Dumitrescu-1943-Stromung An Einer Luftblase Im

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Z. augew. Math. Mech.

Bd. 23 N r . 3 Jnoi 1943 D u m i t r e s c u , Stromung an einer Luftblase im senkrechten Rohr 139

Stromung an einer Luftblase im senkrechten Rohr.


Von D. T. Dumitrescu in Bukarest.
Die Aufgabe: Form tend Geschwindigkeit einer in einein vertikalen Rohr
azcfsteigeiiden, waendlich langen Luftblase zu finden, fuhrt unter Vernach-
Icissigtcng der Kapillar- und Zlchigkeitskrdifte aztf ein Eigenwertproblem
der Differentialgleichung A q~ = 0, das i n erster Annaherung unter der der
Wirklichkeit gut entspreclienden Annahme gelost wird, daF der Meridian-
schniit der Blase i n der Umgebung der Kuppe dwrch den Krumnaungskreis
ersetzt werden kann. ller Eigenwert, der sich als Tunktion dieses
Kriinirnacngsradizcs angebm l ~ p t ,vvird dadurch bestimmt, dafi die asym-
ptotische Losung mit stetiyer Tangente in den Krumnaungskreis iibergehen
soll. Berechneter acnd experimentell gefacndener Wert stinmmen gut iiberein.

I. Einleitung.
Aufgabenstellung und Formulierung der Randwertaufgabe. Die Stromungen schwerer
Fliissigkeiten mit freier Oberflache sind trotz ihres haufigen Auftretens verhaltnismabig
wenig untersucht. Yon den bekannten Arbeiten nennen wir diejenigen von B l a s i u s ' ) ,
welclier sich niit einem ebenen Problem beschaftigt hat, und eine von F o r s t e r 2)1 welcher
eine Reihenentwicklung im Raum fur rotationssymetrieche Falle angegeben hat.
Die folgende Arbeit liand'elt von der Form und der Aufsteigegeschwindigkeit einer
unendlich langen Luftblase, die in einem vertikalen, fliissigkeitsgefiillten Kreisrohr aufsteigt.
Die Form der Blase ist aus Bild 1 zu ersehen Die dreidimensionale, rotations-
symmetrische Strijmung wird als stationar und wirbelfrei betrachtet, und zur
Losung des Problems wird die Potentialtheorie herangezogen.
Der Einflub der Kapillarkrafte darf, besonders bei grbberem Durchmesser
des Rolires, vernachlassigt werden.
Urn die Randbedingungen auf der freien Oberflache zu erhalten, betrachten
wir allgemeiner eine Blase von einer bestimmten Dichte 6, , die in einer anderen
Fliissigkeit, deren Dichte 6, ist, aufsteigt. Beziehen wir den Vorgang auf ein
relativ zur Blase ruhendes Koordinatensystem, so handelt es sich urn eine
stationare Strbmung.
1st dann Oz die Symmetrieaclise des Rohres, p , der Druck, w die Ge-
Bild 1. Ineinem
schwindigkeit +
eines Teilchens und rp = g z das Potential der auDeren Krafte
mit Wasser ge- in der Flussigkeit 6, (Z nach oberi positiv), SO lautet die B e r n ou 11i sche Gleichung
f i m e n Rohr
aufsteigende
auf der Trennungsflache
LuPtblase. 1V2
fi+- - g" = c ,
6, 2

und wenn wir den Druck ini Staupunkt ( z =0) mit p , bezeichnen, so ist c -O 1
2) also
8,

Andererseits besteht in der ruhenden Blase die Gleichung

P
* - 6, ist, wie sich leicht ergibt, wenn wir verlangen, daS p,=p,
wo c - 2 fur z=O. Daraus folgt
P2 =Po 4- g 6 2

und weil auf der Trennungsflache der Druck beiderseits derselbe sein mub (p,=y2), folgt

H. B l a s i u s : Funktionentheoretische Methodeli in der Hydrodynarnik. Z. Math. u. Phys. Bd. 58 (1910), S. SO.


1)
F G r s t e r : Uber Flussigkeitsstrahlen, dcren Formen Drehungskorper sind. Z. Math. u. Phys. Bd. 62 (i$tlzJ,
a) 9.319.
3) F u r die A n r e g m a zu dieser Arbeit nnd fiir die wertvollen Ratschlage bei i h r e r Dorehfiihrung bin ich meinern
hochverehrteii Lehrer Herrn Professor Dr. L. P r a n d t l zu besonderern Dank veryflichtet.
4, Photographie, vgl. S. 148.
Z.angew. Math. Meoh.
140 D u m i t r e s c u , Stroniung an einer Luftblase im senkrechten Rohr Bd.23 N r . 3 Juni 1943

oder wegen S,<<S, folgt als Randbedingung fur die Gescliwindigkeit auf der Blase einfaclier
tu = I/-. Die matliematische Formulierung unscres Problems lautet jetzt, wenn wir init
47 das Gescliwindigkeitspotential bezeichnen, eine Losung der Differentialgleichung ,1 q~ = 0 zu
finden, so dab 1. auf einer nocli nicht bekannten Stromlinie n, = 1 / 3 p wird, uncl 3. die Wande
des Rohres selbst Stromlinien sind.
Es handelt sicli also uni kein eigentliches Randwertproblem, und die matheniatischen
Scliwierigkeiten bestehen in der Tatsache, dab die erste Randbedingung auf einer noch niclit
vorgegebencn Kurve zii erfullen ist, dcren Form gleichzeitig niit der 1,dsung des Problems zu
bestiinnien ist. Es wircl sicli zeigen, dab es sicli um ein Eigenwertprobleni l~andelt.
Das im folgenden durchgefulirte Verfaliren zur Losung des Problems beruht auf zwei
Entwicklungen, einiiial einer Rcihenentwicklung voni Staupunkt (z = 0) aus, dann auf einer
;Isyinptotisclien Entwicklung von z = - co herein. Diese beiden Entwicklungen werden stetig
und init stetiger erster Ableitung aiieinancler angesclilossen.

11. Theoretischer Teil.


1. Dimensionsbetrachtungen. Die Aufsteigegeschwindigkeit der Blase labt sich bis auf
eine Konstante, den Eigcnwert unseres Problems, durcll Dimensionsbetrachtungen bestinimen.
Zu diesem Zwecke wollen wir das If -Theorem von B u c k i 11 g li a m ') in der von B r i dg m a n6)
angegebenen Form anwenden.
Sind a, @,y, . . . niebbare Grdhen uiid Diiiiensionskonstanhen einer Naturersclieinung, dann
lautet das If .Theorem folgenderniahcn :
Wenn die Gleichung @ ( a ,p, y, . . .) = 0 in den n Verafiderliclien a, b, 7, d, ... . eine ,,voll-
standige Gleichung" sein sol1 (d. 11. eine Gleichung, die oline Anderung ihrer Form richtig
bleibt, wenn die GroSen der Grundeinheiten irgendwie geandert werden, denn nur auf solclie
Gleicliungen ist naturlich die Dimensionsanalysis anwendbar), dann hat die Ldsung die Form
F (Xi,J T 2 , n 3 , . * 7 " n + J = 0 ,
wo die ni die n - w unabhiingigen Produkte der Argumente a, p, y, 6, . . . usw. darstellen,
die diniensiouslos in den Grundeinheiten sind und die Anzalil der Grundeinheiten ist. Man
kann die Losung nach einem Produkt auflosen, und man bekommt
a = f i r J y* d' . . . !P(;r2,n 3 ,. . . nJ,
w o die p , (I, r, . . . so heschaffen sind, dab 0 - l p" y* 8'. . , dimensionslos ist. Diese Form ist
der niatlieniatische Ausdruck cler Honiogenitat in den Dimensionen.
Die cliarakteristisdicii Groben unseres Problems sind die Aufsteigegescliwindigkeit
wu [ L T-l] der Rlasc:, die Diclite 6 [M.T,-3]der Flussigkeit, die Erdbesclileunigung g [TI T-'1 und
der Radius R [ L] des Rohres. Wir liaben n = 4 Veriinderliche und m = 3 Grundeinheiten
und konnen infolgedessen durcli dns n-Theorem nur ein eineiges (92. -- m = 1) diniensionsloses
Produkt liaben, clas gleicli einer Konstante ist.
Weil wir die Aufsteigegescliwindigkeit 'der Blase bestimnien wollen, setzen wir den
Expoaent dieser Grobe = 1 und bekonimen als diniensionsloses Produkt n, d-" y-* R-'; setzen
wir das Produkt gleicli einer Konstante 1 urid losen nach n,, so bekommen wir
*V = 18" c/*'R'.
Die rechte Seite mu& die Dimension einer Gescliwindigkeit haben. Setzen wir fur S, y, R
ihrc Diniensionsforniel ein, so erlialten wir
[ LT - 1 1 = [ I C T L - Y I[I,
J ~ ~ - 2 1 9[ L I T .
Durcli Vergleich der Esponenten von L, M , IT auf der linken und rechten Seite ergibt sich
ein System von drei linearen Gleichungen fur die drei Unbekannten p , q, r . Die Losung
1 1
lautet p = 0, y = i ,r = -. Infolgedessen ist
2 2
'W = 1 1/(IR.

Also ist die Aufsteigegcscliwindigkeit der Blase proportional der Wurzel aus derll Radius des
w2
Rohres und der Scliwerebesclileunigung. 1' =- ist die sogenannte F r o u d e sche Zalil und
C/R
gibt das Verlialtnis der Traglieitskrafte zu den Schwerekraften.
6)B u c k i n g h a m : Phys. Rev. Bd. 4 (1014), S. 345.
R r i d g r n a u : Theorie der physikalischen Dinlensionen. Deutsche Ausgabe beransgegebeu von H H o l l .
Leipzig und Berlin 193%.
Z. angew. Math. Mech.
Bcl. 23 Nr. 3 Jiiiii 1943 D 11 m i t r e s c u , Striimung an e h e r Lnftblase im senkrrchten Rohr 141

Die Aufsteigegescliwii~digkeit der Blase hiingt, wie ni erwarten, niclit ;van der Diclite d
: ~ b ;denn ist z. B. die Diclite doppelt so grofi, so wird auch die anf jedes Element wirkende
Scliwcrkraft doppelt so grofi, und weil die doppelte Kraft durcli die doppclte Masse ilires
Elemontw nusgeglichen wird , bleibt die Heschleunigung und infolgedessen auch die Ge-
scliniiicligkeit unverandert.
2. Reihenansatz fur das Potential. Wcil unsere Stromung r o t a t i o ~ i ~ ~ y m ~ i e t r jist,
s c l iso
illussen dns Gescliwindigkeitspotential und die S t 0 k e ssclie Stromfunktioii die folgerideri
Gleicliungen i n Zyliriderkoordinatcn befriedigcn :
-+-+-
V q J d'p, --.=o
1 dcp
dz' dr2 r d r

Die der Grenzbedingung fur r = R entsprechenden Losungen dieser Glei-


cliungen lauten ') :

i=l
n

v =r z c i J , (pi 5) e- I" + r,
i-
i=l

wo die Nullstellen der B e s s e l s c h e n Funktion erster Art und erster


Ordnung und ci willkurliche Konstanten bedeuten und wobei einer
willkiirliche Konstante ist, die auch = O gesetzt werden ksnn. (Es ist
J , (p) = 0 fur p, = 3,83171, /I2 = 7,01559 usw.) Wenn wir noch eine Parallel-
strbmung, deren Geschwindigkeit rum ist, uberlagern, so bekommen wir Bild 2.
Koordinatenwahl.

Wir maellen die Formeln dinicnsionslos niit TU, = 1J/yRund R, wo wie oben i eine dinien-
sionslose Konstante, g die Erdbesclileunigung und R den Radius des Rohres bedeuten. Die
dimensionslosen GrbSen sind

r
-R= E :
Dann lauten diis Gescliwiiidigkeitspotential und die Stromfunktion, dimensionslos geschrieben,
folgendermafien :
11

. . (1).

Die Komponenten ad* und v* der Geschwindigkeit siiid durcli die Forniel

. . (2)
2. angew. Math. Mech.
142 D u m i t r e 8 c u , Stromung an einer Liiftblase im senkrechten Rohr Bd. 23 Nr. 3 Jurii 3943
-
gegeben. Wenn wir verlangen, dafi ( = q = 0 ein Staupunkt sein sol1 (a = v = O), so folgt
aus (2) wegen Jo (0)= 1
71

. . . . . . * (3).

Die G1. (3) bestinimt die dimensioiislose Groke 1 unseres Problems als Funktion der Kon-
stanten k i ,
In der Einleitung wurde gezeigt, dah auf iler Trennungsflache :
W"t&2$ v2=2ga
oder
{ {-'+(is
12gR l y R c}"')') - 2 g R x , 2

also
p2- 2
__
2.L+ 2 f
-12 '1. . . . . . . . . . . . . . . (4)
sein muP. Wenn wir in der GI. (4) 14% und u* durch ilire Ausdrucke ( 2 ) ersetzen unter Be.
n
riieksichtigung, dafi I = - 2 ki pi, bekomnien wir nach Division der Stromfunktion durch (
i=l
(6= 0 ist auch eine Stronilinie) die folgenden fundamentalen Gleichungen unseres Problems :

Die G1. (5) gibt die Form der Blase, und die G1. (6) bringt die noch zu erfullende Rand-
+
bedingung (az v z =2 g 2 ) Zuni Ausdruck. [Die weitere Randbedingung, wonach die Wande
des Rolires Stromlinien sein sollen, ist bereits erfullt.) Es handelt sich jetzt darum, die will-
kurliclien Konstanten Ici so zu bestimmen, dab die entspreclienden Werte (, q simultan die
G1. (5) und (6) befriedigen.
Sind diese Konstanten bestimmt, so ergibt sich die Aufsteigegeschwindigkeit und die
Form der Blase aus G1. (3) bzw. (5).

3. Bestimmung der Koeffizienten k i . Zur Bestimmung der Koeffizienten ki maclien wir


von den bekannten Reihenentwicklungen Gebrauch.

Durcli Einsetzung und Entwicklung nacli Potenzen von bekommen wir unter Einfuhrung von
2. angew. Math.Mech.
Bd. 23 Nr. 3 Jurii 1943 D u m i t r e s c u , StrBmung an einer Luftblase im senkrechten Rohr 143
n n.

i=l i=l

.................. I

....................... I
Sei :
m

1;1= - 2 a,
x=1
6'" . . . . . . . . . . . . . (11)
W

die Gleichung fur die Kontur der Blase mit 5 < 1 und positiven a,, also Iq I = 2 u, 5'".
x=l
Dann gehen wir mit diesem Ausdruck fur rj in die GI. (8),(S), (10) ein, quadrieren und
addieren darauf die beiden letzteren. Ordnen wir nun die beiden erhaltenen Beziehungen
nach Potenzen von 5, was wegen der absoluten Konvergenz der Potenzreihen erlaubt ist, so
erhalten die fundamentalen G1. (5) und (6) die folgende Gestalt:
1
- (4 B, a, - B3)5'
2
1
+ + +
{ B , - 12 B, a, 24-B, a: 24 B, a,) E4 . . . = 0 . . (l2), +
+
B: 5, {- B, B4+4B; a: Bi) E' + +. +.
. .=%1 ( a l E a + f l aE4 . . ) . . . . . (13).
Die Bestimmung der Zahlen B,, B,, B, ... erfolgt durch Vergleich der Koeffizienten von
in den beiden G1. (1%)und (13).
1st a , beliebig gegeben, so folgt aus (13)
1
B~=%u,.
Mit diesem B, lafit sich B, aus (12) zu
B, = 4 B, a,
bestimmen.
Sind B,, B,, a, bekannt, so folgt aus (13) mit beliebigen a,

.
B,=-
Haben wir auf diese Weise B,, B, ... Bn + berechnet, so bestimmen sich die ki aus dem
folgenden System von n linearen Gleichungen mit a Unbekannten (siehe (7)).

..............................
I
2. aogew. Math. Mech.
144 D u m i t r e s c u , Striiinnng an eInm 1,uftblase iin senkrechten Rohr Bd. $3 Nr. I Juni 1945

Dic Determinante dieses S y s t e m lautct bis auf einen konstanten Faktor :


P: Id: PI . .
* Pit x (Pi - P A (PI - P h (PI - . . (PI /A0
84) * ~

(P? - P A ( P 2 - P a ) . ' . (/%- P,)


(83 - ' * - (P.3 - P1J
..,. .....
fB%- 1 -P J 1

die wegen Pi =/=PI; fur allc i=l= k von Null verscliiedeii ist. Das System (14) besitzt also eine
eindeutige Lbsung. Die Iiitcgrationskonstanten ki sind also Funktionen der nillkiirliclien
Koeffizienten a),. und lassen sicli eiiitleutig durcli (14) bestimmen, wenn die Form der Blasc
vorgcsclirieben ist, allerdings n u r in einer genugeird kleinen Uiugcbung des Nullpnnktes.
Nacli den1 Grenzubergang +z -+ liandelt es sicli uni eiii System von unendlic*li vieleii
Gleichungen mit uiiendlicli vielen Unbekaniiten, dessen eindeutige Aufliisung u n s miiglicli er-
scheint. Jedenfalls ware mit diesein Verfalircn das R~~iidwertprobli,in geliist, eine Losuiig der
Differentialgleicliung ,A y = 0 zu finden, so dak die WIinde des Rohrcs Stromlinien sind,
3 tp*' 3 y,* ? 2
und auf einer vorgegebenen Stroiiilinie +(%) =FI?/I ist, wobei nocli u , , a2 usw.,
~

d. h. die Gestalt der Blase, vorgegeberi werden kann.


Es sclieint also auf den ersten Blick, als ob das Problem unbestimnit ware. Dies ist
jedoch nieht der Fall, denn von allen nacli dieser Betraclitung moglichen Lbsungen wird nur
eine das von uns vorausgesetzte asymptotische Verhalten fur 7 -+ - co zeigen. Es gilt also
eine asyinptotisclie Lijsuiig zu suclien und sie an die Poteutialldsung aiizusclilieken.
Der Verfitsser war leider durcli seine Einberufung zum Heer infolge des Kriegseintritts
des rumiinisclien Staates gezwuiigen, an Stelle scharferer Rechnungen sich hierbei einer sehr
rohen Metliode zu bedienen, die sclincll arbeitet, dabei aber doch einen brauclibaren Zahlwert
fur den Eigenwert I liefert.

4. Theoretische Bestimmung des Eigenwertes. Zum Zwecke der genaherten Ermittlung


des Eigenwerts Iz sei der Kriimmungskreis der Blase im Nullpunkt und die niedrigste osynip-
totisclie Liisuiig als die erste Apl)rOxirnntiorisBurve der Blase betraclitet.
Sei Q dieser Krumiiiungsradius, so liiht sic11 die Blasenkontur durcli den Kreis
{Q- \[email protected]
oder, d a 71 fur t=I=O durcliweg negativ ist, durcli

in der Niilie des Nullpunktes approximieren. Die photograpliischen Bilder (sielie den unten
folgenden experimentellen Teil) werden zeigen, dab sich in der Tat die Blasenkuppe auker.
ordentlicli gut durcli einen Kreis approximieren IiiiQt, und liicrauf beruht der Erfolg dieser
ersten Nalierung.
Nacli der Entwicklung von v F I (5 1' nacli Potenzen von -Ee hat 11 die folgende Gestalt:
. . . (E),
ist also von derselben Form wie der Ansatz (1 l), s o dah sich die unbestimmten Koeffizientcn uk
als Funktionen des I~rummungsradiuse durch die einfachen Bezieliungen

.. . . . . . . . . .
darstellen lassen.
Sind die aI; festgelegt, d a m lassen sich die Bk:(sielie Fornieln 7), sodann die ki und sclilirk-
licli i, durch das System der Iinearen GI. (14) bzw. durcli die Forinel (3) bestimmen, wie wir
in dem vorstehenden Kapitel gezeigt haben.
e 1 a1 a, B2 B3 B4 k, k, kz I
0,5 1 1 0,707 2,828 13,435 - 0,0940 + 0,01678 - 0,02197 0,460

a4, 06- 48
0,6 0,833 0,579 0,645 2,151 8,516 - 0,0832 - 0,00839 - 0,00915 (J,471
4
0,7 0,714 0,364 0,597 1.707 5,793 - 0,0962 -- 0,01097 - 0,00423 0,488
Rild 3. U a r Eigenwert I als
Funktion des Kriimmungsradius 0,8 0,625 0,244 0,559 1,397 4,148 - 0,1140 - 0,00613 - 0,00251 0,505
im Scheitel e.

TL 3t
4 { (2 Rj2- (2 r 12} 1/'Lgs= T (2 R12 I 1
c
/R
init R =Radius des Rohres und w, = I fg-E oder dimensionslos gemacht
. . I . . .

Weil 3, durch das oben dargestellte Verfahren eine Funktion des. Kriimmungsradius e ist, so
entspricht jedeni Krummungskreis vom Radius Q, d. 11. jeder Losung in der Umgebung des
Nullpunktes, eine asymptotisclie Losung. Der Krummungsradius Q bzw. die Dimensionslose I
ist, also det Parameter einer einparametrigen Schar von Kurvenpaaren. Zur eindeutigen Be-
stiiniiiiing dieses Parameters I fordern wir, dab die Kurven (15) und (17) in ihrem Schnittpunkt
Bild 4a (links).
Asymptotische Ge-
stalt der Blase fur 48
den Kriimmungs-
46
.4
Bild 4 b (rechts). f 44
Asymptotische Ge-
stalt der Blase fur 42
den Kriimmungs-
radius im Scheitel 8
K@?.YbJ 95

dieselben Tangenten besitzen. Die Losung wurde fur


Q = 0,5; 0,6; 0,7 und 0,s und die zugehorigen I-Werte
versucht. Die Bilder 4a, 4 b zeigen die verschiedenen
Lagen von Krummungskreisen und entsprechenden
asymptotisclien Losungen.
Wie aus den Bildern 4a und 4 b zu erselien ist,
mu6 offenbar die Losung zwischen Q = 0,7 und Q = 0,B
gelegen sein. Die Tangente der beiden Kurven ist durch
dv- 4175 d TI- 5
&3i@ ~ ~ dt- -Q - + V ~ ~ '
gegeben.
Bild 4c. Asymptotische Grslalt der Blase f u r
den Kriimmungsradius ini Scheitel @ = 0,75. Der Kruinmungskreis Q = 0,$5 schneidet sich mit
seiner entsprechenden asymptotischen Losung im Punkte
5 = 0,71, = 0,50, und die beiden Kurven besitzen in diesem Punkte eine genieinsame Tan.
gente (Bild 4 c). Sie bestiininen soinit eindeutig die Losung unseres vereinfacliten Problems.
Der entsprechende Eigenwert ist I = 0,496.
I0
2. angew. Math. Mech.
146 D u m i t r e s c u , StrBmung an einer Luftblase im senkrechten Rohr .. Bd.23 ~ ~ ~ . 3 ~ ~ i

111. Experimenteller Teil.


1. Versuchsanordnung. Zur Durchfuhrung der Versuche 8, wurden vier Glasriiliren von
0,99 em, 2 cm, 3,76 cm und 7,O cm Durchmesser und etwa 120 cm Lgnge verwendet.
Die Glasrohren d (5. Bild 5), welche
unten glatt abgeschnitten waren, besaken
Wasserstm@urnpe --
am oberen Ende als Abschluk t h e n Drei-
wegehahn. Die Rbhren wurden im Be-
obachtungsfeld von einer Glaskuvette c
mit planparallelen Wanden umgeben, um
verzerrungsfreie Aufnahmen machen zu *
kiinnen. Die Kuvette, welche ein Blick-
feld von 16 X 42 cni ermoglichte, war
mit Wasser gefullt.
Der TJnterteil der R.ohren ragte
etwa 4 cm in einen mit Wasser gefullten
Behalter e. Die zur Bildung der Luftblase Bild 5. Versuchsanordnnng.
benotigte Luft wurde unter Zwischen-
schaltung eines Vorratsbehalters f aus einer PrePluftleitung entnommen und durcli ein U-
fdrmig gebogenes Glasrohr in das Versuchsrohr von unten eingeleitet. Auf diese Weise war
es moglich, Luftblasen von konstanter Lange zu erzeugen;
D u r c h f u h r u n g d e r M e s s u n g e n . Die Aufsteigegeschwindigkeit und die Form der
Blase wurden a'uf photographischem Wege bestimmt. Zur Beleuchtung diente eine Bogen-
lampe mit Kondensor, deren Licht auf eine an der Glaskuvette befcstigte Mattsclieibe g fiel.
Die Mattscheibe war niitig, um ein gleichmaibiges diffuses Licht zu erhalten. Aukerdem
wurden Versuche zur Belichtung rnit elektrischen Funken gemacht, die jedoch zu. keinen be-
friedigenden Ergebnissen fuhrten. Als Aufnahmeapparat diente die Leica I11A, welche Be-
lichtungszeiten bis ll1000Sekunde und rasche Bildfolge zulieb.
Zur Zeitregistrierung wurde ein Synchronmotor h verwendet, auf dessen Achse ein
Zeiger befestigt war, der in 0,6 Sekunden eine volle UindreEiung machte. Der Zeiger wurde
mit einer zweiten Bogenlampe angestrahlt. Im Inneren der Kuvette nahe dem Versuchsrohr
waren zwei Marken im Abstand von I0 cm als Makstab angebracht und auherdem zwei PaP-
marken auken an der Kuvette. Zur Durchfuhrung eines Versuches wurde das Versuchsrohr,
naclidem es genau senkrecht ausgerichtet war, mit Hilfe einer Wasserstrahlpunipe aus deni
Behalter luftfrei rnit Wasser gefullt. Anschlieibend wurde Prekluft in den Vorratsbehalter
eingeleitet und dieser abgesperrt.
Nachdem der Synchronmotor angeworfen war, wurde der Absperrhahn rasch geoffnet,
so dab die PrePluft durch das U-Rohr in das Versuchsrohr einstromen konnte und hier die
Blase erzeugte. Sobald die Blase im Blickfeld der Kamera erschien, wurde die erste und
kurz vor Verlassen des Blickfeldes die zweit'e Aufnahme niit je 1 / 1 Sekunde ~ ~ ~ Belichtungszeit
gemacht. Fur die Bestimmung der Form der Blase wurde der Apparat nahergebracht, uni
eine grbPere Abbildung zu bekomnien.
A u s w e r t u n g. Ausgewertet wurden die Aufnahmen in einem Vergriikerungsapparat.
Es wurden auf einem Blatt Papier die Knppe der Blase, die Zeigerstellung der Zeituhr und
die PaPmarken eingezeichnet. Dann wurden die Pafirnarken der zweiten Aufnahnie mit denen
der ersten zur Deckung gebracht und hier ebenfalls Blasenkuppe und Zeigerstellungen ein-
gezeichnet: Aukerdem wurde der Maibstab markiert. Nun wurde die Strecke zwischen der
Blasenkuppe der ersten und zweiten Aufnahine gemessen und durch die Lange des MaPstabes
dividiert und so die wirkliche LWnge erhalten. Ebenso wurde der Winkel zwischen der ersten
und der zweiten Zeigerstellung der Ulir gemessen und auf diese Weise die Zeit festgestellt,
die zwisclien den beiden Aufnahmen verstrichen war.
Um einen Irrtum um ganze Zeigerumdrehungen zu vermeiden, wurde die Zeit auherdem
rnit einer Stoppuhr festgehalten. Aus dem zuruckgelegten Weg der Blase und der ver-
strichenen Zeit wurde die Aufsteigegeschwindigkeit der Blase bestimmt.

2. Ergebnisse und Vergleich mit der Theorie. Die Versuche haben bestatigt, daP die Auf-
steigegeschwindigkeit der Blase bei den weiten Rohren proportional der Wurzel aus dem
Radius R des Rohres und die Scliwerebesclileunigung g ist, wie sich im ersten Teil dieser
8 ) Durch die Kriegslage w a r ich genatigt, die Versuche im Physikalischen Iustitut Cattirigen auvmfiibren. Herrn
Professor Dr. R. W. P o h l , der mir die Moglichkeit hierzu gegeben hat. bin ieh zn groSem Dank verpflichtet.
Z.angew. Math. Mech.
Rd. 2.1 Nr. 3 Juni 1943 D u in i t, r e s c u , Stromung an einer Luftblase ini senkrechten Rohr 147

Z a h l e n t a f e l 2a. Z a h l e n t a f e l 2b.
Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D=O,99 cm. Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D=2,0 cm.

D = 0,99 cm
~
wnl = 6,316 cmisec
__ __
_-D -- 2,O cm w,,,= 14,85 cmisec
__
L W t, .T 1 n,
tl
- em emkee -
Nr. 1
- -
t, 8ec see cm :mlsec
1 226 0,331 0,198 4,398 27,39 6,227 1 176,8 0,396 0,237 1,437 I214,30 14,91
2 236,2 0,609 0,365 4,E62 28,63 6,271. 2 185,2 0,514 0,308 1,508 224,48 14,88
3 238,7 0,675 0.408 4,605 28,93 6,282 3 195,5 0,67 0,402 1,602 236,96 14,79
4 245,5 0,872 0,523 4,723 29,75 6,298 4 196,O 0,67 0,402 1,602 237,57 14,83
5 247,O 0,917 0,550 4,755 29,94 6,296 5 203,o 0,78 0,468 1,668 248,48 14,89
6 251,4 0,037 0,0222 4,822 30,47 6,318 6 213,8 0,927 0,556 1,756 259,15 14,76
7 252,3 0,063 0,0378 4,837 30,58 6,322 7 2229 0,018 0,0108 1,8108 269,33 14,87
8 253,4 0,085 0,051 4,851 30,71 6,330 8 226,8 0,081 0,0486 1,8486 274,90 14,87
9 263,5 0,370 0,222 5,022 31,94 6,360 9 230,l 0,123 0,0738 1,873 278,90 14,88
10 263,2 0,360 0,216 5,016 31,90 6,360 10 240,6 0,274 0,164 1,964 291,63 14,85
11 266,4 0,459 0,275 5,075 32,29 6,362 11 244,2 0,319 0,191 1,991 296,O 14,86
12 267,2 0,471 0,283 5,083 32,38 6,370

D Durchmesser des Rohres (cm),


1 Scheitelabstand der beiden Blasenaufnahmen L der VergrSBerung (mm). Die wahr Lange
fur 100 mm ist 82,5=m,
t, Zeigerstellung der Uhr (Bruchteile der vollen Umdrehung),
t , = 0,6 t , Zeitintervall, das t, entspricht; (sec),
T,=t+n0,6 Zeit zwischen den beiden Aufnahmen (sec) (n, Anzahl der vollen Umdrehungen des
Uhrzeigers),
L=Z/m von der Blase in der Zeit 7' zuruckgelegte Strecke (cm),
20 =-= LIT Steiggeschwindigkeit der Blase (cmlsec),
Wm Mittelwert der Aufsteiggeschwindigkeit der Blase.

Z a h l e n t a f e l 2c. Z a h l e n t a f e l 2d.
Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D=3,76 cm. Geschwindigkeitsmessungen im Rohr mit D = 7,O cm.

D = 3.76 cm w, = 21.22 cmlsec D = 7,O cm w, = 28,64 cm/sec


__ __ ___ ___ __

-- *
L t, T 1
-
Nr.
- cm
W Nr. 1
-see see em
W

1 158,2 0,746 0,447 1,048 22,187 21,17 1 179,8 0,271 0,162 0,762 21,793 28,59
2 163,7 0,817 0,490 1,090 22,959 21,06 2 . 213,5 0,500 0,300 0,900 %5,878 28,75
3 177,5 0,960 0,576 1,176 24,894 2i,u 3 214,3 0,522 0,313 0,913 25,975 28,45
4 179,O 0,974 0,584 1,184 25,105 21,20 4 216,7 0,535 0,321 0,92 1 26,266 28,52
5 179,3 0,973 0,584 1,184 25,147 21,24 5 223,7 0,585 0,348 0,948 27,115 28,60
6 181,a 0,O 0,o 1,200 25,413 21,18 6 224,2 0,584 0,350 0,950 27,175 28,60
7 187,O 0,050 0,030 1,230 26,227 21,32 7 225,7 0,585 0,351 0,951 27,357 28,76
8 192,2 0,120 0,072 1,272 26,956 21,19 8 226,2 0,581 0,348 0,948 27,418 28,92
9 205,8 .0,270 0,162 1,362 28,863 21,19 9 226,5 0,609 0,361 0,961 27,454 28,57
10 0,217 1,417 30,154 2428 10 228,3 0,622 0,373 0,973 27,672 28,44
11 0,231 1,431 30,645 21.41 11 241,l 0,690 0,414 1,014 27,224 28,82
12 246,4 0,733 0,439 1,039 29,866 28,74
13 256,7 0,812 0,487 1,087 31,115 88,62
14 256,8 0,816 0,489 1,089 31,127 28,58

Z a h l e n t a f e l 3 (links). Mittelwerte
6 1 7 I/
I
6 I 7 der dimensionslosen Abszissen 5 und
Ordinaten nach den Messungen.
0 0 0,784 - 0,897
0,268 - 0,051 0,820 - 1,033 rm
0,372 - 0,103 0,859 - 1,550 Z a h l e n t a f e l 4 (rechts). DieWerte des 0,2b 0,gg 3,70
gemessenen Eigenwertes I als Funktion
o,503 - 0 0 , ~ ~07878
~ --,OT0 des Durchmessers des Rohres und - der 0,47
1%-
2poo 7748

0,653 - 0,413 0,889 - 2,580 0,49 3,76 14,06


dimensionslosen Zahl P = D o,49 7,00 26,18
0,735 -0,620
2. angew. Math. Mech.
148 D u m i t re s c 11, Stromung an einer Luftblase iin senkrechten Rohr
~~
Bd. 23 Nr. 3 J u n i 1943

Arbeit durch Dimensionsbetrachtung


ergeben hat. Die Lange der Blase
war ohne Einflufi. Bei den engeren
Rohren bewirken Kapillarkrgfte eine
Verringung der Aufstieggesch windig-
keit. Die Zahlentafeln 2 a bis d geben
die direkten Messungen wieder sowie
ihre Auswertung nach dein im zweiten
Kapitel angegebenen Verfahren. Die
Form der Blase ist aus den Bildern 6
und 7 zu ersehen. Die Bilder 6 a , b, c, d
stellen die Rohre in halber GroBe dar;
die Bilder 7 a, b, c, d dieselben Rohren
auf gleichen Mafistab gebracht.
Die Form der Blase ist fast ge- Bild 6. Blasen, i n halber GrijI3e wiedergegeben.
nau dieselbe fur alle vier verschie-
denen Rohren. Fur das Rohr mit
0,99 cin Durchniesser hat die Blase
eine spitzere Kuppe, was vermutlicli
dem hier bereits merkliclien EinfluB
der Kapillarkrafte zuzusclireiben ist "1.
Die Zahlentafel 3 gibt die Mittel-
werte der dimensionslosen Abszissen 11
und Ordinaten 5 der Blasen a und b.
Die Werte des gemessenen Eigen-
wertes il als Funktion der dem
Durchmesser des Rohres D propor- Bild 7. Dieselhen Blasen wie in Bild G,
tionalen dimensionslosen Zahl I " ) jedoch auf gleichen Maastab gebracht.

I I
0 20 30

Bild 8. Die Werte des gemessenen Eigeii- Rild 9. IJerechnete und experimentell gefuidene Blasenform.

Zahl P = D
~-
v$.
wertes I als Fiiiiktion der-dimensionsloseri

P= D I/"c" (D = Durchmesser des Rohres, g = 981 cm /sec Erdbeschleunigung, 6 = 1 gr / cms


Dichte des Wassers nnd C = 70 dyn icni Kapillarkonstante) sind in Bild 8 aufgetragen (Zahlen-
tafel 4). Der EinfluB der Kapillar- und Zahigkeitskrafte iiiacht sich bis zu einem Durch-
niesser D = 3 c m bemerkbar. Von liier an strebt 1 asymptotisch gegen den Wert 1=0,5 in
guter Ubereinstimmung mit unserein tlieoretiscli gefundenen Wert 1 = 0,496, den wir ohne
Berucksiclttigung der Kapillar- und Ztiliiykeitskrafte gefunden liaben.
Die experirnentelle und die gerechnete NBherung der tlieoretischen Form der Blase ist
in Bild 9 ausgezogen bzw. gestrichelt dargestellt. Der Beruhrungspunkt des Krummungs-
kreises und der asymptotischen Liisung liegt bei 5 = 0,71, 17 = 0,50.
Wie bereits oben erwahnt, beruht der Erfolg dieser Methode, welche uns nur die erste
Naherung des Eigenwertes 1 lieferte, auf der Tatsache, daB sic11 die Blasenkuppe in der Um-
gebung des Nullpunktes selir gut durch einen Kreis approximieren lafit (for alle 6< 0,6, q < 0,3).
Wegen der geringen Abweichungen der cxperimentellen von der tlieoretisclien Kurve lolint
sich der groBe Aufwand niclit, die erste NBlierung durch eine zweite weiter zu verbessern.
8 , Moglicherweise ist aucli die Wirkuiig rles Glasrohrs alu Zglinderlinse iiiit iiii Spiel, die bei den1 engsten Rolir
sich a m starksten beinerklich niacht.
10) Vgl. z. B. 1 2 . P r a n d t l : Fiihrer durch die Striimung~lehre,111. Aufl. Braunschweig 1942, 1. Abschuitt, Q 11.
Z. angew. Math. Mech.
Bd. z:$ N ~ 3 . Jilni 19.13 1 0 t t e 1' u. o t o w s k i , StsbilitPt der I,Osinn,rren Hillsclier I)ift'.-Gleichungeti 149

IV. Zusammenfassung.
Die Aufgabe, die Form und die Aufsteiggeschwindigkeit einer unendlich langen Luft.
blase, die in einem vertikalen flussigkeitsgefullten Kreisrohr aufsteigt, zu finden, fiilirt unter
Vernachlassigung der Kapillar- und Zahigkeitskriifte zur Losung der linearen Differential-
gleichung zweiter Ordnung A y =0 fur das Geschwindigkeitspotential unter einer besonderen
Grenzbedingung.
Zunachst wurde durch 1)imensionsbetraclilungen gezcigt, dab die Aufsteiggescliwindigkeit
der Blase w = 1l/gZ ist, wo g die Erdbeschleunigung, R der Radius des Rohres und 1 eine
diuiensionslose Konstante bedentet.
Die Losung dieser achsensymmetrischen Stromung ist mit 5 und 9 als mit R dimensions-
10s gemachten Koordinaten durch die Ausdriicke

gegeben, welche durcli die Bedingung Ji( p i ) =0 die erste Randbedingung, wonach die Wiincle
des Rohres Stromlinien sein sollen, von selbst erfiillen. Die zweite Randbedingung, daB auf
einer noch nicht bekannten Stromlinie
a p z ap'
=
2
(GI +(GI
) ? I ) sein sol], wurde in folgender

Weise geltist. Die unbekannte Form der Blase. wurde in der Nahe des Nullpunktes durch
ihren entsprechenden Kriiminungskreis dargestellt. Die lkdienentwicklung clieses Kreises

y=
k=l
n
a k E'k wurde in die Stromfunktion sowie in den Ausdruck (!~b
?$)'=
f 111J ein-

gesetzt und auf Grund einiger Rechnungen wurden die Integrationskonstanten ki als Funktion
11

des Kreisradius bestimmt. Der Eigenwert ii lafit sich durch die Formel 1 = - 2
' ki pi aucli
i=l
uninittelbar als Funktion des Kreisradius darstellen.
Die dimensionslose Konstante 1 (Eigenwert des Problems) wurde dann durch die
Forderung bestimmt, dab die asymptotische Losung mit stetiger Tangente in den ihr zu-
geordneten Krummiiiigskreis ubergehen mufi.
Der theoretiscli bestimmte Wert 1=0,496 s t i m n ~ tmit dem durch die Versuche ge-
fundenen Wert 1= 0,49, ebenso die tlieoretische und die experinientelle Kurve der Blase gut
uberein. 437

Uber die Stabilitat der Losungen Hillscher Differential-


gleichungen mit drei unabhangigen Parametern.
Erste Mitteilung:
Uber die Gleichung y" (A -j- yl cos 2 + + ye cos 2 2 ) y = 0 .
Von Karl H o t t e r und Gertracd Kotorvski .in Berlin.
(Mitteihng aus dein Vierjahresplan-Institut fur Schwingungsforschung, Berlin.)
D a s Stabilitatsr1erhalten d e r Losungen d e r genannten Differentialgleichung
niird dadurch untersuchf, dap d e r Stabilitatskoryer im 1-y l - y 2 - R a u m
bestirnrnt rvird. Zur Darstellicng dienen Schnitte y2 = const durch diesen
K o r p e r . D e r Schnitt y 2 = 0 stellt die , , S t r u t t s c h e Karte" fur d i e
M a t hji e u sche Differentialgleichung dar.

3. Einleitung.
Seit den Differentialgleichungen mit periodischen Koeffizienten eine immer grohere Be-
deutung auch bei den technischen Anwendungen zukommt [l]'), ist die Gewinnung .syste-
matischer numerischer Ergebnisse (z. B. die Tabulierung zusammengehoriger Werte fur die
Parameter der Differentinlgleicliung, die die Grerizen der stabilen und instabilen Gebiete der
Losungen bezeichnen) zu einem dringenden Rediirfnis geworden. Denn die Durchfuhrung der
Rechnungen ist, selbst wenn, wie bei der H i 11schen oder M a t h i e u schen DifTerentialgleichung,
die Metliode zur Bestimmung der Losangen l&ngstklargestellt ist, irii allgenieinen recht zeit-
1) Die Zahlen in eckigen KIammern verweisen auf das Scbrifttumverzeichnis am SchluB der Arbeit.

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