Stadtmenschen in Zürich A Vegleges Druckbereit
Stadtmenschen in Zürich A Vegleges Druckbereit
Stadtmenschen in Zürich A Vegleges Druckbereit
ein Gedichtband
von
Kata
Nyúl Verlag
Zürich
2019
Aufs Kreuz gelegt
Das Buch ist mit tiefer Dankbarkeit dem Sozialamt, der Universität Zürich, der
Kultur- und Literaturabteilung, dem Literaturhaus, dem Kunsthaus, der ZHdK,
dem Literaturmuseum Strauhof, dem Migros Museum, der Kunsthalle, der
Kronenhalle,
dem Bärenmuseum, dem Schauspielhaus Zürich, der Stadtbibliothek, VBZ, dem
Kochareal, dem Provitreff, der Roten Fabrik, dem Kauz, den Obdachlosen, den
Velofahrern, Koksnasen, der städtischen Kunstszene, der Anarchistischen
Bibliothek, den verstorbenen Freunden, den Politikern, SRF, NZZ,
Tagesanzeiger, WOZ, der Psychiatrie Balgrist, der Psychiatrie Rheinau, dem
Gefängnis-Sihl, der Galerie 16b, ABZ, dem Opernhaus, dem Riff-Raff, dem
Xenix, Denner, Coop, Migros, Aldi, den Strassenmülleimern mit essbaren
Essen, Partygirls, Partyboys, Schiffbau, Binz, RAV, Magyarház, den Anwälten,
den Betreibungsämtern, Frauenbadi, dem Klubi, illegalen Freunden, illegalen
Gedanken, den Prostituierten, den Autofahrern, den Kioskverkäufern, Credit
Suisse, UBS, ZKB, den Schweizer Krankenkassen, der Photobastei, dem
Universitätsspital, Triemli, der Zitrone, den Lobbyärzten, den
Sozialamtdetektiven in Zürich gewidmet.
Ohne sie könnte dieses Buch nicht entstehen.
@2019: Die Autorin von Fotos, Illustrationen, Gemälden sowie Texten ist Kata und alle
Urheberrechte sind bei weiteren Anwendungen vorbehalten.
Vorwort
Die Besonderheit dieses Heftchens liegt daran, dass es die erste Publikation in
der deutschen Sprache ist, welche geschlechtsneutral fungiert. Es beweist die
sprachliche Weiterentwicklung durch eine vollständige Neutralisierung der
Geschlechter sowie verleiht dem Kommunikationssystem eine andere
Perspektive, ausserdem zeigt den technischen Verlauf der Strukturbildung.
Ist auch eine Frage, ob überhaupt geschlechtliche Aufteilungen am Anfang der
Herausbildung der grammatikalischen Konzepte vorhanden waren. Warum
haben Ungarisch, Sami, Estnisch, Mongolisch, Chinesisch, Türkisch etc... diese
Sicht nicht?
Das Thema beschäftigte mich früh und fang an, sie zu erforschen. Damit erfährt
man neue Forschungsbereiche zum Thema unterschiedlicher
grammatikalischen Strategien, welche sogar die folgende Streitfrage
innehaben: Wie sich ein geschlechtsnichtneutrales Kommunikationssystem in
ein geschlechtsneutrales umwandeln könnte.
Auf jeden Fall repräsentiert sich im Verlauf des Schreibens umstrittene
Komplexität bei der Veränderung des Fragepronomens «wer». Da sich «wer»
durch die Endung «-er» maskulin verhält, leitete ich das Wort statt «wer»
«wes» ein, weil es mir mehr logischer erscheint, wenn man «das» und «es»
ebenso der Textgestaltung gemäss verwendet. Aber es ist nicht zwingend das
Wort «wer» zu «wes» zu wechseln, wenn man sowieso nur «das» und «es» im
Text benutzt, weil die Wörter auch nach ihren Endungen den Inhalt der
geschlechtlichen Unterschiede verlieren. Sozusagen wird es egal sein, was für
eine Endung eines Wortes hat. Man wird nicht mehr nach männlichen,
weiblichen oder sachlichen Differenzen suchen. Die Problematik zeigt sich erst,
wenn man «wer» vs. «wes» im Akkusativ deklinieren sollte. Dann wird «wen»
zwingend bei «wer» benutzt. Daher scheint das Ersetzen «wer» durch «wes»
vernünftiger zu sein.
Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Sprache mit der Zeit anderen
Weg nimmt, um diese geschlechtliche Diskrepanz zu überwinden. Es braucht
mehrere Jahrhunderte, bis sich die Sprache nach den Prinzipien der
Ökonomisierung und Minimalisierung herausbildet.
Vielleicht wirkt in 200 Jahren unsere heutige Sprachstruktur sehr veraltet
und kommt uns als unlogisch vor oder wird noch mehr komplizierter sein und
passt zu den technischen Fortschritten mit anderen Betonungen der
Aussprache an. Die Zukunft ist ungewiss, nun sollte man nicht ausser Acht
nehmen, dass die Sprache ständig politische wie auch gesellschaftliche
Einflüsse erlebt und sich wie ein Perpetuum Mobile bewegt. Neben den
gesellschaftlichen Normen ergeben sich in der Sprachbildung ebenso die
individuellen und die Voraussetzungen des sozialen Umfeldes. Diese Elastizität
der Sprache evoziert die Notwendigkeit der Anpassung an die heutige
Interdisziplinarität der realen sozialen Bewegungen und
gesellschaftskritischen Diskurse. Da der gesellschaftskritische Diskurs und die
sozialen Bewegungen mehr unterdrückt oder nur als Fassadenerscheinungen
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vorhanden sind, erfordern sie weiterhin Anstrengungen und Bemühungen,
dass diese auch in einem humanen System bedingungslos - sozial funktionieren
und sich ausbauen.
Zum aktuellen Dilemma gehören die Fragen des Notwohnungsbaues in Zürich
sowie in der ganzen Schweiz, der Krankenkassenverbilligung wie auch seit den
60ern der Auszahlung der AHV. Ebenso, dass man vor dem Gericht ohne
Konkurse Gerichtsverfahren führen kann und darf und keine Zensur in seiner
künstlerischen Arbeit in 2019 erlebt etc...
Die Liste ist ziemlich lang.
Peter Szondi schreibt in seinem Werk «Theorie des modernen Dramas», dass
man in der Kunst dann Änderungen erlebt, wenn die Form und der Inhalt
miteinander in Konflikt geraten. Bedeutet, dass die Form und der Inhalt
einander ebenso gegenseitig beeinflussen. Bei solchen Differenzen entstehen
Risse, welche zu ästhetischen Fortschritten dienen und neue Stilrichtungen
sogar Perspektiven zeugen.
Diese sind manchmal zu weiterentwickelt, daher konfrontieren sie sich oft mit
der Gesellschaft, weil entweder die Form oder der Inhalt oder beide gleichzeitig
zu progressiv sind.
Dieses Gedichtband ist klassisch gestaltet. Es ist ein Überblick in der Stadt
Zürich, wie sich Menschen verhalten und was sie tun. Ähnliche Texte findet
man bei dem russischen Schriftsteller Zošenko oder dem ungarischen Dichter
György Petri genauso dem französischen Poet Francoise Villon.
Wie die Stadt lebt und was die Stadt belebt. Es sind natürlich Menschen,
welche man beobachtet und sich trifft sowie Ereignisse mit ihnen erfährt. Das
Leben küsst vorbei oder nebenan eine andere und macht zum neurotischen
Kokser oder zu sexabhängiger Jägerin. Das moderne Stadtbild führt uns auch
zu manchen bekannten Orten von Zürich bereichert mit naturalistischen
Metaphern und bodenständigen Rhythmen der Gewalt, welche sowohl physisch
als auch psychisch in der Stadt tagtäglich präsent sind.
Shakespeare, Schiller oder Brecht charakterisieren ihre Theaterstücke ebenso
durch lyrische Dialogen, die das Raum - und Zeitgefühl eines Romanes in den
Intermezzos verbildlichen. Da findet man gleichermassen Huren und Gauner,
die nicht nur sich sondern auch ein Paar Minuten der Zuschauer oder Leser
entsittlichen und sie in eine Welt der Gewalt des Spielens und dessen Gaukelei
einführen. Das Spiel scheint in vielen Interpretationen mit Freiheit,
Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und freiem Willen konnotiert zu sein. Nun haben
mehrere Spiele Regeln und sind ihrer Satzung infolge zudem eingeschränkt.
Während des Überschreitens der Spielgesetze erlebt man einen aufregenden
fröhlichen Prozess sowie missbraucht wahrscheinlich damit genauso anderen.
Wie sich das Leben zeigt, so gestaltet sich die Struktur des Spieles von einem
gewissen Zwang, worunter man leidet. Andererseits ist es eine Befreiung von
der Angst des Illegalen. Sonst erlebt man während des Spielens die Kraft der
Zensur auch der Selbstzensur: Man spielt die gesellschaftlichen Normen vor,
welche sich im Leben ebenso verhalten. Gleichzeitig macht man ein
nichtvirtuelles Strategiespiel für seine eigene Freiheit und setzt es ins
wirkliche Leben um. Das ist das, was diese Gedichte darstellen.
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Die Menschen haben diverse Strategien, um zu überleben, sich nicht allzu sehr
zu langweilen, wie auch, sich nicht so sehr zu verlieben usw…
Diese realen Begebenheiten sind keine Wiederspiegelungen oder
moralisierende Aussagen. Es sind Geschehnisse und proklamieren eine Welt,
wobei man offiziell glücklich und zufrieden sein sollte.
Hier entsteht der ästhetische Riss dieses Werkes: Die Form bzw. die Welt,
welche nach Aussen repräsentiert ist, ist nicht vereinbarend mit dem Inhalt,
welcher der Wirklichkeit des Glückes entspricht.
Es ist eine zeitgenössische Literatur mit neuen Begegnungen der wirklosen
Weltanschauungen.
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Markus, der Psychopathfrauenschläger* aus Zürich
*jed(es): Man fragt sich, ob es nicht besser wäre, wenn die neutrale Endung «-es» im Wort
«jedes» bei geschlechtsneutralem Ausdruck fehlt. So würde eine Schreibweise des Wortes im
Nominativ und Akkusativ als «jed» aussehen.
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Lukas, der Narzisstrumherumbumser aus Zürich
Der Rumherumbumserevangelist
verletzt aber verliebte Seelen und schmeisst
sie in einen Kübel und kakt
mit bedachtem Wohlwollen
auf seinen eigenen Spiegel.
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Lukas, das Narzisstrumherumbumser aus Zürich
Das Rumherumbumserevangelist
verletzt aber verliebte Seelen und schmeisst
sie in ein Kübel und kakt
mit bedachtem Wohlwollen
auf sein eigenes Spiegel.
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Erika, die Intrigantindramaköniginnimphomanin aus Zürich
Was für einen Sinn ihre absolute Existenz auf diesem Planeten hat,
weiss niemand auch ihre Mutter nicht
und vergisst sich selbst auf den Arsch zu küssen,
weil sie als Klugscheisserin im Kunsthaus Zürich
auf dem Klo
ihrem aktuellen Lover an dem Penis kaut.
Strumpfhosensex im Altersheim
ist auch ihre Traumwelt,
denkt immer darüber nach,
wen sie für den nächsten Job
zwischen
ihren Beinen erblicken möchte,
indem sie
den eigenen Freunden
im Stick gelassen
das Opfer erspielte.
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Erika, das Intrigantdramakönignimphoman aus Zürich
Was für ein Sinn sein absolutes Existenz auf diesem Planeten hat,
weiss niemand auch sein Mutter nicht
und vergisst sich selbst auf das Arsch zu küssen,
weil es als Klugscheisser im Kunsthaus Zürich
auf dem Klo
seinem aktuellen Lover an dem Penis kaut.
Strumpfhosensex im Altersheim
ist auch sein Traumwelt,
denkt immer darüber nach,
wes* für das nächste Job
zwischen
seinen Beinen erblicken möchte,
indem es
den eigenen Freunden
im Stick gelassen
das Opfer erspielte.
*zockt(es), hält(es): Im Fall von «zockt es...» tritt der Konflikt auf, ob man in einem Gedicht,
welches schon im Titel die Personenbezeichnung beinhaltet, das Personalpronomen in einer
geschlechtsneutralen Sprache kennzeichnen sollte.
Bei «hält (es)» ist es ein bisschen anderes. Der vorherige Hauptsatz enthält ein anderes
Subjekt als der nachfolgende. Daher ruht sich das Problem auf der logischen Wahrnehmung
innerhalb der syntaktischen und pragmatischen Bezüge der Textelemente. Es gibt in diesem
Fall Ambiguität der syntaktischen Funktionen von «es» genau der syntaktischen Beziehungen
der Wörter zueinander. Es gibt zwei Leserarten von «es» in dieser Aussage:
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Magdalena, das unzuverlässige Muschizeigerkleptoman aus Zürich
19
Ma (heute ungr.) Ria, das heilige Lügnerabzocker mit perfidem
Freundschaftsliebe aus Zürich
*verbroen: Aus dem eng. Slang «bro» «der Bruder» ist ein abgeleitetes, verbalisiertes Nomen.
Hier ist es gemeint wie «sich mit jmd. Verbrüdern».
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Johannes, das verkaute Besitzer des soziopathischen Sadismus aus Zürich
22
Ruth, die Hintergeherinexpertin im Penisblasen aus Zürich
23
Ruth, das Hintergeherexpert im Penisblasen aus Zürich
*(es)bläst: Hier ist die gleiche Frage wie auf der Seite 20, ob man das «es» doch benutzen
sollte. Nach den aktuellen Regeln fügt man die Personalpronomen hinzu. Nun aber, weil der
geschlechtsdifferenzierende Inhalt in einer geschlechtsneutralen Sprache irrelevant ist, wird
man sich nur auf die Zahl der Person beziehen, aber nicht mehr auf das Geschlecht.
24
Romeo, der ins Bett nässende Alkoholikerfrauenausmünzler aus Zürich
– Eo Rom.
25
Romeo, das ins Bett nässende Alkoholikerfrauenausmünzler aus Zürich
– Eo Rom.
26
Folia, die Dich aus Freundschaft obdachlos macht und gemeinsam mit Deinem
Vermieter die Scheisse mischt und sich nicht entscheiden kann, wen sie aus
Zürich liebt
28
Blamage, der Polyamorigrossmaul, der sich von einer mit zwanzig Jahren
älteren Frau aushalten lässt und sich als ihre Nutte verkehrt, sucht nebenan
für sich andere Verkehrsgelegenheiten aus Zürich
*Solche Aussagen im Band widerspiegeln die private Meinung der Autorin nicht. Es sind die
gewöhnlichen Wertungen der breiten Allgemeinheit.
29
Blamage, das Polyamorigrossmaul, das sich von einem mit zwanzig Jahren
älteren Frau aushalten lässt und als sein Nutte verkehrt, sucht nebenan für
sich andere Verkehrgelegenheiten aus Zürich
30
Ausgebrochen aus der Psychiatrie Kilchberg - Zürich
Und die Psychiater, Nachbarn, Eltern, Freunde hören Dich nicht zu,
nur labbern aus ihrem Mund, dass sie Dir helfen,
aber in der Wirklichkeit fliehen sie weg, wenn Du
auf der Psychosehose bist. Eher wollen sie Dich umbringen.
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Ausgebrochen aus dem Psychiatrie Kilchberg - Zürich
Und die Psychiater, Nachbarn, Eltern, Freunde hören Dich nicht zu,
nur labbern aus ihrem Mund, dass sie Dir helfen,
aber im Wirklichkeit fliehen sie weg, wenn Du
auf dem Psychosehose bist. Eher wollen sie Dich umbringen.
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Ausgebrochen aus der Psychiatrie Balgrist in Zürich
33
Ausgebrochen aus dem Psychiatrie Balgrist in Zürich
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Die Universität Zürich
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Das Universität Zürich
Die erwähnten Vornamen in den Texten (Form)beziehen sich nicht auf die Personen (Inhalt).
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Recht auf...
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Gedächtnisgedichtverzeichnis
Vorwort, – S. 7
Folia, die Dich aus Freundschaft obdachlos macht und gemeinsam mit Deinem
Vermieter die Scheisse mischt und sich nicht entscheiden kann, wen sie aus
Zürich liebt – S.27
Folia, das Dich aus Freundschaft obdachlos macht und gemeinsam mit Deinem
Vermieter das Scheisse mischt und sich nicht entscheiden kann, wes sie aus
Zürich liebt – S.28
Blamage, der Polyamorigrossmaul, der sich von einer zwanzig Jahren älteren
Frau aushalten lässt und sich als ihre Nutte verkehrt, sucht nebenan für sich
andere Verkehrsgelegenheiten aus Zürich – S.29
Blamage, das Polyamorigrossmaul, das sich von einem zwanzig Jahren älteren
Frau aushalten lässt und sich als ihr Nutte verkehrt, sucht nebenan für sich
andere Verkehrsgelegenheiten aus Zürich – S.30
38
Ausgebrochen aus der Psychiatrie Kilchberg-Zürich – S.31
Ausgebrochen aus dem Psychiatrie Kilchberg-Zürich – S.32
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Die Dichterin betreibt ihre Literatur seit ihrem zwölften Lebensalter. Am
Anfang begann sie auf Ungarisch Gedichte zu gestalten und in den letzten 19
Jahren tut das Gleiche im Deutschen. Bis jetzt sind von ihr einige Texte sowohl
in der Schweiz als auch in Deutschland erschienen. Wenn man moderne
Literatur und Ästhetik verfolgen will, dann findet er sie in Katas Literatur. Die
Sprache bildet sich durch die assoziativen Synthesen des alltäglichen
Metaphorisierens aus und bewirkt neue Dimensionen der sprachlichen und
gedanklichen Perspektiven. In diesem Band enthüllt sie das Spiessbürgerliche
und zeigt, was man in seinem Alltag tut, um das wahre Gesicht eines Menschen
zu enthüllen.
Man kann durch die wiederkehrenden Wörter wie Koks, Ego oder Mobbing
usw... keine konkreten gesellschaftlichen Schichten entschlüsseln, sondern sie
vertreten sich selbst als alltägliche «Gegenstände», welche man vom
Bauarbeiter bis zum Bankier findet.
Es gibt die Unterscheidung nach dem Lebensstil überhaupt nicht, nur dann,
wenn man keine Wohnung hat. Obdachlosigkeit ist in diesen Texten
thematisiert, welche ein gravierendes Problem in der Stadt Zürich darstellt.
Sogar tun etliche Leute dafür, vielleicht aus Freundschaft oder Hass, dass die
anderen ihretwegen obdachlos sein werden.
Zürich ist eine Stadt, wo man vieles erlebt und viele Charakterzüge trifft. Da
sie den Hochburg des gesellschaftlichen Status für etliche Leute bedeutet, tun
manche alles dafür, dass sich ihr Positionsbild auch aufrechterhält. Das
Repräsentieren einer gutbürgerlichen, familienfreundlichen, kommunikativ-
sozialen Person, die sich an die gesellschaftlichen Normen angepasst hatte,
weist es heute für viele auf einen Kampf um das Überleben (Status, Macht) in
der Totalität hin.
Weil man weder mit sich selbst oder mit den anderen durch die Rivalitäten
ehrlich ist, entstehen Konflikte. Somit führt es zu verschiedenen Symptomen
wie: Soziopathie, Aggression, Sexsucht, Kleptomanie, Verleumdung usw...
Es ist ein Rundschau in dieser Welt, wo vieles nur vorübergehende
Erscheinung ist und bleibende, dauerhafte Werte durch finanzielle Erfolge und
quantitativ betreibende Sexabenteuer namens Gier ausgelebt sein werden.
Die Oberflächlichkeit deckt die tiefliegende Leere der Menschen ab und
versucht diese kurz durch optimierte Werbungen und Familienstrukturen zu
verbergen. Der Sinn des Lebens enthüllt sich wie der Sinn des Unsinnes oder
der Sinn des Nichts.
ISBN 978-3-033-07410-1