sondern orthogonal zu:
In der jetzigen Position ist der Anteil aV der |VP BS i polarisierten Photonen in Mode a ge-
ringer und somit die Übereinstimmung mit der Polarisation |HP BS i größer. Deshalb kann,
durch iteratives Wiederholen der obigen Schritte, die Güte des Überlapp-PBS optimiert
werden.
Nach der Justage des Überlapp-PBS wurde die Güte GH/V des Überlapp-PBS bestimmt.
0
Diese berechnet sich aus dem Verhältniss der Intensitäten IH/V des eingehenden Laser-
strahls mit definierter Polarisation |Hi/|V i und den Intensitäten IV /H in der entsprechen-
den Mode hinter dem Überlapp-PBS:
IV
GH = I0H
= (0.1 ± 0.02)%0
IH (2.23)
GV = I0V
= (0.9 ± 0.02)%0
Für die spätere Charakterisierung des Überlapps am PBS, wurde der am Überlapp-PBS
reflektierte Strahl mit Hilfe des Kopplers K2 in eine Singlemode-Faser eingekoppelt.
Mit der Positionierung des Überlapp-PBS im Strahlengang wird die Mode c im Aufbau
definiert und somit auch die entgültige Position des Kopplers C vor dem Überlapp-PBS
festgelegt. Um den Koppler C zu positionieren, wird die Strahlrichtung in Mode a mit Hilfe
zweier Lochblenden markiert (Abb.2.11). Diese zwei Lochblenden werden als Hilfsmittel zur
groben Positionierung des Kopplers C verwendet. Dazu wird zunächst der Justagelaser an
den Koppler C angesteckt und dieser so platziert und justiert, dass der Laserstrahl durch
die beiden Lochblenden trifft. Zur Feinjustage nutzen wir wieder die Tatsache, dass durch
28 2. Der experimentelle Aufbau
C A
PBS
Lochblenden
K1 K2
Mode a Mode b
Abbildung 2.11: Positionierung des Kopplers C mit Hilfe zweier Lochblenden auf seine
durch die Platzierung des Überlapp-PBS definierte Position.
eine Singlemode-Faser die räumliche Mode sehr genau definiert wird. Dadurch kann die
Justage des Kopplers C verbessert werden, indem die in Koppler K1 eingekoppelte Inten-
sität, durch die Justage des Kopplers C, maximiert wird. Ist dies erreicht, ist die Justage
des Überlapps mit Hilfe des Justagelasers beendet.
Die jetzige Position des Kopplers C ist der Startpunkt für die Justage mit der zwei-
Photoneninterferenz am Überlapp-PBS, die wir in Abschnitt 2.3.1 besprechen werden.
Dennoch wollen wir die Güte des Überlapps mit dem Justagelaser charakterisieren, um
erste Informationen über die Güte des Überlapps zu erhalten.
Dazu betrachten wir ein Interferenzexperiment mit dem gepulsten Justagelaser (Abb.
2.12). Der Justagelaser wird dazu mit einem Faserstrahlteiler in zwei kohärente Strahlen
aufgeteilt. Die zwei Ausgänge werden an den Koppler A und C angesteckt und die In-
tensität in Mode a hinter dem Überlapp-PBS wird in Abhängigkeit der Position z des
Verschiebetisches aufgezeichnet. Aufgrund der Eigenschaften des Überlapp-PBS wird das
einfallende Licht entweder auf |Hi oder |V i projiziert und entsprechend transmittiert oder
reflektiert. Somit ist der Anteil des Laserlichts in Mode a, welches vom Koppler A stammt
orthogonal zum Anteil welches vom Koppler C stammt, wodurch keine Interferenz beob-
achtet werden kann. Durch die Polarisation der überlagerten Pulse kann im Nachhinein
auch der zurückgelegte Weg der einzelnen Pulse bestimmt werden. In einem quantenme-
chanischen Bild können die zwei Möglichkeiten einen Puls in Mode a zu detektieren somit
unterschieden werden, wodurch keine Interferenz auftreten kann. Um eine Interferenz am
Überlapp-PBS dennoch zu ermöglichen, muss die zusätzliche Weg-Information unzugäng-
lich gemacht (gelöscht) werden. Dies kann mit einen |+i-Polarisator in Mode a nach dem
Überlapp-PBS erreicht werden.
Um nun die Qualität des Überlapps zu charakterisieren wird zunächst der Verschiebe-
tisch in Schritten ∆z = 0.1mm verfahren. Dadurch erhalten wird die ungefähre Position
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 29
Ti:SA
Pol @ +
Abbildung 2.12: Zur Charakterisierung des Überlapps wird der Justagelaser mit einem
Faserstrahlteiler in zwei kohärente Strahlen aufgeteilt. Der Kontrast des Interferenzmusters
gibt dabei Aufschluss über die Güte des Überlapps.
z̃I des Verschiebetisches, bei dem die Pulse innerhalb ihrer Kohärenzlänge gleichzeitig am
Überlapp-PBS ankommen und interferieren (Abb. 2.13). Um diese Position z̃I des Verschie-
0
5 10 15 20
Abbildung 2.13: Ergebnisse eines groben und feinen Scans. Der Kontrast des beobachteten
Interferenzmusters beträgt 82%.
betisches wird nun ein weiterer feiner Scan in Schritten von ∆z = 0.005mm durchgeführt.
Das Ergebnis ist in Abbildung 2.13 dargestellt. Der Kontrast des Interferenzmusters be-
rechnet sich aus:
Imax − Imin
K= (2.24)
Imax + Imin
wobei Imax/min der maximalen bzw. minimalen Intensität entspricht. Der somit berechnete
Kontrast beträgt 82%.
30 2. Der experimentelle Aufbau
Abbildung 2.14: Die Abbildung zeigt die Intensitäten in den Moden a und c nach dem
Überlapp-PBS in Abhängigkeit von der Winkelposition φ und des Offsets φ̄ des λ/2-
Wellenplättchens, bezogen auf die gesuchte Null-Position.
gedreht. Wegen des |V i-Polarisators hinter dem λ/2-Wellenplättchen wird nur der |V i
polarisierte Anteil transmittiert und von der CCD Kamera registriert. Somit ist die ge-
suchte Null-Position des Wellenplättchens durch ein Minimum in der Intensität nach dem
|V i-Polarisator ausgezeichnet. Für die Feinjustage wird das Wellenplättchen auf seine
endgültige Position in Mode c platziert5 . Durch einen |Hi-Polarisator vor dem Wellen-
plättchen wird die Eingangspolarisation definiert. Die Intensitäten in den Moden a und c
nach dem Überlapp-PBS werden in Abhängigkeit von der Winkelposition des Wellenplätt-
chens gemessen. Mit Gleichung (2.25) ergibt sich die Winkelabhängigkeit der gemessenen
Intensitäten zu:
IH = AH + cos2 (2φ + φ̄)
(2.26)
IV = AV + sin2 (2φ + φ̄)
5
Zur Justage kann entweder der Ti:Sa Laser oder die SPDC verwendet werden.
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 31
Dabei bezeichnet φ die Winkelposition des Wellenplättchens bezogen auf die gesuchte Null-
Position und φ̄ den Offset von dieser Null-Position. Dies wird in Abbildung 2.14 veran-
schaulicht. Daraus lässt sich der Offset φ̄ des λ/2-Wellenplättchens, von der gesuchten
Null-Position bestimmen und somit kompensieren.
Mode i
S T
Pol @ H BS
S R
Abbildung 2.15: Das Aufteilungsverhältnis eines BS hängt von seiner relativen Orientierung
zum Stahl ab.
Nach der Justage der beiden Stahlteiler wurde das resultierende Aufteilungsverhältnis be-
stimmt. Die Ergebnisse sind in der nächsten Tabelle zusammengefasst.
2.2.4 Polarisationsanalyse
Im Experiment werden wir die beobachteten Zustände durch lokale projektive Messungen
der einzelnen Qubits charakterisieren. Die Information, die durch eine projektive Messung
über das System erlangt wird, hängt von der Wahl des Projektors und somit von der
Messbasis ab. In einem Multi-Photonen Experiment ist die Polarisationsanalyse das expe-
rimentelle Werkzeug diese Projektoren zu implementieren und somit den Multi-Photonen
Zustand zu untersuchen. Abbildung 2.16 zeigt den Aufbau einer Polarisationsanalyse. Sie
besteht aus einem λ/2 (HWP), λ/4 (QWP) Wellenplättchen und einen PBS sowie zwei De-
tektoren, die uns die Ergebnisse der Projektion liefern. Mit den zwei Wellenplättchen kann
HWP
QWP
Mode i
H
V
Abbildung 2.16: Der Aufbau einer Polarisationsanalyse, bestehend aus QWP, HWP einem
PBS und zwei Detektoren, welche die Information über das Messergebniss liefern.
2.2 Umsetzung und Justage des experimentellen Aufbaus 33
jede beliebige Messbasis |ψ(φ, θ)i/|ψ(φ, θ)i⊥ gewählt werden [27]. Die Winkelposition φ ist
die des HWP, θ die des QWP. Ein Photon im Polarisationzustand |γi, welches die Analyse
erreicht, wird zuerst vom λ/2- und anschliessend vom λ/4 Wellenplättchen transformiert
und letztlich durch den PBS auf die |Hi/|V i-Basis projiziert:
Die Gleichung (2.27) kann so umgeschrieben werden, dass die beiden Operatoren, welche
zu dem HWP und QWP korrespondieren auf die Projektoren P̂H und P̂V wirken, anstatt
auf den Zustand des Photons:
P̂H (Uλ/2 (θ)Uλ/4 (φ))|γi
(2.28)
P̂V (Uλ/2 (θ)Uλ/4 (φ))|γi
Dies kann reinterpretiert werden, indem die Operatoren aus Gleichung (2.28) in folgender
Form geschrieben werden:
Somit wird ein Photon auf die orthogonalen Zustände |ψ(φ, θ)i/|ψ(φ, θ)i⊥ projiziert und
befindet sich danach in der Mode |Hi/|V i nach dem PBS. Die Detektoren liefern uns
letztlich das Ergebnis der projektiven Messung.
Die Winkelpositionen der Polarisationsanalyse für die Standardbasen sind in der folgenden
Tabelle aufgeführt.
λ/2: φ λ/4: θ
H/V 0◦ 0◦
+/- 22.5◦ 0◦
◦
L/R 0 45◦
Die Verallgemeinerung von lokalen Projektoren für Multi-Photonen Zustände ist einfach,
da jeder lokale Projektor eines Multi-Photonen Zustands als Matrixprodukt von lokalen
ein-Qubit Projektoren geschrieben werden kann:
P̂ψN = |ψ1 (φ1 , θ1 )ihψ1 (φ1 , θ1 )| ⊗ · · · |ψi (φi , θi )ihψi (φi , θi )| · · · ⊗ |ψN (φN , θN )ihψN (φN , θN )|
(2.30)
Hier wird die Anzahl der Qubits mit N bezeichnet und (φi ,θi ) ist die Winkelposition der
Polarisationsanalyse des i-ten Photons.
Um eine Multi-Photonen Korrelation zu messen, wird diese in lokale Projektoren auf ein-
zelne Qubits zerlegt. Diese Projektoren werden mit der Polarisationsanalyse implementiert,
indem die einzelnen Winkelpositionen (φi ,θi ) in den jeweiligen Ausgansmoden i − N ent-
sprechend eingestellt werden (Gl. (2.29)).
Beim Aufbau der Polarisationsanalyse in unserem Setup ist zu beachten, dass durch den
34 2. Der experimentelle Aufbau
Überlapp-PBS die Referenzpolarisation |Hi und somit die dazu othogonale Polarisation |V i
definiert ist. Die Polarisationsanalyse muss deshalb auf diese Referenzpolarsation justiert
werden. Dazu wird der PBS der Polarisationsanalyse zunächst auf Rückreflex justiert. Der
durch den Überlapp-PBS definierte Polarisator wird nun vor dem PBS platziert, wodurch
die Eingangspolarisation definiert ist. Durch Drehen des PBS um die z-Achse kann die In-
tensität in der reflektierten Mode wieder minimiert und somit die Güte des PBS optimiert
werden. Im Vergleich zur Justage des Überlapp-PBS ist es bei dem PBS der Polarisations-
analyse nicht nötig, dass die Polarisationen in den Ausgangsmoden des PBS orthogonal
zueinander sind. Der Grund hierfür ist aus Gl. (2.29) ersichtlich. Nach der Projektion auf
die orthogonalen Zustände |ψ(φ, θ)i/|ψ(φ, θ)i⊥ befindet sich das projizierte Photon entwe-
der in der transmittierten oder reflektierten Mode. Da das Messergebnis einer projektiven
Messung aus dem örtlichen Nachweis der Photonen entsteht, ist die Polarisation der Pho-
tonen nach der Projektion nicht relevant.
Die beiden Wellenplättchen der Polarisationsanalyse werden mit dem selben Justageverfah-
ren justiert, welches auch für die Justage des λ/2-Wellenplättchens vor dem Überlapp-PBS
verwendet wurde. Mit der Polarisationsanalyse ist der Aufbau des Experiments abgeschlos-
sen. Als letzten Punkt dieses Abschnitts wollen wir noch auf die Auswertung der Messdaten
eingehen.
Bei der Auswertung der Messdaten muss berücksichtigt werden, dass die Detektoren ver-
schiedene Effizienz η haben. Diese Tatsache verzerrt das Messergebnis und muss berück-
sichtigt werden. Dazu bestimmen wir die relativen Effizienzen der Detektoren. Zu diesem
Zweck wird der |Hi-Referenzpolarisator vor den PBS platziert, wodurch die Einganspola-
risation definiert wird9 und das λ/2-Wellenplättchen in der Polarisationsalalyse wird nun
gedreht. Dabei wird die definierte |Hi Polarisation in Abhängigkeit der Winkelposition φ
des HWP der Polarisationsanalyse gedreht:
und somit das Aufteilungsverhältnis am PBS geändert. Die von den beiden Detektoren der
i
Polarisationsanalyse gemessenen Intensitäten IH/V zeigen deshalb den Verlauf:
i i
IH = DH + AiH cos2 (φλ/2 )
(2.32)
IV = DV + AiV sin2 (φλ/2 )
i i
i
wobei sich der Index i auf die räumliche Mode i des Setups bezieht. DH/V ist die Dun-
kelzählrate des Detektors in der transmittierten bzw. reflektierten Mode des PBS und
AiH/V sind die Amplituden der Oszillationen. Der Verlauf einer solchen Messung, woraus
die relevanten Messgrößen bestimmt werden können, ist in Abbildung 2.17 gezeigt. Aus
den beiden Amplituden AiA/V kann die relative Effizienz ηi der beiden Detektoren in Mode
i berechnet werden:
Ai
η i = iV (2.33)
AH
9
Zur Justage können entweder der Justagelaser oder die Photonen von der SPDC verwendet werden.
2.3 Charakterisierung des Überlapps mit der SPDC 35
i
Definiert man für die absolute Effizienz ηH der |Hi-Detektoren in den Polarisationsanalysen
i
ηH = 1, so erhalten wir:
i Ai
ηH = 1 ⇒ ηVi = AiV = η i (2.34)
H
berechnet werden. Die Indizes {j, k, l, m} bezeichnen die zwei möglichen Ausgänge |Hi/|V i
in den vier Polarisationsanalysen, welche entsprechend mit den Indizes {a, b, c, d} der räum-
lichen Moden gekennzeichnet werden. Für die Bestimmung des Fehlers der effizienzkorri-
gierten Zählraten wurde eine Poisson-Verteilung der gemessenen Zählraten angenommen.
1
|2γ(δ)i = √ (a†H c†V + eiδ a†V c†H ) (2.36)
2
Durch den doppelbrechenden Charakter der BBO-Kristalle entsteht eine relative Phase
zwischen den |Hi und |V i polarisierten Photonen, wenn diese die Kristalle passieren. Die-
se relative Phase hängt von dem relativen optischen Wegunterschied der Photonen in den
Kristallen ab und kann somit durch Drehen der Kristalle um ihre vertikale Achse verändert
werden. Um die gewünschte Phase von eiδ = 1 einzustellen, benötigen wir ein eindeutiges
Kriterium, das zur Justage der beiden BBO-Kristalle verwendet werden kann. Dazu nutzen
wir, dass der Überlapp-PBS als Teil einer Polarisationsanalyse, für die beiden Photonen
aus Mode a und c, betrachtet werden kann. Mit dem λ/2-Wellenplättchen in Mode c und
einem weiteren in Mode a, können wir die beiden Photonen in jeder beliebigen linearen Po-
larisation analysieren (Abschnitt 2.2.4). Um die beiden Photonen unabhängig voneinander
analysieren zu können, dürfen diese am Überlapp-PBS nicht interferieren und als Bedin-
gung dafür, zeitversetzt am Überlapp-PBS eintreffen. Um ein Kriterium für die Justage
zu erhalten, betrachten wir die Koinzidenzzählrate zwischen den Moden a und c. In der
σ̂z -Basis können die beiden Zustände ψ + und |2γ(δ)i nicht unterschieden werden, weshalb
wir den Zuständ in der σ̂x -Basis analysieren. In der σ̂x -Basis haben die zu unterscheidenden
Zustände die Form:
† †
|ψ + i+/− = √1 (a c
2 + +
+ a†− c†− )
|2γ(δ)i+/− = 1
√
2 2
+ eiδ )a†+ c†+ + (−1 + eiδ )a†+ c†− + (1 − eiδ )a†− c†+ − (1 + eiδ )a†− c†− )
((1
(2.37)
iδ
Daraus ist zu erkennen, dass die Phase e = 1 durch ein Maximum an ++ Koinzidenzen
zwischen den beiden Moden a und c ausgezeichnet ist. Das Maximum an Koinzidenzen
ist nicht bekannt, weshalb dies für die Justage kein gutes Kriterium ist. Deshalb wird das
λ/2-Wellenplättchen in Mode a auf φa = −22.5◦ gestellt. Dadurch werden die Rollen der
Ausgangsmoden am Überlapp-PBS für das Photon in Mode a vertauscht. Dies hat zur
Folge, dass zum Beispiel zwei |+i polarisierte Photonen stets in der selben Mode c hinter
dem Überlapp-PBS detektiert werden. Dadurch ist die Phase eiδ = 1 durch ein Minimum
an ++ Koinzidenzen zwischen den Moden a und c ausgezeichnet.
2.3 Charakterisierung des Überlapps mit der SPDC 37
Die SPDC ist somit justiert und wir erhalten in erster und zweiter Ordnung die Zustände:
† †
1. Ordnung: |ψ + i = √1 (a c
2 H V
+ a†V c†H )
(2.38)
2 2 2 2
2. Ordnung: |ini = 1
√
2 3
(a† H a† V + 2a†H a†V c†H c†V + a† V c † H )
ai c j ++ +– –+ ––
1 1 1 1
a1 c 2 √
2 2
√
2 2
√
2 2
√
2 2
a2 c 1 − 2√1 2 1
√
2 2
1
√
2 2
− 2√1 2
1 1 1 1
inkohärent 4 4 4 4
1 1
kohärent 0 2 2
0
Als Anhaltspunkt zur Justage des Überlapps können wir somit die c(++) bzw. c(– –) Koin-
zidenzählrate verwenden. Diese Zählraten werden mit zunehmender Qualität des Überlapps
kleiner und sind somit Indikatoren für die Ununterscheidbarkeit der Photonen. Die Zähl-
raten c(+ –) und c(– +) werden dabei maximal.
38 2. Der experimentelle Aufbau
Zur Charakterisierung des Aufbaus mit Hilfe der zwei-Photonen Interferenz betrachten
wir die Koinzidenzzählrate in Abhängigkeit der Position des Koppler A. Dabei wird eine
der Koinzidenzzählraten c(++), c(– –) c(+ –), c(– +) in Abhängigkeit der Position z des
Kopplers A (Abb. 2.18) aufgetragen. Ist der Wegunterschied in den Moden a und c größer
C(+ +)
V
ZD
als die Kohärenzlänge lc der Photonen, interferieren diese am Überlapp-PBS nicht, da sie
durch ihre unterschiedliche Ankunftszeit am Überlapp PBS unterscheidbar sind. Die Ko-
inzidenzzählraten c(+,+) und c(–,–) (c(+,–); c(+,–)) sind somit minimal (maximal) (Abb.
2.18; Gl. 2.45). Wird der Koppler A stückweise verfahren, reduziert sich der Wegunter-
schied zwischen den Moden a und c, wodurch der Überlapp der beiden Photonen größer
wird. Folglich können die beiden Photonen nur noch partiell voneinander unterschieden
werden und die Koinzidenzzählrate nimmt ab (zu). Wird die Position zD erreicht, ist der
Wegungerschied zwischen den Moden kompensiert. Somit erreichen die beiden Photonen
den Überlapp-PBS gleichzeitig und können durch die Ankunftszeit nicht mehr unterschie-
den werden und die theoretisch erwartete Koinzidenzzählrate fällt auf null ab. Der zu
erwartende Verlauf der Koinzidenzzählrate in Abhängigkeit der Position z des Verschiebe-
tisches ist [28]:
z−zD 2
c(i, i) = const. · (1 ± V · e−( B
)
) (2.41)
Das Plus gilt für die c(+ –)/c(– +) Koinzidenzen, das Minus gilt für die c(+ +)/c(– –)
Zählraten. Der Parameter B ist die F ull W idth Half M aximum (FWHM) der Funktion,
welche mit der Kohärenzlänge lc der Photonen zusammenhängt. Werden zwei Gaußsche
Wellenpakete mit einem FWHM von lc für die zwei interferierenden Photonen angenom-
men, kann die Kohärenzlänge lc der beiden Photonen aus dem Parameter B berechnet
werden: √
lc = 2 B (2.42)
2.3 Charakterisierung des Überlapps mit der SPDC 39
Der Parameter V ist die V isibility, welche den Abfall bzw. den Anstieg der Koinzidenzähl-
rate angibt und ein Maß für die Güte der Interferenz am Überlapp-PBS ist.
In Abbildung 2.21 wird das Ergebnis einer solchen Messung gezeigt. Die Visibilities be-
C"" "# ! 810 s
C"" !# ! 810 s
1200
2400
1000
2200
800 2000
600 1800
400 1600
200 1400
z!mm
z!mm !0.2 0 0.2 0.4
!0.2 0 0.2 0.4
Abbildung 2.19: Das Ergebniss einer Messung für die Zählraten c(+ +) und c(+−), mit
einer Visibility von V +/+ = 0.896 ± 0.019 und V +/− = 0.82 ± 0.028.
tragen V +/+ = 0.896 ± 0.019 und V +/− = 0.82 ± 0.028. Eine Ursache für die Abweichung
i,j
von der theoretisch erwarteten Visibility Vth = 1 hat ihren Ursprung in einem effektiven
iαP BS
Phasenschub e zwischen den Polarisationen |Hi und |V i in unterschiedlichen Mo-
den, der vom Überlapp-PBS verursacht wird. Die Kompensation dieser Phase mit einem
Y V O4 -Kristallpaar in Mode c nach dem PBS (Abb. 2.4) und somit die Verbesserung der
Interferenz, soll kurz besprochen werden.
Die Y V O4 -Kristalle sind doppelbrechende Kristalle. Analog zu den BBO-Kompensations-
kristallen, kann durch Drehen dieser Kristalle um ihre vertikale Achse die optische Weglänge
und somit der Phasenschub eiδH/V , den die Photonen in Abhängigkeit ihrer Polarisation
beim Passieren des Kristalls erfahren, geändert werden [29]. Zur Herleitung einer Bedin-
gung zur Justage der Y V O4 -Kristalle nehmen wir an, dass jedes Photon in Abhängigkeit
der Eingangsmode a bzw. c einen polarisationsabhängigen Phasenschub eiM odeP ol durch
den Überlapp-PBS erfährt (Abb. 2.20). Gehen wir nun davon aus, dass der Überlapp gut
YVO4 YVO4
Abbildung 2.20: Darstellung der Phasenschübe ei·M odeP ol durch den Überlapp-PBS in
Abhängigkeit von der Eingangsmode a, c und der Polarisation der Photonen.
justiert ist und berücksichtigen nur die Phasenschübe, erhalten wir statt des Zustands |φ− i
40 2. Der experimentelle Aufbau
1200
1000
800
600
400
200
z!mm
!0.2 0 0.2 0.4
Abbildung 2.21: Ergebniss des der Messung für die Zählrate c(++), nach der Kompen-
station der Phase eiαP BS des Überlapp PBS mit dem Y V O4 -Kristall-Paar. Die Visibility
beträgt: V = 0.92 ± 0.047
aus dem Parameter B bestimmte Kohärenzlänge der Photonen λc beträgt 130 ± 9µm. Der
Grund weshalb die Zählrate nicht auf den theoretischen Wert von null abfällt, ist die blei-
bende Spektrale Unterscheidbarkeit der Photoen.
Mit der Justage des Überlapps mit Hilfe der zwei-Photonen Interferenz ist der Aufbau
und die Justage des Experiments abgeschlossen. Wir werden nun für unseren Aufbau cha-
rakteristische Zustände aus der Familie von Zuständen auswählen und diese untersuchen.
Kapitel 3
Experimentelle Charakterisierung
der beobachteten vier-Photonen
Zustände
Mit unserem Setup können wir eine kontinuierliche Familie von Zuständen beobachten. In
diesem Kapitel wollen wir deshalb drei exemplarische Zustände herausgreifen, die im fol-
genden motiviert werden sollen. Diese untersuchen wir mit den in Kapitel 1 vorgestellten
Methoden. Wir legen den Fokus bei der Charakterisierung auf die Qualität der beobachte-
ten Zustände und deren Verschränkung. Dabei werden die experimentellen Messdaten mit
den theoretischen Vorhersagen verglichen.
Durch den Parameter α sind somit zwei Zustände ausgezeichnet. Für α = 1 können wir
den verschränkten |GHZi-Zustand:
1
|GHZi = √ (|HHHHi + |V V V V i) (3.2)
2
beobachten.
Für den Parameterwert α = 0 kann der biseparable Zustand:
1
|ψ + iab ⊗ |ψ + icd = (|HV HV i + |V HV Hi + |HV V Hi + |V HHV i) (3.3)
2
42 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
beobachtet werden.
Für alle Zustände aus der Familie, ist die kohärente Überlagerung der Photonen am
Überlapp-PBS eine Voraussetzung. Durch diese benötigte Überlagerung, ist der Überlapp-
PBS das zentrale Element im Setup. Zu dessen Charakterisierung wählten wir deshalb als
dritten Zustand den |ψ (4) i-Zustand. Dieser hat die Form:
1 1
|ψ (4) i = √ (|HHHHi + |V V V V i)− √ (|HV HV i + |HV V Hi + |V HHV i + |V HV Hi)
3 2 3
(3.4)
Der Grund weshalb dieser Zustand zur Charakterisierung des Überlapps verwendet wur-
de ist, dass wir nach Gleichung (2.19) für den |ψ (4) i-Zustand die höchste Zählrate erwarten.
Der experimentelle Vorteil des Witness Operators ŴGHZ , im Vergleich zum allgemeinen
Witness Operator (Gl. 1.40) ist, dass für diesen zum Nachweis von N-Qubit Verschränkung
nur zwei Messsettings benötigt werden. Um dies zu sehen, schreiben wir den Witness
Operator ŴGHZ in der Form:
zum Nachweis der echten N-Qubit Verschränkung nötig sind, da die anderen Terme in
Gl.(3.9) aus diesen beiden Messungen bestimmt werden können.
1
|GHZi = √ (|HHHHi + |V V V V i) (3.11)
2
Somit erwarten wir im Experiment nur Beiträge für die Zählraten c(HHHH) und c(V V V V ).
Das Resultat einer Messsung in der σ̂z -Basis ist in Abbildung 3.1 dargestellt. Die ro-
ten Balken zeigen dabei die experimentellen Daten und die grauen Balken die Zählraten
für einen idealen |GHZi-Zustand. Die theoretischen Zählraten berechnen sich dabei aus
der Gesamtzählrate, gewichtet mit der Wahrscheinlichkeit das Ereignis für den idealen
exp
|GHZi-Zustand zu beobachten. Die Korrelation Kzzzz , gemessen in der σ̂z -Basis, beträgt
th
0.903 ± 0.030, wobei der theoretische Wert Kzzzz = 1 ist.
Der vergleichsweise kleine Untergrund an Zählraten wie zum Beispiel c(HHHV ), ent-
stehen aus den höheren Ordnungen der SPDC. Die zusätzlichen Zählraten c(HV HV ),
c(HV V H), c(V HHV ) c(V HV H) entstehen durch eine partielle spektrale Unterscheidbar-
keit der Photonen, sowie eine mögliche Abweichung von der optimalen Winkelposition des
λ/2-Wellenplättchens. Die räumliche Unterscheidbarkeit spielt in der σ̂z -Basis keine Rolle.
Dies soll in einer Rechnung gezeigt werden.
44 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
σ̂z -Basis
700
Um in der Rechnung die räumliche und spektrale Unterscheidbarkeit der Photonen zum
Ausdruck zu bringen benutzen wir zwei zusätzliche Labels. Die ursprünglichen Moden
{a, c} der Photonen werden auseinander gehalten, indem die Photonen aus Mode c rot
darstellen werden: c → c. Die spektrale Unterscheidbarkeit bringen wir zum Ausdruck,
indem die |V i polarisierten Photonen ein weiteres Label erhalen: cV → c̄V . Dabei werden
wir aus Gründen der Übersichtlichkeit die vereinfachte Schreibwiese a† → a verwenden
und den für diese Rechnung irrelevanten Normierungsfaktor 2√1 3 vernachlässigen. Daraus
ergibt sich für den nicht normierten Eingangszustand |ini:
e
a2H (c̄2H − 2c̄H c̄V + c̄2V ) + 2aH āV (cH c̄H − cH c̄V + c̄H cV + cV c̄V ) + ā2V (c2H + 2cH cV + c2V )
wobei ein Faktor 12 vernachlässigt wurde. Selektiert man die Terme welche zu einem vierfach
Ereignis führen können, erhalten wir:
a2H c̄2H + 2aH āV (−cH c̄V + c̄H cV ) +ā2V c2V (3.12)
| {z }
Interferenz??
und somit können wir Beiträge in den Zählraten c(HV HV ), c(HV V H), c(V HHV ) c(V HV H)
beobachten.
Sind die Photonen nur räumlich unterscheidbar, aber spektral ununterscheidbar:
{ā, c̄} → {a, c}, folgt:
und somit spielt die räumliche Unterscheidbarkeit der Photonen in der σ̂z -Basis keine Rol-
le.
Um die Kohärenz zwischen den einzelnen Beiträgen im beobachteten Zustand zu unter-
suchen, betrachten wir eine Messung in der σ̂x und σ̂y -Basis. Die Resultate dieser beiden
Messungen sind in den Abbildungen 3.2 dargestellt. Die Korrelation in diesen beiden Basen
200
200
150
150
100 100
50 50
0 0
RRRR
RRRL
RRL R
RRL L
RL RR
RL RL
RL L R
RL L L
L RRR
L RRL
L RL R
L RL L
L L RR
L L RL
LLLR
LLLL
+ ++ +
+ ++ -
++ - +
++ - -
+ - ++
+-+-
+- -+
+- - -
- ++ +
- ++ -
- +- +
- +- -
- - ++
- -+-
- --+
----
Abbildung 3.2: Messergebnisse (rot) für den beobachteten Zustand, analysiert in der σ̂x
exp exp
und σ̂y -Basis. Die Korrelationen betragen dabei Kxxxx = 0.783±0.027 und Kyyyy = 0.710±
0.027.
exp exp
sind Kxxxx = 0.783 ± 0.027 und Kyyyy = 0.710 ± 0.027. Für einen idealen |GHZi-Zustand
sind diese Korrelationen jeweils eins. Die Messungen in den Standardbasen weisen somit
auf eine Kohärenz zwischen den beiden Termen im beobachteten Zustand hin. Vergleicht
man die Korrelationen in den Standardbasen fällt auf, dass die Korrelation in der σ̂z -Basis
um ca. 20% höher ist. Der Grund dafür ist die räumliche Unterscheidbarkeit der Photonen,
welche in den Messbasen σ̂x und σ̂y relevant wird.
Um zu quantifizieren, mit welcher Güte der vier-Qubit |GHZi-Zustand mit unserem Setup
beobachtet werden kann, bestimmen wir die Fidelity des Zustands an den idealen |GHZi-
Zustand. Wie in Abschnitt 1.5.1 begründet, müssen dazu nur die Korrelationen bestimmt
werden, welche für den idealen |GHZi-Zustand ungleich null sind. Zur experimentellen Be-
stimmung dieser sechzehn Korrelationen werden neun Messsettings benötigt. Die sechzehn
Korrelationen sind zusammen mit den experimentell bestimmten Werten in der Tabelle 3.1
zusammengefaßt. Die ersten neun Korrelationen in dieser Tabelle, sind die neun benötigten
Messsettings, die übrigen sieben können von diesen abgeleitet werden.
46 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
Tabelle 3.1: Liste der Korrelationen, welche in die Berechnung der Fidelity F(|GHZi, ρexp )
eingehen.
Zur Berechnung der Fidelity setzen wir die entsprechenden Werte aus Tabelle 3.3 in Glei-
chung (1.35) ein und erhalten als Resultat:
3
1 X exp th
F(|ψth i, ρ̂exp ) = a a = 0.733 ± 0.007 (3.13)
16 i,j,k,l ijkl ijkl
3.2 Der GHZ-Zustand 47
Der beobachtete Zustand ist somit durch die beiden Witness Operatoren als vier-Photonen
verschränkter Zustand nachgewiesen.
Diese beiden Ergebnisse sind erste Bestätigungen dafür, dass der beobachtete Zustand
einem |GHZi-Zustand entspricht. Im weiteren soll mit Hilfe einer Korrelationsfunktion der
beobachete Zustand auf eine weitere Eigenschaft des |GHZi-Zustands untersucht werden.
3.2.2 Korrelationsfunktion
Zur weiteren Charakterisierung des beobachteten Zustands betrachten wir die Korrelati-
onsfunktion Ω̂(γ):
Ω̂(γ) = σ̂γ ⊗ σ̂γ ⊗ σ̂γ ⊗ σ̂γ
(3.14)
mit σ̂γ = cos(γ)σ̂y + sin(γ)σ̂x
Der Erwartungswert der Korrelationsfunktion Ω̂(γ) gibt die Korrelation der Photonen in
der σ̂γ -Basis an. Diese Menge von Basen liegt auf dem Großkreis |Ri → |+i → |Li →
|−i → |Ri und wurde im Abschnitt 1.1 bereits eingeführt.
Um Aufschluß darüber zu erhalten, welche Information wir mit Hilfe der Korrelationsfunk-
tion über den beobachteten Zustand erhalten können, betrachten wir den Erwartungswert
der Korrelationsfunktion Ω̂(γ) mit einer allgemeinen physikalischen Dichtematrix ρ̂:
ρ̂ ist physikalische Dichtematrix ⇐⇒ ai,j = aj,i ; θi,j = θj,i und T r[ρ̂] = 1 (3.15)
mit: 1 =
ˆ HHHH, 2 =
ˆ HHHV, ....., 15 =
ˆ VVVH, 16 =
ˆ VVVV
Daraus ist zu erkennen, dass nur nicht diagonal Elemente der Dichtematrix ρ̂, die in diesem
Zusammenhang mit Kohärenzen bezeichnet werden, zum Erwartungswert der Korrelati-
onsfunktion beitragen.
Dabei ist a16,1 die Kohärenz zwischen den Termen |HHHHi und |V V V V i und entsteht so-
mit aus dem |GHZi-Anteil im Zustand ρ̂. Der |GHZi-Anteil im Zustand ρ̂ ist der einzige,
welcher auf eine Oszillation mit einer 4γ-Abhängigkeit führt. Somit ist der |GHZi-Zustand
durch dieses Verhalten ausgezeichnet und die Korrelationsfunktion kann zum Nachweis der
Beobachtung eines |GHZi-Zustands herangezogen werden [32, 33].
Die Beiträge, die eine 2γ-Abhängigkeit zeigen, entstehen aus den Anteilen im Zustand, die
sich als |GHZi-Zustand mit einem Spinflip |Hi * ) |V i auf ein beliebiges Photon darstellen
lassen. Ein Beispiel dafür ist:
1
|GHZic = √ (|HHV Hi + |V V HV i) (3.17)
2
Der Index bezieht sich dabei auf das geflipte Qubit.
Die Konstanten Beiträge im Erwartungswert sind Kohärenzen zwischen den Beiträgen im
Zustand, die sich als |GHZi-Zustand mit zwei Spinflips auf beliebige Qubits darstellen
lassen. Ein Beispiel für einen |GHZi-Zustand mit einem Spinflip auf die Photonen in
Moden a und c ist:
1
|GHZiac = √ (|V HV Hi + |HV HV i) (3.18)
2
wobei der Index wieder die geflipten Qubits angibt.
In unserem Experiment möchten wir mit Hilfe der Korrelationsfunktion die Phase θ := θ16,1
zwischen den Termen im |GHZi-Zustand untersuchen:
1
|GHZ(θ)i = √ |HHHHi + eiθ |V V V V i
(3.19)
2
Dazu wird der Erwartungswert hΩ̂(γ)i als Fourier Reihe dargestellt, wodurch wir erhalten:
hΩ̂(γ)i = V0 + V2c cos(2γ) + V2s sin(2γ) + V4c cos(4γ) + V4s sin(4γ) (3.20)
Der Grund für die Fourier Darstellung ist, dass der theoretische Erwartungswert der Kor-
relationsfunktion als Fit-Funktion für die Messergebnisse verwendet wird. Durch diese
Fourier-Darstellung wird die Anzahl der Fit-Parameter verringert, wodurch weniger Mes-
spunkte zur Bestimmung der Phase benötigt werden.
Die Konstante V0 ist dabei:
In die Konstante gehen nur die Kohärenzen ai,j ein, welche von den Beiträgen eines
|GHZiij -Zustands stammen. Die Amplituden V2c , V2s , V4c und V4s sind dabei:
3.2 Der GHZ-Zustand 49
Für einen idealen |GHZi-Zustand sind V0 , V2c und V2s jeweils null. Die letzten beiden
Terme im Erwartungswert der Korrelationsfunktion (Gl. 3.20) lassen sich zusammenfassen
zu:
V4c cos(4γ) + V4s sin(4γ) = V4 cos(4γ + θ) (3.23)
Dieser Term enthält somit die Information über die Phase θ zwischen den Termen |HHHHi
und |V V V V i. Die Amplitude V4 ist dabei die Summe der beiden kohärenten Beiträge:
zwischen den |GHZi-Termen im Zustand ρ̂|GHZi . Damit ergibt sich die Fit-Funktion mit
fünf Fit-Parametern zu
Im Experiment kann somit die Phase zwischen den |GHZi Termen aus der Phasenver-
schiebung im Erwartungswert der Korrelationsfunktion bestimmt werden.
Experimentelle Ergebnisse
Zur experimentellen Bestimmung der Phase θ im beobachteten Zustand wurde in einer
neuen Messreihe der Erwartungswert der Korrelationsfunktion für folgende Winkelpositio-
nen:
π π 3π π 5π 3π 7π
γ ∈ 0, , , , , , , , π (3.27)
8 4 8 2 8 4 8
bestimmt. Die Messszeit pro Winkeleinstellung γ betrug 130 Minuten, wodurch sich bei
einer Zählrate von drei bis vier vierfach Koinzidenzen pro Minute eine Gesamtzählrate pro
Messpunkt von ca. 480 vierfach Koinzidenzen ergab. Diese Messpunkte wurden mit dem Er-
wartungswert der Korrelationsfunktion gemäß Gl.(3.25) gefittet. Dies ist in Abbildung 3.3
50 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
Abbildung 3.3: Die neun Messwerte der Korrelationsfunktion Ω̂(γ) wurden mit der erwar-
teten Funktion hΩ̂(γ)i gefittet (rot). Die graue Kurve ist dabei der Erwartungswert der
Korrelationsfunktion für den idealen |GHZi-Zustand. Die Phasenverschiebung im beob-
achteten Zustand beträgt θ = 0.6◦ ± 1.6◦
dargestellt. Die graue Kurve ist dabei der Verlauf der Korrelationsfunktion für einen idealen
|GHZi-Zustand mit Phase θ = 0◦ . Die somit bestimmte Phase beträgt θ = 0.6◦ ± 1.6◦ und
ist im Fehler nahe 0◦ . Mit einer weiteren Messung in der σ̂z -Basis kann zusammen mit dem
Parameter V4 aus der Korrelationsfunktion die Fidelity des beobachteten Zustands an den
idealen |GHZ(θ)i-Zustand bestimmt werden, welcher die gleiche Phase θ besitzt wie der
beobachtete. Dieser soll im Weiteren mit |GHZi
g bezeichnet werden. Dazu zerlegen wir den
|GHZi-Zustand
g in eine Summe aus Projektoren auf die Beiträge in seiner Dichtematrix:
1
ρ̂|GHZi
g = P̂H + P̂V + 2P̂HV (3.28)
2
mit P̂HV = |HHHHihV V V V | = |V V V V ihHHHH|. Dadurch ergibt sich für die Fidelity
F θ:
θ 1
F (|GHZi,
g ρ̂exp ) = T r P̂H + P̂V + 2P̂HV ρ̂exp (3.29)
2
Die Erwartungswerte der beiden Projektoren P̂H und P̂V wurden aus einer σ̂z -Messung
bestimmt. Der Erwartungswert von 2P̂HV entspricht dem Parameter V4 . Die somit be-
stimmte Fildelity beträgt: F θ = 0.721 ± 0.024.
Alternativ dazu bestimmen wir noch die Filelity zum |GHZi-Zustand mit einer Phase
θ = 0◦ . Dazu nutzen wir den Zusammenhang [33]:
3 π ⊗4
1h i 1X π
F̂(|GHZi, ρ̂exp ) = P̂H + P̂V + (−1)(n) cos n σ̂y + sin n σ̂x (3.30)
2 8 n=0 4 4
Der Summand in der Fidelity, der die beiden Projektoren P̂H und P̂V enthält, liefert den
Beitrag der Korrelationen in der Fidelity, welche eine Messung in der σ̂z -Basis enthalten,
3.2 Der GHZ-Zustand 51
wie zum Beispiel: 1 ⊗ σ̂z ⊗ σ̂z ⊗ 1. Dies sind die letzten acht Korrelationen in Tabelle 3.1.
Der zweite Summand ergibt die Beiträge der restlichen Korrelationen die in die Fideli-
ty eingehen. Die Gl. (3.30) kann mit Hilfe der Korrelationsfunktion wie folgt vereinfacht
werden:
1h i 1 π π
3π
F(ρ̂exp , ρ̂GHZ ) = P̂H + P̂V + Ω̂ (0) − Ω̂ + Ω̂ − Ω̂ (3.31)
2 8 4 2 4
Für die obige Messung ergibt sich somit eine Fidelity, des beobachteten Zustands zum
|GHZi-Zustand mit Phase θ = 0◦ von: F = 0.721 ± 0.026.
Vergleicht man die beiden Fidelities F θ und F, so stellt man fest, dass sie gleiche Werte
aufweisen. Dies ist zu erwarten, da die Phase θ nahezu null ist. Somit ist in dieser Messung
der Einfluß der Phase θ für die Fidelity zu vernachlässigen.
|GHZi = √1 (|HHHHi + |V V V V i)
2
(3.32)
|GHZ − i = √1
2
(|HHHHi − |V V V V i)
1 1
|ψ (4) i = √ (|HHHHi + |V V V V i)− √ (|HV HV i + |HV V Hi + |V HHV i + |V HV Hi)
3 2 3
(3.33)
wodurch wir bei einer Messung in der σ̂z -Basis entsprechend sechs charakteristische Bei-
träge in den Zählraten erwarten.
Im Experiment konnte für den |ψ (4) i-Zustand eine Zählrate von fünf bis sechs vierfach Ko-
inzidenzen pro Minute beobachtet werden, wobei die Messzeit pro Messsetting 58 Minuten
betrug. Abbildung 3.5 zeigt das Ergebnis einer Messung in der σ̂z -Basis im Vergleich zum
idealen |ψ (4) i-Zustand. Die Korrelation der Photonen betrug Kzzzzexp
= 0.968 ± 0.056 und
ist in guter Übereinstimmung mit dem theoretisch erwarteten Wert von eins. Aus dieser
Messung ist die |ψ (4) i-Struktur im beobachteten Zustand klar zu erkennen. Die zusätzli-
chen Zählraten entstehen dabei aus höheren Ordnungen der SPDC. Die Korrelation ist
3.3 Der antisymmetrische Zustand |ψ (4) i 53
120
Ereignisse in 58 Min.
100
80
60
40
20
0
HHHH
HHHV
HHVH
HHVV
HVHH
HVHV
HVVH
HVVV
VHHH
VHHV
VHVH
VHVV
VVHH
VVHV
VVVH
VVVV
Abbildung 3.5: Ergebnis der Messung (rot) in der σ̂z -Basis im Vergleich zum idealen |ψ (4) i-
exp
Zustand. Die exp. Korrelation beträgt Kzzzz = 0.968 ± 0.056.
im Vergleich zum |GHZi-Zustand näher am theoretischen Wert. Dies kann damit erklärt
werden, dass ein Abweichen von der optimalen Winkelposition des λ/2-Wellenplättchens
einen kleineren Effekt auf die Korrelation hat, als beim |GHZi-Zustand. Des weiteren zeigt
eine ähnliche Rechnung wie beim |GHZi-Zustand, dass für diesen Zustand die spektrale
Unterscheidbarkeit der Photonen in jeder Basis keinen Einfluß auf die Güte des Zustands
hat.
Um die Kohärenz der Terme im beobachteten Zustand zu untersuchen, betrachten wir
Messungen in der σ̂x und σ̂y -Basis. Die Messergebnisse sind in Abbildung 3.6 dargestellt.
exp exp
Die Korrelation in diesen Messbasen ist: Kxxxx = 0.825 ± 0.061 und Kyyyy = 0.791 ± 0.058,
wobei der theoretische Wert jeweils eins beträgt.
Diese drei Messungen weisen somit auf die Kohärenz zwischen den Termen im beobach-
teten Zustand hin. Um die Güte des beobachteten Zustands in Bezug auf den erwarteten
idealen |ψ (4) i-Zustand zu erhalten, nutzen wir die Fidelity. Die 41 Korrelationen, welche
in die Fidelity eingehen, können dabei aus 21 Messungen bestimmt werden. Mit Gleichung
(1.35) ergibt sich somit eine Fidelity von:
F = 0.847 ± 0.017
Im Vergleich zum |GHZi-Zustands ist diese aus den oben aufgeführten Gründen höher.
Zum Nachweis der echten vier-Qubit Verschränkung wurde ein allgemeiner Witness Ope-
rator [16] verwendet:
3
Ŵ|ψ(4) i = 1̂ − |ψ (4) ihψ (4) | (3.34)
4
100 100
Ereignisse in 58 Min.
Ereignisse in 58 Min.
80 80
60 60
40 40
20 20
0 0
RRRR
RRRL
RRL R
RRL L
RL RR
RL RL
RL L R
RL L L
L RRR
L RRL
L RL R
L RL L
L L RR
L L RL
LLLR
LLLL
++ ++
+++ -
++ - +
++ - -
+ - ++
+-+-
+- -+
+- - -
- + ++
- ++ -
- +- +
- +- -
- - ++
- -+-
- - -+
----
Abbildung 3.6: Ergebnis der Messungen in der σ̂x (links) und σ̂y -Basis (rechts) im Vergleich
zum idealen |ψ (4) i-Zustand. Die Korrelationen betragen hierbei
exp exp
Kxxxx = 0.825 ± 0.061 und Kyyyy = 0.791 ± 0.058.
woraus sich unmittelbar die resultierenden Beiträge für die Korrelationsfunktion ablesen
lassen. Wir erhalten für einen idealen |ψ (4) i-Zustand somit:
1 2
hΩ̂(γ)i = V0 + V4 cos(4γ) = + cos(4γ) (3.37)
3 3
Abbildung 3.7: Die Abbildung zeigt die an die gemessenen Punkte gefittete Korrelati-
onsfunktion (rot) im Vergleich zur theoretisch erwarteten Funktion (schwarz). Die graue
Funktion zeigt den idealen Verlauf für einen |GHZi-Zustand.
θ −0.5◦ ± 1.9◦ 0◦
Mit einer weiteren Messung in der σ̂z -Basis, konnte mit Hilfe der Gleichung (3.31) die Fi-
delity des beobachteten Zustands an den |GHZi-Zustand bestimmt werden. Diese ist:
wobei die Fidelity für einen idealen |ψ (4) i-Zustand 32 beträgt. Durch diese Messungen kann
der |GHZi-Anteil im beobachteten Zustand verifiziert werden. Die Abweichungen von
den theoretischen Werten können durch die partielle räumliche Unterscheidbarkeit der
Photonen erklärt werden, da dadurch die Kohärenzen verringert werden.
a1 b1 c2 d2 a2 b2 c1 d1
a1 b2 c1 d2 a2 b1 c2 d1 (3.40)
a1 b2 c2 d1 a2 b1 c1 d2
Auf Grund der Unterscheidbarkeit, durch die Ankunftszeit der Photonen am Überlapp-
PBS, sind die verschiedenen Möglichkeiten (3.40) wie ein vierfach Ereigniss in der σ̂x -Basis
entstehen kann, inkohärent zu addieren. Werden die Photonen am Überlapp-PBS kohärent
überlagert, können diese nicht mehr durch die Ankunftszeit voneinander unterschieden
werden. Dadurch braucht das zusätzliche Label {1, 2} der Photonen nicht mehr berück-
sichtigt werden und die verschiedenen Möglichkeiten (3.40) für ein vierfach Ereignis sind
kohärent zu addieren.
Dies soll am Beispiel des Ereignises c(+ + −−) verdeutlicht werden. Der Anteil im be-
obachteten Zustand, welcher zu dem Ereignis c(+ + −−) beiträgt, ist entsprechend eine
Summe aus den sechs verschiedenen Möglichkeiten (3.40):
1
− √ (2a1+ b1+ c2− d2− +a1+ b2+ c1− d2− +a1+ b2+ c2− d1− +2a2+ b2+ c1− d1− +a2+ b1+ c2− d1− +a2+ b1+ c1− d2− ) (3.41)
8 3
Um den Beitrag für die Zählrate c(+ + −−) im inkohärenten Fall zu erhalten, werden die
1
Betragsquadrate der einzelnen Terme addiert. Dadurch erhalten wir einen Beitrag von 16
für dieses Ereignis an der Gesamtzählrate. Im kohärenten Fall bleibt das zusätzliche Label
{1, 2} der Photonen unberücksichtigt, wodurch sich (3.41) vereinfacht zu:
1
− √ (a+ b+ c− d− ) (3.42)
3
abcd ++++ + + +− + + −+ + + −− + − ++ + − +− + − −+ + − −− − + ++ − + +− − + −+ − + −− − − ++ − − +− − − −+ − − −−
2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√ 2
√
1122 − 8√2 3 +8 3
+8 3
−8 3
+8 3
−8 3
−8 3
+8 3
+8 3
−8 3
−8 3
+8 3
−8 3
+8 3
+8 3
− 8√2 3
1212 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3
1221 + 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3
2211 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3 − 8√2 3
2121 + 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3
2112
3.3 Der antisymmetrische Zustand |ψ (4) i
+ 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3 − 8√1 3 + 8√1 3
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
cinko 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16
1 1 1 1 1 1
cko 0 0 0 3
0 12 12
0 0 12 12
0 3
0 0 0
Tabelle 3.2: Vergleich der erwarteten vier-fach Zählraten, für die am PBS kohärent und inkohärent überlagerten Photonen.
Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass außerhalb des Dips die Gesamtzählrate auf alle möglichen Zählraten gleich verteilt
ist. Im kohärenten Fall sind theoretisch nur die Zählraten zu beobachten, die einen entsprechenden Term im |ψ (4) i-Zustand
haben.
57
58 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
Daraus ergibt sich ein Beitrag von 31 für dieses Ereignis an der Gesamtzählrate. Wird
diese Koinzidenzzählrate in Abhängigkeit der Position z des Kopplers A untersucht, können
wir für dieses Ereignis somit eine Anstieg in der Zählrate beobachten. In Tabelle 3.2 ist
dies für alle sechzehn möglichen Ereignisse zusammengefasst.
Experimentelle Ergebnisse
Zur Charakterisierung des Überlapps mit dem |ψ (4) i-Zustand1 wurden die vierfach Koinzi-
denzzählraten in Abhänigkeit des Kopplers A gemessen. Der Koppler wurde dabei von der
Position z = −0.03 mm in Schritten von ∆z = 0.005 mm nach z = 0.03 mm verfahren.
Somit erhielten wir dreizehn Messpunkte, wobei die Messzeit pro Position z des Kopplers
A dreizehn Minuten betrug. Bei einer Zählrate von sechzehn Koinzidenzen pro Minute er-
halten wir eine Gesamtzählrate von ca. 200 Koinzidenzen pro Messpunkt.
Wir wollen zunächst die Messergebnisse für die inkohärente und kohärente Überlagerung
der Photonen am Überlapp-PBS betrachen. Die entsprechenden Messergebnisse für die
Positionen z = −0.3 mm und z = zD sind zusammen mit den theoretisch erwarteten
Zählraten in Abbildung 3.8 dargestellt. Daraus ist deutlich zu erkennen, dass sich die Ge-
z = −0.3 mm
z = zD
700
175
600
Ereignisse in 137 Min.
Ereignisse in 137 Min.
150
500
125
400
100
300
75
200
50
100
25
0
0
++ ++
+++ -
++ - +
++ - -
+ - ++
+-+-
+- -+
+- - -
- + ++
- ++ -
- +- +
- +- -
- - ++
- -+-
- - -+
----
++ ++
+++ -
++ - +
++ - -
+ - ++
+-+-
+- -+
+- - -
- + ++
- ++ -
- +- +
- +- -
- - ++
- -+-
- - -+
----
Abbildung 3.8: Vergleich der beobachteten Zählraten für ein kohärente und inkohärente
Überlagerung der Photonen am Überlapp-PBS.
175
8 " 106 150
125
6 " 106
100
4 " 106 75
50
2 " 106
25
z!mm z!mm
!0.3 !0.2 !0.1 0.1 0.2 0.3 !0.3 !0.2 !0.1 0.1 0.2 0.3
Abbildung 3.9: Die zwei- und vierfach Zählraten c(– –) und c(+ – – –) in Abhängigkeit der
Position z der Kopplers A, woraus die unterschiedliche Breite (FWHM) zu erkennen ist.
Zählrate c(– –) und c(+ – – –) in Abhänigkeit der Position z. Dabei fällt die unterschiedliche
charakteristische Breite (FWHM) auf:
B2 = (95.46 ± 1)µm
(3.43)
B4 = (65.76 ± 5)µm
wobei sich der Index entsprechend auf die zwei bzw. vier-Photonen Ereignisse bezieht.
Dies kann verstanden werden, wenn die Photonen, wie in Abschnitt 2.3.1 durch Gaußsche
Wellenpakete beschrieben werden. Dazu fassen wir die zwei Photonen in einer Mode {a, c}
zu einem Gauschen√ Wellenpaket zusammen, wodurch wir je ein Wellenpaket mit√einem
FWHM von lc / 2 in den Moden {a, c} erhalten. Mit dem Zusammenhang lc = B 2 aus
Kohärenzlänge lc und charakteristischer Breite B √
erhalten wir demnach eine charakteristi-
sche Breite B4 , die gegenüber B2 um den Faktor 2 kleiner ist.
B2
B4 = √ (3.44)
2
Demnach muß√die aus der vierfach Zählrate c(+ – – –) bestimmte Kohärenzlänge mit
einem Faktor 2 multipliziert werden, um die Kohärenzlänge der Photonen zu erhalten.
Die somit berechneten Kohärenzlängen aus den Verläufen der zwei- und vierfach Zählraten
ist: √
(2)
lc = 2 B2 = (135 ± 1)µm
(4) √ √ (3.45)
lc = 2 2 B4 = (132 ± 6)µm
Diese zeigen gute Übereinstimmung innerhalb des Fehlers und werden somit durch das
beschriebene Bild gut verstanden. Für die Visibility V4 des Verlaufs der vierfach Zählrate
erwarten wir mit der obigen Beschreibung den Zusammenhang mit der Visibility V2 für
zwei Photonen: (V2 )2 = V2 :
V2 = 0.885 ± 0.003 ⇒ (V2 )2 = 0.783 ± 0.004
(3.46)
V4 = 0.794 ± 0.038
60 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
C"""!!#
700
600
500
400
300
200
100
z!mm
!0.3 !0.2 !0.1 0.1 0.2 0.3
Abbildung 3.10: Abhänigkeit der vierfach Zählraten c(+ + −−) von der Position z der
Kopplers A mit einem Verhältnis von inkohärenter- zu kohärenter Zählrate von V=4.88 ±
0.17
was durch diese beiden Messungen bestätigt wird. Der Grund weshalb die Zählrate für die
kohärente Überlagerung nicht auf den theoretischen Wert von null abfällt, liegt wieder an
der partiellen räumlichen Unterscheidbarkeit der Photonen.
Als nächstes Beispiel betrachten wir das Ereignis (++ - -). Das Messergebnis dafür wird in
Abbildung 3.10 gezeigt. Das Verhältnis von inkohärenter- zu kohärenter Zählrate beträgt
V=4.88 ± 0.174, wobei theoretisch 5.33̄ erwartet wird. Die charakteristische Breite B4 für
dieses Ereignis entspricht der Breite für ein zwei-Photonen Ereignis und kann somit im
obigen Bild nicht erklärt werden.
Als letztes Beispiel betrachten wir das Ereignis c(− + −+), welches in Abbildung 3.11 ge-
zeigt wird. Das Verhältnis von inkohärenter- zu kohärenter Zählrate beträgt dabei 1.27 ±
0.07 und stimmt mit dem erwarteten Wert von 1.33̄ gut überein. Allerdings würde ein
kontinuierlicher Anstieg in der Zählrate erwartet werden. Die eingezeichnete Kurve in der
Abbildung dient dabei nur zur Verdeutlichung und ist kein Fit an die Messdaten. Dieses
Verhalten ist bisher noch nicht verstanden.
Zusammenfassend kann für die Charakterisierung des Überlapps mit dem |ψ (4) i-Zustand
gesagt werden, dass die Vorhersagen für kohärente und inkohärente Überlagerung durch
die Messung bestätigt werden. Allerdings bleiben zum einen die unterschiedlichen charak-
teristischen Breiten zu deuten und zum anderen weshalb die Zählraten für das Ereignis
(− + −+) zunächst abnehmen, bevor diese ansteigen.
3.4 Der biseparable Zustand: |φ+ i ⊗ |φ+ i 61
C"!"!"#
180
160
140
120
100
z!mm
!0.3 !0.2 !0.1 0.1 0.2 0.3
Abbildung 3.11: Messergebnis für das Ereigniss (− + −+). Dieses stellt einen typischen
Verlauf des Scans für die Events (+−+−), (+−−+) und (−++−) dar. Das Verhältnis von
inkohärenter- zu kohärenter Zählrate ist dabei 1.27 ± 0.07 was gut mit dem theoretischen
Wert von 1 13 übereinstimmt.
1
|ψ + iab ⊗ |ψ + icd = √ (|GHZibc + |GHZiac ) (3.48)
2
Die Indizes beziehen sich hier wieder auf die Spin geflipten Qubits. Da die Anteile in die-
sem Zustand zwei |GHZi-Zuständen mit zwei Spinflips entsprechen, ist der Mittelwert der
Korrelationsfunktion Ω̂(γ), wie in Abschnitt 3.2.1 besprochen, somit eine Konstante. Da-
durch kann mit Hilfe der Korrelationsfunktion Ω̂(γ) (Gl. 3.14) keine Information über eine
Phase erlangt werden. Um zum Beispiel die Phase θ10,7 zwischen den Termen |HV V Hi und
|V HHV i zu untersuchen und mit der Korrelationsfunktion den beobachteten biseparablen
Zustand zu charakterisieren, werden die Qubits in Mode b und c geflipt. Experimentell ist
dies mit Hilfe zweier λ/2-Wellenplättchen auf der Winkelposition φi = 45◦ , in den Moden
62 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
σ̂z -Basis
100
60
40
20
0
HHHH
HHHV
HHVH
HHVV
HVHH
HVHV
HVVH
HVVV
VHHH
VHHV
VHVH
VHVV
VVHH
VVHV
VVVH
VVVV
Abbildung 3.12: Messergebnis (rot) für den beobachteten Zustand im Vergleich zum idealen
|Belli⊗2 -Zustand (grau). Die Korrelation Kzzzz
exp
beträgt dabei 0.957 ± 0.053.
i = {b, c}, zu realisieren. Dadurch erhalten wir für den obigen Zustand:
Vier-Photonen Zustand
Zur Bestimmung der Fidelity des beobachteten Zustands an den idealen |Belli⊗2 -Zustand
werden neun Messsettings benötigt. Aus diesen lassen sich die sechzehn relevanten Bei-
träge, welche in die Fidelity eingehen, bestimmen. Wir konnten dabei eine Zählrate von
zwei bis drei vierfach Koinzidenzen pro Miunte beobachten. Die Messzeit pro Messsetting
betrug dabei 150 Minuten, wodurch wir eine Gesamtzählrate von ca. 380 vierfach Koinzi-
denzen pro Messpunkt erhalten. Die sechzehn relevanten Beitrge sind zusammen mit den
experimentell bestimmten Werten in Tabelle 3.3 aufgelistet. Zunächst betrachten wir das
Messergebnis in der σ̂z -Basis. In dieser Basis erwarten wir, bis auf experimentelle Feh-
ler, nur Zählraten für die Ereignisse HHVV, VVHH, HHHH und VVVV. Das Ergebnis
dieser Messung wird in Abbildung 3.12 gezeigt. Die Korrelation in dieser Basis, beträgt
exp
Kzzzz = 0.957±0.053 und ist somit in guter Übereinstimmung mit dem theoretischen Wert
3.4 Der biseparable Zustand: |φ+ i ⊗ |φ+ i 63
80
80
60
60
40 40
20 20
0 0
RRRR
RRRL
RRL R
RRL L
RL RR
RL RL
RL L R
RL L L
L RRR
L RRL
L RL R
L RL L
L L RR
L L RL
LLLR
LLLL
+ ++ +
+ ++ -
++ - +
++ - -
+ - ++
+-+-
+- -+
+- - -
- ++ +
- ++ -
- +- +
- +- -
- - ++
- -+-
- --+
----
Abbildung 3.13: Messergebnisse (rot) für den beobachteten Zustand, analysiert in der σ̂x
exp
und σ̂y -Basis. Die Korrelationen betragen dabei KXXXX = 0.711 ± 0.053 und KYexpYYY =
0.649 ± 0.052.
von eins. Die Zustätzlichen Beiträge in der Zählrate entstehen aus den höheren Ordnungen
der SPDC.
Zur Untersuchung der Kohärenz zwischen den Beiträgen im beobachteten Zustand, ver-
gleichen wir die Messergebnisse in der σ̂x und σ̂y -Basis mit den theoretisch erwarteten
Zählraten. Dies wird in Abbildung 3.13 gezeigt. Die daraus bestimmten Korrelationen
exp
betragen: KXXXX = 0.711 ± 0.053 und KYexp Y Y Y = 0.649 ± 0.052 und zeigen dabei eine
exp
größere Abweichung vom idealen Wert eins, als die Korrelation KZZZZ . Weshalb die Bei-
träge c(+ + ++) und c(− − ++) in der σ̂x -Messung so stark von der theoretischen Zählrate
abweicht, ist noch zu klären. Dennoch ist die charakteristische Struktur des |Belli⊗2 zu
erkennen, wodurch diese beiden Messungen auf die Kohärenz zwischen den einzelnen Bei-
trägen im beobachteten Zustand hinweisen.
Zur Bestimmung der Fidelity werden die experimentell bestimmten Werte aus Tabelle
3.3 in Gleichung (1.35) eingesetzt. Somit erhalten wir für die Fidelity des beobachteten
Zustands an den idealen |Belli⊗2 -Zustand:
Zur weiteren Charakterisierung des beobachteten Zustands werden die einzelnen Subsyste-
me von Qubit-Paaren Qi Qj untersucht. Dabei bezeichnen die Indizes i und j die räumliche
Mode {a, b, c, d} der Qubits des betrachteten Subsystems.
Der ideale |Belli⊗2 -Zustand ist ein biseparabler Zustand. Die zwei Subsysteme der Qubit-
Paare Qa Qb und Qc Qd sind dabei im maximal verschränkten Zustand |φ+ iij = √12 (|HHiij +
|V V iij ). Betrachtet man die anderen Sub-Systeme aus zwei Qubit-Paaren befinden sich die-
se in einem maximal gemischten Zustand und sind somit separabel. Diese Eigenschaften
sollen nun am beobachteten Zustand untersucht werden.
64 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
Tabelle 3.3: Liste der relevanten Korrelationen für die Berechnung der Fidelity
F(|Belli, ρ̂exp ) des |Belli⊗2 -Zustands. Die ersten neun Korrelationen entsprechen dabei
den Messettings.
Zwei-Photonen Zustände
Zunächst betrachten wir die Fidelities der einzelnen Qubit-Paare Qi Qj im |Belli⊗2 -Zustand,
an den idealen |φ+ iij -Zustand. Für die Qubit-Paare Qa Qb und Qc Qd beträgt der theore-
tische Wert der Fidelity eins und für alle anderen Qubit-Paare Qa Qc , Qa Qd , Qb Qc , Qb Qd
jeweils 41 . Dies ist verständlich, da die so genannten Bell-Zustände [5]:
|ψ ± i = √1 (|HV
2
i ± |V Hi)
(3.51)
|φ± i = √1 (|HHi
2
± |V V i)
eine Basis des zwei-Qubit Hilbertraums bilden. Der maximal gemischte Zustand ρ̂M G ist in
dieser Basis eine inkohärente Überlagerung der Basiszustände mit einer Gewichtung von
3.4 Der biseparable Zustand: |φ+ i ⊗ |φ+ i 65
Qi Qj F(|φ+ i, ρ̂exp
ij ) F(|φ+ i, ρ̂th
ij )
Qa Qb 0.913 ± 0.014 1
Qc Qd 0.920 ± 0.014 1
Qa Qc 0.218 ± 0.023 0.25
Qa Qd 0.275 ± 0.023 0.25
Qb Qc 0.223 ± 0.023 0.25
Qb Qd 0.238 ± 0.023 0.25
Tabelle 3.4: Die experimentell bestimmte Fidelities der Qubit-Paare Qi Qj an den |φ+ iij -
Zustand im Vergleich zur theoretischen Wert. Die Indizes beziehen sich dabei auf die räum-
liche Mode der Qubits.
je 14 :
1
|ψ + ihψ + | + |ψ − ihψ − | + |φ+ ihφ+ | + |φ− ihφ− |
ρ̂M G = (3.52)
4
woraus folgt, dass der maximale gemischte Zustand eine Fidelity von 14 an jeden der Bell-
Zustand besitzt.
Die Fidelities der einzelnen Qubit-Paare Qi Qj sind in Tabelle 3.4 zusammengefasst. Diese
sind in guter Übereinstimmung mit den theoretisch erwarteten Werten.
Zum Nachweis der Verschränkung der Qubit-Paare Qa Qb und Qc Qd wurde ein Witness
Operator verwendet [34, 35]:
1
Ŵ = 1̂ ⊗ 1̂ − σ̂x ⊗ σ̂x + σ̂y ⊗ σ̂y − σ̂z ⊗ σ̂z (3.53)
4
Mit diesem Witness Operator konnten die zwei-Qubit Verschränkung der beiden Paare
Qa Qb und Qc Qd nachgewiesen werden:
QaQc
0.3
0.2
0.1
VV
0 VH
HV
HH
HH
HV
VH
VV
Abbildung 3.14: Die aus den Messdaten bestimmte Dichtematrix des Subsystems Qa Qc aus
dem beobachteten |Belli⊗2 Zustand.
vergleichbar mit dem Untergrund des Realteils. Die Dichtematrix dieses Qubit-Paars Qa Qc
ist dabei repräsentativ für die Dichtematrizen der restlichen Qubit-Paare Qa Qd , Qb Qc und
Qb Qd .
Um die Separabilität der Subsystem nachzuweisen, wird nun das PPT-Kriterium verwen-
det, d.h. die rekonstruierten Dichtematrizen wurden partiell transponiert und die Eigenwer-
te λ der resultierenden Matrix bestimmt. In Tabelle 3.4.1 sind für die einzelnen Subsysteme
jeweils der kleinste Eigenwert λmin der partiell transponierten Dichtematrizen aufgelistet.
Qi Qj Qa Qc Qa Qd Qb Qc Qb Qd
λmin 0.199 ± 0.021 0.190 ± 0.021 0.186 ± 0.021 0.185 ± 0.022
Nach dem PPT-Kriterium, welches ein notwendiges und hinreichendes Kriterium für ein
zwei-Qubit System ist, sind somit diese Qubit-Paare als separabel nachgewiesen.
Für die untersuchten Eigenschaften zeigt der beobachtete Zustand die Charakteristika eines
|Belli⊗2 -Zustands. Für eine weitere Charakterisierung wollen wir nun die Korrleationsfunk-
tion betrachten.
3.4 Der biseparable Zustand: |φ+ i ⊗ |φ+ i 67
Abbildung 3.15: Die Abbildung zeigt die an die gemessenen Punkte gefittete Korrelati-
onsfunktion (rot) im Vergleich zur theoretisch erwarteten Funktion (schwarz). Die graue
Funktion zeigt den idealen Verlauf für einen |GHZi-Zustand.
1 1
hΩ̂(γ)i = + cos(4γ) (3.55)
2 2
experimentell theoretisch
1
V0 0.35 ± 0.02 2
1 (3.56)
V4 0.356 ± 0.03 2
θ 0.5◦ ± 4.5◦ 0◦
68 3. Experimentelle Charakterisierung der beobachteten Zustände
Mit einer weiteren Messung in der σ̂z -Basis, konnte mit Hilfe der Gleichung (3.31) die
Fidelity des beobachteten Zustands an den |GHZi-Zustand bestimmt werden. Diese ist:
3.5 Zusammenfassung
In diesem Abschnitt wurden drei für den Aufbau ausgezeichnete Zustände beobachtet und
charakterisiert. Dabei konnte für jeden dieser Zustände eine gute Übereinstimmung zwi-
schen den theoretischen Vorhersagen und den experimentellen Ergebnissen festgestellt wer-
den. Darüber hinaus konnte bestätigt werden, dass es mit Hilfe des freien Parameters φ
möglich ist, zwischen den einzelnen Zuständen auszuwählen.
Bei der Charakterisierung des Überlapps mit Hilfe des |ψ (4) i-Zustand konnten die Vorher-
sagen für den kohärenten und inkohärenten Fall beobachtet werden. Jedoch wurden Effekte
beobachtet, die noch einer Erklärung bedürfen.
Bei der Diskussion der Messergebnisse sahen wir, dass die partielle räumliche Unterscheid-
barkeit der Photonen am Überlapp-PBS den größten Einfluß auf die Qualität der beob-
achteten Zustände hat. Deshalb wird der nächste Schritt im Experiment eine Optimierung
des Übelapps sein, wodurch wir eine Verbesserung der Güte und der Verschränkung der
beobachteten Zustände erwarten.
Kapitel 4
Im Rahmen dieser Arbeit konnte erstmalig gezeigt werden, dass es mit einem experimentel-
len Aufbau basierend auf der spontanen parametrischen Fluoreszenz kombiniert mit linea-
rer Optik möglich ist, nicht nur einen speziellen, sondern eine Familie von verschränkten
Zuständen zu beobachten. Ausgehend von einer theoretischen Betrachtung des optischen
Netzwerks konnte gezeigt werden, dass die Familie von Zuständen aus einer Überlagerung
von einem |GHZi mit einem biseparabelen Zustand gebildet wird. Der Anteil des jeweiligen
Zustands ist einfach mittels eines optischen Elements, nämlich eines λ/2-Wellenplättchens,
kontinuierlich wählbar. Dies spiegelt die Flexibilität des Versuchsaufbaus wieder und zeigt,
dass es durch einen frei wählbaren Parameter möglich ist, einen Zustand aus der Familie
von Zuständen auszuwählen. Durch einen Vergleich mit einer Klassifizierung von vier-Qubit
Zuständen konnten wir die Familie von Zuständen der Klasse Gabcd aus Referenz [11] zuord-
nen, die sich durch ihre Verschränkungseigenschaften von den anderen dort eingeführten
Klassen abgrenzt.
Bei der experimentellen Realisierung nutzten wir vier Photonen, welche in der zweiten Ord-
nung im Prozess der spontanen parametrischen Fluoreszenz entstehen. Diese wurden mit
einem optischen Netzwerk weiter prozessiert. Beim Aufbau und der Justage des optischen
Netzwerks war dabei der Überlapp der vier Photonen an einem polarisierenden Stahlteiler
zu gewährleisten. Dies wurde mittels der Interferenz von nur zwei Photonen justiert und
charakterisiert.
Um die Flexibilität des experimentellen Aufbaus tatsächlich zu zeigen, wählten wir drei
ausgezeichnete Zustände aus der Familie von Zuständen aus. Diese drei Zustände wa-
ren der vier-Teilchen verschränkte |GHZi-Zustand, der antisymmetrische vier-Teilchen
verschränkte Singulett Zustand |ψ (4) i und ein biseparabler Zustand gebildet aus zwei Bell-
Zuständen. Für alle Zustände fanden wir eine Güte größer als 70% zum erwarteten Zustand.
Desweiteren konnten wir mittels Witness Operatoren deren charakteristische Vielteilchen-
verschränkung nachweisen. Einen besonderen Fokus legten wir auf den |GHZi-Zustand, wo
wir mittels einer charakteristischen Korrelationsfunktion dessen besondere Verschränkung
aufzeigen konnten.
Nachdem in dieser Arbeit die Realisierung von drei ausgewählten Zuständen mit dem be-
schriebenen experimentellen Aufbau gezeigt wurde, wird zukünftig die Erforschung noch
70 4. Zusammenfassung und Ausblick
nicht realisierter Zustände verfolgt werden. Diese Zustände zeichnen sich durch ihre Kor-
relationen bzw. besonderen Eigenschaften aus. Desweiteren ist es möglich, nicht nur vier-
Teilchen verschränkte Zustände sondern auch zwei-Teilchen Zustände zu betrachten, die
durch Verlust zweier Qubits aus den vier-Teilchen verschränkten Zuständen hervorgehen.
Da wir mit Hilfe des freien Parameters die Gewichtung zwischen den beiden Anteilen in der
beobachtbaren Familie kontrollieren können, kann untersucht werden, ab welcher Gewich-
tung der beiden Anteile Verschränkung im beobachteten Zustand verloren geht oder auf ein
anderes Qubit-Paar übertragen wird. Der experimentelle Aufbau bringt somit noch weitere
Möglichkeiten, die Verschränkung der beobachtbaren Zustände eingehend zu untersuchen
und zu verstehen.
Literaturverzeichnis
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3, 91–95 (2007).
1.1 Mit Hilfe der Blochkugel kann der Zustand |ψi eines Qubits graphisch dar-
gestellt werden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1.2 Zur Veranschaulichung der Menge der Messbasen |γ + i/|γ − i . . . . . . . . . 4
1.3 Schematische Darstellung der Verschränkungsklassen in einem drei-Qubit
System, wobei die Qubits mit A, B und C bezeichnet werden. Die Pfeile
verdeutlichen die nicht reversiblen Transformationen zwischen den Klassen. 8
1.4 Geometrische Veranschaulichung, wie durch den Witness Operator Ŵ die
Verschränkung eines Zustands ρ nachgewiesen werden kann. . . . . . . . . 13
2.1 Der schematische Aufbau des Experiments, zur Beobachtung der Familie
von Zuständen |ψ(φ)i. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.2 Beobachtungs-Wahrscheinlichkeit prob(φ) der Zustände |ψ(φ)i in Abhängig-
keit von der Winkelposition des λ/2-Wellenplättchens. . . . . . . . . . . . . 17
2.3 Betragsquadrate der Amplituden des |GHZi-Anteils (blau) und des |ψ + i ⊗
|ψ + i-Anteils (schwarz) im Zustand |ψ(φ)i in Abhängigkeit der Winkelposi-
tion der λ/2-Wellenplättchens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.4 Skizze des gesamten experimentellen Aufbaus, bestehend aus Photonenquel-
le für den Eingangszustand |ini und dem optischen Netwerk. . . . . . . . . 20
2.5 Skizze der Photonenquelle, bestehend aus einem Lasersystem und dem BBO-
Kristall, zur Erzeugung des vier-Photonen Eingangszustands |ini. . . . . . 21
2.6 Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung der SPDC. Durch die
zwei Schnittgeraden werden die Moden a und c definiert. . . . . . . . . . . 22
2.7 Veranschaulichung zur Justage des Kopplers A, parallel zur Bewegungsrich-
tung des Verschiebetisches unter Verwendung eines zweiten Koppler K1 . . . 24
2.8 Gemessene Kopplungsgüte in Abhängigkeit der Position z des Verschiebeti-
sches. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.9 Koordinatensystem des Überlapp-PBS mit der rot hervorgehobenen dielek-
trischen Grenzschicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2.10 Veranschaulichung zur Justage des Überlapp-PBS. . . . . . . . . . . . . . . 27
2.11 Positionierung des Kopplers C mit Hilfe zweier Lochblenden auf seine durch
die Platzierung des Überlapp-PBS definierte Position. . . . . . . . . . . . . 28
76 ABBILDUNGSVERZEICHNIS
2.12 Zur Charakterisierung des Überlapps wird der Justagelaser mit einem Fa-
serstrahlteiler in zwei kohärente Strahlen aufgeteilt. Der Kontrast des Inter-
ferenzmusters gibt dabei Aufschluss über die Güte des Überlapps. . . . . . 29
2.13 Ergebnisse eines groben und feinen Scans. Der Kontrast des beobachteten
Interferenzmusters beträgt 82%. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
2.14 Die Abbildung zeigt die Intensitäten in den Moden a und c nach dem
Überlapp-PBS in Abhängigkeit von der Winkelposition φ und des Offsets φ̄
des λ/2-Wellenplättchens, bezogen auf die gesuchte Null-Position. . . . . . 30
2.15 Das Aufteilungsverhältnis eines BS hängt von seiner relativen Orientierung
zum Stahl ab. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
2.16 Der Aufbau einer Polarisationsanalyse, bestehend aus QWP, HWP einem
PBS und zwei Detektoren, welche die Information über das Messergebniss
liefern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
2.17 Veranschaulichung einer Effizienzmessung woraus die benötigten Parameter
zur Berechnung der rel. Effizienzen η i abgeleitet werden können. . . . . . . 35
2.18 Theoretischer Verlauf der Koinzidenzzählrate c(+ +) bzw. c(– –) in Abhängig-
keit der Position z des Kopplers A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
2.19 Das Ergebniss einer Messung für die Zählraten c(+ +) und c(+−), mit einer
Visibility von V +/+ = 0.896 ± 0.019 und V +/− = 0.82 ± 0.028. . . . . . . . 39
2.20 Darstellung der Phasenschübe ei·M odeP ol durch den Überlapp-PBS in Abhängig-
keit von der Eingangsmode a, c und der Polarisation der Photonen. . . . . 39
2.21 Ergebniss des der Messung für die Zählrate c(++), nach der Kompenstation
der Phase eiαP BS des Überlapp PBS mit dem Y V O4 -Kristall-Paar. Die
Visibility beträgt: V = 0.92 ± 0.047 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
3.1 Vierfach koinzidenz Zählraten für den beobachteten Zustand (rot) im Ver-
gleich mit den theoretisch erwarteten Zählraten (grau). Die Korrelation
exp
Kzzzz beträgt dabei 0.903 ± 0.028. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
3.2 Messergebnisse (rot) für den beobachteten Zustand, analysiert in der σ̂x
exp
und σ̂y -Basis. Die Korrelationen betragen dabei Kxxxx = 0.783 ± 0.027 und
exp
Kyyyy = 0.710 ± 0.027. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.3 Die neun Messwerte der Korrelationsfunktion Ω̂(γ) wurden mit der erwar-
teten Funktion hΩ̂(γ)i gefittet (rot). Die graue Kurve ist dabei der Erwar-
tungswert der Korrelationsfunktion für den idealen |GHZi-Zustand. Die
Phasenverschiebung im beobachteten Zustand beträgt θ = 0.6◦ ± 1.6◦ . . . 50
3.4 Die experimentell bestimmte Korrelationsfunktion für den |GHZ − i-Zustand
(rot) im Vergleich mit der erwarteten (schwarz). Die grüne Kurve zeigt den
Erwartungswert der Korrelationsfunktion für einen idealen |GHZi-Zustand,
woraus die Antikorrelation der beiden orthogonalen Zustände deutlich wird. 51
3.5 Ergebnis der Messung (rot) in der σ̂z -Basis im Vergleich zum idealen |ψ (4) i-
exp
Zustand. Die exp. Korrelation beträgt Kzzzz = 0.968 ± 0.056. . . . . . . . . 53
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 77
3.6 Ergebnis der Messungen in der σ̂x (links) und σ̂y -Basis (rechts) im Vergleich
zum idealen |ψ (4) i-Zustand. Die Korrelationen betragen hierbei
exp exp
Kxxxx = 0.825 ± 0.061 und Kyyyy = 0.791 ± 0.058. . . . . . . . . . . . . . . 54
3.7 Die Abbildung zeigt die an die gemessenen Punkte gefittete Korrelations-
funktion (rot) im Vergleich zur theoretisch erwarteten Funktion (schwarz).
Die graue Funktion zeigt den idealen Verlauf für einen |GHZi-Zustand. . . 55
3.8 Vergleich der beobachteten Zählraten für ein kohärente und inkohärente
Überlagerung der Photonen am Überlapp-PBS. . . . . . . . . . . . . . . . 58
3.9 Die zwei- und vierfach Zählraten c(– –) und c(+ – – –) in Abhängigkeit der
Position z der Kopplers A, woraus die unterschiedliche Breite (FWHM) zu
erkennen ist. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
3.10 Abhänigkeit der vierfach Zählraten c(+ + −−) von der Position z der Kopp-
lers A mit einem Verhältnis von inkohärenter- zu kohärenter Zählrate von
V=4.88 ± 0.17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
3.11 Messergebnis für das Ereigniss (− + −+). Dieses stellt einen typischen Ver-
lauf des Scans für die Events (+ − +−), (+ − −+) und (− + +−) dar. Das
Verhältnis von inkohärenter- zu kohärenter Zählrate ist dabei 1.27 ± 0.07
was gut mit dem theoretischen Wert von 1 13 übereinstimmt. . . . . . . . . 61
3.12 Messergebnis (rot) für den beobachteten Zustand im Vergleich zum idealen
|Belli⊗2 -Zustand (grau). Die Korrelation Kzzzz exp
beträgt dabei 0.957 ± 0.053. 62
3.13 Messergebnisse (rot) für den beobachteten Zustand, analysiert in der σ̂x
exp
und σ̂y -Basis. Die Korrelationen betragen dabei KXXXX = 0.711 ± 0.053
exp
und KY Y Y Y = 0.649 ± 0.052. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.14 Die aus den Messdaten bestimmte Dichtematrix des Subsystems Qa Qc aus
dem beobachteten |Belli⊗2 Zustand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3.15 Die Abbildung zeigt die an die gemessenen Punkte gefittete Korrelations-
funktion (rot) im Vergleich zur theoretisch erwarteten Funktion (schwarz).
Die graue Funktion zeigt den idealen Verlauf für einen |GHZi-Zustand. . . 67
78 ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Tabellenverzeichnis
3.1 Liste der Korrelationen, welche in die Berechnung der Fidelity F(|GHZi, ρexp )
eingehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
3.2 Vergleich der erwarteten vier-fach Zählraten, für die am PBS kohärent und
inkohärent überlagerten Photonen. Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass
außerhalb des Dips die Gesamtzählrate auf alle möglichen Zählraten gleich
verteilt ist. Im kohärenten Fall sind theoretisch nur die Zählraten zu beob-
achten, die einen entsprechenden Term im |ψ (4) i-Zustand haben. . . . . . 57
3.3 Liste der relevanten Korrelationen für die Berechnung der Fidelity F(|Belli, ρ̂exp )
des |Belli⊗2 -Zustands. Die ersten neun Korrelationen entsprechen dabei den
Messettings. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
3.4 Die experimentell bestimmte Fidelities der Qubit-Paare Qi Qj an den |φ+ iij -
Zustand im Vergleich zur theoretischen Wert. Die Indizes beziehen sich dabei
auf die räumliche Mode der Qubits. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
80
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich all denjenigen herzlichst danken, die mich im letzten Jahr be-
gleiteten und unterstützten. Besonderer Dank gilt dabei:
Prof. Harald Weinfurter, der es mir ermöglichte an einem aktuellen und interessanten
Thema der Physik mitzuarbeiten.
Witlef Wieczorek, Christian Schmid, Nikolai Kiesel und Pavel Trojek die mir stets hilfreich
zur Seite standen und mir, durch Diskussionen und Anregungen, den Blick fürs Wesentliche
lehrten.
Meinen lieben Eltern, die mich nicht nur während dieses Jahres unterstützten, sondern
mir das Studium der Physik erst ermöglichten.
Meinen beiden Schwestern Imel und Heidi, für die netten Telefonate am Ende der Di-
plomarbeit.
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig angefertigt und nur die
angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe.