Kössner - Meine Krankheit Spiegelt Mich 3. Aufl. 2005
Kössner - Meine Krankheit Spiegelt Mich 3. Aufl. 2005
Kössner - Meine Krankheit Spiegelt Mich 3. Aufl. 2005
1
Erklärung
Die in diesem Buch angeführten Vorstellungen,
Vorschläge und Therapiemethoden sind nicht als Ersatz
für eine professionelle medizinische oder
therapeutische Behandlung gedacht. Jede Anwendung
der in diesem Buch angeführten Ratschläge geschieht
nach alleinigem Gutdünken des Lesers.
Autoren, Verlag, Berater, Vertreiber, Händler und alle
anderen Personen,
die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen, können
weder
Haftung noch Verantwortung für eventuelle Folgen
übernehmen,
die direkt oder indirekt aus den in diesem Buch
gegebenen Informationen resultieren oder resultieren
sollen.
3. Auflage 2005
2
INHALT
Teil 1
Ein paar Worte ...
- zum Spiegelgesetz..........................................................9
- zu Ganzheitlichkeit und Göttlichkeit .........................14
- zu Geisteshaltungen ...................................................16
- zu Deutung und Bedeutung von Krankheit ................20
- zu kollektiven, individuellen und kulturellen Gültigkeiten
.......................................................................................29
- zum Umgang mit Krankheit ........................................31
- zur Schulmedizin .......................................................34
Teil 2
Ein beherzter Blick ...
- auf ein Symptom als Wesenskomponente .................39
- auf das Verhalten eines Symptoms .............................41
- auf die Eigenschaften eines Symptoms ......................45
- auf die Spiegelgesetz-Methode .....................................51
- ganz gleich wohin ........................................................55
3
Teil 3
Wir beleuchten ...
- was wir für wichtig halten .........................................60
- eine Hypothese ..........................................................61
- die Widerstände des Patienten ...................................63
- die ersten Zeichen des Erkennens ............................65
- Symptome als kollektive und individuelle Spiegelbilder
......................................................................................68
Rheuma ........................................................................70
Krebs ............................................................................70
Bluthochdruck ................................................................71
Wirbelsäulenbeschwerden .............................................71
Probleme mit der Haut .................................................71
Teil 4
Fallbeispiele ................................................................73
Anhang „Wortspiel" .....................................................93
Kontaktadressen ...........................................................98
4
Die Autoren
Christa Kössner
5
Dr. med. Leopold Leeb
Ich wurde 1950 im Sternzeichen Wassermann geboren.
Nach meiner Ausbildung zum praktischen Arzt folgten Stu-
dienaufenthalte in verschiedenen Naturheilzentren in Mexi-
ko und in Lehrstätten für humanistische Psychologie in Ka-
lifornien. Parallel dazu schloss ich meine Homöopathieaus-
bildung bei Prof. Dorcsi ab. 1981 eröffnete ich eine biolo-
gisch orientierte Privatpraxis in Baden bei Wien mit den
Schwerpunkten Homöopathie, Bachblüten, Irisdiagnose und
psychologischer Beratung.
6
Vorwort
Die Idee zu diesem Buch wurde an einem sonnigen Früh-
lingstag in der Kurstadt Baden, Nähe Wiens, geboren. Ein
knappes Jahr davor - bei einem Ferienseminar auf der Wied-
ner Alm, das ich leitete - hatten wir uns dieses
Widersehenstreffen ausgemacht.
Alois, Leopold, ich und die anderen saßen an jenem Maien-
tag beim Mittagessen auf einer gemütlichen Restaurantter-
rasse, als einer von uns - ich glaube es war Leopold - plötz-
lich jene einzigartige Idee heraussprudelte, die sich jetzt in
diesem Buch verwirklicht: „Symptome sind ja auch nur
Spiegelbilder. Also muss es doch möglich sein, Deine Spie-
gelgesetz-Methode auch bei Symptomen anzuwenden." Ich
erinnere mich noch genau an meine Reaktion. Mein Herz
begann spürbar zu klopfen! Auch unsere Freunde waren von
der Idee begeistert, einen neuen, revolutionären Ansatz zur
Symptom-Entschlüsselung an die Öffentlichkeit zu bringen.
Mit herzlichen Umarmungen und der Verpflichtung, ab jetzt
die Spiegelgesetz-Methode mit bereitwilligen Personen zu
testen, besiegelten wir unser gemeinsames Buchprojekt. Wir
gaben uns das Versprechen, unser Werk behutsam und leicht
entstehen zu lassen, ohne geringste Anstrengung oder
Druck. Noch drei andere Gebote legten wir für den Inhalt
unseres Buches fest: Klarheit, Kürze und Einfachheit. Den
geistigen Ursprung von Symptomen aufzuspüren, ist für alle
Menschen gleichermaßen anwendbar, unabhängig von
Schulbildung, Alter und Geschlecht. Die einzige Vorausset-
zung für erfolgreiches Herausfinden negativer Glaubenssätze
mag vielleicht jene kleine Bereitwilligkeit sein, die auch im
„Kurs in Wundern" immer wieder zitiert wird: „Deine
kleine Bereitwilligkeit genügt ... den Rest überlasse getrost
dem lieben Gott".
7
Das Einfache und Klare gehört schon lange zu meiner Le-
bensmaxime. Ich habe vor vielen Jahren damit aufgehört,
mein Leben zu verkomplizieren oder in ein gewolltes Drama
zu verwandeln. Heute bejahe ich voller Freude meinen
Seinsauftrag: Ich bin auf der Welt, um glücklich zu sein. Mir
ist bewusst, dass ich jedes Symptom aus einem einzigen
Grund selbst hervorrufe: Um vollständig (!) zu sein! Mehr
darüber kannst Du auf den folgenden Seiten lesen. Wir -
Alois, Leopold und ich - wünschen Dir erkenntnisreiche
Stunden beim Studium unseres Buches, wenn Du ab nun die
Liebesbotschaften Deiner Symptome wahrnehmen lernst,
die Dich heilen und ganz machen.
8
Teil 1
9
halten oder bei bestimmten Verhaltensweisen, wie zum Bei-
spiel ... lautstarker Gesprächston, auffälliges Outfit, Rau-
chen, spät abends Essen ... die Nase rümpfen? Wer schreibt
uns das vor? Wer bestimmt UNSERE Glaubenssätze?
Bis jetzt gab es kaum einen Spiegelgesetzmethode-Work-
shop, wo wir uns diesen Fragen nicht auslieferten. Und
wenn ich dann zu meinen Seminarteilnehmern sagte: „Da ist
niemand außerhalb von mir, der mir etwas vorschreibt" ...
blickte ich zumeist in erstaunte Augenpaare. Selbst aufer-
legte Lieblosigkeiten, Einschränkungen und Mängel als Illu-
sionen zu entlarven, ist für viele noch immer ungewohnt.
Deshalb schreibe ich für die Anwesenden meistens eine mei-
ner goldenen Lebensregeln auf ein Plakat: Ich darf alles
und bin dafür geliebt. Wenn dann jemand ein „Aber ... das
kann es doch nicht geben" äußert, knüpfe ich dort an, um
den/die Betroffene/n mit seinem negativen Glaubenssatz zu
konfrontieren. Alles zu dürfen, ist unser Geburtsrecht. Wir
müssen uns bloß über die Konsequenzen unseres Handelns
bewusst sein und diese auch tragen - das ist alles.
Wer die Spiegelgesetz-Methode als Mittel zur Geisteserfor-
schung anwenden möchte, hat auch mit seiner Kindheit kein
Problem mehr. Meine eigene Bewusstheit darüber, dass sich
meine Seele aufgrund bestehender Glaubenssätze selbstver-
ständlich auch die MIR entsprechenden Eltern ausgesucht
hat, wirkt befreiend und hebt mich in die Kompetenz eines
Schöpfers von Tatsachen, der im Außen keinen „Schuldi-
gen" mehr zu suchen braucht. Immer wieder behaupten Se-
minarteilnehmer, dass sie von ihrer schrecklichen Kindheit
„geprägt" wären und man (?) das nicht so einfach wegden-
ken könne. Wer sagt das? Wer bestimmt MEINE düsteren
Gedanken? Wer schreibt mir vor, dass ich mich daran fest-
kralle, anstatt die leidige Geschichte ein für alle Mal zu ver-
10
geben? Alle, die mich persönlich kennen, erraten bestimmt
meine Antwort: „Ich bin es selbst, die sich mit 40 oder 50
noch immer in meiner Kindheit aufhalten WILL. Es gefällt
mir, darin zu wühlen - anstatt mich auf etwas Neues, Schö-
nes, Wunderbares einzustimmen." Ich halte es sehr wohl für
angebracht, die Kindheit im Erwachsenenalter noch EIN-
MAL zu beleuchten. Aus dem einzigen Grund, weil ein sol-
cher Rückblick hilft, die Sinnhaftigkeit der damaligen Um-
stände zu begreifen. Als gewollte Selbstquälerei bezeichne
ich hingegen, wenn das jemand ununterbrochen tut. Wir sind
auf der Welt, um glücklich zu sein - nicht, um ein Leben
lang unter unserer Kindheit zu leiden. Vergeben ist ein
Thema, das ich meistens auf Ferien-Seminaren anspreche,
um den Teilnehmern jene Friedlichkeit "vor Augen zu führen, die
wir dann in uns spüren, wenn wir verzeihen und vergessen.
Mein Symptom
macht MEINE Lieblosigkeit, MEINEN Mangel und
MEINE Einschränkung
einem bestimmten Verhalten, einer bestimmten
Eigenschaft gegenüber, sichtbar.
11
Das bedeutet... ICH (!) hege und pflege seit Jahren Verbote
gegen bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen ...
obwohl diese bestimmten Eigenschaften und Verhaltens-
weisen in Wirklichkeit zu meinem Wesen gehören - und
zwar in ihrer positiven Form. Ein Beispiel:
Helga 47, litt bereits seit Monaten unter Durchfall. Mithilfe
der Spiegelgesetz-Methode gelang es der Frau, ihren nega-
tiven Glaubenssatz auszusprechen, mit dem sie ihr eigenes
Wesen in einem ganz bestimmten Punkt unterdrückte —>
„Ich muss immer für meinen Mann da sein." Helga hatte
zuvor ihr Darmsymptom als störend, lästig und unruhig
beschrieben. Was sich positiv umgewandelt so anhörte:
Aufmerksam machend, Platz ergreifend, beharrlich und su-
chend. Und GENAU DIESE EIGENSCHAFTEN waren es,
die sich Helga aufgrund ihres Verbotes „Ich darf meinen
Mann nicht alleine lassen. Mein eigenes Leben ist zweitran-
gig." selbst versagte - obwohl es zu ihrem Wesen, zu ihrer
Vollständigkeit (!) gehört -» auf sich aufmerksam zu ma-
chen, sich Raum zu schaffen, Beharrlichkeit zu entwickeln
und neue Alternativen zu suchen. Nachdem sich Helga von
ihrer geistigen Fehlhaltung verabschiedet hatte, indem sie
als symbolische Tat ein Kärtchen mit den Worten „Ich muss
immer für meinen Mann da sein" verbrannte, gab sie sich
eine neue geistige Stütze: „ICH bin wichtig." Das Symptom
„Durchfall" hatte seine Spiegelbildfunktion erfüllt. Seit
Helga selbst wichtig geworden ist, geht es ihr gesundheitlich
gut. Sie spricht nur Gutes und zieht damit Gutes an, was sich
nicht nur an ihrem Körper spiegelt, sondern auch an ihrer ge-
suchten und gefundenen Wohnraumalternative: Helga und
ihr Gatte werden in eine so genannte „betreute" Wohnung
übersiedeln, die beiden große Erleichterungen im Alltagsle-
ben gewährt.
12
Über Krankheit als Botschaft unserer Seele wurde schon
eine beachtliche Anzahl wunderbarer Bücher geschrieben.
Den Prototyp über Symptome als Spiegelbilder unserer
Geisteshaltung hältst Du in der Hand. Wir sind davon über-
zeugt, dass Krankheiten in unserem Bewusstsein entstehen,
weil dort - im Geist — das schöpferische Potential des Men-
schen beheimatet ist. Jedem konkreten Ereignis liegt ein Ge-
danke zugrunde. Deshalb entstehen auch Symptome infolge
ganz bestimmter Gedanken. Das Bewusstsein eines Men-
schen enthält abertausende Inhalte. Da gibt es flüchtige Ge-
danken, die planlos herumschwirren ... da gibt es klare Mei-
nungen ... festgefahrene Statements ... da gibt es auch viele
positive Überzeugungen ... aber auch Verbote ... und lieb-
lose Glaubenssätze. Alle geistigen Inhalte, die in Summe ein
menschliches Bewusstsein ausmachen, bringen einen
dementsprechenden Ausdruck hervor. Leidet jemand an
einem schmerzhaften Symptom, dann leidet der/die
Betroffene ganz bestimmt unter einem nie beachteten
Verbot. Schmerz ist immer ein Zeichen von Ablehnung.
Irgendwo las ich einmal den folgenden Satz: Krankheit
macht ehrlich. Das bedeutet ... dass ich mich dank meines
Symptoms ehrlich zeigen muss. Meine Krankheit zwingt
mich zu dem, was ich am meisten ablehne. Gott hat mich
aber vollkommen erschaffen - und deswegen brauche ich
ein Symptom.
13
lieh, was mit fürchterlichen Schmerzen verbunden ist. Tage-
lang ist der/die Betroffene auf helfende Hände angewiesen.
Alleine kann er/sie kaum etwas tun. Das Symptom „Hexen-
schuss" macht den Patienten ehrlich, weil er jetzt Eigen-
schaften ausleben muss, die er vordem ablehnte —> Steif und
unbeweglich zu sein. Positiv verwandelt haben wir es mit
den Eigenschaften still und ruhig zu tun. Der Hexenschuss-
Patient verbietet sich also, still zu sein, nichts zu tun, ruhig
da zu sitzen und abzuwarten. Welcher Fehlglaube, welches
Verbot, mag dahinter stecken, dass jemand ununterbrochen
auf Achse sein muss und sich nie erlaubt, eine Pause zu ma-
chen? Was ist daran verboten oder schlecht, Ruhe einkehren
zu lassen und einmal nichts zu tun? In dem Moment sich der
Patient diese Fragen beantwortet, hat er die geistige Ursache
seiner Krankheit - den lieblosen Glaubenssatz - gefunden,
kann sich davon befreien und infolge dessen auf das Positive
der Eigenschaften „still, ruhig, abwartend" einstimmen.
Nun, das war bereits wieder eine kurze Vorschau auf die fol-
genden Abschnitte.
14
Unserer Vollständigkeit können wir nicht entfliehen, weil sie
unserer göttlichen Herkunft entspricht. Jedes Verbot, das wir
in unserem Geist festhalten, bewirkt eine illusionäre Tren-
nung von unserem multidimensionalen Wesen. Wenn wir
krank sind, scheinen wir für kürzer oder länger unsere
Ganzheitlichkeit zu verlassen ... welch ein Trugschluss, da ja
unsere Vollkommenheit das einzig Beständige ist.
15
Jeder Mensch hat sein ganz persönliches, vollkommenes
Bild. Dieses fügt sich wiederum vollkommen in ein unend-
lich großes Gemälde ein, das wir Leben oder Gott nennen.
Hier stimmt alles für immer - weil wir es mit der Vollkom-
menheit Gottes zu tun haben. In dem Moment wir die Voll-
kommenheit Gottes lieben, bekommen wir parallel dazu ein
immenses Gespür für unsere eigene Ganzheitlichkeit. Daher
halten wir den sensitiven Umgang mit dem eigenen Wesen
besonders dann für außerordentlich wichtig, wenn es darum
geht, die Liebesbotschaften von Symptomen zu verstehen.
Wir fassen noch einmal zusammen:
Jeder von uns ist ein Spiegelbild Gottes. Und deshalb ist es
für uns unmöglich, nicht vollkommen zu sein. Verneinen wir
jedoch aus unserem Ego heraus bestimmte Eigenschaften
oder Verhaltensweisen, findet unsere Seele eine Alternative:
Sie lässt die von uns abgelehnten Eigenschaften durch ein
Symptom ausleben. Wir erklärten schon, dass wir unsere
Ganzheitlichkeit nie wirklich verlassen können. Die schein-
bare Trennung von unserer Vollständigkeit empfinden wir
zumeist als sehr schmerzlich - und dennoch bleibt unsere
unveränderbare Ganzheit bestehen - weil sie der unverän-
derbaren Vollkommenheit Gottes entspricht.
16
„Ein menschliches Bewusstsein"
70 x 50 cm, Acryl-Mischtechnik
17
lose Überzeugungen und Glaubenssätze, die wir zu wenig
oder gar nicht beachten. Dennoch behaupten sie ihren Platz
in unserem Bewusstsein und wir sagen Ja dazu. Meistens so
lange, bis wir das damit hervorgerufene Leid nicht mehr aus-
halten.
Ich fasse zusammen: Meine Geisteshaltung, auch Bewusst-
sein genannt, ist die Summe all meiner Gedanken, Überzeu-
gungen und Glaubenssätze. Viele davon sind mir bewusst,
viele andere sind mir nicht bewusst. Irgendwann in einem
früheren Leben, natürlich auch in meiner Kindheit, habe ich
die dunklen Kugeln in meine Geisteshaltung aufgenommen,
indem ich deren Inhalte fraglos bejahte. Damit erklärte ich
die Überzeugungen und Glaubenssätze anderer zu meiner (!)
Wahrheit, ohne die Folgen für mich zu beachten. Lieblose
Überzeugungen bringen lieblose Tatsachen in meinem
Leben hervor, das ist ein geistiges Gesetz.
18
vor. Deswegen BIN ich verantwortlich dafür, wenn in mei-
nem Leben etwas Liebloses geschieht. Weil ICH es bin, die
früher übernommene, lieblose Glaubenssätze heute immer
noch bejaht!
Die grauen und schwarzen Kugeln in unserem Bewusstsein
sind hauptsächlich Symbole für unseren Glauben an Lieblo-
sigkeit, Einschränkung und Mangel. Ein einziger Gedanke
in diese Richtung kann zu einer Überzeugung werden, wenn
wir uns ständig daran erinnern. Zu den Lieblingsbeschäfti-
gungen vieler Menschen gehören leider immer noch emo-
tionsgeladene Diskussionen über ihre Unglückssituation.
Damit bestätigen die betroffenen Personen aber nur, worauf
sie ihre Geisteskraft konzentrieren: Auf Leid und Unglück.
Die nächste leidvolle Erfahrung ist damit schon vorpro-
grammiert, welche wiederum nur das unbeachtete Leidens-
bedürfnis befriedigt - und somit nichts verändert. Was ur-
sprünglich bloß ein flüchtiger Gedanke ohne Liebe war, ist
längst zu einem Glaubenssatz geworden, der vom Betroffe-
nen aufgrund seiner schmerzhaften Folgen in den Hinter-
grund seines Bewusstseins geschoben wird. XY tut dann so,
als hätte sich sein Glaube an Verbote, Lieblosigkeit, Ein-
schränkung und Mangel in Luft aufgelöst. Sony liebe
Leser/innen ... „Aus den Augen, aus dem Sinn" ist hier kei-
neswegs das passende Sprichwort. Um Euch das Anwenden
der Spiegelgesetz-Methode zu erleichtern, empfehlen wir
die alles entscheidende Ergänzung: „Aus den Augen, aus
dem Sinn ... trotzdem vorhanden und bestimmend."
Unsere körperliche Verfassung ist demzufolge auch nichts
anderes, als ein Spiegelbild unseres Denkens und Glaubens.
Krankheit ist die Verwirklichung unserer Jahrtausende lan-
gen Konzentration auf Lieblosigkeit, Einschränkungen und
Mangel. Für den Einzelnen mag es vielerlei Abstufungen
19
und Details geben, wie sich diese Lieblosigkeiten tatsächlich
auswirken. Diese individuellen, negativen Glaubenssätze
herauszufinden, ist mit der Spiegelgesetz-Methode nicht nur
möglich, sondern für jedermann leicht durchführbar.
Das Symptom erlaubt sich, was WIR uns verbieten - wir
können es nicht oft genug betonen. Aus dem Blickwinkel
dieser Grundregel wird es möglich, einem Symptom indivi-
duelle Eigenschaften zuzuordnen, wie auch bestimmte Ver-
haltensweisen. Und genau diese Eigenschafen und Verhal-
tensweisen sind es, die WIR uns nicht erlauben.
20
rigiert? Bin ich etwa verantwortlich für Ordnung oder Chaos
in meiner Geisteshaltung? Und damit auch für meinen Ge-
sundheitszustand?
Im Namen meiner Co-Autoren fasse ich zusammen: Ich bin
jener immaterielle Geist, der kraft seiner Gedankenfreiheit
Tatsachen bewirkt. Zugleich bin ich auch Verwalter und
Oberaufseher in meinem geistigen Königreich. Doch letzten
Endes bin ich derjenige, der das Ganze beobachtet ... in
Frieden, mit unendlicher Güte und ewig währender Liebe.
Ist das schwer vorstellbar für Dich? Vielleicht hilft Dir fol-
gende Geschichte:
Es war einmal vor langer, langer Zeit eine unendlich große
Seifenblase, die mit abertausend schillernden Seifenblasen
vollgefüllt war. Alles rundherum war still und friedlich.
Doch eines Tages hatte die große Seifenblase genug von die-
sem langweiligen Zustand und deshalb bat sie den lieben
Gott um Hilfe: „Lieber Gott, lasse ein Wunder geschehen.
Ich will endlich sehen, hören und spüren, was in mir drinnen
ist! Ich will mich erleben!" Vom innigen Flehen der glanz-
vollen Schönheit berührt, erfüllte Gott ihren Wunsch sofort.
Nach einem lauten Knall entluden sich Millionen bunter Sei-
fenblasen, die sich auf der Stelle in sichtbare, hörbare und
spürbare Formen verwandelten. Auf einmal gab es Blumen
und Bäume, Sterne und Tiere, Felsen und Wasser. Ein dicke
Buch würde nicht ausreichen, um die Vielfältigkeit des
plötzlich verwirklichten Geistes zu beschreiben. Die unend-
liche große Seifenblase kam aus dem Staunen nicht mehr
heraus: „Das alles bin ich?" „Ja", antwortete eine gütige
Stimme, „das bist Du, wenn Du den Zustand ewig ruhenden
Geistes verlässt - und das wolltest Du ja!" Seit jenem Tag
erkennt sich die ehemals unendlich große Seifenblase in
jeder Blume und jedem Baum ... in jedem Stern und jedem
21
Tier, in jedem Felsen und in jedem Fluss ... Ach ja, sie er-
kennt sich natürlich auch in jedem Menschen. Darauf hätte
sie beinahe vergessen, als sie den ersten Kranken sah.
Wiederum war es die liebevolle Stimme Gottes, die sagte:
„Das bist auch Du. Eine der unendlich vielen Seifenblasen,
die in Dir drinnen waren, hat sich in ein Symptom verwan-
delt."
Was im Körper geschieht, ist geistigen Ursprungs. Wenn Du
Dich in den Zustand der unendlich großen Seifenblase ver-
setzt, begreifst Du plötzlich ganz leicht, dass hinter jedem
Deiner Symptome ein solch geistiger Inhalt - eine Überzeu-
gung oder ein Glaubenssatz von DIR - stecken muss! Nach-
dem aber DU als König Deines geistigen Reiches für den
Gesamtinhalt zuständig bist, könntest Du es als Gnade emp-
finden, nicht nur für Deine Lebensumstände verantwortlich
sein zu dürfen, sondern auch für Deine Symptome. Viele Pa-
tienten fürchten sich mehr vor Gefühlen der Hilflosigkeit,
als vor körperlichen Schmerzen. Im scheinbaren Ausgelie-
fertsein an einen unbekannten Feind namens „Symptom"
sehen wir ein großes Hindernis für den Genesungsprozess.
Übernimmt der Patient die Königsrolle - und damit die geis-
tige Berichtigung - bewirkt diese Befreiung aus seiner
„Ich-bin-ein-armes-Opfer"-Haltung sein Gesundwerden.
Unserer Überzeugung nach ist Krankheit ein Zustand, der
darauf hinweist, das wir in unserer Geisteshaltung eine grau-
schwarze Seifenblase dulden, die sich uns als entsprechen-
des Symptom zeigt. Wäre derselbe geistige Inhalt - eine
Idee, eine Phantasie, ein Wunsch oder ein Begehren - in
einer weißen, gelben oder rosa Seifenblase untergebracht...
dann brauchten wir kein Symptom. Warum? Weil wir uns in
diesem Fall freiwillig gestatten würden, diese Idee, diese
Phantasie, diesen Wunsch oder dieses Begehren auszuleben!
22
Die grauschwarze Farbe als Symbol für Gedanken der Lieb-
losigkeit, der Einschränkungen und des Mangels umnachtet
einen individuellen Teil der wunderbaren Ganzheit, die ich
bin. Der scheinbare Verlust dieses individuellen Teils mani-
festiert sich im Körper als Signal, das wir als Symptom be-
zeichnen. Ein Kranker leidet also unter einem Mangel in sei-
nem Bewusstsein! Diesen Mangelgedanken „Ich kann nicht
... ich darf nicht ..." berichtigt das Symptom, weil es dem
Patienten nicht nur seinen lieblosen Glaubenssatz spiegelt,
sondern auch jenes Verhalten/jene Eigenschaft, das/die der
Betroffene strikt verneint.
Symptome sind keine Feinde, die bekämpft und besiegt wer-
den müssen. Wir könnten sie auch anders sehen. Zum Bei-
spiel als freundliche Boten: „Freundlich? Was soll daran
freundlich sein, wenn ich mich vor Schmerzen krümme?"
wirst Du Dich jetzt vielleicht fragen. Ich darf Dir wieder mit
einer kleinen Geschichte antworten:
Es war einmal ein kleiner Junge, der nichts anderes kannte,
als wundervolle Gedanken der Liebe, der Fülle und der
Freude. Seine Geisteshaltung war im wahrsten Sinne des
Wortes paradiesisch - und deswegen erlebte er auf Erden
das Paradies. Von Gesundheit, Liebe, Glück, Frohsinn,
Reichtum und allerlei Schabernack, der ihm oft aus heiterem
Himmel einfiel, begleitet ... kostete er jede Minute seines
erfüllten Lebens aus. Eines Tages erwachte Robert wieder
einmal mit einer Superidee, die sein Herz vor Freude hüpfen
ließ: „Ich zeige heute allen Menschen, denen ich begegne,
wie schön das Leben ist und wie gern ich sie mag!" Gedacht,
getan. So lief er hinunter in den nahen Park und umarmte
eine alte Frau, die auf einer Bank vor sich hin döste, mit den
Worten: „Das Leben ist so schön!" Als nächstes drückte er
viele Kinder an sein Herz, die in der Sandkiste spielten.
23
Dann zwei ältere Herren, die sich über das Wetter unterhiel-
ten und dann ... kam ein elegant gekleideter Mann auf ihn
zu ... „Das Leben ist so wunderbar!" rief Robert, „Ge-
schätzter Herr, ich mag sie. „Was fallt Dir ein, so einen Un-
sinn zu verbreiten!" entrüstete sich der Mann. „Bleib mir ja
vom Leib, so dreckig wie Du daherkommst! Wer glaubst Du
eigentlich zu sein, dass Du mich einfach so umarmen
kannst!" Der kleine Junge zuckte zusammen und wich er-
schrocken ein paar Schritte zurück. Seit dieser Begebenheit
sind viele Jahre vergangen. In Roberts Leben ist soweit alles
in Ordnung, bis auf eines: Seit acht Jahren leidet er unter
Psoriasis, einer unschönen Hautschuppenflechte auf den
Unterarmen. Umarmt hat er seit dem Ausbruch seiner
Krankheit kaum noch jemanden, nur seine Frau und seinen
Sohn.
Wenn Du nun Roberts Geschichte als Spiegelbild seiner
Geisteshaltung betrachtest, kannst Du sein Symptom
„Schuppenflechte" ganz leicht als FREUND wahrnehmen.
Dieser Freund - dem wir Menschen den Namen „Psoriasis"
gaben - bringt Robert nichts anderes, als eine Botschaft.
Würde das Symptom der menschlichen Sprache fähig sein,
könnte sich diese Botschaft ungefähr so anhören: „Hallo lie-
ber Robert. Du glaubst seit dem ewig zurückliegenden Vor-
fall im Park, dass Zurückhaltung nichts Gutes für Dich ist.
Ich spiegle Dir Deinen Glaubenssatz, damit es Dir leichter
fällt zu bejahen, wovon Du überzeugt bist: Dass es verboten
ist, manchmal auch Distanz zu wahren."
Geheilt wird der Patient niemals durch ein besiegtes Symp-
tom. Heilung geschieht durch Wiedereingliederung abge-
lehnter Eigenschaften ins eigene Wesen - davon sind wir
Autoren überzeugt. Diese Integration kann aber nur dann er-
folgreich sein, wenn der/die Betroffene seine (lieblose,
24
schlechte) Meinung ändert, indem er seinen negativen Glau-
benssatz herausfindet, ihn akzeptiert und dann die bewusste
Entscheidung trifft, sich davon zu befreien. Krankheit findet
im Bewusstsein statt. Der körperliche Zustand ist bloß ein
Spiegelbild davon. Solange der Patient irgend eine wichtige
Eigenschaft oder ein bestimmtes Verhalten aus seinem
Wesen ausschließt, braucht er einen Freund namens „Symp-
tom", um vollständig zu sein. Dieser Freund überbringt dem
Patienten immer zwei Geschenke:
1. Das Geschenk, sich als Ganzes (!) und somit vollstän-
dig zeigen zu müssen.
2. Das Geschenk, Eigenschaften an sich selbst zu ent-
decken, die er verpönt, verneint, verurteilt - also
ablehnt.
Sehen wir uns diese zwei Geschenke beim Beispiel Robert
an:
1. Geschenk:
Seit dem Ausbruch der Psoriasis auf beiden Unterarmen um-
armt Robert kaum noch einen Menschen. Sein (durch ein
Symptom herbeigeführtes) distanziertes Verhalten macht
Robert GANZ. Dank seiner Schuppenflechte muss (!) sich
Robert nun auch distanziert zeigen, obwohl er am liebsten
nur grenzenlos wäre.
2. Geschenk:
Robert beschreibt sein Symptom „Schuppenflechte": Sieht
hässlich aus. Die befallene Haut ist wie abgezirkelt. Sie hat
rote, klare Umrandungen. Die ganze Fläche ist gefühllos.
—> abgelehnte Eigenschaften: hässlich, abgezirkelt (abge-
grenzt), gefühllos
—>■ Das Symptom erlaubt sich, was Robert ablehnt.
25
Verwandeln wir nun diese Eigenschaften in ihre positive
Form...
hässlich = auffallend, einzigartig abgegrenzt, klar
abgezirkelt = definiert sachlich Geschenk - die
gefühllos = Heilbotschaft - für Robert
... hört sich das
so an:
Ich brauche es zu meiner Heilung, mich klar und sachlich
abzugrenzen.
Ich brauche es zu meiner Heilung, auf einzigartige Weise
aufzufallen.
Wir halten es für wichtig, nochmals darauf hinzuweisen,
dass wir nichts verändern können, außer der eigenen Sicht-
weise! In unserem Beispiel wurde Robert von seinem
Freund „Schuppenflechte" aufgefordert, seine (negative)
Sichtweise zu den Themen „Grenzen zeigen" und „Auffal-
len" in eine Heilbotschaft zu verwandeln. Wir betonen noch-
mals:
Ein Symptom ist nichts anderes,
als ein abgelehnter und deshalb in den Körper
gesunkener Wesensbereich,
den sich der Patient aufgrund eines negativen Glaubenssat-
zes freiwillig zu leben verbietet. Im Symptom muss (!) aber
der/die Betroffene die abgelehnten Verhaltensweisen und Ei-
genschaften ausleben. Damit ist seine Vollständigkeit bewie-
sen.
Die Verfassung unseres Körpers ist immer der Spiegel unse-
rer aktuellen Geistesverfassung. In der Krankheit zeigt uns
der Körper demnach etwas, das wir ohne ihn niemals erken-
26
nen könnten: Das eigene, unbeachtete Nein zu bestimmten
Eigenschaften und Verhaltensweisen, das es zu akzeptieren
gilt. Das Symptom macht sichtbar, welche Eigenschaften
und Verhaltensweisen wir in unserem Leben zu kurz kom-
men lassen. Es zeigt auf, wo wir einseitig geworden sind.
Wenn wir eine Seite zweier polarer Eigenschaften gut hei-
ßen und die andere verdammen, holen wir uns ein
dementsprechendes Symptom, das an unserer Statt jene von
uns (!) „verdammten" Eigenschaften hervorbringt. Die
Bedeutung von Krankheit kann daher nicht in der
Bekämpfung des angeblichen „Feindes Symptom" liegen,
sondern in einer befreienden Erkenntnis:
Meine Symptome garantieren meine Vollständigkeit, solange
ich unwillig bleibe, bestimmte Eigenschaften und Verhal-
tensweisen zu bejahen. Ab dem Moment ich zu einem auf-
richtigen Ja bereit bin, habe ich die Heilbotschaft meiner
Symptome schon zur Hälfte angenommen. Das Spiegelbild
Symptom hat ab dem Moment seine Funktion für mich er-
füllt - was bedeutet, dass ich es nicht mehr brauche - wo ich
eben jene Eigenschaften bewusst und freudvoll auslebe und
mich dementsprechend verhalte. Ein Beispiel:
XY leidet an einer schmerzhaften Gelenksentzündung in den
Fingern, an der rechten Schulter und in beiden Knien. Die
Krankheit erschwert ihm jede Art von Bewegung. XY fühlt
sich als ganzes steif, was ihn fürchterlich ärgert. Die von XY
„verdammte" Eigenschaft liegt klar auf der Hand: steif. Po-
sitiv umgewandelt wird daraus: im Stillstand sein. XY
braucht das Symptom Gelenksentzündung zu seiner Voll-
ständigkeit, weil er es an sich und anderen verurteilt, im
Stillstand zu sein, also nichts zu tun. Ab dem Moment XY zu
einem aufrichtigen „Ja, heute lasse ich alles liegen und ste-
hen und morgen auch und übermorgen auch" bereit ist - und
27
sich dementsprechend verhält - braucht er das Symptom Ge-
lenksentzündung nicht mehr. Ja, noch etwas fällt XY auf:
„Jetzt hab ich mich jahrelang über meinen Enkel aufgeregt,
weil er immer alles liegen und stehen lässt ... und jetzt auf
einmal stört mich sein Vorzimmerchaos nicht mehr ..."
Der sicherste Beweis, ob wir nun wirklich eine vormals ab-
gelehnte Eigenschaft in unser Wesen integriert haben, sind
unsere menschlichen Spiegelbilder, denn
Was MICH an anderen Menschen
nicht mehr stört ... das habe ich (endlich) auch
FÜR MICH SELBST bejaht!
Um die wirkliche Bedeutung von Krankheit zu begreifen,
erscheint uns das Ergründen kausaler Zusammenhänge we-
niger wichtig. Die Frage nach dem „WARUM bin ich
krank?" (mögliche Antworten: Weil schon mein Vater und
mein Großvater dieselben Symptome hatten ... weil die Luft
verpestet ist ... weil ich mir keinen Urlaub leisten kann ...
weil im Büro eine Klimaanlage ist ... usw.) garantiert noch
keine befriedigende Antwort, weil es ja um dem INHALT
der Krankheit - um die Heilbotschaft - geht. Um Inhalte zu
erkennen, gilt es zu akzeptieren, DASS etwas ist und WIE es
ist. Weniger ... WARUM es ist!
28
deutung münden, begleiten uns täglich ... stündlich ... na-
hezu immer. „Mein Kollege ist schrecklich", „Die Nachba-
rin ist komisch", „Die Lehrerin meiner Tochter ist verrückt"
... usw. Das bedeutet, es offenbart sich uns eine gewisse
Sicht, die wir oft sehr bestimmend ausdrücken. Zu Hilfe eilt
uns dabei das kleine Wörtchen IST. Um ja keinen Zweifel
aufkommen zu lassen, behaupten wir: Das IST eben so. Der
Kollege ist so, der Nachbar ist so, die Lehrerin ist so - und
meine Schwiegermutter ist schon immer so.
Mit solch einer Deutung leisten wir tatsächlich einen super-
tollen Schaffensakt, dem nur eines hinzuzufügen wäre: Wir
sind eben göttliche Wesen und deshalb „schaffen" wir eini-
ges. Wir denken uns das kleine Wörtchen IST ... und unser
Schaffenswille reicht völlig, um der Welt ringsherum eine
Bedeutung zu geben. „Für mich ist es halt so, dass dieser
Kollege rücksichtslos ist", behaupte ich - und schon habe
ich meinem Eindruck von meinem Kollegen Gültigkeit ver-
liehen. Eine INDIVIDUELLE GÜLTIGKEIT, denn sie ge-
hört mir.
Noch ist unklar, ob auch alle anderen meinen Kollegen so
sehen. Finde ich jedoch andere Personen, die mit meiner
Deutung einer Meinung sind, gibt es kaum etwas Schöneres,
als gemeinsam über den „rücksichtslosen" Kollegen herzu-
ziehen. Damit erheben wir die individuelle Gültigkeit zur
allgemeinen Gültigkeit - zur KOLLEKTIVEN GÜLTIG-
KEIT.
Sind sich Menschen eines ganzes Kulturkreises (Westeuro-
pa, Indien, arabische Länder usw.) einig darüber, dass es
zum Beispiel rücksichtslos ist, in Gesellschaft anderer zu
rülpsen ... können wir wahrlich von KULTURELLER
GÜLTIGKEIT sprechen. Achtung: Rülpsen wird in man-
chen Kulturen als Kompliment für den Gastgeber angese-
29
hen! Auch die Römer sahen das so: „Warum rülpset und
pforzet ihr nicht?"
Nun zu Verhaltensweisen und Eigenschaften. Individuell
legen wir uns bestimmte Verhaltensweisen und Eigenschaf-
ten zurecht, um ja nicht so zu erscheinen, wie unser „rück-
sichtsloser" Kollege - der ja nur auf sich schaut ... Wir
möchten auf keinen Fall so sein, wie unsere komische Nach-
barin - die bloß authentisch ist und sich nicht dafür schämt
...Die INDIVIDUELLEN GÜLTIGKEITEN - in unserem
Buch Glaubenssätze genannt - prägen unser Leben und las-
sen es nicht zu, dass wir die Vielfältigkeit unseres Wesens
ausleben. Wie sollte es auch möglich sein, dass wir in erster
Linie auf unser Wohlbehagen achten, wenn die Bedeutung
der Rücksichtslosigkeit wie ein Damoklesschwert über uns
schwebt? Kollektive Deutungen bringen es mit sich, dass
kollektive Gruppen, wie zum Beispiel ... Schwiegermütter,
Ehemänner, Manager, Eisenbahner, Hausfrauen usw...........
gleiche Glaubenssätze - also gleiche Gültigkeiten - mit sich
tragen und somit für ähnliche Symptome anfällig sind.
Bandscheibenvorfälle häufen sich nicht bei körperlich
schwer arbeitenden, älteren Männern, sondern mehr und
mehr bei gut gekleideten Managern, die dem beruflichen
Druck, gepaart mit der Belastung eines Eigenheims auf
Raten und heranwachsenden Kindern, kaum noch stand hal-
ten.
Kollektive Gültigkeiten bewirken, dass ganze Kulturkreise
von bestimmten Symptomen heimgesucht werden, die ande-
re Kulturen nur vom Hörensagen kennen. Vielleicht möch-
test Du Dich über Krankheiten von Völkern informieren, um
zu erkunden, ob Krebs, Asthma, Neurodermitis, Aids, Herz-
infarkt ... bei den Hunas, Pygmäen oder Indios bekannt
sind.
30
Die KOLLEKTIVEN (Gruppen) und KULTURELLEN
(Völker) Gültigkeiten sind am schwierigsten zu entlarven.
„Was kann daran falsch sein, wenn ich ein Duckmäuser bin?
Wo doch alle in meiner Familie duckmäusern ... auch wenn
es zum aus der Haut fahren ist." Die oft fatalen Auswirkun-
gen kollektiver Glaubenssätze für den Einzelnen werden zu-
meist spät oder gar nicht durchschaut. Das Wort „spät"
scheint hier passend zu sein, weil die in einen lieblosen, kol-
lektiven Glaubenssatz involvierte Person meistens einen
langen (Leidens-)Weg hinter sich hat, bis es klickt. Einer
Berichtigung im eigenen Bewusstsein steht dann gottsei-
dank nichts mehr im Weg. Das bewusste, persönliche Nein
des Einzelnen zu lieblosen kollektiven Gültigkeiten kommt
einer Abnabelung gleich, die einer vom Betroffenen neu ge-
wählten, liebevollen individuellen Gültigkeit Platz macht.
31
Halsentzündung oder Deinem Fersensporn beginnst, fängt
Deine Fantasie ganz bestimmt zu wirken an. Frage Deine
Symptome, wie sie in menschlicher Gestalt oder als ein Tier,
das Du magst, aussehen würden. Erkundige Dich auch nach
den Vornamen Deiner Symptome oder sage einfach: „Du
(Halsentzündung) heißt ab jetzt (zum Beispiel) Rosi."
Dieser kleine Trick funktioniert insofern auf verblüffende
Weise, da Du ab sofort mit einem vorstellbaren Wesen - an-
statt mit einer Diagnose - Frieden schließen kannst. Es ist
viel leichter, mit Erich, einem kleinen Nasenbären, zu kom-
munizieren ... als mit einem anonymen Gewächs auf der
Ferse, nicht wahr?
Bei Maria wurde ein inoperabler Gehirntumor diagnosti-
ziert. Wie sich bald herausstellte, lehnte Maria ihren Tumor
vollkommen ab: „Er soll sich schleichen, der Schmarotzer.
Ich will ihn nicht." Erst als sie ihn akzeptierte, ja sogar mit
Liebe annehmen konnte, verbesserte sich ihr Gesundheits-
zustand spontan. Jeden Tag vor dem Einschlafen sprach sie
mit „Sepperl" - so nannte sie ihren Tumor - wie mit einem
vertrauten Freund, und allmählich wuchs in der jungen Frau
jene friedvolle Stimmung, die für jede Heilung notwendig
ist. Noch ist Maria nicht über dem Berg, obwohl es wie ein
Wunder erschien, dass Lähmungen an Händen und Füßen
stundenweise verschwanden. Maria schafft es noch nicht,
das zu leben, was ihr der Tumor vorlebt. Die Heilbotschaft
„Ich darf mich ausbreiten. Ich darf alles." gesteht sie sich
leider noch immer nicht zu. Zurzeit kann Maria nicht spre-
chen und auch die Toilette nicht zu Fuß aufsuchen. Noch vor
ungefähr 8 Wochen sprach sie mühelos nach „Ich kann bald
wieder reden, kochen und gehen."
Maria's Schicksal stimmt uns traurig. Dennoch haben wir
uns entschlossen, ihre Geschichte in unser Buch aufzuneh-
32
men, weil sie Wichtiges aufzeigt: Ohne tiefe Bereitwilligkeit
zur Veränderung kann keine Heilung geschehen.
Der liebevolle Umgang mit Krankheit ist erlernbar. Es muss
nicht sein, dass Du Dich gegen Deine Symptome aufbäumst.
Genauso gut könntest Du mal etwas Neues ausprobieren. Du
könntest Deine altgewohnte Sichtweise gegen eine Frie-
densmission eintauschen, indem Du mit Deiner Fantasie
spielst. Damit dieser Trick von Erfolg gekrönt ist, gehen wir
davon aus, dass Du sämtlichen Symptomen, die Dich derzeit
quälen, bereits einen Namen und eine Gestalt verliehen hast.
Besonders gut geeignet für eine geglückte Friedensmission
erscheinen uns lustige Namen und putzige Gestalten, die Dir
ein spontanes Lächeln entlocken. Ein Beispiel:
XY leidet unter folgenden Symptomen: Ekzem am linken
Handrücken, Ohrensausen, Krampfadern und Fußpilz. XY
möchte mit seinen Symptomen nicht länger auf Kriegsfuß
stehen. Er ist bereit zu einem freundschaftlichen Verhältnis.
Also macht er es sich auf dem Sofa bequem und schließt die
Augen. Als erstes spricht XY mit seinem Ekzem: „Ich hab
Dich monatelang eingeschmiert, gebadet und verbunden.
Aber im Grunde meines Herzens hab ich Dich verabscheut.
Lass uns jetzt miteinander Frieden schließen, ja? Ich gebe
Dir ab jetzt den Namen Hugo und stelle mir vor, Du wärst
ein kleiner Igel, der sich schutzsuchend in meine linke Hand
verkriecht." Denselben Trick verwendet XY fürs Ohrensau-
sen, für seine Krampfadern und für seinen Fußpilz. Schlus-
sendlich sieht er sich einer illustren Schar gegenüber: Da
sitzt Hugo, der kleine Igel (Ekzem) neben Violetta, einer
sprechenden Geige (Ohrensausen). Dahinter tanzt Solina,
das Indianermädchen (Krampfadern) mit Peterle, einem
bunt gekleideten Harlekin (Fußpilz). Bei dieser Vorstellung
muss XY lachen und er sagt: „Meine Freunde, lasst uns alle
33
miteinander in Frieden sein." XY hat so viel Spaß mit die-
sem Trick, dass er noch weiterspielen möchte. Er sieht sich
selbst in einem grünen, bodenlangen Hemd mit einer bunten
Blume vorne drauf. In seiner rechten Hand hält er eine qual-
mende Friedenspfeife und in seiner linken schwingt er ein
weißes Taschentuch. Er stellt sich vor, wie Hugo auf
Violetta klettert und...
Es gäbe vielerlei Möglichkeiten, wie die Geschichte weiter-
gehen könnte. Hast Du Lust, Deine Fantasie zu gebrauchen?
Wenn ja, wäre das eine Übung, die Deine Kreativität aufs
Beste fördert. Nun, was sich XY für seine Freunde Hugo,
Violetta, Solina und Peterle ausdenkt, halten wir für neben-
sächlich. Ausschlaggebend halten wir die Tatsache, dass ein
simpler Trick jene heitere, gelöste und friedvolle Stimmung
hervor rufen kann, die für jede Heilung notwendig ist.
Frieden in unserer Seele kann erst dann entstehen, wenn
WIR den Kampf gegen unsere Symptome aufgeben - indem
wir unsere Gedanken auf Frohsinn, Frieden und Gelöstheit
ausrichten, trotz unserer Symptome!
34
von Krankheitssymptomen in unserer negativen Geisteshal-
tung zu finden ist, weil wir uns auf
Lieblosigkeit, Einschränkungen und Mangel
konzentrieren. Dieses negative Trio bestimmt, ja regiert
sogar oft unser Verhalten. Einige wichtige Verhaltensweisen,
die ZU unserem Wesen gehören, kommen dabei zu kurz.
Und diese von uns nie gelebten Verhaltensweisen drücken
sich dann in weiterer Folge über unseren Körper aus - ge-
nannt Symptom.
Die herkömmlichen Behandlungsmethoden der Schulmedi-
zin zielen in erster Linie auf die Beseitigung von Sympto-
men, was Millionen Menschen Erleichterung und somit eine
bessere Lebensqualität schenkt. Wirklich geheilt sind wir
aber erst dann, wenn wir gleichzeitig unsere lieblose Ein-
stellung zu uns selbst berichtigen. Tun wir das nicht, sucht
sich unsere nie hinterfragte Selbstmissachtung über den
Körper einen Weg nach draußen. Ein Symptom macht unsere
eigene festgefahrene Meinung zu einer bestimmten Ei-
genschaft, zu einem bestimmten Verhalten, sichtbar.
35
werden. Krankheitssymptome haben ihre Spiegelbild-Funk-
tion ab dem Moment erfüllt, wo der Patient
jenes Verhalten oder jene Eigenschaft
als zu sich gehörig bejaht, das sein Körper durch
ein Symptom für ihn auslebte.
Mehr darüber erfährst du in den nachfolgenden Kapiteln.
Immer mehr Ärzte öffnen sich neuen Behandlungsmethoden
und sind bereit, alternative Möglichkeiten zum Wohl ihrer
Patienten heranzuziehen. Wir denken, dass die Spiegelge-
setz-Methode® eine sehr wertvolle Ergänzung darstellt,
wenn es darum geht, nie beachtete, negative Überzeugungen
aufzuspüren, mit denen sich der Patient selbst schadet. Hat
er diese einmal geäußert und akzeptiert, kann sich der Pa-
tient schließlich selbst von seiner geistigen Fehlhaltung be-
freien. Vielleicht ist es bloß Illusion ... vielleicht eine Vision
... ganz bestimmt aber ist es unser aufrichtiges Ziel, eine re-
volutionäre und dennoch einfache Methode darzustellen, die
für die Betroffenen schlussendlich eine individuelle Heilbot-
schaft hervorbringt. Wird das Symptom gleichzeitig schul-
medizinisch behandelt, sehen wir darin die höchstmögliche
Tat zum Wohle des Patienten.
Wir danken unseren Lesern für ihre Aufgeschlossenheit,
eine neue Methode der Symptombetrachtung kennen lernen
zu wollen. Unser ganz besonderer Dank gilt jenen Ärzten
und Heilpraktikern, die sich für alternative Heilansätze
interessieren, während gleichzeitig die für den Patienten not-
wendige, medizinische Behandlung durchgeführt wird. Die
in unserem Buch angeführten Fallbeispiele beweisen, dass
ein Zusammenwirken mehrerer Komponenten zu beacht-
lichen Heilerfolgen führte. Auffällig war und ist die sicht-
und spürbare Erleichterung des Patienten nach seiner blitz-
36
artig eingetretenen Soforterkenntnis, wofür bloß ein kurzes
Zwiegespräch vonnöten war. Die anschließende Selbstbe-
freiung von einem negativen Glaubenssatz wurde mithilfe
einer symbolischen Tat - der Patient verbrennt zum Beispiel
ein Blatt Papier mit der Wortfolge seiner negativen Einstel-
lung zu bestimmten Verhaltensweisen - unterstrichen. Diese
geistige Berichtigung hatte zur Folge, dass die erforder-
lichen, medizinischen oder alternativen Maßnahmen vom
Patienten leichter, oft sogar heiter, angenommen wurden.
Die Gesundung des Patienten konnte aufgrund seiner neuen
Geisteshaltung positiv beschleunigt werden, oder ließ sogar
chronische Beschwerden nachhaltig verschwinden. Die Tat-
sache, kein Opfer seiner eigenen Erkrankung mehr bleiben
zu müssen, hob das Bewusstsein des Patienten auf das Ni-
veau der Selbstverantwortlichkeit - und das ist wahrlich ein
wunderbares Lebensgefühl. Die wachsende Bewusstheit des
Patienten darüber, dass er zu seiner Genesung immens viel
beitragen kann, verwandelt seine wenig hilfreiche Opferhal-
tung in die eines selbstbewussten Schöpfers. Patienten, die
sich ihrer Krankheit vormals ohnmächtig ausgeliefert fühl-
ten, gelangten mithilfe der Spiegelgesetz-Methode in oft we-
niger als einer Stunde zu neuen Einsichten, was sich positiv
auf die Einnahme von Medikamenten oder sonstige medizi-
nische Maßnahmen auswirkte.
Auf den Punkt gebracht bieten wir mit der Spiegelgesetz-
Methode eine Gesprächs-Begleitbehandlung an. Wir sind
davon überzeugt, dass der Ursprung alles Konkreten - dazu
gehören auch Krankheitssymptome - in der Geisteshaltung
des Betroffenen zu finden ist.
Die körperliche Verfassung des Patienten ist ein Aus-
druck dessen, was er in Ordnung findet und was er
sich verbietet, was er gut heißt oder ablehnt.
37
Der Charakter des Verbots bringt es mit sich, dass der Pa-
tient vermeidet, dieses zu übertreten. Die Angst vor einer il-
lusionären Bestrafung hindert demnach den Patienten, jene
Eigenschaft auszuleben, die sich an seiner Statt das Symp-
tom erlaubt! Die Spiegelgesetz-Methode in vier Schritten
ermöglicht dem Betroffenen ein sofortiges Aussprechen sei-
nes Glaubens an Lieblosigkeit, Einschränkungen und Man-
gel. Sind diese negativen Glaubenssätze einmal geäußert, ist
der Patient sogleich imstande, sich eine neue Meinung zu
bilden, die zu einer gefestigten, positiven Geisteshaltung
führt und seine Heilung bewirkt.
Nun, das war bereits ein kleiner Vorgeschmack auf die näch-
sten Kapiteln, in denen wir die Spiegelgesetz-Methode ge-
nauer ins Licht rücken.
38
Teil 2
Ein beherzter Blick auf ein Symptom als
Wesenskomponente
Die Wesensart eines Menschen kannst Du Dir wie ein Mo-
saikbild vorstellen, das aus vielen einzelnen Wesenskompo-
nenten-Steinchen zusammengesetzt ist. Indem wir andere
Personen beschreiben, deuten wir die vielen verschiedenen
Steinchen: Der ist nett, die ist schlampig, der ist höflich, die
ist egoistisch ... usw. Die Unterschiedlichkeit der Menschen
begründet sich in der Zusammensetzung vieler solcher We-
senskomponenten - und deshalb erleben wir jeden Men-
schen anders. Einige Wesenszüge sind stärker ausgeprägt
und für jedermann leicht zu erkennen. Andere wiederum
sind kaum wahrnehmbar. Tragen wir nun einen Wesenszug
in uns, den wir uns nicht zu leben erlauben, schafft die
Ganzheitlichkeit unserer göttlichen Herkunft einen Aus-
gleich:
Die vernachlässigte Wesenskomponente wird durch ein
Symptom an unserem Körper wahrnehmbar.
Dieses stimmige, uns entsprechende Symptom lebt nun jene
Wesenskomponente aus, die wir uns zu leben verwehren.
„Ich darf nicht egoistisch sein, ich darf mich nicht ausdeh-
nen, ich darf nicht auffallen, nicht im Mittelpunkt meines
Interesses stehen. Ich darf mir nicht beliebig nehmen, was
ich will ..." So nimmt sich zum Beispiel der Krebs dieser
verneinten Wesenskomponente an, indem er sich ausdehnt
und sich beliebig rundherum alles nimmt, was er will.
Auf den Funkt gebracht, ist ein Symptom nichts
anderes, als eine von uns vernachlässigte
Wesenskomponente.
39
In einem vollkommenen Mosaikbild fehlt kein Stein. Ge-
nauso wenig fehlt unserer Vollkommenheit eine Wesens-
komponente. Wenn wir die vielschichtige Vollkommenheit
unseres Wesens wirklich lustvoll ausleben, nennen wir das
Gesundheit. Gestatten wir uns nur einen Teil davon, über-
nehmen bestimmte Symptome die Verhaltensweisen der von
uns verneinten Wesenskomponenten - und das nennen wir
dann Krankheit.
Das bedeutet ... je mehr Du Dir von dem verbietest, was
wirklich ZU DIR gehört, desto größer ist die Wahrschein-
lichkeit, dass Du Symptome bekommst - also krank wirst.
Und umgekehrt: Je mehr Du Dir von dem erlaubst, was
wirklich ZU DIR gehört, desto größer ist die Wahrschein-
lichkeit, dass Du gesund bleibst. Vielleicht hast Du Dich
schon öfter gefragt, was wirklich zu Dir gehört. Und solltest
Du darauf noch keine Antwort gefunden haben, möchten wir
Dir gerne eine anbieten: WIRKLICH zu Dir gehört alles,
was Dir Freude bereitet, was Dir leicht fällt, was Dich
glücklich macht und was Dich friedlich stimmt.
Wesenskomponenten, die diese Kriterien für Dich erfüllen,
gehören wirklich zu Dir. Wenn es Dir zum Beispiel Freude
bereitet, stundenlang auf einem Bein zu hüpfen ... dann
gehört die Wesenskomponente „Ein-Bein-Hüpfen" wirklich
zu Dir und Du solltest sie lustvoll ausleben! Auch dann,
wenn Deine Eltern, Dein Partner, Dein Chef und die
Nachbarn mit dem Finger auf Dich zeigen, weil sie Dich für
verrückt halten. Verbietest Du Dir jedoch die zu Dir
gehörige Wesenskomponente „Ein-Bein-Hüpfen", könnte es
geschehen, dass Du ein Symptom bekommst.
Stundenlangen Schluckauf zum Beispiel oder ein
„hüpfendes" Herz ...
Im Krankheitssymptom demonstriert eine nicht gelebte
Wesenskomponente ihre Anwesenheit.
40
Wir sind davon überzeugt, dass jedes Symptom unter diesem
Gesichtspunkt deutbar ist. Das Symptom lebt für mich eine
von mir abgelehnte Wesenskomponente aus. Noch ein Bei-
spiel:
XY ist stark kurzsichtig. Ohne Brille reicht seine Sehschärfe
knappe 15 cm. Ab dann verschwimmen die Konturen von
Gegenständen und Personen immer mehr. Das Haus gegen-
über erscheint XY wie eine einzige graue Masse. Fenster
und Türen sind nicht mehr genau erkennbar. Wir haben es in
diesem Fall mit der Wesenskomponente „verschwommen,
diffus, unklar" zu tun, die XY ablehnt. Er lässt sich NUR auf
klare Verhältnisse ein und ist NUR für konkrete Pläne zu
haben. Das Wort „vielleicht" fehlt in Seinem Sprachschatz,
auch Phrasen wie „warten wir`s ab" oder „ich lasse mich
überraschen" scheinen Fremdworte zu sein. Die Vernachläs-
sigung der Wesenskomponente „diffus, unklar, geheimnis-
voll" ist offensichtlich - und deswegen braucht XY ein
Symptom, das an seiner Statt das Diffuse, Unklare, Ge-
heimnisvolle auslebt: Die Kurzsichtigkeit!
41
Wenn wir NUR die Symptome beseitigen lassen, zum Bei-
spiel durch Medikamente oder eine Operation, ohne ihnen
eine tiefere Bedeutung beizumessen ... dann machen sie
sich woanders bemerkbar - und zwar so lange, bis wir bereit
sind, die wirklichen Botschaften unserer Symptome verste-
hen zu wollen. Symptome sind Freunde, die uns etwas
Wichtiges mitzuteilen haben: „He Du mein/e Liebe/r, ich bin
ein Verhalten, das ZU DIR gehört. Nachdem Du es aber ver-
neinst, dieses Verhalten in Dein Leben mit einzubeziehen,
bleibt mir nichts anderes übrig, als es Dir vorzuführen."
Symptome zeigen immer spezielle Verhaltensweisen, die der
Patient ablehnt. Mit starken Kreuzschmerzen zum Beispiel
kann sich XY weder bücken noch beugen. Er läuft zum Arzt,
der ihm mit einer Spritze hilft, das Symptom „Kreuz-
schmerzen" in den Griff zu kriegen. Nach zwei Tagen sitzt
XY, von Beruf Fahrlehrer, wieder „gesund" in seinem Auto.
Eine Woche später verspürt er plötzlich starke Schmerzen im
rechten Knie. Er kann sein Bein kaum noch beugen. Wieder
bekommt er eine Injektion, dann noch eine zweite und eine
dritte. Nach einer Woche lenkt XY wieder „gesund" seinen
Wagen. Aber nach weiteren drei Wochen wacht er plötzlich
mit einem steifen Genick auf. Nun kann er seinen Kopf nicht
beugen. Seitwärts schauen ist auch unmöglich.
Symptome sind konsequente, geduldige Freunde. Sie ver-
halten sich wie Kuriere, die mit einem äußerst wichtigen
Dokument unterwegs sind, das dem Empfänger auf jeden
Fall überbracht werden muss. Ist dieser nicht anzutreffen,
versuchen sie es bei seinem Zweitwohnsitz. Auf die Sprache
der Symptome übertragen hört sich diese Metapher so an:
Symptome möchten dem Patienten eine ganz bestimmte
Heilbotschaft vermitteln, die ein ganz bestimmtes Verhalten
betrifft. Um diese bestimmten, vom Betroffenen abgelehn-
42
ten Wesenskomponenten aufzuzeigen, benötigt das Symp-
tom eine körperliche Fläche oder einen Raum. Im obigen
Beispiel waren es zuerst die Lendenwirbel, wo das Symp-
tom „Kreuzschmerzen" Zugriff, um das von XY verneinte
Verhalten zu demonstrieren. Weil aber der Symptom-Kurier
durch eine Injektion kurzer Hand beseitigt wurde, musste er
sich eine andere „Adresse" suchen: Pas rechte Knie. Als die-
ser zweite Anlauf, XY die Heilbotschaft zu überbringen,
wieder misslang, entschloss sich das Symptom zu einem
neuerlichen Versuch und setzte sich am Genick fest.
„Irgendwo muss es doch eine Stelle geben, die uns beiden
einen Kontakt ermöglicht" grübelt das Symptom, „oder
musste ich etwa «och deutlicher werden? Oh je, das freut
mich aber gar nicht..."
Aus dem Verhalten Deines Symptoms kannst Du
ganz leicht einen Rückschluss auf ein Verhalten
VON DIR ziehen.
43
Die Körperstelle, wo Dein Symptom auftritt, halten wir für
das Empfangen der Heilbotschaft erst in zweiter Linie für
wesentlich, weil sich eben dieses bestimmte, von Dir nicht
gelebte Verhalten, an x-beliebigen Körperteilen zeigen
kann! Um die Heilbotschaft zu begreifen, genügt es, das
Verhalten Deines Symptoms zu BESCHREIBEN. Was
genau macht es? Was tut es? Wie verhält es sich? Es ist al-
lein DEINE ganz individuelle Beschreibung - nicht die an-
derer Personen - aus der Du DEINE Heilbotschaft heraus-
lesen kannst. Wenn DU zum Beispiel Deinen Husten so be-
schreibst ->• überfällt mich aus heiterem Himmel, verhält
sich unkontrolliert, verschwindet plötzlich wieder ... dann
lebt Dein Husten einen Verhaltenskomplex für Dich aus, den
DU DIR zu wenig oder gar nicht erlaubst: Spontan zu kom-
men und zu gehen, wie immer Du Lust hast. Würdest Du das
Symptom „Husten" nur mit Medikamenten zum Verschwin-
den bringen, ohne für eine Berichtigung in Deiner Geistes-
haltung zu sorgen (aufgrund der Du Dir zum Beispiel spon-
tanes Kommen und Gehen erlaubst!), könnte das zu einer
Symptomverschiebung führen, Wohlgemerkt - der Kurier
will seine Botschaft auf jeden Fall überbringen!
Nehmen wir an, XY leidet ebenfalls unter dem Symptom
„Husten", dessen Verhalten er wie folgt beschreibt -> er
stört mich, er unterbricht mich andauernd, er hält mich auf
Der Husten lebt für XY einen Verhaltenskomplex aus, der er
sich zu wenig oder gar nicht gestattet: Inne halten, stopp
oder nein sagen, durchatmen, Pause machen.
Was wir mit diesen zwei Beispielen herausheben wollen, ist
bestimmt leicht nachvollziehbar für Dich: Husten ist nicht
gleich Husten!
Symptome sind Überbringer von
INDIVIDUELLEN
Heilbotschaften.
44
Um bei unseren Beispielen anzuknüpfen, brachte das Symp-
tom „Husten" zwei verschiedenen Personen zwei völlig
unterschiedliche, individuelle Heilbotschaften. Wir wieder-
holen sie noch einmal:
Botschaft Nr. 1: „Lebe spontan, komme und gehe, wann Dir
danach ist."
Botschaft Nr. 2: „Halte inne, sage nein, atme durch und
mache eine Pause."
Husten ist nicht gleich Husten, Migräne ist nicht gleich
Migräne und Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall...
Ausschlaggebend für Deine Heilung sind nicht allein medi-
zinische Behandlungen. Ausschlaggebend für Deine Hei-
lung ist das Verhalten Deines Freundes Symptom, der Dir
eine ganz persönliche Nachricht überbringt, die da lautet:
„Mein lieber Freund, ich lebe Dir ein Verhalten vor und bitte
Dich, dass Du dieses Verhalten AN DIR gut heißt. Ich ersu-
che Dich, Deinen lieblosen Glaubenssatz dagegen zu be-
richtigen und dieses bestimmte Verhalten als freudvolle
Selbstverständlichkeit in Dein Leben mit einzubeziehen."
45
sogar als ungehörig verurteilst. Wir bleiben bei unseren Bei-
spielen: „Aha ... Ich lehne es ab ... juckend, würgend, steif,
hässlich und lästig zu sein - und deswegen brauche ich
Symptome, die an meiner Statt jene Eigenschaften bejahen
und ausleben." Wahrscheinlich kannst Du mit diesem State-
ment noch nicht viel anfangen und deswegen ist es hilfreich,
wenn wir die benannten Eigenschaften ins Positive verwan-
deln -»
juckend = deutlich
steif = innehaltend
hässlich = echt
lästig = beharrlich
Wir erwähnten schon mehrmals, dass dieses Umwandeln
eine sehr INDIVIDUELLE Angelegenheit ist. Aus „häss-
lich" kann zum Beispiel „authentisch" werden, aber auch
„echt", „natürlich", „auffällig" oder „markant". Für DICH
gelten immer jene Eigenschaften, die DIR dazu einfallen!
Unsere Beispiele dienen nur dazu, möglichst oft die Spie-
gelgesetz-Methode begreiflich zu machen, mit deren Hilfe
Du leicht, rasch und vor allem treffend zur Heilbotschaft
Deines Symptoms gelangst.
Fortsetzung unseres Beispiels: Umgewandelt lautet nun die
Botschaft Deiner Symptome: „Aha ... Ich trau mich nicht ...
meinen Mitmenschen gegenüber deutlich (er) zu werden, in
meiner bisherigen Vorgangsweise inne zu halten, mich echt
zu zeigen und beharrlich am Ball zu bleiben - und deswegen
brauche ich ein Symptom, das an meiner Statt jene
Eigenschaften bejaht und auslebt."
Unser vollkommenes Wesen beinhaltet unzählige Eigen-
schaften. Gerade diese Vielfalt macht uns zu etwas Einzig-
artigem und beweist unsere Existenz als Individuum. An
46
sich gibt es überhaupt keine „schlechten" Eigenschaften - es
sei denn, WIR machen sie dazu. Jede „negative" Eigen-
schaft, die uns in Sinn kommt, ist eine Eigenschaft, die UNS
fehlt. Sie wird uns deshalb durch ein Symptom vor Augen
geführt, weil WIR sie uns nicht erlauben. Der Vollkommen-
heit unseres Wesens können wir aber nicht entfliehen - wir
sagten das schon zu Beginn unseres Buches.
Immerwährende Vollkommenheit bedeutet, dass
ALLE Eigenschaften gelebt werden dürfen/müssen,
die zu uns gehören.
Seminarteilnehmer beklagen sich manchmal, weil sie das
Umwandeln negativer Eigenschaften in ihre positive Form
so schwierig finden. Ich bringe dann wieder einen kleinen
Trick ins Spiel, den ich gerne an Dich weitergebe: Stell Dir
eine goldene Münze vor, oder noch besser - lege eine etwas
größere Münze vor Dich hin. Mit ein bisschen Fantasie
kannst Du Dir auf der Vorderseite eine eingeprägte Eigen-
schaft vorstellen, als Beispiel -» sanft (= positiv). Wenn Du
nun die Münze umdrehst, steht auf der Rückseite DIESEL-
BE Eigenschaft, nur anders ausgedrückt -> zum Beispiel fad
(= negativ).
Beim Verwandeln von Eigenschaften geht es immer um eine
ganz bestimmte Wesenskomponente, die der Betroffene
NUR in ihrer negativen Form kennt. Dass diese „Kehrseite
der Medaille" natürlich auch eine positive Frontseite besitzt
... damit hat er sich noch nie beschäftigt. Symptome spie-
geln uns in der Regel die „negative" Variante, weil ja die
meisten Krankheiten von Schmerz begleitet sind, also wahr-
lich keine positiven Glückseligkeitserlebnisse darstellen.
Wenn Du einen beherzten Blick auf die Eigenschaften Dei-
nes Symptoms werfen möchtest, darf Deine Frage nicht lau-
47
ten „WARUM habe ich ein Symptom?" sondern „WIE ist
mein Symptom?" ~> mögliche Eigenschaften als Beispiel:
Aufgebläht
Aufreibend
Bohrend
Brennend
Durchlöchert
Hässlich
Heimtückisch
Hinterlistig
Kahl
Lästig
Nackt
Schleichend
Stinkend
Verkrampft
Ziehend
Zurückgezogen
Bleiben wir bei unserem Vergleich mit der Münze: Eine die-
ser Eigenschaften ist nun auf der Rückseite Deiner Münze
eingeprägt. Noch nie bist Du auf die Idee gekommen, die
Münze umzudrehen. Aber jetzt entschließt Du Dich dazu ...
Du wendest sie ... und erkennst plötzlich auf der Vorderseite
DIESELBE Eigenschaft, nur anders ausgedrückt. Und
genau DIESE POSITIV beschriebene EIGENSCHAFT soll-
te von Dir von ganzem Herzen bejaht und gelebt werden,
weil es eine Eigenschaft ist, die ZU DIR gehört.
Wir können nicht oft genug betonen, dass Symptome UN-
SERE Eigenschaften hervorbringen - und zwar jene, die wir
am allermeisten an uns selbst und anderen bekritteln. Wür-
den wir jene vom Symptom gespiegelten Eigenschaft an uns
selbst gut heißen und in unser Leben einbeziehen, hätte
48
unser Freund Symptom seine Aufgabe erfüllt und würde sich
verabschieden.
Im Anhang dieses Buches findest Du eine Liste von Eigen-
schaften, negativ und positiv ausgedrückt. Diese Sammlung
ist das Ergebnis aus bis dato 65 Spiegelgesetzmethode-
Workshops plus Mitteilungen aus dem Freundeskreis und
möge Dir nur als Anregung dienen! Wohlgemerkt -» DEINE
Worte sind es, welche für Dich gelten. Ich empfehle das Um-
wandeln negativer Eigenschaften gerne als Zeitvertreib. Ob
Ihr nun über die schwankende Wetterlage diskutiert, oder
über einen schwankenden Kreislauf, der den Betroffenen
zum Torkeln veranlasst ... Tatsache bleibt dieselbe Aussage
—» schwankend (= Eigenschaft) und torkeln (= Verhalten).
Beteiligen sich nun mehrere Personen am Umwandlungs-
spiel, habt Ihr vermutlich nicht nur Spaß daran, sondern
auch einen großen Gewinn. Das positive Feeling für eine be-
stimmte Eigenschaft wächst, je mehr Alternativen ihr findet.
In unserem Beispiel könnte aus der
Eigenschaft schwankend —>
beweglich ... abwechslungsreich ... flexibel ...
abwägend ... werden und aus dem
Verhalten torkeln —>
schlendern ... ins Blaue laufen ... außergewöhnliche
Vorgangsweise.
Erfahrungsgemäß klickt es bei irgend einer dieser Möglich-
keiten. Der Betroffene fühlt sich berührt und persönlich an-
gesprochen, wenn er SEINE ins Positive verwandelte Ei-
genschaft hört und infolge dessen selbst ausspricht. Fassen
wir unser Bespiel zusammen:
XY leidet unter einem schwankenden Kreislauf. AB beklagt
sich ebenso darüber. Beide Patienten beschreiben ihr Symp-
49
tom als „schwankend". XY hört nun alternative Ausdruck-
weisen für die Eigenschaft seines Symptoms (siehe oben).
Beim Wort „abwechslungsreich" ruft er laut: „Ja, das ist es!
Mein Leben ist in den letzten Jahren wahrhaftig zur Routine
geworden". AB hingegen fühlt sich von der Eigenschaft „ab-
wägend" berührt: „Ich wäge nie ab, ich warte nicht. Ich
muss mich immer sofort festlegen." Beide Patienten haben
sich durch eine vernachlässigte Wesenskomponente Kreis-
laufschwankungen eingehandelt. Ein und dasselbe Symptom
(!) lebt für XY die Eigenschaft „abwechslungsreich" und für
AB die Eigenschaft „abwägend" aus.
50
Ein beherzter Blick auf die Spiegelgesetz-Methode
51
Die Liebesbotschaft des Symptoms lautet also: He Du - auf-
zufallen gehört zu Deinem Wesen! Außerdem solltest Du Dir
in einem bestimmten Lebensbereich viel mehr Raum gön-
nen! Jetzt ist es die Aufgabe des Patienten, seine negative
Meinung zu äußern, die das Ausleben besagter Verhaltens-
weisen verhindert. Eine kurze Selbstbefragung genügt dafür:
„Was habe ich gegen Menschen, die gerne auffallen und sich
Raum schaffen?" Die Antwort (=liebloser Glaubenssatz)
wird zum Beispiel auf einen Zettel geschrieben und in
Schritt 3 DANKEN UND AUFGEBEN verbrannt. In Schritt
4 HEILBOTSCHAFT gibt sich der Patient dann selbst eine
geistige Stütze, indem er sich zu seinen positiven Eigen-
schaften bekennt: „Ich brauche es zu meiner Heilung, auf-
zufallen und mir Raum zu gönnen." Noch ein Beispiel:
Theresia, Landwirtin:
Schritt 1 BESCHREIBEN des Symptoms
Ich leide unter Haarausfall im Scheitelbereich.
Zu den Eigenschaften fällt mir nackt, entblößt und schutzlos
ein.
Schritt 2 BEJAHEN und VERWANDELN
B e j a h e n — » „Ich brauche genau dieses Symptom, damit
ich ganz bin."
Verwandeln—»
Echt (=nackt), natürlich (=entblößt), frei, voll Vertrauen
(=schutzlos)
Verbot, liebloser Glaubenssatz —» „Im Beisein anderer darf
ich mir keine Blöße geben."
Schritt 3 DANKEN und AUFGEBEN
Danken
„Ich danke Gott, dem Heiligen Geist, dem Universum ...
52
dass ich meinen lieblosen Glaubenssatz ... meine falsche
Meinung ... mein Verbot ... gefunden habe.
Aufgeben
Verbrennt ein Kärtchen mit den Worten: Ich darf mir keine
Blöße geben.
Schritt 4 HEILBOTSCHAFT
„Ich brauche es zu meiner Heilung, echt zu sein und mich ohne
Maske zu zeigen."
53
Die Spiegelgesetz-Methode®
Schritt 1 BESCHREIBEN
a. die Eigenschaften des Symptoms
b. das Verhalten des Symptoms
Schritt 2
BEJAHEN UND VERWANDELN
Bejahen
„Ich brauche dieses Symptom, damit ich vollständig bin. Weil es an
meiner Statt Eigenschaften und Verhaltensweisen hervorbringt, die ich an
mir verneine." V e r w a n d e l n
a. Eigenschaften des Symptoms positiv ausdrücken
b. Verhaltensweisen des Symptoms positiv ausdrücken
c. Negativen Glaubenssatz formulieren („Was habe
ich gegen Personen, die a. und b. als lustvolle
Selbstverständlichkeit auslebe
Schritt 3
DANKEN UND AUFGEBEN
Danken
"Ich danke Gott für das Geschenk, meinen lieblosen
Glaubenssatz gefunden zu haben."
Aufgeben
Verbrennen eines Kärtchens mit dem Wortlaut des
negativen Glaubenssatzes.
Folgendes Gebet dazu sprechen oder eigene Worte
dafür finden:
Ich lege jetzt meine schlechte Meinung ... meinen lieblosen Glau-
benssatz ... meinen Irrtum ... in die goldenen Hände des Heiligen
Geistes und bedanke mich innig für die Befreiung davon.
Schritt 4 HEILBOTSCHAFT
„Ich brauche es zu meiner Heilung ... (positiv umgewandelte
Eigenschaften und Verhaltensweisen hier einsetzen)."
54
Ein beherzter Blick ganz gleich wohin
Mit ein bisschen Übung und einer Portion Begeisterung für
die Spiegelgesetz-Methode wirst Du immer öfter bemerken,
dass es gleichgültig ist, welches Spiegelbild Du zum Ent-
schlüsseln verwendest. Du kannst Dich in Deinem Partner
erkennen, in Deinem Auto, in Deinem Symptom, in Deinem
Haustier ... ja sogar in einem nicht mehr zu schließenden
Garagentor, was die gestrige E-Mail einer lieben Bekannten
bestätigte. Eine andere Freundin konnte aufgrund ihrer de
fekten Waschmaschine einen negativen Glaubenssatz finden
und aufgeben. Wohin unser Blick auch fallt ... Wir können
immer nur das (Schlechte oder Gute) wahrnehmen, worauf
WIR uns konzentrieren. Und deshalb ist es völlig egal, ob
wir die Eigenschaften unseres Lebensgefährten beschreiben,
die Defekte unseres Autos, die Unfolgsamkeit unserer Haus-
tiere oder das Verhalten unserer Symptome.
Auf den Punkt gebracht kann mir nur
das negativ auffallen, was ICH (!) mit der
Note „negativ" klassifiziere.
Falls das unglaubwürdig für Dich klingt, möchten wir Dir
mit einem Beispiel auf die Sprünge helfen:
Anita beschreibt das Verhalten Ihres Gatten:
„Paul macht immer nur das, was er will! Er ist ein totaler
Egoist!" Anita beschreibt das Verhalten
ihrer Katze:
„Susi macht, was sie will! Die gehorcht überhaupt nicht!"
Anita beschreibt ihre Zahnschmerzen (Symptom):
„Die kommen und gehen, wann immer sie wollen!" Anita
beschreibt die defekten Scheibenwischer ihres Autos:
„Die funktionieren nur, wann sie wollen! Setzen einfach
aus und fangen irgendwann wieder von selbst an."
55
ständigkeit gehört: Die persönliche Freiheit! Ab dem Mo-
ment sich Anita ihrer negativen Einstellung bewusst wird
und sie aufgibt, öffnet sie schon einen Spalt breit das Tor zu
ihrer persönlichen Freiheit. Stellt sie sich nachfolgend auf
das Gute und Schöne an persönlicher Freiheit ein, zum Bei-
spiel: „Gott gab mir persönliche Freiheit zu meinem Glück"
oder „Frei sein ist mein Geburtsrecht", haben die Spiegel-
bilder „Partner, Katze, Zahnschmerzen und Scheibenwi-
scher" ihre Liebesbotschaft vermittelt und damit ihre Funk-
tion erfüllt. Erstaunlicherweise - nein logischerweise - än-
dert sich plötzlich Anita's Umfeld. Ihr Lebensgefährte pocht
auf gemeinsame Unternehmungen ... Susi springt kaum
noch auf den gedeckten Tisch ... die Zahnschmerzen werden
immer schwächer und verschwinden ganz ... und wie durch
ein Wunder funktionieren auf einmal die Scheibenwischer!
Es gibt ähnliche Beobachtungen von Synchronismus:
Menschen, die aus den Spiegelungen ihrer unmittelbaren
Umgebung - Partner, Kinder, Haustiere, Auto - noch nichts
erkannt haben, bekommen noch einmal die Chance, über ein
Krankheitssymptom zu lernen.
56
Aktuelle Rückmeldung: Julia geht es gut. Sie half
vergangene Woche ihrem Schwager Steinplatten zum Haus
tragen.
Walter. 52:
Symptom: Häufige und starke Migräneanfälle begleitet von
Übelkeit.
Eigenschaften: ekelig, angstmachend - von Walter verwan-
delt in: dominant
Negativer Glaubenssatz: Ich darf nicht dominant sein, weil
ich niemandem weh tun will. Heilbotschaft: Ich darf
dominant sein. Achtung: Auch Walter's Hund lebte ihm
Dominanz vor! Aktuelle Rückmeldung: Kein
Migräneanfall seit dem Spiegelgesetz-Coaching. Walter
freut sich sehr darüber, dass er wählen kann, ja oder nein zu
sagen.
Rosa. 42:
Symptom: Massive Wechselbeschwerden. Eigenschaften:
zerrissen, unruhig, närrisch - von Rosa verwandelt in:
entladend
Negativer Glaubenssatz: Ich darf nicht so sein, wie mein
Vater.
Heilbotschaft: Ich darf mich entladen, mich darf s zerrei-
ßen!
Achtung: Rosa beschrieb Vater und Ehemann genauso,
wie ihr Symptom!
Aktuelle Rückmeldung: Rosa gesteht sich immer mehr zu,
dass sie auch mal eine „Bissgurn" sein darf. Es geht ihr gut
damit. Eine ähnliche Heilbotschaft fand Rosa heraus, als sie
die Spiegelgesetz-Methode für ihr Symptom Juckende
Haut" anwandte.
57
Vielleicht hast Du schon etwas erlebt, das Dir wie ein Wun-
der vorkam. Stopp - nicht irgendwer außerhalb von Dir hat
es vollbracht - sonder DU. Nicht ein gütiges Schicksal
bewirkte die kleinen Wunder im Leben von Anita. Sie war es
selbst, die aufgrund der Aufhebung eines negativen
Glaubensmusters zu einer neuen, positiven Einstellung
gelangte. Seminarteilnehmer stellten mir schon oft die
folgende Frage: „Was passiert eigentlich mit meinem Partner,
meinem Hund, meinem Nachbarn usw. ... wenn ich mich ab
jetzt anderes verhalte?" Als Antwort erzähle ich Dir eine
wahre Geschichte:
Christine bewohnt mit ihrem Gatten und der jüngeren Toch-
ter ein Einfamilienhaus. Seit etwa sechs Wochen hatte sich
ein Marder unter dem Dach einquartiert, der die Nachruhe
der Hausbewohner durch lautes Klopfen, Scharren und
Nagen empfindlich störte. Christine kam mithilfe der Spie-
gelgesetz-Methode auf ihren negativen Glaubenssatz, den
sie lustvoll verbrannte. Ich erinnere mich gut. Es ging um
die Themen „Beharrlichkeit" und „etwas Begonnenes zu
Ende bringen". Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr,
aber Christine stellte sich bei Schritt 4 auf das Positive von
beharrlichen Menschen ein, die ihre selbst gesteckten Ziele
erfolgreich abschließen. Drei Tage nach dem Workshop er-
reichte mich eine E-Mail von Christine: „Stell Dir vor Chri-
sta, der Marder ist sang- und klanglos verschwunden!"
58
Wir brauchen uns nicht darum zu kümmern, was damit ge-
schehen soll, sondern wir können das getrost jener univer-
sellen Weisheit überlassen, die wir Gott nennen.
Dein Symptom ist also DEIN Spiegelbild. Indem du dessen
Verhalten und Eigenschaften beschreibst, ins Positive ver-
wandelst und dann das Wort „Ich" einsetzt, kannst Du die
Heilbotschaft sofort in Empfang nehmen und Deine negati-
ve Einstellung dagegen formulieren. Noch ein Beispiel:
Johanna beschreibt...
... die Eigenschaften ihrer Migräne mit folgenden, selbst
gewählten Worten —> ekelhaft und unruhig
verwandelt in —» auffallend und flexibel ... das
Verhalten ihrer Migräne mit folgenden, selbst gewählten
Worten —> sticht und drückt
verwandelt in —> punktgenau und gewichtig
59
Teil 3
60
ihm vorgesagt wird und auch nicht, welche Worte er selbst
aus einer Liste heraussucht. Wie Du aus dem Kapitel „Ein
beherzter Blick auf die Eigenschaften eines Symptoms" er-
sehen konntest, schenken wir der INDIVIDUALITÄT des
Patienten größte Aufmerksamkeit.
Was die Spiegelgesetz-Methode in vier Schritten
anbelangt, bezeichnen wir die folgenden Punkte als
Prioritätsfaktoren:
1. Bei Schritt 1 darf der Patient NUR beschreiben.
Nicht erklären, nicht analysieren, nicht begründen.
2. Das Bejahen des Patienten bei Schritt 2, genau dieses
Symptom zu BRAUCHEN, stellt den notwendigen Kon-
takt zwischen Patient und Symptom her. Es gelten NUR
die vom Patienten geäußerten Worte. Sowohl die negativ
beschriebenen Eigenschaften und Verhaltensweisen des
Symptoms, wie auch die umgewandelten positiven. Die
Liste im Anhang dieses Buches dient nur als Anregung.
3. Als Zeichen des Abschieds von einem lieblosen Glau-
benssatz empfehlen wir, ein Kärtchen mit den vom Pa-
tienten ausgesprochenen Worten zu VERBRENNEN.
Besteht dieses Möglichkeit nicht, kann das Kärtchen
auch zerrissen oder anderswie entsorgt werden.
4. Die Heilbotschaft in Schritt 4 sollte sich auf die vorher
abgelehnten Eigenschaften beziehen, damit dem Patien-
ten immer klarer wird, dass er die positive Form benann-
ter Eigenschaften und Verhaltensweisen ZU SEINER
HEILUNG braucht.
61
falle" im üblichen Sinn gibt. Jedes Ereignis im Leben des
einzelnen Menschen und daher auch jedes Symptom ist die
Folge - die Verwirklichung! - eines negativen Gedankens.
Überzeugungen und Glaubenssätze sind auch nichts anderes
als Gedanken. Und zwar solche, die wir über einen langen
Zeitraum hinweg in unserem Geist bewahren. WO ein
Symptom auftritt... am Kopf, in der Brust, in den Gelenken
oder im Bauch ... ist demnach keine Zufälligkeit, sondern
eine sinnhafte, analoge Entsprechung. Ausgezeichnete Lite-
ratur dazu von Rüdiger Dahlke, Louise Hay, Kurt Tepper-
wein und anderen Autoren gibt es genug. Es ist nicht Ziel
unseres Buches, bereits Bekanntes zu wiederholen. Unser
Ziel ist es, die Spiegelgesetz-Methode als Bereicherung hin-
zuzufügen.
Bei unserer letzten Manuskriptbesprechung stellten wir fest,
dass sich im Zusammenhang mit der Spiegelgesetz-Metho-
de eine Hypothese entwickeln könnte, die wir noch ausführ-
licher recherchieren wollen. Unsere Vermutung deutet in
folgende Richtung: Wahrscheinlich bekommen wir dort ein
Symptom, wo unser größter blinder Fleck herrscht, was die
Liebe zu uns selbst betrifft. Dort, wo wir am verwundbarsten
sind, dort entsteht ein Symptom - und zwar an jener Kör-
perstelle, die wir aufgrund unseres Glaubens an Lieblosig-
keit, Einschränkung und Mangel überfordern. Wie gesagt,
zu dieser Vermutung möchten wir noch Material sammeln.
Trotzdem möge schon jetzt das folgende Beispiel zum leich-
teren Verständnis beitragen:
Gelenkserkrankungen treten häufig bei Personen auf, die
ihre Gelenkigkeit (ihren Arbeitseinsatz, ihre sportlichen Ak-
tivitäten usw.) überbetonen. Die unbeachtete Lieblosigkeit
in der Geisteshaltung der Betroffenen könnte ungefähr so
lauten: „Ich muss immer was tun, muss Übermenschliches
62
leisten, sonst bin ich nutzlos und unbrauchbar und habe kein
Recht, hier zu sein" zeigt sich als Symptom „Gelenksent-
zündung" genau an den überbeanspruchten Körperstellen.
Die schmerzhaften Symptome spiegeln die Lieblosigkeit des
Patienten zu sich selbst exakt dort - am Bewegungsapparat!
- wo es ihn am meisten trifft.
Würde XY anstelle einer Gelenksentzündung zum Beispiel
ein Zwölffingerdarmgeschwür bekommen, könnte es durch-
aus sein, dass er seinen vielen sportlichen Aktivitäten trotz-
dem weiterfrönt und dadurch versäumt, auf die Liebesbot-
schaft seines Symptoms zu horchen. Mit geschwollenen Ge-
lenken bleibt XY jedoch nichts anderes übrig, als jegliche
Art von Aktion zu unterlassen.
Wie schon eingangs erwähnt, entsteht möglicherweise eine
Hypothese über das Zusammenspiel von überforderten,
überbeanspruchten, überbetonten Körperteilen und Krank-
heitssymptomen. Je häufiger wir einen bestimmten Körper-
teil lieblos überfordern, desto größer die Wahrscheinlichkeit,
dass dort ein Symptom auftritt. Mit dieser in den Raum ge-
stellten Bemerkung möchten wir dieses Kapitel abschließen.
63
scheinen abzureißen, was durch den abwesenden Blick auf
die gegenüberliegende Wand noch unterstrichen wird. Die
erstmalige Konfrontation mit der eigenen, in vielen Punkten
negativen Geisteshaltung kann ein so erschütterndes Erleb-
nis sein, dass sich die betroffenen Personen lieber ausklin-
ken, als sich dem Unangenehmen zu stellen.
Wir sind uns darüber einig, dass solcherlei Widerstände ab-
solut verständlich sind und wir sie daher niemals für Selbst-
kritisierungen oder Schuldgefühle zum Anlass nehmen soll-
ten. Widerstand ist ein Zeichen von Furcht, ist bloß die un-
sichere Reaktion eines Menschen, der sich seiner Größe
nicht bewusst ist.
Um einem möglichen Widerstand vorzubeugen, halten wir
es für wichtig, den Patienten über seine wahre Größe zu in-
formieren. Ein Schöpfer von Tatsachen ist weder unbedeu-
tend, noch klein - sondern ein sehr machtvolles Wesen. Ab
dem Moment sich der Patient nicht nur für seine Lebensum-
stände, sondern auch für sein Symptom zuständig sehen
kann, wird seine Weigerung automatisch geringer oder
schwindet ganz. Es ist doch ein Riesenunterschied, ob XY in
einer führerlosen Kutsche auf der hinteren Sitzbank zittert,
weil die Pferde durchgehen ... oder ob er selbst die Zügel in
seinen Händen hält, während das gleiche Unheil passiert.
Lieblose Glaubenssätze aufzugeben ist häufig auch mit ge-
sellschaftlichen Konsequenzen verbunden. Nicht mehr das
gleiche zu denken, wie Eltern, Geschwister, Kollegen,
Freunde oder Bekannte, kann uns ziemlich bedrohlich vor-
kommen. Dem Unverständnis seiner Mitmenschen will sich
kaum jemand aussetzen. An dieser Stelle sei gesagt: Jene
Menschen in Deiner Umgebung, die sich Dir aus Liebe
zuwenden, sind nicht in der Lage, Dir Unverständnis
entgegen zu bringen. Hingegen sind jene, die Dir Unver-
64
ständnis spiegeln, bei genauerer Betrachtung wahrscheinlich
nicht die Begleiter auf Deinem Weg.
Widerstände gegen so etwas Neues wie die Spiegelgesetz-
Methode sind begreiflich. Wir konnten beobachten, dass be-
sonders Personen, die das Einfache als wertlos erachten und
das Langwierige, Komplizierte in den Himmel heben, davon
betroffen waren. Natürlich sind wir uns auch klar darüber,
dass sich nicht jedermann im Spiegel seiner Symptome er-
kennen möchte, und wir akzeptieren das voll und ganz.
Widerstände gegen das eigene Negativdenken können auch
aus Angst vor einer Bestrafung entstehen. Nur - da ist nie-
mand außerhalb von mir, der mich als Erwachsenen bestra-
fen könnte!
Wir empfehlen, mit einem Spiegelgesetz-Coaching nicht
länger fortzufahren, wenn das Blackout des Patienten allzu
offensichtlich ist. Es gibt viele wunderbare Methoden, die zu
einer größeren Bewusstheit führen. Die Spiegelgesetz-Me-
thode ist nur eine davon.
65
lächeln. Manchmal bezeichne ich die Liebesbotschaften der
Symptome auch als „Geschenk", das die Leute sehr gerne
annehmen. Oft strahlen mir bereits am frühen Nachmittag
ungefähr vierzehn Augenpaare entgegen, die mich noch am
Morgen voller Zweifel angeblickt hatten.
Auch Leopold bestätigt mir aus seiner Praxis ein weiteres
Zeichen des Erkennens: Erlösende Tränen ... die plötzlich
herauskullern ... manchmal begleitet von der Bitte um Ent-
schuldigung, als wäre es ein Vergehen, die spürbare Er-
schütterung zu zeigen. Solche Erlösungstränen deuten wir
als Zeichen dafür, dass sich eine Schleuse im Bewusstsein
des Klienten geöffnet hat, die in vielen Fällen jahrzehntelang
verriegelt gewesen war. Kein Wunder, wenn wir es dann mit
einem Wasserfall der Erleichterung zu tun haben.
Doris, meine liebe Freundin, beobachtete ein weiteres Phä-
nomen: Wenn ich nach dem Kärtchenverbrennungsritual mit
meinen Leuten vom Hof in den Seminarraum zurückkom-
me, halten wir meistens eine kleine Pause. Nicht nur einmal
nahm mich Doris beiseite: „Bitte schau Dir Frau A, Herrn B,
Frau C ... an. Die sehen plötzlich um Jahre jünger aus. Ihre
Gesichter wirken vollkommen entspannt, und wie lustig die
auf einmal sein können!" Leopold berichtet Ähnliches: „In
dem Moment der Patient erkennt, färben sich seine Wangen
rosa bis rot und seine Hände werden warm."
Auch zwischen seufzen und seufzen bemerkten wir Unter-
schiede. Zu den ersten Zeichen des Erkennens zählen wir
weder die Selbstmitleidsseufzer, noch die Verzweiflungs-
seufzer und auch nicht die Resignationsseufzer. Wohl aber
die von einem tiefen Ausatmen begleiteten Erleichterungs-
seufzer. Ich habe keine Ahnung, wie viele ich schon gehört
habe, seit ich Spiegelgesetzmethode-Workshops leite. Ist
auch nicht wichtig. Worauf wir aufmerksam machen möch-
66
ten, liegt hoffentlich auf der Hand: Dass der blinde Fleck des
Patienten hundertprozentig berührt ist, wenn ihm ein Seufzer
der Erleichterung herausrutscht.
Fassen wir die ersten Zeichen des Erkennens zusammen:
Du bist auf der richtigen Spur - bei Dir selbst, bei einem
Patienten oder Klienten, wenn -> Du auf einmal lächeln
musst, oder Dein Gegenüber lächelt
- Deine Augen plötzlich strahlen, oder der Blick Deines
Gegenübers strahlend wird
- erlösende Tränen über Dein Gesicht laufen, oder über
die Wangen Deines Gegenübers
- Du Dich auf einmal jünger fühlst, oder Dein Gegen-
über jünger, frischer aussieht
- sich Deine Wangen rosa färben, oder das Gesicht
Deines Gegenübers Farbe zeigt
- Deine Hände warm werden, oder die Hände Deines
Gegenübers
- Du plötzlich das Bedürfnis verspürst, tief einzuatmen
... und mit einem Seufzer der Erleichterung ausatmest,
oder dasselbe Dein Gegenüber tut.
67
Wir beleuchten Symptome als kollektive und
individuelle Spiegelbilder
Gleich zu Beginn dieses Kapitels möchten wir eine liebe-
volle Warnung in die Welt senden: Bitte bejaht nicht auto-
matisch irgend eine abgedroschene, kollektive Ansicht! Be-
sonders dann nicht, wenn es sich um ein Symptom an Eurem
(!) Körper handelt. Wir erinnern an das Beispiel „schwan-
kender Kreislauf im Kapitel „Ein beherzter Blick auf die
Eigenschaften eines Symptoms", das die individuelle Be-
deutung der Eigenschaft „schwankend" für zwei Patienten
mit dem gleichen Symptom hervorhebt. Wenn Du die Spie-
gelgesetz-Methode als Heilansatz nützen möchtest,
brauchst Du die Bereitschaft, aus dem
Kollektiv herauszutreten.
Du benötigst auch den Mut, zu widersprechen.
Am besten bringen wir ein Beispiel: Die Erde ist eine
Kugel. Das ist ein Faktum. Nehmen wir an,
fünfhunderttausend Menschen behaupten plötzlich, die Erde
wäre ein Quader. Überall wird die Neuigkeit verkündet. In
den Tageszeitungen, im Fernsehen und im Internet. Dir
kann das höchstens ein Schmunzeln entlocken, weil Du Dir
absolut sicher bist, dass die Erde rund ist. Du weißt es
einfach und Du fühlst es auch. Zwei Wochen später sind es
schon fünf Millionen Menschen, die sich der neu gefassten
Meinung anschließen. Und weitere zwei Monate glaubt es
die halbe Welt. Frage an Dich: Glaubst Du nun DIR, oder
fällst Du um?
Das meinten wir damit, als wir vorhin jene Portion Mut er-
wähnten, die Du brauchst, um aus vorgefassten, kollektiven
Meinungen herauszutreten - oder noch treffender formu-
liert: Um Dich erst gar anzuschließen. Was aber nicht be-
68
deutet, dass kollektive Meinungen ausnahmslos falsch sein
müssen. Wozu wir Dich auffordern möchten, kostet Dich nur
einen einzigen Gedanken, der da lautet:
„Stimmt das wirklich auch für MICH, was
alle behaupten?"
Beim Verwandeln der Eigenschaften Deines Symptoms
ins Positive, ist es einzige und allein DEIN Wort, das Deine
Heilbotschaft ans Tageslicht bringt. Diese Heilbotschaft
kann sehr wohl mit der kollektiven Meinung übereinstim-
men, aber auch nicht! Ab dem Moment Du zustimmend mit
dem Kopf nickst, wenn sich zum Beispiel ein paar Leute im
Wartezimmer einer Ordination über mangelnde Heilerfolge
aufregen ... bejahst Du damit (!) ... dass auch Dir nicht ge-
holfen werden kann. Realität beginnt nämlich in Deinem
Geist.
Ein Beispiel:
Frau XY leidet unter Krampfadern in den Beinen. Wo immer
die Dame Gelegenheit findet, erzählt sie davon und beklagt
ihren Frust, dass wiederholtes Veröden bis jetzt keinen Hei-
lerfolg brachte. Am linken Bein von Frau AB zeigen sich
ebenfalls Krampfadern. Deswegen lauscht sie gebannt den
Schilderungen von Frau XY, die soeben ausposaunt: „Mit
Krampfadern müssen Sie leben. Da bleibt ihnen nichts an-
deres übrig, denn die kommen immer wieder." - S t o p p -
Genau jetzt ist der entscheidende Moment für Frau AB:
BEJAHT sie gedankenlos die Meinung von Frau XY ... „Da
haben Sie wahrscheinlich recht" ... dann wird die negative
Meinung von Frau XY auch zur Wahrheit von Frau AB,
was bedeutet -> Frau AB's Krampfadern werden sich immer
wieder erneuern, trotz vieler guter Behandlungsmethoden.
Antwortet Frau AB hingegen: „Ich sehe das anders. Mir
69
wird sicher geholfen", tritt sie aus der kollektiven, negativen
Meinung über misslungene Heilerfolge bei Krampfadern
heraus.
Nicht, was irgendjemand glaubt ... sondern,
was DU (!) glaubst, wird in Deinem Leben
Realität.
Und deshalb halten wir es für einen sehr weisen Entschluss,
wenn Du kollektive Meinungen über Krankheiten für Dich
hinterfragst, BEVOR Du Dich vom üblichen Ton der Masse
beeinflussen lässt. Deine Heilung hängt einzig und allein
von DIR ab, weil DU am besten die Eigenschaften und Ver-
haltensweisen Deiner Symptome kennst. Daher kannst nur
DU die Eigenschaften Deiner Symptome - vollkommen
stimmig - in eine positive Heilbotschaft verwandeln.
Nach ausreichender Überlegung haben wir uns für fünf
„Volkskrankheiten" als Beispiele entschieden, die wir nach-
folgend kollektiv und individuell beleuchten. Die übliche
kollektive Beschreibung steht jeweils der individuellen Be-
schreibung von Krankheitssymptomen (wahre Aussagen
von Klienten/Patienten) gegenüber.
RHEUMA
Kollektiv: einschränkend, schmerzhaft, heiß, ange-
schwollen, wetterabhängig
Individuell: reinigend, läuternd
Johann: „Ich hatte immer Angst vor Schmer-
zen. Aber sie reinigen meine Gefühle, sie läu-
tern mich."
KREBS
Kollektiv: heimtückisch, unausweichlich, grenzüber-
schreitend, vereinnahmend Individuell: lachhaft
70
Berta: „Ich kann nur mehr lachen. Der Krebs
ist alle 2 Jahre woanders. Verschwindet in der
Leiste und kommt an der Schulter wieder."
BLUTHOCHDRUCK
Kollektiv: aufgeblasen, beängstigend bis zur Panik, hit-
zig, beklemmend
Individuell: springend, hüpfend, neu
Christine: „Springend und hüpfend durchs
Leben, so wie mein Bluthochdruck, das ist
ganz etwas Neues für mich."
WIRBELSÄULEBESCHWERDEN
Kollektiv: behindernd, penetrant, unerwartet, lästig,
nervend
Individuell: „Ausreißer", lustig, humorvoll
Peter lachend: „Die Hexe hat schon wieder
geschossen! Das kann nur die Aufforderung
für ein Wellness-Programm sein!"
PROBLEME MIT DER HAUT
Kollektiv: juckend, brennend, hässlich, schmerzhaft,
empfindlich
Individuell: Zeichen des Himmels
Traude: „Fieberblasen sind ein Zeichen des
Himmels. Weil sie mich daran erinnern, dass
ich innehalten, auf mich schauen und zur
Ruhe kommen soll."
Begreifst Du, liebe/r Leser/in, worauf es ankommt, wenn Du
die Spiegelgesetz-Methode als Heilansatz verwenden möch-
test? Einzig und allein auf DEINE INDIVIDUELLE Sicht.
Selbst wenn sich Millionen Menschen der Meinung an-
schließen, dass zum Beispiel Herzrhythmusstörungen in
einen Herzinfarkt münden, muss das für Dich noch lange
nicht gelten! Bitte erinnere Dich immer daran, dass Symp-
71
tome Freunde sind, die Dir persönlich eine Botschaft über-
bringen, die da lautet: „Ich, Dein Symptom, habe Eigen-
schaften ... die DU Dir freien Herzens erlauben sollst Ich
zeige Verhaltensweisen ... die DU bejahen und leben woll-
test."
Solange wir bestimmte Wesenskomponenten - Eigenschaften
und Verhaltensweisen - an uns selbst ablehnen, bleiben wir
Opfer unserer eigenen, nie beachteten, lieblosen Glau-
benssätze. Es steht uns frei (!), die Rolle des Opfers aufzu-
geben, indem wir uns bewusst machen, wie sehr wir uns oft
auf Lieblosigkeit, Einschränkungen und Mangel konzentrie-
ren - anstatt auf Liebe, Freiheit und Fülle!
72
Teil 4
Fallbeispiele
Den Großteil der folgenden Fallbeispiele hat Leopold zur
Verfügung gestellt. Der Rest stammt aus meinen Erfahrun-
gen bei Spiegelgesetzmethode-Workshops und infolge ge-
danklichen Austauschs im Bekanntenkreis.
Die Vornamen der Patienten/Klienten wurden geändert. Der
Einfachheit halber erlauben wir uns, bei den Fallbeispielen
die nachfolgenden Abkürzungen zu verwenden. Patien-
ten/Klienten beschrieben in Schritt 1 die negativen Eigen-
schaften und/oder Verhaltensweisen ihrer Symptome, ver-
wandelten diese in Schritt 2 ins Positive, machten sich in
Schritt 3 ihren lieblosen Glaubenssatz dagegen bewusst,
gaben ihn auf und formulierten in Schritt 4 ihre Heilbot-
schaft.
Leopold' s Kommentar im Zuge unserer letzten Manuskript-
besprechung möchte ich wörtlich zitieren:
„Ich konnte feststellen, dass infolge einer Spiegelgesetzbe-
ratung bei vielen Klienten eine spontane Besserung, ja sogar
Schmerzfreiheit, eintrat. Bei manchen traten die Symptome
seltener auf. Alle jedoch, die vorher ihre Beschwerden als
äußerst störend, ja sogar angsteinflößend empfunden hatten,
konnten nun lockerer damit umgehen. Jede Spiegelgesetzbe-
ratung zeigt mir, dass jedes Symptom unglaublich präzise
das abgelehnte Verhalten des Klienten widerspiegelt. Ich
kann immer wieder nur staunen, was für eine einfache und
rasche Hilfe uns die Spiegelgesetz-Methode in vier Schritten
ermöglicht."
73
Abkürzungen:
EV: Eigenschaften und/oder Verhaltensweisen des
Symptoms
PEV: Positiv verwandelte Eigenschaften und/oder
Verhaltensweisen des Symptoms
LG: Liebloser Glaubenssatz
HB: Heilbotschaft
74
LG: Ich kann nirgendwo hin gehen. Bekomme überall
Schaden ab.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, langsam und
behutsam vorwärts zu gehen.
75
Valerie, geb. 1954
Symptom: Muskelverspannungen
EV: auffällig, lästig, plötzlich da
PEV: zielstrebig, fürsorglich, spontanes Erscheinen
LG: Zielstrebigkeit erfordert ruheloses Handeln. Wenn
ich fürsorglich bin, vergesse ich mich selbst.
Spontanität ist hirnlos.
HB: Ich brauche die Zielstrebigkeit zu meiner Heilung.
Spontane Ideen entstehen in Ruhe und in Ruhe
erreiche ich auch mein Ziel.
76
Iris, geb. 1962
Symptom: Kopfschmerzen
EV: drückend, unerwartet, lästig
PEV: belastbar, überraschend, beharrlich
LG: Wenn ich mich belastbar zeige, werde ich
übergangen. Überraschende Handlungen erzeugen
doch nichts für Frauen!
HB: Ich brauche Schwung in meinem Leben zu meiner
Heilung. Ich darf überraschend und spontan
handeln.
77
HB: Ich brauche Liebe, Wärme und Fürsorge zu meiner
Heilung. Ich darf spontan entscheiden und mein
Ziel erreichen.
78
HB: Ich brauche Vorsicht und Halt zu meiner Heilung.
79
Eveline, geb. 1969
Symptom: Haarausfall
EV: juckend, angstauslösend
PEV: Aufmerksamkeit erregend, offen für Neues
LG: Man muss sich zurücknehmen. Neues bedeutet
Angst.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, meine
Bedürfnisse ernst zunehmen und mit Freude der
Zukunft entgegen zublicken.
80
PEV: nähebedürftig, belastbar
LG: Nähe zulassen, bedeutet verletzt zu werden.
Belastbarkeit bedeutet, dass mir die anderen alles
mögliche aufbürden!
HB: Ich brauche menschliche Nähe für meine Heilung.
81
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, meinen Willen
und mein Können durchzusetzen und selbstbewusst
aufzutreten.
82
Claudia, geb. 1960
Symptom: Beinschwellung
EV: lästig, schränkt mich ein
PEV: auffällig, erkennt Grenzen
LG: Auffallen ist dasselbe, wie abgelehnt werden. Man
muss sich an die vorgegebenen Grenzen halten.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, meine Meinung
zu äußern. Ich darf meine Grenzen selbst festlegen.
83
PEV: wachsend, eigener Zeitbegriff
LG: Mit vier Kindern reicht es mir! Langsame Frauen
sind beider Arbeit wertlos.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, mich
auszudehnen. Ich brauche den Genuss, in meinem
Tempo zu arbeiten.
Bettina, geb.1947
Symptom: Herzbeklemmung
EV: beherrschend, zieht sich
zusammen
PEV: fürsorglich, macht sich klein
LG: Fürsorglich sein, sich um andere kümmern ... da
bleibt mir zu wenig. Wenn ich mich klein zeige,
grenzt man mich aus.
HB: Ich brauche Fürsorglichkeit zu meiner Heilung. Ich
brauche es, mich klein zu zeigen.
84
LG: Einzigartig? Dann bin ich ja egoistisch und dominant.
Man nützt mich aus und wertet mich ab, wenn ich
Beachtung errege.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, im Mittelpunkt
meines Lebens zu stehen und Beachtung zu
genießen.
85
PEV: neu, anders
LG: Ich muss immer alles verstehen. Was ich nicht
verstehe, macht mir Angst.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, mich in Liebe für
das Neue zu öffnen.
86
HB: Ich brauche die Weichheit zu meiner Heilung und ich
brauche es, mich ausdehnen zu dürfen.
87
PEV: zurückgezogen, fürsorglich
LG: Ich darf mich nicht zurückziehen. Fürsorgliche
Menschen haben Macht über mich.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, mich zurück zu
ziehen.
Ich brauche es, fürsorglich zu mir zu sein.
88
Martha, geb. 1960
Symptom: Herpes genitalis
EV: schmerzhaft, brennend, es juckt
PEV: deutlich spürbar, verlangend, es erregt
Aufmerksamkeit
LG: Ich will nicht verletzt werden. Feuer und Flamme
zu sein, wirkt übertrieben! Nur nicht auffallen, das
macht überheblich.
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, Feuer und Flamme
zu sein! Ich darf auffallen und ich darf mich jetzt im
Liebesleben öffnen.
89
Walter, geb. 1945
Symptom: sehr starke Kreuzschmerzen
EV: stechend wie ein Nagel
PEV: verbindend
LG: Ich muss mein Pensum erfüllen, sonst bin ich ein
fauler Hund und werde weder geschätzt, noch
geachtet.
HB: Ich brauche die Verbindung zu MIR, um heil zu
werden.
Ich darf mich jetzt schonen.
90
Birgit, geb. 1974
Symptom: Schwellung am linken Vorfuß
EV: beengt
PEV: will sich ausdehnen
LG: Wenn ich meine Weiblichkeit betone, verliere ich
die Balance.
HB: Ich darf meine Weiblichkeit ausdehnen! Ich darf sie
leben.
91
Marianne, geb. 1950
Symptom: Migräne
EV: schmerzhaft
PEV: spürbar
LG: Wenn ich Gefühle zeige, werde ich als Lügnerin
hingestellt!
HB: Ich brauche es zu meiner Heilung, mich für meine
Gefühle zu öffnen!
92
ANHANG
abhängig verbunden
aggressiv, haut drein, kopflos kraftvoll, kann konfrontieren, kann Team
fördern, hat Mut, seine Erwartungen klar
zu formulieren, gibt Orientierung
abwertend, derb, gering schätzend offen, direkt, aufrichtig, Mut zur
Ehrlichkeit
ängstlich vorsichtig, bedacht
arm selbstgenügsam
arrogant selbstsicher
aufdringlich durchsetzungskräftig, hilfsbereit,
aufgebläht groß, wahre Größe
aufreibend deutlich bemerkbar
autoritäres Chefverhalten, befiehlt, kann konfrontieren, bewältigt Streit durch
barscher Kasernenhofton Auseinandersetzung, packt Probleme an.
befehlend lenkend, richtungweisend
begriffsstutzig sorgsam hinterfragend
behindert anders
beklemmend verbindend
belehrend zuwendend
berechnend vorausblickend
bescheuert klar
besitzergreifend wertschätzend
besserwisserisch, bevormundend, gibt intelligent, gescheit, bietet Unterstützung
Lösungen vor, erteilt ungefragt Ratschläge an, ohne den anderen zu infantilisieren
bindungsunfähig freiheitsliebend
blockierend rücksichtsvoll
blöd unschuldig, einfach
bohrend punktgenau, deutlich
böse einzigartig, individuell
brennend feurig, leidenschaftlich
brutal kraftvoll, direkt
demütigend lebt die eigene Größe
depressiv zurückhaltend, still
derb echt, einfach, natürlich
93
desinteressiert in sich ruhend, in der eigenen Welt lebend
dick weich, kuschelig
dominant hervorragend, auffällig
dreckig erkennbar
dreinfahrend, unterbricht Wortfluss, stellt Fähigkeit, sich zu behaupten, initiativ
sich in den Mittelpunkt
dumm eigener Maßstab, eigene Normen
durchlöchert durchlässig, transparent
egoistisch selbstwürdigend
eifersüchtig anteilnehmend, besonders interessiert
ekelhaft konfliktbereit
fad ruhig, zentriert
falsch(unaufrichtig) schlau,
Fantast, baut Luftschlösser Visionär, handelt gemäß seinen höchsten
Vorstellungen
farblos einfach
faul ruhebedürftig
feige sorgsam
fett(sehr dick) monumental
fordernd lebendig
frech wortgewandt, schlagfertig
fremdbestimmt auf Gott vertrauend
freudlos schutzbedürftig
frigide hervorragend geschützt
Führungsschwäche, gibt keine partizipativ, gewährt Spielräume, beteiligt
Orientierung, will es allen recht machen, Mitarbeiter an Entscheidungen, delegiert
„Softie“ Aufgaben und zählt auf die Verantwortung
der Mitarbeiter
gedankenlos verträumt, unschuldig
gefühlskalt sachlich
geil lustvoll
geizig sorgt gut für sich selbst
geldgierig wohlhabend, reich
gemein selbstsicher, willensstark
genussunfähig Freude am Wesentlichen
gierig bedürftig nach….
giftig markierend, Zeichen setzend
gleichgültig neutral, beobachtet
grantig auf Moll eingestellt
grausam durchgreifend
grauslich fremdartig, ungewohnt, neu
grob direkt
habgierig Fülle annehmend
hart durchsetzungsfähig
hasserfüllt großes Gefühlspotenzial
hässlich markant, einzigartig
heimtückisch clever
hektisch, schusselige Angestellte lebensfroh, schnell, lebendige Menschen
heuchlerisch schauspielerisches Talent
hilflos schutzbedürftig
94
hinterlistig diplomatisch, erfinderisch
hinterhältig fokussierend
impotent klar abgegrenzt
irre andere Sichtweise, erweitertes
Bewusstsein
jähzornig gefühlsstark
kahl ohne Maske, natürlich
kalt sachlich, vorsichtig
klammernd bindungsfähig
Kleinlich, pingelig exakt, aufmerksam
knauserig sparsam
kontrollierend, Kontrolle ausüben, alles fürsorglich, Fürsorge und Anteilnahme für
und jeden kontrollieren wollen die Anliegen anderer Menschen
kraftlos behutsam
krank pausierend
kritisch abwägend
lasch sanft, langsam
lähmend besonnen
lästig lebendig, auffallend
leidend deutliche Gefühlsäußerung
liederlich leichfüßig, locker
linkisch kindlich
maßregelnd mitverantwortlich, mitfühlend
mies geheimnisvoll
Minimalismus, Mangel an Engagement Anpassungsfähigkeit
misstrauisch kritisch
Mobbing ausüben, andere hinausekeln Fähigkeit, Grenzen zu setzen und gut für
sich zu sorgen
nachtragend sein, keinen Fehler vergessen gutes Gedächtnis, beharrlich
können
nackt echt
neidisch nach Fülle strebend, sucht Erfüllung
neugierig wachsam
oberflächlich leicht, locker, einfach
obdachlos frei, unabhängig, freiheitsliebend
Opfer, Fatalismus, dem Schicksal ergeben kann äußere Lebenseinflüsse in sein Leben
integrieren
ordinär authentisch, ehrlich
penetrant auffällig
pervers vielseitig, kreativ
plattwalzend stärker als alles andere
präpotent auffällig, durchsetzungskräftig
primitiv naturbelassen
provokant herausfordernd, konfliktbereit
redefaul In sich ruhend, beobachtend
roh echt, deutlich
sarkastisch treffsichere Ausdrucksweise
schlampig auf Wesentliches konzentriert
schleichend langsam
schleimig wiff
95
schlimm ideenreich, lebenslustig
schmarotzerisch lebenstüchtig
schmutzig natürlich
schuld Verantwortung
schulmeisternd gescheit, hilfsbereit
schwammig weich
schwerhörig sanft aufnahmebereit,
schüchtern besonders achtsam
Schwierigkeit, etwas zum Abschluss zu, Toleranz
bringen
sehnsüchtig inbrünstig
selbstherrlich, narzisstisch liebt seine Einzigartigkeit, selbstbewusst
siebensüß liebevoll
sprunghaft, ablenkbar situationssensibel
stechend auf sich aufmerksam machen
steif ruhig, stillhalten
stinkend naturbelassen
streberhaft, verbissen, unnachgiebig, zielstrebig, konsequent, ausdauernd,
unsensibel für andere(s) unbeirrbar
streitsüchtig, scheinbare Gegner kommunikationsfähig, konfliktbereit,
herausfordern, provozieren große Bereitschaft für Kommunikation,
Konfrontation und Konfliktbereinigung
stur konsequent, beharrlich, den längeren Atem
haben, durchhalten können, präsent sein,
fest verankert sein
süchtig genussfähig
tätowiert geschmückt, schön
teilnahmslos selbstzentriert
tödlich erlösend
träge langsam, still, ruhig
tyrannisch führungsfähig
überheblich, egozentrisches Auftreten, selbstwürdigend, Selbstwürdigung in
Mittelpunktrolle hohem Maß, selbstsicheres Auftreten:“ ich
bin in meiner Mitte“
überrumpelnd überzeugend
Übersieht offensichtliche Lösungen Einfallsreichtum
überstülpend beschützend
unartig erfinderisch, lebendig
unaufrichtiges, “falsches“, hinterhältiges Schlau und wiff, ein so genannter schlauer
Benehmen Mensch
unbeweglich ruhig, abwartend
unentschlossen bedacht, vorsichtig
unfolgsam eigene Meinungsbildung
ungeduldig schnell, spontan, dynamisch
ungepflegt natürlich, echt
ungerecht eigene Richtlinien
unmännlich empfänglich
unpünktlich, chronisch unpünktliche eigener Zeitbegriff, konsequent nach der
Mitarbeiter eigenen inneren Uhr lebende Mitarbeiter
unrealistisch, unrealistische Vorschläge visionär, kreativ, phantasievoll
96
kreative, fantasievolle Vorschläge
unruhig lebhaft
unterdrückt Konflikte, harmoniesüchtig diplomatisches Geschick, Fähigkeit, sich
nicht in jeden Streit verwickeln zu lassen
unterschwellig suggestive Begabung
unverantwortlich eigenes Wertsystem
unverständlich neu, anders
unweiblich stark, aktiv
verantwortungslos, verantwortungslose gefestigtes Urvertrauen, auf gefestigtes
Entscheidungen Urvertrauen basierende Entscheidungen
vereinnahmend beschützend
verkrampft auf einen Punkt konzentriert
verlogen kreativ, phantasievoll
vernebelt umhüllt
verrückt phantasievoll, kreativ
verschwenderisch großzügig, teilhaben lassen
voreingenommen eigene Meinungsbildung
vorlaut, geschwätzig mitteilungsfreudig, kontaktliebend
Wendehals, Fahne im Wind, flexibel, kann nützliche Spielregeln der
vorauseilender Gehorsam Organisation akzeptieren
Wiederholungszwang, langweilig zuverlässig
zerrend rasch weg von….
zerstörerisch lebenswillig
ziehend ausdehnend
zurückgezogen eins mit sich selbst
zweckorientiert hingebungsvoll
zynisch, sarkastisch, ironisch wortgewandt, intelligent
97
Wenn Du mit den Autoren Kontakt aufnehmen willst,
wende Dich an den Ennsthaler-Verlag
www.ennsthaler.at
E-Mail: [email protected]
oder an:
Christa Kössner
Homepage: http://members.vienna.at/Koessner
98