Dienstvertrag: Straße
Dienstvertrag: Straße
Dienstvertrag: Straße
zwischen
und
Herrn ❌ Frau ☐
Vorname: Oussema
Nachname: Dabbebi
Anschrift: Sidi Mansour Straße Km 12 Sfax,Tunisien
Land: Tunesien
Nationalität: Tunesien
Geburtsdatum: 31-05-2003
Reisepassnummer: I689023
(im Folgenden: Kunde)
Präambel
Die Parteien schließen die nachfolgende Vereinbarung mit dem Ziel, alle grundsätzlichen
Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der nicht aus einem Land der Europäischen Union
stammende Kunde in Deutschland eine Ausbildung (Pflegefachmann /-frau) aufnehmen kann.
Das Programm beginnt mit der Organisation eines Sprachkurses in der Heimat des Kunden und
endet mit der Erteilung der Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Gesundheits- und
Krankenpfleger/in“ bzw. „Pflegefachmann/-frau“.
Sämtliche Vereinbarungen oder Verträge, die vor der Unterzeichnung dieses Dienstvertrags
unterschrieben wurden, sind ab Unterzeichnung dieses Dienstvertrags nicht mehr gültig.
• Beratung und Vertretung beim Stellen eines Antrags auf Feststellung der
Gleichwertigkeit ausländischer Schulqualifikationen zum Erhalt eines sog.
Gutachterliche Stellungnahme von der deutschen zuständigen Landesbehörde;
• Überlassung eines Lebensmittelpaketes im Wert von ca. 40,00 € am Tag der Einreise
in Deutschland;
• Beratung bei der Suche nach einer Wohnunterkunft in Deutschland sowie umfassende
Unterstützung bei allen damit im Zusammenhang stehenden rechtlichen und
tatsächlichen Fragestellungen (z. B. Kautionsverhandlungen, Klärung von
Mietvertragsangelegenheiten);
• Beratung und Vertretung bei der Organisation bzw. Anmeldung bei einer Pflegeschule
einschließlich End-Examen zur Erlangung der Erlaubnis zur Führung der
Berufsbezeichnung „Pflegefachmann/-frau“;
• Beratung und Vertretung beim Stellen eines Antrags auf Erteilung eines
Aufenthaltstitels bzw. einer Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Absolvierung der
Ausbildung im Sinne der Nr. 8;
• Beratung und Vertretung beim Stellen eines Antrags auf Erteilung der Erlaubnis zum
Führen der Berufsbezeichnung „Pflegefachmann/-frau;
• Beratung und Vertretung beim Stellen eines Antrags auf Erteilung eines
Aufenthaltstitels bzw. einer Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Suche nach einem
Arbeitsplatz bzw. zum Zweck der Beschäftigung als Fachkraft nach dem Erhalt der
Berufsurkunde als „Pflegefachmann/-frau“;
• Der Dienstleister ist berechtigt, Dritte mit der Erbringung der in Abs. 1 genannten
Leistungen zu beauftragen.
• Nicht Gegenstand dieses Dienstvertrages ist die Vermittlung des Kunden in ein
Arbeitsverhältnis einschließlich aller Leistungen, die zur Vorbereitung und Durchführung der
Vermittlung erforderlich sind im Sinne des § 296 Abs. 1 Satz 3 SGB III. Die Parteien stellen
klar, dass dies auch für dasjenige Arbeitsverhältnis gilt, welches nach den behördlichen
Vorgaben Voraussetzung für die Ausbildung im Sinne des Abs. 1 Nr. 8 ist.
§2 Vergütung
• Falls und soweit die in § 1 Abs. 1 aufgeführten Leistungen nicht nach Abs. 2
vergütungspflichtig sind, sind diese für den Kunden kostenlos.
• Beendet der Kunde die Zusammenarbeit mit dem Dienstleister, nachdem ihm ein
Gutachterlicher Stellungnahme seitens die zuständige Landesbehörde für die
Schulanerkennung im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 2 erteilt wurde, aber bevor ihm ein
Visum zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 4
erteilt wurde, so hat er für sämtliche bis zur Beendigung der Zusammenarbeit
erbrachten Leistungen des Dienstleisters insgesamt eine pauschale Vergütung in Höhe
von 500,00 € brutto zu zahlen. Die Gutachterlicher Stellungnahme sowie das Visum
gelten jeweils als erteilt im Sinne von Satz 1, wenn diese dem Kunden mindestens in
Textform zugegangen sind.
• Beendet der Kunde die Zusammenarbeit mit dem Dienstleister, nachdem ihm ein
Visum zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 4
erteilt wurde, aber bevor ihm die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung
„Pflegefachmann/-frau“ im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 12 erteilt wurde, so hat er für
sämtliche bis zur Beendigung der Zusammenarbeit erbrachten Leistungen des
Dienstleisters insgesamt eine pauschale Vergütung in Höhe von 2.000,00 € brutto zu
zahlen. Das Visum sowie die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung
„Pflegefachmann/-frau“ gelten jeweils als erteilt im Sinne von Satz 1, wenn diese dem
Kunden mindestens in Textform zugegangen sind.
• Vermittelt der Dienstleister dem Kunden innerhalb von 2 Wochen nach Erteilung der
Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Pflegefachmann/-frau“ ein
sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis über eine Tätigkeit als
„Pflegefachmann/-frau“ und nimmt der Kunde das diesbezügliche Angebot des
Arbeitgebers auf Abschluss eines Arbeitsvertrages nicht innerhalb von 2 Wochen nach
Zugang des Angebotes an, hat der Kunde für sämtliche bis dahin erbrachten
Leistungen des Dienstleisters insgesamt eine pauschale Vergütung in Höhe von
2.000,00 € brutto zu zahlen. Die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung
„Pflegefachmann/-frau“ gilt als erteilt im Sinne von Satz 1, wenn diese dem Kunden
mindestens in Textform zugegangen ist.
• Die Zusammenarbeit gilt als seitens des Kunden beendet im Sinne des Abs. 2 a) bis c),
wenn
• der Kunde den Vertrag aufgrund eines in seiner Verantwortungs- und Risikosphäre
liegenden Grundes kündigt oder
• der Dienstleister den Vertrag aus einem von dem Kunden zu vertretenden wichtigen
Grund kündigt und der Dienstleister den Kunden vor der Kündigung erfolglos
abgemahnt hat, soweit nicht eine Abmahnung entbehrlich ist, oder
• der Kunde ohne Kündigung des Vertrages die weitere Zusammenarbeit mit dem
Dienstleister ausdrücklich oder konkludent endgültig ablehnt oder
• der Kunde die Ausbildung im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 8 schuldhaft nicht beginnt oder
schuldhaft nicht erfolgreich beendet oder
• der Kunde auf eine mindestens der Textform entsprechende Aufforderung des
Dienstleisters um Vornahme einer zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen des
Dienstleisters erforderlichen Handlung oder Abgabe einer entsprechenden Erklärung
innerhalb einer in der Aufforderung mitgeteilten angemessenen – mindestens aber
sechs Wochen dauernden – Frist nicht reagiert und der Dienstleister den Kunden in
dem Aufforderungsschreiben darauf hinweist, dass die nicht fristgerechte Reaktion auf
die Aufforderung als Erklärung auf Beendigung der Zusammenarbeit durch den
Kunden angesehen wird (§ 308 Nr. 5 BGB).
• Die Vergütungspflicht nach Abs. 2 entfällt, wenn für die Erfüllung der Voraussetzungen
nach Abs. 2 a) bis c)
ursächlich ist.
• Die Vergütung nach Abs. 2 wird bei Vorliegen der jeweiligen Voraussetzungen sofort fällig.
• Der Kunde trägt die an den jeweiligen Anbieter/Träger zu zahlenden Kosten für den
Sprachkurs nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 dieses Vertrages.
• Soweit die Ausbildung nach § 1 Abs. 1 Nr. 8 nicht über öffentliche Mitteln finanziert werden
kann, hat der Kunde die an den jeweiligen Anbieter/Träger zu zahlenden Kosten für die
Ausbildung zu tragen.
• Erforderliche Kosten für etwaige Übersetzungen und/oder Beglaubigungen trägt der Kunde.
• Der Kunde trägt auch die im Rahmen seiner Einreise in die Bundesrepublik Deutschland
anfallenden erforderlichen Beförderungsentgelte.
• Darüber hinaus trägt der Kunde folgende etwaig anfallende weitere Kosten selbst:
Mietkosten für eine Wohnunterkunft, Umzugskosten, Kosten für Versicherungen, Kosten für
die Eröffnung und Führung eines Girokontos, Gebühren für den Kita- oder Schulbesuch der
Kinder des Kunden, sonstige durch die Tätigkeit des Dienstleisters nach § 1 Abs. 1 Nr. 13
entstehende erforderliche Kosten.
§4 Kostenlose Serviceleistung
Bleiben die Leistungen des Dienstleisters für den Kunden nach § 2 Abs. 1 kostenlos, wird der
Dienstleister dem Kunden für die Dauer der ersten 24 Monate des infolge der Vermittlung des
Dienstleisters zustande gekommenen Arbeitsverhältnisses in allen Fragen der beruflichen und
gesellschaftlichen Integration beratend und unterstützend zur Seite stehen.
• Der Kunde verpflichtet sich, jede Aufnahme einer Beschäftigung dem Dienstleister
unverzüglich in Textform mitzuteilen.
§6 Kündigung
§7 Haftungsausschluss
• Der Dienstleister übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der ihm seitens des
Kunden zur Verfügung gestellten Dokumente/Unterlagen/Informationen. Der Dienstleister
ist insbesondere nicht verpflichtet, etwaige Übersetzungen auf ihre Richtigkeit und
Vollständigkeit hin zu überprüfen.
• Eine Haftung des Dienstleisters für Schäden, welche der Kunde im Rahmen eines etwaigen
Arbeitsverhältnisses in Deutschland erleidet, ist ausgeschlossen, soweit der Dienstleister
den jeweiligen Schaden nicht durch eigenes schuldhaftes Verhalten (mit)verursacht hat.
§ 8 Voraussetzungen
• Der/die Auszubildende muss mindestens 12 Jahre einer Schulausbildung
abgeschlossen haben
• Der/die Auszubildende darf nicht jünger als 18 Jahre sein bei Beginn der Ausbildung in
Deutschland.
• Der/die Auszubildende darf nicht älter als 35 Jahre sein bei Beginn der Ausbildung in
Deutschland.
• Der/die Auszubildende muss vor Anreise mindestens ein 6-monatiges Praktikum in einer
medizinischen Einrichtung im Heimatland, welches die Basis der Grund- und
Behandlungspflege abdeckt, absolviert haben.
• Der/die Auszubildende muss zum Zeitpunkt der Ausbildungsbeginn in allen Ländern (in
und außerhalb der EU) straffrei sein.
• Der/die Auszubildende erklärt, dass er/sie allen erfolgten oder zukünftig erfolgenden
Anweisungen hinsichtlich von benötigten Dokumenten und deren vorgeschriebene Form
für Anträge bei Behörden folgt/folgen wird.
• Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass die Ausbildung zu September eines jeden
Jahres beginnt. Sollten also alle erforderlichen Erlaubnisse/Unterlagen zur Aufnahme
der Ausbildung (z.B. Anerkennung Schulabschluss, Visum) nicht bis 1. August eines
jeden Jahres vorhanden sein, so muss er/sie in den nächsten Jahrgang einsteigen.
• Für diesen Vertrag gilt deutsches Recht mit Ausnahme der Bestimmungen des zwingenden
internationalen Privatrechts.
• Für alle Streitigkeiten aus diesem Vertrag ist, soweit nicht gesetzlich zwingend etwas
anderes bestimmt ist, dasjenige Gericht zuständig, bei dem der Dienstleister seinen
allgemeinen Gerichtstand hat.
§ 10 Schlussbestimmungen
• Sollte eine Bestimmung dieses Vertrages ganz oder teilweise unwirksam oder
undurchführbar sein oder werden, so wird hierdurch die Wirksamkeit des Vertrages im
Übrigen nicht berührt. Die Vertragsparteien sind im Falle einer unwirksamen oder
undurchführbaren Bestimmung verpflichtet, über eine wirksame und zumutbare
Ersatzregelung zu verhandeln, die dem von den Vertragsparteien mit der unwirksamen
oder undurchführbaren Bestimmung verfolgten Zweck möglichst nahekommt.
• Der Kunde bestätigt durch seine Unterschrift, dass er diesen Vertrag übersetzt bekommen
und verstanden hat.
• Die Parteien erklären und versichern durch ihre Unterschrift, jeweils ein Exemplar dieses
Vertrages im Original wechselseitig unterzeichnet erhalten zu haben.
Sfax, 12-07-2023
(Ort, Datum)