Dumitrescu-1943-Stromung An Einer Luftblase Im
Dumitrescu-1943-Stromung An Einer Luftblase Im
Dumitrescu-1943-Stromung An Einer Luftblase Im
I. Einleitung.
Aufgabenstellung und Formulierung der Randwertaufgabe. Die Stromungen schwerer
Fliissigkeiten mit freier Oberflache sind trotz ihres haufigen Auftretens verhaltnismabig
wenig untersucht. Yon den bekannten Arbeiten nennen wir diejenigen von B l a s i u s ' ) ,
welclier sich niit einem ebenen Problem beschaftigt hat, und eine von F o r s t e r 2)1 welcher
eine Reihenentwicklung im Raum fur rotationssymetrieche Falle angegeben hat.
Die folgende Arbeit liand'elt von der Form und der Aufsteigegeschwindigkeit einer
unendlich langen Luftblase, die in einem vertikalen, fliissigkeitsgefiillten Kreisrohr aufsteigt.
Die Form der Blase ist aus Bild 1 zu ersehen Die dreidimensionale, rotations-
symmetrische Strijmung wird als stationar und wirbelfrei betrachtet, und zur
Losung des Problems wird die Potentialtheorie herangezogen.
Der Einflub der Kapillarkrafte darf, besonders bei grbberem Durchmesser
des Rolires, vernachlassigt werden.
Urn die Randbedingungen auf der freien Oberflache zu erhalten, betrachten
wir allgemeiner eine Blase von einer bestimmten Dichte 6, , die in einer anderen
Fliissigkeit, deren Dichte 6, ist, aufsteigt. Beziehen wir den Vorgang auf ein
relativ zur Blase ruhendes Koordinatensystem, so handelt es sich urn eine
stationare Strbmung.
1st dann Oz die Symmetrieaclise des Rohres, p , der Druck, w die Ge-
Bild 1. Ineinem
schwindigkeit +
eines Teilchens und rp = g z das Potential der auDeren Krafte
mit Wasser ge- in der Flussigkeit 6, (Z nach oberi positiv), SO lautet die B e r n ou 11i sche Gleichung
f i m e n Rohr
aufsteigende
auf der Trennungsflache
LuPtblase. 1V2
fi+- - g" = c ,
6, 2
und wenn wir den Druck ini Staupunkt ( z =0) mit p , bezeichnen, so ist c -O 1
2) also
8,
P
* - 6, ist, wie sich leicht ergibt, wenn wir verlangen, daS p,=p,
wo c - 2 fur z=O. Daraus folgt
P2 =Po 4- g 6 2
und weil auf der Trennungsflache der Druck beiderseits derselbe sein mub (p,=y2), folgt
oder wegen S,<<S, folgt als Randbedingung fur die Gescliwindigkeit auf der Blase einfaclier
tu = I/-. Die matliematische Formulierung unscres Problems lautet jetzt, wenn wir init
47 das Gescliwindigkeitspotential bezeichnen, eine Losung der Differentialgleichung ,1 q~ = 0 zu
finden, so dab 1. auf einer nocli nicht bekannten Stromlinie n, = 1 / 3 p wird, uncl 3. die Wande
des Rohres selbst Stromlinien sind.
Es handelt sicli also uni kein eigentliches Randwertproblem, und die matheniatischen
Scliwierigkeiten bestehen in der Tatsache, dab die erste Randbedingung auf einer noch niclit
vorgegebencn Kurve zii erfullen ist, dcren Form gleichzeitig niit der 1,dsung des Problems zu
bestiinnien ist. Es wircl sicli zeigen, dab es sicli um ein Eigenwertprobleni l~andelt.
Das im folgenden durchgefulirte Verfaliren zur Losung des Problems beruht auf zwei
Entwicklungen, einiiial einer Rcihenentwicklung voni Staupunkt (z = 0) aus, dann auf einer
;Isyinptotisclien Entwicklung von z = - co herein. Diese beiden Entwicklungen werden stetig
und init stetiger erster Ableitung aiieinancler angesclilossen.
Also ist die Aufsteigegcscliwindigkeit der Blase proportional der Wurzel aus derll Radius des
w2
Rohres und der Scliwerebesclileunigung. 1' =- ist die sogenannte F r o u d e sche Zalil und
C/R
gibt das Verlialtnis der Traglieitskrafte zu den Schwerekraften.
6)B u c k i n g h a m : Phys. Rev. Bd. 4 (1014), S. 345.
R r i d g r n a u : Theorie der physikalischen Dinlensionen. Deutsche Ausgabe beransgegebeu von H H o l l .
Leipzig und Berlin 193%.
Z. angew. Math. Mech.
Bcl. 23 Nr. 3 Jiiiii 1943 D 11 m i t r e s c u , Striimung an e h e r Lnftblase im senkrrchten Rohr 141
Die Aufsteigegescliwii~digkeit der Blase hiingt, wie ni erwarten, niclit ;van der Diclite d
: ~ b ;denn ist z. B. die Diclite doppelt so grofi, so wird auch die anf jedes Element wirkende
Scliwcrkraft doppelt so grofi, und weil die doppelte Kraft durcli die doppclte Masse ilires
Elemontw nusgeglichen wird , bleibt die Heschleunigung und infolgedessen auch die Ge-
scliniiicligkeit unverandert.
2. Reihenansatz fur das Potential. Wcil unsere Stromung r o t a t i o ~ i ~ ~ y m ~ i e t r jist,
s c l iso
illussen dns Gescliwindigkeitspotential und die S t 0 k e ssclie Stromfunktioii die folgerideri
Gleicliungen i n Zyliriderkoordinatcn befriedigcn :
-+-+-
V q J d'p, --.=o
1 dcp
dz' dr2 r d r
i=l
n
v =r z c i J , (pi 5) e- I" + r,
i-
i=l
Wir maellen die Formeln dinicnsionslos niit TU, = 1J/yRund R, wo wie oben i eine dinien-
sionslose Konstante, g die Erdbesclileunigung und R den Radius des Rohres bedeuten. Die
dimensionslosen GrbSen sind
r
-R= E :
Dann lauten diis Gescliwiiidigkeitspotential und die Stromfunktion, dimensionslos geschrieben,
folgendermafien :
11
. . (1).
Die Komponenten ad* und v* der Geschwindigkeit siiid durcli die Forniel
. . (2)
2. angew. Math. Mech.
142 D u m i t r e 8 c u , Stromung an einer Liiftblase im senkrechten Rohr Bd. 23 Nr. 3 Jurii 3943
-
gegeben. Wenn wir verlangen, dafi ( = q = 0 ein Staupunkt sein sol1 (a = v = O), so folgt
aus (2) wegen Jo (0)= 1
71
. . . . . . * (3).
Die G1. (3) bestinimt die dimensioiislose Groke 1 unseres Problems als Funktion der Kon-
stanten k i ,
In der Einleitung wurde gezeigt, dah auf iler Trennungsflache :
W"t&2$ v2=2ga
oder
{ {-'+(is
12gR l y R c}"')') - 2 g R x , 2
also
p2- 2
__
2.L+ 2 f
-12 '1. . . . . . . . . . . . . . . (4)
sein muP. Wenn wir in der GI. (4) 14% und u* durch ilire Ausdrucke ( 2 ) ersetzen unter Be.
n
riieksichtigung, dafi I = - 2 ki pi, bekomnien wir nach Division der Stromfunktion durch (
i=l
(6= 0 ist auch eine Stronilinie) die folgenden fundamentalen Gleichungen unseres Problems :
Die G1. (5) gibt die Form der Blase, und die G1. (6) bringt die noch zu erfullende Rand-
+
bedingung (az v z =2 g 2 ) Zuni Ausdruck. [Die weitere Randbedingung, wonach die Wande
des Rolires Stromlinien sein sollen, ist bereits erfullt.) Es handelt sich jetzt darum, die will-
kurliclien Konstanten Ici so zu bestimmen, dab die entspreclienden Werte (, q simultan die
G1. (5) und (6) befriedigen.
Sind diese Konstanten bestimmt, so ergibt sich die Aufsteigegeschwindigkeit und die
Form der Blase aus G1. (3) bzw. (5).
Durcli Einsetzung und Entwicklung nacli Potenzen von bekommen wir unter Einfuhrung von
2. angew. Math.Mech.
Bd. 23 Nr. 3 Jurii 1943 D u m i t r e s c u , StrBmung an einer Luftblase im senkrechten Rohr 143
n n.
i=l i=l
.................. I
....................... I
Sei :
m
1;1= - 2 a,
x=1
6'" . . . . . . . . . . . . . (11)
W
die Gleichung fur die Kontur der Blase mit 5 < 1 und positiven a,, also Iq I = 2 u, 5'".
x=l
Dann gehen wir mit diesem Ausdruck fur rj in die GI. (8),(S), (10) ein, quadrieren und
addieren darauf die beiden letzteren. Ordnen wir nun die beiden erhaltenen Beziehungen
nach Potenzen von 5, was wegen der absoluten Konvergenz der Potenzreihen erlaubt ist, so
erhalten die fundamentalen G1. (5) und (6) die folgende Gestalt:
1
- (4 B, a, - B3)5'
2
1
+ + +
{ B , - 12 B, a, 24-B, a: 24 B, a,) E4 . . . = 0 . . (l2), +
+
B: 5, {- B, B4+4B; a: Bi) E' + +. +.
. .=%1 ( a l E a + f l aE4 . . ) . . . . . (13).
Die Bestimmung der Zahlen B,, B,, B, ... erfolgt durch Vergleich der Koeffizienten von
in den beiden G1. (1%)und (13).
1st a , beliebig gegeben, so folgt aus (13)
1
B~=%u,.
Mit diesem B, lafit sich B, aus (12) zu
B, = 4 B, a,
bestimmen.
Sind B,, B,, a, bekannt, so folgt aus (13) mit beliebigen a,
.
B,=-
Haben wir auf diese Weise B,, B, ... Bn + berechnet, so bestimmen sich die ki aus dem
folgenden System von n linearen Gleichungen mit a Unbekannten (siehe (7)).
..............................
I
2. aogew. Math. Mech.
144 D u m i t r e s c u , Striiinnng an eInm 1,uftblase iin senkrechten Rohr Bd. $3 Nr. I Juni 1945
die wegen Pi =/=PI; fur allc i=l= k von Null verscliiedeii ist. Das System (14) besitzt also eine
eindeutige Lbsung. Die Iiitcgrationskonstanten ki sind also Funktionen der nillkiirliclien
Koeffizienten a),. und lassen sicli eiiitleutig durcli (14) bestimmen, wenn die Form der Blasc
vorgcsclirieben ist, allerdings n u r in einer genugeird kleinen Uiugcbung des Nullpnnktes.
Nacli den1 Grenzubergang +z -+ liandelt es sicli uni eiii System von unendlic*li vieleii
Gleichungen mit uiiendlicli vielen Unbekaniiten, dessen eindeutige Aufliisung u n s miiglicli er-
scheint. Jedenfalls ware mit diesein Verfalircn das R~~iidwertprobli,in geliist, eine Losuiig der
Differentialgleicliung ,A y = 0 zu finden, so dak die WIinde des Rohrcs Stromlinien sind,
3 tp*' 3 y,* ? 2
und auf einer vorgegebenen Stroiiilinie +(%) =FI?/I ist, wobei nocli u , , a2 usw.,
~
in der Niilie des Nullpunktes approximieren. Die photograpliischen Bilder (sielie den unten
folgenden experimentellen Teil) werden zeigen, dab sich in der Tat die Blasenkuppe auker.
ordentlicli gut durcli einen Kreis approximieren IiiiQt, und liicrauf beruht der Erfolg dieser
ersten Nalierung.
Nacli der Entwicklung von v F I (5 1' nacli Potenzen von -Ee hat 11 die folgende Gestalt:
. . . (E),
ist also von derselben Form wie der Ansatz (1 l), s o dah sich die unbestimmten Koeffizientcn uk
als Funktionen des I~rummungsradiuse durch die einfachen Bezieliungen
.. . . . . . . . . .
darstellen lassen.
Sind die aI; festgelegt, d a m lassen sich die Bk:(sielie Fornieln 7), sodann die ki und sclilirk-
licli i, durch das System der Iinearen GI. (14) bzw. durcli die Forinel (3) bestimmen, wie wir
in dem vorstehenden Kapitel gezeigt haben.
e 1 a1 a, B2 B3 B4 k, k, kz I
0,5 1 1 0,707 2,828 13,435 - 0,0940 + 0,01678 - 0,02197 0,460
a4, 06- 48
0,6 0,833 0,579 0,645 2,151 8,516 - 0,0832 - 0,00839 - 0,00915 (J,471
4
0,7 0,714 0,364 0,597 1.707 5,793 - 0,0962 -- 0,01097 - 0,00423 0,488
Rild 3. U a r Eigenwert I als
Funktion des Kriimmungsradius 0,8 0,625 0,244 0,559 1,397 4,148 - 0,1140 - 0,00613 - 0,00251 0,505
im Scheitel e.
TL 3t
4 { (2 Rj2- (2 r 12} 1/'Lgs= T (2 R12 I 1
c
/R
init R =Radius des Rohres und w, = I fg-E oder dimensionslos gemacht
. . I . . .
Weil 3, durch das oben dargestellte Verfahren eine Funktion des. Kriimmungsradius e ist, so
entspricht jedeni Krummungskreis vom Radius Q, d. 11. jeder Losung in der Umgebung des
Nullpunktes, eine asymptotisclie Losung. Der Krummungsradius Q bzw. die Dimensionslose I
ist, also det Parameter einer einparametrigen Schar von Kurvenpaaren. Zur eindeutigen Be-
stiiniiiiing dieses Parameters I fordern wir, dab die Kurven (15) und (17) in ihrem Schnittpunkt
Bild 4a (links).
Asymptotische Ge-
stalt der Blase fur 48
den Kriimmungs-
46
.4
Bild 4 b (rechts). f 44
Asymptotische Ge-
stalt der Blase fur 42
den Kriimmungs-
radius im Scheitel 8
K@?.YbJ 95
2. Ergebnisse und Vergleich mit der Theorie. Die Versuche haben bestatigt, daP die Auf-
steigegeschwindigkeit der Blase bei den weiten Rohren proportional der Wurzel aus dem
Radius R des Rohres und die Scliwerebesclileunigung g ist, wie sich im ersten Teil dieser
8 ) Durch die Kriegslage w a r ich genatigt, die Versuche im Physikalischen Iustitut Cattirigen auvmfiibren. Herrn
Professor Dr. R. W. P o h l , der mir die Moglichkeit hierzu gegeben hat. bin ieh zn groSem Dank verpflichtet.
Z.angew. Math. Mech.
Rd. 2.1 Nr. 3 Juni 1943 D u in i t, r e s c u , Stromung an einer Luftblase ini senkrechten Rohr 147
Z a h l e n t a f e l 2a. Z a h l e n t a f e l 2b.
Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D=O,99 cm. Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D=2,0 cm.
D = 0,99 cm
~
wnl = 6,316 cmisec
__ __
_-D -- 2,O cm w,,,= 14,85 cmisec
__
L W t, .T 1 n,
tl
- em emkee -
Nr. 1
- -
t, 8ec see cm :mlsec
1 226 0,331 0,198 4,398 27,39 6,227 1 176,8 0,396 0,237 1,437 I214,30 14,91
2 236,2 0,609 0,365 4,E62 28,63 6,271. 2 185,2 0,514 0,308 1,508 224,48 14,88
3 238,7 0,675 0.408 4,605 28,93 6,282 3 195,5 0,67 0,402 1,602 236,96 14,79
4 245,5 0,872 0,523 4,723 29,75 6,298 4 196,O 0,67 0,402 1,602 237,57 14,83
5 247,O 0,917 0,550 4,755 29,94 6,296 5 203,o 0,78 0,468 1,668 248,48 14,89
6 251,4 0,037 0,0222 4,822 30,47 6,318 6 213,8 0,927 0,556 1,756 259,15 14,76
7 252,3 0,063 0,0378 4,837 30,58 6,322 7 2229 0,018 0,0108 1,8108 269,33 14,87
8 253,4 0,085 0,051 4,851 30,71 6,330 8 226,8 0,081 0,0486 1,8486 274,90 14,87
9 263,5 0,370 0,222 5,022 31,94 6,360 9 230,l 0,123 0,0738 1,873 278,90 14,88
10 263,2 0,360 0,216 5,016 31,90 6,360 10 240,6 0,274 0,164 1,964 291,63 14,85
11 266,4 0,459 0,275 5,075 32,29 6,362 11 244,2 0,319 0,191 1,991 296,O 14,86
12 267,2 0,471 0,283 5,083 32,38 6,370
Z a h l e n t a f e l 2c. Z a h l e n t a f e l 2d.
Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D=3,76 cm. Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D = 7,O cm.
-- *
L t, T 1
-
Nr.
- cm
W Nr. 1
-see see em
W
1 158,2 0,746 0,447 1,048 22,187 21,17 1 179,8 0,271 0,162 0,762 21,793 28,59
2 163,7 0,817 0,490 1,090 22,959 21,06 2 . 213,5 0,500 0,300 0,900 %5,878 28,75
3 177,5 0,960 0,576 1,176 24,894 2i,u 3 214,3 0,522 0,313 0,913 25,975 28,45
4 179,O 0,974 0,584 1,184 25,105 21,20 4 216,7 0,535 0,321 0,92 1 26,266 28,52
5 179,3 0,973 0,584 1,184 25,147 21,24 5 223,7 0,585 0,348 0,948 27,115 28,60
6 181,a 0,O 0,o 1,200 25,413 21,18 6 224,2 0,584 0,350 0,950 27,175 28,60
7 187,O 0,050 0,030 1,230 26,227 21,32 7 225,7 0,585 0,351 0,951 27,357 28,76
8 192,2 0,120 0,072 1,272 26,956 21,19 8 226,2 0,581 0,348 0,948 27,418 28,92
9 205,8 .0,270 0,162 1,362 28,863 21,19 9 226,5 0,609 0,361 0,961 27,454 28,57
10 0,217 1,417 30,154 2428 10 228,3 0,622 0,373 0,973 27,672 28,44
11 0,231 1,431 30,645 21.41 11 241,l 0,690 0,414 1,014 27,224 28,82
12 246,4 0,733 0,439 1,039 29,866 28,74
13 256,7 0,812 0,487 1,087 31,115 88,62
14 256,8 0,816 0,489 1,089 31,127 28,58
Z a h l e n t a f e l 3 (links). Mittelwerte
6 1 7 I/
I
6 I 7 der dimensionslosen Abszissen 5 und
Ordinaten nach den Messungen.
0 0 0,784 - 0,897
0,268 - 0,051 0,820 - 1,033 rm
0,372 - 0,103 0,859 - 1,550 Z a h l e n t a f e l 4 (rechts). DieWerte des 0,2b 0,gg 3,70
gemessenen Eigenwertes I als Funktion
o,503 - 0 0 , ~ ~07878
~ --,OT0 des Durchmessers des Rohres und - der 0,47
1%-
2poo 7748
I I
0 20 30
Bild 8. Die Werte des gemessenen Eigeii- Rild 9. IJerechnete und experimentell gefuidene Blasenform.
Zahl P = D
~-
v$.
wertes I als Fiiiiktion der-dimensionsloseri
IV. Zusammenfassung.
Die Aufgabe, die Form und die Aufsteiggeschwindigkeit einer unendlich langen Luft.
blase, die in einem vertikalen flussigkeitsgefullten Kreisrohr aufsteigt, zu finden, fiilirt unter
Vernachlassigung der Kapillar- und Zahigkeitskriifte zur Losung der linearen Differential-
gleichung zweiter Ordnung A y =0 fur das Geschwindigkeitspotential unter einer besonderen
Grenzbedingung.
Zunachst wurde durch 1)imensionsbetraclilungen gezcigt, dab die Aufsteiggescliwindigkeit
der Blase w = 1l/gZ ist, wo g die Erdbeschleunigung, R der Radius des Rohres und 1 eine
diuiensionslose Konstante bedentet.
Die Losung dieser achsensymmetrischen Stromung ist mit 5 und 9 als mit R dimensions-
10s gemachten Koordinaten durch die Ausdriicke
gegeben, welche durcli die Bedingung Ji( p i ) =0 die erste Randbedingung, wonach die Wiincle
des Rohres Stromlinien sein sollen, von selbst erfiillen. Die zweite Randbedingung, daB auf
einer noch nicht bekannten Stromlinie
a p z ap'
=
2
(GI +(GI
) ? I ) sein sol], wurde in folgender
Weise geltist. Die unbekannte Form der Blase. wurde in der Nahe des Nullpunktes durch
ihren entsprechenden Kriiminungskreis dargestellt. Die lkdienentwicklung clieses Kreises
y=
k=l
n
a k E'k wurde in die Stromfunktion sowie in den Ausdruck (!~b
?$)'=
f 111J ein-
gesetzt und auf Grund einiger Rechnungen wurden die Integrationskonstanten ki als Funktion
11
des Kreisradius bestimmt. Der Eigenwert ii lafit sich durch die Formel 1 = - 2
' ki pi aucli
i=l
uninittelbar als Funktion des Kreisradius darstellen.
Die dimensionslose Konstante 1 (Eigenwert des Problems) wurde dann durch die
Forderung bestimmt, dab die asymptotische Losung mit stetiger Tangente in den ihr zu-
geordneten Krummiiiigskreis ubergehen mufi.
Der theoretiscli bestimmte Wert 1=0,496 s t i m n ~ tmit dem durch die Versuche ge-
fundenen Wert 1= 0,49, ebenso die tlieoretische und die experinientelle Kurve der Blase gut
uberein. 437
3. Einleitung.
Seit den Differentialgleichungen mit periodischen Koeffizienten eine immer grohere Be-
deutung auch bei den technischen Anwendungen zukommt [l]'), ist die Gewinnung .syste-
matischer numerischer Ergebnisse (z. B. die Tabulierung zusammengehoriger Werte fur die
Parameter der Differentinlgleicliung, die die Grerizen der stabilen und instabilen Gebiete der
Losungen bezeichnen) zu einem dringenden Rediirfnis geworden. Denn die Durchfuhrung der
Rechnungen ist, selbst wenn, wie bei der H i 11schen oder M a t h i e u schen DifTerentialgleichung,
die Metliode zur Bestimmung der Losangen l&ngstklargestellt ist, irii allgenieinen recht zeit-
1) Die Zahlen in eckigen KIammern verweisen auf das Scbrifttumverzeichnis am SchluB der Arbeit.