Dissertation Holger Becker
Dissertation Holger Becker
Dissertation Holger Becker
(Meth-)Acrylaten
Doktor-Ingenieurs (Dr.-Ing.)
genehmigte
Dissertation
vorgelegt von
Darmstadt 2003
D17
Diese Dissertation wurde am Ernst-Berl-Institut für Technische und
Makromolekulare Chemie an der Technischen Universität Darmstadt unter
der Leitung von Herrn Professor Dr.-Ing. H. Vogel in der Zeit von Juli 1999
bis Juli 2002 durchgeführt.
Teile dieser Arbeit wurden bereits veröffentlicht:
• H. Becker, H. Vogel
Influence of the metal ions Cr3+, Fe3+, Ni2+ and Cu2+ on the stability and
oxygen consumption of acrylic- and methacrylic acid.
Chem. Eng. Technol. 25 (5), 2002, 547-552.
• H. Becker, H. Vogel
Einfluss von Metallionen und Stabilisatorverbrauch auf die
Polymerisationsstabilität und den O2-Verbrauch von
(Meth-)Acrylmonomeren.
Postervortrag, Dechema Jahrestagung 2002, Wiesbaden.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die zum Gelingen
dieser Dissertation beigetragen haben. Mein besonderer Dank gilt:
Herrn Prof. M. Rehahn und Frau Dr. B. Laube für die Diskussionsbereitschaft
bei den NMR-, MS-Untersuchungen.
Des weiteren möchte ich mich bei allen Mitgliedern des AK Vogel für deren
Kollegialität bedanken. Mein herzlicher Dank gilt:
Dipl.-Ing. V. Hücker und Dipl. Ing. S. Philipp für die Durchsicht und Korrektur
dieser Arbeit.
Des weiteren möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken, die mir das
Studium der Chemie ermöglicht haben.
Inhaltsverzeichnis I
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS................................................................................. I
1 EINLEITUNG .......................................................................................... 1
2 AUFGABENSTELLUNG ........................................................................ 4
3 THEORETISCHER TEIL......................................................................... 6
7 AUSBLICK.......................................................................................... 153
8 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS........................................................... 157
9 LITERATURVERZEICHNIS................................................................ 164
1 Einleitung
Acrylsäure (AA) und Methacrylsäure (MAA) sowie deren Ester sind wichtige
Zwischenprodukte der chemischen Industrie, die mit einer
Weltjahresproduktion von zusammen mehr als 4,5 Mio. Jahrestonnen
großtechnisch hergestellt werden. Die Acrylsäure ist hierbei zusammen mit
ihren Estern die wichtigste industriell genutzte ungesättigte Carbonsäure mit
Produktionskapazitäten von ca. 2,8 Mio. Jahrestonnen. Bei den
Methacrylaten stellt der Methacrylsäuremethylester mit 1,4 Mio.
Jahrestonnen das mengenmäßig größte Produkt dar [1, 2].
Die Anwendungen und Einsatzgebiete der Acrylate und deren Ester sind
breit gefächert. In der Kosmetikindustrie kommen die Polyacrylate als
Verdickungsmittel zum Einsatz, und in Hygieneartikeln finden sie als
Superabsorber Verwendung. Weiterhin werden sie in der Lackproduktion als
Dispergiermittel für Farbstoffpigmente in Anstrichfarben eingesetzt. In der
Polymerherstellung spielen meist nur die Acrylsäureester eine Rolle.
Bei den Methacrylaten entfällt der mengenmäßig größte Teil auf die
Kunststoff- und Polymerproduktion. So wird z. B. Methacrylsäuremethylester
im wesentlichen zur Herstellung von Plexiglas®, einem glasklaren Kunststoff
mit großer Härte und Bruchsicherheit, verarbeitet. Wegen des geringeren
Gewichts und einer verbesserten Oberflächenversieglung steigt in letzter Zeit
die Nachfrage nach Autoscheiben aus Kunststoff. Hiermit könnte ein neues
Einsatzfeld für Methacrylate erschlossen werden.
sein. In der Regel werden den Monomeren für die Lagerung und den
Transport 15...200 ppm (g g-1) MeHQ zugesetzt.
In den letzten Jahren sind durch intensive Forschung immer wieder neue und
effektivere Inhibitoren gefunden worden. Aber es liegen wenig quantitative
Daten über Sauerstoff- und Stabilisatorverbrauch sowie über das komplexe
Zusammenspiel zwischen Nebenprodukten aus dem Herstellungsprozess
und den Stabilisatoren vor. Für eine weitere Erhöhung des
Sicherheitsstandards ist es daher unerlässlich, den Einfluss von
Nebenprodukten und Verunreinigungen auf den Stabilisator- und
O2-Verbrauch sowie auf das Polymerisationsverhalten der Monomere zu
kennen.
Aufgabenstellung 4
2 Aufgabenstellung
3 Theoretischer Teil
Anders als bei Pharmaprodukten hat bei den Grund- und Zwischenprodukten
nicht das chemische Individuum sondern das Herstellverfahren seine
Lebenskurve. Während der Pharmawirkstoff durch bessere und veränderte
Präparate eine begrenzte Lebensdauer hat, so wird die
Verfahrenslebensdauer der Grund- bzw. Zwischenprodukte durch billigere
und bessere Herstellprozesse bestimmt [3]. Deshalb sind im Laufe der
historischen Entwicklung mehrere großtechnische Verfahren für die
Herstellung von Acrylsäure und Methacrylsäure auf Basis verschiedener
Rohstoffe entwickelt worden. In Tab. 3-1 sind die Herstellungsprozesse für
Acrylsäure und Methacrylsäure aufgelistet, die in den folgenden Kapiteln
ausführlicher beschrieben werden.
wurde noch bis 1971 von der UCC als größtem Ethylenoxidhersteller und von
Röhm & Haas durchgeführt [1, 4].
+ H2O
O
+ NH4HSO4
+ H2SO4
OH
+ HCN HO (3-1)
O CN
+ ROH
O
+ NH4HSO4
+ H2SO4
OR
+ H2O O
[Kat.]
OH
HC CH + CO (3-2)
+ ROH O
[Kat.]
OR
Noch bis Mitte der 70er Jahre wurde Acrylsäure hauptsächlich nach dem
Reppe-Verfahren aus Acetylen oder nach dem Ethylencyanhydrinverfahren
aus Ethylen hergestellt. Nach dem Ende der Ölkrise wurde Propen als
Rohstoffbasis aufgrund des geringeren Preises im Vergleich zu Acetylen
Theoretischer Teil 8
[Kat.]
+ O2 + H2O (3-3)
O
[Kat.] OH
+ 0.5 O2
(3-4)
O O
+ H2O (3-5)
O CN CONH2 . H2SO4
[OH ] + H2SO4
+ HCN HO HO
COOCH3
+ CH3OH
+ NH4HSO4
- H2O
CONH2 . H2SO4
HO (3-6)
COOH
+ H2O
+ NH4HSO4
Anschließend wird dieses mit Methanol direkt in den Methylester oder durch
Reaktion mit Wasser in Methacrylsäure überführt (Gl. (3-6)), wobei NH4HSO4
in stöchiometrischer Menge anfällt.
[H ] OH [Kat.] O
+ 2 H2O (3-7)
+ H2O + O2
O [Kat.] O
(3-8)
+ 0.5 O2 OH
Das Verfahren mit i-Butyraldehyd als Rohstoff wird noch nicht im technischen
Maßstab betrieben. Es beruht auf der Oxidation von i-Butyraldehyd mit Luft
oder O2 zu i-Buttersäure in der ersten Stufe. Daraufhin findet in einer zweiten
Reaktorstufe in Anwesenheit von O2 eine Oxydehydrierung an einem Bi/Fe-
Katalysator bei 250...260 °C statt (Gl. (3-9)).
O O [Kat.] O
+ 0.5 O2
+ H2O (3-9)
+ 0.5 O2
OH OH
Bei der Herstellung von Methacrylsäure kann je nach Bedarf entweder die
freie Säure oder der Methylester produziert werden ohne das ein zusätzlicher
Reaktor für die Veresterung in Betrieb genommen werden muss. Lediglich
die Aufarbeitung der Produkte variiert.
Bei Acrylsäure stellt sich eine andere Situation dar, da die
Produktionsanlagen mit heute meist mehr als 100.000 jato auf die reine
Theoretischer Teil 11
Säure ausgelegt sind. Für die Esterproduktion ist ein zusätzlicher Schritt
notwendig. Hierbei kommt im industriellen Maßstab die säurekatalysierte
Flüssigphasenveresterung zum Einsatz. Für die Veresterung mit niederen
Alkoholen wie Methanol und Ethanol werden meist saure Ionentauscher
verwendet. Für die höheren Ester wird aufgrund der geringeren
Veresterungsgeschwindigkeiten meist Schwefelsäure eingesetzt (Gl. (3-10)).
Die mengenmäßig am häufigsten hergestellten Acrylsäureester sind der
Methyl-, Ethyl-, Butyl- und der 2-Ethylhexylester [1].
O [H ] O
+ ROH + H2O (3-10)
OH OR
3.3.1 Reaktorteil
Propen
Dampf / Luft
1. Stufe 2. Stufe
3.3.2 Aufarbeitungsteil
Das Propen wird bei der Einspeisung in den Reaktor mit Wasserdampf oder
Kreisgas und Luft vermischt. In der ersten Stufe bei 330...370 °C oxidiert. Bei
der Reaktion entsteht zusätzlich in der zweiten Stufe pro Mol umgesetztes
Propen ein Mol Wasser.
∑ 99,905
Leichtsieder Acrylsäure
Kreislaufgas
(Edukte)
Wasser
A B C D E
E
Produktgase
Hochsieder-
abscheidung
Abwasser
Abluft Essigsäure
A
Oligomer-
abfall
Hochsieder
Acrylsäure (MSA)
Feed
D E
B
Stripgas
(Luft)
Abgase
Wasser
A B
B C
C
Produktgase
(Feed)
Acrylsäure / Essigsäure-
Trennung
B
Abgase Leichtsieder
Kreisgas
A
Mittelsieder D
Produktgase
(Feed) E
Bei der Produktion des Methyl- bzw. Ethylester wird ein Alkohol/Säure-
Verhältnis von 1,1...1,3 : 1 bei der Reaktion im Festbettreaktor eingestellt
(Abb. 3-6). Als Festbettkatalysator wird ein saurer Ionentauscher verwendet.
Nach der Veresterung werden im Stripper B die Leichtsieder (Alkohol,
Wasser, Ester) über Kopf abgetrennt und so von nicht umgesetzter
Acrylsäure befreit. In der Extraktionskolonne C wird der überschüssige
Alkohol durch Extraktion mit Wasser dem Ester entzogen. Der Alkohol wird in
der Kolonne D als Azeotrop zurückgewonnen, um wieder dem Prozess
zugeführt zu werden. Das anfallende Abwasser wird je nach C-Gehalt
verbrannt oder in der Kläranlage entsorgt. Der Ester wird dann in zwei
Rektifikationskolonnen gereinigt, wobei zuerst die Leichtsieder abgetrennt
werden (E) und darauffolgend der Ester in der Kolonne F von Schwersiedern
und Inhibitoren befreit wird. Als Kopfprodukt wird der Ester mit Reinheiten
von bis zu 99,5 % erhalten.
Damit es im Reaktor und den Kolonnen nicht zu übermäßiger
Polymerbildung und damit zu Ausbeuteverlusten kommt, wird aus dem Tank
H Inhibitorlösung auf den obersten Boden der Kolonnen B und E gepumpt.
Theoretischer Teil 22
Leichtsieder Ester
Alkohol
Acrylsäure
B C D E F
A
G
H
Für die höheren Alkylester wie z. B. i- oder n-Butylester wird eine andere
Prozessführung benötigt (Abb. 3-7). Hier wird aufgrund der geringeren
Veresterungsgeschwindigkeiten Schwefelsäure als Katalysator verwendet.
Die Reaktion wird in Rührkessel A durchgeführt. Hierbei werden die Edukte
bei 85...95 °C und Atmosphärendruck umgesetzt. Abhängig vom
eingesetzten Alkohol werden Verweilzeiten im Rührkessel A von 3...5 h
benötigt. Zur Vermeidung von mehreren Phasen werden Lösungsmittel
eingesetzt, in denen sowohl die höheren Alkylalkohole als auch Acryl- und
Schwefelsäure gut löslich sind. Der Alkohol wird mit 0...10 %-igem
Überschuss zugegeben. Während des Prozesses wird bei der Reaktion
entstehendes Wasser in der Kolonne B als Azeotrop entfernt. Damit wird die
Gleichgewichtsreaktion hin zur Esterseite verlagert. Nach Phasentrennung
Theoretischer Teil 23
Organische
Bestandteile
Acrylsäure
Abwasser
Alkohol D
Lösungsmittel B
Schwefelsäure
Neutralisation G H I
F
E
Wasserdampf
Abwasser Hochsieder
O O
O
OH OR
OH
Acrylsäure Acrylsäureester Methacrylsäure
1) Elektrophile Addition
2) Nucleophile Addition
3) Radikalische Addition
R R R (3-11)
< CH2 < R CH CH R < mit R = CnHn+1
R R R
O O
(3-12)
OH OH
1) Radikalische Polymerisation
2) Kationische Polymerisation
3) Anionische Polymerisation
k
I2 Start
→ 2 I ⋅ (3-13)
d [I ⋅ ]
rStart = = 2 ⋅ f ⋅ k Start ⋅ [I 2 ] (3-14)
dt
k
I ⋅ + M Addition
→ R 1 ⋅ (3-15)
d [R 1 ⋅ ]
r Addition = = k Addition ⋅ [I ⋅ ] ⋅ [M] (3-16)
dt
Theoretischer Teil 28
2) Kettenwachstum
Durch die Addition von weiteren Monomereinheiten an das Polymerradikal
kommt es zum Wachstum der Polymerkette. Bei der Beschreibung der
Kinetik des Kettenwachstums wird vereinfachend davon ausgegangen, dass
die Kettenlänge keinen Einfluss auf die Reaktionsgeschwindigkeit hat und
deshalb alle Polymerradikale kinetisch gleich behandelt werden können. Die
Summe der verschiedenen Polymerradikale wird nachfolgend immer in der
Konzentration [R ⋅ ] zusammengefasst.
k
R 1 ⋅ + M Wachstum
→ R 2 ⋅
(3-17)
k
R 2 ⋅ + M Wachstum
→ R 3 ⋅
M
3) Kettenabbruch
Die wachsenden Ketten der Makroradikale werden in der Regel durch
Reaktion mit anderen Radikalen abgebrochen. Dies geschieht entweder
durch Kombination mit einem anderen Makroradikal (Gl. (3-19)) oder bei
höheren Initiatorkonzentrationen durch ein Initiatorradikal. Der Abbruch kann
auch durch eine Übertragung von Atomen oder Gruppen erfolgen
Theoretischer Teil 29
k
R i CH 2 CH 2 ⋅ + R j CH 2 CH 2 ⋅ Abbruch
→ R i CH 2 CH 3 + R j CH = CH 2 (3-19)
k
R i ⋅ + R j ⋅ Abbruch
→ R i+ j (3-20)
d[R ⋅ ]
r Abbruch = − = k Abbruch ⋅ [R ⋅ ] 2 (3-21)
dt
d[M]
rBrutto = − ≈ rWachstum (3-22)
dt
Theoretischer Teil 30
r Start = r Abbruch
⇔ f ⋅ 2 ⋅ k Start ⋅ [I 2 ] = k Abbruch ⋅ [R ⋅ ] 2
(3-23)
f ⋅ 2 ⋅ k Start ⋅ [I 2 ]
⇔ [R ⋅ ] =
k Abbruch
d[M]
r Brutto = − = k Wachstum ⋅ [M] ⋅ [R ⋅ ]
dt
(3-24)
f ⋅ 2 ⋅ k Start ⋅ [I 2 ]
= k Wachstum ⋅ [M] ⋅
k Abbruch
Mit Hilfe von Gl. (3-24) ist es möglich, eine Aussage über das Verhältnis von
Wachstums- zu Abbruchsgeschwindigkeit zu machen. Dieses Verhältnis
kommt in der kinetischen Kettenlänge ν zum Ausdruck. Sie drückt aus wie
Theoretischer Teil 31
r Wachstum r
ν = = Wachstum (3-25)
r Abbruch r Start
rStart 10 −7
[R ⋅ ] = = 4
≈ 3 ⋅ 10 − 6 mol L-1 (3-26)
k Abbruch 10
(
r Abbruch = k Abbruch ⋅ [R ⋅ ] 2 = 10 4 ⋅ 3 ⋅ 10 − 6 )
2
≈ 10 − 7 mol L-1 s -1 (3-28)
Das Kettenwachstum läuft also um den Faktor 104 mal schneller ab als die
Abbruchsreaktion. Je größer dieser Unterschied ist, desto höher ist der
Polymerisationsgrad der entstehenden Polymere.
Sauerstoff ist ein Biradikal und kann daher nach einem radikalischen
Mechanismus mit anderen organischen Molekülen reagieren. Hier ist vor
allem die Autoxidation zu nennen, die bei der Lagerung von Chemikalien und
der Alterung von Lebensmitteln eine wichtige Rolle spielt. Durch eine
Radikalkettenreaktion kommt es hierbei zur Bildung von Hydroperoxiden. Der
Wachstumsschritt ist in Gl. (3-29) dargestellt. Die gebildeten Primärradikale
reagieren mit Sauerstoff zu Peroxyradikalen, die dann ein Wasserstoffatom
aus der entsprechenden CH-Gruppe abstrahieren und so ein neues Radikal
erzeugen, welches den Reaktionsschritt erneut beginnen kann. Kettenstart
Theoretischer Teil 32
und Abbruch verlaufen ähnlich wie bei der radikalischen Polymerisation [21,
22, 23].
Kettenwachstum:
R ⋅ + O 2 → RO 2 ⋅
(3-29)
RO 2 ⋅ + RH → ROOH + R ⋅
RO O + ROO (3-30)
RO O + ROOH + (3-31)
Die Oxidation ist z. B. für das Verderben von Fetten verantwortlich. In den
entsprechenden Lebensmitteln werden hier bei zu langer Lagerung die
ungesättigten Fettsäuren durch den Luftsauerstoff oxidiert.
Bei den ungesättigten Monomeren, Acrylsäure und Methacrylsäure, findet
eine Addition der Peroxyradikale an die Doppelbindung nach Gl. (3-30) statt.
Theoretischer Teil 33
Obwohl Sauerstoff ein Diradikal ist und damit die Vermutung nahe liegt, dass
dieser bei der radikalischen Polymerisation als Initiator fungiert, ist genau das
Gegenteil der Fall. 1939 wurde bei Styrol nachgewiesen, dass Sauerstoff als
Polymerisationsinhibitor wirkt [16]. Hierbei reagieren die Primärradikale mit
dem in Lösung befindlichen Sauerstoff zu reaktionsträgen Peroxyradikalen,
die dann nach Gl. (3-30) weiterreagieren können. Hierdurch kommt es zu
einer Inhibierung der Polymerisation, solange genügend Sauerstoff
vorhanden ist. Diese Ergebnisse konnten wenig später auch auf Methacryl-
und Acrylmonomere übertragen werden.
Kettenstart:
k (3-13)
I2 Start
→ 2 I ⋅
d [I ⋅ ]
r Start = = 2 ⋅ f ⋅ k Start ⋅ [I 2 ] (3-14)
dt
k (3-32)
I ⋅ + O 2 Sauerstoff
1
→ IO 2 ⋅
Theoretischer Teil 34
d [IO 2 ⋅ ]
r Sauerstoff 1 = = k Sauerstoff 1 ⋅ [I ⋅ ] ⋅ [O 2 ] (3-33)
dt
In den Monomeren AS und MAS lösen sich 56 ppm (g g-1) bzw. 62 ppm
(g g-1) Sauerstoff bei Luftsättigung (20 °C). Setzt man für die
Monomerkonzentration [M] ≈ 10 mol L-1 und für die Sauerstoffkonzentration
[O2] ≈ 10-3 mol L-1 ein, so ergibt sich für das Verhältnis der
Reaktionsgeschwindigkeiten:
Kettenwachstum:
Für die Weiterreaktion der Peroxyradikale stehen Monomer und Sauerstoff
als Reaktionspartner zur Verfügung. Ein durch Sauerstoffaddition gebildetes
IO 4 ⋅ Radikal würde aufgrund seiner Instabilität aber sofort wieder zerfallen,
so dass hier nur die Addition von Monomeren zu berücksichtigen ist
(Gl. (3-35)).
k −Wachstum
IO 2 ⋅ + M Co → IO 2M ⋅ (3-35)
Theoretischer Teil 35
d[M]
rCo −Wachstum = − = k Co −Wachstum ⋅ [IO 2 ⋅ ] ⋅ [M] (3-36)
dt
10-1...10 L mol-1 s-1 wesentlich kleiner als k Sauerstoff 1 und daher der
k
IO2M ⋅ + O 2 Sauerstoff
2
→IO2MO2 ⋅ (3-37)
d[IO 2 MO 2 ⋅ ] (3-38)
rSauerstoff 2 = = k Sauerstoff 2 ⋅ [IO 2 M ⋅ ] ⋅ [O 2 ]
dt
Kettenabbruch:
Der Abbruch der Kettenreaktion findet durch Radikalrekombination statt. Die
drei häufigsten Reaktionen sind in den Gleichungen (3-39), (3-41), (3-43)
aufgeführt:
k 1
I ⋅ + I ⋅ A → I2 (3-39)
d[I ⋅ ]
rA 1 = = − k A 1 ⋅ [I ⋅ ] ⋅ [I ⋅ ] (3-40)
dt
k 2
IO 2 ⋅ + I ⋅ A → IO 2I (3-41)
d[IO 2 ⋅ ]
rA 2 = = − k A 2 ⋅ [I ⋅ ] ⋅ [IO 2 ⋅ ] (3-42)
dt
Theoretischer Teil 36
k 3
IO 2 ⋅ + IO 2 ⋅ A → IO 2 O 2I (3-43)
d[IO 2 ⋅ ] (3-44)
rA 3 = = −k A 3 ⋅ [IO 2 ⋅ ] ⋅ [IO 2 ⋅ ]
dt
Bruttoreaktionsgeschwindigkeit:
Für die Berechnung der Bruttoreaktionsgeschwindigkeit sowie für die
Abbruchreaktion gelten folgende Werte [20]:
k Co −Wachstum ≈ 1 L mol -1 s -1
[M] ≈ 10 mol L-1
kA 3 ≈ 10 4 L mol -1 s -1
[IO2 ⋅ ] ≈ 3 ⋅ 10 -6 mol L-1
Vergleicht man nun die Werte für die Copolymerisation mit denen für die
normale Polymerisation, so sind drei Dinge festzuhalten:
3.8.3 Sauerstoffverbrauchskinetik
d[M]
r Brutto = − = k Co −Wachstum ⋅ [IO 2 ⋅ ] ⋅ [M] (3-48)
dt
2 ⋅ f ⋅ k Start ⋅ [I 2 ]
[IO 2 ⋅ ] = (3-49)
kA 3
(3-50)
2 ⋅ f ⋅ k Start ⋅ [I 2 ]
= k Co −Wachstum ⋅ ⋅ [M]
kA 3
Theoretischer Teil 39
d[M] d[O 2 ]
r Brutto = − =− = konst.
dt dt
(3-51)
⇔ ∆ [O 2 ] = − konst. ⋅ ∆ t
3.9.1 Polymerisationssteuerung
[M] 0 2 ⋅ f ⋅ k Start
ln = k Wachstum ⋅ ⋅ [I 2 ] 0 ⋅ t (3-52)
[M] k Abbruch
[M] 0
Bei der Auftragung von ln [M] gegen die Zeit ergibt sich eine Gerade. Aus
d [Stabili sator]
− = f ⋅ k Start ⋅ [I 2 ] (3-53)
dt
−0,5
Das verbleibende Verhältnis k Wachstum ⋅ k Abbruch lässt sich durch die
Bestimmung der mittleren Lebensdauer einer Polymerkette bestimmen. Die
mittlere Lebensdauer τ∗ ist durch das Verhältnis zwischen der
Polymerradikalkonzentration und der Abbruchsgeschwindigkeit gegeben und
kann durch die Methode des rotierenden Sektors oder noch besser durch die
Olaj-Methode berechnet werden [30, 31]. Bei letzterer wird mit einem
pulsierenden Laser die Polymerisation initiiert und darauffolgend die
Molmassenverteilung bestimmt.
d[M]
r Brutto ≈ rWachstum = − = k ⋅ [I 2 ] p ⋅ [M] q (3-55)
dt
Theoretischer Teil 43
H H
* CH2 n
C + AX * CH2 n
X + A (3-56)
H H
Kinetisch betrachtet gilt aber eine Übertragung nur als solche, wenn durch
das neue Radikal erneut eine Polymerkette gestartet wird. Ist hingegen das
entstehende Radikal inaktiv, so gilt dieser Schritt als Abbruch. Unter
Berücksichtigung dieser Kinetik werden anstelle der Übertragung die Begriffe
Inhibition (Verhinderung), Retardation (Verzögerung) und Telomerisation
(Übertragung) verwendet.
Bei der Übertragung eines Radikals auf Monomere, Initiatoren, Lösungsmittel
oder Zusatzstoffe wird eine individuelle Polymerkette beendet und eine neue
gestartet. Das Zahlenmittel des Polymerisationsgrades ist hier durch das
Verhältnis zwischen Geschwindigkeit des Wachstums und aller
Abbruchsreaktionen gegeben.
rWachstum
Xn = (3-57)
r Abbruch + rÜbertragun g 1 + rÜbertragun g 2
d[M]
rWachstum = − = k Wachstum ⋅ [R ⋅ ] ⋅ [M]
dt
d[R ⋅ ]
r Abbruch = rStart = − = k Abbruch ⋅ [R ⋅ ] ⋅ [R ⋅ ]
dt
d[R ⋅ ] (3-58)
rÜbertragun g 1 = − = k Übertragun g 1 ⋅ [R ⋅ ] ⋅ [M]
dt
d[R ⋅ ]
rÜbertragun g 2 = − = k Übertragun g 2 ⋅ [R ⋅ ] ⋅ [AX]
dt
rWachstum
X n,0 = (3-59)
r Abbruch
Durch Umformung ergibt sich daraus die Mayo-Gleichung, die oft in zwei
Formen, nämlich mit und ohne den Zusatzstoff AX, dargestellt wird [16]:
(3-60)
1 1 [I 2 ]
ohne AX : = Cm + = C m + ( 2 ⋅ f ⋅ k Start ) ⋅
Xn X n,0 rWachstum
3.9.3.1 Benzochinon/Nitrobenzol
CH CHR + HO O
O
H
CH2 C + CH2 CHR O O
R
(3-61)
O
O HO
H H
CH2 C CH2 C
R R
O O
NO2 RO O RO O NO
N N
+ R + R
+ ROR (3-62)
Theoretischer Teil 48
k
I ⋅ + O 2 Sauerstoff
1
→ IO 2 ⋅ rSauerstoff 1
≈ 100
k rWachstum
R n ⋅ + M Wachstum
→ R n +1 ⋅
OCH3 (3-64)
O · OCH3 + RO2· O
OOR
S S
+ R· + RH
(3-65)
N N
·
H
Phenothiazin (PTZ)
Das bei der Reaktion (3-65) gebildete Radikal ist mesomeriestabilisiert und
daher sehr reaktionsträge, so dass eine weitere Polymerisation nicht
stattfinden kann. Phenothiazin kann sowohl direkt mit Alkyl- als auch mit
Theoretischer Teil 50
Peroxyradikalen reagieren. Daher ist Sauerstoff, der für die Umwandlung von
Alkyl- zu Peroxyradikalen notwendig ist, bei der Inhibierung mit PTZ nicht
notwendig. Dieser Vorteil, dass PTZ direkt in der Lage ist, die Alkylradikale
abzufangen, macht ihn bei hohen Temperaturen und anaeroben
Bedingungen zu einem effektiven Stabilisator. Bei Sauerstoffanwesenheit
und höheren Temperaturen ist die Oxidation von PTZ direkt mit Sauerstoff
möglich. Hierdurch kommt es zu einem erhöhten Stabilisatorverbrauch, der
dann nicht mehr zur Inhibierung und als Radikalfänger zur Verfügung steht.
Deshalb wirkt sich eine zu große Sauerstoffkonzentration in Verbindung mit
PTZ negativ auf die Stabilität von Monomeren aus [40, 42].
3.9.4 Initiatorsysteme
Bei den Initiatorsystemen ist die Einteilung nach Gruppen, die sich im
Mechanismus der Primärradikalbildung unterscheiden, möglich. Danach
kann man zwischen drei Gruppen unterscheiden:
1) Thermische Initiatoren
2) Redox-Initiatoren
3) Photo-Initiatoren
Die erste Gruppe umfasst Verbindungen, bei denen schon bei niederen
Temperaturen eine homolytische Dissoziation in zwei Radikale stattfindet.
Dies ist oft bei Sauerstoff/Sauerstoff-Bindungen (Hydroperoxide, Peroxide,
Perester, Persulfate) der Fall. Auch Disulfide und Azoverbindungen zerfallen
schnell [43, 44]. Klassische Vertreter sind z. B. Benzoylperoxid (BPO),
N,N-Azobisisobutyronitril (AIBN) und Kaliumpersulfat (Gl.(3-68) bis (3-70)).
So kommen z. B. in der Polyacrylsäureherstellung durch
Lösungspolymerisation Kaliumpersulfat und Wasserstoffperoxid als
Initiatorsysteme zum Einsatz.
O O O
C6H5 C O O C C6H5 2 C6H5 C O 2 C6H5 + 2 CO2 (3-68)
2- pH = 5...14 -
O3SO OSO3 2 SO4
(3-70)
Die zweite Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass Radikale durch eine
Redoxreaktion entstehen. Ist das Redoxpaar in der Polymerisationsmatrix
nicht komplett, findet auch keine Radikalbildung statt [45, 46]. So kann durch
die Konzentration eines Redoxpartners die Radikalbildungsrate kontrolliert
werden. Wichtige Beispiele hierfür sind Systeme aus Peroxiden und
Metallionen sowie Mercaptane und Kaliumpersulfat. Bei der Lagerung von
Theoretischer Teil 52
3.10.1 Acrolein
3.10.2 Polyester
+ COOH
R3P + R3P CH2 CH R3P CH2 CH2
COOH COO
COOH
O O
+ COOH
R3P CH2 CH2 C O CH2 CH R3P CH2 CH2 C O CH2 CH2
COOH COO
O
R 3P CH2 CH2 C O n
CH2 CH2 COO
3.10.3 Diacrylsäure
3.10.4 Lösungsmittel
Wie aus der Mayo Gleichung hervorgeht, kann mit der Art und Konzentration
eines Lösungsmittels bei einer Polymerisation der Polymerisationsgrad
gesteuert werden. Jedoch wird in der Mayo Gleichung nur das Verhältnis der
Geschwindigkeitskonstanten der Übertragungsreaktionen auf das Monomer
und auf das Lösungsmittel berücksichtigt. Für viele hauptsächlich unpolare
Monomere kann damit auf einfache Weise im Voraus eine
Molmassenabschätzung vorgenommen werden. Bei polaren Monomeren wie
Acrylsäure sind jedoch noch andere Effekte bei der Verdünnung mit einem
Zusatzstoff zu berücksichtigen. Aufgrund der Carboxylgruppe bilden sich in
der Flüssigkeit verschieden Assoziate, die über Wasserstoff-
Brückenbindungen miteinander verbunden sind. Diese Assoziate
beeinflussen Molmassenverteilung und Polymerisationsgeschwindigkeit bei
der Bulkpolymerisation von Acrylsäure. Von Laborie [49, 50] werden drei
verschiedene Assoziatstrukturen diskutiert:
1) cyclische Dimere
2) lineare Dimere
3) lineare Oligomere
O OH O OH O OH O OH
HO O HO O HO O HO O HO O HO O
O HO
OH O
Acrylsäure steigt die Viskosität der Lösung aufgrund der größeren Assoziate
an. Die Polymerisationsgeschwindigkeit des AA/H2O-Gemischs nimmt mit
steigendem H2O Anteil zu, da die Viskositätserhöhung die
Monomerverdünnung überkompensiert. In unpolaren Lösungsmitteln ist eine
Abnahme der Polymerisationsgeschwindigkeit zu beobachten. Auch bei
CHCl3 und CCl4, die normalerweise als gute
Übertragungsreaktionsreagenzien bekannt sind, ist dies zu beobachten. Dies
ist darauf zurückzuführen, dass durch die unpolaren Zusatzstoffe die
Monomerassoziate und die Monomer-Polymer-Assoziate (Abb. 3-13) zerstört
werden. Denn mit Hilfe der Polyacrylsäureketten werden die linearen
Monomerassoziate stabilisiert, diese „Vororientierung“ der Monomere führt
zu einer schnelleren Polymerisationsgeschwindigkeit. Dieser, als
Matrix-Effekt bezeichnete Vorgang, ist im Fall einer Konzentration von ca. 15
% Toluol nicht mehr wirksam. In Abb. 3-14 ist zu sehen, dass die
Reaktionsgeschwindigkeit mit zunehmender Lösungsmittelkonzentration
absinkt, um sich dann auf einem konstanten Niveau einzupendeln.
4 Experimentelle Arbeiten
1) Acrylsäure (AA)
2) Methylacrylat (MeA)
3) Ethylacrylat (EtA)
4) Butylacrylat (BuA)
5) 2-Ethylhexylacrylat (EHA)
1) Temperatur
2) Konzentration und Art des Stabilisators
3) N2- und Luftatmosphäre
4) Verunreinigungen aus dem Produktionsprozess (Aldehyde, Metallionen)
4.1.1 Temperatur
Die Lagerung von Acryl- und Methacrylsäure findet in frostsicheren Tanks bei
durchschnittlich 20...25 °C statt, im Aufarbeitungsprozess werden
Temperaturen von 130...150 °C erreicht. Bei Temperaturen von 20...40 °C ist
die Stabilität der Monomere so groß, so dass ein sehr geringer
Sauerstoff- / Stabilisatorverbrauch und eine lange Inhibierungsperiode die
Folge sind. Die Versuchstemperaturen wurden deshalb in Anlehnung an
reale Bedingungen und unter Berücksichtigung messtechnischer
Problemstellungen variiert. Um die Versuchszeiten nicht überproportional
ansteigen zu lassen, wurde die Inhibierungsdauer und der Sauerstoff- und
Stabilisatorverbrauch bei Temperaturen von 40...90 °C gemessen.
Messungen bei höheren Temperaturen wurden wegen der
Polymerisationsgefahr weitestgehend vermieden.
Aufgrund des aus der Literatur bekannten Einflusses von Sauerstoff auf die
Stabilisatoren und die Polymerisation (siehe Kapitel 3.7 und 3.8) wurden alle
Untersuchungen unter Luft- und unter Stickstoffatmosphäre durchgeführt.
1) Fe3+-Ionen
2) Ni2+-Ionen
3) Cr3+-Ionen
4) Acetaldehyd
5) Propionaldehyd
6) Benzaldehyd
7) Furfural
Ergebnisse und Diskussion 61
4.2.2 Sauerstoffverbrauch
Behälter gemischt und dann bei –20 °C gelagert, um bei Bedarf für die
Versuchsreihe entnommen werden zu können. Aufgrund des Einsatzes
verschiedener Monomerchargen sind die verschiedenen Versuchsreihen nur
qualitativ miteinander zu vergleichen.
4.2.3 Stabilisatorverbrauchsmessung
20
10
0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Verweilzeit / h
4.2.5.1 Acrylsäure
Acrylsäure wurde von der BASF AG Ludwigshafen bezogen und hatte einen
Reinheitsgrad von > 99,5 %. Das Monomer ist mit 200 ppm (g g-1) MeHQ
stabilisiert. Für die Sauerstoffverbrauchsmessungen wurde auf eine
Aufarbeitung verzichtet, da die angelieferte Acrylsäure direkt aus der
Produktion stammte und keine längere Lagerzeit aufwies. Bei AA ist damit
gewährleistet, dass sich wenig Diacrylsäure bzw. Polyester gebildet haben,
wie es bei längerer Lagerung der Fall wäre.
4.2.5.2 Acrylsäureester
4.2.5.4 Zusatzstoffe
4.2.5.5 Chemikalienliste
Die Anlage besteht aus einem temperierbaren Rührkessel (C) und einem
Vorratsbehälter (A) für die Monomere. Die Gradientenfreiheit des
Rührkessels wird durch einen Magnetrührer gewährleistet, was anhand von
Verweilzeitversuchen überprüft wurde. Das Monomer im Vorratsbehälter wird
auf 25 °C temperiert und mit getrockneter und gefilterter Luft gesättigt
(CaCl2-Trockenrohr; Glaswollefilter). Durch einen Kühler wird das im
Sättigungsgas befindliche Monomer auskondensiert und zum Vorratsbehälter
zurückgeführt. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, dass im
Vorratsbehälter eine konstante Stabilisator- und Sauerstoffkonzentration des
Monomers gewährleistet ist. Der Behälter fast das Volumen von 5 Litern, was
ausreichend für Messungen mit Monomeren aus einer Charge ist.
Rührkessel und Vorratsbehälter sind temperierbar und vor Lichteinstrahlung
geschützt. Zur Förderung der Monomere wurden Telab®-Pumpen (B) mit
einer Förderleistung von 0...60 ml h-1 eingesetzt. Die kontinuierlich
betriebene Anlage ist in Abb. 4-2 zu sehen.
Ergebnisse und Diskussion 69
Abgas
PTZ-Stabilisatorlösung
V3 V4
B
Abb. 4-2: Reaktor zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts von Acryl- und
Methacrylmonomeren. C = kont. Rührkessel; A = Vorrats-
behälter; B = Telab®-Pumpe.
FIC
Stickstoff O2-Analysator
V8
V9 V10
D E F G
O °C
V6
V7
Monomer aus dem Reaktor Abfall
V5
Der Methyl- und der Ethylester der Acrylsäure haben einen sehr hohen
Dampfdruck und einen geringen Siedepunkt. Durch das Strippen mit N2
wurde Monomer in die Messzelle überführt und es kam zu Veränderungen
und zur Zerstörung der Membran der Messzelle innerhalb kurzer Zeit.
Deshalb kam es bei den Messungen oft zu Problemen am Analysegerät. Für
dieses Problem wurde auf ein anderes Messverfahren ausgewichen, welches
eine direkte Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in den flüssigen
Acrylmonomeren erlaubt. Das Messprinzip beruht auf der
Fluoreszenzlöschung durch Sauerstoff an einem Rh-Komplex. Da für die
Messung jetzt kein Probevolumen des Monomers mehr notwendig war,
wurden die Messungen in einem diskontinuierlich betrieben Rührkessel
durchgeführt. Hier war zu jeder Verweilzeit eine Sauerstoffmessung im
Reaktor möglich. Die Anlage erfüllt die gleichen Vorraussetzungen wie in
Kap. 4.3.2 beschrieben (Abb. 4-4).
AD-Wandler
und PC
A
Monomer Abfall
V1 O2-Sensor V5
Luft
V2
C
TIR
Stickstoff
PTZ-Stabilisatorlösung
V12
V3 V11 V4
B
Abb. 4-4: Reaktor zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts von Acryl- und
Methacrylmonomeren. C = disk. Rührkessel; A = Vorrats-
behälter; B = Telab®-Pumpe.
Ergebnisse und Diskussion 72
Aus der Apparatur Abb. 4-3 kann nachdem der stationäre Betrieb erreicht ist
durch das Ventil V7 eine Probe des Monomers genommen werden. Gleiches
ist in Apparatur Abb. 4-4 durch Ventil V4 möglich. Diese Proben wurden
sofort von ihrer Reaktionstemperatur auf Raumtemperatur abgekühlt und die
Stabilisatorkonzentration mittels HPLC bestimmt. Für die Analytik wurde ein
UV-Vis Detektor und eine modifizierte RP-18 Säule verwendet. Als mobile
Phase wurde ein Gemisch aus Acetonitril und Wasser verwendet (siehe
Anhang).
4.3.5 NMR-Messungen
140
700
120
600
100
500
80 400
60 300
40 200
90 °C 80 °C 70 °C
20 100
0 0
0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250
Verweilzeit / h
60 °C 1100
200
1000
180
900
160
[PTZ] / µmol L-1
800
[PTZ] / ppm
140
700
120
80 °C 600
100
500
80 400
60 300
100 °C
40 200
20 100
0 0
0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250
Verweilzeit / h
200 50 °C 1047
190
60 °C 997
180
70 °C 947
170 897
80 °C
160 847
150 797
140 747
0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250
Verweilzeit / h
140
700
120
600
100 100 °C
500
80 400
60 300
40 200
20 100
0 0
0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250
Verweilzeit / h
d [PTZ]
− = k ges. (PTZ AA ) ⋅ [PTZ] 0
(5-1)
dt
PTZ-Verbrauchsraten in AA
14
PTZ ges. (AA in Luft)
12
k ges. (PTZ AA) / µmol L -1 h -1
-1
PTZ ges. (AA in N2) 2
6
1
4
0 0
40 50 60 70 80 90 100
T / °C
Der Anstieg der PTZ-Verbrauchsraten mit der Temperatur ist unter Stickstoff
schwächer ausgeprägt als unter Luftatmosphäre. So ergibt sich in AA mit N2-
Atmosphäre ein annährend linearer Anstieg, im Gegensatz zum
exponentiellen Verlauf unter Luftatmosphäre (Abb. 5-6). Ein Vergleich beider
Lösungsmitteln (AA, HAc) zeigt, dass die Kurven der PTZ-Verbrauchsraten
Ergebnisse und Diskussion 79
PTZ-Verbrauchsraten in HAc
18
16 PTZ ges. (HAc in Luft)
4
k ges. (PTZHAc) / µmol L -1 h -1
14
PTZ-Verbrauchsraten in AA
-19
PTZ ges. (AA in Luft)
-21
-22
-23
2,7E-03 2,9E-03 3,1E-03
-1 -1
T /K
PTZ-Verbrauchsraten in HAc
-17
-18 PTZ ges. (HAc in Luft)
-19 PTZ ges. (HAc in N2)
ln k ges. (PTZ HAc )
-20
-21
-22
-23
-24
-25
-26
2,6E-03 2,8E-03 3,0E-03
T -1 / K-1
Sowohl in AA als auch in HAc ist der PTZ-Verbrauch gut durch eine
Arrhenius-Abhängigkeit zu beschreiben. Dadurch ist es möglich den
PTZ-Verbrauch auf höhere Temperaturen zu extrapolieren. Dies ist insoweit
wichtig, da damit der PTZ-Verbrauch im Produktionsprozess für AA bei
130 °C abgeschätzt werden kann. Weiterhin kann eine Optimierung
zwischen geringerem PTZ-Verbrauch und hoher Polymerisationsstabilität mit
der Einstellung der optimalen Sauerstoffkonzentration, die zwischen den
beiden Extremenwerten von Luft und Stickstoff liegt, erreicht werden.
Prozessbedingungen E A / kJ mol-1
AA, Luft 67
HAc, Luft 87
AA, N2 12
HAc, N2 90
Ergebnisse und Diskussion 82
Prinzipiell kann PTZ in sauren Medien durch drei Reaktionen (wie in Kap. 3
diskutiert) abgebaut werden [58]:
PTZ-Abbaureaktionen k Ox (PTZAA in Luft) = k ges. (PTZAA in Luft) - k ges. (PTZHAc in N2) - k R (PTZAA in Luft)
PTZ-Teilverbrauchsraten
25
PTZ ges. (AA in Luf t)
k (PTZ AA ) / ppm h -1
PTZ T (AA in Luf t)
15 3
PTZ R (AA in Luf t)
10 2
5 1
0 0
40 50 60 70 80 90 100
T / °C
Reaktionsanteile am PTZ-Verbrauch
100%
80%
PTZ Ox
Anteil / %
60%
PTZ T
PTZ R
40%
20%
0%
50 60 70 80 90 100
T / °C
Abb. 5-11: Prozentualer Anteil der Teilreaktionen (PTZ Ox, PTZ T, PTZ R)
am gesamt PTZ-Verbrauch in AA unter Luftatmosphäre.
Ergebnisse und Diskussion 85
Setzt man voraus, dass für den Verbrauch eines PTZ-Moleküls ein Radikal
notwendig ist, so kann direkt aus dem Stabilisatorverbrauch auch die
Radikalbildungsrate in AA unter N2- / Luftatmosphäre ermittelt werden.
Hierbei ist festzustellen, dass die Radikalbildungsraten bei Temperaturen
zwischen 50...60 °C in N2-und Luftatmosphäre übereinstimmen. Bei
Temperaturen oberhalb 70 °C ist dann aber ein rasanter Anstieg der
Radikalbildung in Luft festzustellen, während die Radikalbildung unter
Stickstoff annährend konstant bleibt (Abb. 5-12). Dies ist vermutlich auf den
beginnenden Zerfall, der durch Sauerstoff gebildeten Peroxide,
zurückzuführen. Denn hierdurch wird eine zusätzliche Radikalquelle oberhalb
der Zerfallstemperatur generiert, was an dem Anstieg der
Radikalbildungsrate ab T > 70 °C festzumachen ist.
PTZ-Verbrauch durch R
10
PTZ R (AA in Luft)
8 1,5
k R (PTZ AA ) / µmol L -1 h -1
k R (PTZ AA ) / ppm h -1
6
1,0
4
0,5
2
0 0,0
40 50 60 70 80 90 100
T / °C
60 °C 800
[PTZ] / ppm
140
700
120
600
100
500
80 400
60 300
40 200
90 °C 80 °C 70 °C
20 100
0 0
0 50 100 150 200 250
Verweilzeit / h
Ergebnisse und Diskussion 87
1400 IP (gemessen)
IP (berechnet mit PTZ R)
1200
IP (berechnet mit PTZ ges.)
IP / h 1000
800
600
400
200
0
50 60 70 80 90 100
T / °C
+R +R
RH + PTZ RH + Ox-PTZ
50
250
200
PTZ
O1-PTZ
30
O2-PTZ 150
O3-PTZ
20 O4-PTZ 100
O5-PTZ
10 50
0 0
0 40 80 120 160 200 240 280
Einlaufzeit / h
O2 / PTZ-Verbrauchsraten in AA
20E-06 20E-06
PTZ ges. (AA in Luft)
10E-06 10E-06
AA)
k ges. (O2
05E-06 05E-06
00E+00 00E+00
50 60 70 80 90 100
T / °C
O2 / PTZ-Verhältnis in AA
3,0
/ k ges. (PTZ AA)
2,5
2,0
1,5
AA)
1,0 O2 / PTZ
k ges. (O2
0,5
0,0
50 60 70 80 90 100
T / °C
Unter der Annahme, dass für die Oxidation von einem Mol PTZ ein Mol O2
benötigt wird, ist eine Berechnung, wie viel O2 durch die Reaktion mit
Primär- / Mischpolymerradikalen und durch die PTZ Oxidation verbraucht
wird, möglich. Hierzu wird auf die prozentualen Anteile der Teilreaktionen in
Abb. 5-11 zurückgegriffen. Durch das Herausrechnen des
PTZ- / O2-Verbrauchs durch die PTZ-Oxidation ergibt sich ein etwas anderes
Bild (Abb. 5-18). Hier steigt das Verhältnis der Verbrauchsraten
kR (O2 AA) / kR (PTZ AA) von 2,2 (60 °C) auf 4,0 (90 °C) stärker an (Abb. 5-19).
Dies ist ein Indiz dafür, dass die Fähigkeit von PTZ direkt mit Primärradikalen
zu reagieren bei höheren Temperaturen abnimmt und durch die Reaktion von
Primärradikalen mit Sauerstoff überkompensiert wird. Bei höheren
Temperaturen scheint also die Peroxidbildung zunehmend wieder eine Rolle
zu spielen.
O2 / PTZ-Verbrauchsraten in AA
3E-05 3E-05
PTZ ges. (AA in Luft)
PTZ R (AA in Luft)
k R (PTZ AA) / mol L-1 h-1
1E-05 1E-05
0E+00 0E+00
50 60 70 80 90 100
T / °C
O2 / PTZ-Verhältnis in AA
5,0
3,0
AA)
2,0
k R (O2
1,0
0,0
50 60 70 80 90 100
T / °C
140 1200
120 1000
100 800
80 80 °C
600
60
400
40
20 90 °C 200
0 0
0 25 50 75 100 125 150 175 200
Verweilzeit / h
220
60 °C 1133
200
180 80 °C
933
160
100 °C
140 733
120
100 533
0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250
Verweilzeit / h
220
60 °C 1133
200
80 °C
180
933
160 100 °C
140 733
120
100 533
0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250
Verweilzeit / h
MeHQ-Verbrauchsraten in AA
100 200
M eHQ (A A in Luft)
M eHQ (A A in Luft) / M eHQ (HA c in Luft)
60
100
40
50
20
0 0
50 60 70 80 90 100 110
T / °C
MeHQ-Verbrauchsraten in HAc
2
k ges. (MeHQ HAc ) / µmol L-1 h-1
0
50 60 70 80 90 100 110
T / °C
In Abb. 5-24 zeigt sich weiterhin, dass im Bereich von 40...70 °C kein oder
nur ein sehr geringer (70 °C, ≈ 0,04 ppm h-1) MeHQ-Verbrauch stattfindet.
Erst ab T ≥ 80 °C nimmt der MeHQ-Verbrauch in AA stark zu.
MeHQ-Verbrauchsraten
-18
-22
-24
90 °C 80 °C 70 °C
-26
2,6E-03 2,7E-03 2,8E-03 2,9E-03 3,0E-03
T -1 / °K-1
k = A ⋅ e− E A / RT E A / kJ mol-1
MeHQ T = 70...90 °C (AA in Luft) 282
MeHQ (HAc in Luft) 72
MeHQ (HAc in N2) 67
O2 / MeHQ-Verbrauchsraten in AA
5E-04 5E-04
MeHQ ges. (AA in Luft)
3E-04 3E-04
AA)
2E-04 2E-04
k ges. (O2
1E-04 1E-04
0E+00 0E+00
30 40 50 60 70 80 90 100
T / °C
O2 / MeHQ-Verhältnis in AA
10
8
k ges. (MeHQ AA ) / k ges. (O2 AA)
4 O2 / MeHQ
0
30 40 50 60 70 80 90 100
T / °C
Das bedeutet, dass die Peroxyradikale vor der Reaktion mit MeHQ noch mit
weiterem Monomer und Sauerstoff reagieren und sich ein kurzkettiges
Mischpolymer bildet, welches im Mittel aus zwei Monomereinheiten (M) einer
Primärradikaleinheit (R⋅) und drei Sauerstoffeinheiten (O2) besteht. Zwei
dieser Mischpolymerperoxyradikale werden dann erst durch den Inhibitor
deaktiviert, das erste durch einen H-Transfer und das zweite durch eine
Radikalrekombination dem MeHQ-Radikal (Abb. 5-29). Die Effektivität von
MeHQ ist aufgrund dieses Verhältnisses lediglich als ausreichend zu
bewerten, zumal die kurzkettigen Mischpolymere eine weitere Radikalquelle
darstellen.
+4M
+ 2 O2 + 4 O2
2 R 2 R O O 2 R O2 M O2 M O O
+ MeO OH
MeO
RO2MO2MO2H + O
RO2MO2MO2
O O + n AA O O O
O OH O O OH
n
Für alle Messungen wurde Acrylsäure mit einen Wassergehalt von 0,06 %
(g g-1) verwendetet, der durch Karl Fischer Titration bestimmt wurde. Für die
Untersuchungen wurde Acrylsäure ohne Stabilisator, mit 200 ppm (g g-1)
MeHQ und mit 200 ppm (g g-1) PTZ verwendet. Die Reaktion wurde im
diskontinuierlich betrieben Rührkessel bei Verweilzeiten von 0...400 h und
Temperaturen von 40...80°C durchgeführt. Mittels NMR-Messungen wurde
die Acrylsäure-, Diacrylsäure- und Triacrylsäurekonzentration in den Proben
bestimmt. In Abb. 5-31 ist der Konzentrationsverlauf aufgetragen. Man
erkennt zu Anfang das sich Di-AA in dem Maße bildet wie AA verbraucht
wird, erst ab VWZ > 26 h ist die Bildung von Triacrylsäure (0,007 mol L-1)
festzustellen. Abb. 5-32 und Abb. 5-33 zeigen die weiteren Messungen. Die
unterschiedliche Länge der Verweilzeiten im Reaktor wird durch die Länge
der Inhibierungsperiode bestimmt.
12,0
[c] / mol L-1
9,0
[AA]
6,0 [Di-AA]
[Tri-AA]
3,0
0,0
0 50 100 150 200 250 300 350 400
VWZ / h
12,0
[Di-AA]
6,0
[Tri-AA]
3,0
0,0
0 20 40 60 80 100
VWZ / h
AA ohne Stabilisator, T = 80 °C
15,0
12,0
[c] / mol L-1
c (AA)
9,0
c (Di-AA)
6,0 c (Tri-AA)
3,0
0,0
0 5 10 15 20
VWZ / h
Der Verbrauch von AA und damit die Bildung von Diacrylsäure folgt einer
Kinetik zweiter Ordnung (Abb. 5-34) wie die Auftragung von 1/c gegen die
Verweilzeit, die in guter Nährung eine Gerade ergibt, zeigt. Aus der Steigung
Ergebnisse und Diskussion 104
Die Reaktion, die zur Bildung von Diacrylsäure führt, kann folgendermaßen
beschrieben werden:
2 AA → DiAA
k DiAA
(5-2)
1 1
= 2 ⋅ k DiAA ⋅ t + (5-3)
[AA] t [AA] 0
0,10
[AA] -1 / L mol-1
0,09
0,08
AA + PTZ, 80 °C
0,07
AA + MeHQ, 80 °C
0,06
0 200000 400000 600000
t /s
Abb. 5-34: Auftragung von 1/[AA] gegen die Verweilzeit t zur Bestimmung
der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des AA-Verbrauchs.
höheren AA-Umsätzen und längeren Verweilzeiten (> 400 h) wird aber durch
die Triacrylsäure- (TriAA) und Oligomerbildung zusätzlich AA verbraucht, so
dass hier die gemachten Berechnungen nicht gelten. Für diesen Bereich mit
hohen AA-Umsätzen muss die Triacrylsäurebildung mit einbezogen und
folgendes Differentialgleichungssystem numerisch gelöst werden:
2 AA →
k DiAA
DiAA
AA + DiAA k
TriAA
→ TriAA
d[AA]
= −2 ⋅ k DiAA ⋅ [AA] 2 − kTriAA ⋅ [AA] ⋅ [DiAA] (5-4)
dt
d[DiAA]
= k DiAA ⋅ [AA] 2 − kTriAA ⋅ [AA] ⋅ [DiAA]
dt
d[TriAA]
= kTriAA ⋅ [AA] ⋅ [DiAA]
dt
1) PTZ kann als als Lewis-Base (Nucleophil) mit der Doppelbindung von AA
reagieren und so AA als Nucleophil aktivieren (Abb. 5-35).
O O O
+ AA
H N S + H N S O
OH - PTZ O OH
OH
0,08
0,07
0,06
0 200000 400000 600000 800000
t /s
Abb. 5-36: Auftragung von 1/[AA] gegen die Verweilzeit t zur Bestimmung
der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante der DiAA-Bildung bei
verschiedenen Temperaturen.
-1 -1
Standard-
Monomer k DiAA / L mol s abweichung T / °C
AA + 200 ppm PTZ 2,7E-08 ± 0,1E-08 80
AA + 200 ppm PTZ 4,1E-09 ± 0,1E-09 60
AA + 200 ppm PTZ 5,9E-10 ± 0,2E-10 40
Ergebnisse und Diskussion 109
AA + PTZ, T = 40...80°C
-16
AA + PTZ
-17
-18
ln k DiAA
-19
-20
-21
0,0028 0,0029 0,0030 0,0031 0,0032
T -1 / °K-1
Mit Hilfe der Arrhenius-Gleichung (Abb. 5-37) ist es nun möglich kDiAA bei
verschiedenen Aufarbeitungstemperaturen zu bestimmen. Die Gleichung
lautet:
EA
−
kDiAA = A ⋅ e R ⋅T
(5-5)
A = 6 E + 05 L ⋅ mol -1 ⋅ s -1
E A = -88 kJ ⋅ mol -1
Mit den kinetischen Gleichung in Kap. 5.2.1 lassen sich der AA-Verbrauch
und die DiAA-Bildung jetzt auch als Funktion der Verweilzeit t und der
Temperaturen T berechnen.
E
1 − A 1
= 2 ⋅ A ⋅ e R ⋅T ⋅ t + (5-6)
[AA] t [AA] 0
Ergebnisse und Diskussion 110
Die Stabilität von EHA mit 15 ppm MeHQ ist in Gegenwart von Luft größer
als unter reiner Stickstoffatmosphäre (Abb. 5-38).
1400
1200
Luft
1000 Stickstoff
IP / h
800
600
400
200
0
60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-38: Inhibierungsperiode (IP) von EHA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...110 °C).
Ergebnisse und Diskussion 111
1,98E-03
71
1,96E-03
1,94E-03
60°C 1,92E-03
69
80°C
1,90E-03
68 90°C
1,88E-03
67 1,86E-03
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Verweilzeit / h
Analog zu EHA ist auch bei BuA mit 15 ppm MeHQ eine längere
Inhibierungsperiode in Gegenwart von Luft im Vergleich zu Stickstoff
festzustellen (Abb. 5-40). Im Temperaturbereich von 60...90 °C ist eine
lineare Abnahme der Sauerstoffkonzentration in BuA messbar (Abb. 5-41).
Ergebnisse und Diskussion 112
1600
1400
1200
Luft
IP / h
1000 Stickstoff
800
600
400
200
0
60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-40: Inhibierungsperiode (IP) von BuA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...110 °C).
1,87E-03
66
1,85E-03
[O2] / mol L-1
65
[O2] / ppm
1,83E-03
60°C 1,81E-03
64
80°C 1,79E-03
63 90°C
1,77E-03
62 1,75E-03
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Verweilzeit / h
In Analogie zur MeHQ Inhibierung in AA ist bei BuA mit 15 ppm MeHQ eine
größere Inhibierungsperiode in Gegenwart der Luft- im Vergleich zur
N2-Atmosphäre festzustellen (Abb. 5-42). Im Temperaturbereich von
60...80 °C ist eine lineare Abnahme der Sauerstoffkonzentration in EtA
messbar (Abb. 5-43). So ist bei 80 °C nach 10 h etwa ein O2-Verbrauch von
≈ 1 ppm messbar.
1000
800
Luft
Stickstoff
600
IP / h
400
200
0
60 70 80
T / °C
Abb. 5-42: Inhibierungsperiode (IP) von EtA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...80 °C).
Ergebnisse und Diskussion 114
68 1,96E-03
1,94E-03
66 60°C 1,90E-03
70°C
1,88E-03
65 80°C
1,86E-03
64 1,84E-03
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Verweilzeit / h
Methylacrylat ist der Ester mit der niedrigsten Molmasse (86 g mol-1) und
einem Siedepunkt von 80 °. Die Polymerisationsstabilität ist ähnlich wie bei
EtA gestaffelt, lediglich eine Verschiebung zu kleineren Inhibierungsperioden
ist festzustellen (Abb. 5-44). Im Temperaturbereich von 40...70 °C ist eine
lineare Abnahme der Sauerstoffkonzentration in MeA messbar (Abb. 5-45).
Bei T von 40...50 °C sind die Messwerte einer größeren Schwankungsbreite
unterworfen. Bei T von 60...70 °C ist am Ende der Messung eine Zunahme
des O2-Verbrauchs sichtbar. Insgesamt gestalteten sich die Messungen mit
MeA aufgrund des hohen Dampfdrucks und der O2-Messung nahe des
Siedepunkts im Vergleich zu den anderen Acrylaten am schwierigsten.
Ergebnisse und Diskussion 115
1000
800
Luft
Stickstoff
600
IP / h
400
200
0
60 70 80
T / °C
Abb. 5-44: Inhibierungsperiode (IP) von MeA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...80 °C).
2,02E-03
67,5
2,00E-03
[O2] / mol L-1
[O2] / ppm
1,98E-03
67,0
40°C
1,96E-03
50°C
66,5 1,94E-03
60°C
70°C 1,92E-03
66,0 1,90E-03
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Verweilzeit / h
15
1,2E-04
10
1,1E-04
5
1,0E-04 0
AA MeA EtA BuA EHA
Monomer
1400 60 °C
1200 70 °C
1000 80 °C
IP / h
800
600
400
200
0
0 5 10 15
[M ber. ] / mol L-1
EtA
04E-06 040E-06
02E-06 020E-06
00E+00 000E+00
30 40 50 60 70 80 90 100
T / °C
Abb. 5-48: Die O2-Verbrauchsraten kges.(O2) von AA, EHA, BuA, EtA und
MeA im diskontinuierlich betriebenen Rührkessel (40...90 °C).
Eine Auftragung der O2-Verbrauchsraten aus Abb. 5-48 als Funktion der
Doppelbindungskonzentration der Acrylsäureester zeigt in guter Nährung
einen linearen Verlauf (Abb. 5-49). Dieser lineare Verlauf ist jedoch nur für
die Gruppe der Acrylsäureester extrapolierbar. Acrylsäure selbst zeigt ein
völlig abweichendes Verhalten.
Ergebnisse und Diskussion 120
60 °C
08E-06
k ges. (O2) / mol L-1 h-1 70 °C
06E-06 80 °C
04E-06
02E-06
00E+00
0 3 6 9 12 15
[M onomer] / mol L-1
Abb. 5-49: Die O2-Verbrauchsraten kges.(O2) von EHA, BuA, EtA und MeA
als Funktion der Monomerkonzentration (Doppelbindungs-
konzentration) im diskontinuierlich betriebenen Rührkessel
(60...80 °C).
-20,0
-21,0
ln k ges.(O2)
-22,0
EHA
-23,0
BuA
EtA
-24,0
MeA
-25,0
2,7E-03 2,9E-03 3,1E-03 3,3E-03
T / °C
MeA
AA (200 ppm)
04E-06 04E-04
02E-06 02E-04
00E+00 00E+00
30 40 50 60 70 80 90 100
T / °C
MeHQ
Sauerstoff
[MeHQ] / mol L-1
8E-05 2E-03
[O2] / mol L-1
4E-05 1E-03
80 °C 60 °C 60 °C
0E+00 0E+00
0 400 800 1200
IP ber. IP gem.
IP / h
5.4.1 Acetaldehyd
Wie Abb. 5-53 zeigt, ist mit einer höheren Acetaldehydkonzentration ein
höherer O2-Verbrauch messbar. Vor allem bei 80 °C wird dieser Unterschied
deutlich, wo ein Anstieg um 30 % festzustellen ist. Der Verlauf der
O2-Konzentrationen bei 80 °C (Abb. 5-54) zeigt mit reiner AA einen linearen
Verlauf im Verweilzeitbereich von 0...6 h. Mit 2000 ppm (g g-1) Acetaldehyd
ist aber eine deutliche Linearitätsabweichung erkennbar und es tritt eine
Beschleunigung des O2-Verbrauchs während der Messung ein.
Ergebnisse und Diskussion 127
2,0
5,0E-05
1,0
0,0 0,0E+00
30 40 50 60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-53: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Acetaldehydkonzentration.
45,0
40,0
35,0
0 1 2 3 4 5 6 7
VWZ / h
40
Luft
N2
30
IP / h
20
10
0
0 ppm 500 ppm 2000 ppm
[Acetaldehyd] / ppm
Abb. 5-55: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Acetaldehydkonzentration bei 80 °C.
Bei den Messungen zur IP von AA (Abb. 5-55) zeigt sich, dass die IP
proportional mit steigender Acetaldehydkonzentration abnimmt. Dies steht im
Einklang mit den höheren O2-Verbrauchsraten durch die geringere
AA-Stabilitäten hervorgerufen werden sollten.
5.4.2 Propionaldehyd
3,0 1,0E-04
2,0
5,0E-05
1,0
0,0 0,0E+00
30 40 50 60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-56: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Propionaldehydkonzentration.
40
Luft
N2
30
IP / h
20
10
0
0 ppm 500 ppm 2000 ppm
[Propionaldehyd] / ppm
Abb. 5-57: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Propionaldehydkonzentration bei 80 °C.
Ergebnisse und Diskussion 130
5.4.3 Benzaldehyd
3,0 1,0E-04
2,0
5,0E-05
1,0
0,0 0,0E+00
30 40 50 60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-58: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Benzaldehydkonzentration.
Ergebnisse und Diskussion 131
52,0
50,0
48,0
46,0
44,0
0 1 2 3 4
VWZ / h
40
Luft
N2
30
IP / h
20
10
0
0 ppm 500 ppm 2000 ppm
[Benzaldehyd] / ppm
Abb. 5-60: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Benzaldehydkonzentration bei 80 °C.
Ergebnisse und Diskussion 132
5.4.4 Furfural
Wie Abb. 5-61 zeigt ist mit einer höheren Furfuralkonzentration ein höherer
O2-Verbrauch messbar. Vor allem bei 80 °C und 2000 ppm Furfural wird
dieser Unterschied deutlich. Hier ist ein Anstieg um ca. 30 % festzustellen.
Damit bewirkt Furfural Veränderungen in der gleichen Größenordnung von
kges. (O2) wie Acetaldehyd. Die Inhibierungsperioden der mit Furfural
verunreinigten AA stimmen mit dem Verlauf von kges. (O2) überein, denn mit
höheren O2-Verbrauch sind geringere IP verbunden.
3,0 1,0E-04
2,0
5,0E-05
1,0
0,0 0,0E+00
30 40 50 60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-61: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Furfuralkonzentration.
Ergebnisse und Diskussion 133
40
Luft
N2
30
IP / h
20
10
0
0 ppm 500 ppm 2000 ppm
[Fufural] / ppm
Abb. 5-62: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Furfuralkonzentration bei 80 °C.
Der Einfluss der Aldehyde auf den O2-Verbrauch und die Inhibierungsperiode
bis zum Eintritt der Polymerisation scheint von mehreren Faktoren bestimmt
zu werden. Als Einflussgrößen kommen die Radikalbildung, die Wirkung als
Inhibitor oder Retarder und der hydrophobe Rest der Aldehyde in Frage.
Folgende Faktoren sind denkbar:
O O
H3C C + Fe3+ H3C C + H+ + Fe2+
H
O +O O + CH3CHO O
2
H3C C H3C C H3C C (5-7)
O O - H3C C O OH
O
O O
H3C C + Fe 2+ H3C C + OH - + Fe 3+
O OH OH
O OH
O H+ O
I
O + O2 O O + RCHO O O + RCHO (5-8)
C C C C 2 R C OH
- IH -R C
R R R O R
HO O HO O HO O HO O HO O
OHC
HO O HO O HO O HO O HO O
CHO
B
A
H O O
O
R C
+ C C C
O H
C (5-9)
H - R
CH3
Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass Acetaldehyd und Furfural als
Aldehyde der ersten und zweiten Gruppe zu werten sind. Hier spielen die
zusätzliche Radikalbildung und die Aldehydoxidation die wichtigste Rolle. In
Propionaldehyd wirkt der Ethylrest an der funktionellen Aldehydgruppe
hydrophob und die Assoziatstruktur in AA wird verändert, was im Vergleich
zu Acetaldehyd zu einem verringerten O2-Verbrauch führt. Benzaldehyd ist
Ergebnisse und Diskussion 136
als Aldehyd der dritten und vierten Gruppe zu betrachten, womit auch die
O2-Verbrauchsverringerung erklärt werden könnte.
5.4.6 Metallionen
Fe3+, Cr3+ und Ni2+ treten zwar nicht als Reaktionsnebenprodukte bei der
AA-Herstellung auf, werden aber durch Korrosion der Apparatebauteile in
geringen Mengen in AA eingetragen. Deshalb sind die Ionen der drei
Stahlhauptbestandteile (V2A-Stahl: 0,08 % C; 17...19 % Cr; 9...12 % Ni;
0,8 % Ti. V4A-Stahl: 0,08 % C; 16,5...18,5 % Cr; 11...14 % Ni; 2...2,5 % Mo;
0,4 % Ti) untersucht worden.
Fe3+ + ROOH
→ Fe2+ + H+ + ROO ⋅ (5-10)
Ergebnisse und Diskussion 137
8,0 1 ppm
2,5E-04
3 ppm
5,0
1,5E-04
4,0
3,0 1,0E-04
2,0
5,0E-05
1,0
0,0 0,0E+00
30 40 50 60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-64: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Fe3+-Konzentration.
Ergebnisse und Diskussion 138
3+
AA + 0...5 ppm Fe (T = 80 °C)
30 Luft
Stickstoff
20
IP / h
10
0
0 1 3 5
[Fe 3+ ] / ppm
Abb. 5-65: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Fe3+-Konzentration bei 80 °C.
10 ppm
2,0E-04
2,0
1,5E-04
1,0E-04
1,0
5,0E-05
0,0 0,0E+00
30 40 50 60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-66: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Cr3+-Konzentration.
3+
AA + 0...10 ppm Cr (T = 80 °C)
100 Luft
Stickstoff
80
60
IP / h
40
20
0
0 1 5 10
[Cr 3+ ] / ppm
Abb. 5-67: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Cr3+-Konzentration bei 80 °C.
Ergebnisse und Diskussion 140
10 ppm
2,0E-04
2,0
1,5E-04
1,0E-04
1,0
5,0E-05
0,0 0,0E+00
30 40 50 60 70 80 90
T / °C
Abb. 5-68: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Ni2+-Konzentration.
2+
AA + 0...10 ppm Ni (T = 80 °C)
100
Luft
Stickstoff
80
60
IP / h
40
20
0
0 1 5 10
[Ni 2+ ] / ppm
Abb. 5-69: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Ni2+-Konzentration bei 80 °C.
Ergebnisse und Diskussion 142
Wendet man dies jedoch auf AA mit Metallionen an, so ist festzustellen, dass
die berechneten und gemessen Inhibierungszeiten stark voneinander
abweichen. Lediglich die Tendenz der Veränderung nicht aber die
Absolutwerte stimmen überein. Für die Stabilität der Monomere müssen auch
noch andere Effekte eine Rolle spielen (siehe Kap. 3).
Ergebnisse und Diskussion 143
200%
150%
IP- Veränderung / %
100%
50%
0%
-50%
-100%
Stahl Cr 3+ Ni 2+ Fe 3+
Metallionen
350%
k ges.(O2) -Veränderung / %
300%
250%
70 °C
200%
150%
70 °C
100%
50%
0%
-50%
Stahl Cr 3+ Ni 2+ Fe 3+
Metallionen
6 Zusammenfassung
Da PTZ nicht auf die Anwesenheit von O2 als Primärinhibitor angewiesen ist
und sowohl direkt mit Primärradikalen als auch mit Peroxyradikalen reagiert,
kann PTZ durch Reaktion mit gebildeten Radikalen, durch Oxidation mit
gelöstem O2 und durch thermischen Zerfall verbraucht werden. Durch die
Messungen unter verschiedenen Atmosphären und mit HAc als Referenz
zeigte sich, dass unter Luftatmosphäre mit zunehmender Temperatur ein
immer größerer PTZ-Anteil durch Oxidation verbraucht wird (16 % bei 50 °C;
59 % bei 100 °C) und der Anteil des PTZ-Verbrauchs durch
Radikalreaktionen immer weiter absinkt (82 % bei 50 °C; 29 % bei 100 °C).
Um also bei höheren Temperaturen eine gleiche Polymerisationsinhibierung
zu gewährleisten, muss die PTZ-Konzentration erhöht werden.
Die Diacrylsäure-Bildung in Acrylsäure ist eine Reaktion, die nicht durch die
zugesetzten Stabilisatoren inhibiert werden kann. Da Diacrylsäure (DiAA) in
der Literatur (Kap. 3.10.3) als in-situ Stabilisator beschrieben wird, hat eine
größere DiAA-Bildung Einfluss auf die Inhibierungsperiode. Dies ist
besonderst bei Temperaturen von 40..70 °C festzustellen, wo sich genügend
DiAA vor dem Polymerisationsbeginn bildet. Die DiAA-Bildung verläuft nach
einer Kinetik 2. Ordnung. Neben DiAA bilden sich auch Tri-AA und höhere
Oligomere. In Acrylsäure mit 200 ppm (g g-1) PTZ ergaben die Messungen
eine Geschwindigkeitskonstante (kDiAA) von 2,7*10-8 L mol-1 s-1 bei 80 °C. In
AA mit einem Wasseranteil von 0,06 % (g g-1) beträgt die
Aktivierungsenergie für diese Reaktion 88 kJ mol-1. Mit den gemessen Daten
die DiAA-Bildung in AA als Funktion der Temperatur abgeschätzt werden,
was besonderst bei der Aufarbeitung und Lagerung von AA für die
Produktqualität wichtig ist.
Bei höheren AA-Umsätzen (längere Verweilzeiten) bildet sich auch
Triacrylsäure, was mit in den AA-Verbrauch einbezogen werden muss. Bei
der numerische Lösung des Differentialgleichungssystems zeigt sich, dass
die Gechwindigkeitskonstanten von Di- und Tri-AA-Bildung in etwa gleich
groß sind und bei ca. 3*10-8 L mol-1 s-1 liegen.
AA und die Gruppe der AA-Ester sind in Bezug auf den O2-Verbrauch als
zwei voneinander unabhängige Systeme anzusehen. Innerhalb der Gruppe
der AA-Ester besteht aber eine lineare Beziehung zwischen der
Monomerkonzentration und dem O2-Verbrauch, mit dem die
Sauerstoffverbrauchsrate eines beliebigen AA-Esters anhand der
Monomerkonzentration abschätzbar ist. Die O2-Verbrauchsraten nehmen mit
zunehmender Größe des Alkylrestes also mit der Verringerung der
Monomerkonzentration ab. Daraus ergibt sich folgende Reihenfolge der
AA-Ester für die O2-Verbrauchsraten: MeA > EtA > BuA > EHA. Die nach
Arrhenius berechneten Aktivierungsenergien liegen im Bereich von
53...69 kJ mol-1, wobei in EHA der größte Wert messbar ist.
Die erste Gruppe besteht aus Acetaldehyd und Fufural, die beide den
O2-Verbrauch in AA erhöhen und die Stabilität von AA herabsetzen. Hierbei
erhöht Acetaldehyd (2000 ppm) den O2-Verbrauch bei 80°C um +34 % und
Fufural (2000 ppm) um +30 %.
Zur zweiten Gruppe zählt Propionaldehyd, das fast gar keinen Einfluss auf
die O2-Verbrauchsrate hat (+2 % bei 80°C und 2000 ppm). Lediglich die
Inhibierungsperiode von AA wird durch den Propionaldehydzusatz verringert.
Zusammenfassung 151
Zur dritten Gruppe ist Benzaldehyd zu rechnen, das als einzige der
untersuchten Substanz den O2-Verbrauch in AA erniedrigt (-35 % bei 80 °C
und 2000 ppm). Die Stabilität der AA nimmt jedoch bei Benzaldehydzugabe
ab und nicht wie anhand der O2-Verbrauchsraten zu vermuten wäre zu.
Ausgehend von diesen Untersuchungen ergibt sich folgende Reihenfolge mit
zunehmenden Gefährdungspotenzial der vier Aldehyde:
6.6.2 Einfluss der Metallionen (Fe3+, Cr3+ und Ni2+) auf die
Acrylsäurestabilität
als mit reinem Fe3+-Ionen festzustellen, aber dennoch überwiegen die für die
Polymerisationsinhibierung negativen Einflüsse der Fe3+-Ionen. Im Vergleich
zu den Aldehyden ist bei den Metallionen noch darauf hinzuweisen, dass mit
geringen Mengen von 0...10 ppm große Effekte zu erzielen sind. Die gleiche
Wirkung ist bei den untersuchten Aldehyden im Gegensatz dazu erst mit
200-fach größeren Konzentrationen (2000 ppm) zu erreichen. Ausgehend
von diesen Untersuchungen ist es möglich eine Reihenfolge mit
zunehmendem Gefährdungspotential für die AA-Stabilisierung aufzustellen:
7 Ausblick
Die Ausweitung der für AA gültigen Aussagen auf die AA-Ester konnte nur
zum Teil oder in abgewandelter Form bestätigt werden. Insgesamt weisen
die AA-Ester im Vergleich zur Doppelbindungskonzentration wesentlich
geringere O2-Verbrauchsraten als AA auf. Auch die Polymerisations-
eigenschaften (Löslichkeit des Polymers im Monomer) sind verschieden.
Deshalb sind die AA-Ester für sich als eigenständiges System zu betrachten.
Vergleiche innerhalb der AA-Ester sind aber gut möglich. So ist es mit den
gemachten Untersuchungen möglich, O2-Verbrauch und IP eines neuen
AA-Esters anhand der Doppelbindungskonz. abzuschätzen.
8 Abkürzungsverzeichnis
[L mol-1 s-1]
[M] : Monomerkonzentration [mol L-1]
[R 2 ⋅ ] : Polymerradikalkonzentration mit zwei Monomereinheit
[mol L-1]
[R 3 ⋅ ] : Polymerradikalkonzentration mit drei Monomereinheit
[mol L-1]
rWachstum : Reaktionsgeschwindigkeit des Polymerwachstums
[L mol-1 s-1]
rBrutto : Reaktionsgeschwindigkeit für den
[L mol-1 s-1]
rSauerstoff 2 : Reaktionsgeschwindigkeit der Copolymerradikal-
[L mol-1 s-1]
r Brutto Cop olymerisation : Bruttocopolymerisationsgeschwindigkeit [mol L-1 s-1]
t: Zeit in [s]
τ∗: mittlere Lebensdauer der Polymerradikalkette
rÜbertragung 1 : Reaktionsgeschwindigkeit der Übertragungsreaktion auf
AIBN: N,N-Azobisisobtyronitril
Mt(n)+: verschiedene Metallkationen
MeOH: Methanol
MMA: Methylmethacrylat
EHA: 2-Ethylhexylacrylat
BuA: Butylacrylat
EtA: Ethylacrylat
MeA: Methylacrylat
M: mittlere Molmasse [g mol-1]
HPLC: High Performance Liquide Chromatographie
TP: Trübungspunkt
IP: Inhibierungsperiode, Inhibierungsdauer
HAc: Essigsäure
k ges.(PTZ AA ) : Geschwindigkeitskonstante des gesamt
t: Verweilzeit [s]
kTriAA : Geschwindigkeitskonstante der TriAA-Bildung
[L mol-1 s-1]
[AA] : Acrylsäurekonzentration [mol L-1]
[DiAA] : Diacrylsäurekonzentration [mol L-1]
[TriAA] : Triacrylsäurekonzentration [mol L-1]
[MeHQ] : MeHQ-Konzentration [mol L-1]
[Monomer] : Monomerkonzentration [mol L-1]
[Monomerberechnet ] : berechnete Monomerkonzentration [mol L-1]
Me: Metallatom
Literaturverzeichnis 164
9 Literaturverzeichnis
[62] R. C. Lamb et al., J. Am. Chem. Soc. (85), 1963, pp. 3483.
[63] V. S. Savostyanov et al., J. Polym. Sci., Part A: Polym. Chem. (27),
1989, 1935-56.
[64] H. Becker, Diplomarbeit, TU Darmstadt 1999.
Anhang 169
10 Anhang
FIC
Stickstoff O2-Analysator
V8
V9 V10
D E F G
O °C
V6
V7
Monomer aus dem Reaktor Abfall
V5
Die ganze Apparatur wird als erstes 5 bis 6 h mit Stickstoff 5.0 gespült, um
den Sauerstoff aus der Apparatur zu verdrängen (öffnen von V6, V9, V10).
Nach Erreichen des stationären Betriebs werden 5 ml des Monomers im
Probebehälter D gesammelt (schließen von V5, V9, V10, öffnen von V6). Die
Monomere werden so in den an V9 geschlossenen Probenahmebehälter D
gepumpt, der mit Stickstoff gefüllt war. Der Probebehälter D hatte ein
Volumen von 150 ml, so dass durch die gesammelte Monomermenge (5 ml)
kein großer Druckanstieg im geschlossenen System resultierte. Dies ist
wichtig, um die Pumpleistung der Telab®-Pumpen konstant zu halten.
Nachdem genügend Probe gesammelt ist, wird zunächst der Behälter D
geschlossen (schließen von V6, öffnen von V5) und das Monomer, wie vor
der Probenahme, in den Abfallbehälter weitergeleitet. Anschließend erfolgt
die Messung. Hierfür wird das vom Sauerstoffmessgerät ausgegebene
Signal, mit einem AD-Wandler direkt an einen PC weitergeleitet, wo die
Auswertung stattfindet. Für die Messung wird die Flüssigkeitsprobe in den
Stripper E geleitet und der Sauerstoff mit einem konstanten Stickstoffstrom
ausgestrippt. Der Stripper wird von zwei Seiten (durch V6 und V10) mit
Stickstoff begast. Nachdem kein Sauerstoff mehr zu detektieren ist, wird die
Messung beendet (ca. 3 bis 4 min). Für die nächste Messung werden
Probebehälter und Stripper noch 5 min. mit Stickstoff gespült. Zum Schutz
des Sauerstoffmessgerätes vor Acryl- und Methacrylsäuredämpfen wurden
vor das Analysegerät noch eine Waschflasche mit Natronlauge und eine
Kühlfalle geschaltet. Die Kühlfalle wird bei 0 °C mit Eiskühlung betrieben.
Um festzustellen, ob die Anlage dicht ist, wird auf die Anlage ein
Stickstoffdruck von 1,5 bar gegeben und überprüft ob dieser Druck für ca. 2
bis 3 Stunden konstant bleibt. Hierzu werden V9 und V10 geöffnet und die
V6 und V7 geschlossen. Nach Erreichen des gewünschten Drucks wird der
Mass Flow Controller abgeschaltet und der Druck alle 30 min. kontrolliert.
Anhang 171
Signal
12
10
Zeit
10.1.4.1 Auswertung
Es gilt:
mO = Sauerstoffmenge im Probevolumen [mg]
2
•
νN 2
= Stickstoffdurchflussmenge = 10,2 [ml s-1]
C = Umrechnungsfaktor [mA-1]
m O2 m O2 (10-4)
[O 2 ] = =
m Probe V Probe ⋅ ρ Probe
Es gilt:
[O2 ] = Sauerstoffkonzentration der Probe [g g-1 = ppm]
m O2 = Sauerstoffmenge im Probevolumen [g]
Anhang 173
AA : ρ AA (T ) = 1,0717 − 0,0011⋅ T
(10-5)
MAA : ρ MAA (T ) = 1,0387 − 0,0012 ⋅ T
AD-Wandler
und PC
A
Monomer Abfall
V1 O2-Sensor V5
Luft
V2
C
TIR
Stickstoff
PTZ-Stabilisatorlösung
V12
V3 V11 V4
B
Abb. 10-3: Reaktor zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts von Acryl- und
Methacrylmonomeren. C = disk. Rührkessel; A = Vorrats-
behälter; B = Telab®-Pumpe.
Der Rührkessel C wird aus dem Vorratsbehälter A mittels der Pumpe B mit
luftgesättigtem Monomer befüllt. Dazu müssen die Ventile V4 und V11
geschlossen und V5 geöffnet sein. Bei der Befüllung ist darauf zu achten,
dass alle Luftblasen aus dem Reaktor entweichen. Dann wird Ventil V11
geschlossen und die entsprechende Reaktortemperatur eingestellt. Nachdem
die Temperatur erreicht und konstant ist wird auch das Ventil V5
geschlossen. In diesem geschlossenen System wird dann die
Sauerstoffkonzentration als Funktion der Verweilzeit aufgezeichnet. Da es
sich um ein geschlossenes System handelt wird die Verweilzeit des
Monomers im Reaktor je nach Temperatur im Bereich von 1...24 h variiert.
Längere Verweilzeiten sind aufgrund der Polymerisationsgefahr nicht
messbar. Zur Kalibrierung des Messgerätes wird am Ende der Messung das
Monomer mit Stickstoff gespült und so der verbliebene Sauerstoff
ausgestrippt. Hierzu wird das Monomer zuerst zusätzlich mit PTZ stabilisiert.
Dies geschieht durch die Pumpe B und durch öffnen von V3, V11 und V5.
Nach dem schließen dieser Ventile wird V12 und V5 geöffnet und so
Stickstoff durch den Reaktor und das Monomer geleitet. Auf diese Weise
wird der Restsauerstoff ausgestrippt und das Monomer sauerstofffrei. Dieser
Vorgang sollte nicht länger als 3...5 Minuten dauern, um eine Polymerbildung
zu vermeiden. Nach der Messung wird die Reaktorheizung abgestellt und zur
Reaktorspülung mit voller Pumpleistung das Monomer aus dem
Vorratsbehälter A durch den Reaktor C gepumpt.
10.2.4.1 Fluoreszenzlöschung
Sauerstoff als Triplett Molekül hat die Fähigkeit die Fluoreszenz und
Phosphoreszenz verschiedener Luminophore zu löschen. Dieses Phänomen
wird als dynamische Fluoreszenzlöschung bezeichnet. Zusammenstöße von
O2-Molekülen mit Fluorophoren im angeregten Zustand führen hierbei zu
einer strahlungsfreien Energieübertragung. Das Ausmaß der
Fluoreszenzlöschung wird von der Anzahl der Stöße mit O2-Molekülen
bestimmt. Die Stoßzahl ist von der O2-Konzentration, der Viskosität, der
Temperatur und dem Druck der sauerstoffhaltigen Lösung abhängig.
I0
= 1 + k ⋅ pO2 (10-6)
I
Es gilt:
I0 : Fluoreszenzintensität beim einem Sauerstoffdruck von 0
I: Fluoreszenzintensität beim einem Sauerstoffdruck p
k: Stern Volmer Konstante
pO2 : O2-Partialdruck
Für die Bestimmung der Stabilisatoren PTZ und MeHQ, sowie deren
Abbauprodukte wurde eine HPLC-Anlage das Modell HP 1090 Series L
Liquid Chromatograph der Firma HP genutzt. Als Detektor wurde ein UV-VIS
Detektor (Filter Photometric Detector) verwendet. Als Säule kam eine
modifizierte RP18 Säule mit der Modellbezeichnung NC-03 (250 x 3,0 mm)
PRONTOSIL 120-3-C18-AQ 3,0-956m zum Einsatz. Die mobile Phase
bestand aus einem Gemisch aus Acetonitril (Fisher Chemicals, 99,99 %) und
Wasser (bidestilliertes H2O), dass in der Zusammensetzung je nach
untersuchtem Stabilisator und Monomer variierte. Standardmäßig wurde in
AA mit zwei Methoden zur Stabilisatorbestimmung von PTZ und MeHQ
gearbeitet.
Kanal: Kanal B
Detektor: UV-VIS Detektor
Hawlett Packard
Wellenlänge: 280 nm
Abs. Max.: 254 nm (PTZ : Abs. Koe.= 50119 l*mol-1*cm-1 )
288 nm (MeHQ : Abs. Koe.= 2445 l*mol-1*cm-1 in H2O / 209 l*mol-1*cm-1 in AcN )
Eluent: 40 % Acetonitril / 60 % Wasser
H H H
H H
H O O OH
H H
H O H O H O
Anhang 182
10.5 Fehlerbetrachtung
10.5.1 Stabilitätsbestimmung
Beim Abschmelzen der Ampullen ist ein Lufteinschluß von ca. 0,5 ml nicht zu
vermeiden. Die Menge des Sauerstoffs der so zusätzlich in das System
gelangt und der daraus resultierende Fehler soll an dieser Stelle berechnet
werden.
Folgendes wird angenommen:
Probe: 12 ml ≈ 0,012 kg
Sauerstoffsättigungskonzentration: 56 ppm
Sauerstoffmenge in AA (Mittelwert) ≈ 0,78 mg O2
Durch die zusätzliche Luftblase in der Ampulle entsteht ein Fehler von 5,4 %.
Bei Lufttemperaturen von 300 °C erhöht sich dieser auf 10 %.
Anhang 183
Bei der Probenahme konnte das Volumen des Monomers nur mit einer
Genauigkeit von ± 0,1 ml gemessen werden. Bei einem Probevolumen von 5
ml macht das einen Fehler von 2 % aus. Die größeren Abweichungen bei
den einzelnen Sauerstoffmessungen sind daher durch das unterschiedliche
Verhalten der Monomere zu erklären, die auf Spuren von Verunreinigungen
zurückzuführen sind.
Da die Messungen direkt im Monomer erfolgen, fällt der Fehler der bei der
Probenahme auftritt weg.
10.6 Geräteliste
Tab. 10-28: Prozentualer Anteil der Teilreaktionen (PTZ Ox, PTZ T, PTZ R)
am PTZ-Verbrauch (AA in Luft).
T / °C PTZ-Abbaureaktionen: k / %
PTZ Ox AA in Luft PTZ T AA in Luft PTZ R AA in Luft PTZ ges. AA in Luft
50 16,3% 2,2% 81,5% 100,0%
60 27,1% 4,8% 68,1% 100,0%
70 27,2% 3,9% 68,9% 100,0%
80 44,3% 3,9% 51,8% 100,0%
90 54,1% 8,2% 37,7% 100,0%
100 58,9% 12,2% 28,9% 100,0%
Konzentration / ppm
Extrapolationsgleichung: y=0,1686x^2-23,366x+809,72
70 0,04 0,32
80 2,31 19,59
90 8,57 72,58
100 159,12
HAc in Luft MeHQ-Verbrauch MeHQ-Verbrauch
T / °C k ges. (MeHQ HAc ) / ppm h-1 k ges. (MeHQ HAc ) / µmol L-1 h-1
Extrapolationsgleichung: y=0,0006917x^2-0,08361x+2,59911
60 0,01 0,07
70 0,14
80 0,06 0,34
90 0,68
100 0,22 1,15
T / °C k ges. (MeHQAA) / k ges. (MeHQHAc)
70 2,4
80 58,2
90 107,3
100 137,8
Anhang 202
k = A ⋅ e− E A / RT E A / kJ mol-1
MeHQ T = 70...90 °C (AA in Luft) 282
MeHQ (HAc in Luft) 72
MeHQ (HAc in N2) 67
Anhang 203
Tab. 10-49: Auftragung von 1/[AA] gegen die Verweilzeit t zur Bestimmung
der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des AA-Verbrauchs.
AA + 200 ppm PTZ
2. Ordnung bei 80 °C
-1
t /s [AA] t / L mol-1 [AA] 0 -1 / L mol-1
0 0,06891 0,06891
32400 0,07034 0,06891
94500 0,07301 0,06891
242100 0,08043 0,06891
328500 0,08557 0,06891
353700 0,08670 0,06891
584100 0,10132 0,06891
1480500 0,17325 0,06891
Steigung = 2k k T / °C
-1 -1
L mol s L mol-1 s-1
5,5E-08 2,7E-08 80
Tab. 10-50: Auftragung von 1/[AA] gegen die Verweilzeit t zur Bestimmung
der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des AA-Verbrauchs.
AA + 200 ppm MeHQ
2. Ordnung bei 80 °C
-1
t /s [AA] t / L mol-1 [AA] 0 -1 / L mol-1
0 0,06877 0,06877
32400 0,07010 0,06877
94500 0,07327 0,06877
242100 0,07988 0,06877
328500 0,08464 0,06877
353700 0,08655 0,06877
Steigung = 2k k T / °C
L mol-1 s-1 L mol-1 s-1
4,9E-08 2,5E-08 80
Anhang 206
-1 -1
Standard-
Monomer k DiAA / L mol s abweichung T / °C
AA + 200 ppm PTZ 2,7E-08 ± 0,1E-08 80
AA + 200 ppm PTZ 4,1E-09 ± 0,1E-09 60
AA + 200 ppm PTZ 5,9E-10 ± 0,2E-10 40
Tab. 10-54: Auftragung von 1/[AA] gegen die Verweilzeit t zur Bestimmung
der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des AA-Verbrauchs
(T = 80°C).
AA + 200 ppm PTZ
2. Ordnung bei 80 °C
-1
t /s [AA] t / L mol-1 [AA] 0 -1 / L mol-1
0 0,06891 0,06891
32400 0,07034 0,06891
94500 0,07301 0,06891
242100 0,08043 0,06891
328500 0,08557 0,06891
353700 0,08670 0,06891
584100 0,10132 0,06891
1480500 0,17325 0,06891
Steigung = 2k k T / °C
-1 -1
L mol s L mol-1 s-1
5,5E-08 2,7E-08 80
Anhang 207
AA + AA −> DiAA
AA + DiAA −> TriAA
∗L
H∗ Randbedingungen ∗L
H∗ Modellparameter ∗L
H∗ kinetisches Modell ∗L
r1 = k1 ∗ AA@tD ^ k3
r2 = k2 ∗ AA@tD ^ k4 ∗ DiAA@tD ^ k5
H∗ ODGL−Löser∗L
sol1 = NDSolve@8AA '@tD == dAA, AA@0D AA0, DiAA '@tD == dDiAA, DiAA@0D DiAA0,
TriAA '@tD == dTriAA, TriAA@0D TriAA0<,
8AA, DiAA, TriAA<, 8t, 0, 1480500<D;
H∗ Graphische Ausgabe ∗L
<< Graphics`Legend`
Tab. 10-56: Auftragung von 1/[AA] gegen die Verweilzeit t zur Bestimmung
der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des AA-Verbrauchs
(T = 60°C).
AA + 200 ppm PTZ
2. Ordnung bei 60 °C
-1
t /s [AA] t / L mol-1 [AA] 0 -1 / L mol-1
0 0,06891 0,06891
32400 0,06916 0,06891
94500 0,06965 0,06891
242100 0,07081 0,06891
328500 0,07148 0,06891
353700 0,07158 0,06891
584100 0,07384 0,06891
Steigung = 2k k T / °C
-1 -1
L mol s L mol-1 s-1
8,3E-09 4,1E-09 60
Tab. 10-57: Auftragung von 1/[AA] gegen die Verweilzeit t zur Bestimmung
der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des AA-Verbrauchs
(T = 40°C).
AA + 200 ppm PTZ
2. Ordnung bei 40 °C
-1
t /s [AA] t / L mol-1 [AA] 0 -1 / L mol-1
0 0,06891 0,06891
32400 0,06894 0,06891
94500 0,06902 0,06891
242100 0,06919 0,06891
328500 0,06929 0,06891
353700 0,06892 0,06891
584100 0,06973 0,06891
Steigung = 2k k T / °C
L mol-1 s-1 L mol-1 s-1
1,2E-09 5,9E-10 40
Anhang 209
Tab. 10-59: Inhibierungsperiode (IP) von EHA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...110 °C).
EHA + 15 ppm MeHQ
T / °C Luft Stickstoff
VWZ / h VWZ / h
110 16,75 13,75
90 64,25 16,25
80 184,25 27,25
70 640,25 139,25
60 1486,25 927,75
Tab. 10-60: Inhibierungsperiode (IP) von BuA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...110 °C).
BA + 15 ppm MeHQ
T / °C Luft Stickstoff
VWZ / h VWZ / h
110 16,75 40,75
90 40,25 16,25
80 136,25 19,25
70 312,25 47,25
60 1367,75 91,25
Tab. 10-61: Inhibierungsperiode (IP) von EtA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...80 °C).
EtA + 15 ppm MeHQ
T / °C Luft Stickstoff
VWZ / h VWZ / h
80 134,50 28,00
70 322,80 78,40
60 874,25 140,00
Anhang 211
Tab. 10-62: Inhibierungsperiode (IP) von MeA + 15 ppm MeHQ in Luft- und
Stickstoffatmosphäre (60...80 °C).
MeA + 15 ppm MeHQ
T / °C Luft Stickstoff
VWZ / h VWZ / h
80 123,50 21,00
70 234,65 52,50
60 679,25 98,70
Tab. 10-67: Die O2-Verbrauchsraten kges.(O2) von AA, EHA, BuA, EtA und
MeA im diskontinuierlich betriebenen Rührkessel (40...90 °C).
Tab. 10-68: Die O2-Verbrauchsraten kges.(O2) von EHA, BuA, EtA und MeA
als Funktion der Monomerkonzentration (Doppelbindungs-
konzentration) im diskontinuierlich betriebenen Rührkessel
(60...80 °C).
T / °C 80 70 60
Monomer k ges. (O 2 ) / mol L h
-1 -1 -1 -1
k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L-1h-1 [c] / mol L-1
AA 1,11E-04 6,50E-05 4,92E-05 14,6
MeA 6,59E-06 4,12E-06 2,47E-06 11,0
EtA 4,02E-06 1,94E-06 1,26E-06 9,2
BuA 3,32E-06 1,72E-06 8,69E-07 7,0
EHA 2,42E-06 1,10E-06 4,74E-07 4,8
Monomer Fitgleichung
AA
MeA y = 4,9146691208E-12x^3,2197242453
EtA y = 9,3662324321E-14x^3,9951448753
BuA y = 2,7205080949E-14x^4,2273070985
EHA y = 1,6799192112E-16x^5,3201444099
Anhang 214
Tab. 10-73: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Acetaldehydkonzentration.
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 2 H 4 O] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
T / °C k ges. (O 2 ) / ppm h-1 k ges. (O 2 ) / ppm h -1
k ges. (O 2 ) / ppm h-1
40 0,20 0,20 0,20
60 0,43 0,48 0,51
80 3,06 3,25 4,07
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 2 H 4 O] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1 -1 -1 -1 -1 -1
T / °C k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h
40 6,55E-06 6,55E-06 6,55E-06
60 1,40E-05 1,58E-05 1,68E-05
80 1,00E-04 1,07E-04 1,34E-04
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 2 H 4 O] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1
T / °K-1 ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 )
0,003192 -20,12 -20,12 -20,12
0,003001 -19,36 -19,25 -19,19
0,002831 -17,40 -17,33 -17,11
Steigung (-E A *R -1 ) / °K -7473,4 -7652,6 -8268,4
Achsenabschnitt (ln A) 3,5 4,1 6,1
-1 -1
A / mol L s 33,8 61,4 430,5
E A / kJ mol-1 -62 -64 -69
Formel Arrhenius
ln k ges. (O 2 ) = ln A - E A /R*T
[C 2 H 4 O] / ppm 0 500 2000
[C 2 H 4 O] / mol L-1 0,000 0,012 0,048
Tab. 10-74: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Acetaldehydkonzentration bei 80 °C.
Acetaldehyd
Monomer [Acetaldehyd] Atmosphäre IP / h
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm Luft 31,33
AA + 200 ppm MeHQ + AAL 500 ppm Luft 28,00
AA + 200 ppm MeHQ + AAL 2000 ppm Luft 22,67
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm N2 2,33
AA + 200 ppm MeHQ + AAL 500 ppm N2 1,67
AA + 200 ppm MeHQ + AAL 2000 ppm N2 1,67
Anhang 217
Tab. 10-75: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Propionaldehydkonzentration.
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 3 H 6 O ] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
T / °C k ges. (O 2 ) / ppm h-1 k ges. (O 2 ) / ppm h -1
k ges. (O 2 ) / ppm h-1
40 0,20 0,20 0,20
60 0,61 0,63 0,69
80 2,84 2,86 3,04
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 3 H 6 O] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1 -1 -1 -1 -1 -1
T / °C k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h
40 6,55E-06 6,55E-06 6,55E-06
60 2,01E-05 2,08E-05 2,25E-05
80 9,31E-05 9,39E-05 9,98E-05
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 3 H 6 O] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1
T / °K-1 ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 )
0,003192 -20,12 -20,12 -20,12
0,003001 -19,00 -18,97 -18,89
0,002831 -17,47 -17,46 -17,40
Steigung (-E A *R -1 ) / °K -7310,3 -7337,4 -7511,5
Achsenabschnitt (ln A) 3,1 3,2 3,8
-1 -1
A / mol L s 22,7 25,0 44,2
E A / kJ mol-1 -61 -61 -62
Formel Arrhenius
ln k ges. (O 2 ) = ln A - E A /R*T
[C 3 H 6 O ] / ppm 0 500 2000
[C 3 H 6 O ] / mol L-1 0,000 0,009 0,035
Tab. 10-76: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Propionaldehydkonzentration bei 80 °C.
Propionaldehyd
Monomer [Propionaldehyd] Atmosphäre IP / h
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm Luft 31,33
AA + 200 ppm MeHQ + PAL 500 ppm Luft 28,00
AA + 200 ppm MeHQ + PAL 2000 ppm Luft 25,33
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm N2 2,33
AA + 200 ppm MeHQ + PAL 500 ppm N2 1,33
AA + 200 ppm MeHQ + AAL 2000 ppm N2 1,67
Anhang 218
Tab. 10-77: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Benzaldehydkonzentration.
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 7 H 6 O ] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
T / °C k ges. (O 2 ) / ppm h-1 k ges. (O 2 ) / ppm h -1
k ges. (O 2 ) / ppm h-1
40 0,20 0,20 0,20
60 0,58 0,49 0,35
80 2,62 2,16 1,69
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 7 H 6 O ] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1 -1 -1 -1 -1 -1
T / °C k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h
40 6,55E-06 6,55E-06 6,55E-06
60 1,89E-05 1,60E-05 1,15E-05
80 8,60E-05 7,07E-05 5,55E-05
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 7 H 6 O ] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1
T / °K-1 ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 )
0,003192 -20,12 -20,12 -20,12
0,003001 -19,06 -19,23 -19,56
0,002831 -17,55 -17,75 -17,99
Steigung (-E A *R -1 ) / °K -7088,4 -6541,1 -5846,7
Achsenabschnitt (ln A) 2,4 0,6 -1,6
-1 -1
A / mol L s 11,1 1,9 0,2
E A / kJ mol-1 -59 -54 -49
Formel Arrhenius
ln k ges. (O 2 ) = ln A - E A /R*T
[C 7 H 6 O ] / ppm 0 500 2000
[C 7 H 6 O 2 ] / mol L-1 0,000 0,005 0,020
Tab. 10-78: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Benzaldehydkonzentration bei 80 °C.
Benzaldehyd
Monomer [Benzaldehyd] Atmosphäre IP / h
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm Luft 31,33
AA + 200 ppm MeHQ + BAL 500 ppm Luft 26,33
AA + 200 ppm MeHQ + BAL 2000 ppm Luft 21,00
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm N2 2,33
AA + 200 ppm MeHQ + BAL 500 ppm N2 1,00
AA + 200 ppm MeHQ + BAL 2000 ppm N2 1,67
Anhang 219
Tab. 10-79: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Furfuralkonzentration.
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 5 H 4 O 2 ] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
T / °C k ges. (O 2 ) / ppm h-1 k ges. (O 2 ) / ppm h -1
k ges. (O 2 ) / ppm h-1
40 0,20 0,20 0,20
60 0,65 0,77 0,87
80 2,85 3,12 3,71
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 5 H 4 O 2 ] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1 -1 -1 -1 -1 -1
T / °C k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h k ges. (O 2 ) / mol L h
40 6,55E-06 6,55E-06 6,55E-06
60 2,14E-05 2,53E-05 2,84E-05
80 9,36E-05 1,02E-04 1,22E-04
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
[C 5 H 4 O 2 ] / ppm 0 ppm 500 ppm 2000 ppm
-1
T / °K-1 ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 ) ln k ges. (O 2 )
0,003192 -20,12 -20,12 -20,12
0,003001 -18,94 -18,77 -18,66
0,002831 -17,47 -17,38 -17,20
Steigung (-E A *R -1 ) / °K -7330,9 -7589,9 -8072,1
Achsenabschnitt (ln A) 3,2 4,1 5,6
-1 -1
A / mol L s 24,7 58,7 275,6
E A / kJ mol-1 -61 -63 -67
Formel Arrhenius
ln k ges. (O 2 ) = ln A - E A /R*T
[C 5 H 4 O 2 ] / ppm 0 500 2000
[C 5 H 4 O 2 ] / mol L-1 0,000 0,005 0,022
Tab. 10-80: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Furfuralkonzentration bei 80 °C.
Fufural
Monomer [Fufural] Atmosphäre IP / h
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm Luft 30,56
AA + 200 ppm MeHQ + Fur 500 ppm Luft 25,67
AA + 200 ppm MeHQ + Fur 2000 ppm Luft 23,00
AA + 200 ppm MeHQ 0 ppm N2 1,67
AA + 200 ppm MeHQ + Fur 500 ppm N2 1,67
AA + 200 ppm MeHQ + Fur 2000 ppm N2 2,00
Anhang 220
Tab. 10-81: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Fe3+-Konzentration.
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
3+
[Fe ] / ppm 0 ppm 1 ppm 3 ppm 5 ppm
-1 -1 -1 -1
T / °C k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h
40 0,3 0,6 1,1 1,5
50 0,6 1,2 2 3
60 1,3 2,3 3,5 5,5
70 2 4,2 7 8,8
80 3,4 7,1
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
3+
[Fe ] / ppm 0 ppm 1 ppm 3 ppm 5 ppm
T / °C k ges. (O 2 ) / mol L-1 h-1 k ges. (O 2 ) / mol L-1 h-1 k ges. (O 2 ) / mol L-1 h-1 k ges. (O 2 ) / mol L-1 h-1
40 9,8E-06 2,0E-05 3,6E-05 4,9E-05
50 2,0E-05 3,9E-05 6,6E-05 9,8E-05
60 4,3E-05 7,5E-05 1,1E-04 1,8E-04
70 6,6E-05 1,4E-04 2,3E-04 2,9E-04
80 1,1E-04 2,3E-04
Tab. 10-82: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Fe3+-Konzentration bei 80 °C.
3+
AA + 200 ppm MeHQ + Fe , T = 80 °C
IP / h IP / h
3+
[Fe ] / ppm Luft Stickstoff
0 20,0 0,4
1 14,0 0,1
3 11,0 0,1
5 9,0 0,1
10
Tab. 10-83: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Cr3+-Konzentration.
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
3+
[Cr ] / ppm 0 ppm 1 ppm 5 ppm 10 ppm
-1 -1 -1 -1
T / °C k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h
40 0,6 0,7 0,5 0,5
60 1,3 1,2 1,1 0,9
80 3,7 3,4 3,2 2,7
Tab. 10-84: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Cr3+-Konzentration bei 80 °C.
3+
AA + 200 ppm MeHQ + Cr , T = 80 °C
IP / h IP / h
3+
[Cr ] / ppm Luft Stickstoff
0 28,7 1,9
1 29,7 3,0
5 39,2 3,0
10 53,2 2,5
Tab. 10-85: O2-Verbrauchsraten von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion der
Temperatur und der Ni2+-Konzentration.
Monomer: AA + 200 ppm MeHQ
2+
[Ni ] / ppm 0 ppm 1 ppm 5 ppm 10 ppm
-1 -1 -1 -1
T / °C k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h k ges. (O 2 ) / ppm h
40 0,5 0,6 0,5 0,5
60 1,5 1,4 1,6 1,3
80 3,4 3,1 3,3 2,9
Tab. 10-86: Inhibierungsperiode (IP) von AA + 200 ppm MeHQ als Funktion
der Ni2+-Konzentration bei 80 °C.
2+
AA + 200 ppm MeHQ + Ni , T = 80 °C
IP / h IP / h
2+
[Ni ] / ppm Luft Stickstoff
0 29,3 1,7
1 47,3 1,7
5 71,3 2,5
10 95,3 2,5
Anhang 222
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich meine Dissertation selbstständig
und nur mit den aufgeführten Hilfsmitteln angefertigt habe.
____________________
(Holger Becker)
Holger Becker Darmstadt, den 20.05.2004
Am Holzberg 37
36304 Alsfeld
Erklärung
____________________
(Holger Becker)
Holger Becker Darmstadt, den 20.05.2004
Am Holzberg 37
36304 Alsfeld
Lebenslauf
Persönliche Daten
Holger Becker
geboren am 01.11.1971
in Alsfeld / Hessen
ledig
Schulbildung
1978 – 1982 Grundschule (Gerhart Hauptmann Schule, Alsfeld)
1982 – 1984 Förderstufe (Gerhart Hauptmann Schule, Alsfeld)
1984 – 1991 Staatliches Gymnasium
(Albert Schweitzer Schule, Alsfeld)
1991 Abschluss mit der allgemeinen Hochschulreife
Studium
1992 Chemiestudium an der TU-Darmstadt
1995 Abschluss des Vordiploms
1998 Abschluss der Diplomprüfungen
1999 Abschluss von Diplomarbeit und Chemiestudium an der
TU-Darmstadt
Bisherige Tätigkeiten
1999 - 2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ernst-Berl-Institut für
Technische und Makromolekulare Chemie der
TU-Darmstadt bei Prof. Dr.-Ing. H. Vogel.
2003 Entwicklungschemiker bei der Firma Naturin GmbH &
Co. KG, Weinheim
____________________
(Holger Becker)