Wortarten Und Satzglieder
Wortarten Und Satzglieder
Wortarten Und Satzglieder
SATZGRAMMATIK Deutschen
DEUTSCHEN
1. Einführung
Ein Satz ist eine selbstständige, sprachliche Einheit, die mindestens ein finites Verb hat. Sätze weisen
im Normalfall mindestens ein Subjekt und ein Prädikat, d.h. ein finites Verb, auf. Es gibt aber auch Sätze
ohne Subjekt, aber mit einem finiten Verb als Prädikat.
Nach ihrer Form und ihrer Funktion im Text oder Gespräch können im Deutschen verschiedene
Satzarten unterschieden werden:
• Aussagesätze
• Fragesätze
• Aufforderungssätze
• Ausrufesätze
• Wunschsätze
Finite Verben können an erster, zweiter oder letzter Stelle im Satz stehen. Daran kann man erkennen,
um was für einen Satz es sich handelt. Beispiele:
Die Form eines Satzes zeigt, dass er aus kleinen sprachlichen Einheiten aufgebaut ist, die verschiedene
Funktionen erfüllen. Wörter sind die kleinste Einheit eines Satzes. Die nächstgrößere Einheit sind nach
den Wörtern die Satzglieder. Sie bestehen aus einem Wort oder aus Wortgruppen und können durch
verschiedene Wortarten vertreten werden.
Die Reihenfolge der Satzglieder innerhalb eines Satzes ist nicht völlig frei. Es gelten verschiedene
Regeln und Einschränkungen, die unter dem Begriff Wortstellung zusammengefasst werden.
Wenn mehrere Teilsätze miteinander zu einer komplexen Einheit verbunden werden, entsteht ein
zusammengesetzter Satz. Ein Teilsatz enthält in der Regel ein Subjekt und ein finites (flektiertes) Verb.
Die Teilsätze werden gewöhnlich durch bestimmte Bindewörter – Konjunktionen und Relativpronomen –
miteinander verbunden.
Welche sind z.B. die Wortarten und die Satzglieder im folgenden Satz?
Der Spiegel berichtete vor kurzem über die Ergebnisse einer Umfrage.
Wortarten:
Satzglieder:
2.1. Wortarten
Man unterscheidet folgende Wortarten:
Substantive: Jugend, Lebensgefühl...
Verben: hoffen, erleben...
Adjektive: glücklich, unkompliziert...
Zahladjektive (Numeralien): ein, zwei, doppelt, letzter...
Artikel: der, die, das, ein, eine...
Pronomina: ich, sich, mein, der, dieser, jemand, viele, etwas, was für ein...
Adverbien: heute, morgen, dort...
Modalwörter: bestimmt, hoffentlich, leider...
Partikeln: bloß, denn, eben, sogar, wohl...
Präpositionen: aus, durch, von...
Konjunktionen: und, aber, weil...
Interjektionen: ach!, pst!, na ja...
Substantive, Verben, (Zahl-)Adjektive, Artikel und Pronomina sind – bis auf wenige Ausnahmen
veränderlich: sie können konjugiert bzw. dekliniert werden. Dagegen sind Adverbien, Präpositionen,
Konjunktionen, Partikeln, Modalwörter und Interjektionen unveränderlich.
2.2. Satzglieder
Als Satzglieder werden Teile eines Satzes bezeichnet, die innerhalb eines Satzes verschiebbar sind:
ein neues
Mutti schenkt dir morgen
Fahrrad.
Subjekt Prädikat Dativobjekt Temporalangabe Akkusativobjekt
ein neues
Morgen schenkt dir Mutti
Fahrrad.
Temporalbestimmung Prädikat Dativobjekt Subjekt Akkusativobjekt
Anmerkung:
Ein Attribut ist KEIN SATZGLIED, sondern immer nur Satzgliedteil: Beate/ isst /rote Äpfel.
„rote” ist lediglich ein Attribut und kein Satzglied, da es nicht isolierbar ist: *Rote isst Beate Äpfel.
1. Das Subjekt
Subjekte stehen im Nominativ und antworten auf die Frage Wer? bei Personen, bzw. Was? bei Sachen.
Der Wortart nach sind Subjekte meist Substantive (Jugend) oder Pronomina (er, man), aber auch
substantivierte Adjektive (Jugendliche), Partizipien (Befragte), Infinitive (das Nachforschen), Adverbien
(das Hin und Her), Präpositionen (das Für und Wieder) und Konjunktionen (Das Wenn und Aber).
„Ich bekenne: Ich gehöre zu den vier Millionen Menschen, die täglich diese Zeitungen mit den großen
Buchstaben lesen. Mich fesseln die Schlagzeilen des Glücks: „Mutter machte Kind glücklich“. „Politiker
K. hatte wieder einmal Glück“, „Kaufen Sie das, es wird Ihnen Glück bringen“. Jedes Kind beginnt früh
das Glück zu suchen. Bei Umfragen über die großen Wünsche ist es immer auf den vordersten Plätzen
zu finden, aber nur wenige meiner Freunde haben es jemals erlebt, das große, schöne, strahlende
Glück“.
(Ebd.)
2. Das Prädikat
Prädikate können einteilig (fragte) oder mehrteilig sein (hat gefragt, wollte fragen, begann zu fragen,
dachte... nach). Die finite Verbform wird als Prädikat 1, die infinite Verbform (Partizip II, Infinitiv,
trennbare Vorsilbe) als Prädikat 2 bezeichnet.
Übung 4 – Unterstreichen Sie alle Prädikate und kennzeichnen Sie das einteilige Prädikat mit P,
das mehrteilige Prädikat mit 1 (für die finite Verbform) und 2 (für die infinite Verbform):
„Es kam mal ein Typ auf meine Taxe zugesteuert, den zwei Kollegen schon abgelehnt hatten, weil er
aussah, als wäre er gerade in eine Schlägerei verwickelt gewesen. Er war ziemlich betrunken und
machte nicht den Anschein, als wollte er die Fahrt bezahlen. Ich habe ihn dann mitgenommen und er
hat mir erzählt, dass drei Männer ihn überfallen hätten. Die drei Männer haben den jungen Mann
ausgeraubt, zusammengeschlagen und auf ihn geschossen. Er konnte sich gerade noch mit einem
Sprung in die Elbe retten. Er ist dann, weil er tatsächlich kein Geld hatte, zu einem Freund gefahren“
(Ebd.)
3. DAS PRÄDIKATIV
Prädikative sind obligatorische Ergänzungen zu bestimmten Verben, meist zu den Verben sein, werden,
bleiben; Der Wortart nach sind Prädikative Substantive (Journalist sein), Adjektive (alt werden),
Partizipien (ihn anregend finden) oder Adverbien (von hier sein).
(Ebd.)
4. OBJEKTE
Objekte bezeichnen einen Gegenstand oder eine Person, auf die die Handlung gerichtet ist. Durch das
Objekt wird das Verb ergänzt. Sie hängen von Verben ab und sind – je nach Verb – obligatorische oder
fakultative Ergänzungen zum Prädikat: (mit jemandem) sprechen über etwas;
Man unterscheidet Kasusobjekte und Präpositionalobjekte.
Alle Wortarten, die Subjekt sein können, können auch als Objekt gebraucht werden.
Kasusobjekte:
Akkusativobjekt: Wir besitzen ein schönes Haus.
Dativobjekt: Sie hörten den Jugendlichen gespannt zu.
Genitivobjekt: Die Befragung bedurfte der Genehmigung der Schule.
Präpositionalobjekte: Sie warteten auf die Journalisten.
Anmerkung: Machen Sie den Unterschied zwischen diesen Sätzen:
Er wartet auf den Freund.
Er wartet auf dem Bahnhof.
„Irgendwie bin ich mit meinen Eltern immer ausgekommen. Als ich aber vor der Entscheidung stand,
entweder meine Eltern zu verlassen oder meine Freundin, war alles klar: sie gab mir alles, wonach ich
mich sehnte. Ich wollte sie gar nicht mehr loslassen. Nach zwei Jahren konnte sie nicht mehr. Sie ging.
Es war zu spät. Viele Freunde habe ich nicht, denn ich will mit ihnen nicht über Autos und Weiber
fachsimpeln. Mit dem Hass-Kult komme ich nicht mit, warum hassen viele so gern? Wenn ich noch mal
eine Frau finde, die ich liebe und sie mich, dann sollen Kinder kommen. Was die Leute in meinem Alter
immer mit Karriere am Hut haben, ist mir schleierhaft. Ist Arbeit Spaß? Bringt Arbeit Glück?
(Ebd.)
5. Adverbiale Bestimmungen
Adverbiale Bestimmungen sind adverbiale Ergänzungen und Angaben; sie bezeichnen die näheren
Umstände eines Geschehens.
Man unterscheidet Temporal-, Lokal-, Modal-, Kausal, Final-, Konzessiv-, Konsekutiv-, und
Konditionalangaben bzw. -ergänzungen.
Der Wortart nach sind adverbiale Angaben und Ergänzungen Substantive (in der Öffentlichkeit diskutiert
werden), Adjektive, Partizipien (eifrig/überzeugend argumentieren), Pronomina (neben ihr stehen) oder
Adverbien (von hier sein).