Deckel Tehnische Mitteilungen 1 - 1957
Deckel Tehnische Mitteilungen 1 - 1957
Deckel Tehnische Mitteilungen 1 - 1957
DER AUFBAU DER GIESSFORM mit dem einsebetteten Urmodell ist fir beide Gußmassen gteich:
Steht als Urmodell ein VoIlf ormmodell mit ebener Teilf täche (Abb. l) zur Verfügung, so
wird dies auf eine passende Holz- oder Stahlplatte geschraubt oder mit einigen Tropfen Alleskleber
befestigt. Die Gußmasse darf nicht zwischen Urmodell und Holzplatte fließen. Der Holzrahmen, der
etwas höher als das Urmodell sein muß, wird so mit eini-
gen Nägeln zusammengeheftet, daß jedes Brett nach einer
Seite übersteht. Auf diese Weise können alle Teile des
Formkastens immer wieder verwendet werden, da sie nicht
auf ein bestimmtes Maß geschnitten sind. Die Bretter für
den Rahmen müssen jedoch genau gleich breit sein. Der Abb. t Abb. 2
Vollform-UrmodeIl
Formkasten fllr
Fiahmen wird beim Abguß durch Gewichte gegen die mit ebener Teilfläche. Urmodell Abb. 1.
Grundplatte gedrückü.
Ein als Urmodell dienendes Hohlf ormmodell (Abb.3)
wird zum Abguß lediglich mit einem Holzrahmen versehen,
welcher ca. 10 - 20 mm über das Urmodell hinausragt.
die einzelnen Bretter können hier auch paarweise mit
Schraubzwingen gehalten werden. (Abb. 4)
Abb. 3 Abb. 4
Hohlform-UrmodeIl Formkasten ftlr Bei kleineren Hohlform-Urmodellen genügt evtl. auch ein
mit ebener Teilfläche. Urmodell Abb. 3. gleichmäßig nach oben
überstehender Klebstreifen.
Der Holzkörper mit der Kontur der Teilfläche kann handwerklich vom Modellschreiner gefertigt werden,
vras bei komplizierten Modellen jedoch einigen Aufwand erfordert. Verhältnismäßig einfach läßt sich
die Teilflächenkontur jedoch auf den pantographgeführten Deckel-Nachformfräsmaschinen ausarbeiten.
Abb.9 v N
\\\\\---
höhenbewegliche spitzgeschliffene Taststift t deren
Ubertragen der Tei[inie auf den Holzkörper (oder Verlauf folgen kann. Die überwurfmutter m ist nur zum
auf ein Schablonenblech) auf der KF-Maschine. Spielausgleich leicht angezogen.
Das Anzeichnen der Teilfläche auf dem Holzblock b (bzw, auf dem Schablonenblech) erfolgt jeweils
durch kurzes Zustellen des Arbeitstisches gegen den Stift s, sinngemäß wie auf der GK-Maschine
(Abb. 6). Der Anriß entsteht jedoch direkt im Maßstab 1:1.
Nun wird die angezeichnete Kontur des Holzkörpers auf der Bandsäge ausgeschnitten und von Hand
geglättet (bzw. das angezeichnete Blech ausgearbeitet und als Schablone zum Nachformfräsen der
Teilflächenkontur in den Holzblock verwendet).
Auch für Urmodelle mit mehreren unebenen Teilflächen und verzweigtem Umriß ist nach der vorher be-
schriebenen Methode der Holz-Formkörper herzustellen. In den Abb. 11 bis 13 ist z. B. die Fertigung
des Holzkörpers für einen Haarschneidemaschinen-Hebel auf der KF-Maschine dargestellt.
Das Urmodell u wird zunächst in der Einform-
Süellung sicher mit einem rechtwinkeligen Auf-
lagestück a verschraubt. In dieser Stellung auf
den Modelltisch gespannt und mit der Schneide
des Führungsstiftes t abgetasüet, Iäßü sich der
Umriß des Urmodelles Punkt ftr Punkt auf den
auf dem Modelltisch befestigten Holzblock b
übertragen (Abb.11). Die so angezeichnete Kon-
tur wird nun in der zum Einbetten ungefähr erfor- Abb. 11 Anzeichnen des Umrisses
derlichen Tiefe ausgefräst. für ein Urmodell mit mehreren unebenen Teilflächen.
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(. \r^a
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Abb. 12
"Auzfl-
Anreißen der TeiIfIächenschablonen
für Urmodell Abb.11.
t( .v,
In Abb. 13 ist das zum Abguß in den Holzkörper eingebettete Urmodell 'Abb.
mit den nach Schablonen f1 und f2 sowie der von Hand nachgearbei- 'X'' 13
Anschließend erfolgb das Auflragen der Trennschicht. Diese ist für das Entformen sehr wichtig, da die
Gußmassen u. U. an den Ivlodellwerkstoffen sehr fesl haften. AIs Trennmittel sind vorgesehen:
Steinmehlmasse, 1. Schicht: "Johnson's Paste Wax", poliert. 1 Schicht Vaseline, dtlnn aufgetragen,
Gips und dergl. 2. Schicht: "Johnson's Paste Wax" sehr fein und gleichmäßig verteilt.
Die Trennmitlel sind in dünner geschlossener Sclricht mit weichem Flaarpinsel oder mil nichi faserndem
Lappen auf alle Stellen der Gießform, die mit der Gießmasse in Berührung kommen, aufzutragen und zu
polieren (2. B. IVachs), bzw. gleichmäßig zu verleilen (z B, SiliconöI).
Eine wesentliche Hilfe für das Entformen sind Druckschrauben. Sie v"'erden dünn mit Vaseline einge-
rieben und mit einer l\.lutter - bei empfindlichen Urrnodellen zusammen mit einer Druckscheibe - auf
das Urmodell gesetzi und mil eingegossen. Besonders für l,lodelle mil hohen Steilflächen, welche nach
dem Guß durch gleichmäßiges Anziehen der Schrauben aus der Forrn gedrückt werden können, hat sich
dieses Hilfsmittel gut bewährt.
Die Abb. 14 und 15 zeigen hierfür als Beispiel
einen HebeI, von dem die beiden verlieften Modell-
hälften abgegossen werden sollen. Zum Entformen
Abb. 14 aus der in Abb. 14 gezeigten ersten Modellhälfte ge-
Eingegossene
Druckschraube nügt eine normale auf das Urmodell geselzte Schrau-
als Hilfsmittel be mit Mutter, die aus der Rückseite des Abgusses
beim Entformen.
ragt. Bei der zweiten Modellhälfte bettet man den
Kopf der Schraube vor dem Aufsetzen in einen aus-
reichend hohen Plastilinkegel, welcher beim Enb-
Abb. 15
formen - vor dem Anziehen der Schraube - leicht
Eingegos sene,
an einer tiefen entfernt werden kann. Das Ganze wird beim Abguß
SteIle angeordnete
Druckschraube. durch eine Drahtschlinge oder Klammer gehalten.
Die für das abzugießende trIorlell erforderliche räumliche l\lenge wird in I bzw. dm3 ge-
Gußmasse
schätzl oder erreshnet. Die Einzelgewichte der [,lischungsbestandteile für die erforderliche räumliche
Menge Steinmehlmasse oder Gießharzmasse können anhand der nachstehenden Skalen leicht ermiltelt
werden:
Beispiel:
2) Modell aus G hät zter oder errechneter Gußrcde ll.Rauminhah 2,S d.nJ (schwarze Skala)
e sc
Kunstharz-Gußmasse Araldit: Erforderliche Menge Gießhorz N .., ., . , 1.2 kp\ v. weißen
ErlorderlicheMenee FüIIer N.... .....2'-4 h-s ( Skalen ablesen
Erforderliche Menge Hörter 951=0,7xGeu.Gießh. N =O,lZ kZ)
Mischungsvorgang ftir
Steinmehlgußmasse Monolith: Kunstharzgußmasse Araldit:
In der abgewogenen Menge Die Raumtemperatur soll schon während des lv{ischens mit 1g bis
Steinlösung wird die dazu ge- 20oC eingehalten werden. Auch die Mischuncsbestandbeile sollen
hörende Menge Steinmehl zu möglichst diese Temperatur besitzen. Schon wenig niedrigere
einem homogenen Brei ver- Raumtemperatur ergibt längere Härtezeit, höhere ein größeres
rührt. Je besser die Masse ge- Schwindmaß.
mischt wird, umso besser ist
der Abguß. Beim Einrühren ist In der abgewogenen Menge Gießharz N wird die dazugehörende
keine Eile geboten, wie bei Menge Füller N ca. 15 Minuten lang inbensiv verrührt, so daß der
Gips. Es dürfen keine KIümp- Füller vollkommen gleichmäßig verteilt ist und keine weniger fe-
chen zurückbleiben, weil da- sten Stellen im Gießling auftreten. Die entstehende Masse ist ziem-
drrch weiche Stellen entste- Iich steif. Bei Verwendung eines flachen Rührgefäßes läfit sie sich
hen können. Schlagendes Rüh- jedoch auch von Hand noch gut mischen. Auch steigen hierbei
ren erzeWt Luftblasen, die Luftblasen schneller zw Oberfläche. Bei häufigeren Abgußvorgän-
ebenso wie Klümpchen für den gen lohnt sich evtl. eine in die Bohrmaschine gespannte, langsam
Abguß schädlich sind. laufende WeIIe mit Rührflügeln als Vorrichtung.
Es ist ratsam, die Monotith-
masse nach dem Mischen Dann wird die erforderliche Menge von Härter 9b1 eingerührt. Auch
durch ein feines Millimeter- hier ist gründliches Mischen für einen gteichmäßig harten Abguß
sieb zu rühren. wichtig. Die Gußmasse wird nach der Härter-Zugabe dünnflüssiger.
Dann läßt man die Masse ca. Dann Iäßt man die Masse, damit Luftblasen aufsteigen können, bis
20 Minuten stehen, um die zum Abguß
restlichen Luftblasen aufstei- a) kleinerer, vollständig aus Kunstharzmasse gegossener Modelle
gen zu lassen und rührt vor ca. 30 Minuten lang stehen;
dem Abgießen nochmals vor- b) größerer, mit Steinmehlmasse hintergossener Gießharzmodelle
sichtig um. ca. Ly4 bis 1/z Stunden lang stehen.
Die Angaben ln dicalr TECHNISCHEN MITTEILUNG bcruhcn auf bisher vorliegenden Erfahrugen und sorgfältlg duchgcführ
tcn Vcrsuchen. Für das Gelingen lhrer Arbciten ist SORGFALT ud gcnauc Beachtmg dieser Anlcitmg cntscheidend. Für dte
Eigcnschaften dcr Gießmasscn ud Hilfsmittel kam die Fa, Deckel jedoch keine Verantwortug übemehmen.
Johnson's Paste Wax als Trennmittel: Johnson's Wachs Produkte G,m.b.H., Hambug I
Wcrke und Niededassugen
ln allcr Welt:
ln Europa: DANMARK, W. Hellesen u. Co., Ltd., Krbcnhavn AUSTRALIA, Sidney
ENGLAND: S. C. Johnson u. Son, Ltd., West Drayton, Middx. BRASIL, Fortalcza
FINLAND, Oy. Trans-Meri Ab.' HelsingforB CANADA, Brantford
FRANCE. La -Iohnson Francaise, Paris ud St. Denis MEXICO, MexicrCity
IRELANö. AlSrieht u. Wilson, Lid', Dublin SOUTH AFRICA, Booysens,
NEDERLAND, N.V. Chcmischc Industtie DUCI' Dcn Haag Johmesbug
PORTUGAL . Sociedade do F.I'D. Lda., Catcavelos USA, Racine, Wisconsin
SVERIGE. Le Ripolin, Stockholm
SCI{IVEIZ; E. Gasecr, Johnson Wax FEbrik, WeinLngcr/zH