Rahmenlehrplan Deutsch Go Teil C
Rahmenlehrplan Deutsch Go Teil C
Rahmenlehrplan Deutsch Go Teil C
Rahmenlehrplan
für die gymnasiale Oberstufe
Teil C
Deutsch
IMPRESSUM
Erarbeitung
Dieser Rahmenlehrplan wurde vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg
(LISUM) erarbeitet. Er basiert auf den Bildungsstandards im Fach Deutsch für die Allgemeine
Hochschulreife (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.10.2012).
Das Kapitel 1 des Rahmenlehrplans für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe
Deutsch wird durch den Rahmenlehrplan für die gymnasiale Oberstufe 2021 Teil A und
Teil B ersetzt, die als gesonderte Teile vorliegen.
Herausgeber
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin
Herausgeber für die Teile A und B des Rahmenlehrplans für die gymnasiale Oberstufe 2021
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin
Mit der Inkraftsetzung des neuen Rahmenlehrplans für den Unterricht in der gymnasialen
Oberstufe (an Integrierten Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien, berufli-
chen Gymnasien, Kollegs und Abendgymnasien) ersetzen die Teile A (Bildung und Erzie-
hung in der gymnasialen Oberstufe) und B (Fachübergreifende Kompetenzentwicklung) des
Rahmenlehrplans das bisherige Kapitel 1.
Die fachlichen Vorgaben bleiben unverändert.
Eine Anpassung des Inhaltsverzeichnisses des vorliegenden Fachteils erfolgt im Zuge einer
Neuentwicklung und Inkraftsetzung des Fachteiles C für das Fach Deutsch.
Hinweis für die Handhabung des Sammelordners Rahmenlehrpläne der Sek II:
In allen noch nicht überarbeiteten Fachteilen ist dieses Blatt nach dem blauen Deckblatt des
Faches (Registerpappe) einzulegen. Die jeweiligen Kapitel 1 bleiben erhalten. Sie sind zwar
außer Kraft gesetzt, gehören aber in der Systematik der Seitennummerierungen zu den
Fachplänen.
Nach erfolgter Neufassung der Fachteile C und deren Eingliederung in den Sammelordner
ist auch dieses Blatt für das jeweilige Fach zu entnehmen und durch den Fachteil C zu er-
setzen.
Inhaltsverzeichnis
Einführungsphase ........................................................................................................... 5
Einführungsphase
Zielsetzung
Im Unterricht der Einführungsphase vertiefen und erweitern die Schülerinnen und
Schüler die in der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen und bereiten sich auf
die Arbeit in der Qualifikationsphase vor. Spätestens am Ende der Einführungs-
phase erreichen sie die für den Eintritt in die Qualifikationsphase gesetzten
Standards.
Die für die Qualifikationsphase beschriebenen Grundsätze für Unterricht und
Erziehung sowie die Ausführungen zum Beitrag des Faches zum Kompetenzerwerb
gelten für die Einführungsphase entsprechend. Die Schülerinnen und Schüler
erhalten die Möglichkeit, Defizite auszugleichen und Stärken weiterzuentwickeln.
Sie vertiefen bzw. erwerben fachbezogen und fachübergreifend Grundlagen für
wissenschaftspropädeutisches Arbeiten und bewältigen zunehmend komplexe
Aufgabenstellungen selbstständig. Dabei wenden sie fachliche und methodische
Kenntnisse und Fertigkeiten mit wachsender Sicherheit selbstständig an. Um ihre
Kurswahl wohlüberlegt treffen zu können, machen sie sich mit den unter-
schiedlichen Anforderungen im Grundkurs- und Leistungskursfach vertraut. Zur
Vorbereitung auf die Arbeit in der jeweiligen Kursform erhalten sie individuelle
Lernspielräume und werden von ihren Lehrkräften unterstützt und beraten.
Notwendig ist darüber hinaus die Hinführung zur schriftlichen Bearbeitung
umfangreicherer Aufgaben im Hinblick auf die Klausuren in der gymnasialen
Oberstufe.
Im Zweiten Bildungsweg werden die Eingangsvoraussetzungen aufgrund des
Wiedereinstiegs in den Lernprozess nach längerer Pause nur von einem Teil der
Hörerinnen und Hörer des Abendgymnasiums bzw. der Kollegiatinnen und
Kollegiaten des Kollegs erfüllt. Die Abschlussstandards werden durch individu-
alisiertes Arbeiten sowie Nutzung der größeren Selbstkompetenz erwachsener
Lernender erreicht.
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Deutsch
Einführungsphase
Kompetenzen Arbeitsschwerpunkte
− Beiträge und Rollen in Diskussionen, Fachgesprächen
und anderen Kommunikationssituationen in sach- und
Sprechen und adressatengerechter Weise gestalten
Zuhören − (Kurz-)Vorträge, Präsentationen o. Ä. unter bewusster
Berücksichtigung von Mimik, Gestik, Betonung und Arti-
kulation gestalten
− Sachtexte und kurze fiktionale Texten analysieren
− Erörterungen, überwiegend anhand von literarischen
Texten und Sachtexten, planen und verfassen
− Argumentationen durch Belege stützen
− Zitate sachgerecht und funktional nutzen und syntaktisch
passend in Texte einsetzen
Schreiben
− Schreibpläne zur Planung eigener Schreibprozesse
erstellen
− Grundregeln der Rechtschreibung, Zeichensetzung und
Grammatik festigen
− Kenntnisse über verschiedenen Aspekte des Sprachsys-
tems (Syntax, Semantik, pragmatische Aspekte) festigen
− Teilaspekte eines Textes zur Sicherung des inhaltlichen
Zusammenhangs (lokale und globale Kohärenz) er-
Lesen schließen
− Lesetechniken vertiefen und festigen
− literarische und Sachtexte - vorrangig aus dem 20./21.
Jahrhundert - erschließen
− Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u. a. Inter-
net-Communities) als potenziell öffentlicher Kommunika-
tion (u. a. Verfügbarkeit, Aufhebung von Privatheit)
Sich mit Texten und untersuchen
Medien auseinan-
− audiovisuelle Medien (z. B. Serie, Show, Nachrichten-
dersetzen
sendung) analysieren
− Beeinflussungspotenziale von Medien kriterienorientiert
beurteilen
− sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Infor-
mationsbeschaffung unterscheiden
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Deutsch
Einführungsphase
Kompetenzen Arbeitsschwerpunkte
− für fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken
und im Internet recherchieren
− sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende,
argumentierende oder appellierende Wirkung analysieren
− Kommunikation in fiktiven und authentischen Situationen
Sprache und
unter dem Aspekt des Misslingens und Gelingens
Sprachgebrauch
analysieren
reflektieren
− Sprachvarietäten (z. B. Dialekte, Soziolekte) und Sprach-
register (Alltagssprache, Umgangssprache, Bildungs-
sprache, auch Amts- und Fachsprache) unterscheiden
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Deutsch
Bildung und Erziehung in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
1.1 Grundsätze
In der Qualifikationsphase erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre
bis dahin erworbenen Kompetenzen mit dem Ziel, sich auf die Anforderungen eines
Hochschulstudiums oder einer beruflichen Ausbildung vorzubereiten. Sie handeln
zunehmend selbstständig und übernehmen Verantwortung in gesellschaftlichen
Gestaltungsprozessen. Die Grundlagen für das Zusammenleben und -arbeiten in
einer demokratischen Gesellschaft und für das friedliche Zusammenleben der
Völker sind ihnen vertraut. Die Lernenden erweitern ihre interkulturelle Kompetenz
und bringen sich im Dialog und in der Kooperation mit Menschen unterschiedlicher
kultureller Prägung aktiv und gestaltend ein. Eigene und gesellschaftliche
Perspektiven werden von ihnen zunehmend sachgerecht eingeschätzt. Die
Lernenden übernehmen Verantwortung für sich und ihre Mitmenschen, für die
Gleichberechtigung der Menschen ungeachtet des Geschlechts, der Abstammung,
der Sprache, der Herkunft, einer Behinderung, der religiösen und politischen
Anschauungen, der sexuellen Identität und der wirtschaftlichen und gesell-
schaftlichen Stellung. Im Dialog zwischen den Generationen nehmen sie eine aktive
Rolle ein. Sie setzen sich mit wissenschaftlichen, technischen, rechtlichen,
politischen, sozialen und ökonomischen Entwicklungen auseinander, nutzen deren
Möglichkeiten und schätzen Handlungsspielräume, Perspektiven und Folgen
zunehmend sachgerecht ein. Sie gestalten Meinungsbildungsprozesse und
Entscheidungen mit und eröffnen sich somit vielfältige Handlungsalternativen.
Kompetenz- Der beschleunigte Wandel einer von Globalisierung geprägten Welt erfordert ein
erwerb dynamisches Modell des Kompetenzerwerbs, das auf lebenslanges Lernen und die
Bewältigung vielfältiger Herausforderungen im Alltags- und Berufsleben ausgerichtet
ist. Hierzu durchdringen die Schülerinnen und Schüler zentrale Zusammenhänge
grundlegender Wissensbereiche, erkennen die Funktion und Bedeutung vielseitiger
Erfahrungen und lernen, vorhandene sowie neu erworbene Fähigkeiten und
Fertigkeiten miteinander zu verknüpfen. Die Lernenden entwickeln ihre Fähigkeiten
im Umgang mit Sprache und Wissen weiter und setzen sie zunehmend situations-
angemessen, zielorientiert und adressatengerecht ein.
Standard- Die Eingangsvoraussetzungen verdeutlichen den Stand der Kompetenzentwicklung,
orientierung den die Lernenden beim Eintritt in die Qualifikationsphase erreicht haben sollten. Mit
entsprechender Eigeninitiative und gezielter Förderung können auch Schülerinnen
und Schüler die Qualifikationsphase erfolgreich absolvieren, die die Eingangs-
voraussetzungen zu Beginn der Qualifikationsphase noch nicht im vollen Umfang
erreicht haben.
Mit den abschlussorientierten Standards wird verdeutlicht, über welche fachlichen
und überfachlichen Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler im Abitur verfügen
müssen. Die Standards bieten damit Lernenden und Lehrenden Orientierung für
erfolgreiches Handeln und bilden einen wesentlichen Bezugspunkt für die
Unterrichtsgestaltung, für das Entwickeln von Konzepten zur individuellen
Förderung sowie für ergebnisorientierte Beratungsgespräche.
Themenfelder Für die Kompetenzentwicklung sind zentrale Themenfelder und Inhalte von
und Inhalte Relevanz, die sich auf die Kernbereiche der jeweiligen Fächer konzentrieren und
sowohl fachspezifische als auch überfachliche Zielsetzungen deutlich werden
lassen. So erhalten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit zum exemplarischen
Lernen und zum Erwerb einer vertieften und erweiterten allgemeinen sowie
wissenschaftspropädeutischen Bildung. Dabei wird stets der Bezug zur Erfahrungs-
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Deutsch
Bildung und Erziehung in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
welt der Lernenden und zu den Herausforderungen an die heutige sowie perspek-
tivisch an die zukünftige Gesellschaft hergestellt.
Die Schülerinnen und Schüler entfalten anschlussfähiges und vernetztes Denken
und Handeln als Grundlage für lebenslanges Lernen, wenn sie die in einem
Lernprozess erworbenen Kompetenzen auf neue Lernbereiche übertragen und für
eigene Ziele und Anforderungen in Schule, Studium, Beruf und Alltag nutzbar
machen können.
Diesen Erfordernissen trägt der Rahmenlehrplan durch die Auswahl der Themen
und Gegenstände Rechnung, bei der nicht nur die Systematik des Faches, sondern
vor allem der Beitrag zum Kompetenzerwerb berücksichtigt werden.
Der Rahmenlehrplan ist die verbindliche Basis für die Gestaltung des schulinternen Schulinternes
Curriculums, in dem der Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schule standort- Curriculum
spezifisch konkretisiert wird. Dazu werden fachbezogene, fachüber-greifende und
fächerverbindende Entwicklungsschwerpunkte sowie profilbildende Maßnahmen
festgelegt.
Die Kooperation innerhalb der einzelnen Fachbereiche ist dabei von ebenso großer
Bedeutung wie fachübergreifende Absprachen und Vereinbarungen. Beim Erstellen
des schulinternen Curriculums werden regionale und schulspezifische Besonder-
heiten sowie die Neigungen und Interessenlagen der Lernenden einbezogen. Dabei
arbeiten alle an der Schule Beteiligten zusammen und nutzen auch die Anregungen
und Kooperationsangebote externer Partner.
Zusammen mit dem Rahmenlehrplan nutzt die Schule das schulinterne Curriculum
als ein prozessorientiertes Steuerungsinstrument im Rahmen von Qualitäts-
entwicklung und Qualitätssicherung. Im schulinternen Curriculum werden überprüf-
bare Ziele formuliert, die die Grundlage für eine effektive Evaluation des Lernens
und des Unterrichts in der Qualifikationsphase bilden.
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Deutsch
Bildung und Erziehung in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
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Bildung und Erziehung in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
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Deutsch
Beitrag des Faches Deutsch zum Kompetenzerwerb
2.1 Fachprofil
Im Mittelpunkt des Deutschunterrichts stehen die Lernenden als lesende, schreibende,
sprechende und urteilende Individuen, die zur selbstständigen und kompetenten Teilnahme
am kulturell-ästhetischen, geistigen, politischen und gesellschaftlichen Leben befähigt
werden sollen.
Die Bildungsstandards im Fach Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife beschreiben das
Fachprofil in Kapitel 1.1 „Allgemeine Ziele des Faches und fachdidaktische Grundlagen“
folgendermaßen:
Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zu den Bildungszielen der
gymnasialen Oberstufe und zur Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler
bis zur Allgemeinen Hochschulreife. Für die unterrichtliche Arbeit in der Sekundarstufe
II sind eine vertiefte Beschäftigung und gründliche Auseinandersetzung mit Literatur,
Sprache und Kommunikation charakteristisch. Dabei erwerben die Schülerinnen und
Schüler sowohl ausgeprägte produktive und rezeptive Text- und Gesprächskompetenz
als auch literarhistorisches und ästhetisches Bewusstsein. Besonderes Gewicht erhält
die Entwicklung der Argumentations- und Reflexionsfähigkeit in Bezug auf die Bereiche
des Faches und in fächerübergreifenden Kontexten.
Die Bildungsstandards setzen in Übereinstimmung mit Erkenntnissen der Fachdidaktik
bei den sprachlichen, kommunikativen und ästhetischen Kompetenzen der Schülerin-
nen und Schüler an, die – unter Berücksichtigung ihrer kognitiven Fähigkeiten – durch
den herausfordernden und abwechslungsreichen Umgang mit Literatur und Sprache
weiterentwickelt werden. Den Bildungsstandards liegt ein weiter Textbegriff zugrunde,
der unterschiedliche mediale Erscheinungsformen von Literatur und Sprache
einschließt. Damit kommt dem Fach Deutsch eine spezifische Bedeutung für die
Entwicklung von Medienkompetenz zu.
Das Fach Deutsch vermittelt die sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten, die für das
Studium, die Berufsausbildung und erfolgreiches Handeln im Beruf erforderlich sind. Es
fördert zudem die Rezeption und Wertschätzung künstlerischer Produktion und
erweitert die ästhetische Urteilsbildung, Genuss- und Gestaltungsfähigkeit der
Schülerinnen und Schüler.
Das Fach Deutsch trägt wesentlich dazu bei, die Fähigkeit zur Teilhabe am kulturellen
und gesellschaftlichen Leben zu entwickeln und zu festigen, und vermittelt inter-
kulturelle Kompetenz, die sich im verständigen und souveränen Umgang mit dem
kulturell Anderen zeigt. Im Deutschunterricht erfahren die Schülerinnen und Schüler
Alterität in vielfältiger Gestalt: in Texten und Sprachformen, die durch historische
Distanz bestimmt sind, in Texten der Gegenwart, die offen oder verschlüsselt
unterschiedliche kulturelle Perspektiven thematisieren oder durch Verfremdung
Identifikation verhindern.
Das Fach Deutsch fördert darüber hinaus die Reflexionsfähigkeit sowie die allgemeine
Lernfähigkeit und Lernbereitschaft, auch im Sinne eines selbstorganisierten und
projektorientierten Arbeitens. Die im Fach Deutsch erworbenen Kompetenzen eröffnen
Wege in die Zukunft und stellen zugleich Zugänge zu historischen und gesellschaft-
lichen Traditionslinien und zum kulturellen Gedächtnis her.
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Deutsch
Beitrag des Faches Deutsch zum Kompetenzerwerb
Sprechen
und
Zuhören
Sich mit Texten Sprache und
und Medien Sprachgebrauch
Schreiben
auseinandersetzen reflektieren
Lesen
Die grafische Darstellung schließt an die Bildungsstandards für den Mittleren Schulab-
schluss an. Die dort unterschiedenen Kompetenzbereiche finden sich in der oben ab-
gebildeten Struktur wieder.
Wie in den Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss kommt den prozess-
bezogenen Kompetenzbereichen ein zentraler Stellenwert zu:
− Sprechen und Zuhören: sich mithilfe der gesprochenen Sprache zu unterschiedlichen
Zwecken über verschiedene Sachverhalte mit anderen verständigen
− Schreiben: sich mithilfe selbst verfasster Texte über verschiedene Sachverhalte verstän-
digen, sich Wissen aneignen und Identität ausdrücken
− Lesen: Texte verstehen, sie mit externen Wissensbeständen verbinden und die eigene
Lesekompetenz für den analytischen, interpretatorischen sowie kreativen Umgang mit
Texten und zur persönlichen Entwicklung und gesellschaftlichen Teilhabe nutzen.
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Im Folgenden sind mit dem Begriff „Text“ entsprechend der didaktischen Tradition Texte und alle weiteren
Medien gemeint.
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Deutsch
Beitrag des Faches Deutsch zum Kompetenzerwerb
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
3.1 Eingangsvoraussetzungen
Für einen erfolgreichen Kompetenzerwerb sollten die Schülerinnen und Schüler zu Beginn
der Qualifikationsphase bestimmte fachliche Anforderungen bewältigen. Diese sind in den
Eingangsvoraussetzungen dargestellt. Den Schülerinnen und Schülern ermöglichen sie, sich
ihres Leistungsstandes zu vergewissern. Die Lehrkräfte nutzen sie für differenzierte
Lernarrangements sowie zur individuellen Lernberatung.
Schreiben
Schreibstrategien anwenden
Die Schülerinnen und Schüler können
− die Grundregeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung sicher anwenden und eigene
Fehlerschwerpunkte identifizieren
− zielgerichtet und adressatenbezogen eigene Schreibprozesse planen
− unterschiedliche Methoden und Materialien der Informationsbeschaffung und -darstel-
lung nutzen
− ausgewählte Methoden zur Präsentation linearer und nichtlinearer Texte nutzen
− Formen prozessorientierter Leistungsdokumentation (z. B. Portfolio, Arbeitsjournal)
anwenden
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
Lesen
Die Schülerinnen und Schüler können
− den inhaltlichen Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen erschließen
− in Texten zwischen Information und Wertung unterscheiden
− Verstehensbarrieren identifizieren
− Strategien zum Textverstehen vor dem Lesen, während des Lesens und nach dem
Lesen zielgerichtet und selbstständig anwenden
− verschiedene Lesetechniken zielgerichtet einsetzen
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
Schreibstrategien anwenden
Die Schülerinnen und Schüler können
− Texte orthografisch und grammatisch korrekt sowie fachsprachlich präzise, prägnant
und stilistisch angemessen verfassen
− anspruchsvolle Aufgabenstellungen in konkrete Schreibziele und Schreibpläne über-
führen und komplexe Texte unter Beachtung von Textkonventionen eigenständig
oder kooperativ strukturieren und dabei auch digitale Werkzeuge einsetzen
− aus selbst recherchierten Informationsquellen Relevantes für die eigene Textproduk-
tion auswählen und in geeigneter Form aufbereiten
− Textbelege und andere Quellen korrekt zitieren bzw. paraphrasieren
− Texte hinsichtlich inhaltlicher, funktionaler und stilistischer Kriterien ergebnisorientiert
und im Hinblick auf die Geschlossenheit der Darstellung überarbeiten
− die Stadien ihrer Schreibprozesse und Kompetenzentwicklung dokumentieren und
reflektieren
− In unterschiedlichen Textformen schreiben
Die Schülerinnen und Schüler nutzen Schreibstrategien für die Produktion komplexer
informierender, erklärender und argumentierender sowie gestaltender Textformen
selbstständig und aufgabenbezogen, auch für die Verwendung in digitalen Medien. Der
Begriff der Textform zielt darauf ab, dass die Schülerinnen und Schüler gegebene
Textmuster für die eigene Textproduktion verwenden.
Informierend schreiben
Die Schülerinnen und Schüler informieren adressatenbezogen, zielorientiert und
geordnet über Sachverhalte und Texte.
Die Schülerinnen und Schüler können
− eigenes Wissen über literarische, sprachliche und andere Sachverhalte geordnet
und differenziert darstellen
− Aufbau, inhaltlichen Zusammenhang und sprachlich-stilistische Merkmale eines Tex-
tes selbstständig fachgerecht beschreiben
− Inhalte und Argumentationen komplexer Texte zusammenfassen, exzerpieren und
referieren
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
Gestaltend schreiben
Die Schülerinnen und Schüler halten eigene Ideen, Fragestellungen, Ergebnisse von
Textanalysen und -interpretationen in kreativ gestalteten Texten fest.
Die Schülerinnen und Schüler können
− nach literarischen oder nicht-literarischen Vorlagen Texte neu, um- oder weiter-
schreiben, die Korrespondenz von Vorlage und eigenem Text beachten und dabei
ein ästhetisches Ausdrucksvermögen entfalten
− ästhetische, epistemische, reflexive Textformen wie Essay, Tagebuch, Gedicht, Brief
zur Selbstreflexion, Wissensbildung und Entfaltung des ästhetischen Ausdrucksver-
mögens in literarischen oder pragmatischen Zusammenhängen verwenden
− Texte für unterschiedliche Medien gestaltend schreiben
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
− die Qualität von Textinformationen vor dem Hintergrund ihres fachlichen Wissens
prüfen und beurteilen
− ihr Fach- und Weltwissen flexibel einsetzen, um das Textverständnis zu vertiefen
und die Relevanz des Gelesenen einzuschätzen
− sich in der Anschlusskommunikation über eigene und fremde Verstehensvoraus-
setzungen verständigen
− im Leseprozess ihr fachliches Wissen selbstständig zur Erschließung und Nutzung
voraussetzungsreicher Texte heranziehen
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
Zusätzlich: Leistungskursfach
Die Schülerinnen und Schüler können darüber hinaus
− den besonderen poetischen Anspruch und die ästhetische Qualität literarischer Tex-
te vor dem Hintergrund ihrer Kenntnisse in den Bereichen Poetologie und Ästhetik
erläutern
− Kenntnisse wissenschaftlicher Sekundärtexte, philosophischer Schriften und histori-
scher Abhandlungen in die Kontextualisierung literarischer Werke einbeziehen
− in ihre Erörterung der in literarischen Werken enthaltenen Herausforderungen und
Fremdheitserfahrungen geistes-, kultur- und sozialgeschichtliche Entwicklungen ein-
beziehen
− ihre literarischen Wertungen differenziert begründen und dabei auf ihr größeres und
komplexeres Kontextwissen zurückgreifen
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
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Deutsch
Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
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Deutsch
Kompetenzentwicklung und Inhalte in den Kurshalbjahren
1. Kurshalbjahr
Prozessbezogener Texte analysieren
Kompetenzerwerb1 Materialgestützt erklären und argumentieren
Domänenspezifischer Thema Kommunikation
Kompetenzerwerb
Gegenstände literarische und pragmatische Texte unter-
schiedlicher medialer Präsentationsformen
Thema Entwicklung und Entwicklungstendenzen
der deutschen Sprache
Gegenstände literarische und pragmatische Texte
2. Kurshalbjahr
Prozessbezogener Fachliche Inhalte erörtern
Kompetenzerwerb Literarische Texte interpretieren, auch im Vergleich
Domänenspezifischer Thema Literarische Strömungen und
Kompetenzerwerb Epochenbegriff: Aufklärung -
Empfindsamkeit – Sturm und Drang
Gegenstände literarische und pragmatische Texte
Thema Literatur um 1800
Gegenstände literarische und pragmatische Texte, auch
Theaterinszenierungen
1
Die in dieser Zeile benannten Kompetenzen bilden den Schwerpunkt der Kompetenzausbildung in dem jewei-
ligen Kurshalbjahr und beziehen sich jeweils auf mündliche und schriftliche Verfahren im Umgang mit den
Gegenständen.
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Deutsch
Kompetenzentwicklung und Inhalte in den Kurshalbjahren
3. Kurshalbjahr
Prozessbezogener Fachliche Inhalte erörtern
Kompetenzerwerb Texte unterschiedlicher medialer Präsentationsformen analysieren
und interpretieren
Domänenspezifischer Thema Literatur im 19. Jahrhundert
Kompetenzerwerb Gegenstände literarische und pragmatische Texte
Thema Filmisches Erzählen
Gegenstände Filme verschiedener Genres und pragmati-
sche Texte
4. Kurshalbjahr
Prozessbezogener Materialgestützt informieren
Kompetenzerwerb Literarische Texte interpretieren
Domänenspezifischer Thema Literatur im 20./21. Jahrhundert
Kompetenzerwerb
Gegenstände literarische und pragmatische Texte
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Sonstige Regelungen
5 Sonstige Regelungen
5.2 Zusatzkurse
Neben den hier dargestellten Grund- und Leistungskursen können weitere Grundkurse
angeboten werden, deren Inhalte durch die Schulen entwickelt und durch die für das Schul-
wesen zuständige Senatsverwaltung genehmigt werden.
Folgende zusätzliche Grundkurse sind möglich:
− Zusatzkurse,
in denen die Schülerinnen und Schüler ihre in den jeweiligen Grund- oder Leistungskursen
erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen und erweitern.
− Seminarkurse,
in denen sich die Schülerinnen und Schüler fachübergreifend und/oder fächerverbindend
auf eine Prüfung im Rahmen der ”Besonderen Lernleistung” vorbereiten.
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Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung im Fach Deutsch
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Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung im Fach Deutsch
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