Systemtrenner AWG
Systemtrenner AWG
Systemtrenner AWG
SYSTEMTRENNER B-FW
ORIGINAL BETRIEBSANLEITUNG
VORWORT
Geltende Normen und Richtlinien
Die Konstruktion und der Bau des AWG Systemtrenners B-FW wurden
unter Anwendung dieser Richtlinien und harmonisierten Normen durch-
geführt:
DIN 14346 Feuerwehrwesen – Mobile Systemtrenner B-FW
Mit dem Systemtrenner wird dem Trinkwasserschutz und den Anfor-
derungen nach der TrinkwV und DIN EN 805 mit DVGW W 400-3,
DVGW W 408, DVGW W 405 und DVGW W 405-B1 entsprochen.
Copyright
Diese Betriebsanleitung ist gültig für das Gerät
AWG Systemtrenner B-FW DIN 14346 B / B-drehbar
© AWG Fittings GmbH Revision: 04 vom 31. 10. 2019
Alle Rechte an diesem Dokument unterliegen der AWG Fittings GmbH.
Das Dokument darf ohne eine schriftliche Erlaubnis der AWG Fittings
GmbH weder als Ganzes noch in Auszügen kopiert oder vervielfältigt
werden. Das Dokument ist für den Benutzer des beschriebenen Geräts
bestimmt und darf nicht an Dritte weitergegeben werden.
Technische Änderungen und Fehler vorbehalten.
Diese Anleitung und die mit geltenden Unterlagen unterliegen keinem
automatischen Änderungsdienst. Die jeweilige aktuelle Ausgabe kann
beim Hersteller erfragt werden.
INHALT
1 Einleitung ..................................................................................... 4
1.1 Zeichenerklärung ................................................................. 4
1.2 Abbildungen ......................................................................... 5
2 Sicherheitshinweise .................................................................... 6
2.1 Allgemeine Sicherheitshinweise .......................................... 6
2.2 Sicherheit während des Betriebs ......................................... 6
2.3 Qualifikation der Bediener ................................................... 7
2.4 Persönliche Schutzausrüstung ............................................ 7
3 Beschreibung .............................................................................. 8
3.1 Verwendungszweck ............................................................. 8
3.2 Funktion ............................................................................... 8
3.3 Bestimmungsgemäßer Gebrauch ........................................ 9
3.4 Vorhersehbare Fehlanwendung .......................................... 9
3.5 Kenndaten............................................................................ 9
3.6 Übersicht ............................................................................ 10
3.7 Diagramme ........................................................................ 11
4 Lieferung, Transport, Lagerung............................................... 12
4.1 Lieferung ............................................................................ 12
4.2 Transport in einem Fahrzeug, Lagerung ........................... 12
5 Einsatz ........................................................................................ 13
5.1 Hinweise ............................................................................ 13
5.2 Handhabung ...................................................................... 13
5.3 Sichtprüfung und Reinigung nach jedem Einsatz .............. 16
5.4 Sieb aus der Kupplung herausnehmen ............................. 16
6 Funktionsprüfung...................................................................... 18
6.1 Voraussetzungen ............................................................... 18
6.2 Prüfung durchführen .......................................................... 19
7 Instandhaltung........................................................................... 22
7.1 Inspektion und Wartung ..................................................... 22
7.2 Reparatur ........................................................................... 22
7.3 Entsorgung......................................................................... 23
8 Ersatzteile .................................................................................. 23
1 EINLEITUNG
Diese Anleitung enthält wichtige Hinweise für Ihre persönliche Sicher-
heit. Die Anleitung muss von allen Personen durchgelesen und ver-
standen werden, die in irgendeiner Gerätelebensphase an dem oder
mit dem Gerät arbeiten.
Die Anleitung muss während der gesamten Lebensdauer des Geräts
an dessen Einsatzort verfügbar sein. Alle Personen, die Tätigkeiten am
Gerät ausführen, müssen die Anleitung jederzeit einsehen können. Die
Anleitung muss beim Verkauf des Geräts weitergegeben werden.
1.1 Zeichenerklärung
Dieser Haken nennt eine Voraussetzung, die für einen Arbeitsab-
lauf erfüllt sein muss.
1.1.1 Sicherheitshinweise
GEFAHR
Rot hinterlegter Signalbalken und Signalwort GEFAHR
Gefährdung mit einem hohen Risikograd, die den Tod oder eine schwe-
re Verletzung zur Folge hat, wenn sie nicht vermieden wird.
WARNUNG
Orange hinterlegter Signalbalken und Signalwort WARNUNG
Gefährdung mit einem hohen Risikograd, die den Tod oder eine schwe-
re Verletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht vermieden wird.
VORSICHT
Gelb hinterlegter Signalbalken und Signalwort VORSICHT
Gefährdung mit einem niedrigen Risikograd, die eine geringfügige
Verletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht vermieden wird.
INFORMATION
Diese Info-Box enthält allgemeine Hinweise und Tipps zur
Benutzung des Geräts.
1.2 Abbildungen
Die Abbildungen in dieser Anleitung sind Beispiele. Daher sind Abwei-
chungen zwischen einer technischen Illustration und den tatsächlichen
Verhältnissen möglich.
Im Text steht ein Hinweis auf eine Abbildung mit Positionsnummer in
Klammern: (Fig. 2/4) bedeutet Positionsnummer 4 in Abbildung 2.
2 SICHERHEITSHINWEISE
Der AWG Systemtrenner B-FW entspricht dem Stand der Technik so-
wie den anerkannten sicherheitstechnischen Regeln. Die Anforderun-
gen für die Wahrung von Sicherheit und Gesundheitsschutz wurden
erfüllt. Dennoch können bei seiner Verwendung Gefahren für den Be-
nutzer oder Dritte bzw. Beeinträchtigungen für das Gerät selbst und
andere Sachwerte entstehen.
3 BESCHREIBUNG
3.1 Verwendungszweck
Die sichere Trennung von Trinkwasser und Nichttrinkwasser ist ein
Grundsatz des Trinkwasserschutzes. So schreibt die Trinkwasserver-
ordnung vor, dass Trinkwasser und Nichttrinkwasser bei Löschwasser-
oder Brauchwasserentnahme nicht vermischt werden dürfen, um eine
Gesundheitsgefährdung für Menschen beispielsweise durch einen
oder mehrere giftiger Stoffe auszuschließen.
Bei der Entnahme von Wasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz
wird an einem Unterflurhydrant ein Standrohr gesetzt oder ein Über-
flurhydrant verwendet. Dann wird ein Schlauch direkt am Standrohr
oder am Überflurhydranten angekuppelt und eine Verbindung zum
Tankeingang oder zum Eingang einer mobilen Pumpe hergestellt.
Ist der Druck im Trinkwasserversorgungsnetz niedriger als in der ver-
legten Wasserleitung, verhindert ein am Standrohr bzw. am Über-
flurhydrant montierter Systemtrenner, dass Lösch- oder Brauchwasser
durch Rücksaugen oder Rückdrücken in das Trinkwasserversorgungs-
netz zurückfließt.
3.2 Funktion
Der AWG Systemtrenner B-FW unterteilt das Wasserversorgungsnetz
in zwei Druckzonen: In der ersten Zone liegt der Eingangsdruck an und
in der zweiten Zone ein reduzierter Ausgangsdruck. Sinkt der Diffe-
renzdruck unter 14 kPa (140 mbar), wird automatisch ein Auslassventil
geöffnet und das Wasser aus der zweiten Zone mit dem reduzierten
Ausgangsdruck strömt ins Freie. Gleichzeitig schließt der eingebaute
Rückflussverhinderer und trennt die beiden Druckzonen.
Durch dieses Prinzip ist sichergestellt, dass der Eingangsdruck immer
höher ist als der Ausgangsdruck. Auf diese Weise wird ein Rücksau-
gen oder Rückdrücken von Wasser in das Trinkwasserversorgungs-
netz verhindert.
3.5 Kenndaten
Max. Betriebsdruck: 16,0 bar
Öffnungsdruck: 0,3 bar
Nennvolumenstrom: 1600 l/min bei max. 1 bar Druckverlust
Abmessung (Ø x L): 126 x 220 mm
Gewicht: 1,9 kg
Betriebstemperatur: - 20° C bis + 60° C
Werkstoffe: Aluminiumlegierungen eloxiert; Edelstahl
3.6 Übersicht
Legende
Ausstattung
Der AWG Systemtrenner B-FW ist auf der Eingangsseite mit einer blau
eloxierten drehbaren Storz-Kupplung (Fig. 1/1) zum direkten Anschluss
an Standrohre oder Überflurhydranten ausgestattet. Auf der Ausgangs-
seite ist eine grau eloxierte Storz-Festkupplung (Fig. 1/8) zum An-
schluss eines Wasserschlauchs angebracht. Ein Auslassventil und ein
Rückflussverhinderer sorgen für die sichere Trennung der Eingangs-
druckzone (Fig. 1/3) von der Ausgangsdruckzone (Fig. 1/6).
Systemtrenner sind grundsätzlich anfällig gegen Wasserverschmut-
zung (Sand, Kies usw.). Daher ist in der Eingangsseite ein Sieb aus
korrosionsgeschütztem Edelstahl (Fig. 1/2) als Steinfänger vorhanden.
Das Sieb kann mit einfachen Mitteln vor Ort zur Reinigung entnommen
werden.
3.7 Diagramme
Durchflusskennlinien mit und ohne AWG Systemtrenner B-FW
Beispiel: typischer Überflurhydrant
5
4,8
Hydranten - Ausgangsdruck (bar)
4,6
4,4 ohne Systemtrenner
4,2
4
3,8
3,6
3,4
3,2
3
2,8 mit Systemtrenner
2,6
2,4
2,2
2
1,8
1,6
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700
Durchflussmenge (l/min)
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
Durchflussmenge (l/min)
4.1 Lieferung
Der Systemtrenner B-FW wird bei der AWG Fittings GmbH sorgfältig
verpackt.
Die Lieferung nach dem Auspacken auf Beschädigungen und
Vollständigkeit überprüfen.
Beschädigungen umgehend dem Transportunternehmen anzeigen.
Bei fehlenden Teilen umgehend den zuständigen Fachhändler oder
die AWG Fittings GmbH informieren.
Der Systemtrenner B-FW wird anschlussfertig geliefert und ist sofort
einsatzbereit. Vor dem ersten Gebrauch muss keine besondere Inbe-
triebnahme durchgeführt werden.
5 EINSATZ
5.1 Hinweise
VORSICHT
Kupplungen richtig befestigen
Verletzungsgefahr durch Lösen von Kupplungs-Verbindungen.
– Kupplungen immer bis zum Anschlag einsetzen und arretieren.
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch unkontrollierte Bewegungen
Wird das Wasser über einen flexiblen Schlauch weitergeführt, kann
sich der Schlauch beim Durchfluss des Löschwassers unkontrolliert
bewegen.
– flexible Schläuche so verlegen, dass unkontrollierte Bewegungen
vermieden werden.
– Schläuche nicht in Windungen oder Schleifen verlegen.
Handhabung
Das Gerät kann mit Feuerwehrschutzhandschuhen nach
DIN EN 659 bedient und transportiert werden.
Die Kupplungsmomente sind so ausgelegt, dass die Mon-
tage des Systemtrenners auch ohne Verwendung eines
Kupplungsschlüssels mit bloßer Handkraft möglich ist.
5.2 Handhabung
VORSICHT
Verletzungsgefahr durch Ausrutschen
Bei Frost wird sich durch das abgelassene Wasser eine Eisfläche
um den Systemtrenner bilden.
– Auf vereisten Flächen vorsichtig bewegen.
– Wenn möglich Streumittel aufbringen.
Legende
Fig. 2 Handhabung
Systemtrenner ankuppeln
1. Die Kupplung an der Eingangsseite des Systemtrenners (Fig. 2/2) mit
der Hand oder einem Kupplungsschlüssel am Standrohr (Fig. 2/1)
oder am Überflurhydranten (Fig. 2/5) anschließen.
2. Die Schlauchkupplung (Fig. 2/4) an der Ausgangsseite des System-
trenners (Fig. 2/3) mit der Hand oder einem Kupplungsschlüssel
anschließen.
3. Den Hydrant öffnen.
Sobald sich der Druck in der Schlauchleitung am Ausgang des Sys-
temtrenners dem Eingangsdruck aus dem Standrohr/Hydranten
nähert, steuert das Auslassventil ringförmig so lange Wasser ab,
bis der Ausgangsdruck wieder ca. 0,3 bar kleiner als der Eingangs-
druck ist. Das Wasser tritt aus in entgegengesetzter Richtung vom
Standrohr/Hydranten.
Hinweis Dieser Effekt wird verstärkt, wenn sich die Austrittstelle
des Wassers deutlich höher als das Standrohr / der Hyd-
rant befindet. Bei Wasser Halt tritt in diesem Fall eine
größere Wassermenge durch das Auslassventil aus.
Systemtrenner abkuppeln
1. Den Hydrant schließen.
2. Den Schlauch an der Ausgangsseite (Fig. 2/3) mit der Hand oder
einem Kupplungsschlüssel vom Systemtrenner lösen.
Achtung Durch die Federvorspannung spritzt seitlich etwas Was-
ser zwischen den Kupplungen heraus.
3. Die Kupplung an der Eingangsseite des Systemtrenners (Fig. 2/2)
mit der Hand oder einem Kupplungsschlüssel vom Standrohr / vom
Überflurhydranten trennen.
4. Den Systemtrenner leer laufen lassen.
5. Nach dem Einsatz den Systemtrenner ausspülen und ggf. das Sieb
reinigen.
Legende
1 Markierungspunkte 2 Aussparung
6 FUNKTIONSPRÜFUNG
6.1 Voraussetzungen
Die Prüfung der Funktionssicherheit des Systemtrenners B-FW ist jährlich
nach den technischen Unterlagen des Herstellers gemäß den Vorgaben
aus DIN 14346:2018-07 Punkt 7 durchzuführen und zu dokumentieren.
Die Prüfung kann vorgenommen werden:
durch Feuerwehrangehörige mit einer Ausbildung zum Feuerwehr-
Gerätewart oder Personen mit vergleichbarer Qualifikation
oder – falls gewünscht – direkt vom Hersteller
Beim AWG-Systemtrenner B-FW werden die folgenden Prüfungen un-
terschieden:
– Verpflichtende BASIC-Prüfung nach jedem Einsatz
– Verpflichtende STANDARD-Prüfung alle 12 Monate
– Freiwillige ADVANCED-Prüfung mit AWG Prüfset alle 12 Monate
Für die Durchführung der ADVANCED-Prüfung bietet AWG Fitting ein
passendes Prüfset an (AWG ID-Nr. 62076699).
Prüfergebnis dokumentieren
Um die Anforderungen der DGUV zu erfüllen, dokumentie-
ren Sie bei jeder Prüfung das Prüfergebnis im mitgelieferten
Wartungsheft.
– Bewahren Sie das Wartungsheft als Nachweis sorgfältig
auf.
VORSICHT
Prüfung sicher durchführen
Einige Prüfschritte werden mit druckbeaufschlagten Systemen durch-
geführt.
– Sicherheitsvorschriften beachten.
– Persönliche Schutzeinrichtung anlegen.
– Andere Personen nicht gefährden.
Legende
Legende
Fig. 5 Prüfset
7 INSTANDHALTUNG
7.2 Reparatur
Reparaturen am AWG Systemtrenner B-FW dürfen ausschließlich vom
Kundendienst der AWG Fittings GmbH oder von autorisierten Fach-
werkstätten durchgeführt werden.
Wenn Sie technische Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie unser
Servicecenter:
AWG Fittings GmbH
Servicecenter
D-89177 Ballendorf
Telefon: +49 (0) 73 40 / 91 88 98 880
Email: [email protected]
7.3 Entsorgung
Beachten Sie die örtlichen Vorschriften zur ordnungsgemäßen Abfall-
verwertung bzw. Beseitigung.
Werkstoffe
Hauptventilachse,
Sieb, Druckfeder: Edelstahl
Stangen, Rohre: Aluminium-Legierungen
Rückflussverhinderer: Aluminium eloxiert
Auslassventil: Aluminium eloxiert
Dichtungen: NBR
8 ERSATZTEILE
Folgende Ersatzteile sind für den AWG Systemtrenner B-FW erhältlich:
Fig. 6 Ersatzteile
www.awg-fittings.com