Diritto Finanziario
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Diritto Finanziario
Diritto finanziario/Steuerrecht
03.03.2021
VO: allgemeiner Teil
UE: besonderer Teil
Zur Prüfung kommen beide Teile
Literatur:
Allgemeiner Teil: Buch: italienisches Steuerrecht, 2. Auflage https://www.facultas.at/item/25512685
Besonderer Teil: Buch: https://www.athesiabuch.it/item/31312733
Ziel am Ende des Semesters: Steuerrechtliche Fragen in Grundzügen eigenständig behandeln können
Wichtig ist, dass man weiß wo man nachschlagen muss; man muss nicht alles drüber wissen; man soll
Arbeitsweise für diese Materie erlernen
Bei VO: Kamera ist erwünscht, aber muss man nicht; keine Präsenzverpflichtung, aber Steuerrecht
ändert sich oft und so kann die VO neuste Entwicklungen einbeziehen, damit man up-to-date bleibt;
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
Erster Schritt: man musste versuchen, die Steuerfeststellung auf eine neue Grundlage zu stellen
Ausmaß der Steuerlast wurde konsensual zwischen Finanzverwaltung und Steuerpflichtigem
nach verschiedenen Gesichtspunkten festgelegt
1951 wurde die Pflicht eingeführt, eine Steuererklärung abzugeben; man wusste nicht was man
mit den ganzen Steuererklärungen machen sollte, man war überfordert. Finanzverwaltung hat
diese im Keller gelagert und nur ganz wenige wurden gelesen (Dies war somit eine übereifrige
Reform).
Man merkte später dass die Steuererklärungen wenig Sinn hatten und es wurde eine
Reformkommission eingesetzt (die „Coscani“ 1962). Diese hat grundlegende Prinzipien
entwickelt.
1956: Reform der Steuerfeststellungsbestimmungen7
1958: Einheitstext der direkten Steuern; Neuerungen: Erweiterung der Bemessungsgrundlage
und Reduzierung der Ausnahmen; im Mittelpunkt dieses Systems: Realsteuern
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bedingte Reform durch die Verpflichtung von 1951
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diese ist nicht sinnvoll sondern eher kontraproduktiv; je detaillierter etwas ist desto mehr Lücken gibt es
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es gibt keinen codice tributario, kein Steuergesetzbuch; Grund: die Materie ändert sich zu oft und zu schnell
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Bei Autos z.B. galten jene als Luxusgut welche einen bestimmten Hubraum überschreiten; italienische
Autofirmen haben somit nur Autos unter dieser Obergrenze gemacht, wobei die Steuer dann nurmehr z.B.
deutsche Autos betraf. EU-Kommission legte das Gesetz somit als Diskriminierung der EU-Mitgliedsstaaten aus.
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
o In 60ern: internationale Vorbild (v.a. Frankreich; dort gab es Modelle das Regierung die
Wirtschaft gestalten soll, man wollte dies in Italien übernehmen), in Italien setzte man auf diese
Wirtschaftsprogrammierung
o Vorausschauende und detaillierte Wirtschaftsprogrammierung war nicht mit Erfordernissen der
freien Marktwirtschaft zu vereinbaren (Übernahme scheiterte somit)
d) Schaffung von steuerlichen Maßnahmen, die die Stabilität des Volkseinkommens sichern sollen
o Wichtigste dieser „Automatische Stabilisatoren“ ist die progressive Einkommenssteuer (1974):
mit erhöhtem Einkommen wird überproportional viel an Wertschöpfung abgeschöpft, bei
Wirtschaftsabschwung geht die Entwicklung in die andere Richtung; und Arbeitslosengeld
Hintergrund: man will zu starke Konjunkturausschläge vermeiden; Aufschwung der Wirtschaft
vermeiden (führt zu Inflation) und einen rapiden Niedergang (führt zur Arbeitslosigkeit);
Einkommen soll deshalb über Zeitraum hinweg stabilisiert werden mit den Stabilisatoren
o Weitere Instrumente:
Wertzuwachssteuer: es wurde gedacht, dass Zeiten der Hochkonjunktur ansteigende Inflation
zu einer Wertsteigerung der Vermögenswerte führt; eine Abschöpfung der Zuwächse kühlt die
überhitzte Konjunktur wieder ab; in 70er Jahren: Stagflation: zeigte das Gegenteil der
Gedanken der Wertzuwachssteuer
Steuerrückbehalte: konjunkturstabilisierend, wirkt Steuerhinterziehung entgegen; machte
Besteuerung unmittelbar wirksam
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
Inhalte:
Ermächtigungsverordnungen zum G 825/1971: auf dieser Grundlage sind zahlreiche GvD oder
Ermächtigungsverordnungen erlassen worden
DPR 26.10.1972 Nr. 633: Einführung der MwSt.
DPR 26.10.1972 Nr. 636: Neuregelung des Steuerstreitverfahrens
o Dieses Verfahren ist in Italien ein Problem: ein funktionierender Steuerprozess ist wichtig; er
muss wirksam gestaltet sein; in den Übergangsbestimmungen zur Verf. steht, dass keine neuen
Sonderrechte eingeführt werden können (aufgrund der Erfahrungen der Zeit des Faschismus)
o Steuerstreitverfahren wurde wieder reformiert und 1994 In-Kraft getreten (DPR 545 und 546)
o Kostentragungspflicht der unterlegenen Partei (principio di soccombenza)
DPR Nr. 597: Einführung der Einkommensteuer IRPEF
DPR Nr. 598: Einführung der Körperschaftsteuer IRPEG
DPR Nr. 599: Einführung der lokalen Einkommensteuer ILOR11
DPR Nr. 600: Gemeinsame Bestimmungen zur Steuerfeststellung im Bereich der
Einkommensteuer (wichtiges Dekret)
DPR Nr. 601: Steuererleichterung
DPR Nr. 602: Steuereinhebung (riscossione), reformiert durch DPR 43/1988, neugeregelt durch EV
46/1999
DPR Nr. 605: Steuerkartei und Steuernummer (codice fiscale)
Diese Dekrete sind zum Teil noch in Kraft; es gab immer noch eine Vielzahl an Steuern
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IRPEG und ILOR sind nichtmehr aufrecht; IRPEF schon mit anderer Rechtsgrundlage; 1996 wurde ein
Einheitstext erlassen: DPR 917/1986 TUIR = Testo Unico Imposte sui Redditi heutiges Normenwerk für das
Einkommen der Steuer (Einkommen- und Gesellschaftssteuer; IRPEF und IRES)
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
IRPEG (Imposta sul reddito delle persone giuridiche) = Steuer auf Einkommen juristischer
Personen; war die Körperschaftssteuer: rechnet die gesamten Vorsteuern an (moderne Steuer
in der Anwendung), Anrechnung war nicht mehr möglich bei der Zunahme der ausl. Staaten
Änderung des Steuersatz von 25% auf 37%, ab 2001: 36%
Mit G. 904/1977: Problem der Doppelbesteuerung durch Zuerkennung eines Steuerguthabens
behoben, 1983: Ausgleichssteuer
1996: Mindestbesteuerung von „untätigen Gesellschaften“
Dual Income Tax (DIT) wurde 2001 mit Tremonti-Reform außer Kraft gesetzt
Reduzierung auf 34%, zum 31.12.2003: Abschaffung der IRPEG durch EV 344/2003
Einführung der IHRES am 1.1.2004: Steuersatz = 24%
Ausgeschüttete Dividenden unterliegen erneuten Besteuerung: Anlehnung an deutschen
Halbsatzverfahren
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
Tremonti-Reform 1994
Anstelle der (angeblich) 100 Steuern, 8 Steuern, die in Steuerkodex einfließen sollten
Von Subjekt- zur Objektbesteuerung
Von zentralistischen Steuersystem zum Steuerföderalismus
Effizientere Steuereinhebung und -kontrolle
Diese Reform klang sehr attraktiv; über Steuern werden in Italien Wahlen gewonnen; diese große
Reformen sind aber nie gekommen; deshalb gibt es ein sehr inkohärentes Steuersystem
Ausblick
Man will eine Vereinfachung des Steuersystems
Ermächtigungsgesetz Nr. 80/2003 (umgesetzt mit EV 344/2003; in Kraft seit 1.1.2004:
Umstrukturierung Einkommensteuerrecht; IRPEG abgeschafft; IRES eingeführt; Einheitstext der
direkten Steuern wurde umstrukturiert (es wurde aber nicht mehr Transparenz geschaffen)
Ermächtigungsgesetz Nr. 14/2014: Bekämpfung der Steuerumgehung (es handelt sich nicht um
zulässige Steuervermeidung sondern eine rechtswidrige Steuerumgehung bzw. des
Rechtsmissbrauchs, Pauschalbesteuerung für Kleingewerbetreibende, Reduzierung der Strafen
(Verhältnismäßigkeit), Erhöhung der Schwellen für Steuerstrafrecht, Auskunftsverfahren wurden
erweitert, Ratenzahlung bei Steuereinhebung, Verpflichtung zur Streitschlichtung ausgeweitet,
OECD-Vorgaben: „enhanced relationship“
2017: Zuzugsbegünstigung für Besserverdiener wurden geschaffen: wer den Wohnsitz in letzten
10 Jahren im Ausland hatte, kann ihn nach Italien verlegen und eine Pauschalsteuer von 100k €
auf das im Ausland erzielte Einkommen bezahlen 14 und hat dann alle Steuerpflichten erfüllt
Forderung: steuerliche Entlastung
Aufgrund von Corona sind es zu Ausfällen bei Steuerzahlungen gekommen
Autonomie des Steuerrechts
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In Diskussion diese zu erhöhen; ist dieses eine Zweifachbesteuerung? Technisch nicht, da es nicht dieselbe
Steuer ist und nicht beim selben Steuerpflichtigen Anwendung findet.
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durch Regierungseintritt von Berlusconi; dies war seine erste große Steuerreform; gewann mit dem
Versprechen der Steuererleichterung die Wahlen, führte aber nur diese Abschaffung durch
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bzw. zusätzlich 25.000 € pro Familienangehörigen
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
GEBÜHREN (TASSE)
Definition: Geldleistungen, die anlässlich Inanspruchnahme einer öffentliche Leistung geschuldet
werden, wobei das Verhältnis zwischen öffentliche Einrichtung und Nutzenempfänger
hoheitlicher Natur ist17
Leistungsfähigkeit: kein Maßstab für Gebühr; wenn ein Millionär einen Pass beantragt, zahlt er
gleich viel wie ein Student
Gebührenpflichtige Verwaltungsakte
Solidaritätsprinzip: Charakter als Gegenleistung für Hoheitsakt verloren
Unterscheidung von der Steuer: Steuern werden fällig auch wenn die öff. Hand nicht tätig wird (es
geht nur um den Mittelbedarf des Staates); bei den Gebühren wird jeder selbst tätig, man
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Der Begriff Finanzrecht betrifft nicht nur die Einnahmenseite sondern auch die Ausgabenseite
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Steuerrecht ist eine Materie die hoheitliche Einnahmeerzielung betrifft (durch Staat, andere Körperschaften)
zur Finanzierung ihrer Zielsetzungen; es geht um die einnahmeseitigen Aspekte; hat Bezüge zu vielen anderen
Rechtsbereichen
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wenn man z.B. den Pass erneuern will, muss man Gebühren zahlen, da es eine öffentliche Leistung ist; man
zahlt nicht unmittelbar den Betrag der als Kosten für die öffentliche Hand ansteht)
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
beansprucht eine öff. Leistung, wofür man eine Gegenleistung erbringen muss, die aber nicht
unmittelbar dem Wert der staatlichen Leistung entsprechen musst (=es ist also hoheitlich geregelt)
BEITRÄGE (CONTRIBUTI)
Äquivalenzprinzip18 kommt zur Anwendung
Nicht aufgrund individueller Inanspruchnahme öffentlicher Leistungen, sondern aufgrund von
gruppenspezifischer Zurechnung (d.h. man schuldet diese Beiträge nicht, da man als einzelner
etwas beansprucht hat sondern da diese Abgaben bestimmten Gruppen zugewiesen wurden)
Baukostenabgabe = Beitrag
Verfassungsrechtliche Prinzipien
1. Einführung
Verfassung: systembildende Rolle
Es gibt vier Normen: Leistungsfähigkeitsprinzip: Art. 53 Verf.; Legalitätsprinzip: Art. 23 Verf.;
Haushaltsdeckungsprinzip: Art. 81 Verf.; Verbot von Steuerreferenden: Art. 75 Verf.
2. LEISTUNGSFÄHIGKEITSPRINZIP
a) Ökonomische Grundlagen
Ability to pay-principle gerechtes Steuersystem
Steht im Gegensatz zum Äquivalenzprinzip, also die Inanspruchnahme der öffentlichen
Leistungen ist hierbei irrelevant
Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen
Problem: Bestimmung der Leistungsfähigkeit
Indikatoren: Einkommen, persönliche Umstände des Einkommensbeziehers
Vermögen: Quelle von Leistungsfähigkeit
Konsum als Indikator
Theorie des gleichen absoluten Opfers, des gleichen proportionalen Opfers und des gleichen
marginalen Opfers
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Besagt, dass man die Höhe der Steuer zahlt, was man an öff. Leistungen in Anspruch nimmt; Ausgaben und
Einnahmen werden simultan bestimmt; das Leistungsvolumen des Staates ergibt sich aus der Inanspruchnahme
von Leistungen die simultan bezahlt werden; bei Leistungsfähigkeit getrennt
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
d) Konkurrierende Prinzipien
Steuer: eingebettet in vierdimensionales Wertesystem der Verfassung
Großer Auslegungsspielraum hinsichtlich Leistungsfähigkeitsprinzip
Steuer muss auf rationale Kriterien aufgebaut sein
e) Abschließende Überlegungen
Widerspruchsfreies und objektiv gerechtes Steuersystem: kaum möglich
Kein Maßstab zur objektiven und widerspruchsfreien Beurteilung der Steuergesetze
Durch Verankerung des Leistungsfähigkeitsprinzips in der Verfassung: Nachprüfung der
Steuergesetze durch den Verfassungsgerichtshof möglich
Prüfung auf Grundlage rationaler Gesichtspunkte
Leistungsfähigkeit ist stark mit Einkommensteuer verknüpft
Art. 53 Abs. 2: Steuersystem soll progressiv ausgestaltet sein
3. LEGALITÄTSPRINZIP
In Art. 23 Verf. verankert: „Persönliche oder vermögenswerte Leistungen können nur auf
Grundlage eines Gesetzes auferlegt werden.“
o Gilt nicht nur für Steuerrecht, sondern für alle Leistungen z.B. Sanktionen (Geldstrafen),
Wehrpflicht (es muss eine gesetzliche Grundlage für solche Pflichten geben, dies darf
nicht die Verwaltung machen)
Zurückzuführen auf die Magna Charta 1215
o Der Adel hat sich das Recht vorbehalten mitzubestimmen wenn er schon Steuern zahlen
muss; dies war der erste Schritt in Richtung Gewaltenteilung
Individualrechtsschutz: Schutz der Privatsphäre
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also mit einer Grenze
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es wäre nicht möglich eine Zusatzsteuer einzuführen auf das Einkommen welches man vor drei Jahren hatte,
weil man davon ausgehen muss, dass dieses Einkommen nicht mehr verfügbar ist
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
Partita Radicale mit Vorsitzendem Panella: hat Landtag eingebracht auf Abschaffung der
Steuerrückbehalte: hätte enorme Auswirkungen gehabt, insb. für die Bezieher aus Einkünften aus
unselbstständiger Tätigkeit
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steuerrechtlichen Normen müssen auf der Grundlage eines Gesetzes geschaffen werden; nicht durch sondern
auf Grundlage; Gesetz muss Basis schaffen; Details werden durch Verw.maßnahmen konkretisiert
Absoluter: bedeutet, dass diese Verpflichtung im Detail vom Gesetz ausgeführt werden muss; die betreffende
Vorgabe spezifisch durch ein Gesetz ausformuliert sein muss
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
Frage: Wenn die Verpflichtung besteht, die Schulden die über 60% hinausgehenden Staatsschulden jährlich zu
5% abzubauen. Wie lange braucht Italien mit einer Staatsverschuldung von 160%, um die Staatsverschuldung
auf 60% zu reduzieren. 20 Jahre; und von 100% auf 60%? Auch 20 Jahre
5. Steuerföderalismus
Autonomie ist von den finanziellen Mitteln abhängig, sonst kann keine Autonomie bestehen
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Nach Ausschluss der Inflation
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
Begriff kommt aus den USA von Richard Musgrave: fiskal federalism23
d.h.: wie werden die Aufgaben verteilt und wie wird die Erfüllung der Aufgaben finanziert
Bei Steuerföderalismus gibt es unterschiedliche Ziele bzw. Prägungen:
im Angloamerikanischen Bereich (USA, Kanada, Australien) ist damit der kompetitive
Föderalismus gemeint: man will den Steuerföderalismus fördern als Instrument zur Förderung des
Wettbewerbs zwischen diesen Einheiten; Wettbewerbspolitik typisch für US-amerikanischen oder
britischen Vorstellungen;
Lateinische oder südländische Länder ist der Wettbewerbsgedanke nicht so ausgeprägt: hat
historische und religiöse Wurzeln; im angloamerikanischen Bereich gibt es die calvinistische
Vorstellung herrscht;
in Deutschland spricht man von Finanzausgleich: es geht nicht darum, dass die Bundesländer in
Konkurrenz treten, sondern man will einen Ausgleich schaffen; das Solidarelement steht im
Vordergrund, Ausgleich zwischen den armen und reichen Regionen
Richard Musgrave: Verteilung der Aufgaben eines Staates zwischen zentraler Ebene und lokalen
Einheiten Föderalismus und Subsidiarität
Kompetitive und solidarische Föderalismusentwürfe
Modell ausgearbeitet von Charles Tiebout (1956) Allokations- und Wohlstandsoptimum
o Er hat ein Konzept entwickelt, eine Volkswirtschaft, mit vielen kleinen Gemeinden; jede
Gemeinde bestimmt selbst die Höhe der Ausgaben und der Einnahmen (also Höhe der
Steuern und der Dienste die sie anbieten will); es wird Gemeinden geben die hohe Steuern
machen aber dafür viele soziale Leistungen (Infrastruktur, Bibliotheken, Schulen,
Kultureinrichtungen; alles wird bezahlt, aber es werden hohe Steuern verlangt) und einige
die sagen sie investieren nichts, dafür gibt es auch niedrige Steuern; Steuerpflichtige können
entscheiden in welche Gemeinde sie gehen wollen
o Wenn ein steuerföderales Modell nach diesen Grundsätzen gemacht wird, wird es ein
Wohlfahrtsoptimum geben, da jede Gemeinde so effizient wie möglich arbeiten will
Solidarisches Föderalismusmodell: weitgehende Gleichheit durch Umverteilung, horizontale und
vertikale Dimension
Italien hat Ansätze für steuerföderales Modell, aber überwiegend das Konzept des Ausgleichs
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
Erbringung der essenziellen Dienstleistungen: müssen für alle Regionen in gleicher Form
garantiert sein
o Gesundheitswesen, Fürsorge und Bildung (z.B. Grundschule muss da sein in jeder Gemeinde;
bei Bedarf müssen in Notlagen bestimmte Unterstützungsleistungen garantiert werden)
o Wenn eine Region diese Ausgaben nicht finanzieren kann, dann springen die anderen
Regionen ein (Ausgleichsfond) aber nur in der Höhe der Standardkosten; Kosten die über die
Standardkosten hinausgehen müssen selbst gezahlt werden von der betreffenden Region
o Nicht essenzielle Leitungen müssen mit lokalen Einnahmen gedeckt werden (Region muss
diese selbst finanzieren)
5.3 „Mailänder Abkommen“, Finanzabkommen 2014 und aktuelle Situation der Südtiroler
Finanzautonomie
November 2009: bilaterales Abkommen mit Provinzen Bozen und Trient, Grundlage: Art. 27 des
EG 42/2009 = „Mailänder Abkommen“
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regelt einen internen Finanzausgleich zwischen den Regionen
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Im AS war Bestimmung zu den Finanzen auf Ebene eines ordentlichen Gesetzes, da die Finanzregelung
entsprechend den Bedürfnissen der Provinz angepasst
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Südtirol kann KFZ-Steuer selber regeln und hat deshalb die niedrigsten Steuern in ganz Italien eingeführt
weshalb die meisten Autos in Südtirol registriert sind
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Italienisches Steuerrecht Allgemeiner Teil
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